BWL-Formeln für Dummies
BWL-Formeln für Dummies
Bibliografische Information
der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de
abrufbar.
2. Auflage 2018
© 2018 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
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Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © kovalchuk / iStock / Thinkstock
Korrektur: Frauke Wilkens, München
Print ISBN: 978-3-527-71468-1
ePub ISBN: 978-3-527-81416-9
mobi ISBN: 978-3-527-81417-6
Tobias Amely studierte Betriebswirtschaftslehre in Münster. Dort promovierte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzierung. Berufserfahrung sammelte er bei der Westdeutschen Landesbank und als Abteilungsdirektor beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband in Bonn. Seit 1998 ist er Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rechnungswesen und Finanzwirtschaft an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Als Dozent ist er außerhalb der Hochschule seit vielen Jahren in Unternehmen und Akademien im Bereich der wissenschaftlichen Aus- und Weiterbildung von (Nachwuchs-)Führungskräften tätig. Neben traditionellen Lehrgesprächen vermittelt er unternehmerisches Denken und Handeln nach dem Motto »Learning Business by doing Business« mittels Durchführung von Unternehmensplanspielen. Er ist Autor mehrerer Bücher, Studienbriefe, Lexika und Aufsätze zu verschiedensten Themen der Betriebswirtschaftslehre. Den Lesern der … für Dummies-Reihe ist er durch die Bestseller BWL für Dummies und BWL kompakt für Dummies bekannt.
Ein altes Sprichwort besagt: »In der Kürze liegt die Würze!«Das gilt nicht nur für Formeln und Kennzahlen, die schwierige Zusammenhänge mit einer Zahl zum Ausdruck bringen, sondern das gilt auch für dieses Buch.
Auf den folgenden Seiten erwartet Sie ein verständlicher Überblick über die wichtigsten praxisorientierten betriebswirtschaftlichen Formeln und Kennzahlen. Auf unnötiges Fachchinesisch und mathematische Feinheiten verzichte ich bewusst, um Ihnen einleuchtende und anschauliche Einblicke in die Welt der BWL-Formeln zu ermöglichen. Und zwar in aller Kürze!
Ich hoffe, dass Ihnen dieses Konzept zusagt, und wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, Nachrechnen und Verstehen.
Beim Stöbern in einer Buchhandlung oder auf der Suche nach einem Buch, dasSie in die Geheimnisse der betriebswirtschaftlichen Formelwelt einweiht, werden Sie sich sicherlich fragen beziehungsweise gefragt haben, warum Sie dieses Buch und nicht eine der anderen Formelsammlungen, die es auch zum Thema gibt, lesen sollten. Die meisten Bücher mit betriebswirtschaftlichen Formelsammlungen sind leider so knapp gehalten, dass sie inhaltlich nicht viel erklären und die Interpretation der Formelergebnisse und Kennzahlen schwerfällt.
Wollen Sie jedoch ein Buch haben, das Sie unkompliziert und verständlich, aber dennoch kompakt, kompetent und umfassend über die wesentlichen Formeln und Kennzahlen der Betriebswirtschaftslehre informiert und das Ihnen auch noch mit vielen praktischen Beispielen und Tipps dabei hilft, die Formeln direkt anzuwenden beziehungsweise deren Hintergrund zu verstehen, dann ist dies das richtige Buch für Sie. Es bietet Ihnen einen leichten und schnellen Einstieg und Überblick, kann Ihnen aber auch als Nachschlagewerk dienen. Dabei hilft auch das umfassende Sach- und Stichwortverzeichnis am Ende des Buches. Die einzelnen Kapitel können Sie unabhängig voneinander lesen. Und wenn Sie noch mehr zu den Hintergründen aus den einzelnen Bereichen der BWL wissen möchten, bilden meine beiden Bücher BWL für Dummies und BWL kompakt für Dummies die optimale Ergänzung zu dieser Formelsammlung.
Die Arbeit an diesem Buch hat mir viel Freude gemacht, da ich meine Erfahrung aus der beruflichen Praxis, aber auch aus der langjährigen Ausbildung und Lehre in dieses Buch mit einbringen konnte. Neueste wissenschaftlich-akademische und theoretische Diskussionen um die Kennzahlen und Formeln bleiben Ihnen aber erspart. Auch die Verwendung komplizierter mathematischer und statistischer Formeln werden Sie in diesem Buch vergeblich suchen. Ich will mit dieser Formelsammlung ja keinen Nobelpreis gewinnen, sondern Sie systematisch und verständlich mit den Formeln der Betriebswirtschaftslehre vertraut machen.
Die zentralen Themen und Inhalte jedes Kapitels fasse ich für Sie zu Beginn einmal kurz und knapp zusammen, damit Sie gleich wissen, was Sie im jeweiligen Kapitel erwartet. Wichtige Fachbegriffe sind durch kursiven Text markiert und praktische Tipps und Hinweise sind durch gesonderte Symbole gekennzeichnet. Das Lesen und Verstehen wird Ihnen also so einfach wie möglich gemacht!
Besonders töricht wäre es, von den Lesern dieser Formelsammlung anzunehmen, sie seien ungebildet und könnten kaum bis drei zählen. Ganz im Gegenteil bin ich der Meinung: Die Leser dieses Buches müssen intelligent und clever sein! Es ist doch schlau, wenn man als Einsteiger in ein noch nicht bekanntes Fachgebiet sich nicht durch irgendeinen hoch kompliziert geschriebenen dicken Wälzer der BWL quälen will, nur um ein paar Formeln und Kennzahlen zu verstehen. Rational und clever ist es doch eher, ein Buch zu nehmen, das sich auf die wichtigsten Formeln und Kennzahlen beschränkt und dank der verständlichen Erklärungen auch einen Nichtfachmann schnell zu einem Formelexperten macht.
Betriebswirtschaftliche Formeln und Kennzahlen zu kennen und zu verstehen, ist für viele interessant und deshalb nehme ich an, dass mindestens eine der folgenden Aussagen auf Sie zutrifft:
Sie möchten kompetent mitreden können, wenn es um Formeln und Kennzahlen der BWL geht? Mithilfe dieses Buches können Sie es ganz bestimmt!
Sie müssen kein Mathematiker sein, um dieses Buch lesen zu können. Natürlich muss man die vier Grundrechenarten beherrschen, um die Formeln berechnen zu können. Das gehört aber auch zum Selbstverständnis jeden Kaufmanns oder kaufmännisch Interessierten.
Auch wenn Sie jedes Kapitel ohne Vorkenntnisse der vorherigen Abschnitte lesen und verstehen können, habe ich den Stoff dieses Buches für Sie doch so geordnet, dass Sie systematisch durch die wichtigsten Bereiche der BWL geführt werden. Die Formelsammlung ist in fünf Teile gegliedert, die ich Ihnen hier kurz vorstellen möchte.
In diesem Teil lernen Sie zunächst einige grundlegende BWL-Formeln wie Produktivität, Wirtschaftlichkeit oder Rentabilität kennen. In den nächsten Kapiteln geht es weiter mit den Formeln aus den zentralen betrieblichen Abläufen. Zunächst kommen die Formeln zur Materialwirtschaft an die Reihe. Dann werden die Formeln und Kennzahlen zur Produktion erklärt, und zum Schluss kommt der Absatz zu seinem Recht. Somit werden im ersten Teil alle Formeln und Kennzahlen behandelt, die eine optimale Gestaltung der Güterprozesse ermöglichen sollen.
Im zweiten Teilwerden zuerst die Formeln zur Investitionsrechnung erklärt. Diese sollen Ihnen helfen, die besten Investitionsobjekte ausfindig zu machen. Dazu erfahren Sie zunächst mehr über die einfachen statischen Verfahren und Formeln der Investitionsrechnung, die lediglich auf Durchschnittswerten aufbauen. Damit Sie dann im zweiten Schritt die komplizierten Methoden der dynamischen Investitionsrechnung besser verstehen und auch berechnen können, erkläre ich Ihnen die benötigten finanzmathematischen Grundlagen auf möglichst einfache Weise. Und keine Sorge, das ist einfacher zu verstehen, als man es vielleicht im ersten Moment vermutet!
Danach sind einige Formeln zur Finanzierung an der Reihe, die Ihnen bei der kostengünstigen Beschaffung der notwendigen finanziellen Mittel helfen sollen. Und wenn Sie mehr über einfache Formeln zur Aktienbewertung erfahren möchten, sind sie in diesem Kapitel auch richtig.
Für die Beurteilung eines Unternehmens spielt die Finanzanalyse eine herausragende Rolle. Dazu bedienen sich die Finanzanalysten des Jahresabschlusses eines Unternehmens und berechnen eine Fülle von Kennzahlen, um die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage eines Unternehmens beurteilen zu können. In die komplexe Welt der Jahresabschlussanalyse werden Sie im dritten Teil dieser Formelsammlung umfassend eingeführt. Anhand einer ausführlichen Fallstudie lernen Sie, aus der Bilanz und Gewinn-und-Verlust-Rechnung eines Unternehmens die wichtigsten Kennzahlen zu berechnen und zu interpretieren. Dabei werfen Sie am Rande auch immer wieder einen Blick auf die realen Kennzahlen in der Praxis, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie eine Kennzahl einzuschätzen ist.
Für die interne Steuerung benötigen die Führungskräfte eines Unternehmens eine Menge von Kennzahlen aus der Kostenrechnung und dem Controlling. Die wichtigsten Kennzahlen und Größen zur Kostenermittlung werden hier ebenso erklärt wie auch einige Planungsinstrumente wie die Deckungsbeitragsrechnung und die Plankostenrechnung.
Im vierten Teil lernen Sie die wichtigsten Formeln zur Unternehmensführung kennen. Zunächst werden Ihnen die wichtigsten Kennzahlen zur Personalführung erklärt. Diese sind von großer Bedeutung, denn schließlich sind die Mitarbeiter nicht nur ein wichtiger Kostenfaktor, sondern auch von herausragender Bedeutung für den Unternehmenserfolg.
Dann mache ich Sie mit den Kennzahlen zur wertorientierten Unternehmensführung vertraut. Die meisten Großunternehmen verfolgen das Ziel einer nachhaltigen Erhöhung des Unternehmenswertes. Wertorientierte Kennzahlen wie Economic Value Added, Return on Capital Employed oder Market Value Added dienen zur Beurteilung, ob das Unternehmen auch nachhaltige Wertsteigerungen geschafft hat. Zum Ende des Kapitels lernen Sie mit der Balanced Scorecard ein umfassendes Steuerungsinstrument kennen, das die Möglichkeit bietet, die für ein Unternehmen wichtigsten Kennzahlen aus unterschiedlichen Bereichen zu berücksichtigen.
Der Tradition der … für Dummies-Bücher folgend möchte ich Sie im Top-Ten-Teil auf einige Fallstricke, in die Sie möglichst nicht geraten sollten, aufmerksam machen, und Ihnen einige Tipps geben. Damit Sie bei betriebswirtschaftlichen Formeln mitreden können, stelle ich Ihnen in diesem Teil auch noch einmal die zehn wichtigsten Formeln und Kennzahlen der BWL vor, die Sie auf jeden Fall kennen sollten.
Mit den folgenden Symbolen möchte ich Ihnen gezielt einige nützliche Tipps und Informationen zu den Formeln und Kennzahlen geben:
Als Autor freue ich mich natürlich, wenn Sie dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite lesen und dabei nichts auslassen. Aber mal ehrlich, wer tut das schon mit einer Formelsammlung?
Springen Sie also einfach in das Thema hinein, das Sie gerade interessiert oder das in Ihrer nächsten Prüfung an der Uni vorkommt. Die Kapitel sind so verfasst, dass Sie dazu keine Vorkenntnisse aus den anderen Kapiteln benötigen. Und im Fall der Fälle helfen die Querverweise.
Viel Spaß und Erfolg beim Lesen, Nachrechnen und Verstehen von Formeln wünscht Ihnen
Tobias Amely
Teil I
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Unternehmen sind notwendig, damit Güter und Dienstleistungen zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse bereitgestellt werden. Da viele Güter wie Energie und Rohstoffe knapp sind, sollten die Unternehmen beim Gütereinsatz möglichst sparsam sein. Daher sollten die Unternehmen die folgenden grundlegenden Prinzipien beachten, um Güter und Dienstleistungen möglichst planvoll und rational bereitzustellen.
Beim ökonomischen Prinzip geht es darum, das Verhältnis aus Produktionseinsatz (eingesetzte Mittel und Ressourcen, auch Produktionsfaktoren oder Input genannt) und Produktionsergebnis (erstellte Güter und Dienstleistungen, auch Ertrag oder Output genannt) zu optimieren.
Zur Konkretisierung des ökonomischen Prinzips können Sie drei Unterprinzipien oder Formeln anwenden:
Maximumprinzip: Versuchen Sie, mit gegebenen Mitteln (das heißt mit feststehendem Input) das größtmögliche Ergebnis (das heißt den maximal möglichen Output) zu erzielen.
Beispiel: Der Transportunternehmer Hans Pfiffig versucht, bei gegebenem Fuhrpark und Mitarbeitern (= Input) möglichst viele Aufträge (= Output) zu bekommen und abzuarbeiten.
Minimumprinzip: Versuchen Sie, ein vorgegebenes Ergebnis (das heißt einen bestimmten Output) mit möglichst geringen Mitteln (das heißt mit minimalem Input) zu erzielen.
Beispiel: Der Transportunternehmer Hans Pfiffig bemüht sich, eine vorgegebene Menge an Aufträgen mit dem geringstmöglichen Ressourceneinsatz im Fuhrpark und bei den Mitarbeitern zu erfüllen.
Optimumprinzip: Versuchen Sie, ein möglichst günstiges Verhältnis zwischen Mitteleinsatz (Input) und Ergebnis (Output) zu erzielen.
Beispiel: Unser Transportunternehmer strebt an, das Verhältnis zwischen Mitteleinsatz (Fuhrpark und Mitarbeiter) und Ergebnis (Aufträge) so zu optimieren, dass die Differenz zwischen den Erträgen aus den Aufträgen und den Aufwendungen für den Fuhrpark und die Mitarbeiter möglichst groß ist. Mit anderen Worten: Hans Pfiffig versucht, seinen Gewinn zu maximieren!
Das ökonomische Prinzip ist eher allgemein gehalten. In der Unternehmenspraxis wird es durch die Produktivitätsformel und das Prinzip der Wirtschaftlichkeit konkretisiert.
Als Unternehmer interessiert Sie natürlich, wie produktiv Ihr Unternehmen ist.
Bei der Produktivität führen Sie eine reine Mengenbetrachtung durch. Sie setzen den mengenmäßigen Produktionseinsatz (Input) und das mengenmäßige Produktionsergebnis (Output) zueinander ins Verhältnis.
Nehmen Sie folgendes Beispiel: Unser Transportunternehmer Hans Pfiffig möchte wissen, wie hoch der Benzinverbrauch eines Lkw ist. Dazu ermittelt er, wie hoch der Benzinverbrauch des Lkw im letzten Monat war (Input) und wie viele Kilometer der Lkw in diesem Zeitraum (Output) gefahren ist. In diesem Fall wird die Produktivität sinnvollerweise nach der umgekehrten Formel
ermittelt.
In unserem Beispiel braucht der Lkw von Herrn Pfiffig 12 Liter pro Kilometer:
Das Problem können Sie allerdings lösen, wenn Sie nicht die Einsatzmenge der Einsatzfaktoren zugrunde legen, sondern die Einsatzstoffe mit Geld bewerten. Dies erfolgt beim Wirtschaftlichkeitsprinzip.
Bei der Wirtschaftlichkeit setzen Sie den wertmäßigen Output (= Ertrag) und den wertmäßigen Input (= Aufwand) zueinander in Beziehung. Wertmäßig bedeutet, dass Sie die Mengen mit Preisen bewerten.
Ertrag und Aufwandkönnen Sie wie folgt ermitteln:
In unserem Beispiel möchte der Transportunternehmer Hans Pfiffig wissen, wie wirtschaftlich seine Speditionsaufträge sind. Mithilfe der Buchhaltung und Kostenrechnung (siehe Kapitel 8) ermittelt er, wie hoch die Erträge und die gesamten Aufwendungen der einzelnen Aufträge sind. Um Gewinne erzielen zu können, sollte möglichst bei jedem Auftrag der Ertrag größer als der Aufwand sein. Das bedeutet, dass die Wirtschaftlichkeitskennziffer möglichst einen Wert > 1 aufweisen sollte.
Für einen Auftrag ermittelt der Transportunternehmer die folgenden angenommenen Erträge und Aufwendungen:
Da der Auftrag eine Wirtschaftlichkeitskennziffer von > 1 hat, liefert er einen positiven Beitrag zum Unternehmensgewinn. Wäre die Kennziffer aber < 1, sollte unser Transportunternehmer den Auftrag besser ablehnen. Oder er sollte versuchen, den Aufwand zu senken (zum Beispiel durch Senkung der Arbeitslöhne und der Fuhrparkkosten) oder den Ertrag durch eine Preiserhöhung zu steigern.
In einer Marktwirtschaft versuchen die meisten privaten Unternehmen, einen Gewinn zu erzielen. Wenn das Management und die Gesellschafter eines Unternehmens wissen möchten, wie gut oder schlecht ein Gewinn einzuschätzen ist, reicht der Gewinn als absolute Erfolgsgröße meist nicht aus. Besser ist es, den Gewinn in Relation zur Kapitalbasis zu setzen, um so eine relative Kennzahl zu bilden, mit deren Hilfe sich die Erfolgslage des Unternehmens über die letzten Jahre (Zeitvergleich) und im Vergleich zu anderen Unternehmen (Unternehmensvergleich) besser einschätzen lässt. Die mit dem Gewinn im Zähler eines Quotienten gebildeten Kennzahlen werden Rentabilitätskennzahlen genannt.
Die Rentabilitätskennzahlen gehören zu den relativen Kennzahlen. Im Gegensatz zu absoluten Kennzahlen, wie beispielsweise dem Gewinn in Euro, werden bei relativen Kennzahlen zwei Größen zueinander in Relation gesetzt. Dadurch wird die Aussagekraft und Vergleichbarkeit von Kennziffern erhöht.
Die beiden in der Praxis am häufigsten verwendeten Rentabilitätsformeln sind die Eigenkapitalrentabilität und die Umsatzrentabilität.
Sowohl die Eigenkapitalrentabilität als auch die Umsatzrentabilität multiplizieren Sie mit 100, weil die Ergebnisse Prozentgrößen sind.
Anstelle von Eigenkapitalrentabilität und Umsatzrentabilität wird in der Praxis auch oft von Eigenkapitalrendite und Umsatzrendite gesprochen.
Nehmen Sie an, der europaweit tätige Kopiergerätehersteller Canox AG hat einen Gewinn von 95 Mio. Euro erzielt, 10 % mehr als im Vorjahr. Aber ist das Unternehmen damit profitabel? Zur Beantwortung dieser Frage benötigen Sie zunächst einige Angaben:
Wie errechnen Sie nun die Eigenkapital- und Umsatzrentabilität? Ganz einfach:
Die Rentabilität des Unternehmens haben Sie jetzt zwar ermittelt, zur Interpretation sollten Sie nun aber Vergleichskennzahlen aus früheren Jahren und von Unternehmen der gleichen Branche heranziehen.
Die Eigenkapital- und Umsatzrentabilität der Canox AG sind also ganz passabel.