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Manfred Engl

Beschäftigungskompass
Altenpfleger/in

Beschäftigungsmöglichkeiten und -alternativen

1. Auflage

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Auflage 2010

Alle Rechte vorbehalten

Gesamtherstellung und Verlag:

Titelgestaltung: LASCO Multimedia-Services, Coburg

Printed in Germany

ISBN 978-3-942230-25-4

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert, in eine andere Sprache übersetzt, in eine maschinenlesbare Form überführt oder in körperlicher oder unkörperlicher Form vervielfältigt, bereitgestellt oder gespeichert werden. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Eigennamen, Warenbezeichnungen oder sonstigen Bezeichnungen in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

Das Werk ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Für Vollständigkeit, Fehler, Auslassungen und Ähnliches kann, insbesondere wegen der schnellen Veränderungen in Gesellschaft, Beruf, Bildung, Wirtschaft und Technik, keine Haftung übernommen werden. Vorschläge zur Verbesserung des Inhalts und der Nutzung werden gerne entgegen genommen.

A     Berufsfeld Altenpflege

Altenpflege – ein Beruf fürs Leben

Altenpflege – ein Berufsfeld im Wandel

Altenpflege – Arbeitsmarkt mit Zukunftchancen

B     Ausbildung Altenpfleger/in

Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung

Dauer und Struktur der Ausbildung

Die Ziele der Ausbildung im Überblick

C     Beschäftigungsmöglichkeiten und -alternativen

Überblick Beschäftigungskompass Altenpfleger/in

C1   Beschäftigungsmöglichkeiten im Kernbereich

Übersicht Beschäftigungsmöglichkeiten im Kernbereich

Aufgaben und Beschäftigungsfelder in der Altenpflege im einzelnen

Altenpfleger/in im Bereich der stationären Pflege

Allgemeine Entwicklung und Nachfrage

Formen stationärer und teilstationärer Pflegeeinrichtungen

Anforderungen und mögliche Belastungen

Altenpfleger/in im Bereich der ambulanten Pflege

Allgemeine Entwicklung und Nachfrage

Ambulante Pflegeeinrichtungen und Sonderformen

Anforderungen und mögliche Belastungen

Altenpfleger/in in der 24-Stunden Betreuung / Privatpflege

Allgemeine Entwicklung und Nachfrage

Spezialisierte Pflegetätigkeiten im Kernbereich

Altenpfleger/in in der gerontopsychiatrischen Abteilung

Altenpfleger/in für Demenzkranke

Altenpfleger/in in Kur- und Rehabilitationseinrichtungen

Altenpfleger/in in Hospitzeinrichtungen

Altenpfleger/in in der privaten Intensivkrankenpflege

Altenpfleger/in im Ausland

C2   Aufstiegs- und Beschäftigungsmöglichkeiten mit Berufserfahrung / spezifischer Weiterbildung/Qualifizierung

Übersicht Aufstiegs- und Beschäftigungsmöglichkeiten mit Berufserfahrung / spezifischer Weiterbildung/Qualifizierung

Pflegegruppenleiter/in (Altenpflege)

Stationsleiter/in

Wohnbereichsleiter/in

Pflegedienstleiter/in

Altentherapeut/in

Gerontopsychiatrische/r Fachkraft

Stomatherapeut/in

Demenzbegleiter/in

Qualitätsbeauftragter

Leiter/in einer Altentagesstätte

Leiter/in in ambulanten Diensten

C3   Beschäftigungsmöglichkeiten mit Fortbildung

Übersicht Beschäftigungsmöglichkeiten mit Fortbildung

Definition Fortbildung

Allgemeine Voraussetzungen

Lehrkraft für Altenpflege

Fachaltenpfleger/in für Onkologie

Fachaltenpfleger/in klinische Geriatrie und Rehabilitation

Fachaltenpfleger/in für Psychiatrie

Fachaltenpfleger/in für Palliativ- und Hospitzpflege

Fachwirt/in Alten- und Krankenpflege

C4   Studienmöglichkeiten in der Pflege

Übersicht Studiengänge Pflege

Überblick Studiengänge im Bereich Pflege

Beschäftigungsmöglichkeiten von Studienabsolventen

C5   Selbstständigkeit

Übersicht – Möglichkeiten zur Selbstständigkeit

Leiter/in eines privaten Pflege- und Sozialdienstes

Leiter/in eines privaten Pflegeheims

Selbständige/r Berufsbetreuer/in

Selbständiger Handel mit Sanitätsfachartikeln, Seniorenprodukten

Selbständige/r Pflegeberater/in

Heilpraktiker/in

C6   Alternative Beschäftigungsmöglichkeiten

Übersicht – alternative Beschäftigungsmöglichkeiten

Was sind Beschäftigungsalternativen?

Gründe für alternative Beschäftigungsmöglichkeiten

Diabetesberater/in

Wundexperte/in

Inkontinenzberater/in

Seniorenberater/in bei Wohlfahrtsverbänden

Gesundheitsberater/in

Fachberater/in im Sanitätsfachhandel

Außendienstberater/in bei Herstellern von Sanitäts- / Seniorenprodukten u. ä.

Medizinische/r Telefonist/in

Hygienefachkraft

Wellnessberater/in

Kurhostess / Hostess in Rehaeinrichtungen

Altenpfleger/in in der Entwicklungshilfe (Gesundheitswesen)

Fachkraft in Solarien

Kinderbetreuer/in

Mitarbeiter/in in der Hauswirtschaft

Hausdame in einem Hotel

Reisebegleiter/in für Senioren

Reisebegleiter/in für Menschen mit Behinderung

Mitarbeiter/in bei Krankenkassen

Verwaltungsangestellte/r im Gesundheits- und Sozialwesen

D     Hilfreiche Informationen und Adressen

D1   Fachinformationen

Fachinformationen zu Berufen und Weiterbildung

Fachzeitschriften mit Bezug auf Altenpflege

Sonstige Fachinformationen / Informationsquellen

D2   Spezielle Stellenbörsen

Jobbörse mit Focus auf den Gesundheits- und Pflegebereich

D3   Hilfreiche Adressen

Oberste Landesbehörden (Altenpflegeausbildung)

Berufsverbände für Pflegeberufe

Gewerkschaft Pflege

E     Kleines Lexikon von Fachbegriffen

Fachbegriffe aus dem Bereich der Altenpflege

F     Berufsverzeichnis

Index

Kapitel A: Berufsfeld Altenpflege

Altenpflege – ein Beruf fürs Leben

Unsere Gesellschaft wird immer älter. Weil dabei die Zahl der Pflegebedürftigen, der an Altersdemenz oder Parkinson leidenden Menschen und der psychisch Erkrankten ständig zunimmt, gewinnt insbesondere die Altenpflege an gesundheits- und sozialpolitischer Bedeutung.

Laut „Statistische Ämter des Bundes und der Länder“[1] sind heute in Deutschland über 2,4 Millionen Menschen pflegebedürftig. Mehr als die Hälfte davon werden in Pflegeheimen oder durch ambulante Pflegedienste betreut – eine Zahl, die in den kommenden Jahren noch steigen wird. Dadurch wächst der Bedarf an qualifizierten und zunehmend spezialisierten Diensten und Einrichtungen in der Altenpflege rasant weiter.

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Aufgrund dieser Entwicklung hat sich die Altenpflege in den letzten Jahren als eigenständiges Berufsbild mit hochspezialisierten Fertigkeiten und Wissen ausgeprägt.

Immer kürzer werdende Zyklen der medizinischen und pflegetechnischen Neuerungen nehmen dabei Einfluss auf Beruf und Ausbildung. Diese führen in allen Tätigkeitsbereichen zu steigenden, professionelleren Anforderungen – in Kliniken, Pflegeheimen sowie in der ambulanten Betreuung.

Altenpflege ist und bleibt gerade deswegen ein attraktiver sowie zukunftssicherer Beruf mit all seinen Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, und bietet langfristig sehr gute berufliche Perspektiven.

Gegenstand des vorliegenden BESCHÄFTIGUNGSKOMPASSes ist der/die Altenpfleger/in.

Der Inhalt gliedert sich nach den Beschäftigungsmöglichkeiten im Kernbereich, den Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, zählt Studienmöglichkeiten sowie mögliche Beschäftigungsalternativen auf.

Dieses Buch soll allen an der Altenpflege Interessierten bzw. bereits engagierten Altenpfleger/innen eine Orientierung in einem dynamischen Berufsfeld bieten.

Altenpflege – ein Berufsfeld im Wandel

Der Trend hin zur professionellen Pflege hält an.

Im Unterschied zur Krankenpflege bestehen die Aufgaben von Altenpflegekräften nicht allein in medizinisch-pflegerischen Leistungen, sondern auch in der psychosozialen Betreuung, in der Unterstützung des Lebensumfelds und in der sozialen Integration älterer Menschen. Während in der Krankenpflege der zu Pflegende häufig wechselt, dauert die Beziehung in der Altenpflege oftmals bis zum Tod der pflegebedürftigen Person. Somit ist der Arbeitsinhalt noch stärker als bei anderen personenbezogenen Dienstleistungen durch die Herstellung und Aufrechterhaltung zwischenmenschlicher Beziehungen und einer direkten, sehr intimen Interaktion gekennzeichnet.

Die Basis für die hohe Professionalität wird in der Aus- und Weiterbildung geschaffen. Deren Inhalte und Umfang nehmen eher zu. Erleichtert hingegen hat man den Zugang zum Beruf Altenpflege. So genügt seit der Änderung des Altenpflegegesetzes und des Krankenpflegegesetzes vom 23. Juli 2009 eine abgeschlossene, zehnjährige Schulausbildung als Voraussetzung für den Beginn einer Pflegeausbildung. Die Gesetzesänderung betrifft auch die Ausbildung in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger/in sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in.

Der Abschluss Altenpfleger/in kann in drei Jahren an einer Berufsfachschule erworben werden. Eine entsprechende Teilzeitausbildung kann bis zu fünf Jahre dauern. Praktische Abschnitte in Alters- und Pflegeheimen sowie in allgemeinen psychiatrischen Einrichtung begleiten die Ausbildung.

Zu allen möglichen Bildungs- und Berufszielen wird eine Vielzahl von speziellen Kursen als Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen angeboten. Auch erfahrene Pflegekräfte beschäftigen sich ständig mit neuen Themen wie „rehabilitativ orientierte Pflege,“ „Pflegediagnostik, Planung und Evaluation der Pflege“ und widmen sich verstärkt Aspekten der psychosozialen Betreuung oder setzen sich mit neuen Formen der Bezugspflege auseinander. Und das muss so sein, denn die Altenpflege als staatlich anerkannter Beruf ist der einzige im Bereich der Altenhilfe, der sich auf die Gesamtsituation alter Menschen bezieht: auf die ganzheitliche Unterstützung der Lebensgestaltung im Alter.

Altenpflege – Arbeitsmarkt mit Zukunftschancen

Im Dezember 2005 waren 2,13 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Die Mehrheit (82%) der Pflegebedürftigen war 65 Jahre und älter; ein Drittel (33%) 85 Jahre und älter. 68% der Pflegebedürftigen waren Frauen. [2]

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Bis zum Jahr 2020 ist im Zuge der zunehmenden Alterung ein Anstieg der Pflegebedürftigen um mehr als ein Drittel (37 %) prognostiziert, bis zum Jahr 2030 sogar um 58 %. [3]

Wer sich mit dem Beruf Altenpflege beschäftigt, setzt sich mit der Pflege, Betreuung, Diagnose und Therapie von alten und pflegebedürftigen Menschen auseinander. Das gelingt am besten im Team, mit einem hohem Maß an Kommunikationsfähigkeit und einer ordentlichen Portion an Einfühlungsvermögen.

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1

aus: Statistische Ämter des Bundes und der Länder,
Demografischer Wandel in Deutschland, Heft 2, 2008

2 und 3 aus:

„Statistische Ämter des Bundes und der Länder,
Demografischer Wandel in Deutschland”, Heft 2, Seite 18, 2008