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Insider-Tipp | |
Highlights | |
Best of... | |
Schöne Aussicht | |
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte | |
(*) | kostenpflichtige Telefonnummer |
€ € € | über 110 Euro |
€ € | 80–110 Euro |
€ | bis 80 Euro |
€ € € | über 36 Euro |
€ € | 25–36 Euro |
€ | bis 25 Euro |
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Das majestätische Renaissanceschloss dient heute als Kulisse für kulturelle Events zur Karte
Imposante Festung der Päpste aus dem Mittelalter mitten im Herzen von Avignon zur Karte
Völlig abgeschieden mitten in Lavendelfeldern liegt das eindrucksvolle Zisterzienserkloster (Foto) zur Karte
Einst eine Stadt reicher als Pompeji, deren Spuren aus der Römerzeit mustergültig freigelegt sind zur Karte
Die Prachtallee von Aix mit Straßencafés unter dem Platanendach zur Karte
Weißer Felsen über roter Erde unter blauem Himmel: der Hausberg von Maler-fürst Paul Cézanne bei Aix-en--Provence zur Karte (siehe auch »)
Jean-Luc Rabanel serviert exquisite Kompositionen aus Kräutern und alten Gemüsesorten zur Karte (siehe auch »)
Die Ruinen der Burg, einst Zentrum der Minnesänger, werden heute von Cafés und Galerien belebt zur Karte (siehe auch »)
Naturparadies im Rhône-delta: schwarze Stiere, weiße Pferde, rosa Flamingos zur Karte
Der Platz vor der Kirche hoch am Hügelhang bietet den schönsten Blick über die Stadt zur Karte
Die spektakuläre Felsküste zwischen Marseille und Cassis: Natur pur am Rand der Großstadt (Foto) zur Karte
Bummeln Sie durch die Kleinstadt mit einem idyllischen Fischerhafen am Meer zur Karte
Atemraubende Ausblicke aufs Meer öffnen sich auf der Küstenstraße zwischen Cassis und La Ciotat zur Karte
Opern der Weltklasse unter freiem Himmel in Aix-en-Provence bieten Ohren- und Augenschmaus vom Feinsten zur Karte
Die ganze Stadt feiert mit bei den „offiziellen“ Theaterfestspielen und beim alternativen Festival Off. Jeden Sommer wird sie zur großen Bühne – vom Papstpalast bis zum Hinterhof zur Karte
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Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
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Über Jahrhunderte hinweg haben nur wenige Eingeweihte diese Aussicht genossen: Der Festungsturm Roi René im Fort Saint-Jean von Marseille ist seit 2013 für alle zugänglich und bietet einen Traumblick auf den Hafen
Haben Sie schon mal Lavendel-Thymian-Honig-Eis probiert? Das ist nur eine der vielen Mischungen, die L’Art Glacier auf einer Terrasse bei Ansouis mit grandiosem Blick auf den Luberon serviert
Ewig lang gab es kein einziges Original von van Gogh in Arles. Nun hat die Fondation Vincent van Gogh ein Haus aus dem 15. Jh. zum Museum für den Maler umgebaut und zeigt regelmäßig Bilder aus dessen reicher Schaffenszeit in der Provence
Absolute Ruhe, ein großer Park mit Schwimmbad, selbst gemachte Marmelade zum Frühstück und Aussicht auf die Berge des Luberon: Les Bouisserettes in Oppède
Für den Plan B des MuCEM in Marseille sollten Sie andere Pläne verschieben. Wo sonst bekommt man (kostenlos!) junge Musik samt Blick aufs Mittelmeer und Sonnenuntergangsstimmung?
Sich durch den Aromagarten hindurchschnuppern, den Unterschied zwischen zig Lavendelsorten kennenlernen? Alles möglich in den Gärten der Prieuré de Salagon bei Forcalquier
Im Mondschein auf den Gipfel: Im Sommer können Abenteuerlustige an einer Nachtwanderung auf den Mont Ventoux teilnehmen
Das Café Caumont im Centre d’Art Caumont in Aix hat genau die Sessel und Gardinen, die es braucht, um sich wie im 19. Jh. zu fühlen. Nur die Bedienung ist etwas jüngeren Datums
Sie brauchen eine Verschnaufpause in der Großstadt? Im Teavora in Marseille versacken Sie ohne Probleme: in den dicken Sitzkissen oder im Sand zum Tee-oder-was-anderes-Trinken
Idyllisch: die romanische Notre Dame des Nymphes in einer Lichtung im Val des Nymphes in der Drôme Provençale
Der Weinberg ist komplett auf Bio umgestellt und öffnet sich für zeitgenössische Kunst und Architektur: Château La Coste in Le Puy-Sainte-Réparade
Appetitlich sieht die trübe Brühe nicht gerade aus, die in der Savonnerie Marius Fabre in Salon-de-Provence vor sich hinköchelt. Aber das Ergebnis sind wunderbar duftende Würfel ganz ohne Farb- oder Konservierungsstoffe (Foto)
Jeden Sonntagvormittag verwandeln sich die Kais des Stadtviertels L’Île von Martigues in einen bunten Wochenmarkt
Im Marseiller Fischerhafen Vallon des Auffes (Foto) gibts gleich drei nette Restaurants
Verzicht auf Tierversuche, Abkommen mit Produzenten in Afrika und Förderung von ethnobotanischen Gärten in der Provence gehören zu den Prinzipien der Firma L’Occitane in Manosque
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Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Normalerweise muss man für solch eine Tour einen ortskundigen Führer bezahlen. Aber der Sentier Martel ist so gut ausgeschildert, dass es Sie allenfalls etwas Schweiß kostet, rund sieben Stunden lang als Wanderer das spektakuläre Naturschauspiel der Gorges du Verdon zu genießen
Die in den Felsen geschlagenen Terrassen des Jardin des Herbes gegenüber des Kirchenportals in La Garde-Adhémar kosten keinen Eintritt – steigen Sie hinunter in ein blühendes, duftendes Paradies aus Heilpflanzen, Küchenkräutern, Rosen und Wasserpflanzen
Unter dem Motto Musique dans la Rue holt Aix-en-Provence Ende August über eine Woche lang Musiker aller Spielarten auf Straßen und Plätze. Alle insgesamt über 100 Konzerte am Abend kosten keinen Eintritt – aber es empfiehlt sich, zeitig vor Beginn vor Ort zu sein!
Anderswo kosten schon die Touristenpässe Geld. Nicht so in Avignon: Da ist die „Avignon Passion“-Karte umsonst und sorgt beim Einsatz für Ermäßigungen bei allen möglichen Unternehmungen
Am Strand kostet es einen Haufen Geld, sich einen Liegestuhl zu mieten. Auf der Dachterrasse des MuCEM in Marseille gibt es sie ganz umsonst – oder Sie gehen rüber ins Fort Saint-Jean, wo auf dem Spazierweg überall Liege- und Sitzgelegenheiten aus massivem Holz aufgestellt sind
Das Auto wird immer mehr zur Last in französischen Touristenorten, Parkplätze sind rar und teuer. In Avignon sind 1500 Plätze auf der Rhôneinsel Piot gratis und es gibt einen kostenlosen Shuttlebus, der Sie an die Stadtmauer beim Papstpalast bringt
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Werfen Sie in Oppède-Le-Vieux einen Blick in die Vergangenheit der Provence. Das Dorf im Luberon war, wie viele andere nach der Landflucht im 20. Jh., fast ausgestorben – bevor Künstler und Handwerker es renovierten
Der Cours Mirabeau in Aix ist das Musterbeispiel für eine Prachtstraße in der Provence. Auch Sie werden Ihren Spaß haben, wenn Sie zusammen mit den Einheimischen zum Schaulaufen unter Platanen antreten!
Das Bistrot L’Absinthe in La Garde-Adhémar ist ein Dorfgasthaus wie man es sich vorstellt: Das freundliche Wirtspaar serviert einfache Gerichte aus Produkten der Region und gibt Ausflugstipps und der Bouleplatz ist nebenan
Das Amphitheater in Arles ist ein Beispiel dafür, wie unverkrampft die Provenzalen mit dem Erbe der Römer umgehen. Das mehr als 2000 Jahre alte Bauwerk gehört zum Alltag, ist Schauplatz für Stierkämpfe und Feste und hat nichts von monumentaler Stille
Lavandin gibt es überall, aber den echten Lavendel finden Sie nur in den Hochlagen des Luberon, der Hochprovence oder der Drôme Provençale. Um die violette Pracht der Heil- und Duftpflanze am intensivsten zu erleben, sollten Sie im Juli über das Plateau d’Albion von Lagarde-d’Apt nach Sault fahren
Der Strand von La Ciotat ist in erster Linie für die Einheimischen und nicht nur für Touristen angelegt. Selbst im Hochsommer bleibt es bei der familiären Atmosphäre im Ort
Nirgendwo in Europa gibt es so viele Flamingos wie im Sumpfgebiet der Camargue. Vor allem von April bis Oktober können Sie die Vögel im Mündungsdelta der Rhône beobachten
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Eine Führung durch das Musée du Nougat der Firma Arnaud Soubeyran, die den berühmten Nougat von Montélimar produziert, versüßt auch einen Regentag. Nicht vergessen, die Köstlichkeit im hübschen Werkscafé zu probieren
Keine Frage, in der Grotte de Thouzon im Vaucluse bleiben Sie vom Regen verschont. Und erleben eine imponierende Tropfstein-Untergrund-Welt
Wunderbar in bequemen Sesseln schmökern Sie in Aix bei Book in Bar, einer Buchhandlung, die nur ausländische Bücher führt. Die Bar verwöhnt Durchnässte nicht nur mit heißen Getränken, sondern auch mit süßen Leckereien
In den Allées Provençales im Zentrum von Aix schlagen Sie dem schlechten Wetter ein Schnippchen. Beim Bummel durch die Mode- und Delikatessengeschäfte, Cafés und Restaurants sowie das Bücher- und Multimediahaus Fnac können Sie zur Not sogar einen kompletten Regentag überstehen
Sie interessieren sich für Önologie? Oder fühlen sich zum Sommelier berufen? Die Université du Vin auf dem Schloss von Suze-la-Rousse bietet Wochenend- oder Tageskurse für Amateure an
Um den Cours Mirabeau in Aix gibt es zwei Programmkinos, die Filme in der Originalsprache mit französischen Untertiteln zeigen und Ihnen damit die Augen für fremde Welten öffnen
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Die Reederei Icard Maritime in Marseille fährt mit dem Hybridschiff Helios vom Alten Hafen in die Calanques. In den Fjorden wird der Diesel abgeschaltet, das Boot gleitet lautlos mit seinen Elektromotoren in die Buchten des Nationalparks
Erst Couscous, dann Hamam: Zum Kulturzentrum des Verlags Actes Sud in Arles gehört nicht nur das Restaurant L’Entrevue, sondern auch – neben Kino, Galerie und Buchhandlung – ein kleines, feines arabisches Dampfbad. Praktisch, wenn der Lesestoff beim Relaxen direkt aus demselben Haus kommt
Eine Auszeit von der Großstadt bietet die kleine Bucht Anse de Maldormé direkt am Meer in Marseille. Und das nahebei gelegene Restaurant Le Petit Nice: Gérald Passédat, der wohl beste Koch in der Provence, hat hier seine eigene Version der Bouillabaisse entwickelt. Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie Augen- und Gaumenschmaus
Die Sextius-Thermen in Aix wurden auf römischen Fundamenten neu aufgebaut. Sie werden sehen, das rund 30 Grad warme Wasser aus der Tiefe ist heute noch so angenehm wie zu Römerzeiten
So erleben Sie die amphibische Welt der Camargue ganz entspannt: Auf dem Schiff Tiki III gleiten Sie in aller Ruhe durch die Sumpflandschaft im Rhônedelta, sehen schwarze Stiere, weiße Pferde und rosa Flamingos am Ufer
Der Metro sei Dank: Mit dem Aushub für das U-Bahn-Netz hat Marseille mitten in der Stadt kilometerlange Strände angelegt, die mittlerweile allen Komfort wie Duschen, Toiletten, Spazierwege und Aufsicht bieten
Entdecken Sie Die Provence!
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Die Provence ist ein Fest für all Ihre Sinne: Weiße Felsen, blaues Meer, rosafarbene Flamingos, schwarze Stiere, grüne Kiefern und violette Lavendelfelder betören das Auge. Wilde, würzige Kräuter, saftiges, süßes Obst, frische Fische oder Meeresfrüchte und wunderbare Weine schmeicheln Nase und Gaumen. Natur und Kultur, Meer und Berge, Trubel in den Städten und Stille im Hinterland, Tradition mit Zeugnissen der Römerzeit und Avantgarde mit Festspielen oder moderner Architektur: Die Region spielt mit den Gegensätzen und zeigt Ihnen zu allen Jahreszeiten ihren Charme.
Das mediterrane Klima ist der große Trumpf der Region. Der Sommer hält, was sein Name verspricht. Und wird es einmal brütend heiß, sorgt der Wind für Erfrischung. Aber selbst im Winter sind in den Städten die Straßencafés für die kleine Tasse Kaffee oder den Aperitif gefragt, denn auch in der kalten Jahreszeit scheint oft die Sonne. Schnuppern Sie im Tal der Rhône die klare Luft, der der alles beherrschende Mistralwind jede Trübung nimmt: Sie lässt das Licht auf weißem Kalkstein tanzen, gelbe Sonnenblumen oder blauvioletter Lavendel leuchten auf den Feldern. Staunen Sie über Bilderbuchdörfer mit platanenbestandenen Plätzen wie Grignan oder Lourmarin, die sich im Schatten von mächtigen Schlössern ducken und auf denen das Klacken der Boulekugeln den gemächlichen Rhythmus vorgibt. Lassen Sie sich verzaubern von Städten, die wie Aix, Avignon, Arles oder Marseille den Reichtum der Vergangenheit mit großen Palästen, Prachtstraßen und Arenen vor Ihnen ausbreiten. Lassen Sie Ihre Phantasie spielen, wenn Sie daran denken, dass Sie auf den Spuren von Cäsar, von Päpsten oder von großen Künstlern wandeln. Und schließlich das Meer! Es öffnet an der Küste – mit kilometerlangen Sandstränden in der Camargue und kleinen Felsbuchten bei Marseille – das Tor zur weiten Welt.
Die Provence beeindruckt immer wieder mit ihren Gegensätzen: einerseits die schroffen Felsklippen der Calanques mit ihren grünen Kiefern unter dem blauen Himmel am Stadtrand von Marseille und andererseits das weite Sumpfland der Camargue, in dem die schwarzen Stiere, die rosafarbenen Flamingos und die weißen Pferde zu Hause sind. Zum einen die fruchtbaren Täler am Ufer der großen Flüsse Durance oder Rhône und zum anderen die kargen Hochebenen im Hinterland mit der Garrigue, dem Gestrüpp aus Heide, immergrünen Eichen, Disteln und duftenden, aromatischen Kräutern wie Thymian oder Rosmarin. Wie Tag und Nacht sind auch stille römische Ausgrabungsstätten in Glanum bei Saint-Rémy und der geschäftige, hypermoderne TGV-Bahnhof im Niemandsland zwischen Aix und Marseille.
Die Provence birgt so viele Schätze, dass sie einen Künstler wie Paul Cézanne ein Leben lang fesselte. Dabei hat sich der Vater der modernen Malerei in seiner Kunst lediglich auf einen kleinen Ausschnitt dieser Landschaft beschränkt und sich bei der Suche nach Motiven auf seine Heimatstadt Aix, das Sainte-Victoire-Gebirge, das Städtchen Gardanne und den Fischerhafen L’Estaque bei Marseille konzentriert.
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Es ist schwer, heute eindeutige Grenzen der Provence zu definieren, die Kaiser Augustus kurz vor Christi Geburt erstmals Provincia Gallia Narbonensis getauft hat. Die Provence gehört zu einer der seit 2016 nur noch 13 französischen Regionen, nämlich zur Provence-Alpes-Côte d’Azur mit der hässlichen Abkürzung „PACA“. Ihren Verwaltungssitz hat sie in Marseille. Dieser Reiseführer legt seinen Schwerpunkt auf die Departements Bouches-du-Rhône mit Marseille als Hauptstadt, Vaucluse rund um Avignon, einen großen Teil der Alpes-de-Haute-Provence südwestlich von Digne-les-Bains und schließt mit Bandol und Sanary-sur-Mer auch einen Teil des Departements Var ein. Außerdem greift dieser Band über die Provence im engeren Sinn hinaus, indem er die Drôme Provençale zwischen Montélimar und Nyons im Norden, die verwaltungstechnisch zur Region Rhône-Alpes gehört, ebenso einbezieht, wie er für die Ardèche, den Pont du Gard und Nîmes einen Abstecher nach Westen über die Rhône macht, die häufig als westliche Grenze der Provence betrachtet wird.
Kaum eine andere Landschaft Europas versammelt so viel Kultur aus allen Epochen auf so engem Raum. Immer wieder, auch jetzt noch im 21. Jh., werden in Aix-en-Provence, Arles oder Avignon Überreste von Theatern oder Gartenanlagen aus der Römerzeit gefunden. Die Provence ist aber nicht in der Vergangenheit stehen geblieben, sondern bietet in der High-Tech-Industrie rund um Aix und Marseille Arbeitsplätze der Zukunft. La Ciotat hat nach dem Untergang der Werften den Wandel eingeleitet und kümmert sich mit kleinen Spezialunternehmen im alten Hafen um Luxusyachten. Und Marseille baut im Hafenviertel mit millionenschweren EU-Subventionen rund um die Docks de la Joliette, die umgebauten alten Lagerhallen, das Businessviertel Euroméditerranée.
Trotz moderner Infrastruktur in den Städten bleibt die Provence dabei von der Landwirtschaft geprägt. Im mediterranen Klima gedeiht fast alles, weil ein ausgeklügeltes Kanal- und Stauseensystem für Wasser im Überfluss sorgt. Die Landwirte, Obst- und Weinbauern haben die Zeichen der Zeit erkannt: Die Provence zählt zu den französischen Regionen, in denen Bioprodukte die höchsten Zuwachsraten haben. Das Ergebnis auf den Tausenden kleinen oder großen Märkten ist so gesund wie farbenprächtig. Unterregionen wie die Drôme Provençale, der Luberon oder die Alpilles gehören mit ihren Wander- und Radwegen, der Ausweisung von Schutzgebieten oder der Absage an Bettenburgen und der Förderung kleiner Strukturen zu den Vorreitern für den tourisme vert, wie die Franzosen den umweltverträglichen Tourismus nennen.
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Entdecken Sie die Provence auf der Fährte der großen Maler des 19. und 20. Jhs. wie van Gogh, Cézanne, Braque und Picasso, bei den großen Sommerfestspielen in Arles (Fotografie), Avignon (Theater), Aix-en-Provence (Oper) oder La Roque-d’Anthéron (Klavier) und auf den Spuren der Vergangenheit wie in den Römerstädten Arles, Nîmes, Orange oder Vaison-la-Romaine. Entdecken Sie auch die Schätze der Drôme, die mit den Weinbergen von Vinsobres oder den Olivenhainen von Nyons ein Geheimtipp geblieben ist. Erobern Sie die quicklebendigen Städte wie Marseille, Avignon oder Aix-en-Provence, flanieren Sie in den mustergültig renovierten Dörfern des Luberon oder der Alpilles, genießen Sie das ganz normale Alltagsleben in der kargen und deswegen so reizvollen Hochprovence zwischen Forcalquier und den Schluchten des Verdon! Staunen Sie über die Ausblicke vom Gipfel des Mont Ventoux, der Montagne de Lure, der Sainte-Baume oder der Sainte-Victoire und stürzen Sie sich für ein erfrischendes Bad ins Meer bei Saintes-Maries-de-la-Mer, Marseille oder La Ciotat!
Die Provence wartet darauf, dass ihre Reichtümer entdeckt werden, in aller Ruhe und zu jeder Jahreszeit. Nehmen Sie sich die Zeit – Paul Cézanne hat schließlich sein ganzes Leben damit verbracht, dem Zauber seiner Heimat auf die Spur zu kommen.
Älteste Felszeichnungen in einer Grotte der Calanques von Marseille
Griechen aus Kleinasien gründen Massalia (Marseille)
Rom unterstützt Massalia im Kampf gegen die Kelten, zerstört deren Hauptstadt Entremont und gründet Aquae Sextiae (Aix)
Der römische Präfekt regiert Gallien, Spanien und Britannien von Arles aus
Die Provence wird Teil des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation
Klemens V. residiert als erster Papst in der Provence, seine Nachfolger lassen den Palast in Avignon bauen
Ermordung 3000 protestantischer Waldenser im Luberon nach der Verwüstung des Klosters von Sénanque
Freiwillige aus Marseille singen in Paris das „Lied der Rheinarmee“; seitdem heißt die französische Nationalhymne La Marseillaise
Nach der Besetzung von Marseille durch die Wehrmacht wird das Altstadtviertel Saint-Jean von deutschen Truppen gesprengt
Jean Vilar gründet die Theaterfestspiele von Avignon, Gabriel Dussurget das Opernfestival von Aix
Die Region bekommt ein eigenes Parlament mit Sitz in Marseille
Marseille ist zusammen mit 90 Kommunen in der Umgebung Europäische Kulturhauptstadt
Bei der Neuordnung der französischen Regionen bleibt die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur mit der Hauptstadt Marseille als eine der wenigen unverändert
In der Provence gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Seit Jahr und Tag lieben die Provenzalen ihren apéro, den Drink vor dem Essen, am besten mit einigen Häppchen, um sich für die anschließende Mahlzeit oder die Party in Stimmung zu bringen. Neuerdings nimmt man den Aperitif allerdings gern an immer ungewöhnlicheren Orten. All denen zum Trotz, die meinen, Alkohol und Seegang vertrügen sich nicht, gibts in Marseille die Borderline (www.borderliner.fr): ein Partyschiff, das im Sommer jeden Sonntag zum Party-apéro in See sticht. Ebenso beliebt: die Rooftop-apéros (www.airdemarseille.com). Obercool: Aperitif in einer Geheimbar! Die heißt Carry Nation (www.carrynation.fr) und niemand darf verraten, wo sie sich befindet. Bekannt ist nur, dass sich ihr Zugang in einer Art Kiosk hinter einem Schrank befindet … Etwas einfacher zu erreichen ist die Bar dans les Arbres in Aubagne. Dort schlürft man den Aperitif in 4 m Höhe – im Baumhaus!
Die Wellnessangebote der Provence konzentrieren sich auf die einfachen, aber essenziellen Dinge. So beherrscht der Minimalismus das historische Winzerhaus Maison Felisa (6, Rue des Barris | Saint-Laurent des Arbres | www.maison-felisa.com). Die gedeckten Farben und das unaufgeregte Design lenken nicht von den opulenten Wellnessangeboten ab. Im gleichen klaren Stil präsentiert sich das Spa des Landhotels L’Oustau de Baumanière (D 27 | Les Baux-de-Provence | www.baumaniere.com). Wenn es etwas ganz Besonderes sein soll, dann gibt es das Spa der Coquillade (www.coquillade.fr/spa). Ein verfallener Weiler bei Gargas im Luberon, ökologisch mit Naturmaterialien wieder aufgebaut: Das ist der Urspung für die 1500 m2 große Spalandschaft (und das gesamte Hotel, das dazugehört).
Eine Facette des Önotourismus sind Kunstausstellungen auf Weingütern. Château Vignelaure (www.vignelaure.com) an der D 561 zwischen Jouques und Rians glänzt mit einer exquisiten Kunstsammlung und Objekten von César, Arman, Bildern von Hans Hartung oder Fotos von Henri Cartier-Bresson. Das Château Val Joanis (www.val-joanis.com) beherbergt zudem einen bemerkenswerten Park mit Rosengarten, Gemüsebeeten und Zierpflanzen. Das g Château La Verrerie (chateau-la-verrerie.com) setzt dagegen nicht nur auf Kunst, sondern auch auf Bioanbau und produziert außerdem ein sehr gutes Olivenöl. Kunstausstellungen, Konzerte und sogar Yogakurse organisiert das Château Paradis (www.chateauparadis.com).
Mit Schlafsack, Isomatte, Taschenlampe und Wollpulli im Gepäck gehts los. Nicht etwa zum Campen in der provenzalischen Wildnis, sondern um großartiges Stern(schnuppen)spektakel unter freiem Himmel zu beobachten! Immer mehr provenzalische Hobbyastronomen treffen sich in der Hochprovence mit eigenen Teleskopen, es wird geplaudert und geschaut (und natürlich getrunken). In den entsprechenden Kreisen wirbt die Provence aber nicht nur mit dem klarsten Himmel, sondern auch mit den besten Spots für Ufologen … Für alle, die weder Teleskop noch andere Objekte zum Sternegucken besitzen, bietet das Observatoire Sirene (www.obs-sirene.com) bei Lagarde-d’Apt den Sommer über Aktionen wie Sternschnuppenzählen oder Planetenbeobachtungen an.
Weihnachtskrippen im Hochsommer, ein windiger Friseurgehilfe und Verliererküsse auf den Damenpopo
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