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© 2018 by Fabulus-Verlag, Tanja Höfliger, Fellbach


Illustrationen: Lukas Vogl, Wien

Lektorat: Fabulus Verlag

Umschlaggestaltung, Satz und Herstellung: r2 | röger & röttenbacher, büro für gestaltung, Leonberg

Druck und Bindearbeiten: CPI books GmbH, Leck Printed in Germany


ISBN Print: 978-3-944788-58-6

ISBN EBOOK: 978-3-944788-59-3



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Für alle verfrorenen Pinguine

Emilia stieß ihn mit dem Flügel an.

„Bei uns nicht“, wiederholte der größte Affe, stellte sich auf die Hinterbeine und bleckte die Zähne. „Wir sind dir wohl nicht gut genug, was?“

„Äh ... das ... ich ... nein, das habe ich nicht gemeint“, stammelte Pokki.

„Er will die Tiere Afrikas kennenlernen, um zu sehen, wo es ihm am besten gefällt“, mischte sich Emilia ein und versuchte den Affen zu beschwichtigen.

„Ihr seid alle unbekannte Wesen für ihn, er muss sich erst an euch gewöhnen.“

Der Affe grummelte etwas vor sich hin. Dann schaute er Pokki an. „Ich gebe dir einen guten Rat, kleiner Pinguin: Sei mit deinen Worten etwas vorsichtiger, sonst wirst du hier sehr schnell Probleme bekommen.“

In geduckter Haltung schaute Pokki zu dem Affen hoch und fragte leise: „Was meinst du damit?“

„Mhh ...“, räusperte sich der Affe. „Hier in der Savanne gibt es Tiere, die nicht lange fackeln. Sie fressen dich auf, bevor du auch nur ein Wort über deinen vorlauten Schnabel gebracht hast.“

Pokki drehte sich zu Emilia und flüsterte ihr ins Ohr: „Lass uns bitte schnell von hier weggehen.“

Sie verabschiedeten sich von den Affen und setzten ihren Weg fort.

Ringsum tauchten feindselige gelbe Augen auf.

Jetzt gab es keinen Ausweg mehr, er war verloren.

Die Augen der Krokodile stierten gierig. Sie hatten zwar noch nie einen Pinguin gesehen, doch dieser fremdartige Kerl da hatte etwas Appetitliches, er würde bestimmt einen schmackhaften Happen abgeben.

Auch Pokki glaubte, sein Schicksal sei besiegelt, da spürte er einen heftigen Ruck an seiner Latzhose. Schon wurde er hochgezogen. Ein paar Krokodile versuchten noch, die beiden zu erreichen, schnappten jedoch ins Leere und schauten der davonfliegenden Beute enttäuscht hinterher.

Emilia hatte wieder einmal ihr Leben riskiert, um Pokki zu retten. Mit kraftvollen Flügelschlägen trug sie ihn durch die Lüfte. Die Elefanten trompeteten laut ihre Freude hinaus über die spektakuläre Rettungsaktion.

In sicherem Abstand vom See landete Emilia und ließ Pokki auf den Boden plumpsen.

„Mannomann, das war knapp“, keuchte sie noch ganz außer Atem. „Mach so etwas bitte nie wieder, Pokki! Du hast mir vorhin nicht richtig zugehört, und das hätte dich beinahe das Leben gekostet.“

Verlegen senkte Pokki den Kopf. „Es tut mir leid, das wird nicht wieder vorkommen“, murmelte er.

Emilia schlang die Flügel um Pokki und drückte ihn fest an sich. „Schon gut, mein Kleiner. Wir müssen hier einfach vorsichtiger sein. Es ist eine ganz andere Welt. Versprich mir, dass du niemals wieder irgendwelche unüberlegten Dinge tust.“

„Ja, ich verspreche es.“

„Gut, und jetzt ruh dich erst einmal aus“, sagte Emilia. „Ich hänge deine Latzhose zum Trocknen an den Baum.“

Pokki setzte sich in den warmen Sand, schaute zu den Elefanten hinüber und schloss müde seine Augen.

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Die nahm die Jungen in Empfang und leckte sie ab. Der Löwe riss das Maul erneut auf – und gähnte. Vier lange spitze Reisszähne waren nun zu sehen.

Pokkis Augen wurden immer größer. Das mächtige Haupt mit der dunklen Mähne und den gefährlichen Zähnen waren beeindruckend. Ebenso der muskulöse Körper und die breiten Tatzen. Der sieht wirklich majestätisch aus, dachte Pokki. Das könnte sehr gut der König sein.

„Habe ich euch beim Spielen gestört?“, fragte der Löwe. „Das tut mir leid, aber ich suche für uns einen Schattenplatz. Dass es auch immer so heiß sein muss“, knurrte er und legte sich neben Pokki und Emilia unter den Baum.

Die zwei rückten vorsichtig ein wenig zur Seite und spreizten langsam ihre Flügel.