Die Geschichten spielen in einer kleinen
schwedischen Stadt namens Valleby,
in der fast jeder jeden kennt und wo
mitten im Ort die Kirche steht.
Die Hauptpersonen Lasse und Maja
gehen in die gleiche Klasse und
betreiben gemeinsam ein Detektivbüro.
Ein bisschen flotter da vorne!«, ruft Franco Bollo.
»Immer mit der Ruhe in den hinteren Reihen«, ruft Barbro Palm über die Schulter zurück. »Oder sollen wir völlig verschwitzt beim Schloss ankommen?«
Endlich ist mal etwas Spannendes in Valleby los, das will keiner verpassen.
»Schokoladenverkostung«, jubelt der sonst eher mürrische Rune Andersson und tritt wie besessen in die Pedale seines Minirades. »Ich liebe Schokolade!«
Lasse und Maja sehen, dass Rune im ersten Gang fährt, doch sie sagen nichts. Irgendwann wird er schon merken, dass er mehrere Gänge hat.
»Ach!«, ruft Ivy Roos hingerissen. »Dass Karl-Filip und ich das noch erleben dürfen: ein Besuch im Schloss.«
Ivy sieht ihren kleinen Pudel zärtlich an, der im Fahrradkorb sitzt und die Schnauze in den Wind streckt.
»Ich habe noch nie einem echten Grafen die Hand geschüttelt!«, sagt Ture Mutig, der in Muhammed Karats Juwelierladen arbeitet. »Bestimmt ist das ganze Schloss voller Gold und Juwelen.«
Der Pastor zeigt mit schwungvoller Geste auf die Blumenwiese neben dem Weg.
»Was sind schon Grafen, Gold und Juwelen verglichen mit diesem Geschenk von Gott und Jesus? Und all das hier ist völlig umsonst. Die Blumen sind für jedermann. Aber Schokolade ist natürlich auch nicht zu verachten.«
Lasse und Maja sehen sich an und lachen.
»Warum wohl alle Gäste aufgefordert sind, mit dem Rad zu kommen?«, überlegt Lasse.
»Das wüsste ich auch gern«, sagt Maja.
»Wir werden es sicher bald erfahren«, meint Lasse und lacht über Franco Bollo, Vallebys Briefträger, der gerade versucht, Barbro Palm zu überholen. Dabei kommentiert er sich selbst wie ein Sportreporter.
»Der Weltmeister Franco Bollo löst sich aus seiner Position in der Gruppe und macht Anstalten, sich an die Spitze zu setzen!«
Die Museumsleiterin von Valleby reagiert mit einem schnellen Schlenker auf die Wegmitte und drängt Franco um ein Haar in den Graben ab.
»Bleib auf deinem Platz, Kerl!«, faucht Barbro Palm ihn über die Schulter an.
»Immer schön rechts fahren, Barbro!«, ruft der Polizeiinspektor.
Am Vortag stand eine große Anzeige im Valleby-Blatt:
Es ist ein sonniger Tag Ende Mai. Das Schloss liegt ein Stück vor den Toren von Valleby. Der Weg dorthin schlängelt sich durch Wiesen und Felder.
»Ich liebe Schokolade«, wiederholt Rune. Er hat immer noch nicht gemerkt, dass er mehr als einen Gang hat.
»Vielleicht darf Karl-Filip ja mit den Hunden des Grafen spielen«, sagt Ivy Roos. »So ein wohlhabender Graf hat doch bestimmt ein ganzes Rudel Pudel.«
Auf dem höchsten Punkt des Hügels, den sie hochgefahren sind, streckt Barbro plötzlich den Arm in die Luft.
»Halt!«, ruft sie.