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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2018
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2018
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Projektleitung: Monika Rolle
Lektorat: Sylvie Hinderberger
Bildredaktion: Henrike Schechter
Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München
eBook-Herstellung: Gabriel Mlesnite
ISBN 978-3-8338-6316-5
1. Auflage 2018
Bildnachweis
Illustrationen: Esther Welzel und Alexandra Vent, Aachen
Fotos: Press; Colourbox; ddp images; Doc-Stock; dpa Picture
Alliance; F1 online; Fotolia; Getty Images; GU; imago;
iStock; Mauritius Images; Plainpicture; Privat;
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Images; Wikipedia/Michaelbladeon; Your Photo Today
Syndication: www.seasons.agency
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Der erste Ratgeberverlag – seit 1722.
… studierte Humanmedizin und ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. Durch die Tätigkeit an verschiedenen Kliniken und durch unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte kam er im Laufe der Jahre in Kontakt mit allen möglichen Problemen und Krankheiten, vom Neugeborenen bis zum Jugendlichen.
Nach der Ausbildung zum Kinderarzt hatte Dr. Illing zunächst mit Frühgeborenen und kranken Neugeborenen zu tun und führte regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durch. Parallel erlangte er eine Qualifikation zur Ausbildung von Hebammen, später auch noch von Kinderkrankenschwestern und -pflegern. Er bildete sich in der Allergologie weiter und übernahm ab 1983 die Allergieambulanz im Olgahospital in Stuttgart. Diese wurde nach und nach zu einer Spezialambulanz für Kinder und Jugendliche mit Erkrankungen der Lungen und Atemwege, mit Hautkrankheiten und allergischen Erkrankungen ausgebaut. Parallel dazu wirkte er an der Entwicklung einer Spezialambulanz für Patienten mit Mukoviszidose und seltene Lungenerkrankungen mit. Seit 1984 war er Oberarzt der Infektionsstationen im Olgahospital, von 2008 bis 2016 auf der Notaufnahmestation tätig.
Aktuell ist Dr. Illing Fachlehrer an den Schulen für Physiotherapie, Kinderkrankenpflege, Hebammen und Diätschule in Fellbach und Stuttgart, außerdem übernimmt er regelmäßig kinderärztliche Vertretungen in der Nachsorgeklinik Tannheim. Seit 1988 ist er Autor von Fachbüchern für Ärzte und Hebammen sowie von Eltern- und Patientenratgebern und arbeitet beratend in verschiedenen Selbsthilfegruppen.
Dr. Illing ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.
Das Leben mit Kindern besteht überwiegend aus guten Tagen. Doch Kinder sind leider oft auch krank, wenngleich zum Glück meist nicht schwer. Die Selbstheilungskräfte der Natur sorgen sehr oft dafür, dass sie von selbst wieder gesund werden. Und fast immer reichen einfache Maßnahmen, um die Genesung zu unterstützen. Wenn es einmal nicht ganz glatt läuft, finden Sie in diesem Buch wertvolle Ratschläge, auf was Sie achten sollten und in welchen Situationen Sie Hilfe benötigen. Denn das ist natürlich auch wichtig: Als Eltern wollen und sollen Sie wissen, wo die Grenzen der Selbstbehandlung sind, ab wann einfache Haus- oder Naturmittel nicht mehr ausreichen und wann Sie eine zügige ärztliche Untersuchung benötigen.
Dieses Buch gliedert sich in verschiedene Teile: Zu Beginn erhalten Sie die wichtigsten Informationen zur normalen Entwicklung, zur Vorsorge und wie sich Krankheiten verhindern lassen. Dazu gehört auch eine gesunde Lebensweise, bei der Sie als Eltern natürlich Vorbild für Ihr(e) Kind(er) sind.
»Zu Hause gesund werden« heißt ein weiteres Kapitel, um das sich andere Abschnitte gliedern, etwa wie Sie mit Fieber, Schmerzen und anderen alltäglichen Probleme umgehen können.
Babys sind nicht nur kleiner und empfindlicher, sondern haben auch andere Gesundheitsprobleme. Außerdem verläuft die Entwicklung niemals wieder so rasant wie im ersten Lebensjahr. Daher ist den Jüngsten ein eigenes großes Kapitel gewidmet.
Wenn Kinder krank sind, ist eigentlich immer das »ganze« Kind krank. Trotzdem ist es sinnvoll, die Erkrankungen nach Organsystemen zu ordnen. Denn meist stehen typischerweise die Atemwege, der Bauch, die Haut oder andere Organe im Vordergrund des Geschehens. Auch Verhaltensprobleme und psychische Erkrankungen sind bei Kindern nicht selten. In einem extra Kapitel erfahren Sie, wie Sie Probleme frühzeitig erkennen, ob und wann Sie Hilfe brauchen und wie Sie diese auch bekommen.
Natürlich darf das Thema »Erste Hilfe« ebenfalls nicht fehlen, damit Sie wissen, was im Notfall zu tun ist, um Ihrem Kind bestmöglich zu helfen.
Zahlreiche Bilder und erklärende Texte veranschaulichen, was im Körper Ihres Kindes passiert, sodass Sie die verschiedenen Erkrankungen besser einschätzen können. Auf diese Weise wird dieser Ratgeber ein zuverlässiger Begleiter durch das Kinderleben, der die Informationen Ihres Kinderarztes auf sinnvolle Weise ergänzt.
Eltern sind häufig verunsichert, wenn sie im Internet nach Krankheitssymptomen suchen. Viele Informationen sind zwar richtig, aber nicht immer sind sie richtig gewertet und gewichtet, sodass man sich oft mehr Sorgen macht als nötig. Daher wurde bei diesem Buch großer Wert darauf gelegt, dass Sie sich auf alle Informationen verlassen können. Soweit es wissenschaftlich fundierte Leitlinien gibt, halten sich die Empfehlungen daran. Bei ganz vielen Problemen gibt es zwar keine klaren wissenschaftlichen Erkenntnisse, dafür aber langjährige und immer wieder korrigierte Erfahrungen, aus denen dann die Ratschläge für die tägliche Anwendung entstehen.
Mein ganz besonderer Dank geht an die vielen Kinder und Jugendlichen, die mich tagtäglich motiviert haben, ihnen zur Seite zu stehen, und die mit ihrer Zuversicht und Lebensfreude oft trotz ihrer Krankheiten gezeigt haben, dass Kinderarzt der schönste Beruf der Welt ist.
Kinder sind nicht einfach kleine Erwachsene. Sie benötigen eine besondere Betreuung und im Notfall auch eine besondere ärztliche Hilfe. Eine Ärztin oder ein Arzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin ist daher bei allen Fragen und Problemen der kompetenteste Ansprechpartner.
Manche Kinder wollen vor dem Arztbesuch gar nicht so genau wissen, ob vielleicht etwas Unangenehmes passieren könnte. Andere legen großen Wert darauf, nicht überrascht zu werden. Sie wissen vermutlich selbst am besten, wie Ihr Kind reagiert, und können es daher entsprechend vorbereiten.
Neugeborene Babys sind noch ganz unbefangen und lächeln den Kinderarzt nach wenigen Minuten wieder an, auch wenn er ihnen Blut abgenommen oder sie geimpft hat. Ob dieser entspannte Umgang miteinander so bleibt, hängt von vielen Faktoren ab. Im zweiten Halbjahr ist das Baby schon skeptischer und im zweiten Lebensjahr gibt es bei schmerzhaften oder unangenehmen Prozeduren oft lauten Protest.
Aber Eltern können einiges dazu beitragen, dass der Arztbesuch möglichst entspannt verläuft. Das Wichtigste ist: Wenn Sie selbst nicht wissen, was genau ansteht oder wie eine Untersuchung beziehungsweise Behandlung abläuft, sollten Sie Ihrem Kind nichts Falsches erzählen, wenn es danach fragt. Geben Sie lieber zu, dass Sie es auch nicht wissen und Sie nachher gemeinsam den Kinderarzt fragen. Genauso sollten Sie nichts Falsches versprechen. Wenn eine Blutentnahme nötig ist und Sie Ihrem Kind vorher versprochen haben, dass der Arzt es nicht piksen wird, verliert es das Vertrauen zu Ihnen und zum Kinderarzt. Wissen Sie selbst nicht, was ansteht, sollten Sie Ihrem Kind das genauso sagen.
Auch bei der Untersuchung selbst können Sie mithelfen. Wenn das Kind zum Beispiel beim Impfen etwas abgelenkt und gleichzeitig gut gehalten wird, spürt es fast nichts. Bei einer Blutentnahme halten Sie Ihr Kind richtig fest (vorher zeigen lassen, wie es geht). Die ganze Prozedur tut nämlich umso mehr weh, je länger es dauert und je mehr sich das Kind dabei bewegt. Bei der Untersuchung der Mandeln fühlen sich kleine Kinder ebenfalls oft wohler, wenn sie festgehalten werden – auch wenn sie vermutlich heftig protestieren.
Jedes Kind ist anders. Manchmal wundert man sich, was geht – und was nicht. Es gibt Kindergartenkinder, die so gut wie nie auch nur mit der Wimper zucken. Und genauso gibt es Jugendliche, die schon bei einem Rachenabstrich regelrecht Panik bekommen.
INFO
HAUSARZT ODER FACHARZT?
In einer hausärztlichen Praxis werden die ganz normalen Tätigkeiten des Kinderarztes durchgeführt, wie Vorsorge, Impfungen und Notfallbehandlung. Nebenher gibt es oft eine Spezialsprechstunde.
In der fachärztlichen Praxis wird nur die Spezialsprechstunde angeboten, wie zum Beispiel beim Kinderkardiologen, der in seiner Praxis nur herzkranke Kinder behandelt, und das meist auch nur auf Überweisung vom »normalen« Kinderarzt.
Je nach Entwicklungsstand können Kinder schon ab ungefähr zehn Jahren bei einigen Untersuchungen oder Kontrollen allein zum Kinderarzt gehen. Voraussetzung ist, dass sie den Weg kennen und, vor allem, dass sie es auch selbst wollen. Bei zustimmungspflichtigen Eingriffen und Entscheidungen von großer Tragweite darf man sein Kind natürlich nicht allein lassen.
Jugendliche sollten die Möglichkeit nutzen, allein zum Arzt zu gehen, vor allem zur Jugend-Vorsorgeuntersuchung (siehe Seite >
). Nur so kann sich die vertrauensvolle Beziehung weiterentwickeln und die/der Jugendliche lernt, sich mit Gesundheitsfragen auseinanderzusetzen.
Der Kinder- und Jugendarzt hat bei Jugendlichen auch gegenüber den Eltern die Schweigepflicht einzuhalten. Normalerweise klärt er daher mit seinen Patienten, was und in welcher Weise er mit den Eltern (be-)sprechen wird. Eltern sollten dies als positives und wichtiges Angebot sehen und nicht »eifersüchtig« oder misstrauisch sein.
INFO
PRAXISREGELN
So wie in allen Gebieten der modernen Medizin gibt es auch in der Kinderheilkunde Standards für die Untersuchung und Behandlung. Vorsorgeuntersuchungen, Prophylaxemaßnahmen, Impfungen und so weiter werden generell nach einem einheitlichen Schema empfohlen und meist auch nach einem solchen durchgeführt. Alle diese Untersuchungen und Maßnahmen entsprechen dem aktuellen wissenschaftlichen Stand und werden laufend aktualisiert. Das gibt dem Kinderarzt Sicherheit, immer auf der Höhe der Zeit zu sein.
Auch für die Behandlung zahlreicher Krankheiten gibt es entsprechende Standards, die meist als »Leitlinie« veröffentlicht werden. Ganz besonders gilt das für schwere oder chronische Erkrankungen. Wird zum Beispiel die Behandlung eines Asthmas oder eines Diabetes nach der Leitlinie durchgeführt, kann nicht viel schiefgehen und das Kind wird sich trotz seines Handicaps gut entwickeln. Für einfache Krankheiten wie zum Beispiel Husten und Schnupfen gibt es dagegen keine verbindlichen Standardempfehlungen. Das liegt einerseits daran, dass diese gesundheitlichen Probleme für die Wissenschaft nicht sonderlich interessant sind. Vor allem aber ist es so, dass diese Krankheiten ohne Behandlung genauso ausheilen wie mit. Es gibt ja schließlich die Selbstheilungskräfte der Natur. Zu guter Letzt gibt es viele Probleme, bei der die wissenschaftliche Medizin bisher keine sehr gut definierten und eindeutig wirksamen Behandlungsmaßnahmen anzubieten hat. Es gelten zwar auch hier häufig »Empfehlungen«. Diese haben aber nicht die Qualität der Leitlinien für wissenschaftlich klar definierte Probleme.
Für den Kinderarzt besteht die Kunst darin, im Einzelfall zu entscheiden, wann für die Behandlung eines Kindes die »Leitlinie« wichtig und richtig ist und wann ein individuell abweichender Weg besser ist. In vielen Fällen geht es auch einfach darum, den natürlichen Heilungsprozess zu unterstützen und vor allem nicht zu stören.
Sehr viele Eltern wünschen sich eine sanfte Heilkunde ohne Nebenwirkungen. Mit diesem Wunsch haben sie auch fast immer recht und der Kinderarzt wird sie dabei unterstützen. Die meisten Ärzte bieten für verschiedene Krankheiten und Probleme auch Naturheilverfahren an, deren Wirkung durchaus komplex ist. Zu den bewährtesten zählen:
Darüber hinaus sind alternativmedizinische Verfahren wie zum Beispiel Homöopathie, anthroposophische Medizin, Bachblüten und Schüssler-Salze bei Eltern sehr beliebt. Auch wenn es für diese Methoden bisher keine wissenschaftlich überprüften Wirkungsnachweise gibt, sind sie dennoch weitverbreitet – einfach weil viele Menschen das Gefühl haben, dass sie helfen. Und tatsächlich darf man diesen Effekt einer Behandlung nicht unterschätzen. Denn letztlich ist alles hilfreich, was zum Gesundwerden des Kindes beiträgt.
Die breite Anwendung der Osteopathie vor allem bei Säuglingen ist relativ neu. Ihre Wirksamkeit ist bei einigen orthopädischen Problemen anzunehmen und entspricht in Teilen der manuellen Therapie. Ob wirklich alle Kinder, die beim Osteopathen vorgestellt werden, auch von einer Behandlung profitieren, ist jedoch zu bezweifeln. Sie sollten sehr darauf achten, dass der Osteopath fundierte Kenntnisse in der Behandlung von Säuglingen hat.
Die Krankenkassen erstatten manche Maßnahmen. Erkundigen Sie sich bei Interesse.
Wenn der Kinderarzt nicht erreichbar ist, zum Beispiel nachts oder am Wochenende, können Sie mit Ihrem kranken Kind direkt in die Notfallambulanz gehen. In den meisten kleinen Kinderkliniken werden solche Notfälle nebenher von den Stationsärzten versorgt, vor allem nachts. In großen Kliniken gibt es oft »eigene« Notfallärzte, die allerdings oft noch andere Aufgaben haben. In vielen Regionen teilen sich auch Praxis und Klinik die Versorgung der Notfälle. Die niedergelassenen Ärzte sind dann stundenweise in den Notfallräumen der Klinik tätig. Einige Kliniken haben gemeinsame Notfallbereiche für Kinderklinik und -chirurgie. Pflegepersonal ist zumindest in großen Kliniken ständig präsent.
In der Notfallambulanz warten oft viele Familien. Die Kinder werden je nach Dringlichkeit versorgt. Die Entscheidung darüber trifft in der Regel das Pflegepersonal. Mithilfe weniger Fragen lässt sich schnell entscheiden, ob
Aus diesem Grund kann es passieren, dass immer wieder neue Kinder vorgezogen werden, während Sie selbst noch warten. Haben Sie Geduld und bringen Sie genug Zeit mit. Wenn Ihr Kind auf dem Schoß weiterspuckt und immer schlechter aussieht, dürfen Sie sich gern noch einmal bemerkbar machen. Die Einschätzung der Dringlichkeit wird nämlich nach Bedarf immer wieder auch geändert.
Manche medizinischen Probleme lassen sich in der Praxis nicht lösen, sodass der junge Patient in die Kinderklinik überwiesen wird, wo eine spezielle Untersuchung oder bei einer chronischen Erkrankung eine spezielle Behandlung erfolgen kann. Die Aufnahme erfolgt also geplant zu einem vorher vereinbarten Termin.
Manchmal startet ein Kinderleben schon in der Klinik, beispielsweise bei Frühgeborenen oder Babys mit angeborenen Fehlbildungen. Dies ist für die Familie eine ganz besondere Herausforderung. Man hat sich ja alles völlig anders vorgestellt und zu den Sorgen um das Wohlergehen des Babys kommen jetzt oft genug noch schwere Entscheidungen. Gibt es schon ältere Geschwister, wird die Situation noch komplizierter, weil sich das Familienleben nur mühsam aufrechterhalten lässt.
In den meisten Fällen kommen Kinder jedoch ungeplant und plötzlich in die Kinderklinik, weil sie akut krank sind oder sich verletzt haben und der Kinderarzt nicht erreichbar ist (zum Beispiel nachts).
Ist eine stationäre Behandlung nötig, empfiehlt der Kinderarzt für gewöhnlich eine Klinik und überweist Ihre Tochter oder Ihren Sohn dorthin. Im besten Fall ruft er sogar dort an und meldet Ihr Kind an.
Das letzte Wort bei der Entscheidung über die Aufnahme hat jedoch die Klinik. Es kommt häufig vor, dass die Ärzte dort einen stationären Aufenthalt nicht für nötig halten und das Kind »nur« ambulant behandeln und dann wieder nach Hause schicken. Auch wenn es schwerfällt: Ruhe zu bewahren ist ganz entscheidend. Nur so können Sie Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn die Angst und Unsicherheit nehmen – ganz gleich, wie alt sie/er ist. Babys und sehr kleine Kinder verstehen nicht oder noch nicht richtig, was eigentlich los ist und was passieren wird. Sobald Ihr Kind aber auch nur ansatzweise begreift, dass es nicht zu Hause ist und vielleicht unangenehme Maßnahmen anstehen, können Sie es ihm altersgerecht erklären. Schulkinder fragen meist selbst ziemlich genau, was sie wissen wollen. Oft wissen aber auch die Eltern nicht so recht, was überhaupt alles passieren wird. In so einem Fall dürfen sie keine falschen oder unrealistischen Versprechungen machen, sondern sollten ruhig klarstellen, dass sie auch nichts wissen, aber auf jeden Fall da sind.
Kinderkliniken sind heutzutage sehr offen, was die Mitaufnahme eines Elternteils betrifft. Bei Kleinkindern ist das überhaupt kein Problem. Ab dem Schulalter ist es nicht immer möglich, auch über Nacht zu bleiben. Zum einen hängt dies von der Erkrankung ab. Zum anderen wollen größere Kinder auch nicht unbedingt 24 Stunden rundumbetreut werden.
Auf Intensivstationen können Eltern meist nicht neben dem Kind schlafen.
Ganz wichtig: Haben Sie noch weitere Kinder, brauchen Sie jemanden, der sich um sie kümmert, während Sie mit dem kranken Kind in der Klinik sind. Vergessen Sie auch nicht, gegebenenfalls Ihren Arbeitgeber zu informieren und für sich selbst eine Bescheinigung oder Krankschreibung zu beantragen.
INFO
DAS MUSS MIT IN DIE KLINIK
Diese Dinge sollten Sie dabeihaben, wenn Ihr Kind in die Klinik muss:
Streng juristisch betrachtet sind manche Untersuchungen und vor allem alle Operationen eine Körperverletzung – unabhängig davon, dass sie eine gute Absicht verfolgen und sinnvoll sind. Daher müssen Sie einem solchen Eingriff zustimmen. Kliniken haben in der Regel vorbereitete Aufklärungsformulare. Auf diesen wird vermerkt, welcher Eingriff geplant ist, welche Risiken dabei bestehen und wer aufgeklärt hat. Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie, dass Sie alles verstanden und keine Fragen mehr haben und mit der Maßnahme einverstanden sind.
Bei Notfalleingriffen genügt es, wenn ein Elternteil anwesend ist und unterschreibt. Bei geplanten Eingriffen von wesentlicher Bedeutung müssen beide Eltern unterschreiben (sofern beide das Sorgerecht haben). Normalerweise ist das kein Problem. Nur wenn sich die Eltern absolut uneinig sind, ob ihr Kind operiert werden soll, oder wenn ein Elternteil nicht erreichbar ist, kommt es gelegentlich zu komplizierten Situationen. Jugendliche werden je nach Entwicklungsstand und Einsichtsvermögen mit einbezogen und dürfen selbst entscheiden. Hier wird es mitunter ebenfalls schwierig, wenn sie und ihre Eltern unterschiedlicher Meinung sind.
Mitunter sind Eltern mit einer Maßnahme nicht einverstanden, etwa weil sie ihr Kind und seine Besonderheiten gut kennen oder meinen und hoffen, dass auch eine weniger eingreifende Behandlung zum Ziel führen könnte. In solchen Fällen hilft meist ein klärendes Gespräch, am besten mit einem der erfahreneren Ärzte der Klinik. Wollen die Eltern einer Operation oder Antibiotikabehandlung immer noch nicht zustimmen, können sie ihr Kind gegen eine Unterschrift wieder mit nach Hause nehmen. Stellen sie zu einem späteren Zeitpunkt fest, dass eine stationäre Behandlung vielleicht doch besser wäre, sollten sie sich im Interesse des Kindes jedoch nicht scheuen, in die Klinik zurückzukehren – auch wenn man sich im Streit getrennt hat.
Besteht eine objektive akute Gefährdung des Kindes, zum Beispiel ein hochgradiger Verdacht auf schwere Kindesmisshandlung, dürfen die Eltern das Kind nicht wieder mitnehmen. Im Notfall kann ihnen auf Betreiben der Klinik sogar das Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrecht vorläufig entzogen werden. Das Kind bleibt dann bis zur weiteren Klärung des Sachverhalts in der Obhut der Klinik.
Nicht immer ist ein Kind schon wieder ganz gesund, wenn es aus dem Krankenhaus entlassen wird. Ist keine klinische Behandlung und keine Rundumbeobachtung mehr nötig, kann es sich wohlumsorgt aber auch gut zu Hause auskurieren – oft in einem deutlich ruhigeren Umfeld.
Wie bei der Anmeldung gilt es auch bei der Entlassung einiges zu beachten:
1. Gehirn
DAS KOMPLEXESTE ORGAN überhaupt. Es besteht aus einer fast unendlichen Zahl von NERVENZELLEN, die alle ihre spezifischen Aufgaben haben und meist ziemlich perfekt zusammenarbeiten.
2. Rückenmark
Es steht in intensivem Austausch mit dem Gehirn und ist letztlich ein untrennbarer Teil von diesem. Es sammelt nicht nur NERVENMELDUNGEN, sondern auch Daten über den Aktivitätsgrad von Muskeln und die Stellung von Gelenken. Von hier aus gehen außerdem die Befehle an die Muskulatur.
3. Nerven
Nerven sind mit Kabelsträngen vergleichbar: Sie TRANSPORTIEREN MELDUNGEN von den Sinneszellen in der Haut, den Muskeln und Organen Richtung Rückenmark beziehungsweise Gehirn – und in entgegengesetzter Richtung Meldungen an die Muskelfasern. Weil Nerven leicht verletzt werden können, sind sie durch eine bindegewebige Hülle und andere Strukturen gut geschützt.
4. Nervenzellen
Die Nervenzellen des Gehirns kommunizieren untereinander durch viele Hunderte Ausläufer, die wie Kabel zwischen ihnen liegen und REIZEALSELEKTRISCHE IMPULSE von einer Zelle zur anderen übertragen. Während die Nervenzellen selbst weitestgehend bereits bei der Geburt vorhanden sind, müssen sich die Nervenausläufer zwischen ihnen zum größten Teil erst noch bilden. Auch Langzeitgedächtnis und Zeitgefühl entwickeln sich allmählich.
tsssss…
Die fünf Sinne
SYMPTOME
Kopfschmerzen treten nicht erst im Erwachsenenalter auf. Jedem zehnten Schulkind brummt immer wieder mal der Schädel, manchem sogar regelmäßig. Auch Babys können wohl schon Kopfschmerzen haben. Allerdings können sie sich naturgemäß nicht zu diesem Thema äußern, sodass sich nur indirekt darauf schließen lässt.
Meist sind Kopfschmerzen harmlos, bei Erwachsenen genauso wie bei Kindern. Auslöser können (Schul-)Stress oder langes Sitzen vor dem Computer sein. Auch wenn die Brille nicht richtig passt oder das Kind einen Infekt mit Schnupfen oder Husten ausbrütet, ansonsten aber keine weiteren Alarmsymptome bestehen, tut der Kopf zuweilen weh, ohne dass dies besorgniserregend sein muss. Dasselbe gilt, wenn ein Kind Zahnweh hat.
Doch auch wenn keine große Gefahr von ihnen ausgeht, können Kopfschmerzen das Befinden stark beeinträchtigen, und wenn sie häufig auftreten, können sie die Lebensqualität deutlich mindern.
Kopfschmerzen können aber auch ein wichtiger Hinweis darauf sein, dass etwas anderes nicht stimmt. So löst zum Beispiel eine unerkannte Sehstörung wie Kurzsichtigkeit (siehe > ff.) auf lange Sicht Kopfweh aus. Auch psychosomatische Probleme, etwa eine depressive Verstimmung, zeigen sich gern in Kopfschmerzen.
Besonders ernst zu nehmende Alarmsymptome bei Kopfschmerzen sind:
Bei Babys und sehr kleinen Kindern:
Bei Kindern und Jugendlichen:
Bei Jugendlichen:
INFO
KOPFSCHMERZTAGEBUCH
Bei chronischen oder wiederkehrenden Kopfschmerzen können Sie wesentlich bei der Ursachenabklärung helfen, indem Sie möglichst genaue Informationen über die Schmerzen sammeln. Neben den Aspekten, wann und wo sie auftreten, ist zum Beispiel wichtig, wie sie sich anfühlen, wie die allgemeine psychische und physische Verfassung des Kindes war, ob es in den Tagen zuvor genug geschlafen hat.
Wie fühlt sich der Schmerz an, wo tritt er auf, wie lange dauert er? Falls Ihr Kind diese Fragen schon beantworten kann, liefern die Antworten dem Kinderarzt wichtige Informationen.
1. Spannungskopfschmerz
2. Migräne
SPANNUNGSKOPFSCHMERZEN
MIGRÄNE
Kopfschmerzen sind selbst in jungem Alter fast immer harmlos, deshalb sollten Sie Ruhe bewahren. Geben Sie Ihrem Kind etwas zu trinken und bereiten Sie ihm ein gemütliches Lager auf dem Sofa, damit es sich hinlegen und die Augen zumachen kann. Lassen Sie sich dann möglichst exakt schildern, wie sich die Kopfschmerzen anfühlen und wo genau es wehtut.
Können Sie eines der auf Seite > und > genannten Alarmsignale erkennen, ist natürlich unverzügliches Handeln gefragt. Ansonsten helfen Ihrem Kind jetzt vor allem viel Ruhe und Ihre liebevolle Zuwendung. Achten Sie auch darauf, dass es ausreichend trinkt, denn Flüssigkeitsmangel verstärkt den Kopfschmerz. Ein kalter Umschlag oder Waschlappen auf der Stirn wird oft als angenehm empfunden, weil er den Schmerz lindert. Bei Kindern ab zwölf Jahren können Sie Schläfen und Nacken sanft mit je einem Tropfen ätherischen Pfefferminzöls massieren. Die meisten anderen »Hausmittel« gegen Kopfschmerzen wirken dagegen leider eher nicht.
Bei häufigen stressbedingten Spannungskopfschmerzen sollten Sie die Lebenswelt Ihres Kindes analysieren: Geht es in die richtige Schule? Hat es zu viele Hobbys und kaum mehr »echte« Freizeit? Schläft es zu wenig oder zu unregelmäßig? Entspannungsmethoden wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobson sind sinnvoll und funktionieren ab dem Jugendalter.
Selbst verordnete Medikamente und hier insbesondere Schmerzmittel sollten Sie nicht über einen längeren Zeitraum geben. Sie dienen als Notfallbehandlung für einzelne Tage. Bei zu häufigem Gebrauch besteht die Gefahr, dass das Medikament selbst Kopfschmerzen auslöst. Für Kinder geeignet sind vor allem Ibuprofen und Paracetamol.
INFO
VERSCHIEDENE ARTEN VON SCHMERZ
Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Bei den ersten (Spannungskopfschmerzen und Migräne) ist das Kopfweh selbst die Erkrankung, bei den zweiten ist es »nur« Begleiterscheinung anderer Probleme.
Bei regelmäßig auftretenden Kopfschmerzen deutet oft die Qualität der Schmerzen – zum Beispiel stechend, drückend oder pulsierend – sowie der Bereich, in dem es wehtut, auf die Ursachen hin. Das macht es dem Arzt leichter, harmlose von gefährlichen Kopfschmerzen zu unterscheiden. Genauso sollten Sie dem Kinderarzt natürlich möglicherweise beobachtete Alarmsymptome schildern, damit er schneller auf die Ursache stößt und entsprechend handeln kann.
Der Arzt wird zunächst eine körperliche und eine neurologische Untersuchung durchführen und dann vorschlagen, was seiner Meinung nach zur weiteren Abklärung nötig ist. Das kann ein EEG (Messung der Hirnstromkurve) sein, bei Hinweisen auf Hirndruck auch eine MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie). Die weitere Abklärung erfolgt oft in einer Praxis mit Schwerpunkt Kinderneurologie oder in einer entsprechenden Klinikambulanz.
Wenn Ihr Kind untersucht wurde und keine kritischen beziehungsweise behandelbaren Ursachen für die Kopfschmerzen entdeckt werden, kann der vorübergehende Einsatz von Schmerzmitteln sinnvoll sein. Zur Gewohnheit dürfen sie aber nicht werden. Stressreduzierende Maßnahmen, eine Verhaltenstherapie und die Verordnung einer passenden Brille sind viel wichtiger.
SYMPTOME
Etwa zehn Prozent aller Menschen haben hierzulande zumindest gelegentlich einen Migräneanfall, darunter auch einige Kinder. Dabei lässt sich eine deutliche familiäre Häufung feststellen: Bei rund drei Viertel aller Migränekinder werden nahe Verwandte ebenfalls von diesem Leiden geplagt.
In der Regel tritt Migräne ab einem Alter von etwa zehn Jahren auf. Zuweilen beginnt sie aber schon sehr viel früher, manchmal bereits vor dem dritten Lebensjahr.
Typischerweise fangen die Kopfschmerzen sehr schnell an und meist sind sie halbseitig – Ihr Kind gibt sie außerdem vermutlich eher vorne und seitlich an. Sie sind oft sehr stark und pulsieren mit dem Herzschlag. Jüngere Kinder haben öfter auch beidseitige Kopfschmerzen und spüren das pulsierende Klopfen weniger. Licht- und geräuschempfindlich sind aber fast alle Betroffenen.
Der Migräneanfall kann mehrere Stunden dauern, wobei das Kind sich häufig hinlegen will und oft auch schnell einschläft. Wenn es später wieder erwacht, ist der Anfall meist vorüber.
Bei etwa einem Fünftel der Patienten geht der Migräneattacke eine sogenannte Aura voraus, die etwa eine Viertelstunde andauert. Dabei können neben Lichtblitzen, gezackten Linien und anderen Sehstörungen auch Kribbeln in den Händen oder weitere Zeichen auftreten, die durch eine vorübergehende Störung der Nerven ausgelöst werden.
Allerdings gibt es gerade bei Kleinkindern sehr oft keine typischen Symptome (mal abgesehen davon, dass man in diesem Alter die Beschwerden nicht gut schildern kann). Und auch später noch können Migräneanfälle sehr untypisch sein und sich zum Beispiel vorwiegend in Form von wiederkehrenden Bauchschmerzen äußern.
Wodurch Migräne letztendlich verursacht wird, konnte bislang nicht geklärt werden. Bei Migräne sind zwar einige Blutgefäße im Hirn erweitert, aber das ist nicht die eigentliche Ursache des Anfalls. Denn zu Beginn der Attacke sind die Gefäße noch normal weit. Genauso vermutet man zwar, dass verschiedene Botenstoffe für den Anfall verantwortlich sind. Schlüssig bewiesen ist dies allerdings nicht. Denkbar ist natürlich auch, dass es unterschiedliche Mechanismen geben kann.
Mögliche Auslöser für den einzelnen Anfall lassen sich dagegen oft finden. Zu den häufigsten zählen Stress, Schlafmangel, ein unregelmäßiger beziehungsweise veränderter Tagesrhythmus, emotionale Belastung sowie hormonelle Faktoren (zum Beispiel die Periode oder die Antibabypille bei jungen Mädchen). Auch bestimmte Nahrungsmittel können bei manchen Menschen Anfälle auslösen. Dazu zählen unter anderem Schokolade, Hartkäse, Fisch, Nüsse und Tomaten. Verantwortlich für die Reaktion sind die in diesen Lebensmitteln in hoher Konzentration enthaltenen biogenen Amine (das sind natürliche gefäßaktive Stoffe).
Auch Hunger kann ein Auslöser für Migräne sein – und wenn man bei Heißhunger etwas isst und daraufhin einen Migräneanfall bekommt, wird das Nahrungsmittel meist fälschlich beschuldigt. Auch aus diesem Grund ist die reine diätetische Behandlung der Migräne wenig erfolgreich.
Hat Ihr Kind einen Migräneanfall, ist vor allem anderen eine dunkle und ruhige Umgebung wichtig. Sie macht den Anfall erträglicher und kürzt ihn oft auch ab. Also: ab ins Bett, Licht aus, Vorhang zu, Handy aus und schlafen lassen.
Treten die Migräneattacken häufiger auf, kann ein Kopfschmerz- beziehungsweise Anfallskalender zur Identifizierung auslösender Faktoren beitragen (siehe >). Diese sind dann natürlich künftig möglichst zu meiden.
Ein gleichmäßiger Tagesablauf und Wach-Schlaf-Rhythmus, möglichst wenig Stress und Druck sowie ausreichend Bewegung und regelmäßige Essenszeiten können ebenso helfen, Migräneattacken bei dafür empfindlichen Kindern vorzubeugen.
Im Notfall können Sie auch Paracetamol oder Ibuprofen geben – gleich zu Beginn der Attacke und in der vom Arzt empfohlenen Dosierung (siehe auch > f.). Haben Sie aufgrund mehrerer vorhergehender Migräneattacken Medikamente beziehungsweise einen Behandlungsplan vom Arzt, handeln und dosieren Sie entsprechend.
Entspannungstechniken sind wirksam, müssen jedoch gezielt erlernt werden. Sie sind daher eher etwas für Jugendliche.
Hilfe zur Selbsthilfe finden Sie unter:
www.migraeneliga.de. Fachinformationen unter: www.dmkg.de.
1. Der Migräneschmerz
Er sitzt meist nur auf einer Seite des Kopfes, zum Beispiel im Bereich der Stirn.
2. Entzündetes Gewebe
3. Blutgefäß mit Blutkörperchen
4. Nervenzellen
5. Schmerzmeldung
Vor und während eines Migräneanfalls gibt es Schwankungen in der WEITE DER BLUTGEFÄSSE , wobei sie beim Anfall eher erweitert sind. Da auch ENTZÜNDUNGSSTOFFE produziert werden, geht man davon aus, dass die Gefäßwände gereizt sind und sich ausdehnen, was von Nervenenden an die Zellen gemeldet wird. Dies erklärt den PULSIERENDEN SCHMERZ .
Bereits Kinder empfinden ihren Alltag manchmal als stressig. Der Kutschersitz ist eine einfache Entspannungsübung, die man zwischendurch leicht machen kann.
Der Kinderarzt versucht erst einmal festzustellen, ob es sich wirklich um Migräne handelt. Dafür gibt es eine standardisierte Symptomliste, mit der Migräne von anderen Kopfschmerzen unterschieden werden kann. Hierbei hilft, wenn Sie ihm die Symptome Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes möglichst genau beschreiben. Weisen Sie den Arzt auch darauf hin, wenn Begleitsymptome aufgetreten sind beziehungsweise auftreten, wie Kribbeln oder vorübergehende Lähmungserscheinungen.
Oft folgt eine Elektroenzephalografie (EEG), weil sich bei der Messung der Hirnstromkurve typische Veränderungen zeigen können.
Die medikamentöse Prophylaxe steht erst an zweiter Stelle. Meist werden dazu Betablocker verwendet, die die Toleranz gegenüber auslösenden Faktoren erhöhen. Wichtig: Für Kinder mit Asthma ist diese Behandlung nicht geeignet.