Foto: Anna Weise
Jörg Magenau studierte in Berlin Philosophie und Germanistik. Er gehörte zu den Gründern der Wochenzeitung Freitag, deren Literaturredakteur er bis 1996 war. Er arbeitete für die taz und die FAZ und ist seit 2002 freier Autor, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung und Deutschlandfunk Kultur. Nach umfassenden Biographien über Christa Wolf, Martin Walser und über Ernst und Friedrich Georg Jünger erschienen von ihm zuletzt Princeton 66. Die abenteuerliche Reise der Gruppe 47 und bei Hoffmann und Campe Schmidt – Lenz. Geschichte einer Freundschaft (2014).
Theodor Plievier: Stalingrad. Berlin 1945. Zitiert nach einer West-Berliner Lizenzausgabe von 1948, S. 5.
Ebd., S. 9.
Vgl. Christian Adam: Der Traum vom Jahre Null. Autoren, Bestseller, Leser: Die Neuordnung der Bücherwelt in Ost und West nach 1945. Berlin 2016, S. 66.
Vgl. Der Spiegel 16/1962, S. 86.
Christian Adam, a.a.O., S. 66.
C.W. Ceram: Götter, Gräber und Gelehrte. Roman der Archäologie. Reinbek 1949, S. 15.
Zitiert nach David Oels: Rowohlts Rotationsroutine. Markterfolge und Modernisierung eines Buchverlags vom Ende der Weimarer Republik bis in die fünfziger Jahre. Essen 2013, S. 294.
Kurt W. Marek: »Wie Götter, Gräber und Gelehrte entstand«. In: 100 Jahre Rowohlt. Eine illustrierte Chronik. Herausgegeben von Hermann Gieselbusch, Dirk Moldenhaupt, Uwe Naumann, Michael Töteberg. Reinbek 2008, S. 159.
Walter Kiaulehn: Mein Freund, der Verleger. Reinbek 1967, S. 219.
Ebd., S. 220f.
Vgl. David Oels, a.a.O., S. 284f.
Ebd., S. 287f.
Kurt W. Marek: »Wie Götter, Gräber und Gelehrte entstand«, a.a.O., S. 160.
Der Spiegel 44, 27.10.1949.
Kurt W. Marek: »Wie Götter, Gräber und Gelehrte entstand«, a.a.O., S. 162.
Der Spiegel gab 1962 325000 verkaufte Exemplare an und setzte Salomons Fragebogen damit auf Platz 20 der Belletristik-Bestseller nach 1945. Der Spiegel 16/1962, S. 86.
Der Spiegel 44, 27.10.1949.
Der Spiegel 16/1962, S. 86.
David Oels: Rowohlts Rotationsroutine, a.a.O., S. 263f. und S. 274.
100 Jahre Rowohlt, a.a.O., S. 161.
C.W. Ceram: Götter, Gräber und Gelehrte, Neuauflage, Reinbek 2008, S. 397.
David Oels: Rowohlts Rotationsroutine, a.a.O., S. 276.
Christian Adam, a.a.O., S. 362.
Ebd.
Michael Ende: Momo. Stuttgart 1973, S. 5.
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Stuttgart 1969, S. 37.
Bora Ćosić: Konsul in Belgrad. Wien, Bozen 2016, S. 50.
Ulrich Raulff: Wiedersehen mit den Siebzigern: Die wilden Jahre des Lesens. Stuttgart 2014, S. 29.
Navid Kermani: Sozusagen Paris. München 2016, S. 73f.
Martin Walser: Die Verwaltung des Nichts. Aufsätze. Reinbek 2004, S. 115.
Der Kommunikationswissenschaftler Thomas Kopfermann definiert Lesen als »komplexen dialogischen Vorgang« bzw. als »doppelten dialogischen Vorgang zwischen Text und Leser und zwischen Lesern über den Text«. Literarisches Lesen ist für ihn jedoch eine »anthropologische Grundfertigkeit«, die »signifikant mehr« umfasse. Er unterscheidet instrumentelles, zweckorientiertes Lesen und identifikatorisches Lesen und spricht davon, dass es sich dabei immer – und unabhängig vom Inhalt – um den Eintritt in eine Gegenwelt handle. (Vgl. Thomas Kopfermann: »Lies, damit ich ihn selbst höre.« Schriften zur Kommunikationspädagogik. St. Ingbert 2008, S. 63f.)
Richard David Precht: Wer bin ich – und wenn ja wie viele? München 2007, S. 16f.
Peter Handke: Die Geschichte des Bleistifts. Frankfurt/Main 1985, S. 293.
Martin Walser: Die Verwaltung des Nichts, a.a.O., S. 115.
Hans-Georg Gadamer: »Philosophie und Literatur«. In: Was ist Literatur? Phänomenologische Forschungen 11. Freiburg/München 1981, S. 27.
Thomas Kopfermann: »Lesen ist biografisch/lebensgeschichtlich und gesellschaftlich geprägt: Familie, Leserbiografien, Schule, (schulisches vs. individuelles Lesen), Medienzusammenhang, gesellschaftliche Einschätzungen, Erwartungen, geschlechtsspezifische Unterschiede.« A.a.O., S. 64.
Peter Bichsel: Der Leser. Das Erzählen. Frankfurt/Main 1982, S. 33.
Ebd., S. 43.
Ebd., S. 33.
Bora Ćosić: Konsul in Belgrad, a.a.O., S. 50.
Hans-Jost Frey: Lesen und Schreiben. Basel, Weil am Rhein 1998, S. 8f.
Rainer Maria Rilke: Die Gedichte. Frankfurt/Main und Leipzig 1986, S. 503.
A.O. Scott: Kritik üben. Die Kunst des feinen Urteils. München 2017, S. 90.
Jan Philipp Reemtsma: Was heißt: einen literarischen Text interpretieren? München 2016, S. 203f.
Peter Sloterdijk: Du musst dein Leben ändern. Über Anthropotechnik. Frankfurt/Main 2009, S. 44.
Julian Barnes im Gespräch mit Ian McEwan, in: Die Zeit 41/2016, 17.10.2016.
Peter Bichsel: »Ich halte mich für schwer überschätzt.« Tagesanzeiger, 12.4.2017. (http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/ich-halte-mich-fuer-schwer-ueberschaetzt/story/31992502).
Philipp Theison: Der Geschmack der Masse. Neue Zürcher Zeitung, 17.9.2016 (http://www.nzz.ch/feuilleton/zeitgeschehen/bestsellerliteratur-der-geschmack-der-masse-ld.117195).
Thilo Sarrazin: Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen. München 2010, S. 7.
Das im August 2010 erschienene Buch kam bereits im Januar 2012 auf 1,5 Millionen verkaufter Exemplare. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland_schafft_sich_ab.
Siegfried Kracauer: »Über Erfolgsbücher und ihr Publikum«. In: ders.: Das Ornament der Masse, Frankfurt/Main 1963, S. 64–74.
Vgl. dazu Werner Faulstich: Bestandsaufnahme Bestseller-Forschung. Ansätze – Methoden – Erträge. Wiesbaden 1983, S. 77.
Ebd., S. 80.
Jodie Archer, Matthew L. Jockers: The Bestseller Code. Anatomy of the Blockbuster Novel. New York 2016.
Zitiert nach Marc Felix Serrao: Der Bestseller-Code. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 42/2016, 23.10.2016, S. 21.
Elke Heidenreich: Nero Corleone. Eine Katzengeschichte. München 1995.
Annette C. Anton: »›Ein Bestseller ist wie Eintopf‹. Gespräch«. In: Seitenweise Erfolg. 40 Bestseller und ihre Geschichte. München 2008, S. 33.
Werner Faulstich: »Bestseller – ein Phänomen des 20. Jahrhunderts. Über den Zusammenhang von Wertewandel, Marktmechanismus und Literaturfunktionen aus medienkulturhistorischer Sicht«. In: Werner Arnold, Erdmann Weyrauch (Hrsg.): Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte. Wiesbaden 1996, S. 136.
Heinz Bude: Das Gefühl der Welt. Über die Macht der Stimmungen. München 2016, S. 22.
Ebd., S. 38f.
Ebd., S. 39.
Ebd., S. 40.
Ebd., S. 9.
Ebd., S. 34.
Botho Strauß zitiert diesen für alle große Literatur zentralen Satz in seinem Band: Paare, Passanten. Frankfurt/Main 1981, S. 103.
Octavio Paz: Essays 1, Frankfurt/Main 1984, S. 253f.
Zitiert nach der überarbeiteten Ausgabe in Neuübersetzung von Ursula Gaïl nach der revidierten amerikanischen Fassung von 1984. Bern, München, Wien 1989 (49. Auflage), S. 15.
Ebd., S. 18
Ebd., S. 17.
Ebd., S. 16.
Ebd., S. 17.
»In vielen anderen Berufen, als Cowboy etwa, als Schauspieler, Autohändler oder Romancier, war er gescheitert. Zu seinem Erfolg wurde, anderen Erfolglosen Erfolgsrezepte zu offerieren.« Jochen Hieber, FAZ, 1.2.1997.
Eva Illouz: Die neue Liebesordnung. Frauen, Männer und Shades of Grey. Berlin 2013, S. 28.
Ebd.
Der Spiegel 49/1951 (5.12.1951), S. 38ff.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Annette C. Anton: »›Ein Bestseller ist wie Eintopf‹. Gespräch«, a.a.O., S. 34.
In diesen Kontext stellt zum Beispiel Rolf Schmiel, der mit Senkrechtstarter selbst eine Art kritischen Ratgeber verfasst hat, Carnegies Ratgeber. Rolf Schmiel: Senkrechtstarter. Wie aus Frust und Niederlagen die größten Erfolge entstehen. Frankfurt/Main 2014. S. 113f.
Carnegie, a.a.O., S. 17.
Helmut Schmidt: Außer Dienst. München 2008.
Wilhelm Schmid: Gelassenheit. Was wir gewinnen, wenn wir älter werden. Berlin 2014.
Margot Käßmann: Sorge dich nicht, Seele. Wetzlar 2016.
Wilhelm Schmid: Mit sich selbst befreundet sein. Von der Lebenskunst im Umgang mit sich selbst. Frankfurt/Main 2004, S. 39f.
Ebd.
Hans-Georg Gadamer: Über die Verborgenheit der Gesundheit. Berlin 2010, S. 145.
Dr. med. Eckart von Hirschhausen: Die Leber wächst mit ihren Aufgaben. Reinbek 2008.
Giulia Enders: Darm mit Charme. Alles über ein unterschätztes Organ. Berlin 2014.
Ebd., S. 14.
Ebd.
Philipp Schneider: Tief drin. Süddeutsche Zeitung, 6./7.5.2017, S. 48.
Ijoma Mangold: Das ist doch alles ganz natürlich. Darm mit Charme ist die brave Antwort auf Charlotte Roche. Die Zeit, 24.7.2014 (http://www.zeit.de/2014/31/giulia-enders-darm-charme).
Giulia Enders: Darm mit Charme, a.a.O., S. 12.
Philipp Schneider: Tief drin, a.a.O.
Ebd.
Eckart von Hirschhausen , a.a.O., S. 36.
Ebd., S. 155.
Ebd., S. 124.
Laut Auskunft des Rowohlt Verlages.
Auch deshalb nicht, weil es sie in so vielen verschiedenen Übersetzungen und Ausgaben gibt, die gar nicht alle am Markt registrierbar sind.
Diese Aufteilung des Buchmarktes klingt plausibel, ist es aber nicht, und es zeigt sich in der Praxis immer wieder, dass Bücher auf einer Seite eingeordnet werden, die auch auf der anderen stehen könnten. Das trifft zum Beispiel auf literarische autobiographische Erzählungen zu, die zu den Sachbüchern geschlagen werden. Die Grenze zwischen Fiction und Non-Fiction ist ebenso fließend wie die zwischen erzählerischer und faktenorientierter Darstellung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bestsellerliste
So definierte es Dieter E. Zimmer schon 1971. In: Heinz Ludwig Arnold (Hg.): Literaturbetrieb in Deutschland. München 1971, S. 98.
So schlägt es Ralf Schnell vor: »Bestseller sind Bücher, die auf Anhieb mindestens 30000 Exemplare verkaufen lassen, Best-Bestseller solche, die Auflagen von über 100000 erleben, Steady- oder Dauer-Seller schließlich jene Publikumserfolge, die ihre hohen Auflagen über Jahre hinweg halten.« In: ders., Die Literatur der Bundesrepublik. Autoren, Geschichte, Literaturbetrieb. Stuttgart 1986, S. 26f.
Bei den Spiegel-Jahresbestsellern 1996 auf Platz 10, 1997 auf Platz 8.
Laut Wikipedia war die Startauflage der deutschen Ausgabe vom Februar 2008 mit 120000 Exemplaren schon durch die Vorbestellungen des Buchhandels nahezu ausverkauft, genaue Angaben über reale Verkaufszahlen gebe es aber nicht. Auf der Jahresbestsellerliste des Spiegel tauchte der »Tatsachenroman« nicht auf.
In: Michael Meyer: Der Bestseller-Code. Deutschlandradio Kultur, 28.10.2016 (http://www.deutschlandradiokultur.de/buchmarkt-der-beststeller-code.976.de.html?dram%3Aarticle_id=369765).
Nele Neuhaus: Im Wald. Berlin 2016.
https://www.youtube.com/watch?v=u22kRqwDEg8
Spiegel-Bestsellerliste vom 24.10.2016.
Vgl. Ernst Fischer: »Bestseller in Geschichte und Gegenwart«. In: Joachim-Felix Leonhard u.a. (Hg.): Medienwissenschaft. Ein Handbuch zur Entwicklung der Medien- und Kommunikationsformen. Berlin, New York 1999, Bd. 15, S. 768.
Im Oktober 2017 führten sie gemeinsam die Bestsellerliste an. Dan Brown: Origin. München 2017. Daniel Kehlmann: Tyll. Reinbek, 2017.
Karina Liebenstein: Bestsellerlisten 1962 bis 2001. Eine statistische Analyse. Erlangen 2005, S. 25.
Ebd., S. 51f.
https://www.buchmesse.de/images/fbm/dokumente-ua-pdfs/2016/buchmarkt_deutschland_2016_dt.pdf_58507.pdf
Vgl. Erhard Schütz u.a. (Hg.): Das BuchMarktBuch. Der Literaturbetrieb in Grundbegriffen. Reinbek 2005. Darin das Stichwort »Bestseller«, S. 47.
Sonja Marjasch: Der amerikanische Bestseller. Sein Wesen und seine Verbreitung unter besonderer Berücksichtigung der Schweiz. Bern 1946, S. 12.
Allerdings aktualisiert der Online-Buchhändler Amazon das interne Verkaufsranking auf den vorderen Plätzen stündlich, auf den hinteren immer noch mehrmals am Tag. Hier lassen sich deshalb auch kurzfristige Kaufimpulse ablesen, und manchmal sind Bücher dort schon vor Erscheinen nur aufgrund der Vorbestellungen auf vorderen Bestsellerplätzen.
Die SWR-Bestenliste, die von Kritikern erstellt wird, erscheint zwar monatlich und bietet die »Bücher des Monats«, sie ist aber eben keine Bestsellerliste, da es dabei allein um inhaltliche, nicht aber um ökonomische Aspekte geht.
Burkhart R. Lauterbach bezeichnet Longseller als »steady bestseller« und nennt als ein Beispiel für Bücher mit »sehr gutem Umsatz während der Dauer von zwei oder mehr Messzeiten« Margaret Mitchells Gone with the Wind. (Burkhart R. Lauterbach: Bestseller. Tübingen 1979, S. 9.) Dale Carnegies Sorge dich nicht, lebe wäre ein anderes Beispiel, oder aus der jüngsten Vergangenheit Peter Wohllebens Das geheime Leben der Bäume. Auf der Jahresbestsellerliste des Spiegel gibt es immer wieder Bücher, die sich dort über mehrere Jahre halten. So belegte Christiane F. mit Wir Kinder vom Bahnhof Zoo von 1979 bis 1981 dreimal in Folge Platz 1 der Sachbuchbestsellerliste. Dieses Buch mit seinen erzählerischen, durchaus romanhaften Qualitäten ist auch ein Beispiel dafür, wie schwer es ist, zwischen Sachbuch und Belletristik, Fiction und Non-Fiction präzise zu unterscheiden.
Lauterbach, a.a.O., S. 108.
Vgl. Eva Illouz, a.a.O., S. 20f.
Dieter E. Zimmer, in: Arnold, Literaturbetrieb, a.a.O., S. 113.
Annette C. Anton: »›Ein Bestseller ist wie Eintopf‹. Gespräch«, a.a.O., S. 35.
Vgl. Felix Zwinzscher: So werden Bestsellerlisten wirklich gemacht. Die Welt, 4.2.2016.
Vgl. Schütz: Das BuchMarktBuch, a.a.O., S. 48.
Bertolt Brecht: »An die Nachgeborenen«. In: Gedichte. Hg. von Jan Knopf. Frankfurt/Main 2008, S. 355.
Peter Wohlleben: Das geheime Leben der Bäume. Was sie fühlen, wie sie kommunizieren – die Entdeckung einer verborgenen Welt. München 2015.
Eckart von Hirschhausen: Wunder wirken Wunder. Wie Medizin und Magie uns heilen. Reinbek 2016, S. 11.
Peter Wohlleben: Das geheime Netzwerk der Natur. München 2017.
Michael Pilz: Kein Netzwerk ist sozialer als der Wald. Die Welt, 16.9.2017 (https://www.welt.de/kultur/article168684699/Kein-Netzwerk-ist-sozialer-als-der-Wald.html).
Joseph von Eichendorff, Gedichte. Online zu finden im Projekt Gutenberg: http://gutenberg.spiegel.de/buch/joseph-von-eichendorff-gedichte-4294/114
So Peter Wohlleben in einem Interview auf »Phoenix«: https://www.youtube.com/watch?v=6YQmKuWZ3cc
Ebd.
Wohlleben: Das geheime Leben der Bäume, a.a.O., S. 14ff.
Ebd., S. 37.
Ebd., S. 22.
https://www.youtube.com/watch?v=6YQmKuWZ3cc
Brigitte Kronauer: Natur und Poesie. Stuttgart 2015, S. 14.
Ebd., S. 12.
Andreas Michalsen: Heilen mit der Kraft der Natur. Meine Erfahrung aus Praxis und Forschung. Was wirklich hilft. Berlin 2017.
Bestsellerliste vom 18.6.2017, Spiegel 26/2017.
Vgl. Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Landlust
https://www.youtube.com/watch?v=6YQmKuWZ3cc
Peter Wohlleben: Der Wald. Ein Nachruf. München 2013.
Ebd.
Jan Wagner: Regentonnenvariationen. Berlin 2014.
Jan Wagner: Selbstporträt mit Bienenschwarm. Berlin 2017.
Maja Lund: Die Geschichte der Bienen. München 2017.
http://www.matthes-seitz-berlin.de/reihe/naturkunden.html
Michael Tomasello: Eine Naturgeschichte der menschlichen Moral. Berlin 2016.
Allerdings gab es im Jahr 2017 ein sehr schönes, so unterhaltsames wie lehrreiches Buch mit dem Titel Kritik der Vögel. Die Autoren Jürgen und Thomas Roth, die aus dem Umfeld des Satiremagazins Titanic stammen, schreiben ironisch darüber, was am Kiebitz, Spatz oder Rotrückenwürger verbesserbar wäre.
Lauren Redniss: Blitz und Donner. Das Wetter: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Berlin 2015.
Ulrich Raulff: Das letzte Jahrhundert der Pferde. Geschichte einer Trennung. München 2015.
Wohlleben: Das geheime Leben der Bäume, a.a.O., S. 137f.
Bernhard Grzimek: Serengeti darf nicht sterben. 367000 Tiere suchen einen Staat. Berlin 1959.
Der Spiegel, 16/1962, S. 86.
wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Serengeti_darf_nicht_sterben
Brigitte Kronauer: Die Konstanz der Tiere, a.a.O., S. 11.
Ben Schott: Schotts Sammelsurium. Berlin 2004.
http://www.tenoftheday.de/die-10-groessten-bestseller-aller-zeiten/
So gab die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung beispielsweise für den Da Vinci Code im Oktober 2016 80 Millionen verkaufter Auflage an. Das wäre zwar immer noch Platz 8 auf der Ten of the day-Liste, doch Vorsicht ist in jedem Fall geboten.
Eva Illouz, a.a.O., S. 12.
In der Kolumne »Beckmann kommentiert« im Magazin Buchmarkt wurde im Jahr 2011 noch angegeben, dass Bücher über 20 Euro in Deutschland kaum bestsellertauglich seien. Das stimmt heute nicht mehr; auch die Buchpreise steigen tendenziell, und unter den Top Ten sind immer auch Titel mit bis zu 30 Euro Ladenpreis zu finden. (Vgl. http://www.buchmarkt.de/content/45977-beckmann-kommentiert.htm)
https://de.wikipedia.org/wiki/Bestsellerliste
Werner Faulstich, a.a.O., S. 8.
Vgl. http://www.buchmarkt.de/content/45977-beckmann-kommentiert.htm und Rainer Schmitz: »Mythos Bestseller«. In: Kodex. Jahrbuch der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft. Bestseller und Bestsellerforschung. 2/2012, S. 4.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bestsellerliste
Vgl. Oliver Fink: Mit Lust und Liste. Tagesspiegel, 4.10.2003. (http://www.tagesspiegel.de/kultur/mit-lust-und-liste/453610.htm)
Faulstich, a.a.O., S. 8.
Zitiert nach Schmitz: »Mythos Bestseller«, a.a.O., S. 4.
Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Berlin, Weimar 1982, S. 139. (http://gutenberg.spiegel.de/buch/-1912/56) Das Zitat im Zusammenhang: »›Überhaupt‹, fuhr Goethe fort, ›lernt man nur von dem, den man liebt. Solche Gesinnungen finden sich nun wohl gegen mich bei jetzt heranwachsenden jungen Talenten, allein ich fand sie sehr spärlich unter Gleichzeitigen. Ja ich wüßte kaum einen einzigen Mann von Bedeutung zu nennen, dem ich durchaus recht gewesen wäre. Gleich an meinem ›Werther‹ tadelten sie so viel, daß, wenn ich jede gescholtene Stelle hätte tilgen wollen, von dem ganzen Buche keine Zeile geblieben wäre. Allein aller Tadel schadete mir nichts, denn solche subjektive Urteile einzelner obgleich bedeutender Männer stellten sich durch die Masse wieder ins Gleiche. Wer aber nicht eine Million Leser erwartet, sollte keine Zeile schreiben.‹«
Die Zeit Nr. 23, 6.6.1957, S. 6.
Rudolf Walter Leonhardt: Die fünf Bücher des Monats. Ebd.
Lobsang Rampa: Das dritte Auge. Ein tibetanischer Lama erzählt sein Leben. München 1957.
Der Spiegel 7, 12.2.1958, S. 45.
Ebd.
Vgl. Adam, a.a.O., S. 308.
Die Zeit Nr. 36, 1.9.1961.
Spiegel-Bestsellerliste vom 31.10.2016.
Der Spiegel 43/1961.
Rainer Schmitz: »Mythos Bestseller«. In: Kodex 2/2012, a.a.O., S. 5.
Ebd.
Mündliche Auskunft von Jörg Sundermeier, Verleger des Berliner Verbrecher Verlags.
Felix Zwinzscher: So werden Bestsellerlisten wirklich gemacht. Die Welt, 4.2.2016.
Rolf Peter Sieferle: Finis Germania. Schnellroda 2017.
In eigener Sache. »Finis Germania« und die Spiegel-Bestsellerliste. Spiegel Online, 25.7.2017 (http://www.spiegel.de/kultur/literatur/finis-germania-und-die-spiegel-bestsellerliste-in-eigener-sache-a-1159667.html).
So Spiegel-Redakteur Sebastian Hammelehle, in: Spiegel 25/2017.
Gerhard Falkner: Bekennerschreiben. Essays, Reden, Kommentare, Interviews und Polemiken. Fürth 2017.
Marc Reichwein: Diese schönen Bücher könnten auf den Catwalk gehen. Die Welt, 4.8.2015 (https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article144809942/Diese-schoenen-Buecher-koennten-auf-den-Catwalk-gehen.html).
Hans von Trotha: Wieso Verlage uralte Signalreize nutzen. Deutschlandfunk Kultur, Lesart, 4.9.2017 (http://www.deutschlandfunkkultur.de/trends-aufdeutschen-buchcovern-wieso-verlage-uralte.1270.de.html?dram%3Aarticle_id=395061).
Christiane Lutz: Wie sieht das perfekte Buchcover aus? Süddeutsche Zeitung, 15.11.2016 (http://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-wie-sieht-das-perfekte-buchcover-aus-1.3249138).
Sebastian Fitzek: Das Paket. München 2016.
Christiane Lutz, a.a.O.
Eugen Kogon: Der SS-Staat. München 1946.
Ebd., Einleitung S. IX.
Der Spiegel 1/1976.
Ferdinand Sauerbruch: Das war mein Leben. München 1951.
Vgl. Udo Benzenhöfer: »›Schneidet für Deutschland!‹ Bemerkungen zu dem Film ›Sauerbruch – Das war mein Leben‹«. In: ders. (Hg.): Medizin im Spielfilm der fünfziger Jahre. Pfaffenweiler 1993, S. 60ff.
In seiner Geschichte der Nachkriegs-Bestseller hebt Christian Adam besonders diesen Aspekt hervor. Nicht nur Sauerbruch selbst stand dafür, sondern auch der eigentliche Autor seiner Memoiren, der Journalist Rudolf Berndorff, der vor 1945 Chefredakteur der Berliner Illustrierten Zeitung gewesen war und unter Pseudonym Bücher wie Tannenberg. Wie Hindenburg die Russen schlug geschrieben hatte. Adam, a.a.O., S. 235.
Alexander Barrantay: Lieben – aber wie? Das Liebes-, Lehr- und Lesebuch für schwache Stunden. München 1957.
Ebd., S. 67.
Hugo Hartung: Ich denke oft an Piroschka. Berlin 1954.
Der Spiegel meldete in Ausgabe 16/1962 1,17 Millionen und setzte Hartungs Roman damit auf Platz 1 der Bestseller zwischen 1945–1962.
Adam, a.a.O., S. 277.
Hans Niklisch: Vater, unser bestes Stück. München 1955.
Spiegel 16/1962, S. 86.
Eric Malpass: Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung. Reinbek 1967.
Dieter E. Zimmer: »›Die Herzen großer Publikumszahlen …‹ Über die Karriere eines Bestsellers am Beispiel Eric Malpass«. In: Arnold, Literaturbetrieb, a.a.O., S. 102.
Eva Kausche-Kongsbak: Florian. Hamburg 1968.
Dieter E. Zimmer, a.a.O., S. 105f.
Ebd., S. 112f.
Ebd., S. 113.
Hildegard Knef: Der geschenkte Gaul. Bericht aus einem Leben. München 1970.
Jürgen Trimborn: Hildegard Knef. Das Glück kennt nur Minuten. München 2005.
Gabriele von Bülow, Volker Klotz, Karl Reininghaus, Renate Remlinger, Thomas Rothschild, Anne Seuffert, Gisela Ulrich: »Roßtäuschung. Hildegard Knefs ›Der geschenkte Gaul‹«. In: Heinz Ludwig Arnold (Hg.): Deutsche Bestseller – Deutsche Ideologie. Ansätze zu einer Verbraucherpoetik. Stuttgart 1975, S. 8.
Ebd., S. 8.
Ebd., S. 7f.
Die ebenfalls sehr erfolgreiche Verfilmung von Papillon mit Steve McQueen in der Hauptrolle kam erst 1973 in die Kinos, war also keine Ursache des Bucherfolgs, sondern dessen Konsequenz.
Gabriele von Bülow u.a., a.a.O., S. 33 und S. 40.
Hans-Jost Frey: Lesen und Schreiben, a.a.O., S. 14.
Gabriele von Bülow u.a., a.a.O., S. 21.
Hildegard Knef: Der geschenkte Gaul, a.a.O., S. 118.
Ebd.
Carl Zuckmayer: Als wär’s ein Stück von mir. Erinnerungen. Frankfurt/Main 1966.
Marcel Reich-Ranicki: Fragen Sie Reich-Ranicki. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30.5.2006. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/fragen-sie-reich-ranicki/fragen-sie-reich-ranicki-ist-carl-zuckmayer-zu-unrecht-vergessen-1332423.html
Ebd., S. 37.
Ebd., S. 38.
Carl Zuckmayer: Geheimreport. Göttingen 2002.
Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben. Stuttgart 1999.
Ebd., S. 260.
Werner Keller: Und die Bibel hat doch recht. Düsseldorf 1955.
Die Zeit 45/1955, 10.11.1955 (http://www.zeit.de/1955/45/und-die-bibel-hat-doch-recht).
Heinrich Böll: Doktor Murkes gesammeltes Schweigen. Köln 1958.
Franz Kafka: Das Schloß. Frankfurt/Main 1951.
C. Northcote Parkinson: Parkinsons Gesetz. Düsseldorf 1957.
George F. Kennan: Rußland, der Westen und die Atomwaffe. Berlin (West) 1958.
Klaus Mehnert: Der Sowjetmensch. Frankfurt/Main 1958.
Alexander Solschenizyn: Der Archipel Gulag. München 1974.
Theodor Heuss: Erinnerungen 1905 bis 1933. Tübingen 1963.
Hanna Frielinghaus-Heuss: Heuss-Anekdoten. München 1964.
John F. Kennedy: Zivilcourage. München 1964.
Hans Habe: Der Tod in Texas. Eine amerikanische Tragödie. München 1964.
Konrad Adenauer: Erinnerungen 1945–1953. Stuttgart 1965.
Karl Jaspers: Wohin treibt die Bundesrepublik? München 1966.
Rudi Dutschke u.a.: Rebellion der Studenten. Reinbek 1968.
Albert Speer: Erinnerungen. Berlin 1969.
Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. Berlin 1973.
Erich von Däniken: Erinnerungen an die Zukunft. Ungelöste Rätsel der Vergangenheit. Düsseldorf 1968.
Erich von Däniken: Zurück zu den Sternen. Argumente für das Unmögliche. Düsseldorf 1970.
Die Welt, 2.1.2009 (https://www.welt.de/kultur/article2963512/Johannes-Mario-Simmel-Geschmaeht-aber-gelesen.html).
Johannes Mario Simmel: Und Jimmy ging zum Regenbogen. München 1970.
Johannes Mario Simmel: Der Stoff aus dem die Träume sind. München 1971.
Johannes Mario Simmel: Im Frühling singt zum letzten Mal die Lerche. München 1990.
So der Titel eines seiner letzten Bücher, München 1998.
Ephraim Kishon: Der Blaumilchkanal. München 1971.
Hans Küng: Existiert Gott? Antwort auf die Gottesfrage der Neuzeit. München, 1978.
Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler. München 1978.
Robert Jungk: Der Atomstaat. Vom Fortschritt in die Unmenschlichkeit. München 1977.
Raymond Moody: Leben nach dem Tod. Reinbek 1977. Ders.: Nachgedanken über das Leben nach dem Tod. Reinbek 1978.
Shere Hite: Hite-Report. Das sexuelle Erleben der Frau. München 1977.
Günter Wallraff: Der Aufmacher. Der Mann, der bei Bild Hans Esser war. Köln 1977.
Horst Stern u.a.: Rettet die Vögel – wir brauchen sie. München 1978.
Jacob Holdt: Bilder aus Amerika. Frankfurt/Main 1978.
Günter Wallraff: Ganz unten. Köln 1985, S. 12.
»Dieses Buch ist wie ein Fluch für mich«. Der Spiegel, 15.6.1987 (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13524434.html).
»Wallraff machte glauben, das Buch sei von ihm«. Gespräch mit Uwe Herzog. Welt am Sonntag, 22.4.2012 (https://www.welt.de/politik/deutschland/article106211893/Wallraff-machte-glauben-das-Buch-sei-von-ihm.html).
Hermann L. Gremliza in: konkret 11/1987, S. 41, Rede zur Verleihung des Karl Kraus-Preises.
Günter Wallraff: Ganz unten, a.a.O., S. 41.
Ebd., S. 157.
Ebd., S. 22.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ganz_unten
Ebd., S. 12.
Ebd., S. 14.
Ebd., S. 11.
Christiane F.: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Hamburg 1978, S. 3.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wir_Kinder_vom_Bahnhof_Zoo#cite_ref-1
Der Spiegel, 6.4.1981 (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14325822.html).
http://www.drogen-wissen.de/DRUGS/DW_GE/statistik.shtml
https://www.tagesschau.de/inland/drogentote-105.html
Peter Scholl-Latour: Der Tod im Reisfeld. München 1980.
http://www.sueddeutsche.de/medien/jahre-polittalk-im-deutschen-tv-mobiliar-mit-meinung-1.1136758
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Scholl-Latour
Ebd.
Patrick Süskind: Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Zürich 1985.
Ebd., S. 188.
Ebd., S. 37.
Alexander Kissler: Warum sind die Menschen so aufdringlich? Süddeutsche Zeitung, 19.5.2010 (http://www.sueddeutsche.de/kultur/sueskind-portrait-warum-sind-die-menschen-so-aufdringlich-1.798654).
Vgl. dazu David Wieblitz: Geniale Bestseller. Der Genieroman als Erfolgsrezept. Marburg 2009, S. 49f. Wieblitz’ präziser Analyse verdankt dieses Kapitel viele Daten und Einsichten.
Stand: Herbst 2017, Verlagsauskunft.
David Wieblitz: Geniale Bestseller, a.a.O., S. 56.
So stand Das Parfum 2017 beim Online-Buchhändler amazon kontinuierlich unter den Top Hundert des Verkaufsrankings.
Wieblitz, a.a.O., S. 57.
Vgl. Kissler, a.a.O.
Wieblitz, a.a.O., S. 52.
Kissler, a.a.O.
Patrick Süskind: Ich bin 1949 … In: Theater heute, 11/1981, S. 42, zitiert nach Wieblitz, a.a.O., S. 53.
Süskind, Das Parfum, a.a.O., S. 366f.
Ebd., S. 183.
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Kontrabass
Kissler, a.a.O.
Ebd.
Süskind, Das Parfum, a.a.O., S. 199.
Kissler, a.a.O.
Ute Ehrhardt: Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin. Warum Bravsein uns nicht weiterbringt. Frankfurt/Main 1994, S. 11.
Ebd., S. 16.
Ebd., S. 15.
Ebd., S. 13.
Ebd., S. 217ff.
Spiegel 32, 7.8.1995.
Annabelle, Januar 1997.
Ebd.
Ute Ehrhardt, a.a.O., S. 223.
Annabelle, Januar 1997.
Erich Fromm: Die Kunst des Liebens. Frankfurt/Main 1956.
Robin Norwood: Wenn Frauen zu sehr lieben. Die heimliche Sucht, gebraucht zu werden. Reinbek 1987.
Alice Schwarzer: Der kleine Unterschied und seine großen Folgen. Frauen über sich. Beginn einer Befreiung. Frankfurt/Main 1975.
Alice Schwarzer: Der kleine Unterschied und seine großen Folgen, a.a.O.
Ebd., Vorwort.
Ebd.
Ebd.
Eva Illouz, Die neue Liebesordnung, a.a.O., S. 57.
Ebd.
Ebd., S. 11.
Ebd., S. 58f.
Ebd., S. 59.
Ebd., S. 39.
Charlotte Roche: Feuchtgebiete. Köln 2008.
Roland Reng: Hat Hape Kerkeling den Jakobsweg ruiniert? SZ-Magazin, 52/2007.
»Vor allem bin ich nicht ich«. Gespräch mit Hape Kerkeling, Die Zeit, 9.11.2006.
»Ich bin mein schärfster Kritiker«. Gespräch mit Hape Kerkeling. Hörzu, 27.12.2015.
Ebd.
So Programmleiterin Bettina Feldweg in: Seitenweise Erfolg, a.a.O., S. 154.
Gespräch mit Martin Walser, Frankfurter Rundschau, 26.3.2007.
»Vor allem bin ich nicht ich«, a.a.O.
Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg. München 2006, S. 18.
Ebd., S. 19.
Zeit-Interview, 9.11.2006, a.a.O.
Ebd.
Ich bin dann mal weg, a.a.O., S. 21.
Richard David Precht, a.a.O., S. 138.
Ebd., S. 24.
Ebd., S. 337.
Ebd., S. 11.
So Jens-Christian Rabe in der Süddeutschen Zeitung (»Der erste Schritt zum Glück«,13.6.2008).
Ebd.
Jostein Gaarder: Sofies Welt. Roman über die Geschichte der Philosophie. München 1993, S. 25.
Ebd., S. 51.
Bernhard Schlink: Der Vorleser. Zürich 1995, S. 43.
Ebd., S. 38.
Ebd., S. 68.
Ebd., S. 18.
Ebd., S. 43.
Ebd., S. 185.
Der Spiegel 13, 29.3.1999, S. 242 (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-10630228.html).
Bernhard Schlink im Gespräch mit Andreas Kilb, FAZ, 20.2.2009 (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/im-gespraech-bernhard-schlink-herr-schlink-ist-dervorleser-geschichte-1100720.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2).
The Guardian: Readers guide to a moral maze. 9.2.2002 (https://www.theguardian.com/books/2002/feb/09/fiction.books).
So die Auskunft des Diogenes Verlages 2017.
So im Gespräch mit Andreas Kilb, a.a.O.
Bernhard Schlink, Der Vorleser, a.a.O., S. 151.
Ebd., S. 99f.
Ebd., S. 161ff.
Gespräch mit Andreas Kilb, FAZ, a.a.O.
Vgl. Eberhard Rathgeb: Die engagierte Nation. Deutsche Debatten 1945–2005. München 2005, S. 394ff.
Christian Meier: »Auszug aus der Geschichte«. FAZ, 27.12.1996, S. 23.
Schlink, Der Vorleser, a.a.O., S. 176.
Ebd., S. 31.
Ebd., S. 60.
Vgl. Zeit Online, 13.4.2015 (http://www.zeit.de/news/2015–04/13/literatur-blechtrommel-als-paukenschlag-der-nachkriegsliteratur-13133029).
Zitiert nach: Siegfried Lenz: Deutschstunde. Roman. Hamburger Ausgabe Band 7, Hamburg 2017. Kommentarteil, S. 632.
Ebd., S. 638.
Ebd., S. 604.
Ebd., S. 625f.
Fritz J. Raddatz: Meister der erzählten Moral. Der neue Goethe-Preisträger der Stadt Frankfurt heißt Siegfried Lenz. Eine Würdigung. Die Zeit 35, 26. August 1999 (http://www.zeit.de/1999/35/Meister_der_erzaehlten_Moral/komplettansicht).
Lenz, Deutschstunde, a.a.O., S. 63 (am Ende von Kapitel 3).
A.a.O., vgl. oben S. 39f.
Timur Vermes: Er ist wieder da. Frankfurt/Main 2012.
https://de.wikipedia.org/wiki/Er_ist_wieder_da
Vgl. Joachim Fest: Hitler, a.a.O., S. 1024.
Ebd.
»Wir haben zu viel vom gleichen Hitler.« Süddeutsche Zeitung, 13.12.2012.
Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. Frankfurt/Main 1973.
Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler. München 1978.
https://www.youtube.com/watch?v=np2ymo0iMfk
Walter Moers: Äch bin wieder da! Frankfurt/Main 2007.
http://hochschulanzeiger.faz.net/magazin/themen/karriere-machen/wie-wird-man-eigentlich-bestsellerautor-im-interview-timur-vermes-13880465.html
Institut für Zeitgeschichte: Hitlers zweites Buch. Stuttgart 1960.
Vgl. zu Hitlers Zweitem Buch: Der Spiegel 40/28.9.1960.
Hitler: Mein Kampf. Eine kritische Edition. Hg. von Thomas Hartmann, Thomas Vordermeyer, Othmar Plöckinger und Roman Töppel. Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte. München, Berlin 2016.
Timur Vermes: Unser Kampf. Der Spiegel, 9.1.2016 (http://www.spiegel.de/kultur/tv/mein-kampf-timur-vermes-ueber-adolf-hitlers-kampfschrift-a-1071103.html).
Alan Bullock: Hitler. Eine Studie über Tyrannei. Düsseldorf 1953.
Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. München 1998. Ders.: Hitler 1936–1945. München 2000.
Peter Longerich: Hitler. Berlin 2015.
Joachim Fest, a.a.O., S. 20.
Ebd., S. 21.
Ebd., S. 22.
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Turm_(Tellkamp)
Uwe Tellkamp: Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land. Berlin 2008.
Tilman Krause: Die Kraft zu widerstehen. Die Welt, 15.10.2008.
Thomas Brussig: Helden wie wir. Frankfurt 1995.
Ingo Schulze: Neue Leben. Berlin 2005.
Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts. Reinbek 2011.
Michael Rutschky: »Wie erst jetzt die DDR entsteht«. In: Merkur49. Jahrgang (1995), S. 851–864.
Ebd.
Volker Braun: »Das Eigentum«. In: ders.: Lustgarten Preußen. Ausgewählte Gedichte. Frankfurt/Main 1996.
Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts. Reinbek 2011.
Daniel Pennac: Wie ein Roman. Köln 2004.
Die Bücher, die mir als Kind begegneten, waren immer schon da. So wie die große, weite, rätselhafte Welt um mich herum immer schon da war. Räuber Hotzenplotz, Pippi Langstrumpf, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer traten als mythische Figuren aus einer zeitlosen Gegenwart heraus. Sie waren vollkommen präsent und so wahrhaftig wie Hänsel und Gretel, Hänschen im Blaubeerwald oder der Mönch von Heisterbach, der an einem einzigen Nachmittag gleich dreihundert Jahre im Wald verbracht hatte und am Abend in eine veränderte Welt zurückkehrte. Ich fragte nicht danach, wer diese Figuren ausgedacht und aufgeschrieben hatte oder seit wann es sie schon gab. Dass Hotzenplotz und Jim Knopf damals nicht viel älter waren als ich selbst, nahezu Neuheiten der Saison, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Zeit und Geschichte gab es nicht in der Kindheit, also auch keine Neuerscheinungen und schon gar keine Bestseller. Jedes Buch, das ich las, war ein Klassiker. Jedes Buch, das ich las, war ein Buch für mich. Karlsson vom Dach, Grischka und sein Bär, Tecumseh wurden meine Freunde, und wenn einer von ihnen starb, dann beweinte ich seinen Tod. Oder ich fieberte mit ihnen wie mit dem Müllerburschen Krabat, der dem Teufel begegnete. Aber das war dann schon ein paar Jahre später.
Die frühesten Bücher hatten keine Autoren, sondern bestanden aus Figuren, Geschichten und Bildern. Sie waren nicht geschrieben, sondern ganz einfach der Wirklichkeit entnommen. Irgendwann aber kehrten sich die Verhältnisse um. Erwachsen werden bedeutet, wissen zu wollen, woher etwas kommt, und Ordnungen zu erschaffen, in die sich die Einzelphänomene einordnen lassen. Jetzt wurde ich zu einem Leser, der sich zuerst an den Schriftstellernamen orientierte. Ich las nicht mehr einzelne Bücher, sondern ganze Werke. Dabei fing ich chronologisch mit dem Debüt an und hörte beim letzten Roman auf. Der Gegenwart war ich damit immer noch fern, aber aus anderen Gründen. Ich durchlief, wie wir alle, meine Hermann-Hesse-Phase. Dass es sich bei Siddhartha, Narziss und Goldmund oder dem Steppenwolf um Allzeit-Bestseller handelte, war mir nicht klar. Bestseller hätte ich instinktiv abgelehnt, denn was für alle gut ist, kann doch nicht auch für mich das Richtige sein. Es folgten die Max-Frisch-Phase, die Martin-Walser-Phase, die Jean-Paul-Sartre- und dann auch die Simone-de-Beauvoir-Phase, und überall versteckten sich Bestseller: Homo Faber, Ein fliehendes Pferd, Der Ekel, Die Mandarins von Paris.
Dass es nicht so außergewöhnlich ist, von Hesses meditativem Indien ins existentialistische Frankreich überzusiedeln, hätte mir bewusst sein können. Ich bewegte mich im Kanon, obwohl ich mit dem Markt nichts zu tun haben wollte. Geist ist doch etwas anderes als das, was alle kaufen. Dabei gab es auch Johannes Mario Simmel, die Harmlosigkeiten von Ephraim Kishon oder Wum und Wendelin. Und Jimmy ging zum Regenbogen hatte ich gerne gelesen, über Kishons Familiengeschichten hatte ich herzlich gelacht, und Loriot war schon damals unsterblich. Die kamen direkt von der Bestsellerliste, aber das wusste ich nicht. Geballte Ablehnung dann erst später, gegenüber Uta Danella, Rosamunde Pilcher und dergleichen, aber warum eigentlich, ich hatte sie ja nie gelesen. Das Vorurteil, Bestseller sind Bücher für alle, also für den Durchschnitt, verfestigte sich mehr und mehr.
Auf die Werke folgten die Epochen. Jetzt waren es nicht mehr einzelne Autoren, die ich las, sondern ich benutzte die Bücher, um dadurch etwas über ihre Entstehungszeit zu erfahren. Sturm und Drang, Realismus, Nachkriegsliteratur: Das fing im Deutschunterricht an und setzte sich im Germanistikstudium fort. Die Entdeckung der Zeitgeschichte bedeutete, das Geschriebene historisch zu relativieren. Jetzt waren es nicht mehr einfach nur brauchbare Erkenntnisse, Gefühlslagen und Geschichten, die mir erzählt wurden, sondern zeitgebundene Indizien. Sie verkündeten keine Wahrheiten, sondern verwiesen auf die bestimmten Zustände ihrer Epoche. Als Literaturkritiker, zu dem ich schließlich wurde, ohne das beabsichtigt zu haben (wer will schon Literaturkritiker sein?), versuchte ich, beides miteinander zu verbinden: das Buch als ein Gegenüber zu betrachten, das sich objektiv beschreiben lässt, und dabei doch ein Leser zu bleiben, der in seine Lektüre eintaucht und dabei vor allem etwas über sich selbst erfährt. Denn das Lesen ist ja immer eine Begegnung, zu der zwei gehören: das Buch und der Leser.
Wie aber werden wir zu Lesern? Und wann fangen wir damit an, in Buchhandlungen nicht nach dem Ewigen zu suchen, sondern nach dem Neuen? Oder ist das ein ganz falscher Gegensatz? Wir wollen überrascht werden. Wir wollen lernen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Wir wollen verstehen. Und wir wollen entführt und abgelenkt werden, um über uns und den eigenen Horizont hinauszugelangen. Deshalb lesen wir und spüren unserer Gegenwart mit ihren immer neuen Phänomenen und erstaunlichen Geschichten hinterher. Der Buchmarkt ist ein Spiegelbild all dessen, was sich ereignet Jahr für Jahr. Er zeigt, was uns umgibt und wie reich an Möglichkeiten die Wirklichkeit ist. Er umfasst in jedem Moment unsere ganze Geschichte und all unsere Wünsche. Damit sind wir nie allein. In den Büchern begegnet uns das, was uns ausmacht und was uns mit allen anderen verbindet. Manchmal sprechen sie zu uns persönlich, ganz direkt, als ob sie uns kennen würden. So genau erfassen sie, was wir denken und wie wir fühlen, nur dass wir selbst es vielleicht nicht so ausgedrückt hätten. Sie nehmen uns auf und führen uns hinaus in unbekannte Regionen.
Erfolg ist kein Makel, sondern ein Ausweis von Aktualität. Das ist an sich weder gut noch schlecht. Ein Platz auf der Bestsellerliste ist kein Qualitätsmerkmal für das betreffende Werk, aber doch ein Beleg dafür, dass es auf irgendeine Weise jetzt gerade, heute, zu uns spricht. Darum geht es mir in dieser kleinen Geschichte der Bestseller. Warum waren bestimmte Titel in Deutschland zu ihrer Zeit so erfolgreich? Was erzählen sie über uns? Welche Instinkte, welche Ängste, welche Hoffnungen verknüpfen sich mit den Büchern, die wir liebten? Das wollte ich wissen, und so fing ich an, vieles von dem zu lesen, was ich früher zur Seite gelegt hatte. Und siehe da: Es gab einiges zu entdecken.
Wenn ich mit Freunden über dieses Thema sprach, dann leuchteten die Augen auf. Dann nannten sie sofort Titel, die für sie wichtig waren, und gerieten in eine erinnerungsfrohe Begeisterung. Kommt denn auch Vom Winde verweht drin vor? Oder Doktor Schiwago? Oder die Love Story? Und was ist mit Heinrich Böll, Luise Rinser oder Hochhuths Stellvertreter? Was mit Jussi Adler-Olsen und Henning Mankell? Mit Michael Crichton und Dan Brown? Mit Otto Waalkes und Axel Hacke? Mit Umberto Eco oder Isabel Allende? Jede Biographie ließe sich auch entlang der eigenen großen, lustvollen Leseerlebnisse erzählen. Wenn der Mensch ist, was er isst, dann ist er noch viel mehr das, was er liest. Und wenn ich mit Schriftstellern zusammentraf, berühmteren zumal, was berufsbedingt öfters geschieht, und mit ihnen über mein Thema sprach, waren sie zart beglückt von der Aussicht, dass es dann ja wohl auch ein Kapitelchen über sie geben müsse und ihren größten Erfolg. Aber ach! Ich musste sie fast alle enttäuschen. Sind so viele Bücher, kann man nicht alle erwähnen, ja die allermeisten bleiben notwendigerweise außen vor, wenn das Ganze nicht enzyklopädische Ausmaße oder lexikalische Nachschlagehaftigkeit annehmen soll.
Die Auswahl, die sich schließlich ergab, ist ganz und gar subjektiv. Es kann nicht anders sein. Und so sehe ich schon jetzt die unendliche Mängelliste und die Beschwerden derer, die nicht darin enthalten sind, die ihr Lieblingsbuch vermissen oder ganz andere epochale Zäsuren gesetzt hätten. Doch Subjektivität ist keine Beliebigkeit. Sie folgt vielmehr den Notwendigkeiten, die sich aus dem eigenen Blick und aus dem Zusammenhang ergeben. Und sie folgt durchaus Kriterien. Darum ging es dann auch immer sehr schnell, in all den Gesprächen mit den Freunden: Wie willst du das denn entscheiden, was in so eine Geschichte hineingehört und was nicht? Ist zum Beispiel die Auflagenhöhe ein Kriterium? Ja und nein, sagte ich. Es werden sicher nicht nur Millionenseller sein, aber auch keine Titel mit weniger als ein paar hunderttausend verkauften Exemplaren. Da Verlage nur selten ehrliche Zahlen herausgeben, ist es schwer, sich nach der Verkaufsauflage zu richten. Außerdem sagt die schiere Quantität nicht so viel aus. Es gibt Millionenseller, die spurlos im Vergessen versunken sind, und andere, nicht so exorbitant gut verkaufte Bücher, die aber heftige Debatten auslösten. Viele der großen Erfolge waren dann halt doch bloß gute Unterhaltung und nicht weiter der Rede wert. Dagegen ist nichts zu sagen, aber eben auch nichts darüber. Die hier vorliegende Geschichte konzentriert sich auf Bestseller, die idealerweise beides verbinden: Hohe Auflagen und Aufmerksamkeit mit einer spürbaren Wirkungsgeschichte. Das Typische ist dabei wichtiger als die lückenlose Dokumentation der konkreten Einzelfälle.
Aus rein pragmatischen Gründen konzentriere ich mich darüber hinaus auf deutschsprachige Titel – von einigen Ausnahmen abgesehen. Der deutsche Buchmarkt ist ja wie die deutsche Kultur überhaupt keine autonome Insel, sondern ein Abbild weltweiter Verflechtungen, Beeinflussungen und Interessen von uns Lesern. Der Buchmarkt ist ganz sicher eine Einwanderungsgesellschaft, die nach keiner Obergrenze verlangt. Wissen und Erfahrungen kommen von überall her. Internationale Phänomene wie Harry Potter oder Shades of Grey spielen natürlich auch hierzulande eine große Rolle. Doch ohne sie zu vernachlässigen, stehen trotzdem andere Bücher im Fokus, die, als spezifisch deutsch, mehr aussagen über uns, die hiesige Leserschaft.
Eine andere Differenzierung des Buchmarktes entfällt dafür völlig: Die zwischen Belletristik und Sachbuch. Diese Grenze ist künstlich und fließend und lässt sich schon gar nicht am Unterschied zwischen »Fiction« und »Non-Fiction« festmachen. Denn so wie es faktenfeste Romane gibt, gibt es Sachbücher, die hochgradig fiktiv sind. Biographien zum Beispiel und Erinnerungsliteratur aller Art gehören dazu; sie werden auf den Listen mal hier und mal da einsortiert. Man muss nicht auf die Memoiren von Albert Speer verweisen, um zu erkennen, dass jede Lebensgeschichte eben vor allem das ist: eine Geschichte voll fragwürdiger Tatsachen und voller Erfindungen und konstruierter Wahrheiten, die noch nicht einmal die Autoren selbst auseinanderhalten können. Und warum Erich von Däniken mit seinen Außerirdischen-Phantasien unter Sachbuch lief und nicht unter Science-Fiction, lässt sich allenfalls aus Marketinggründen, aber nicht aus der Sache heraus erklären.
Entscheidend war in jedem Fall: Es mussten Bücher sein, die mich interessieren, die mir mehr bedeuten als nur das Abarbeiten einer Liste oder das Abtasten einer historischen Stimmungskurve. Alles Lesen ist subjektiv; das ist ein Gemeinplatz. Deshalb aber wäre es verkehrt, über eine Begeisterung zu schreiben, die man selber nicht teilt oder wenigstens nachvollziehen kann. Es geht mir um Bücher, an denen sich zeigen lässt, was Lesen überhaupt ist, was dabei geschieht und welche Bedürfnisse es befriedigt. Es geht also auch um das, was wir verlieren würden, wenn wir aufhörten zu lesen. Es sind Bücher, die wie alle Bestseller aus ihrer Zeit heraus zu begreifen sind, die aber daneben, dahinter, darüber hinaus auch vollkommen zeitlose Strukturen erkennen lassen. Da erst wird es interessant, wo sich zeigt, was in der Begegnung von Buch und Lesern, von Gegenwart und Dauer passiert.
Ich gehöre nicht zu denen, die das Buch für eine aussterbende Gattung halten. Ob es auf Papier gelesen wird, auf einem E-Book-Reader oder als frei flottierende Datei im Internet, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Gelesen wird immer, denn sonst ist der Mensch kein Mensch und schon gar kein geschichtliches Wesen. Stimmungen, Meinungen, Lebensweisen sind die Voraussetzung jeder Lektüre – und deren Resultat. Wir sind enthalten in den Büchern, die wir liebten, und die Bücher sind ein Teil von uns. Das gilt für uns als Individuen genauso wie für die kollektive Geschichte der Bundesrepublik. Im Phänomen der Bestseller fällt beides zusammen. Jeder von uns ist Teil dieser Geschichte, ob er will oder nicht. Als Leser schreiben wir sie mit.
»Und da war Gnotke.« Auch wenn wir nicht wissen, wer Gnotke ist, wissen wir sofort, dass wir es wissen sollten. Gnotke war da, und wer so sehr da ist, den möchten wir kennenlernen, wir Leser. Denn darauf hoffen wir doch: dass uns einer begegnet, dessen Geschichte uns etwas angeht und der zu uns spricht. Es könnte eine Freundschaft daraus werden, wer weiß. Und Gnotke war da. Er wartete schon auf uns, so wie alle Romanfiguren darauf warten, dass eines Tages jemand kommt, den Buchdeckel aufschlägt und sie lesend zum Leben erweckt.
Mit dem ersten Satz fängt jede Geschichte an. Der erste Satz entscheidet noch nichts. Er setzt eine Duftmarke. Er ruft etwas hervor. Er schließt keine Möglichkeit aus und ist doch bestimmt genug, um uns ins offene, weite Gelände hinauszulocken, das vor uns liegt: das unberührte, ungelesene Buch. So sind wir im zweiten Satz schon unterwegs und mittendrin: »Es war ein grauer Novembertag, und August Gnotke hatte einen Spaten in der Hand.«[1]
Unteroffizier Gnotke grub sich ein ins kollektive Gedächtnis. Acht Meter lang, zwei Meter breit und anderthalb Meter tief war die Grube, die er zusammen mit seinen Kameraden ausgehoben hatte. »Der letzte Spatenstich war gemacht.« So deutete sich das Ende an, knapp drei Jahre zuvor an der Ostfront, und so setzte 1945 der erste große deutsche Nachkriegs-Bestseller ein: Stalingrad von Theodor Plievier.
Gnotke war einer von vielen aus Hitlers Sechster Armee. Weil er vor versammelter Truppe einen Befehl verweigert hatte, war er einem Strafbataillon zugewiesen worden, das an vorderster Front, im Bogen des Don, Leichen beseitigen, Minen räumen und Stacheldraht entwirren musste. Als »Staubkörnchen« empfanden sie sich, als »nächtliche Gespenster«, als »durch den Dunst ziehende Schemen«[2]. Ein paar Seiten weiter sind sie fast alle tot. Nur Gnotke ist noch am Leben und hockt vor einem Haufen bizarr verkrümmter Leichen, die ihm den letzten Hauch ihrer Körperwärme spenden.
Stalingrad erschien wenige Monate nach Kriegsende, zunächst im Ost-Berliner Aufbau-Verlag, und es dauerte nicht lange, bis eine halbe Million verkauft war.[3] Ein Kriegsroman gleich nach Kriegsende, ein vernichtendes Buch über den Vernichtungsfeldzug im Osten, der mit der eigenen Vernichtung endete. Die Lizenzausgabe bei Kurt Desch in München kam bis Anfang der sechziger Jahre auf 287000 verkaufte Exemplare.[4] Doch die Publikationen in den verschiedenen Besatzungszonen sind unübersichtlich, die Zahlen unzuverlässig. Und dann gab es auch noch die auf Zeitungspapier gedruckte Reihe »Rowohlts Rotations Romane« – möglichst viele Worte auf möglichst wenig Papier für möglichst wenig Geld, wie die Verlagswerbung verkündete –, wo Stalingrad 1947 mit einer Auflage von mindestens 100000 für fünfzig Pfennig Verbreitung fand.[5]
1945