Klaus-Peter Hufer
Neue Rechte, altes Denken
Ideologie, Kernbegriffe und Vordenker
Klaus-Peter Hufer, Dr. rer. pol. phil. habil., ist apl. Professor an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg Essen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Politische Bildung gegen Rechtsextremismus, politische Philosophie, Politische Erwachsenenbildung (Geschichte, Theorie-Praxis-Verhältnis), Politikdidaktik und Professionalität in der Erwachsenenbildung.
Vorwort
1 Worum geht es eigentlich? Eine „unbegreifliche“ Begrifflichkeit
1.1 Ein Ruck nach rechts, doch nicht alles passt zusammen
1.2 Die Extreme sind nicht gleich
1.3 Konservativ ist nicht gleich „konservativ“
1.4 Rechtspopulisten und „das Volk“
1.5 Die Neuen Rechten und ihr Netzwerk
2 Exkurs: Die Identitären
3 Kernbegriffe, Schlüsselkategorien und Ideologismen der Neuen Rechten
3.1 Der Kampf um Begriffe
3.2 Rechte Schlüsselwörter und was ihnen entgegengesetzt werden kann
4 Vordenker, philosophische Ahnenreihe
4.1 Hans Freyer
4.2 Arnold Gehlen
4.3 Martin Heidegger
4.4 Ernst Jünger
4.5 Konrad Lorenz
4.6 Arthur Moeller van den Bruck
4.7 Friedrich Nietzsche
4.8 Carl Schmitt
4.9 Oswald Spengler
4.10 Armin Mohler und die Konservative Revolution
5 Esoterik, Okkultismus und die Neue Rechte – Evola, Dugin und Co.
6 Die Neue Rechte und die Demokratie – sehen, beurteilen, handeln
7 Glossar: Vertreter der Neuen Rechten
8 Glossar: Zeitschriften, Magazine, Verlage der Neuen Rechten, Institut für Staatspolitik
8.1 Zeitschriften und Magazine
8.2 Verlage
8.3 Institut für Staatspolitik (IfS)
Literatur
Autoren und Autorin
In den letzten Jahren hat sich das politische und gesellschaftliche Klima verändert, nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern Europas und auch in den USA. Es ist eine Entwicklung, die mit einem „Ruck nach rechts“ beschrieben wird, manchmal mit einem Fragezeichen versehen (Milbradt u. a. 2017). Wir, die Autoren und Autorin dieses Buches, setzen allerdings ein Ausrufezeichen dahinter. Wir sehen eine Entwicklung, die, wenn sie sich durchsetzen sollte, Politik und Gesellschaft in Deutschland entscheidend verändern würde. Wir sehen die Gefahr, dass Demokratie abgebaut und autoritäre Regelungen eingeführt, dass liberale Errungenschaften zurückgedreht und rigide Verbindlichkeiten an ihre Stelle treten würden, dass kulturelle Vielfalt normierter Einheitlichkeit weichen müsste. Davon abweichenden Lebensentwürfen würde der Boden entzogen, letztendlich wären Menschen in ihrer Existenz bedroht. Dieses Szenarium haben wir vor Augen, wenn, nennen wir es beim Namen, der Durchmarsch der Rechten erfolgreich wäre.
Wir setzen uns daher mit der Ideologie, den von Rechten umkämpften und umdefinierten Begriffen auseinander und zeigen am Beispiel prominenter Vordenker, dass es eine konsequente Entwicklung der deutschen alten Rechten hin zu den neuen Rechten gibt. Das, was jetzt neu ist, hat tiefe Wurzeln.
Die Idee zu diesem Buch hatte Klaus-Peter Hufer. Die ersten Gedanken, es mit Inhalt zu füllen, sammelten Klaus-Peter Hufer, Jens Korfkamp und Laura Schudoma gemeinsam. Daraus entstanden eine Konzeption und eine Gliederung. Die namentlich nicht gekennzeichneten Texte hat Klaus-Peter Hufer verfasst, die übrigen sind mit den Namen von Jens Korfkamp und Laura Schudoma versehen. Alle Texte sind von uns dreien besprochen und nach kollegialen Anregungen verbessert worden. In regem und stetem Gedankenaustausch wurde das Manuskript schließlich vollendet.
Wir danken dem Verlag Beltz Juventa, insbesondere dem Verlagsleiter Frank Engelhardt für sein spontanes Interesse zu dieser Publikation, der Lektorin Magdalena Herzog für ihre zahlreichen wichtigen und hilfreichen Hinweise und Vorschläge, aber auch allen am Projekt und dem Zustandekommen dieses Buches beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Offenheit, fachliche Betreuung und engagierte Unterstützung.