Über das Buch
»Alltag im Ausnahmezustand« ist das Porträt eines Landes, das hin- und hergerissen ist zwischen Normalität und Ausnahmezustand, zwischen Konsum und Krieg, zwischen der Sehnsucht nach Frieden und dem Bedürfnis nach Sicherheit.
Richard C. Schneider bereist als Journalist seit über 30 Jahren den Nahen Osten und war von 2006 bis 2015 als Leiter und Chefkorrespondent des ARD-Studios Tel Aviv verantwortlich für Israel und die palästinensischen Gebiete. In seiner Analyse konzentriert er sich vor allem auf die komplexe und komplizierte Entwicklung der israelischen Gesellschaft in den vergangenen Jahren. Zwischen Hightech-Hub und religiösem Fundamentalismus droht die israelische Gesellschaft in jeder Richtung extremer und radikaler zu werden, nicht zuletzt auch durch die Bedrohungen von außen.
Über den Autor
RICHARD C. SCHNEIDER, geboren 1957, ist Journalist, Buch- und Fernsehautor. Er war von 2006 bis 2015 ARD-Studioleiter und Chefkorrespondent in Tel Aviv, 2016 Leiter TV und Chefkorrespondent im ARD Studio Rom, und arbeitet jetzt wieder als Editor-at-large und Filmemacher für die ARD. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit dem Nahostkonflikt, der israelischen Gesellschaft und der jüdischen Geschichte.
Richard C.
Schneider
Alltag im Ausnahmezustand
Mein Blick
auf Israel
Deutsche Verlags-Anstalt
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Umschlaggestaltung: Büro Jorge Schmidt, München
Umschlagmotiv: Autorenfoto von Thomas Dashuber
Typografie und Satz: DVA / Andrea Mogwitz
ISBN 978-3-641-16321-1
V002
www.dva.de
For A.
The One, The Chestnut Woman
Inhalt
Vorwort
Einführung
1948–2018. Siebzig Jahre und kein Ende in Sicht
I – Wie sind Israelis
1 – Angst ist immer mit dabei
2 – Das erste Trauma: die Shoah
3 – Das zweite Trauma: die Kriege
4 – Arroganz und Überheblichkeit, oder wie aus einem entrechteten Volk ein mächtiges Volk wurde
II – Trennungslinien
1 – Das säkulare Tel Aviv gegen das orthodoxe Jerusalem
2 – Aschkenasim gegen Sephardim
3 – Steinzeit gegen Start-up
III – Das Prinzip Bibi
1 – Alle sind gegen uns
2 – Iran, Iran, Iran
3 – Das Ende der Zwei-Staaten-Lösung, oder wie Netanyahu die USA zum Narren hält
IV – Frieden? Welcher Frieden?
1 – Der unsichtbare Palästinenser
2 – Kann man die besetzten Gebiete zurückgeben?
V – Der ewige Antisemitismus oder die raison d’être Israels
1 – Antizionismus und Israelkritik
2 – Europa – der antisemitische Kontinent
VI – Kann man als Jude überhaupt objektiv über Israel berichten?
Ein sehr deutsches Problem
Vorwort
Als ich das Manuskript zu diesem Buch zu schreiben begann, war ich nach einem kurzen Intermezzo in Italien gerade wieder dabei, in den Nahen Osten zurückzukehren. Nach über zehn Jahren, die ich als Korrespondent und als Studioleiter der ARD in Tel Aviv verbrachte, waren meine knapp anderthalb Jahre in Rom, neben meiner Arbeit dort, auch eine Zeit der Reflexion über den Nahen Osten, aber fast mehr noch über Europa. Als Europäer so lange außerhalb des eigenen Kontinents zu leben, war gerade in diesen Zeiten eine interessante Erfahrung. Besonders in der israelischen Mittelmeermetropole. Tel Aviv ist nach dem Silicon Valley der zweitwichtigste Hightech-Hub der Welt. Hier wird die Zukunft programmiert und gestaltet. Und die Welt kommt nach Israel, um Geschäfte zu machen: nicht nur Europa und die USA, sondern auch China, Indien, Afrika. Schnell hat man den Eindruck, dass Europa drauf und dran ist, den Anschluss an die Entwicklungen zu verlieren, die mit unglaublicher Geschwindigkeit überall stattfinden, nur eben kaum in Europa. Dieser Eindruck verstärkt sich besonders, wenn man in Italien lebt, diesem Sehnsuchtsland der Deutschen, das aber nicht in der Lage ist, sich fundamental zu reformieren, um wirtschaftlich überleben zu können. Und man begreift erst außerhalb Europas, dass der europäische Ethnozentrismus nicht mehr funktioniert, um mit der Welt von heute und morgen umzugehen, dass Tradition und Kultur, alte Kultur, kaum noch ausreichen, um die Zukunft zu gestalten.
Aus der Ferne wirkt Europa mitunter wie ein Museum. Ein wunderschönes, eines, das ich über alles liebe, immer lieben werde, zu dem ich gehöre, von dem ich ein Teil bin und sein möchte und immer bleiben werde. Aber Europa wirkt auf mich zuweilen, als ob es sich darauf ausruhe, der Welt eine Kultur geschenkt zu haben, die über Jahrhunderte alles dominierte, von der wir auch in Zukunft noch zehren werden, eine Kultur, die wir auch heute noch brauchen und von der wir nur hoffen können, dass sie sich auch in Zukunft weiterentwickeln kann, Neues im Bereich Literatur, Musik, Theater und Malerei hervorbringen wird. Was besonders wichtig wäre: eine neue Philosophie der Staatskunst, der Bewahrung von Demokratie, Liberalismus und Freiheit in Zeiten der Not und des Terrorismus und der digitalen Revolution. Wir bräuchten dringend neue ethisch verantwortliche Ansätze zur Lösung unserer globalen Probleme. Und wer, wenn nicht Europa, könnte sie liefern? Die USA? Russland? China?
Aber nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl, dass ausgerechnet Israel – und insbesondere Tel Aviv – für den Augenblick ein idealer Standort ist, um die Zukunft zu erleben – und die Gefahren für die Zukunft. Israel ist eine Art »Versuchslabor« für die westliche Welt. Das Leben hier ist intensiver, schneller, hektischer, bedrohter von innen und von außen als irgendwo sonst im Westen. Die Fragen, mit denen Israel seit Jahrzehnten umzugehen hat, erreichen inzwischen auch Europa und Deutschland. Wie geht man mit Terror um? Wie bekämpft man ihn wirkungsvoll, ohne die Persönlichkeitsrechte allzu sehr einzuschränken? Wie geht man mit Fundamentalismus um, dem von außen und dem von innen? Wo sind die feinen Linien, die nicht überschritten werden dürfen, wenn man nicht in ein reaktionäres, totalitäres Regime abgleiten will? Wie schafft man es, eine multiethnische Gesellschaft zusammenzuhalten, wie bewältigt man den wirtschaftlichen Aufschwung unter schwierigsten Bedingungen? Wie geht man mit Rassismus um? Mich fasziniert Israel, weil man hier ganz intensiv mitverfolgen kann, welche Fehler gemacht werden, aber auch, welche Lösungen man findet. Wo die Regierung und die Gesellschaft versagen, wo sie neue, kreative Antworten auf Herausforderungen finden. Das Leben in Israel ist härter und brutaler als in vielen Teilen Europas, aber auch spannender und intensiver, selbst wenn man jeden Tag über die Realität des Alltags verzweifeln möchte und politische Entwicklungen beobachtet, die einem angst und bange machen.
Anfang Dezember 2017 hielt US-Präsident Trump eine Rede, die Gegebenheiten und Gewissheiten im palästinensisch-israelischen Konflikt auf den Kopf stellte. Er erkannte Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels an und versprach, die US-amerikanische Botschaft endgültig von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Wörtlich sagte er:
»After more than two decades of waivers, we are no closer to a lasting peace agreement between Israel and the Palestinians. It would be folly to assume that repeating the exact same formula would now produce a different or better result. Therefore, I have determined that it is time to officially recognize Jerusalem as the capital of Israel.«
Die Tatsache, so Trump, dass mehr als zwei Jahrzehnte amerikanische US-Präsidenten immer wieder den Umzug der Botschaft nach Jerusalem verschoben, habe nichts gebracht, man sei dem Frieden keinen Schritt nähergekommen. Er wolle das nun ändern. Und so fügte er an:
»I’ve judged this course of action to be in the best interests of the United States of America and the pursuit of peace between Israel and the Palestinians. This is a long overdue step to advance the peace process and to work towards a lasting agreement.«
Nun, dass seine Entscheidung den Frieden eher möglich macht, mag glauben wer will. Die Reaktionen der Palästinenser waren dementsprechend. Die palästinensische Führung, sowohl die Autonomiebehörde von Präsident Abbas als auch die Hamas und alle andere Fraktionen, waren wütend, entsetzt, voller Zorn und Hass. Für sie hat sich der amerikanische Präsident endgültig als Zionistenfreund geoutet. Die USA seien kein ehrlicher Makler mehr. Natürlich kam es zu Protesten und gewalttätigen Unruhen in den darauffolgenden Tagen. Es waren die üblichen Bilder, die die Nachrichtenagenturen aus Jerusalem und den besetzten Gebieten zeigten. Menschen starben bei diesen Auseinandersetzungen. Aber die Unruhen wurden bald schon wieder im Keim erstickt und eine Dritte Intifada, wie manche Kommentatoren behaupteten, brach nicht aus. Dazu scheint den Palästinensern im Augenblick die Kraft zu fehlen, beziehungsweise wissen viele, die die Zweite Intifada erlebt hatten, dass sie am Ende den höheren Preis zahlen würden als die Israelis.
Trumps Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt ist eigentlich nichts Besonderes. Präsident Obama hat dies in einer Rede getan, George W. Bush ebenso und andere Präsidenten auch. Das wirklich Neue und Verstörende für die palästinensische Seite ist, dass die USA nun tatsächlich ihre Botschaft nach Jerusalem verlegen wollen. Bei seinem Besuch in Jerusalem Ende Januar 2018, erklärte Vizepräsident Mike Pence, die Botschaft werde bereits 2019 umziehen und nicht, wie viele glaubten, erst in vier Jahren oder überhaupt nie. Die israelische Rechte jubelt. Sie fühlt sich am Ziel, fühlt sich im Recht, hat endlich die Unterstützung, die ihr der liberale Vorgänger Trumps versagt hatte. Man will nun eine Straßenbahnhaltestelle, die in der Nähe der Klagemauer gebaut wird, »Donald-Trump-Haltestelle« nennen, zu Ehren des Präsidenten, der für immer im Herzen des jüdischen Volkes wohnen werde, wie Premier Benyamin Netanyahu dies so oder ähnlich immer wieder betonte. Doch ist diese Ankündigung Trumps für Israel nicht ein Danaergeschenk? Wird Trumps Politik im Nahen Osten nicht nur weiter die extremistischen Kräfte auf beiden Seiten stärken? Werden nun israelische Politiker wie Ayelet Shaked oder Lieberman oder Smotrich und andere nicht versuchen, die Annektierung von mindestens 60 Prozent des Westjordanlands voranzutreiben, solange dieser Präsident noch im Amt ist?
Für die Palästinenser ist die aktuelle Lage eine Katastrophe. Sie haben – zumindest für den Augenblick – verloren. Mit den USA wolle man nichts mehr zu tun haben, umso weniger als Präsident Trump wenige Wochen nach seiner Jerusalem-Ankündigung auch noch erklärte, man werde der UNRWA, der UN-Hilfsorganisation für die palästinensischen Flüchtlinge, die Hälfte der jährlichen Zuwendungen nicht mehr überweisen, immerhin über 60 Millionen US-Dollar. Trump machte auch klar, dass mehr Geld erst dann wieder fließen werde, wenn die Palästinenser an den Verhandlungstisch zurückkehren. Doch danach schaut es wahrlich nicht aus. Präsident Abbas versucht die Europäer als Vermittler und Unterstützer an Stelle der USA zu gewinnen, er will sich nun endgültig an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wenden, um Israel wegen Kriegsverbrechen und anderen Dingen anzuklagen. Ob das wirklich geschehen wird, ist im Augenblick noch nicht abzusehen. Nach Verhandlungsbereitschaft klingt das nicht.
Und schließlich und endlich hielt der 82-jährige Abbas im Januar 2018 eine zweieinhalbstündige Wutrede, die der israelischen Rechten endgültig »bewies«, dass sie schon immer mit ihrer Einschätzung der Person Abbas recht hatte. Abbas brannte verbal nicht nur alle Brücken nach Washington nieder, er machte die gesamte europäische Geschichte für die Existenz Israels verantwortlich, und entwickelte eine haarsträubende Verschwörungstheorie, die dümmer und absurder nicht sein konnte. Er machte von Oliver Cromwell über Napoleon bis zu Winston Churchill alle Europäer verantwortlich für die Entstehung Israels. Man habe die holländische Marine, die die größte der Welt sei, gebeten, die Juden nach Palästina zu bringen. In diesem Stil ging es immer weiter. Und ja, Abbas erklärte auch, die Juden hätten keinerlei historischen oder religiösen Bindungen an dieses und mit diesem Land. Und schließlich griff Abbas auch noch auf antisemitische Klischees zurück, indem er zum Beispiel behauptete, Israelis würden die palästinensische Jugend mit Drogen fertigmachen. Es ist nicht das erste Mal, dass sich der »moderate« Abbas, wie er von der israelischen Linken und in Europa genannt wird, antisemitischer Klischees bedient. In einer Rede vor dem EU-Parlament in Brüssel im Jahr 2016, hatte Abbas erklärt, israelische Rabbiner hätten ihre Regierung aufgefordert, das Wasser zu vergiften, um Palästinenser zu töten. Am Ende der Rede gab es standing ovations der europäischen Parlamentarier, der damalige Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, erklärte auf Twitter, dies sei eine »inspirierende« Rede gewesen. Nicht nur, dass Abbas sich mittelalterliche Brunnenvergiftungstheorien aneignete: Man konnte nachweisen, dass nichts von dem, was er behauptet hatte, stimmte.
Der Frust, den Palästinenserpräsident Abbas aufgrund der Politik Donald Trumps hat, ist verständlich. Washington scheint sich nicht mehr um die Palästinenser und ihre Anliegen zu kümmern, die arabische Welt übrigens auch nicht. Aber Verschwörungstheorien und Antisemitismus als Waffen im Kampf gegen die USA und Israel? Wie gesagt, die israelische Rechte fühlt sich als Sieger. Man habe es doch immer gewusst, dass der »nette Herr Abbas«, in Wirklichkeit ein Antisemit sei, dass er Israels Existenzrecht nicht anerkenne. Am Ende seiner Tage kehre Abbas wieder zu seinen Anfängen zurück, schließlich habe er in seiner Dissertation den Holocaust relativiert. Tatsächlich hatte Abbas in seiner Doktorarbeit angezweifelt, dass sechs Millionen Juden im Holocaust ermordet wurden. Er erklärte, dies könne auch schlicht eine zionistische Übertreibung gewesen sein. Zwar hat sich Abbas später von dieser »Theorie« distanziert, doch nun scheint er auf seine alten Tage tatsächlich wieder da anzuknüpfen, wo er angefangen hat. Soviel ist nun klar: Mit diesem Mann kann man keinen Frieden machen. Mit der Hamas auch nicht. Und wer auf Abbas folgen wird, das weiß niemand. Auf der »Habenseite« von Abbas steht allerdings seine Ablehnung von Terror gegen Israel. Ob dies in der Nach-Abbas-Ära so bleiben wird, ist fraglich. Im Augenblick aber kann die Siedlungspolitik Israels ungestört weitergehen.
Die Zeichen der Zeit stehen also auf Sturm. Und sollte Trump auch nur eine Sekunde ernsthaft geglaubt haben, seine Ankündigung könne etwas verbessern an den Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern, so müsste er inzwischen begriffen haben, dass er das genaue Gegenteil erreicht hat. Er zündelte. Und den Preis werden andere bezahlen. Man möchte sich die Haare raufen angesichts der letzten Entwicklungen und weiß doch gleichzeitig, dass es noch schlimmer kommen könnte, vielleicht sogar wird. Optimismus ist in diesen Zeiten Mangelware in Nahost.
Ich begann das Manuskript zu diesem Buch in Europa, schrieb in den vergangenen Monaten in Italien, in der Schweiz, um es schließlich in Israel zu Ende zu schreiben. Und ich merkte, wie sich zweimal mein Fokus auf das Land und mein Thema veränderte, der Blick von innen, dann von außen und wieder von innen. So springe ich wie ein »teilnehmender Beobachter« ständig hin und her in meinem Blick auf das Land, das mich seit meiner frühesten Kindheit mehr als alle anderen beschäftigt, mit Ausnahme von Deutschland und Frankreich, der kulturellen Heimat meiner frühen Jahre.
Das Buch entstand in einer persönlich anstrengenden Lebensphase. Das Schreiben war mir ein Anker, um fast meditativ immer wieder zum Eigentlichen zurückzukehren. Zum Erzählen über ein Land, das mich fasziniert. Viele Menschen halfen mir dabei, dass dieses Buch zustande kommen konnte, und ich bin ihnen zutiefst dankbar. Einige halfen mir mit inhaltlichem Rat, andere ermöglichten es mir in Zeiten des Umzugs, einfach irgendwo zu sein, um in Ruhe arbeiten zu können.
Zuallererst muss ich Thomas Rathnow von Random House danken, der mit viel Geduld auf dieses Buch wartete, das ich eigentlich viel früher hätte schreiben sollen. Er hat nie aufgehört, an dieses Buch zu glauben. Ohne ihn wäre nichts möglich gewesen. Ich danke Annette Anton für ihre sensible und einfühlsame Lektorierung des Textes und für die wichtigen Gespräche, die wir miteinander hatten und die mir das Gefühl gaben, gut aufgehoben zu sein.
Ich danke all den Menschen in den letzten Jahren, die mir in Israel und Palästina Einblicke ermöglichten, die ich ohne sie nicht hätte haben können. Zu ihnen gehört das gesamte ARD-Team in Tel Aviv, Gaza und Hebron, sowie viele Freunde und Bekannte, insbesondere Miki Sohar, Alon Ben David, Dana Weiss, Carlo und Julia Strenger, Shlomit und Assaf Ashkenasi, Anita Haviv, Orit und Rami Amit, Uri Schneider, Natan Sznaider, Yifaat Weiss und Anshel Pfeffer. Dass ich meine palästinensischen Freunde hier nicht erwähne, hat Gründe, aber sie wissen, dass ich ihnen sehr zu Dank verpflichtet bin.
Und ich danke ganz besonders meinen Freunden Sabine Herting, Lo und Heiko von Gienanth, Yvonne Marianowicz, Tina Hassel, Mima Speier, Louis und Ilana Lewithan, Silvia und Samuele Dadusc, Timna Brauer, Rita Russek, Harry Tschebiner und Lilly Otscheret-Tschebiner, Dieter und Simone Graumann, Yves Kugelmann, Benny Levensohn und Maximilian Teicher.
Und last, but definitely not least bin ich meiner gesamten Familie tiefen Dank schuldig, mehr als ich es hier in Worte fassen kann.
Tel Aviv, Januar 2018
»Der historische Tag war der siebte Tag, an dem wir zu entscheiden hatten, was uns dieser Krieg bedeutete. Ein Eroberungskrieg oder ein Verteidigungskrieg? Wir waren plötzlich im Besitz des ganzen Landes, und da entschieden wir: Es war ein Eroberungskrieg. Das hieß, dem palästinensischen Volk das Recht und die Möglichkeit auf nationale Selbstständigkeit zu rauben.«
Yeshayahu Leibowitz (geb. 1903 in Riga, gest. 1994 in Jerusalem), Naturwissenschaftler und Religionsphilosoph