Über dieses Buch:
Verlockungen warten an jeder Ecke: Als der junge Landadelige Graf von P. nach Graz kommt, bricht in der Stadt die Hölle los. Ein Diener bietet dem Grafen seine willige Ehefrau für einige scharfe Stunden an … eine Mutter muss ihre liebeshungrige Tochter beruhigen, die nach einem heißen Stelldichein mit dem Grafen völlig außer sich ist … und in einem Mädchenpensionat lehrt Graf von P. die blutjungen Schülerinnen die Geheimnisse der Liebeskunst. Ein lustvolles Abenteuer folgt auf das nächste, und der berüchtigte Ball von Graz steht erst noch an – wo Kleidung verboten und jede Sünde erlaubt ist!
Über den Autor:
Ernst Klein wurde 1876 in Wien geboren und verstarb 1951 in New York City. Zeit seines Lebens war er als Journalist und Schriftsteller tätig – seine pikanten erotischen Romane veröffentlichte er allerdings unter dem Pseudonym Richard Werther.
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eBook-Neuausgabe März 2018
Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Die Originalausgabe erschien 1907 unter dem Titel Der Skandal von Graz oder Der nackte Ball – Enthüllungen aus den Geheimnissen einer österreichischen Provinzhauptstadt.
Copyright © der Neuausgabe 2018 venusbooks GmbH, München
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Titelbildabbildung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Galinc Tcivina
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ISBN 978-3-95885-605-9
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Richard Werther
Skandalöser Ball
Erotischer Roman
venusbooks
ZIMMERSERVICE IM HOTEL
Mit einem vernehmlichen Aufstöhnen, als wolle er alle Fahrgäste auf seine Bemühungen aufmerksam machen, überquerte der Autobus die Schwelle der Toreinfahrt des Hotels X., einem der ersten Häuser von Graz.
Diese reizende Stadt, gleichermaßen Großstadt wie Garten, beglückt die Besucher mit ihren gepflegten, einladenden Straßenzügen, dem vielen Grün der Alleen und Parks und, allem voran, dem Anblick so schöner Mädchen wie wohl nirgendwo anders.
Bei derart vielen Sehenswürdigkeiten und Annehmlichkeiten braucht es nicht zu verwundern, dass Graz oft und gerne von Fremden aufgesucht wird; nicht zuletzt, weil die Stadt sich ausgezeichnet als Ausgangspunkt für Ausflüge in die beeindruckende obersteirische Bergwelt eignet.
Das städtische Leben selbst ist zudem nicht minder anregend: Fröhliche Gesichter beherrschen die Szenerie, das rege Treiben auf den Straßen wird von ansteckender Herzlichkeit und Freundlichkeit bestimmt – so ganz anders als in anderen Großstädten, in denen Hektik und Stress überwiegen, so dass es scheint, der eine wolle den anderen umrennen auf der Jagd nach dem ganz eigenen, selbstsüchtigen Vorteil. Graz hingegen ist dem Wesen nach eine gemütliche und anheimelnde Kleinstadt von zu Herzen gehender Naivität geblieben und zugleich von der Regsamkeit einer Metropole erfüllt; die Stadt verbindet die Vorzüge beider Welten in unnachahmlicher Weise.
Der elegante junge Herr, einer der Passagiere des Autobusses, mochte Ähnliches denken: Ein Lächeln der ruhigen, erwartungsvollen Vorfreude umspielte seine Lippen, als er sich beiläufig über seinen glänzenden, wohl gepflegten schwarzen Schnurrbart strich. An seiner Haltung und seinem selbstsicheren, klaren und intelligenten Blick waren deutlich seine edle Abkunft erkennbar, und tatsächlich entstammte er einem jener alten Geschlechter, die in der entlegenen, rauen Region der bergigen Obersteiermark vor Jahrhunderten das Ritterhandwerk geübt hatten. Seine Kleidung war von moderner, vornehmer Zurückhaltung geprägt, ein Trenchcoat neuesten Zuschnitts lag neben ihm bereit, und auf seinem Kopf saß ein Hut, der alpine Tradition und weltmännische Erfahrung auf das Flotteste zu verbinden verstand.
Dieser erste Eindruck entsprach voll und ganz der Wahrheit: Tatsächlich handelte es sich um Baron Max P., der seinen Gutshof im Bergland wieder einmal verlassen hatte, um der Landeshauptstadt einen Besuch abzustatten.
Der Baron hatte einen Sitz im Landtag inne, den er von Zeit zu Zeit einnehmen musste, oder auch sonstige Geschäfte zu erledigen. Nicht selten reiste er auch um des reinen Vergnügens willen in die Stadt, denn die Einsamkeit seines ritterlichen Gutes versorgte ihn recht spärlich mit den süßen Freuden, für die Graz so bekannt geworden war.
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Als nun der Wagen endgültig zum Stillstand gekommen war, sprang Max P. behände auf und verließ als Erster den Omnibus, angetan nur mit einem kleinen Reisetäschchen für das Allernötigste; so dürfen wir wohl annehmen, dass dieses Mal keine Geschäfte oder politische Verpflichtungen auf den Baron warteten, sondern sich das stillvergnügte Lächeln in seinem Gesicht auf die nahen Freuden bezog, um derentwillen er in die Stadt gekommen war. Er eilte schnurstracks, offenbar mit den örtlichen Gegebenheiten bestens vertraut, die Treppe des Hotels empor und wurde vom Zimmerkellner mit einer ehrerbietigen Verbeugung in Empfang genommen.
»Meine Verehrung, Herr Baron«, sagte der Mann. »Willkommen in unserem Haus. Leider kann ich Ihnen dieses Mal nicht Ihr übliches Zimmer anbieten, weil es bereits anderweitig vergeben worden ist. Ein nicht minder bequemes mit schönster Aussicht stünde jedoch zur Verfügung, es liegt allerdings in der zweiten Etage.«
»Das Stockwerk spielt doch gar keine Rolle, Karl. Wie Sie wissen, benötige ich das Zimmer ausschließlich für die Nachtruhe – und nicht selten nicht einmal dazu«, fügte der Baron lächelnd hinzu.
Karl, der Zimmerkellner, erwiderte das Lächeln, machte kehrt und ging dem Baron voran, um ihn zum empfohlenen Zimmer zu geleiten. Er bewegte sich dabei mit der für seinen Berufsstand so typischen diskreten, geräuschlosen Anmut über die teppichbelegten Stufen, dass er ein wenig den Eindruck erweckte, als schwebte er.
Beim Zimmer angekommen, öffnete Karl dem Baron die Tür und ließ ihm höflich den Vortritt. Max trat schwungvoll ein und warf mit geübter Lässigkeit seinen Hut in hohem Bogen auf das Bett, während der Kellner den Trenchcoat sorgsam an einen Kleiderbügel hängte und die Meine Tasche neben das Bett auf den Boden stellte.
Max trat ans Fenster und blickte einen Moment auf die Straße und die Fenster gegenüber. Einige Sekunden lang herrschte völlige Stille.
»Wünschen der Herr Baron noch etwas?«, sprach Karl danach den Stammgast respektvoll an.
P. wandte sich zu dem Mann um und winkte ab. Dann schlich sich doch ein neugieriger Funke in seinen Blick und er fragte: »Gibt es neue – Sachen?«
Karl verzog seine Mundwinkel geringfügig zur Andeutung eines wissenden Lächelns.
»Selbstverständlich, Herr Baron!«, sagte er. »Wenn Ihr gestattet, lege ich Euch sogleich das Album vor.«
Der neugierige Funke in Max Augen verwandelte sich in ein Blitzen. »Nun, wenn es der Mühe wert ist«, meinte er und schaffte es dabei, sich in seiner Stimme nichts von seiner aufkommenden vorfreudigen Unruhe anmerken zu lassen.
Der Bedienstete verschwand und der Gutsbesitzer ließ sich auf die Couch nieder, streckte die Beine von sich und zündete sich eine Zigarre an.
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Einige Minuten lang war nichts anderes zu vernehmen als das gelegentliche Knistern des Tabaks. Das Rauchen umfing P. mit einer Wolke stiller Behaglichkeit.
Er blies Rauchringe in die Luft und sah jedem einzelnen mit sinnendem Blick hinterher. Sein männlich schönes Gesicht wurde von einem Lächeln überzogen. Er lag ausgestreckt und völlig entspannt auf dem Sofa, die Augen auf den Plafond gerichtet, und hing seinen Gedanken nach.
»Schon eigenartig«, ging es ihm durch den Kopf, »diese Sache mit der Geilheit der Weiber. Wüsste ich's nicht besser, ich könnt's kaum glauben, dass mir der Karl jetzt gleich das Album bringen wird, voll mit Fotografien von mannstollen Frauen. ,Damen`, die es so nötig haben, es mal wieder so richtig besorgt zu bekommen, dass sie sogar bereit sind, dafür auch noch zu zahlen. Ha! Der Gauner fährt nicht schlecht bei diesem Geschäft. Aber er macht es auch gut – es sind ja wirklich ausgesuchte Schönheiten darunter, aus den besten Kreisen, aus meinen Kreisen nämlich. Etliche kenne ich persönlich – wenn ich nur an meinen letzten Blick in das Album denke, da ist doch tatsächlich meine liebe Cousine aufgetaucht, die Komtesse Gisela; siebzehn Jahre jung ist der Fratz und kann schon nicht genug bekommen von den Schwänzen.«
Er lachte auf und zog kräftig an seiner Zigarre.
»Die sollte ich mal bestellen«, sagte er jetzt laut im Selbstgespräch. »Das wäre ein geiler Spaß; was die wohl sagen würde? Außerdem ist sie ja ein wirklich rassiges Pferdchen, blutjung und schön wie die Sünde.«
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In diesem Moment kehrte Karl zurück und unterbrach die lüsternen Gedanken des Barons, die die geneigten Leserinnen und Leser in einiges Erstaunen versetzt haben mögen. Aber tatsächlich enthielt das Album, das Karl jetzt seinem vertrauten Gast überreichte, Fotografien dutzender Frauen der Gesellschaft, denen es nach Genüssen verlangte, die sie auf direktem Wege nicht bekommen konnten. Ihrem Geschlecht stand es nicht an, einfach nach einem Liebhaber zu verlangen.
Karl hatte sich einen einschlägigen Ruf als diskreter und vertrauenswürdiger Vermittler erarbeitet und verdiente sich ein nettes Zubrot auf diese Weise: Jede Dame, der er einen willigen und standhaften Bettgefährten verschafft hatte, zahlte ihm bis zu fünfzig Gulden dafür, je nach Stand und Vermögen. Und natürlich zeigten sich auch die Herren der Schöpfung erkenntlich.
Das Procedere war folgendermaßen: Karls erste Aufgabe bestand darin, sich von der Diskretion der Personen zu überzeugen, denen er das Album vorlegte. Hatte ein Herr sein Vertrauen erlangt, konnte er nach Belieben in den Fotos gustieren.
War die Wahl getroffen, gab der Mann Karl eine Abbildung von sich selbst, die der umtriebige Zimmerkellner der erwählten Lebedame vorlegte. Diese fällte dann die Entscheidung, ob sie zum gewünschten Treffen erscheinen würde oder nicht.
Bei Max lief die Sache etwas anders ab, denn er war sowohl Karl über Jahre ein treuer Kunde gewesen als auch der Damenwelt namentlich bekannt; auch ohne ein Foto von ihm gesehen zu haben, war jede der begierigen Schönheiten nur zu gern bereit, dieses Bild von einem Mann in die Arme zu schließen. Tatsächlich hatte sich der Baron schon einige Male im Schlafgemach von Frauen eingefunden, die er bereits aus der Gesellschaft gekannt hatte, und beide Teile empfanden stets die zugleich anrüchige und überaus diskrete Art ihrer Zusammenkunft als besonders anregend und köstlich amüsant.
»Bitte, Herr Baron, das Album. Im hinteren Teil befinden sich Fotografien, die Ihnen bereits bekannt sind, die Neuerwerbungen sind vorne zu betrachten.«
Max griff rasch nach dem Buch, blätterte es durch und warf schnelle Blicke auf die angebotene Weiblichkeit.
Engelhafte, so vermeintlich unschuldig aussehende Gesichter junger Mädchen gab es da zu sehen, kaum der Schule entwachsen und bereits vollends der Wollust verfallen; reife, üppige Schönheiten schienen ihn mit ihren begehrlichen Blicken regelrecht anzubetteln, doch sie zu erwählen für eine lustvolle Begegnung ohne die üblichen Hemmnisse von Stand und Gesellschaft. Dunkelhaarige mit schwarzer Glut in den Augen streckten ihm ihre Brüste entgegen, Blondinen lächelten verrucht in die Kamera, die geschminkten Lippen um einen Zigarettenspitz geschmiegt, den sie in ihrer in Glacéhandschuhe gehüllten Rechten hielten.
Max wurde heiß und kalt zugleich. Er verspürte eine wachsende Erregung und beinahe Schwindel, als er von Schönheit zu Schönheit wanderte und sich ausmalte, jede einzelne dieser Frauen besitzen zu können. Ganz besonders erhitzte ihn die Gewissheit, dass er hier ausschließlich seinesgleichen begegnete – nur Damen von Stand und Welt, Frauen aus der besten Gesellschaft, fanden Eingang in Karls Album. Kein Anblick einer gewöhnlichen Hure, keine Aussicht auf eine Begegnung mit einer Dirne, die für etwas Geld für Jedermann die Beine öffnete, hätte Max Feuer derart schüren können.
Darin unterschied er sich nicht von anderen Männern – gerade die süßesten Früchte, die am schwersten zu erlangen waren, weckten das größte Verlangen. Und hier waren sie alle versammelt, zum Greifen nah. Noch dazu kannte er die meisten von ihnen, er hatte sie zumindest in Gesellschaften gesehen oder sogar bei langweiligen Soireen ein wenig Konversation mit ihnen getrieben, ohne die geringste Ahnung zu haben, sie eines Tages in Karls besonderem Album wieder zu finden – mit der Aussicht, gänzlich andere und gar nicht langweilige Dinge mit ihnen zu treiben.
»Sieh an«, rief er vergnügt, »die schöne Anna, Tochter des Rechtsanwaltes N., und ihre Cousine – wenn deren Bankiersvater wüsste, was seine Tochter für ein geiles Luder ist. Dann haben wir da die dicke Busenberg, auch die alte Gerichtsrätin glänzt noch inmitten all der jungen Schönheit.
Und hier, die Witwe Laura, was für ein Prachtweib! Achtundzwanzig ist sie, jung noch und zugleich schon sehr erfahren, bestens geschult und immer bereit, geil wie eine rollige Katze. Den Herrn Geheimrat, ihren verblichenen Gatten, hat sie wahrscheinlich zu Tode gevögelt.
Ach, und die Gräfinnen X., die göttlichen Schwestern. An die dreißig sind sie, aber immer noch wie Mädchen; die beiden sind sogar weitschichtig verwandt mit mir. Die Gräfin Geleckny, auch noch attraktiv; die Arme hat ja, wie man so hört, gehörig unter ihrem Gatten zu leiden, diesem greisen Idioten.
Meine Güte, so viele bekannte Gesichter. Na wartet nur, ihr geilen Weiber, ich will euch alle der Reihe nach vernaschen. Aber jetzt mal zu den Neuen, los, Karl, zeig schon was sich getan hat in deiner illustren Sammlung.«
Karl blätterte einige Seiten des Albums um, zeigte auf eine der abgelichteten Damen und erklärte: »Unsere bekannteste Darstellerin am hiesigen Theater, die Schweifling. Spielt immer die Heldinnenrollen. Das hier ist die naive Kollegin von ihr, das Fräulein Nicolsadosti aus Rumänien. Naiv sind aber nur ihre Rollen am Theater, ansonsten sehr zu empfehlen.
Dann hätten wir hier ein besonderes Gespann, Mutter und Tochter nämlich.
Sehr aufregend können auch die beiden Generalstöchter sein. Die beiden blonden Schönheiten sind siebzehn und neunzehn Jahre alt und gleichen einander wie die linke Arschbacke der rechten. Und weil sie einander jeden Genuss neiden, kommen sie zu den Rendezvous immer gemeinsam – eine Herausforderung für einen richtigen Mann, wie Sie es einer sind, Herr Baron, wenn Sie mir die Vertraulichkeit gestatten.
Es ist übrigens beileibe kein Zufall, dass Ihnen beinahe jede der Damen, die ich Ihnen bisher gezeigt habe, bekannt war. Diese Frauen sind auch untereinander bekannt, sie sind mehr oder weniger freundschaftlich verbunden, und alle wissen von der besonderen Art Amüsement, der sie frönen. Sie kommen auch immer wieder zusammen zu kleinen Abendgesellschaften, die sie Kränzchen nennen. Bei diesen Kränzchen berichten sie einander von ihren amourösen Eskapaden und ergötzen sich in geselliger Runde gleich noch einmal daran. Übrigens, falls Herr Baron Interesse zeigen, es stünde in meinen Möglichkeiten, Ihnen eine Einladung zu einem dieser Kränzchen zu verschaffen.«
Max hatte Karls Ausführungen mit größtem Interesse verfolgt und reagierte jetzt ganz euphorisch: »Aber für mein Leben gern, mein Bester. So eine Einladung musst du mir unbedingt besorgen.«
»Betrachten Sie die Angelegenheit als erledigt, geschätzter Baron. Nun habe ich aber noch das besondere Vergnügen, Ihnen etwas gänzlich Außergewöhnliches zu zeigen, meine so genannte geheime Kollektion nämlich.«
Mit diesen Worten holte Karl ein zweites, kleineres Album hervor, das er unter seiner Livree verborgen gehalten hatte. Er schlug es auf und überreichte es P. »Diese Damen gehören nicht zum Kreis der Erwähnten, sondern gehen ihren frivolen Neigungen ganz im Verborgenen nach. Unter den verdorbenen »feinen« Damen gelten sie als schlichte, ganz und gar biedere Frauen. Ich kann Ihnen jedoch versichern«, fügte er viel sagend hinzu, »dass dem keinesfalls so ist.
Ich werde mich nun zurückziehen, um Ihnen in aller Ruhe die Auswahl zu ermöglichen. Zögern Sie nicht zu klingeln, sobald Sie eine Entscheidung getroffen haben oder aus sonstigem Grund meiner Dienste bedürfen.«
Karl wandte sich zum Gehen, aber der Baron rief ihn zurück.
»Moment, Karl. Es bleibt noch die Frage zu klären, wie lange es bei den Damen jeweils dauern würde, bis ein Schäferstündchen möglich wird.«
Karl neigte devot den Kopf. »Das hätte ich beinahe vergessen, Herr Baron.«
Er fischte ein Blatt Papier aus seiner Jackentasche und zeigte es Max. »Dies ist ein Verzeichnis der Zeitpunkte, die die Damen ihrem Vergnügen widmen. Wie Herr Baron sicher bemerkt haben, sind unter jedem Bild in den Alben Zahlen eingetragen. Die Entsprechungen auf dem Papier bezeichnen jeweils Spalten, in denen genau aufgelistet ist, zu welchen Tagen und Stunden die liebesbegeisterten Damen verfügbar sind.«
»Sie sind wahrlich ein Pfundskerl, mein lieber Karl«, sagte P. und ließ eine Zehn-Gulden-Banknote fallen, die der Kellner mit unverhohlener Freude wieder aufhob. Danach zog er sich ohne weitere Umschweife zurück und ließ Max mit der Qual der Wahl allein.
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Das Betrachten der zahlreichen Schönheiten, in das er sich sofort wieder vertiefte, war tatsächlich eine aufs angenehmste quälende Angelegenheit. Der Baron fühlte sich ein wenig wie ein Schmetterling, der von Blume zu Blume flattert, überall kostet und sich doch nie entscheiden kann aus Furcht, nicht ganz gewiss das allerbeste Angebot zu erwischen.
Schließlich wurde er des Suchens überdrüssig und verfiel auf eine praktischere Lösung des süßen Problems: »Heute ist Donnerstag«, sagte er sich, »also schaue ich einfach, welche heute möglich wäre und die wird es dann.«
Er überflog das Verzeichnis und fand rasch das Gesuchte: Nr. 5 bot sich donnerstags von vier bis sieben Uhr abends an, Nr. 28 erst ab zehn, dafür jedoch die ganze Nacht und schließlich stand noch die Nr. 7 aus der Geheimkollektion zur Verfügung, täglich von sechs bis acht; die brauchte es offenbar besonders dringend.
Schnell griff er nach den Alben und schlug die passenden Bilder auf. Nr. 5 entpuppte sich als die geile Bankierstochter. »Die gibt wahrscheinlich vor, zu ganz züchtigen Literaturstunden zu gehen«, dachte er bei sich.
»Wenn ihre Eltern wüssten, was ihr Früchtchen hinter ihrem Rücken so alles treibt! Na, die wäre ein echter Leckerbissen für mich.«
Nr. 7 von der geheimen Kollektion kam hingegen nicht in Frage: Auf dem Foto lächelte die dicke Fleischermeistersgattin ein wulstiges Lächeln. Max fand sie abstoßend, griff wieder zum großen Album und blätterte rasch zur Nr. 28.
Der Anblick elektrisierte ihn schlagartig. »Teufel noch eins! Was für ein überirdisches Geschöpf! Die hat mir der Karl doch tatsächlich verschwiegen! Diese Augen, einfach wunderschön. Und sie ist – wie alt? – fünfundzwanzig, sechsundzwanzig Jahre vielleicht. Also einfach im perfekten Alter, schön wie der junge Morgen und doch kein kicherndes Gänschen mehr. Reizend, also wirklich, das ist die Richtige für heute!«
Angestrengt starrte er noch eine ganze Weile auf das Bildnis der hinreißend anziehenden jungen Frau, deren engelhaftes Gesicht auf eine natürliche, unverbrauchte Art Verlockungen der sündhaftesten Art versprach. Nach einer Weile gab er es auf, in seinem Gedächtnis zu forschen – diese anmutige, liebreizende Gestalt war ihm tatsächlich völlig fremd, er hatte sie noch nie zuvor gesehen. Daran würde er sich gewisslich erinnern.
Als ob die wachsende Begierde nur darauf gewartet hatte, endlich ein Ziel vor Augen zu bekommen, brach sie nun mit ungehemmter Macht hervor. Max wollte wissen, wer dieses Weib war, er wollte sie nehmen, er wollte sie besitzen. Er wollte sie lieben und von ihr wiedergeliebt werden.
Er sprang auf und riss heftig an der Klingel. Ungeduldig auf und ab gehend erwartete er das Kommen des Zimmerkellners.
»Karl! Endlich! Sag, rasch, wer ist das?«
Karl folgte dem Zeigefinger des Barons und nickte wissend. »Nr. 28«, sagte er lächelnd.
»Spann mich nicht auf die Folter, Kerl!« rief P. »Sag mir wer das ist; Nr. 28, das sehe ich selbst.«
Karl begann verlegen zu stammeln: »Ach, Herr Baron, die Dame gehört eigentlich gar nicht richtig zur Runde, das ist ... etwas Privateres. Eine Art kleiner Nebenverdienst von mir, Sie verstehen ...«
Max verstand ausgezeichnet. »Ach so ist das. Nun denn ...« Damit griff er zu seinem Portemonnaie und entnahm ihm einen Hunderter, den er dem Kellner vor die Füße warf.
»Nein, nein, Herr Baron missverstehen mich«, versuchte Karl die Situation zu klären. »So war das nicht gemeint. Der Herr Baron ist mir ja bestens als ein nobler und großzügiger Herr bekannt, von dem ich niemals etwas im Voraus verlangen würde. Da Ihnen die Dame offenbar so sehr zusagt, werde ich ein Treffen arrangieren. Es wird mir eine persönliche Ehre sein, Sie zufrieden zu stellen.«
»Wie das?« erkundigte sich Max.
»Nun, euer Gnaden, es verhält sich so, dass diese Frau wohl das Glanzstück meiner »Sammlung« darstellt, weshalb ich sie nur ganz besonderen, ausgewählten und bewährten Kunden präsentiere. Für gewöhnlich ist ihre Fotografie nicht Teil des Albums; aber heute, weil Sie es sind, habe ich das Bild hinzugefügt, bevor ich Ihnen die Kollektionen zur Ansicht übergab.«
»Du weckst meine Neugierde mehr und mehr. Wer ist denn nun dieses Prachtstück?«
Karl senkte den Blick und sagte: »Diese Frau – nun, sie ist – Herr Baron seien bitte nicht schockiert – diese Dame ist – meine Frau!«
Max wich zurück, als hätte er einen Schlag ins Gesicht erhalten.
»Deine Frau?!«, entfuhr es ihm. »Und du – verkaufst sie?«
Karl hob abwehrend die Hände. »Sie ist eine sehr leidenschaftliche Frau und macht es selbst sehr gerne. Und mir ist es eine echte Freude, hohen Herren zu Diensten sein zu können. Wenn Ihr Euch also nicht daran stößt, es mit der einfachen Frau eines Bediensteten zu tun, wäre ich glücklich ein Treffen zu vereinbaren. Sie käme, wann immer es Euch beliebt.«
Max wandte sich ab und sah nachdenklich aus dem Fenster. Die Bankierstochter, überlegte er, wäre wohl die pikantere Wahl, aber andererseits hatte er von den höheren Töchtern langsam genug. Und die Frau des Kellners war eine wahre Augenweide. Er wandte sich dem Diener wieder zu und nickte. »Gut, Karl, ich bin einverstanden, deine Frau zu empfangen. Schicke sie zu mir, am besten gleich – ich werde sie hier erwarten.«
Karl vollführte eine vollendete Verbeugung und verließ die Suite.
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Max ergriff erneut das Album, warf sich aufs Sofa und betrachtete ausgiebig das Foto der Kellnersgattin, der er nun sehr bald begegnen sollte. Sie war wirklich außergewöhnlich schön, viel zu schön im Grunde für einen so einfachen Stand. Ihre Augen strahlten Intelligenz und wache Anteilnahme aus, ihr Antlitz war von solcher Feinheit und von solch edlem Schnitt, dass man ihr jederzeit eine hohe Abkunft geglaubt hätte. Wer hätte gedacht, dass der Zimmerkellner des Hotels X., selbst nicht mehr und nicht weniger als seinem Stande angemessen, eine so reizvolle Gattin sein Eigen nennen durfte? In höchster Spannung erwartete der Baron den Augenblick, in dem Karls leidenschaftliche Frau sein Zimmer betreten würde.
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Nach einer schwachen halben Stunde war es dann so weit. Im Korridor waren leise Schritte zu vernehmen, die sich seiner Tür näherten. Dezentes Klopfen machte deutlich, dass sein Warten ein Ende genommen hatte.
»Treten Sie ein!«, ließ er sich vernehmen, woraufhin sich die Tür öffnete und den Blick auf ein Geschöpf erlaubte, das jedes Mannes Herz zum Singen gebracht hätte. Die junge Frau im eleganten Kostüm wusste ihre Reize auf eine so natürliche und ungekünstelte Art zur Schau zu stellen, dass Max sofort davon überzeugt war, die einzig richtige Wahl getroffen zu haben. Kokett lächelte sie ihn an, ihre klugen, lebenslustigen Augen blitzten, ihre eher kleine, aber wohl gerundete, dralle Gestalt wirbelte einmal um sich selbst – der Baron war hingerissen. Er sprang auf und empfing das reizende Weib mit offenen Armen. Sie an sich ziehen und den Mund aufs Innigste auf den ihren zu pressen war eine einzige, fließende Bewegung.
Sie ließ es gerne geschehen und erwiderte den Kuss sogar – hoch erfreut verspürte Max, wie sich ihre kleine, flinke Zunge zwischen seine Lippen schob und mit der seinen auf feuchtwarme Tuchfühlung ging.
Sie wirkte wie ein munteres Mädchen von vielleicht siebzehn Jahren und sah auf einen ersten, flüchtigen Blick auch nicht älter aus. Die erfahrenen Augen des Barons nahmen aber sehr wohl die Fülle des Busens wahr, die gefälligen Rundungen um ihre Hüften, die herrliche Üppigkeit ihrer Schenkel – vor ihm stand ein Vollweib, das reiche Erfahrungen mit der körperlichen Liebe gemacht hatte und darauf brannte, hier und jetzt wieder geliebt zu werden. Dies in der Gestalt einer Unschuld vom Lande, die sich nicht recht zu erklären wusste, warum alle Männer ihr so große Augen machten – es war beinahe zu schön, um wahr zu sein.
Sie begann sich in seinen Armen sachte zu bewegen, schmiegte ihren warmen Körper an den seinen, rieb ihren Bauch an seinem Geschlecht – kurz, sie verhielt sich wie eine Frau, die ihren Liebhaber dazu animieren möchte, doch endlich die Initiative zu ergreifen und ihre aufglühende Lust zu befriedigen.
Die Geilheit und Willigkeit dieses Frauenzimmers brachten den Baron fast um den Verstand. Schließlich fiel er auf die Knie, blickte zu ihr empor und erflehte ihre Liebe.
»Mein süßes Weib, verrate mir: Wie darf ich dich nennen? Ich muss deinen Namen wissen, denn er wird zugleich der Name für diese Stunden unbeschreiblichen Glücks sein! So sagt ihn mir!«
Sie schenkte ihm einen zärtlichen Blick.
»Sag Almy zu mir«, flüsterte sie und ließ sich langsam niedersinken, auf dass Max sie erneut in die Arme nehmen könne. Als ihre Augen sich auf gleicher Höhe trafen, fragte sie: »Und du, mein feuriger Baron, wie möchtest du genannt werden?«
»Ich will dein ergebener Sklave sein«, brachte dieser hervor, »und so sollst du mich auch nennen: Sklave.«
»Dann soll es so sein«, rief Almy und löste sich in einer raschen Bewegung aus den Armen des Barons. »Sklave,« sagte sie und legte gespielte Strenge in ihre Stimme, »bediene deine Herrin und ziehe mir die Schuhe aus!«
Sie sank auf einen Polstersessel und streckte Max ihr Bein entgegen. Der Baron rutschte auf Knien näher, ergriff das in einen schwarzen Seidenstrumpf gehüllte Bein und löste einen schwarzen Lackschuh von ihrem schlanken, zierlichen Fuß. Seine wollüstigen Blicke wanderten zu ihrem Knöchel, der sich in fester Rundung in ihre Fessel ergoss, aus der die vollendeten Linien ihrer Wade entsprossen. Zitternd glitten seine Hände über ihren Rist, umkreisten ihre Fußknöchelchen und wanderten zu der unerklärlich liebreizenden Form ihrer Wade. Mit der hohlen Hand umschloss er den wunderbar schlanken Anfang des Weges ins Himmelreich der Männer und begann seinen Aufstieg. Bei der Kniekehle wurde sein Vordringen jedoch fürs Erste gestoppt, denn hier verschwand der Weg unter den seidenen Spitzen ihres Unterrocks, und der erregte Lustsklave war unschlüssig, ob er dieses gewagte Terrain bereits betreten durfte.
Almy, die des Barons vor Begehrlichkeit zitternde Annäherung bewegungslos über sich hatte ergehen lassen, erkannte diesen Moment der Unschlüssigkeit sofort. Sie schob seine Hände zur Seite und sprang auf. Max folgte ihr mit schmerzvollen Blicken, die derart glühten, dass Almy sie auf der Haut zu spüren glaubte. Sie lächelte innerlich: Männer waren doch alle gleich. Gerade was sie nicht bekommen konnten, begehrten sie am meisten. In der Liebe hieß das: Willst du einen Mann in der Glut der Leidenschaft verbrennen sehen, dann verweigere ihm, was er am meisten ersehnt, zögere seine Erfüllung so lange hinaus wie irgend möglich.
Diese quälende Taktik war umso erfolgreicher, je deutlicher es dem Manne wurde, was er nicht bekommen konnte. Also befahl sie ihrem »Sklaven«, ihr das Kleid am Rücken zu öffnen, was Max natürlich nur zu gerne tat. Er wurde mit einem Blick auf den Schwung ihres weißen Nackens belohnt und mit einem kleinen Ausblick auf ihren entzückenden Rücken, der leider allzu rasch unter einem eng sitzenden Korsett verschwand.
Max Brust entrang sich ein erleichtertes Seufzen, denn nun war er in der Lage, unter den Armen Almys hindurch zu greifen und seine wollüstigen Hände von beiden Seiten auf ihre apfelgroßen, wunderbar festen Brüste zu legen. Er drückte sie an sich und schmiegte sein Gesicht an ihren Nacken, an ihren Rücken, fühlte der Form ihrer Brüste unter dem Mieder nach, die sich wie für seine Hände gemacht anschmiegten, und atmete endlich ihren Duft ein. Almys glatter, samtigweicher Haut entströmte das sinnverwirrende, betörende Aroma warmen, lebendigen Frauenfleisches, willigen, bereiten Frauenfleisches, unterzogen von etwas frischem, fruchtigen, bei dem es sich nur um Almys ganz eigenen Wohlgeruch handeln konnte.
Der Liebeswahn brachte den Mann nun beinahe um den Verstand. Er wollte in dieses alabasterne Fleisch beißen, wollte es schmecken und auf seiner Zunge fühlen, doch die straffe Festigkeit des Rückens erlaubte seinen Zähnen nirgendwo einen Halt.
Er ließ grunzende Laute der unerfüllten Gier hören und krallte seine Hände fest um ihre göttlichen Wölbungen, er drückte sie noch fester an sich und begann, sich in zuckenden und windenden Bewegungen an ihr zu reiben.
Almy packte seine Hände mit liebevollem und doch festem Griff und löste sie unnachgiebig von ihren Brüsten. Dann entwand sie sich der liebestollen Umarmung und drehte sich zu dem Baron um.
Sie sah im fest in die fiebrig glänzenden Augen, warf ihr Jäckchen ab und öffnete mit routiniertem Griff ihren Rock, der daraufhin zu Boden sank.
Max starrte sie an. In Korsett, Strümpfen, Höschen und Hemdchen stand sie vor ihm, eine Opfergabe an die Liebe selbst, anbetungswürdig wie eine Göttin.
Ihre nackten Arme hoben sich und umfingen den von ihrem Anblick völlig trunkenen Liebhaber, der sich im Anblick ihrer nackten Schultern verlor und kaum glauben konnte, dass die Träger ihres Hemdchens nach unten verrutscht waren, sodass er den Ansatz ihres Busens erkennen konnte, so wie Gott ihn einst erschaffen hatte.
Wie von Sinnen stürzte er erneut zu Boden, sank willenlos auf die Knie und vergrub sein Gesicht in Almys heißem Schoß.
Er glich nun einem wilden Tier, dessen einziger Gedanke es war, seinem Trieb zu gehorchen und sein Verlangen zu erfüllen. Er drängte sich voran, er wollte nichts anderes, als so schnell und so direkt wie möglich mit dem berauschend duftenden Frauenfleisch in Berührung zu kommen. Doch Almy war es noch immer nicht genug; noch weiter wollte sie seine Lust aufstacheln, und so wich sie langsam zurück, um sich seinen verlangenden Küssen zu entziehen.
Max rutschte ihr auf Knien nach und löste dabei keinen Moment die Umklammerung ihrer Hüften und Schenkel. Der hauchfeine Stoff ihres Höschens ließ das darunter liegende Paradies deutlich erahnen, doch er hatte keinen Blick für feine Details. Er hatte sein Antlitz in ihren Schoß gesenkt und folgte ihren Bewegungen, stöhnend darum bemüht, keinen Augenblick den engsten Kontakt zu verlieren.
So bewegte sich die seltsame Prozession durchs Zimmer, bis Almy gegen einen Fauteuil stieß und darauf niedersank. Ein weiteres Zurückweichen war nun nicht mehr möglich. Der Sklavenbaron kniete weiter vor ihr und hielt sie fest umschlungen und begann dann, ihre Schenkel zu streicheln, erst außen auf und ab, dann, mutiger geworden, auch innen.
Almy genoss die zärtliche und doch so viel versprechende Berührung. Ihre Arme hatte sie um den Nacken des Mannes gelegt. Voll und warm blickte sie ihn an, ihr Busen wogte heftig, denn auch sie verlangte es mittlerweile heftig nach der Erfüllung ihrer lüsternen Wünsche. Max blickte endlich hoch, sah die Liebeslust in ihren Augen, sah den Busen wie in Wellen auf ihn zurollen, und nur umso gieriger versank er wieder in ihr und presste seine bebenden Lippen auf jedes Fleckchen Fleisch, das er erreichen konnte.
Das Korsett. Auf einmal erschien es ihm wie ein Käfig, in dem seine Göttin eingesperrt war und der ebenso verhinderte, dass er zu ihr gelangen könnte. Er wollte, er musste diesen Leib aus der Umklammerung befreien. Rücksichtnahme und Etikette waren schon lange animalischer Wollust gewichen, und so packten seine beiden starken Arme zu und rissen das Mieder kurzerhand entzwei.
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Überwältigende Empfindungen stürzten auf ihn herein. Aphrodite, die den Wogen des Meeres entsteigt, ein Quell reinen Wassers, der sich plötzlich seine Bahn bricht, die aufsteigenden Fluten des Ozeans drohten seine Sinne zu umnachten, als nun endlich der Panzer gesprengt war, der die herrlichen Brüste umklammert hatte. Die Liebeshügel drängten übermächtig hervor und es schien ihm, als hätten sie sich von selbst befreit aus ihrer quälend engen Behausung, in der sie viel zu lange gefangen waren.
Wehrlos und besiegt ergab sich das Korsett und sank herab. Almys befreiter Körper schien aufzuatmen und dehnte sich in lustvoller Behaglichkeit.
Beinahe ließ der tiefe Ausschnitt des seidenen Hemdchens, das alleine nun den Leib des Weibes bedeckte, die Knospen ihrer Brüste erkennen, doch Max bemerkte vor lauter Aufregung fast nichts davon. Er wähnte sich nun bereits am Ziel seiner Sehnsüchte und drückte seinen Kopf an ihren Busen, sodass ihre Brüste seine Wangen umschmeichelten, und sog inbrünstig ihren Duft ein, der den Frauen an dieser Stelle besonders süß und innig entströmt. Seine Hände irrten derweil unablässig über ihren Rücken, ihre Hüften und Schenkel und ertasteten sich mehr und mehr von der Begierde der Frau, die unter eben diesen Berührungen stärker und stärker wurde und sich über ihr warmes Fleisch den Weg nach außen in die Fingerspitzen des Barons bahnte.
Almy küsste sein Haar, seine Stirn, seine Augen. Noch enger schmiegte er sich an sie, übertrug immer mehr seiner Leidenschaft auf sie und fuhr fort, sie mit seinen Händen und seinen Lippen zu liebkosen, wo immer es ihm möglich war. Almys nacktes Knie erspürte nun deutlich die Ausbuchtung in seinem Schritt, die ihr zeigte, dass sein Glied heiß und bereit war. Es bereitete ihr ein köstliches Vergnügen, daran zu reiben und die Höllenglut in seinen Lenden noch weiter anzufachen. Schließlich hielt es der Baron nicht mehr aus. Ganz kurz löste er sich von seiner Lustgefährtin und riss sich mit einem heftigen Ruck die Hose auf. Sein pochender Schwanz sprang hervor und drängte augenblicklich danach, mit Almys nackter Haut in Berührung zu kommen.
Sie fühlte die Hitze seiner strotzenden Männlichkeit an ihrem Knie und versuchte sogleich, das heiße Ding zu fangen. Dazu öffnete sie ihre Beine ein wenig und ließ das Glied dazwischen rutschen. Doch im selben Moment presste sie ihre Schenkel auch schon wieder fest zusammen.
Der kleine Herr Baron saß in der Falle. Almy erhöhte noch den Druck ihrer Beine und Max ließ einen gurgelnden Laut der Lust hören, die beinahe schon Schmerz ist. Das hinderte ihn aber nicht daran, seinerseits zum Angriff überzugehen. Er tastete nach ihren Knien, erwischte das Höschen und glitt entlang der Schenkel ihrem Tempel der Lust entgegen, dabei die Beine des Weibes noch fester aneinander pressend.
Bald war der Saum so weit nach oben geschoben, dass Maxens Szepter sich gänzlich auf nacktem Gebiet befand. Die Liebesperlen, die sich längst von seiner Eichelspitze gelöst hatten, sorgten nun für die rechte Feuchtigkeit, sodass er seinen strammen Pfahl zwischen ihren Knien hin und her bewegen konnte, als befände er sich direkt am Ziel aller männlichen Sehnsüchte.
Vor und zurück, vor und zurück schob er seine Hüften; wie es sich für einen rechten Lustsklaven geziemt, waren die Knie seiner Herrin bereits mehr, als er hätte erträumen dürfen, und so näherte er sich mit Riesenschritten dem Höhepunkt. Almy aber, die die Vorzeichen des nahenden Ergusses, die Heftigkeit seiner Bewegungen und ein stoßweises Zittern, das ihn befallen hatte, wohl zu deuten wusste, wollte ihn keinesfalls auf ihre Schenkel kommen sehen und solcherart auf ihren eigenen, größten Genuss verzichten.
»Haltet ein, lieber Baron«, flüsterte sie mit Leidenschaft und Wärme in der Stimme, und öffnete die Schenkel ein wenig, um die Reibung auf sein bestes Stück etwas zu verringern. »Nicht so. Komm doch näher, komm zu mir.« Sie öffnete ihre Beine noch weiter und fasste mit der Hand nach dem zuckenden Glied. »Komm näher, noch näher«, sagte sie und bemerkte selbst, wie kehlig und rau sich das angehört hatte. Sie rutschte etwas tiefer, ihre Beine schoben sich links und rechts am Baron vorbei, ihrem erwartungsvollen Schoß entströmte der reife Moschusduft einer Frau, die befriedigt werden will. Weit spreizte sie ihre Schenkel, die ganze Zeit mit dem prallen Gemächt in der Hand, und zwang den Baron nun gänzlich zu sich heran.
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Max ließ zitternd und schnaufend alles über sich ergehen. Fast beobachtete er sich selbst, als sein von der warmen, zarten Frauenhand umschlossenes Glied der feuchten, heißen Spalte entgegen geführt wurde. Doch in dem Moment, als seine Eichel an die Schwelle der Liebespforte gelangte, öffnete sich ihre Hand und ließ sein Szepter fahren und etwas, das Max war und auch wieder nicht, ergriff die Initiative und stürmte voran. Mächtig schob sein Leib nach, sein Schwert drang in die Scheide, tiefer und tiefer, drängte ihre Schenkel noch weiter auseinander, bis er bis zum Heft in ihre feuchtwarme Umhüllung gelangt war.
Der Freiherr stöhnte auf und ergoss sich im selben Augenblick. Almy fühlte, wie sein heißer Samen in sie strömte, wie sein zuckendes Glied ein ums andere Mal seine Liebesessenz in sie verspritzte und schrie glückselig auf. Sie umschlang den Geliebten und presste ihn an sich und drückte einen wahnsinnigen Kuss auf die Lippen des Barons, der wie ohnmächtig niedersank.
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Als Max allmählich wieder zu sich kam, befand sich sein nun schlafendes Glied immer noch in ihrer Lustgrotte. Almy fing seinen Blick auf und lächelte ihm zu. Das genügte bereits, um sein Gemächt sich recken und strecken zu lassen und wieder seinen ihm zugedachten Platz in voller Größe zu beanspruchen. Max erwiderte ihr Lächeln und küsste sie. Dann umschlang er den halb nackten Leib des berückenden Weibes und begann mit den so typischen Bewegungen, die anzeigten, dass er sich erneut auf den Pfad der Lust begeben wollte.
Diesmal ließ Almy sich jedoch nicht so einfach überreden. Nachdrücklich entzog sie sich ihm und meinte, es wäre doch viel schöner gemeinsam im Bett – und sie hätte auch nichts dagegen, wenn er sich auszöge ...