Über dieses Buch
Eine junge Elefantenforscherin, die im Mulika Range Nationalpark das Verhalten der Tiere beobachtet, wird nach einer Erkundungsfahrt vermisst. Die Polizei befürchtet, dass sie Wilderern in die Hände gefallen ist. Es geht um das Geschäft mit dem weissen Gold, dem Elfenbein.Der Privatdetektiv Mettler und sein kenyanischer Freund, der Chef der Kriminalpolizei der Insel Lamu, nehmen sich des Falles an und reisen im Privatflugzeug Mettlers in den Park im Landesinnern. Der Nationalpark wird zum Schauplatz einer Mordgeschichte, mit Männern im Mittelpunkt, die sich der Illusion hingeben, in der afrikanischen Wildnis seien ungestraft wahre Abenteuer zu erleben, würden letzte Heldenträume wahr.
Der eigentliche Held des Romans ist aber weder Mettler noch Tetu, sondern der Elefantenbulle Hannibal.
Petert Höner
Das Elefantengrab
Limmat Verlag
Zürich
Foto Anne Buergisser
Peter Höner, geboren 1947 in Eupen, aufgewachsen in Belgien und der Schweiz, Schauspielstudium in Hamburg und Schauspieler u. a. in Basel, Bremen und Berlin. Seit 1981 freischaffender Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur, 1986–1990 Afrikaaufenthalt. Autor von Theaterstücken, Hörspielen und Büchern.
«Der Zürcher Schauspieler und Schriftsteller Peter Höner ist ein Schalk. Und er ist überdies ein feinsinniger Diagnostiker unserer verirrten und verwirrten Gesellschaftsformen.» Luzerner Zeitung
«Ist es nicht herrlich hier?» fragte Joe.
«Prachtvoll!» antwortete Tom.
«Was würden wohl die anderen Jungen sagen, Huck, wenn sie ebenfalls hier sein könnten?»
Mark Twain: TOM SAWYER
Seit Wochen sind die Quellen versiegt. In den Hügeln rund um die Ma-Uri-Plains fiel kein Regen, der Fluß führt kein Wasser mehr. Die Pfützen in den Biegungen des Flusses sind ausgetrocknet, und vom Grund des Beckens unter dem stummen Wasserfall leuchtet der Sand.
Zwischen zwei Inseln dürrer Bergbambusse, vor den Stengeln einer Lobelie, deren Blütentrauben -- wollige Stummelschwänze -- dunkel ins zarte Blau des Himmels wachsen, steht ein Elefant.
Und? Keine Angst?» stört Mettler Tetus Ruhe. Die beiden Männer sitzen im Cockpit einer orangegelben Piper Cup. Hinter dem Steuerknüppel Jürg Mettler. Neben ihm döst der Chef der Kriminalpolizei von Lamu, Robinson Njoroge Tetu.
«Angst? Wovor?»
«Wir, zwei dicke Männer, unter einem Leinwandfetzen, der an ein paar Stangen über unsere Köpfe gespannt wurde. Ein paar hundert Meter über dem Erdboden, auf dem Weg in den Busch. -- Keine Angst vor dem großen Abenteuer?»
«Du hast ja auch keine Angst.»
«Ich fliege, weil ich Angst habe.»
Tetu dreht sich nach Mettler um, schüttelt den Kopf: «Nicht gerade sehr ermutigend. Nicht für mich als Passagier.»
«Du hast mich mißverstanden», besänftigt Mettler und witzelt: «Nur wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um ... »
Tetu lacht, verlegen und ein bißchen griesgrämig. Einer dieser Witze, die er nicht versteht und wie sie Weißen gefallen.
Seit gut zwei Stunden folgt das einmotorige Kleinflugzeug dem trüben Mäander des Tanas, der der Maschine den Weg durch die ausgetrocknete Savanne weist.
In der ersten halben Stunde nach dem Start wußte Tetu nicht, worauf er achten sollte. Auf den Piloten? Die vielen Armaturen, Zeiger und Lämpchen, Pedale und Hebel? Auf den Himmel, in den sie hineinflogen, oder auf die Erde, die unter ihnen weg sank? Lamu, das so klein wurde, als ließe sich die Insel in die Tasche stecken. Er drehte sich bald nach hinten, zur Seite, befühlte die kurzen Hebel, die sich ihm in den Oberschenkel bohrten oder beugte sich zur Instrumententafel, auf der die vielen Zeiger in ihren runden Anzeigen kreisten oder zitternd stehenblieben, zwischen minus und plus, als wüßten sie nicht, wo sie hingehörten. Erst die knappe Anweisung Mettlers, er möge doch bitte stillsitzen, wenigstens während ihres Starts, dämpfte seine Neugier, und fast andächtig beschränkte er sich darauf, den Piloten zu beobachten.
Eine feine Schweißspur aus dem kurzen Haar das Ohr entlang schien zu verraten, daß Fliegen, zumindest für den Hotelier aus Lamu, eine anstrengende Sache sei; und, teils pikiert, teils amüsiert, erinnerte Tetu sich an ihre erste Begegnung vor zwei Jahren, als Mettler, ein bleicher Msungu und naß geschwitzt, in seinem Büro aufgetaucht war und ihn mit seiner Pedanterie, der Haarspalterei eines europäischen Privatdetektivs, verärgert hatte. Doch die Jahre in Lamu haben ihn verändert. Der schwere Mann ist leichter geworden. Die buschigen Augenbrauen haben im braungebrannten Gesicht ihre bedrohliche Strenge verloren und gleichen zerzausten Schattendächern über heiteren Augen, deren Wärme Vertrauen und Ruhe ausstrahlt.
Tetu und Mettler fliegen in den Mulika Range Nationalpark, der für seine Elefanten berühmt ist. Vor allem für Hannibal, den ältesten Elefanten Afrikas. -- Hannibal. Eine Schnapsidee von Weißen. Als ob jemand die Geburtstage von Elefanten gesammelt hätte. -- Seit zehn Tagen wird die Elefantenforscherin Jill Parker vermißt, und der letzte, der die Forscherin gesehen hat, ist Tetus Schwager, Stanley Muruti, ein Parkwächter im Mulika Range Nationalpark. Es wird vermutet, daß Muruti die Forscherin ausgeraubt und getötet hat, obwohl bis heute weder ihre Leiche noch ihr Fahrzeug gefunden wurden.
«Wir werden sie finden. Sie lebt», unterbricht Mettler Tetus Gedanken, wohl wissend worüber dieser grübelt.
«Sie ist hinter Hannibal her. Sie wird ihn entdeckt haben, kurz bevor sie den Park verlassen wollte ...»
«Du weißt, daß im Mulika Range Elefanten gewildert werden.»
«Sie lebt. Dein Verwandter hat mit der Sache nichts zu tun.»
Tetu nickt. Er glaubt zu wissen, warum Mettler ihn trösten will. Die Forscherin war oft in Lamu. Sie war Gast des Rafiki Beach Hotels, und Mettler schien eine Schwäche für die grazile Engländerin zu haben, ein Feuer, das weder ihm noch Alice entgangen war, Alice, die zusammen mit Mettler das Hotel in Lamu führt.
«Du warst mit ihr befreundet.»
«Ich bin, ich bin.»
«Die Kleine war verliebt in dich.»
«Um Gottes Willen, wie kommst du denn darauf? -- Sommersprossen, rote Haare. Eine Jill Parker ist doch nicht mein Typ.»
Tetu grinst. -- Nicht sein Typ. Und warum spielte er sich vor ihr auf wie ein Gockel vor der Henne?
Tetu lockert den lästigen Gurt, der ihn an den Sitz fesselt, dreht sich zur Seite und versucht, an seinem Knie vorbei durch das Plexiglas des Seitenfensters die Savanne unter ihnen zu beobachten. Viel zu sehen, gibt es nicht. Staubige Böden, die auf Regen warten, kahle Felsgruppen mit windpolierten Steinrücken, ab und zu ein ausgetrockneter Flußlauf, eingefressen in die rote Erde Afrikas. Nur der Tana führt um diese Jahreszeit noch Wasser, eine rostrote Brühe, die in den Biegungen des Flusses zu versickern scheint.
Unter ihnen auf dem Boden entdeckt Tetu das kleine Schattenkreuz der Piper Cup. Wie es durch kahle Strauchwälder huscht, über dem Wasser des Tanas tanzt, sich durch Astskelette riesiger Affenbrotbäume kämpft, Gräben überspringt, in Senken purzelt, zurückfällt ... Ja, das heißt fliegen. Hoch über Allem, und nur der Schatten müht sich auf der Erde ab, stolpert hinter dem Flugzeug her, das ruhig und gleichmäßig dem fernen Gebirge des Kiriyagas entgegenbrummt.
Verletzt und wütend stapft Alice Maiwa den Strand entlang. Nachdem sie am neuen Spital Lamus vorbeimarschiert ist, verläßt sie den Uferweg, zieht ihre Schuhe aus und platscht durchs Wasser der ausrollenden Wellen. Ein Vergnügen, das ihr als Kind gefiel, jetzt aber keine Freude macht, auch ihre Wut nicht besänftigt, im Gegenteil, und voll Zorn hackt sie ihre Fersen ins Wasser, den Sand.
Sie hat es nicht eilig, zurück ins Hotel zu kommen. Nein, wenn Mettler glaubt, er müßte so kurz vor der Regenzeit noch in den Mulika Range Nationalpark fliegen, dann braucht sie sich auch nicht um seine Gäste zu kümmern, nicht vom frühen Morgen bis in die späte Nacht, tagaus, tagein.
Er und Tetu müßten die verschwundene Forscherin finden, hat er gesagt. Es sei wichtig, auch für sie, sie beide. Warum? Das hat er nicht gesagt. Und warum er und Tetu? Mettler ist kein Polizist mehr, und Tetu hat dort oben ohnehin nichts zu suchen. Tetu ist Chef der Kriminalpolizei von Lamu. In den Bergen bei den Elefanten gilt er nichts.
Bis zuletzt hatte sie gehofft, Mettler ließe sich von seinem verrückten Vorhaben abbringen. Sie begleitete ihn zum Flughafen Lamus, einer Staubpiste, die ihren Namen nicht verdient, sie warnte vor der Regenzeit, behauptete, eine Piper Cup sei nicht wasserdicht. Mettler lachte und hörte gar nicht zu, tänzelte nur um seinen orangegelben Vogel, ohne zu merken, wie lächerlich er sich machte. Minutenlang kroch er im Stauraum des kleinen Flugzeugs umher und verteilte die wenigen Gepäckstücke, rückte und schob die Piper auf der Piste bald hier, bald dorthin und änderte alte Positionen um wenige Zentimeter. Selbst Tetu amüsierte sich.
Ihr Abschied war denn auch kurz und kühl. Was sie an Mettler liebt, ist seine Ruhe. Seine Gelassenheit. Sein bübischer Eifer ärgert sie, einen Mann mit der Zungenspitze zwischen den Zähnen findet sie häßlich und dumm.
Als sich die Piperkiste im Dunst des Horizonts verloren hatte, fuhr Alice auf einer Dieseldau, einem motorisierten Segelboot, nach Lamu Stadt. Sie plante, ein paar Freunde zu besuchen, Freunde von früher, ihre Ratgeberin Gertrud Hornacker, die sie aber dann doch nicht sehen mochte, weil sie mit ihrer Enttäuschung allein sein wollte. Wenigstens die halbe Stunde, die sie brauchte, um zu Fuß von Lamu nach Shela zu gelangen, zurück ins Rafiki Beach Hotel.
Natürlich kann Alice verstehen, daß Mettler sich Sorgen macht. Er kennt die Forscherin, ist mit ihr befreundet. Wie gut, das weiß sie nicht. Es interessiert sie auch nicht. Mein Gott, sie kann es sich nicht leisten, jedes Mal eifersüchtig zu werden, wenn Mettler mit einem ihrer Gäste ein paar freundliche Worte wechselt. Mettlers Flirt stört sie nicht, auf jeden Fall weniger als seine Unruhe, seine Sorge um Jill. Bei allem Verständnis. Aber seit er die Vermißtmeldungen in den Zeitungen gelesen hat, führt er sich wie ein verängstigter Affe auf. Er ist nervös, streitsüchtig und, ja, in gewisser Weise geschmacklos. Unanständig und verletzend.
Warum überläßt Mettler die Suche nach Jill Parker nicht ihren Freunden, zum Beispiel Teddy Huber, dem Surflehrer aus Mombasa? Schließlich war Jill mit Huber im Mulika Range Nationalpark. Nur weil sie eine Autopanne hatten, flog Huber nach Nairobi, um dort die notwendigen Ersatzteile zu suchen, die er Jill in den Park schicken ließ. Warum sucht Huber nicht nach Jill?
Oder Wipf, Jills früherer Freund. Fredi Wipf, der Elefantenfilmer und Abenteurer, der bis heute behauptet, Jill finde wieder zu ihm zurück.
Warum Mettler? Ihr Mettler, der ihr versprochen hatte, nie wieder, und ganz bestimmt nicht in Afrika, auch nicht zusammen mit Tetu, in anderer Leute Schicksal herumzuschnüffeln. Nein, er verstößt gegen ihre Abmachungen, verletzt die Spielregeln. Lamu, das Rafiki Beach Hotel, sollten ihre Heimat werden. Und weiße Frauen, ob blond oder rothaarig, hat Mettler zum Tabu erklärt. Vor allem wenn sie ihre Gäste sind.
Mettler und Tetu unterbrechen ihren Flug in Embu, einem kleinen Provinzhauptstädtchen am Fuß des Kiriyagas. Der Mulika Range Nationalpark gehört verwaltungsmäßig zu Embu, der Fall Jill Parker wird von Embus Kriminalpolizei untersucht, und der verdächtige Stanley Muruti, Tetus Schwager, sitzt in Embu im Gefängnis.
Embu ist die Heimat Tetus. Nur ein paar Kilometer höher liegt Kanja, das grüne Dorf zwischen den steilen Hügeln, in dem er geboren wurde, und wo seine Frau und seine Söhne bis heute die Shamba seiner Eltern bestellen. In Embu besuchte er die Polizeischule, hier erlebte er die Feierlichkeiten zu Kenias Unabhängigkeit, Uhuru, und in Embu verliebte er sich in eine Meru, denen man nachsagt, daß sie die schönsten Frauen Kenias sind. Embu, der Nabel der Welt. Für Tetu auf jeden Fall, und vielleicht seine glücklichste Zeit, bevor er dann als junger Polizist nach Narok, schließlich als Kriminalbeamter nach Lamu versetzt wurde, weil die kenianischen Gesetze einem Polizisten verbieten, in seiner Heimatprovinz zu arbeiten. Eine Vorsichtsmaßnahme, die, Tetu weiß es wohl, Vetternwirtschaft und Korruption verhindern soll. Doch seine Frau ließ ihm schreiben, daß die Familie Stanley brauche. Stanley Muruti habe immer alle seine Schulden bezahlt, den Brautpreis für Tetus Schwester, Schulgeld für Jackson, der jetzt eine höhere Schule in Nairobi besuche, selbst Tetus alter Mutter habe Stanley geholfen, als sie nach Embu zum Arzt mußte ... Sie zählte alle Wohltaten auf, die nicht nur Stanley Muruti als Retter der Familie preisen, sondern Tetu daran erinnern sollten, daß er sich, nach der Meinung seiner Frau, zu wenig um seine Familie kümmere.
Der Polizeichef in Embu, ein Luhya aus Kakamega, begrüßt den Kollegen aus Lamu mißtrauisch und unfreundlich. Was will der Mann aus Kanja? Ein Kriminalbeamter aus Lamu hat in Embu nichts zu suchen, und wäre der Kikuyu nicht in Begleitung eines Weißen, und hätte er ihm nicht diskret ein paar Hundertschillingnoten über den Tisch geschoben, der Luhya aus Kakamega hätte den fetten Berufsvetter, höflich aber bestimmt, wieder nach Hause geschickt. Doch die Banknoten, mit einer Büroklammer hinter Tetus Visitenkarte geklemmt, sind ein überzeugenderes Argument als Vorschriften, die niemand überprüft.
Stanley Muruti, ein dürrer Lümmel mit trotzig vorgeschobener Unterlippe -- im Glauben, daß er zu einem weiteren Verhör abgeholt werde -- brüllt schon unter der Türe, daß er nichts zu sagen habe. Er wolle mit einem Anwalt sprechen, er sei unschuldig und werde sich beschweren. Im Übrigen verlange er seine Entlassung, er habe Familie, andernfalls, und dies, obwohl er nur ein kleiner Parkwächter sei, verfüge er über genügend Freunde, die bessere Kontakte hätten, wenn es sein müsse, bis hinauf in allererste Kreise. Ja, sogar höchste Regierungsstellen würden sich für ihn einsetzen, wüßten sie nur, wie schändlich mit ihm verfahren werde. Erst ein Tritt des Beamten, der Muruti aus seiner Zelle holte, bringt seine Klagen zum Verstummen.
Tetu begrüßt Muruti kaum. Ohne Einleitung, die für Afrika üblichen Erkundigungen nach dem Wohlbefinden der Kinder und Eltern, ohne das Palaver um den heißen Brei, eröffnet Tetu das Gespräch: «Stanley. -- Ich habe dich gewarnt, du erinnerst dich. Daß du dich langweilst. An deiner Hochzeit mit meiner Schwester. Ein Parktor, mitten in der Wildnis. Und du schreibst auf, wer aus und ein fährt. Das ist doch keine Arbeit für einen Bauern. Die Langeweile ist ein mieser Begleiter ... Aber gut, deswegen bin ich nicht hier. Deine, meine Familie hat mich gebeten, deine Haftentlassung zu beantragen. Doch so einfach, wie ihr euch das vorstellt, ist das nicht. -- Was ist mit diesen Büchern, diesen Listen? Was wird denn da eingetragen?»
Muruti beißt die Zähne aufeinander. Seine Unterlippe stößt zur Nasenspitze. Der Alte. Ist er vielleicht gekommen, um ihn zu maßregeln? Andrerseits, der Schwager will ihm helfen. Muruti schluckt seinen Zorn herunter und murrt: «Datum, Ankunftszeit, Anzahl der Personen -- Einheimische, in Kenia wohnhafte Ausländer, Touristen -- Art des Reisewagens und sein Kennzeichen, voraussichtliche Dauer des Aufenthalts.»
«Und was hast du verändert?»
«Gar nichts. Die Frau blieb länger als vorgesehen auf dem Zeltplatz, sie kam mit einem Begleiter, ging ohne ihn, das mußte ich doch ändern ...»
«Und unterschreiben mußtest du es auch?»
«Wenn sie abhaut. Die Bücher müssen in Ordnung sein, sonst bin ich meinen Job los.»
«Deinen Job! -- Jill Parker soll den Park nicht durch das Ura Parktor verlassen haben. Sie wollte quer durch den Park zum Hauptausgang. Ich nehme an, dort liegt ein weiteres Buch, in das sie sich hätte eintragen müssen. Ihr seid doch mit Funkanlagen ausgerüstet. Warum hast du deinen Kollegen nicht mitgeteilt, daß dir Jill Parkers Unterschrift fehlt?»
«Wäre die Forscherin nicht verschwunden, würde sich kein Mensch um das Gekritzel in den Listen kümmern.»
«Und daß du mit deiner Fälschung versucht hast, dir ein Alibi zu verschaffen ...»
«Ich wollte, daß meine Bücher in Ordnung sind.»
«Jaja, ich weiß. -- Als du die Unterschrift fälschtest, wußtest du schon, daß Jill Parker vermißt wird.?»
«Ja, natürlich ... Das heißt nein. Ich habe es gemerkt, als sie losgefahren ist. Ich bin ihr nachgerannt ....»
«Um keine Lüge je verlegen, was? Du bist vielleicht ein Dummkopf. -- Wer außer Jill Parker war am betreffenden Tag am Ura Parktor?»
«Niemand.»
«Niemand? Du warst den ganzen Tag allein? Soll ich das überprüfen?»
Muruti starrt Tetu ungläubig an. -- Sein Schwager ist ein Schwein.
«Meinst du, wir schreiben alles in die Listen?»
«Ach so, natürlich. Die Listen sind für die Bücher. -- Wer sonst benutzte deinen Parkeingang?»
«Wer, das weiß ich doch nicht. Einheimische, Kinder, die die Touristen anbetteln. Wipf ... Nein, der, der kommt auch in die Bücher.»
«Wipf? Wer ist denn das?»
«Ein Safariunternehmer. Tierfilmer. Er und seine Touristen benutzen das Ura Parktor regelmäßig. Es ist einsamer, die Landschaft schöner ...»
«Und? War Wipf am Tag, da Jill verschwand, im Park?»
«Jaah, das müßte ich in meinen Büchern nachschauen, das weiß ich nicht.»
Tetu schüttelt den Kopf. Er hat seine über zehn Jahre jüngere Schwester nie verstanden. Daß sie sich für Muruti einsetzt, begreift er nicht. Stanley muß andere Qualitäten haben, die nur seine Schwester kennt.
«Gutgut, Herr Schlaumeier. Dann sage mir doch einmal, woher die Banknoten stammen, die die Polizei in deinem Haus gefunden hat?»
«Banknoten?»
«Jaja, die Banknoten, das viele Geld.»
«Davon weiß ich nichts. Ehrlich. Banknoten? Vielleicht wollte jemand, daß man Geld in meinem Haus entdecken würde ...»
«Du wirst doch bezahlt?»
«Nein! Bestimmt nicht.»
«Von wem?»
Muruti schweigt. Seine Augen flackern, schließlich senkt er den Kopf und beißt sich auf die Lippen. Tetu verzichtet auf weitere Fragen, und ohne Muruti noch einmal anzusehen, sagt er: «Tut mir leid, aber ich glaube nicht, daß ich viel für dich tun kann.»
Und er gibt dem Beamten, der Muruti brachte, ein Zeichen, diesen wieder zurück in seine Zelle zu bringen. Dann holt er Mettler aus einem muffigen und schäbig möblierten Warteraum,
«Los, wir verlieren hier nur Zeit», bedankt sich unfreundlich im Büro seines Kollegen für die gewährte Hilfe, und stapft entschlossen zum Ausgang der Polizeistation.
Mettler wundert sich. Warum kommt Tetu nur wenige Minuten nach der teuer erkauften Unterredung mit Muruti so schnell zurück? Wollte er für seinen Schwager nicht eine Haftentlassung beantragen? Warum verläßt er die Station ohne ihn? Ohne ein Wort, einen Hinweis, was mit seinem Verwandten zu geschehen habe? Und seinerseits beunruhigt, fragt er: «Neuigkeiten?»
«Allerdings. Muruti lügt. Warum, das weiß ich nicht.»
Im Rafiki Beach Hotel gibt es kurz vor der Regenzeit nicht viel zu tun. Die Gäste, Stammgäste, die wissen, wie ruhig und erholsam die letzten Tage der Saison sind, sorgen mehr oder weniger für sich selbst. Freunde des Hauses, für die Alice und Mettler sowieso nur die gegenwärtigen Besitzer sind, während sie seit Jahren zum Inventar des Hotels zählen.
Alice schlüpft durch einen Hintereingang in die Küche des Hotels, schleicht durchs Treppenhaus und erreicht ungesehen, ohne ‹Hallo, und hatte Mettler einen guten Start?› ihr Büro im ersten Stock. Sie schaltet den Deckenventilator ein, dessen schlappe Drehungen ein mildes Lüftchen durch das Zimmer scheuchen, zieht ihre Kanga aus und läßt sich in einen pompösen Ledersessel fallen. Sie legt die Beine auf Mettlers Schreibtisch, schöne Beine, wie sie ja überhaupt eine schöne Frau ist. Eine selbstbewußte Afrikanerin. Ihre Haltung, ihre Bewegungen verraten eine stolze Sinnlichkeit, die sich in ihren Zügen widerspiegelt, den dunklen, lebhaften Augen, dem weichen Mund und den Grübchen in den Wangen.
Arbeiten mag sie heute nicht mehr, der Tag ist längst verdorben. Es ist zwar nicht das erste Mal, daß sie für ein paar Tage allein ist, Mettler flog schon früher ab und zu in den Mulika Range Nationalpark, mit Touristen, denen er, selbstverständlich gegen Bezahlung, eine Art Privatsafari anbot, aber noch nie verließ er sie, weil ihn eine Arbeit lockte und er einen Fall klären wollte. Warum soll eine Vermißtmeldung ein Fall sein? Aber weil sie insgeheim schon immer, und in letzter Zeit immer häufiger, befürchtete, Mettler könnte sich in Lamu langweilen, macht ihr die überstürzte Reise Angst.
Auf Mettlers Schreibtisch stapeln sich die Zeitungen der letzten Tage. Alles, was über Jill Parkers Verschwinden berichtet wird.
Dabei war sie es, die als erste eine Nachricht darüber entdeckte. In der ‹Daily Nation›. Sie zeigte Mettler die kleine Notiz, und er erschrak, was er aber sofort zu verstecken suchte. Natürlich war es auch ihr nicht gleichgültig, was die Zeitungen über die Forscherin berichteten. Sie kannte Jill ebensolang wie Mettler. Aber seine täglich aufgewühltere Nervosität, mit der er die neusten Berichte der Zeitungen verschlang, verstand sie nicht.
Sich den Stoß alter Zeitungen vom Pult greifend, beginnt sie in den Papieren zu blättern, überfliegt die Titel, deren dicke Lettern und Fettbalken verraten, daß es den Schreibern nicht um Klarheit oder Information geht, sondern um das Aufbauschen einer Geschichte. Sie füllen damit ihre Zeitung, füttern ihre Leser, als wäre eine Vermißtmeldung ein Fortsetzungsroman, ve0rstricken sich in wilde Spekulationen, Behauptungen, an die ernsthaft weder sie noch sonst jemand glaubt. Nur Mettler benimmt sich wie ein aufgescheuchtes Huhn.
Was sollen Schlagzeilen wie: ‹Vermißt im schwarzen Sumpf›? Oder: ‹Rätsel über Rätsel. Die Parkverwaltung gesteht Bankrott. Jill Parker, ein Opfer der Wilderer. Jill Parker tot, ein Parkwächter verhaftet›? -- Ein Quatsch. In der ‹Kenia Times› schreibt ein Joseph Kamau gar unter dem Titel: ‹Die Rache der Elefanten› Fettblock: ‹Die letzten Tage Hannibals. Wurde die Elefantenforscherin Jill Parker Zeuge und Opfer seines Niedergangs?›: «Obwohl Elefanten bislang als äußerst langmütige und friedliebende Tiere galten, ist denkbar, daß diese intelligenten Tiere ihre Strategie geändert haben. Sie sind zu aggressiven und gefährlichen Bestien geworden.
Es liegen zahlreiche Beobachtungen vor, die beweisen, daß Elefanten die Scheu vor dem Menschen in seinem Auto verloren haben. Bekannt geworden ist, daß Elefantenherden Zeltplätze plünderten. Sie zerstörten Feldküchen und warfen Autos um. Der Chef der Parkwächter im Mulika Range Nationalpark, Denis M. Mwilitsa bestätigt uns: ‹... gerade zu einer Zeit, da wieder vermehrt gewildert wird, muß damit gerechnet werden, daß die Elefanten mittlerweile ihre Feinde kennen und diese angreifen ...› Im Mulika Range Park lebt der älteste und größte Elefantenbulle Kenias. Wurde der weise Einzelgänger Hannibal zum brutalen Killer? Wurde Jill Parker mitsamt ihrem Wagen von Hannibal in den Sumpf gestampft? -- Ist der Mulika Range Nationalpark noch sicher?»
Alice weiß nicht, was sie von dieser und anderen ähnlich bizarren Meldungen halten soll.
Mettler allerdings sammelte sie, ordnete sie nach Themen und Motiven und notierte sich Einzelheiten -- Daten, Namen, Widersprüche -- in ein Notizbuch. Und gestern, nachdem Tetu ihn gebeten hatte, mit ihm zusammen nach Embu zu fliegen, packte er seine Notizen und einzelne Zeitungsberichte, die er ausgeschnitten und auf ein Blatt Papier geklebt hatte, in seine Mappe, die ihn offensichtlich überallhin begleitet, wenn er arbeitet, und die sie schon vor zwei Jahren, als er hinter Gertrud Hornacker herschnüffelte, für ein recht überflüssiges Requisit gehalten hat. Das abgewetzte Mäppchen eines Dorfschullehrers.
Der Mulika Range Nationalpark glüht in der brütenden Hitze des frühen Nachmittags. Die verbrannten Böden gleichen aus der Luft einer schier endlosen Wüste, und selbst die Ura Sümpfe verdienen ihren Namen kaum. Die lange Trockenzeit hat die vielen Wasserarme ausgetrocknet, das Grün des Elefantengrases ist grau und fahl, und die Hauptstraße vom Ura Parktor zur Kiriyaga Lodge, ein schmales Band zwischen staubbedeckten, blattlosen Sträuchern, schlängelt sich in scheinbar sinnlosen Kurven durch die baumlose Ebene.
Mettler und Tetu überfliegen den Park in großer Höhe von Süden nach Norden. Sie bemühen sich um einen Überblick über den Mulika Range. Tetu versucht, die Hinweise einer Parkkarte, die sie in vierzig, mehr oder weniger gleich große Quadrate zu 25 Quadratkilometern aufgeteilt haben, auf die Landschaft unter ihnen zu übertragen, und Mettler steuert die Piper Cup.
Vom Ura Parktor fliegen sie Richtung Norden, bei Punkt 68 schwenken sie nach Westen, um, nach ungefähr fünf Kilometern, wieder in den Süden des Parks zu steuern. Über den Sümpfen verschieben sie sich erneut nach Westen, und fliegen nun über die Kiriyaga Lodge zum nördlichen Haupteingang des Parks am Fuß der Berge. Sie drehen nach Westen ab, um dann, erneut gegen Süden, den Ura River entlang in die Sümpfe zu gleiten, und, noch einmal nach Westen verschoben, steigen sie vom Ura Swamp Camp zu den Ma-Uri-Plains, dem höchsten Punkt im Norden des Parks. Mettler schwenkt nun nach Osten, um zwischen Ost- und Westflanke pendelnd, nach Süden in die Sümpfe abzufallen.
Die beiden Männer hoffen, den Suzuki der Forscherin auszukundschaften, ein rotweiß gespritzter Mietwagen, der im eintönigen Braungelb der ausgetrockneten Savanne eigentlich leicht zu entdecken sein müßte. Vor allem aus der Luft. Aber obwohl Mettler den Straßen und Pfaden, die kreuz und quer durch den Park führen, seine besondere Aufmerksamkeit widmet, kann er keinen rotweißen Suzuki entdecken, wie überhaupt der Park von Mensch und Tier verlassen zu sein scheint. Kein Gnu, das einsam der Hitze trotzt, kein Zebra, keine Impalas, nichts. Von einer Elefanten- oder Büffelherde ganz zu schweigen. Vielleicht ist es den Tieren des Parks gelungen, sich im spärlichen Schatten der mageren Buschwälder längs des Ura Rivers zu verstecken, oder sie sind geflohen.
Mettler erinnert sich an eine Feststellung Fredi Wipfs, der auf Mettlers erster Safari, der einzigen, die er zusammen mit dem Schweizer Tierfilmer gewagt hat, behauptete: Der Jäger weiß, daß scheues Wild nach ein oder zwei Schüssen aus einem Gebiet, in dem ein Mann jagen kann, hinauswechselt, ganz gleich ob das Gebiet nun ein Tal, ein Sumpf oder eine Hügelkette ist, in Wyoming, der Lüneburger Heide oder in Afrika liegt. Der Kerl klaut bei Hemingway.
Tatsache ist, daß in den Ura Sümpfen gewildert wurde, und dies nicht nur mit einem Schuß.
Nach gut drei Stunden erreichen Mettler und Tetu erneut den Ausgangspunkt ihrer Pendelflüge, das Ura Parktor im südöstlichsten ihrer Planquadrate. Obwohl sie beide schon rechtschaffen müde sind -- der Lärm des Motors, die Windgeräusche, das ständige Wenden waren, weiß Gott, anstrengend -- entschließen sie sich, wenigstens das Gebiet um das Ura Parktor, in dem die Forscherin das letzte Mal gesehen wurde, genauer anzuschauen.
Mettler drosselt die Geschwindigkeit, läßt die Piper Cup tiefer sinken, bis sie schließlich nur wenige Meter über das Elefantengras der Ura Sümpfe hinwegflitzt. Und wieder beginnt das Pendeln und Kreisen, um das Parktor, zwischen Sumpf und Straße. In immer neuen Bögen, die Piper von einer Schräglage in die andere kippend, sucht Mettler jeden Quadratmeter der Straße und der näheren Umgebung nach Jills Suzuki ab.
Tetu, bald in die unheimliche Bläue des Himmels geschleudert, dann plötzlich zum nahen Boden gedreht, erstarrt. Das hat nichts mehr mit Fliegen zu tun. Die Kiste ist doch keine Schaukel.
Als Mettler nur wenige Meter über der Straße auf die Bäume der Uferböschung zu rast, im letzten Moment das Flugzeug hochzieht und, die Baumkronen streifend, über diesen das Flugzeug wieder abdreht, reißt Tetu eine Papiertüte aus der Ablage und schreit: «Aufhören, verdammt noch mal, bist du verrückt geworden?»
Mettler beschleunigt und fliegt so ruhig als möglich in Richtung Kiriyaga Lodge. Nach ungefähr zwanzig Minuten landet Mettler sanft auf dem Flugfeld etwas außerhalb der Lodge, parkt die Piper im struppigen Grasheu neben der Piste und klappt die Türen hoch. Er weiß, was Tetu braucht. Frische Luft, Ruhe, Wasser. Ein nasses Tuch, um sich abzuwischen. Vor allem die Papiertüte mit dem Erbrochenen muß weg. Mettler versorgt Tetu schnell und routiniert. Dann hilft er Tetu aus dem Flugzeug und setzt sich mit ihm in den Schatten der Flugzeugflügel, dem einzigen Schatten weit und breit.
«Und nun? Was machen wir jetzt? -- Im Schatten deiner Hoppelkiste geht es mir ja wieder gut, doch Jill Parker werden wir so nicht finden.»
«Meinst du, daß wir ... Wieder in die Luft?»
«Um Gottes Willen! Die Tüte, schnell.»
Mettler lacht und schlägt vor: «Laß uns in die Lodge gehen. Ich kenne den Manager...»
«Ja. In die Lodge. Ein kühles Bier. Vielleicht, daß ich mir ein bißchen Mut ansaufe.»
Die Kiriyaga Lodge ist eine Hotelanlage im Busch. Die bestehende Biegung eines Flußchens wurde gewissermaßen kurzgeschlossen. Die so entstandene Insel, die mit der Aushebung des neuen Flußlaufs zu einem kleinen Hugel aufgeschuttet wurde, bildet ein idealer Ausguck in die Steppe. Das Wasser schutzt einerseits den Besucher aus Europa und den USA vor wilden Tieren und lockt andrerseits die Tieren zu den Wasserstellen. Antilopen und Gazellen aller Art, Elefanten, Zebras und Giraffen, nichtsdestoweniger das Warzenschwein, tummeln sich am jenseitigen Ufer. In der Biegung des Flusses gibt es reichlich Futter, und darum besuchen auch immer mehr Hyanen, Geparden, ja selbst der Koenig der Tieren, der majestatische Loewe die Weiden um die Lodge. Der ungekronte Star aber ist Hannibal, der aelteste Elefant von Kenia, dessen Stoßzaehne ueber drei Meter reichen …
Der Fotoprospekt, den Mettler Tetu in die Hand drückt, ist eine kleine Vorbereitung auf den Luxus, mit dem weiße Naturfreunde in der Wildnis verwöhnt werden. Tetu blättert flüchtig ein paar Seiten um, rümpft die Nase und gibt Mettler das Werbeblättchen wieder zurück: «Hier bleib ich nicht, das versprichst du mir.»
Vom Flugfeld führt ein Sträßchen über eine Holzbrücke zum Parkplatz auf der Insel. Mächtige Stoßzähne aus Metall, senkrecht in den Boden gerammt, bilden einen Torbogen, in dessen weiße Farbe die Touristen ihre Initialen, Namen und Herzen ritzten. Ein P.H. liebt eine S.I., Victor was here und der Coiffeurmeisterverband. Auch die üblichen Lebensbäume und Strichmännchen fehlen nicht. Im Gras liegen sonnengebleichte Tierschädel und Elefantenknochen, und die Fahrzeugboxen der Besucher sind mit Massaischildern geschmückt.
Auf dem Platz stehen bestimmt zwanzig Kleinbusse. ‹Mulika Tours›, ‹Wildlife Ltd.›, ‹Hannibal Reisen› und ‹Safari sunshine›. Die Fahrer warten gelangweilt neben den Fahrzeugen auf ihre Gäste, die demnächst zum vorabendlichen Fototrip aufbrechen wollen. Dreißig Kleinbusse rund um fünf schlafende Löwen. Kolonnenfahrt die Ura Senke entlang. Videohalt am ‹Hippopool›. Und, wie könnte es anders sein, die eigentliche Sensation des Mulika Range Nationalparks: ‹Looky, looky! Hannibal!›