Handlung und Figuren dieses Romans entspringen der Phantasie des Autors. Ebenso die Verquickung mit tatsächlichen Ereignissen. Darum sind eventuelle Übereinstimmungen mit lebenden oder verstorbenen Personen zufällig und nicht beabsichtigt. Nicht erfunden sind bekannte Persönlichkeiten, Personen der Zeitgeschichte sowie Institutionen, Straßen und Schauplätze auf Norderney, in Norden und in Duisburg. Die Norderneyer Kur- und Rehabilitationsklinik am Deich allerdings entstammt der Phantasie der Autorin.








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Die Autorin

Irene Scharenberg ist in Duisburg aufgewachsen und hat hier Chemie und Theologie für das Lehramt studiert. Vor einigen Jahren hat sie die Leidenschaft fürs Schreiben entdeckt. Seit 2004 sind zahlreiche ihrer Kurzgeschichten in Anthologien und Zeitschriften erschienen und in Wettbewerben ausgezeichnet worden. 2009 gehörte die Autorin zu den Gewinnern des Buchjournal-Schreibwettbewerbs, zu dem mehr als 750 Geschichten eingereicht wurden.
Irene Scharenberg ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Sie lebt am Rande des Ruhrgebiets in Moers. In ihrer alten Heimat Duisburg spielen sechs Kriminalromane mit den beiden Ermittlern Pielkötter und Barnowski. In ihrem ersten Norderney-Krimi hat sie ihre Liebe zu der Insel mit der Leidenschaft fürs Schreiben verbunden.
PROLOG
Ebbe und Flut würde es für ihn nie mehr geben. Dabei hat er das Spiel der sich nähernden oder sich langsam zurückziehenden Wellen, das lustige Hüpfen der Schaumkronen auf der Oberfläche so gemocht, oft auch bestaunt. Die regelmäßige Wiederkehr, diese Beständigkeit und vor allem die Ruhe auf der Insel. Nur das Rauschen des Meeres, das Kreischen der Möwen, beides Musik in seinen Ohren, er könnte ihr ewig lauschen, während sich seine Fußsohlen in den hellen Sand drücken oder in den Norderneyer Schlick.
Genieße es, ein letztes Mal!
So oft schon hast du die untergehende Sonne bestaunt, die den Strand in warme Farben taucht, bevor sie als Feuerball am Horizont versinkt. Einige dieser Naturschauspiele hast du auf der Terrasse der Giftbude, manche auch an der legendären Milchbar genossen, bei einem Wein. Roten Wein, kräftiger als die Farbe am abendlichen Himmel. Am nächsten Morgen hast du gern auf der Georgshöhe gestanden, um nach Osten über den Nordstrand zu schauen und an die ertrunkenen Seefahrer zu denken, die niemals nach Norderney zurückgekehrt sind. Auch für dich ist es der letzte Aufenthalt auf der Insel. Du wirst nicht auf das Festland zurückkehren.
Willst du noch einmal zu dem Leuchtturm in der Mitte der Insel fahren, dich oben auf die weiße Düne stellen, um auf die herrliche Hügellandschaft und das Meer hinunterzuschauen, auf unzählige Windräder am greifbar nahen Festland? Nur einmal noch die salzige Luft einatmen, die frische Brise auf der nackten Haut spüren, bevor es zu spät ist. Jeden einzelnen Atemzug auf dieser Insel hättest du auskosten sollen, statt zielstrebig deinen Plan zu verfolgen. Du warst erfolgreich, aber den Preis, den du dafür zahlen musst, kennst du noch nicht. Du wirst alles verlieren. Norderney wiedersehen und hier sterben, das hat das Schicksal dir bestimmt. Das Schicksal? Nein, dein Mörder.
9
Pielkötter stöhnte leise. Diese Gruppensitzung war ja wohl das Allerletzte gewesen. Glaubte die Therapeutin wirklich, er würde seine ureigensten Probleme vor sechs wildfremden Leuten ausbreiten? Nun, da hatte sie sich gewaltig geirrt. Die anderen Teilnehmer schienen mit der Aufgabe, ihr Innerstes vor zwölf Augen nach außen zu kehren, offensichtlich weniger Probleme zu haben als er. Herr Jakob Krausmann fühlte sich von seiner Frau untergebuttert. Erduldete jedes Wochenende die nörglige Schwiegermutter, die kein gutes Haar an ihm ließ, und bekam von seiner Angetrauten ein mageres Taschengeld, obwohl er das Familieneinkommen verdiente. Warum maulte der Mann hier rum, anstatt zu Hause ordentlich auf den Tisch zu hauen?
Weitaus schlimmer jedoch war diese zickige Josefine Wallershausen, die meinte, jeder, der ihr im Laufe ihres Lebens begegnet war, sei an ihrem Elend Schuld, allen voran ihre fünf Ex-Ehemänner, von denen sie kein einziger verstanden habe. Kunststück, das Einzige was bei Josefine Wallershausen half, war die Flucht. Und in dieser Gesellschaft sollte er ausbreiten, wie sehr er fürchtete, seinen geliebten Beruf zu verlieren und nicht mehr nützlich zu sein? Nein, und nochmals nein, das kam nicht in Frage.
Automatisch beschleunigte er seinen Schritt. Bevor er zur Wassergymnastik ging, wollte er noch in der Massageabteilung vorbei. Dort hatte er sein Handtuch vergessen, ehe er zu dieser schrecklichen Gruppensitzung gegangen war. Pielkötter warf einen kurzen Blick zu der nicht besetzten Anmeldung. Hier hatte wohl bereits die Mittagspause begonnen. Er lief weiter zu den Umkleideräumen. Alles wirkte verlassen. In welcher Kabine hatte er sich noch einmal umgezogen? Pielkötter riss den ersten Vorhang auf, ohne fündig zu werden. Die zweite Kabine besaß eine Tür. Er drehte an dem Knauf und sah hinein. Zuerst vernahm er leises Stöhnen, dann registrierte er eine junge Frau mit langen braunen Haaren. Sie saß nackt auf einem Mann, der ebenso jung und nackt war wie sie. Pielkötter murmelte ein »Entschuldigung« und stieß die Tür zu.
Im ersten Moment war ihm die Angelegenheit schrecklich peinlich, aber dann fiel ihm ein, dass die Situation nicht allein seine Schuld war. Schließlich hatten die beiden sich an einem eher öffentlichen Ort geliebt und wahrscheinlich während ihrer Arbeitszeit. Obwohl er die Frau nur von hinten gesehen hatte, war er ganz sicher, eine der Masseurinnen in ihr erkannt zu haben. Und dem Schönling mit den kurzen rotblonden Haaren, dem markanten Kinn und dem Piercing ganz oben am Ohr war er auch schon einmal begegnet. Er wusste sogar wo. Im DeLeckerbeck. Dort hatte der sich in dem Gespräch mit seinem Freund, das Pielkötter mit angehört hatte, als Masseur der Klinik zu erkennen gegeben. Also gehörte er zum Personal, ebenso wie seine Gespielin. Wahrscheinlich war das diese anhängliche Nicole, von der er in dem Restaurant gesprochen hatte, und der sein Körper nicht so gut aus dem Weg gehen konnte, wie der Verstand das geplant hatte. Was für ein Drama sich daraus entwickeln mochte? Womöglich platzte die geplante Hochzeit, weil Nicole dazwischenfunkte, oder sie lief aus Liebeskummer zu weit ins Watt. Schluss jetzt, rief er sich zur Räson. Statt hier rumzufantasieren, sollte er sich lieber um sein Handtuch kümmern.
10
Gedankenverloren starrte Natascha aus dem Fenster in den Garten, das Gesicht hinter der Gardine versteckt. Eine Frau schnitt Zweige von einem Strauch. Sie kannte seinen Namen nicht, obwohl der sogar in ihrer Heimat wuchs. Automatisch füllten sich ihre Augen mit Tränen. Ob sie ihr Dorf jemals wiedersehen würde? Bisher hatte sie nicht gewusst, nicht einmal geahnt, dass sie die Vorstellung, einmal nach Russland zurückzukehren, erfreuen könnte. Aber das waren sowieso nur Gedankenspiele. Ohne Anastasijas Hilfe kam sie nicht von hier fort. Sie fühlte sich gefangen wie in einem Käfig, nur, dass der nicht so golden war wie der in Vincents großer Villa. Die wenigen Scheiben Knäckebrot hatte sie längst gegessen. Es gab nur noch Tütensuppe und die reichte auch nicht mehr lang.
Ein Geräusch überraschte sie. Ruckartig wandte sie sich vom Fenster ab und lauschte. Jetzt hörte es sich an, als hantiere jemand an der Wohnungstür herum. Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht. Adrenalin schoss durch ihre Adern. Natürlich konnte das Anastasija sein, ihre Rettung, aber daran glaubte sie nicht, eher an einen von Vincents Schergen. Sie musste sich verstecken, aber wo?
Mit klopfendem Herzen huschte sie ins Schlafzimmer und sah sich um. Abgesehen von dem Platz unter dem Bett gab es hier kein Versteck. Besser als nichts, dachte sie. So schnell wie möglich legte sie sich daneben auf den Boden und rutschte mit dem Oberkörper darunter. Sie hatte gerade ihre Beine nachgezogen, da betrat jemand den Raum direkt nebenan. Nataschas Herzschlag schien für einen Augenblick auszusetzen. Diese schweren Schritte, nein, die gehörten nicht zu Anastasija. Ihre Bekannte wog wohl kaum mehr als fünfzig Kilo. Die Person, die jetzt durch das Wohnzimmer lief, musste schwerer sein, viel schwerer. Natascha schluckte. Wenn das Antonio war, hatte sie für immer verloren.
Die Schritte näherten sich. Es wurde heller. Wahrscheinlich hatte der Besucher die Tür aufgestoßen und nun drang zusätzliches Licht aus dem Wohnraum herein, erhellte das ansonsten recht dunkle Schlafzimmer. Natascha begann zu zittern, als sie zwei mit einer dunklen Hose bekleidete Beine auf das Bett zulaufen sah. Fast hätte sie aufgeschrien, aber dann drehte die Person mit einem Mal ab und wandte sich in Richtung Fenster. Erst jetzt wagte Natascha, die Füße genauer anzusehen. Zu ihrer Erleichterung steckten sie in Hausschuhen, Pantoffeln ohne Absatz, aber zweifellos für Damen. Nach einer gefühlten Ewigkeit schlurfte die Person aus dem Schlafzimmer. Sie hantierte noch eine Weile in der Küche herum, dann verließ sie die Wohnung.
Erleichtert atmete Natascha auf. Nach einer Weile kroch sie unter dem Bett hervor und verließ den Raum. Alles sah so aus wie vor dem seltsamen Besuch. Neugierig lief sie in die Küche. Was hatte die fremde Person hier gewollt? Natascha drehte sich einmal um die eigene Achse und blieb dann stehen. Die kleine rote Gießkanne mit dem gestreiften Henkel stand anders als vorhin. Natascha lief zum Fenster und befühlte die Erde in dem Blumentopf, der neben der Kanne stand. Die Erde war nass, und sie unterdrückte mit Mühe einen Freudenschrei.
Doch bald holten die Sorgen Natascha wieder ein. Sie brauchte Geld, Geld für Lebensmittel und vor allem, um endlich aus Vincents Dunstkreis verschwinden zu können. Leider wusste Natascha immer noch nicht, wie sie zu ihrer Cousine gelangen könnte, auch wenn sie darüber fast pausenlos grübelte. Am liebsten wäre sie in ihre Heimat zurückgegangen, aber das war nicht nur wegen der fehlenden Scheinchen unmöglich. Vincent hatte ihr den Pass abgenommen, und ohne Pass kam sie nicht über die Grenze, selbst wenn sie es vermied, in ein Flugzeug zu steigen. Eigentlich blieb ihr kaum eine andere Wahl, als auf Anastasija zu warten. Anastasija würde ihr helfen, zumindest redete sie sich das immer wieder ein. Natascha legte sich auf das Sofa und starrte an die Decke.
11
Pielkötter hatte den dritten Tag in der Rehaklinik fast hinter sich gebracht und inzwischen alle Anwendungen sowie Therapeuten kennengelernt. Von einigen Maßnahmen erhoffte er sich einen gewissen Erfolg, von anderen weniger. Bei den Mahlzeiten saß er mit Wolfgang Schröder und Johannes Streckmann an einem Vierertisch. Dank Schröder, der vor lauter Reden kaum zum Atmen kam, geschweige denn zum Essen, geriet die Unterhaltung selten ins Stocken, auch wenn Pielkötter selbst kaum etwas dazu beitrug. Meist war er zu sehr in seine eigenen Gedanken versunken.
Leider zählte sein Tischnachbar nicht zu den Personen, mit denen er etwas anfangen konnte, und schon gar nicht zu den Sympathieträgern. Allein diese grässliche Perücke, die der Mann trug, machte ihn für Pielkötter zu einem Exoten. Jedenfalls war er sicher, dass die volle braune Haarpracht ohne eine einzige graue Strähne nicht echt sein konnte. Sofern man als Mann eine Glatze hatte, musste man einfach dazu stehen, Punkt, Aus, Ende. Bei Frauen dagegen wertete Pielkötter das durchaus anders. Und dann gab es ja auch noch Verbrecher, die nicht erkannt werden wollten. Nun ja, vielleicht plante Schröder, sich einen Kurschatten anzulachen, und glaubte, mit dieser Aufmachung mehr Erfolg zu haben. Dazu passte allerdings weder die Tatsache, dass er den Kontakt zu Pielkötter suchte, noch die Art der gemeinsamen Unternehmungen, die er ihm immer wieder vorschlug. Ein Tanzvergnügen für einsame Kurgäste, die etwas Abwechslung suchten, war nicht dabei.
Aus einem Pielkötter unerklärlichen Grund, schien Schröder es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, ihm die Insel samt aller Naturschönheiten und kulturellen Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Nach den letzten Anwendungen an diesem Freitag war Pielkötter keine plausible Ausrede mehr eingefallen und er hatte einem gemeinsamen Spaziergang vor dem Abendessen zugestimmt. Tief in seine Gedanken versunken, hatte Wolfgang Schröder ihn mit seinem strammen Schritt sogar etwas abgehängt. Kurz bevor sie die Stadt erreicht hatten, holte er die wenigen Meter jedoch wieder auf.
»Schauen Sie sich das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an!«, forderte Schröder ihn auf und deutete auf einen Obelisken aus etlichen Steinen verschiedener Größe und mit dem Reichsadler oben drauf. »Also, mit Jahreszahlen hab ich es nicht so, das müssen Sie schon entschuldigen, aber ich denke, das dürfte um die Jahrhundertwende entstanden sein. Die Steine haben ganz unterschiedliche Städte gestiftet. Die stehen symbolisch für das gesamte Deutschland und erinnern an die Reichseinigung von ...« Schröder räusperte sich »Wie ich schon sagte, sind Jahreszahlen nicht mein Ding, aber vielleicht haben Sie ja in der Schule in Geschichte besser aufgepasst als ich.«
»Nun, ich grenze einmal auf einen Zeitraum von achtzehnhundertsechzig bis achtzig ein«, antwortete Pielkötter, wobei er unwillkürlich an Karl-Heinz-Tiefenbach denken musste, wenn der Duisburger Rechtsmediziner den ungefähren Todeszeitpunkt angab. Pielkötter hätte viel darum gegeben, jetzt mit ihm herumzuspazieren, statt mit der Nervensäge. Dabei wusste er selbst nicht einmal genau, was ihn an Schröder so störte – abgesehen von der grässlichen Perücke. Vielleicht, dass er ihn und sein Auftreten nicht richtig einschätzen konnte. Das passierte ihm äußerst selten und er schob den Gedanken eilig beiseite.
Inzwischen befanden sie sich mitten in der Fußgängerzone. Links vor ihnen lag ein architektonisch reizvoller, reichlich verzierter Backsteinbau, der etwas Würdevolles ausstrahlte. »Das ehemalige kaiserliche Postamt«, bemerkte Schröder diesmal nur kurz und eilte weiter. Erst an dem hübschen Kurplatz blieb er stehen. Pielkötter fiel sofort ein imposantes weißes Gebäude mit Rundbögen und Säulen in der Mitte auf. Die Turmuhr unter dem grünen Dach zeigte halb sieben.
»Da drüben steht das Conversationshaus«, erklärte sein Tischnachbar sichtlich stolz, als hätte er es höchstpersönlich gebaut oder entworfen. »Ehemals Kurhaus. Wenn ich das richtig gespeichert habe, wurde das im Jahr 1800 errichtet, als man Norderney offiziell zum Seebad erklärt hat.« Er lachte, was sich eher nach dem Wiehern eines Pferdes anhörte. »Wenigstens eine Zahl, die ich mir gut merken kann. Kommen Sie! Das Gebäude ist auch innen einen Besuch wert.«
Pielkötter hätte sich lieber auf eine der Bänke an dem Brunnen in ihrer Nähe gesetzt und den Möwen zugeschaut, die von dem Wasser tranken, legte aber kein Veto ein. Schröder durchquerte im Eiltempo die Grünanlage, um anschließend die Stufen der mit Palmen bestückten Veranda des Conversationshauses hochzusteigen. Widerwillig folgte er ihm. Seine Hoffnung, es habe vielleicht schon geschlossen, bestätigte sich nicht. Er betrat den nett gestalteten Vorraum mit zwei großen Strandkörben in einem Farbton, den er nicht benennen konnte, irgendwie zwischen grau und hellbraun. Zum Glück war das für keine Ermittlung wichtig.
»Kommen Sie!«, wiederholte Schröder, was Pielkötter gewaltig auf die Nerven ging.
Dabei hatte sein Tischnachbar durchaus Recht. Auch das Innere war sehenswert. Ob das spitze Glasdach in der Mitte mit dem hellen Sonnenschutz wohl einen ehemals offenen Innenhof vor Regen geschützt hatte? Seinen selbsternannten Fremdenführer mochte er nicht danach fragen. Vielleicht verbarg sich dahinter die Angst, dass zu viel Interesse eine weitere Rundtour nach sich ziehen könnte. Pielkötter überlegte, ob seine Abneigung gegen einen engeren Kontakt eher an seiner oder an Schröders Persönlichkeit lag, aber dann klopfte ihm sein Tischnachbar auf die Schulter, zum Glück auf die gesunde, und es erübrigte sich, weiter darüber nachzudenken.
»Was halten Sie von einer Partie Dame?«, fragte Schröder mit einem penetranten Grinsen. »Die anderen Spieltische sind leider schon besetzt. Oder wollen wir vor dem Abendessen noch etwas im Café Kurpalais trinken?«
Erst jetzt registrierte Pielkötter die Tische aus dunklem Holz, in die Spielfelder eingelassen waren. »Ich glaube, dazu bleibt uns zu wenig Zeit«, erwiderte er.
»Gut. Dann laufen wir am besten über den Kurgarten zur Klinik zurück.«
Der Weg führte durch eine Art Wäldchen. Schließlich kamen sie an einen kleinen See. Pielkötter hätte gerne den Enten zugeschaut, aber Schröder zog es weiter.
»Merken Sie was hier fehlt?«, fragte er und verzog das Gesicht. »Ein Kurpark soll das sein? Also, Norderney ist wirklich eine super Insel mit tollen Attraktionen, aber von der Gestaltung eines Kurparks verstehen die nun wirklich nichts. Okay, vielleicht haben die im Gegensatz zu anderen Kurorten genug zu bieten, aber mir fehlen nun einmal die Blumen. Kennen Sie diese herrlichen Rondells mit einer Unmenge an Blüten, diese Farbenpracht von andern Kurorten?«
»Ich mag Natur, die man einfach sich selbst überlässt«, entgegnete Pielkötter. »Und davon gibt es hier reichlich.«
»Die Kombination aus niedrigwachsendem Männertreu und den hohen Callas finde ich geradezu fantastisch«, ging Schröder nicht darauf ein. »Von mir aus auch Dahlien zwischen Gräsern oder Rosen mit Lavendel.« Wolfgang Schröders Miene wirkte so genüsslich, als würde er gerade sein Lieblingsgericht verspeisen.
Pielkötter verdrehte die Augen. Er konnte diese Begeisterung einfach nicht nachvollziehen. Wie war es möglich, dass ein Mann, der zudem kein Gärtner war, sich derart für Grünzeug interessierte? Nun ja, von einem Zeitgenossen, der eine Perücke trug, war wohl nichts anderes zu erwarten. Zum wiederholten Mal bereute er es, Schröders Angebot angenommen zu haben. Die nächste Einladung zu einer gemeinsamen Runde, würde er garantiert ablehnen. Morgen am Samstag hatte er sowieso etwas Besseres vor. Marianne wollte ihn besuchen, die Frau, mit der er noch verheiratet war – und es auch gern bleiben würde. Während Wolfgang Schröder munter weiterplapperte, schaute er versonnen in die Ferne.
»Also, was sagen Sie dazu?«, brachte ihn sein Gesprächspartner wieder in die Gegenwart zurück. »Besuchen Sie mich mal zu Hause? Ich hoffe, meine Kur in wenigen Tagen zu beenden, und Sie sind ja noch eine Weile hier.«
»Aber«, wandte Pielkötter ein, schaffte es jedoch nicht, seine Bedenken genauer zu begründen, Schröder unterbrach ihn sofort.
»Das wäre wirklich kein großer Aufwand für Sie. Am Sonntag zum Kaffee zum Beispiel. Ich setze mich gerne ins Auto und hole Sie von der Fähre ab. Von uns aus ist das ein Katzensprung.«
»Und warum verbringen Sie dann das Wochenende nicht zu Hause? Als Selbstzahler ist das doch sicher kein Problem.«
Von einer Sekunde zur anderen verdunkelte sich Schröders Miene. Zudem schien es ihm sogar für einen Moment die Sprache verschlagen zu haben. »Nun ja«, druckste er herum, »mit meiner Familie ist das Verhältnis im Moment nicht so besonders. Es gibt … äh, wie soll ich sagen … einige Differenzen. Wenn ich da morgen auflaufe, sieht das so aus, als wäre die Kur nicht wichtig für meine Gesundheit. Ich will meine Frau und meine Tochter schließlich nicht misstrauisch machen. Sie sollen glauben, ich wäre wirklich wegen meiner Arthrose in Kur.« Er räusperte sich. »Zudem gehen die davon aus, dass ich mich in einer Klinik in Süddeutschland aufhalte.«
Jetzt fängt es aber an, interessant zu werden, dachte Pielkötter, aber zu seinem Leidwesen verstummte Schröder. »Aber warum wissen die nichts von Ihrer Kur auf Norderney?«, fragte er, um Schröder zum Weiterreden zu animieren. »Und wieso nimmt Ihre Familie Ihnen das so einfach ab? Wenn die Sie besuchen möchten oder in einer falschen Klinik anrufen, fliegen Sie doch auf.«
Schröder schüttelte den Kopf. »Mich besuchen?« Seine Stimme klang nun verächtlich. »Meine Frau und meine Tochter sind doch froh, wenn die mich nicht sehen. Gut, einmal hat Brigitte mich auf dem Handy angerufen, doch dabei sieht sie ja nicht, in welchem Ort ich mich befinde. Und meine Tochter hat auch etwas Besseres zu tun, als mit mir Kontakt aufzunehmen. Die gibt sich so was von anti. Studiert Betriebswirtschaftslehre, will aber niemals unsere Firma übernehmen. Und dann hat sie natürlich ihren Verlobten im Kopf.« Gedankenverloren starrte Schröder über den See und schwieg.
»Ich verstehe immer noch nicht ganz, aus welchem Grund Ihre Familie nicht wissen soll, dass Sie auf Norderney sind«, hakte Pielkötter noch einmal nach, weil er seine Neugier kaum zügeln konnte.
»Ach, vergessen Sie es einfach.« Er versuchte zu lachen, was mehr als seltsam klang. »Mit etwas Glück beende ich meine Kur sowieso in wenigen Tagen. Dann habe ich alles zusammen, was ich brauche.«
Merkwürdige Bezeichnung für die Anwendungen, dachte Pielkötter, oder meinte er etwas ganz anderes?
»Aber jetzt genug davon. Lassen Sie uns einfach unsere kleine Rundtour durch den Kurpark genießen, auch wenn mir hier eine überbordende Blumenpracht fehlt.«
Pielkötter musste sich wohl oder übel damit zufriedengeben. Am liebsten hätte er nachgebohrt, aber er war nicht im Dienst. Wenn der Mann sein Geheimnis loswerden wollte, würde er es ihm erzählen, allerdings hatte er keinerlei Berechtigung, es aus ihm herauszukitzeln. »Aber gegen Ihre Arthrose sind die Anwendungen, die Sie erhalten, doch gut, oder?«, stellte er eine letzte Frage.
»Klar! Auf jeden Fall schadet die Therapie nicht. Und die Bäder nehme ich sogar gerne mit, besonders diese Blubberwanne mit der Betreuung durch Schwester Monika.« Schröder seufzte laut. »Eigentlich bin ich fit wie ein junger Hüpfer, wenn ich meinem Hausarzt glauben darf. Ich hoffe nur, dass der das nicht meiner Familie steckt.« Er führte die Hände zum Kopf und nestelte an seiner Perücke herum. Mit seltsamer Miene hielt er für einen Moment in der Bewegung inne, als wunderte er sich selbst über das künstliche Haar. »Sobald ich wieder zu Hause bin, fahre ich in die nächste Gärtnerei und decke mich mit neuen Pflanzen ein«, erklärte er plötzlich.
»Woher kommt Ihre Begeisterung für das Gärtnern? Sagten Sie nicht gestern beim Abendessen, Sie seien Architekt?«
»Beim Abendessen? Sie meinem bei diesem gemischten Rohkostsalat mit Gemüsesülze. Wie passt das denn zusammen? Außerdem hasse ich Sülze, egal womit. Was die Küche betrifft bin ich jedenfalls froh, wenn ich wieder zu Hause bin. Man kann meiner Frau ja viel nachsagen, aber sie kocht ganz ausgezeichnet. Also, wenn sie mal kocht.« Mit einer hektischen Bewegung berührte er zunächst sein Haar, fuhr sich dann jedoch über die Stirn. »Ach ja, Architekt bin ich nicht, nicht einmal Bauleiter. Den Posten hat mein Bruder inne. Ich bin für die Finanzen unserer Firma zuständig.«
»Da haben Sie sicher viel Stress«, erwiderte Pielkötter schnell, ehe sein Gesprächspartner das Thema Blumen wieder aufgreifen konnte.
»Ja, Vermögen zu besitzen, wird manchmal zu einer ganz schönen Last. Deshalb brauche ich die Gartenarbeit dringend als Ausgleich. Also, wenn ich Blumen pflanze … Wie schon gesagt, sobald ich aus der Kur zurück bin, finden sie mich in der Gärtnerei.« Plötzlich schaute er Pielkötter in die Augen, schien den genervten Blick jedoch nicht zu bemerken. »Bei Ihrem Besuch können Sie dann das Resultat meiner Arbeit bestaunen.«
Dazu wird es nicht kommen, dachte Pielkötter.
Er sollte Recht behalten, wenn auch ganz anders, als er jetzt erwartete.
12
Christian Schröder saß seiner Schwägerin Brigitte in einem bequemen grau-weiß gestreiften Clubsessel gegenüber. Als sie aufstand, um neuen Wein aus dem Kühlschrank zu holen, schaute er ihr hinterher. Diese schmalen, wiegenden Hüften, die er so mochte, die überlangen Beine, überhaupt die Art, wie sie sich bewegte. Himmel, man sah ihr nicht an, dass sie die Fünfzig bereits überschritten hatte. Das taubenblaue knielange Seidenkleid umspielte ihren begehrenswerten Körper mit der schmalen Taille und dem vollen Busen. Während sie endgültig aus dem Wohnraum verschwand, streifte er ihr in Gedanken das Kleid von den Schultern und ließ es auf den Teppich sinken. Er liebkoste ihren Nacken, schlang seine Arme um ihren Körper und dann …
Christian Schröder hätte seine Fantasien zu gerne in die Tat umgesetzt, auch wenn er seinen eigenen Bruder dabei auf schändliche Weise hintergangen hätte. Der einzige Hinderungsgrund bestand in Brigittes standhafter Weigerung, seinem Drängen nachzugeben. Eine ganze Weile hatte er sich eingebildet, sie hege Skrupel, ihren Mann zu betrügen, aber seit etwa drei Jahren glaubte er etwas ganz anders. Sie hatte sich im Krankenhaus in Norden für einige Wochen stationär wegen ihres Asthmas behandeln lassen, und der Chefarzt, Professor Schwarzenberg, hatte sie gar nicht so angeschaut wie eine Patientin. Und Brigitte erst, wie sie ihn angelächelt hatte. Vor allem dieser sehnsuchtsvolle Blick. So hatte sie ihn niemals angesehen, nicht einmal seinen Bruder. Ganz zu Anfang der Ehe vielleicht, allerdings war Christian sich dessen nicht einmal sicher. Aber dass zwischen dem Arzt und seiner Schwägerin etwas gelaufen war, das stand für ihn fest. Und zuweilen bezweifelte er sogar, dass die beiden das Verhältnis wieder beendet hatten. Inzwischen hatte Professor Schwarzenberg seine Wirkungsstätte zwar von Norden nach Norderney verlegt, was jedoch keinesfalls das Aus des Techtelmechtels bedeuten musste.
In gewisser Weise konnte Christian Brigitte sogar verstehen. Der smarte Schwarzenberg wirkte bestimmt ungeheuer attraktiv auf Frauen. Wahrscheinlich flog nicht nur sie auf dieses volle schwarze Haar, die großen dunkeln Augen mit den dichten Wimpern und den durchtrainierten Körper. Vielleicht verschaffte es seiner Schwägerin sogar einen zusätzlichen Kick, von heilenden Arzthänden berührt zu werden. Nein, diese Vorstellung wollte er lieber nicht weiter verfolgen. Besser er konzentrierte sich darauf, dass Schwarzenberg der Firma, die Brigitte geerbt hatte und bei der er als Bauleiter angestellt war, genau zum richtigen Zeitpunkt einen lukrativen Auftrag verschaffen würde.
Das Klappern hoher Absätze kündigte Brigittes Rückkehr an. Kurz darauf betrat sie den großzügigen Wohnraum mit riesiger Fensterfront zur Terrasse. In der Rechten hielt sie eine angebrochene Flasche Pinot Grigio, es war bereits die zweite an diesem Abend, in der linken eine Schüssel mit Salzgebäck.
»Der letzte Drink für heute«, erklärte sie. »Schließlich habe ich am Wochenende noch etwas vor.«
Christian Schröder hätte zu gerne gewusst, was, aber er verbat es sich, sie nach ihren Plänen zu fragen. Dabei fiel ihm ein, dass er selbst auch noch einen kleinen Koffer packen musste. Die geschäftliche Unterredung sollte am Montag schon recht früh stattfinden, deshalb reiste er am besten schon am Sonntag an. Während sie ihm Wein nachschenkte, kam sie ihm so nah, dass er ihr Parfüm riechen konnte, eine blumige Note, allerdings nicht zu süß. Christian zog die Luft tief durch die Nase ein und berührte flüchtig den Arm seiner Schwägerin. Nachdem sie ihn bedient hatte, nahm sie wieder ihm gegenüber Platz. Brigitte füllte ihr eigenes Glas und prostete ihm zu.
»Trinken wir darauf, dass wir mit dem Anbau der Klinik bald loslegen können«, säuselte sie.
»Ja, das wäre gut, wenn uns schon der Auftrag für den Neubau der städtischen Bibliothek durch die Lappen gehen wird. Dank Wolfgang.« Christian Schröder schnaufte wütend. »So viel Naivität müsste verboten sein. Wenn er mitziehen würde, aber nein, der Herr ist sich zu fein …« Immer wenn er an seinen Bruder dachte, stieg Wut in Christian hoch. Mit verkniffener Miene erhob er sein Glas und trank es halb leer. Anschließend stellte er es etwas zu heftig auf den Tisch zurück.
»Er weigert sich einfach zu akzeptieren, dass man mit purer Ehrlichkeit in unserem Gewerbe nicht weiterkommt. Weißt du noch, wie erbost er war, als er gemerkt hat, dass wir die Sporthalle nur bauen konnten, weil wir … uns großzügig gezeigt haben. Seitdem passt er auf wie ein städtischer Wirtschaftsprüfer.«
»Es ist schon traurig, dass man über den eigenen Bruder so etwas sagen muss, aber ohne Wolfgang wären wir wirklich besser dran.« Für ihn stand fest, dass sich das nicht nur auf die Firma bezog.
Brigitte nickte, als stimme sie ihm zu, dann fragte sie unvermittelt: »Sag mal, warum nennst du ihn eigentlich immer Wolfgang? Alle anderen benutzen seinen ersten Vornamen Armin.«
»Ehrlich gesagt, um ihn zu ärgern.« Christians Gesichtszüge hellten sich auf, fast lag ein spöttisches Grinsen auf seinen Lippen. »Das hat sich schon in unserer Kindheit so ergeben. Er mochte seinen zweiten Vornamen nicht.«
»Den Auftrag für die Erweiterung der Klinik bekommen wir zum Glück auch ohne Mauscheln«, kam Brigitte unvermittelt auf die Firma zurück.
»Hoffentlich. Noch hat Schwarzenberg nicht das Okay für die Finanzierung.« Christian Schröder beobachtete seine Schwägerin genau. Sie ließ sich jedoch nicht anmerken, wie viel der Arzt ihr bedeutete. »Wann kommt Wolfgang eigentlich aus diesem bayerischen Kaff zurück?«, lenkte er von dem heiklen Thema ab. »Wie hieß das noch gleich?«
»Bad Kissingen«, antwortete sie. »Und das ist nicht gerade ein Kaff.«
»Ich weiß.« Er lachte. »Mit Bädern kenne ich mich aus. Ich habe sogar meinen Zivildienst in einer Kurklinik gemacht.«
»Das höre ich heute zum ersten Mal.«
»Du kennst eben so vieles von mir nicht. Hättest mal sehen sollen, wie ich als junger Mann den Patienten in die Wanne geholfen habe. Und den Patientinnen. Die meisten waren ja schon älter, aber es waren auch ganz schön schnuckelige Exemplare dabei.« Die Stimme, mit der er das sagte, wirkte anzüglich, aber Brigitte schien den Unterton zu überhören.
»Übrigens hat Armin bei unserem letzten Telefonat angedeutet, er würde in wenigen Tagen die Heimreise antreten.«
»Von mir aus darf er ruhig noch etwas länger bleiben. Unsere letzte Begegnung ist nicht gerade gut verlaufen.«
»Ja, er hat mir erzählt, dass ihr euch derbe gestritten habt.«
Christian Schröder trank einen großen Schluck. Nachdenklich starrte er auf das Glas in seiner Hand, ehe er es zurückstellte. »Er ist unerbittlich. Dabei könnten wir den Auftrag von der Stadt wirklich gut gebrauchen. Man müsste nur ein bisschen nachhelfen. Aber mein Bruder war schon immer superkorrekt. Wenn wir Jungs früher etwas anstellen wollten, hat der sich immer verpieselt. Nur einmal hat er beim Beutezug mitgemacht. Wir haben in einem Kaufhaus Matchbox-Autos geklaut. Alles ging gut, und was macht der wahnsinnige Wolfgang nach einer Nacht voller Gewissensbisse? Bringt das Auto ins Geschäft zurück. Aber das Härteste kommt erst noch.« Er machte eine kunstvolle Pause. »Mein Bruder stellt es nicht einfach heimlich still und leise zurück, sondern erklärt den Verkäufern, er wolle den Geschäftsführer sprechen, um sich bei ihm zu entschuldigen. Er hätte etwas gestohlen.«
»Ich kann es mir lebhaft vorstellen«, stöhnte Brigitte. »Wenn man denkt, dass ich mich gerade wegen dieser ehrlichen Art damals in ihn verliebt habe, aber dann ist er mir ziemlich schnell damit auf die Nerven gegangen.«
»Hast du niemals daran gedacht, dich scheiden zu lassen? Schließlich ist eure Tochter inzwischen erwachsen und wird voraussichtlich selbst bald heiraten und Kinder in die Welt setzen.«
»Du kennst doch deinen Bruder. Armin würde durchdrehen, wenn ich ihn verlasse. Und nachdem er uns bei der Sporthalle auf die Schliche gekommen ist, hat er uns in der Hand. Er würde uns anzeigen. In diesem Fall hat er nicht einmal mitgemacht wie damals beim Klauen der Matchbox-Autos.«
Scheiße, dachte Christian Schröder, sie hat Recht.