Sinn-volle |
2 |
Geschichten |
88 Weisheiten, Erzählungen und Zitate,die berühren und inspirieren.
2. überarbeitete Auflage
Gisela Rieger
Dieser Titel ist auch als Printausgabe erhältlich
ISBN 978-3-944 708-56-0
Sie finden uns im Internet unter
www.ziel-verlag.de
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Inhalt und Form des vorliegenden Bandes liegen in der Verantwortung des Autors.
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
ISBN 978-3-944 708-57-7 (eBook)
Verlag: |
ZIEL – Zentrum für interdisziplinäres erfahrungsorientiertes Lernen GmbH |
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Zeuggasse 7– 9, 86150 Augsburg, www.ziel-verlag.de |
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2. überarbeitete Auflage 2017 |
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Zeuggasse 7, 86150 Augsburg |
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INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Der Engel im Traum
In sich selbst
Wenn der Geist frei von
Wenn wir dasselbe tun wie alle anderen
Die Insel der Gefühle
Ich bat um
Die blinden Füchse
Aus dem Zen
Harry, der Bettler auf der Themsebrücke
Lösung außer Atem
Liebe heißt
Lord Krishna und die zwei Könige
Für dich
Zwei Steine
Der Seuchengott
Die Stimmen in uns
Selber wissen, was richtig ist
Geschichte eines indianischen Großvaters
Herzensweisheit
Unser wichtigstes Gut: unsere Kinder
Lebensecho
Innere Stärke
Zwei Mönche
Die Probleme der anderen
Gott gebe mir die Gelassenheit
Das einzig Wichtige im Leben
Ich war und bin noch immer ein Suchender
Der 101. Schlag
Ein Palast
Das Glück wohnt
Sprung in der Schüssel
Die drei Siebe der Wahrheit
Die Liebe und der Engel
Der Prediger und der Stallmeister
Die sieben Weltwunder
Die Kraft der Worte
Spuren im Sand
Leuchtkraft
Die beiden Brüder
Aus dem Brief einer älteren Dame
Was den Unterschied macht
Sein Schicksal bejahen
Der Gartenzaun
Eines einzigen Menschen Liebe
Mit dem Herzen schenken
Die dünnen Fesseln der Gewohnheit
Eine Geschichte zum Valentinstag
Der Korb des alten Mannes
Mit Geld kannst du
Seesterne retten
Das Rätsel des Königs
Deine Gedanken gestalten dein Leben
Deine Begeisterungsfähigkeit
Der (un)vermeidliche Krieg
Etwas zum Schmunzeln
Ernten, was man sät…
Alles Ansichtssache
Die Last des Lebens
Es war einmal ein Engel, der zur Erde kam…
Das Hemd eines „Glücklichen”
Himmel oder Hölle?
Eine Fata Morgana?
Zeit kann man nicht kaufen
Nimm dir Zeit
Das Pferd und der Esel
Der gute Mensch
Die Größe der Fische
Eine Lektion fürs Leben
Die drei Söhne
Herzensspuren
Die Wünsche des Bauern
Nur eine Kleinigkeit?
Wer die Welt in Ordnung bringen will
Die 4 Kerzen
Schäme dich niemals deiner Tränen
Denke, bevor du urteilst
Der Geschichtenerzähler
Die Siebensachen
Talmud
Solange du
Die hungrigen Frösche
Wer das Ziel kennt…
Weisheit der Welt
Das Bankkonto
Das himmlische Mahl
Die schlauen Mütter
Sing, Michael sing
Sonnenblumen fürs Leben
Stichwortverzeichnis
Autorin
VORWORT
Kleinen Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen.
Erwachsene lesen Geschichten zum „Aufwachen“.
Schon als Kind war ich gerne unter Menschen, liebte die Natur und Geschichten. Besonders begeistert war ich von Märchen, die mir vorgelesen wurden sowie den Erzählungen von wahren oder erfundenen Begebenheiten.
Vor vielen Jahren begann ich all die faszinierenden und hintergründigen Texte zu sammeln, die mich bereits mein ganzes Leben positiv begleitet haben. Dabei stellte ich fest, dass es Geschichten zu allen möglichen Themengebieten und Lebenssituationen gibt.
In meinen Seminaren, Trainings, Workshops oder Vorträgen baue ich je nach Thematik gerne die passende Geschichte oder Metapher ein. Die Teilnehmer können sich entspannt zurücklehnen und beim Zuhören in die darin enthaltene Bilderwelt eintauchen. Da unser Unterbewusstsein in Bildern denkt, führen erzählte Geschichten zu einem wesentlich besseren Zugang zu sich selbst und seinem Umfeld. Dies erleichtert das Umdenken und ermöglicht Einsichten, Erkenntnisse und Lerneffekte, die durch das reine Ansprechen des Intellekts nicht möglich wären.
Ganz herzlich möchte ich mich bei den Lesern von Band 1 für das wundervolle und berührende Feedback zu meiner Geschichten-Sammlung bedanken.
Hierzu ein paar Auszüge:
■ … bei der Geschichte „Zu schnell gefahren“, wurde mir bewusst wie oft ich in der Hektik des Alltags immer wieder viel zu schnell fahre – ich habe daraufhin beschlossen in Zukunft langsamer und bewusster zu fahren, auch ich habe drei kleine Kinder
■ … schlicht überwältigt hat mich die Geschichte „Es wird für irgendetwas gut sein“, ich blickte in meinem Leben zurück und bemerkte erstmalig bewusst, dass frühere schwierige Situationen „für irgend etwas gut waren“.Z. B. zerbrach ich fast an meiner Kündigung – drei Monate später bekam ich meinen Traumjob mit viel mehr Gehalt
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude und auch manchen tiefsinnigen Gedanken beim Lesen der Lektüre.
Herzlichst Ihre
Gisela Rieger
DER ENGEL IM TRAUM
Eine junge Frau betrat im Traum einen wunderschönen alten Laden.Hinter der Ladentheke sah sie einen großen Engel stehen.Aufgeregt fragte die junge Frau den Engel: „Was verkaufen Sie, mein Herr?“
Der Engel antwortete freundlich: „Alles, was du dir wünschst.“
Hocherfreut begann sie zu bestellen: „Dann hätte ich gerne den Weltfrieden, die Abschaffung von Armut und Hunger, eine saubere Umwelt, viel mehr Liebe unter den Menschen und “
„Halt“, fiel ihr da der Engel ins Wort, „entschuldige, aber du hast mich falsch verstanden, ich verkaufe hier keine Früchte, ich verkaufe hier nur den Samen.“◄
Nach einer Geschichte
Stichwörter: Weisheit, Wünsche, Weltveränderung
IN SICH SELBST
Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden, doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.◄
Orientalische Weisheit
Stichwörter: Erkenntnis, Glück, Weisheit
WENN DER GEIST FREI VON
Wenn der Geist frei von negativen Gedanken,
unnötigen Schuldgefühlen, Furcht, Zorn und Neid ist,
bleibt er fest verankert im Ursprung seines Seins.
Somit dient der Geist dazu,
Körper und Seele von Krankheiten zu heilen.◄
Irina Rauthmann, Münchner Aphoristikerin und Lyrikerin, *1958
Stichwörter: Bewusstsein, Krankheit, Heilung
WENN WIR DASSELBE TUN WIE ALLE ANDEREN
Wenn wir dasselbe tun wie alle anderen,
ist es beinahe unmöglich,
unsere Einzigartigkeit zum Ausdruck zu bringen.◄
Nach Brendan Francis
Stichwörter: Einzigartigkeit, Nachahmen, Weisheit
DIE INSEL DER GEFÜHLE
Vor langer Zeit gab es einmal eine prächtige, wunderschöne Insel.
In diesem Paradies lebten lange Zeit alle Gefühle der Menschen harmonisch zusammen. Die gute Laune, die Dankbarkeit, das Glück und die Zuversicht hatten dort ihre Häuser. Ebenso die Traurigkeit, die Einsamkeit und die Sorge.Auch all die vielen anderen Gefühle hatten dort ihr Zuhause, und natürlich lebte auch die Liebe unter ihnen.
Eines Tages bemerkten die Gefühle, dass ihre Insel bald sinken würde.Daraufhin machten alle ihre Schiffe seeklar, um die Insel noch rechtzeitig zu verlassen.
Nur die Liebe zögerte bis zum letzten Augenblick, denn sie ging nur sehr ungern fort. Erst kurz bevor die Insel sank, bat die Liebe die anderen um Hilfe.
Als der Reichtum auf seinem sehr luxuriösen Schiff die Insel verließ, fragte ihn die Liebe: „Reichtum, kannst du mich mitnehmen?“„Nein“, rief dieser, „auf meinem Schiff habe ich sehr viel Gold, Silber und Diamanten. Da ist kein Platz mehr für dich.“
Die Angst und die Sorge waren gerade dabei in See zu stechen, so bat die Liebe um einen Platz auf ihrem Schiff.
Doch die beiden schüttelten nur ihre Köpfe, denn sie fürchteten sich vor der ihnen unbekannten Liebe.
Die Liebe sah den Stolz, der auf seinem prachtvollen Schiff vorbeikam, und rief ihm zu: „Stolz, kannst du mich bitte mitnehmen?“„Nein, meine Liebe“, antwortete der Stolz, „hier ist alles perfekt und du könntest mein schönes Schiff beschädigen.“
Als Nächstes fragte die Liebe die Traurigkeit: „Traurigkeit, nimm du mich bitte mit.“ „Oh Liebe“, sagte die Traurigkeit, „ich bin so traurig, dass ich allein bleiben muss.“
Als die gute Laune losfuhr, war sie so fröhlich und ausgelassen, dass sie nicht einmal hörte, als die Liebe sie um Hilfe bat.
Doch plötzlich vernahm die Liebe eine fremde Stimme: „Komm Liebe, steig zu mir ein, ich nehme dich mit.“ Die Liebe war so dankbar und glücklich, dass sie ganz und gar vergaß, ihren Retter nach seinem Namen zu fragen.
Später erkundigte sich die Liebe beim Wissen: „Kannst du mir sagen, wer es war, der mir in meiner Notlage geholfen hat?“„Ja, natürlich“, antwortete das Wissen, „das war die Zeit.“
Erstaunt fragte die Liebe: „Warum hat mir denn die Zeit geholfen?“Die erklärende Antwort war:
„Weil die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist.“◄
Nach einer Geschichte
Stichwörter: Erkenntnis, Hilfsbereitschaft, Gefühle, Liebe
ICH BAT UM…
Ich bat um Weisheit
und mir wurden Herausforderungen gegeben.
Als ich diese bewältigt hatte, erlangte ich mehr Weisheit.
Ich bat um Kraft
und mir wurden Schwierigkeiten gegeben.
Als ich diese überwunden hatte, erhielt ich mehr Stärke.
Ich bat um Wohlstand
und mir wurde ein Gehirn und Muskelkraft gegeben.
Als ich mein Tun und Denken zielgerecht eingesetzt hatte, kam ich zu mehr Wohlstand.
Ich bat um Mut
und mir wurden Hindernisse gegeben.
Als ich diese aus dem Weg geräumt hatte, bekam ich mehr Selbstvertrauen.
Ich bat um Freiheit
und mir wurden Zwänge und Fesseln gegeben.
Als ich mich davon befreit hatte, fühlte ich mich ungebunden.
Ich bat um Liebe
und mir wurden viele Menschen gegeben.
Als ich mich derer annahm, bekam ich Dank und Liebe.
Ich bekam nicht alles, was ich wollte
Doch ich bekam alles, was ich brauchte.◄
Stichwörter: Kraft, Weisheit, Mut, Liebe
DIE BLINDEN FÜCHSE
Es war einmal ein Fuchs, der täglich brav seine Arbeit verrichtete.Er vertilgte die schädlichen Waldmäuse und vergriff sich nur selten an Hasen und Waldhühnern. Gewissenhaft pflegte er auch seinen groß angelegten unterirdischen Bau, den er von seinem Vater geerbt hatte.
Eines Tages, es war an einem kalten Wintertag Ende Februar, beschloss er zu heiraten. Er fand auch bald eine vernünftige Frau, die gerne bereit war, mit ihm eine Familie zu gründen. Sie war eine stille Füchsin, wenn sie auch von den Menschen Petze genannt wurde. Nachdem sie Ende April sechs Junge geworfen hatte, rupfte sie sich selbstlos Wolle aus ihrem Bauch, um den Kindern im Kessel der Höhle ein warmes Nest zu bereiten und gleichzeitig ihre Zitzen freizulegen, denn die Kleinen hatten Hunger.
Reineke, ihr Gemahl, war sehr stolz auf seine Füchsin und auf die Kinder.Er holte Mais-, Mist- und Rüsselkäfer, Regenwürmer, Schnecken, Frösche, Mäuse, Maulwürfe, Ratten, ja sogar Vögel und manchmal ein gestohlenes Huhn oder einen mühsam erjagten Hasen – alles nur, um seiner Frau die ungewohnte Mutterarbeit zu erleichtern.
Doch wie erschrak der Vater, als er seine kleinen Wuscheltierchen nach drei Tagen zum ersten Mal näher betrachtete: Sie waren blind, alle sechs.
Da weinte der Fuchs, und auch seiner Frau liefen Tränen der Verzweiflung aus den liebevoll-traurigen Augen. Als sie ihren ersten Schmerz verwunden hatten, meinten sie, ihre Kinder trösten zu müssen und sprachen ihnen gut zu.
Die Kleinen aber reagierten nicht, sie hörten überhaupt nicht zu.
Und als die kleinen Füchse vierzehn Tage alt waren, siehe, da öffneten sie ihre Augen und die Ohren, und nach weiteren vierzehn Tagen tollten und purzelten die grauwolligen Kerlchen vor dem Bau im Sonnenlicht umher.
„Diese Blagen“, sagte der Fuchs und sah seinen Kindern zärtlich zu, „kaum haben sie ihre fünf Sinne beisammen, haben sie nichts als Unsinn im Kopf.“◄
Helmut Wördemann, deutscher Schriftsteller, *1935
Stichwörter: Entwicklung, Eltern, Behinderung