Beschäftigungsmöglichkeiten und -alternativen
1. Auflage
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Auflage 2010
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Printed in Germany
ISBN 978-3-942230-25-4
A Berufsfeld Altenpflege
Altenpflege – ein Beruf fürs Leben
Altenpflege – ein Berufsfeld im Wandel
Altenpflege – Arbeitsmarkt mit Zukunftchancen
B Ausbildung Altenpfleger/in
Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung
Dauer und Struktur der Ausbildung
Die Ziele der Ausbildung im Überblick
C Beschäftigungsmöglichkeiten und -alternativen
Überblick Beschäftigungskompass Altenpfleger/in
C1 Beschäftigungsmöglichkeiten im Kernbereich
Übersicht Beschäftigungsmöglichkeiten im Kernbereich
Aufgaben und Beschäftigungsfelder in der Altenpflege im einzelnen
Altenpfleger/in im Bereich der stationären Pflege
Allgemeine Entwicklung und Nachfrage
Formen stationärer und teilstationärer Pflegeeinrichtungen
Anforderungen und mögliche Belastungen
Altenpfleger/in im Bereich der ambulanten Pflege
Allgemeine Entwicklung und Nachfrage
Ambulante Pflegeeinrichtungen und Sonderformen
Anforderungen und mögliche Belastungen
Altenpfleger/in in der 24-Stunden Betreuung / Privatpflege
Allgemeine Entwicklung und Nachfrage
Spezialisierte Pflegetätigkeiten im Kernbereich
Altenpfleger/in in der gerontopsychiatrischen Abteilung
Altenpfleger/in für Demenzkranke
Altenpfleger/in in Kur- und Rehabilitationseinrichtungen
Altenpfleger/in in Hospitzeinrichtungen
Altenpfleger/in in der privaten Intensivkrankenpflege
Altenpfleger/in im Ausland
C2 Aufstiegs- und Beschäftigungsmöglichkeiten mit Berufserfahrung / spezifischer Weiterbildung/Qualifizierung
Übersicht Aufstiegs- und Beschäftigungsmöglichkeiten mit Berufserfahrung / spezifischer Weiterbildung/Qualifizierung
Pflegegruppenleiter/in (Altenpflege)
Stationsleiter/in
Wohnbereichsleiter/in
Pflegedienstleiter/in
Altentherapeut/in
Gerontopsychiatrische/r Fachkraft
Stomatherapeut/in
Demenzbegleiter/in
Qualitätsbeauftragter
Leiter/in einer Altentagesstätte
Leiter/in in ambulanten Diensten
C3 Beschäftigungsmöglichkeiten mit Fortbildung
Übersicht Beschäftigungsmöglichkeiten mit Fortbildung
Definition Fortbildung
Allgemeine Voraussetzungen
Lehrkraft für Altenpflege
Fachaltenpfleger/in für Onkologie
Fachaltenpfleger/in klinische Geriatrie und Rehabilitation
Fachaltenpfleger/in für Psychiatrie
Fachaltenpfleger/in für Palliativ- und Hospitzpflege
Fachwirt/in Alten- und Krankenpflege
C4 Studienmöglichkeiten in der Pflege
Übersicht Studiengänge Pflege
Überblick Studiengänge im Bereich Pflege
Beschäftigungsmöglichkeiten von Studienabsolventen
C5 Selbstständigkeit
Übersicht – Möglichkeiten zur Selbstständigkeit
Leiter/in eines privaten Pflege- und Sozialdienstes
Leiter/in eines privaten Pflegeheims
Selbständige/r Berufsbetreuer/in
Selbständiger Handel mit Sanitätsfachartikeln, Seniorenprodukten
Selbständige/r Pflegeberater/in
Heilpraktiker/in
C6 Alternative Beschäftigungsmöglichkeiten
Übersicht – alternative Beschäftigungsmöglichkeiten
Was sind Beschäftigungsalternativen?
Gründe für alternative Beschäftigungsmöglichkeiten
Diabetesberater/in
Wundexperte/in
Inkontinenzberater/in
Seniorenberater/in bei Wohlfahrtsverbänden
Gesundheitsberater/in
Fachberater/in im Sanitätsfachhandel
Außendienstberater/in bei Herstellern von Sanitäts- / Seniorenprodukten u. ä.
Medizinische/r Telefonist/in
Hygienefachkraft
Wellnessberater/in
Kurhostess / Hostess in Rehaeinrichtungen
Altenpfleger/in in der Entwicklungshilfe (Gesundheitswesen)
Fachkraft in Solarien
Kinderbetreuer/in
Mitarbeiter/in in der Hauswirtschaft
Hausdame in einem Hotel
Reisebegleiter/in für Senioren
Reisebegleiter/in für Menschen mit Behinderung
Mitarbeiter/in bei Krankenkassen
Verwaltungsangestellte/r im Gesundheits- und Sozialwesen
D Hilfreiche Informationen und Adressen
D1 Fachinformationen
Fachinformationen zu Berufen und Weiterbildung
Fachzeitschriften mit Bezug auf Altenpflege
Sonstige Fachinformationen / Informationsquellen
D2 Spezielle Stellenbörsen
Jobbörse mit Focus auf den Gesundheits- und Pflegebereich
D3 Hilfreiche Adressen
Oberste Landesbehörden (Altenpflegeausbildung)
Berufsverbände für Pflegeberufe
Gewerkschaft Pflege
E Kleines Lexikon von Fachbegriffen
Fachbegriffe aus dem Bereich der Altenpflege
F Berufsverzeichnis
Index
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Weil dabei die Zahl der Pflegebedürftigen, der an Altersdemenz oder Parkinson leidenden Menschen und der psychisch Erkrankten ständig zunimmt, gewinnt insbesondere die Altenpflege an gesundheits- und sozialpolitischer Bedeutung.
Laut „Statistische Ämter des Bundes und der Länder“[1] sind heute in Deutschland über 2,4 Millionen Menschen pflegebedürftig. Mehr als die Hälfte davon werden in Pflegeheimen oder durch ambulante Pflegedienste betreut – eine Zahl, die in den kommenden Jahren noch steigen wird. Dadurch wächst der Bedarf an qualifizierten und zunehmend spezialisierten Diensten und Einrichtungen in der Altenpflege rasant weiter.
Aufgrund dieser Entwicklung hat sich die Altenpflege in den letzten Jahren als eigenständiges Berufsbild mit hochspezialisierten Fertigkeiten und Wissen ausgeprägt.
Immer kürzer werdende Zyklen der medizinischen und pflegetechnischen Neuerungen nehmen dabei Einfluss auf Beruf und Ausbildung. Diese führen in allen Tätigkeitsbereichen zu steigenden, professionelleren Anforderungen – in Kliniken, Pflegeheimen sowie in der ambulanten Betreuung.
Altenpflege ist und bleibt gerade deswegen ein attraktiver sowie zukunftssicherer Beruf mit all seinen Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, und bietet langfristig sehr gute berufliche Perspektiven.
Gegenstand des vorliegenden BESCHÄFTIGUNGSKOMPASSes ist der/die Altenpfleger/in.
Der Inhalt gliedert sich nach den Beschäftigungsmöglichkeiten im Kernbereich, den Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, zählt Studienmöglichkeiten sowie mögliche Beschäftigungsalternativen auf.
Dieses Buch soll allen an der Altenpflege Interessierten bzw. bereits engagierten Altenpfleger/innen eine Orientierung in einem dynamischen Berufsfeld bieten.
Der Trend hin zur professionellen Pflege hält an.
Im Unterschied zur Krankenpflege bestehen die Aufgaben von Altenpflegekräften nicht allein in medizinisch-pflegerischen Leistungen, sondern auch in der psychosozialen Betreuung, in der Unterstützung des Lebensumfelds und in der sozialen Integration älterer Menschen. Während in der Krankenpflege der zu Pflegende häufig wechselt, dauert die Beziehung in der Altenpflege oftmals bis zum Tod der pflegebedürftigen Person. Somit ist der Arbeitsinhalt noch stärker als bei anderen personenbezogenen Dienstleistungen durch die Herstellung und Aufrechterhaltung zwischenmenschlicher Beziehungen und einer direkten, sehr intimen Interaktion gekennzeichnet.
Die Basis für die hohe Professionalität wird in der Aus- und Weiterbildung geschaffen. Deren Inhalte und Umfang nehmen eher zu. Erleichtert hingegen hat man den Zugang zum Beruf Altenpflege. So genügt seit der Änderung des Altenpflegegesetzes und des Krankenpflegegesetzes vom 23. Juli 2009 eine abgeschlossene, zehnjährige Schulausbildung als Voraussetzung für den Beginn einer Pflegeausbildung. Die Gesetzesänderung betrifft auch die Ausbildung in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger/in sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in.
Der Abschluss Altenpfleger/in kann in drei Jahren an einer Berufsfachschule erworben werden. Eine entsprechende Teilzeitausbildung kann bis zu fünf Jahre dauern. Praktische Abschnitte in Alters- und Pflegeheimen sowie in allgemeinen psychiatrischen Einrichtung begleiten die Ausbildung.
Zu allen möglichen Bildungs- und Berufszielen wird eine Vielzahl von speziellen Kursen als Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen angeboten. Auch erfahrene Pflegekräfte beschäftigen sich ständig mit neuen Themen wie „rehabilitativ orientierte Pflege,“ „Pflegediagnostik, Planung und Evaluation der Pflege“ und widmen sich verstärkt Aspekten der psychosozialen Betreuung oder setzen sich mit neuen Formen der Bezugspflege auseinander. Und das muss so sein, denn die Altenpflege als staatlich anerkannter Beruf ist der einzige im Bereich der Altenhilfe, der sich auf die Gesamtsituation alter Menschen bezieht: auf die ganzheitliche Unterstützung der Lebensgestaltung im Alter.
Im Dezember 2005 waren 2,13 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Die Mehrheit (82%) der Pflegebedürftigen war 65 Jahre und älter; ein Drittel (33%) 85 Jahre und älter. 68% der Pflegebedürftigen waren Frauen. [2]
Bis zum Jahr 2020 ist im Zuge der zunehmenden Alterung ein Anstieg der Pflegebedürftigen um mehr als ein Drittel (37 %) prognostiziert, bis zum Jahr 2030 sogar um 58 %. [3]
Wer sich mit dem Beruf Altenpflege beschäftigt, setzt sich mit der Pflege, Betreuung, Diagnose und Therapie von alten und pflegebedürftigen Menschen auseinander. Das gelingt am besten im Team, mit einem hohem Maß an Kommunikationsfähigkeit und einer ordentlichen Portion an Einfühlungsvermögen.
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aus: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, |
2 und 3 aus: |
„Statistische Ämter des Bundes und der Länder, |