1

Marfa Ridge

Gehzeit 5.45 h

8C

Küstenrundwanderung über den Höhenrücken im Norden Maltas

Marfa ist nur über eine relativ schmale Landbrücke mit dem Rest von Malta verbunden. Im Westen und Osten erheben sich dramatische Felsklippen mit fantastischer Fernsicht. Auswaschungen des Kalksteins haben nicht nur feine, faszinierende Strukturen gebildet, sondern auch ganze Höhlen geformt. Das Gelände flacht zur Mitte hin ab, weshalb man an der Nordküste kleinere Sandstrände findet, die zum Baden einladen. Von dort starten auch die Fähren zu den Nachbarinseln Gozo und Comino. Wachtürme und Verteidigungsanlagen aus der Zeit des Malteserordens dienten der Abwehr von Piraten, die hier in den kleinen Buchten ihre Rückzugsorte hatten.

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Bucht von Mellieħa (11 m, N35°58’25” E14°20’57”). Der Straße 1 nach Mellieħa folgen; der Parkplatz liegt am Nordende der Bucht zwischen Straße und Meer. Bushaltestelle Mellieħa/Riserva: Linien 41, 42, 101, 221 und 222. Höhenunterschied: 280 m. Anforderungen: Ausgedehnte Tageswanderung auf verkarstetem, unebenen Untergrund. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich. Teilweise ist die Streckenführung weglos bzw. schwer erkennbar. Einkehr: Am Ausgangspunkt etliche Bars und Restaurants in der Mellieħa Bay. Entlang des Weges an der Paradise Bay, Ramla Bay oder Armier Bay. Varianten: Die relativ lange Tour lässt sich abkürzen oder auf mehrere Wanderungen aufteilen, wenn man in Iċ-Cirkewwa den Bus zurück nimmt, oder man kürzt die Strecke auf einer der Nord-Süd-ausgerichteten Straßen ab.

Vom Parkplatz Mellieħa Bay (1) gehen wir an der Hauptstraße entlang bergauf und gelangen mithilfe der Fußgängerampel auf die linke Straßenseite. Nach 50 m sehen wir ein Schild »Foresta 2000« und passieren das grüne Eisentor. Auf dem Weg biegen wir an der nächsten Möglichkeit links ab. Das letzte Stück dieses Weges führt uns über Stufen auf eine Asphaltstraße, der wir nach links folgen. Gegen eine geringe Gebühr sollte man sich die Aussicht vom Red Tower (2) nicht entgehen lassen, bevor man der Asphaltstraße weiter folgt. Etwa 50 m vor dem ersten Gebäude der Nato Base (3) kommen wir an eine unscheinbare Kreuzung. Wir gehen nach links auf die Klippen zu und genießen eine fantastische Aussicht. Achtung, bitte nicht zu nah an die Abbruchkante gehen, vor allem bei Wind! Zurück auf der Straße gelangen wir zu den Ruinen der aufgegebenen Natobasis, gehen am Sendemast vorbei auf die Klippen zu und wenden uns an deren Rand nach rechts. Vor uns sehen wir nun bereits Maltas kleinere Nachbarinseln Gozo und Comino. Schließlich treffen wir auf einen breiten, aber durch loses Geröll rutschigen Pfad, auf dem wir abwärts steigen. Unten angekommen wenden wir uns auf der Teerstraße nach rechts, um nach 100 m links auf einen Pfad abzubiegen. Nach weiteren 150 m sehen wir rechts ein großes Loch, in das wir am linken Rand bei einem Mauerrest absteigen. Unten in der Doline (4) angekommen, befinden wir uns in einer anderen Welt. Es ist dunkel, kühl und feucht. An den überhängenden Decken entdecken wir Kletterhaken. Wieder im hellen Tageslicht folgen wir der Klippenkante weiter, immer auf das große Halbrund des Paradise Bay Resort Hotels zu. Der Pfad macht am Rand der Klippe einen Rechtsknick, und wir sehen zur Linken unten die Paradise Bay mit Bar und kleinem Sandstrand. Der Pfad geht nun in eine Asphaltstraße über, und wir nehmen die Treppen zu einem großen Parkplatz, den wir am linken oberen Ende wieder verlassen. Zwischen Klippen und Straße kommen wir nun direkt am Hotel vorbei und überqueren die palmengesäumte, stark befahrene Straße. Weiter geht es rechts, auf einem Pfad unterhalb der Straße, der sich vor allem später recht dicht am Meer entlangschlängelt. (Daher muss man bei starkem Seegang leider oben an der Straße entlanglaufen.) Vor dem Ramla Bay Resort treffen wir wieder auf die Straße und nehmen dann den Weg direkt am Hotel vorbei. Gleich hinter dem Hotelkomplex gehen wir links über einen Parkplatz und folgen der Küstenlinie, vorbei an einigen Ferienhäusern. Auf der anderen Seite der Bucht nehmen wir die Straße, die durch die Siedlung hinaufführt. Am kleinen Dorfplatz mit Marienstatue gehen wir halblinks und folgen schließlich der Beschilderung »L-Armur«. Zwischen der »Victoria Bar« und dem »Mambo Restaurant« gelangen wir zum Meer. Beim »Palm Beach« müssen wir den Strand wieder verlassen, kommen jedoch auf der Straße schon zum nächsten Strand. Gleich hinter der Pizzeria gehen wir links und wandern am Wasser weiter, auf den White Tower (5) zu. Über den Strand durchqueren wir den Ort, umrunden den Weißen Turm aber entlang der Küste, da er wegen Einsturzgefahr gesperrt ist. Schließlich sehen wir das Gelände eines Campingplatzes vor uns. Hier halten wir uns links und gehen auf die Anhöhe zu, die mit einem kleinen Betonpfeiler markiert ist. Die eigentliche Attraktion, Dragunara Cave (6), liegt dahinter: Ein gewaltiges Loch, das beim Einsturz einer Meereshöhle entstanden und durch einen Bogen mit dem Meer verbunden ist. Weiter an den Klippen entlang ist der Kalkstein besonders bizarr ausgewaschen, wodurch das Wandern darauf leider ziemlich beschwerlich wird. Daher gehen wir auf einem Weg zurück Richtung Campingplatz und folgen der holprigen Straße nach Süden. Auf halber Höhe des Hügels biegen wir links auf eine Schotterstraße ab und steigen hoch in Richtung Klippen. Diesen folgen wir wieder auf mehr oder minder deutlichem Pfad nach rechts. Wir stoßen auf eine kleine Kapelle und orientieren uns an der weißen Madonna (7) auf blauem Sockel erneut in Richtung Klippen. Dann wenden wir uns nach rechts und achten angesichts des Netzes von Wegen auf den Klippen darauf, nahe der Straße zu bleiben. Schließlich flachen die Klippen ab, und der Weg, der uns zum Meer hinunterführt, ist evtl. durch eine niedrige Eisenstange für Fahrzeuge gesperrt. Noch vor dem quaderförmigen Gebäude gehen wir halbrechts an den Feldrändern weiter. Wir erreichen eine rot-weiß bemalte Betonsäule und nehmen dort den Pfad hinunter zur Küste. Am Ende der Steinmauer zu unserer Rechten schwenken wir rechts hinauf, um die Bucht zu umgehen. Bald erreichen wir die ersten Häuser (Mellieħa Bay Ressort) und gehen direkt vor dem ersten Gebäude die Betonstraße hoch, die uns zurück zu unserem Ausgangspunkt Mellieħa Bay (1) führt.

Doline
Auswaschungen des Kalkgesteins haben eine unterirdische Höhle geformt, bis der Einsturz der Decke diese Doline gebildet hat.
Dragunara Cave
Am nordöstlichsten Punkt Maltas liegt die bei Tauchern beliebte Dragunara Cave.
Ostküste Marfa Ridge
Die Ostküste fällt steil ins türkisblaue Meer ab.

2

Għadira

Gehzeit 2.30 h

8

Abwechslungsreicher Rundweg unterhalb der Klippen von Marfa

Diese Wanderung führt uns durch eine spektakuläre Landschaft, die Mensch und Natur seit Jahrtausenden geformt haben. Die Tour beginnt an einem ehrgeizigen Aufforstungsprojekt mit der auf Malta ehemals weit verbreiteten Aleppo-Kiefer. Später treffen wir auf kleine, aber sehr fruchtbare Terrassen, die sich über viele Ebenen bis unter den Rand der Klippen erstrecken. Im Frühjahr erwartet uns hier ein Meer aus gelben und weißen Blüten. Auf dem Weg am Wasser entlang zeugen die erodierten Felsen von der enormen Kraft der Wellen. Am Strand der Mellieħa Bay kann man auch baden gehen.

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Bucht von Mellieħa (11 m, N35°58’25” E14°20’57”). Der Straße 1 nach Mellieħa folgen; der Parkplatz liegt am Nordende der Bucht zwischen Straße und Meer. Bushaltestelle Mellieħa/Riserva: Linien 41, 42, 101, 221 und 222. Höhenunterschied: 220 m. Anforderungen: Weg meist einfach und gut befestigt, jedoch mit steileren Passagen, die durch lose Steine und feuchten Lehm sehr rutschig sein können. Entlang der Klippen sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Der Streckenverlauf ist in der Regel gut erkennbar, an zwei Stellen ist jedoch besondere Aufmerksamkeit nötig, um den richtigen Abzweig nicht zu verpassen. Variante: Ohne Besuch des Għadira Nature Reserve lässt sich der Ausgangspunkt auf direktem Weg erreichen. Einkehr: Am Weg keine, am Ausgangspunkt in der Mellieħa Bay etliche Bars und Restaurants. Tipp: An einem Wochenende im Winterhalbjahr bietet sich ein Besuch im Għadira Nature Reserve an. Von Warten aus lassen sich in einem Feuchtgebiet Wasservögel beobachten, die v. a. ab Mitte April hier Station auf ihrem Weg nach Norden machen.

Auf der Hauptstraße entlang der Mellieħa Bay (1) orientieren wir uns bergauf nach Norden. Beim Parkplatz sollten wir die Fußgängerampel benutzen, um auf die linke Seite der stark befahrenen Straße zu gelangen. Nach 50 m macht uns ein Schild »Foresta 2000« auf ein Aufforstungsgebiet aufmerksam, das wir durch ein grünes Eisentor betreten. Der Pfad führt bergauf, und wir biegen bei der ersten Gelegenheit links ab. Bald führen uns steile Stufen auf eine Teerstraße, der wir nach links folgen. Unmittelbar darauf kommt der Red Tower (2) in Sicht. Entweder nehmen wir nun gleich den ersten Abzweig links hinunter, oder wir besuchen gegen eine geringe Gebühr den Red Tower und kehren dann zum Abzweig zurück. Beim nächsten grünen Eisentor finden wir ein Schild »Protected Zone«. Nachdem wir diese Zone durchwandert haben, verlassen wir sie durch ein weiteres solches Tor. Nur wenige Meter bergab treffen wir auf eine Betonstraße, der wir nach rechts folgen. Beim nächsten Abzweig können wir zur Hive (3), einer in den Kalkfelsen gehauene Bienenhütte steil aufsteigen. Wir steigen rechts über die Betonstraße und eine halb eingewachsene Treppe hinauf. Kurz bevor uns die letzten Stufen auf den Klippenrand führen, biegt links ein unscheinbarer Pfad zur Bienenbehausung ab. Bereits die Römer sollen hier Bienen gehalten haben. Bienen gibt es heute keine mehr, aber wer mag, kann sich durch den kleinen Eingang hineinzwängen. Nach der Erkundung und dem Genießen der tollen Aussicht, geht es wieder hinab zur Betonstraße, der wir weiter folgen. Nach 700 m sehen wir direkt am linken Wegrand einen ca. 5 m hohen Felsbrocken, hinter dem wir unmittelbar links den schmalen Pfad hinabsteigen. Feuchter Lehm und lose Steine können den Abstieg rutschig machen. Unten erreichen wir ein relativ ebenes Plateau (4) aus Kalkstein, auf dem man Muschel- und Seeigeleinschlüsse im Gestein erkennen kann. Zunächst biegen wir entlang der Küste rechts ab. Die Ebene geht allmählich in eine Kraterlandschaft über. Schließlich endet das Plateau im Meer, und wir wenden uns nach rechts und entdecken unterhalb der Klippen am Hang eine vom Regen geformte Erosion (5) aus blaugrünem Lehm. Hier müssen wir umkehren. Den Pfad, den wir hinabgestiegen sind, lassen wir links liegen und umgehen eine tiefe Spalte, um dem Plateau am Meer für weitere 700 m zu folgen. Jetzt heißt es aufmerksam zu sein, um den Weg nach oben nicht zu verpassen! Die Erosionskante im gelben Globigerinenkalkstein zur Linken wird immer niedriger bzw. das Plateau, auf dem wir wandern, erhebt sich immer weiter aus dem Meer. Erneut stoßen wir auf eine Spalte im Boden, die aber kleiner ist. Hier müssen wir die Erosionskante zur Linken übersteigen, um auf den Pfad zu kommen, der uns wieder den Hang hinaufführt. Anfänglich ist er nur sehr schwer auszumachen. (Wer am Ende des Felsplateaus ankommt, hat den Abzweig verpasst und sollte umkehren, denn der weitere Weg wird zu steil. Es besteht Absturzgefahr!) Nach einem anstrengenden Aufstieg mündet unser Pfad auf einen breiteren, gut ausgebauten Weg, auf dem wir nach rechts weitergehen. Er führt zu der uns bereits bekannten Betonstraße. 20 m weiter gelangen wir an die Kreuzung, an der wir links beim grünen Tor hinuntergekommen sind. Dieses Mal führt uns der Weg aber nach rechts, über einen roten Erdhaufen den Hang hinab in Richtung Kläranlage. Unten treffen wir auf eine asphaltierte Straße. Wer auf den Besuch im Għadira Nature Reserve verzichten möchte, folgt der Straße nach links, die direkt zum Ausgangspunkt führt (siehe Variante). Ansonsten geht man rechts hinunter, weiter zum Klärwerk. Direkt vor der Anlage geht es links, dann gleich rechts um die Ecke, und bei den Klärbecken links in einen Feldweg. Achtung, hinter einer Garage (ohne Dach) und kurz bevor der Weg zu einem schmalen Fußpfad wird, müssen wir ein kleines Mäuerchen übersteigen und nehmen dann den Feldweg rechts, den Hügel hinauf. 20 m vor einem grün bemalten, im Boden senkrecht eingegrabenen großen Metallrohr folgen wir dem Feldweg links. Schließlich gelangen wir auf einen Pfad und halten uns links, in Richtung Meer. Beim Mellieħa Holiday treffen wir auf die Hauptstraße, biegen links ab und folgen ihr zum Għadira Nature Reserve (6), das sich auf der linken Straßenseite befindet. Von hier aus müssen wir nur noch ein kleines Stück weiter entlang der Hauptstraße gehen, um unseren Ausgangspunkt Mellieħa Bay (1) zu erreichen. Am besten benutzen wir die Fußgängerampel, um die Straßenseite frühzeitig zu wechseln, da der linke Seitenstreifen leider oft zugeparkt ist.

Abzweig Red Tower
Der weithin sichtbare St Agatha’s Tower (»Red Tower«) wurde Mitte des 17 Jh. von den Rittern des Malteserordens als Signalturm errichtet.
Plateau
Deutlich erkennt man die gelbe Schicht Globigerinenkalk.
Senfblüten
Ab Anfang Februar überziehen die weißen Blüten des wilden Senfs die Hänge.

3

Rund um Il-Mellieħa

Gehzeit 4.00 h

8C7

Entlang der Küste zu Il-Mellieħas einsamem Strand und zurück durch die Felder und Straßen der Stadt

Il-Mellieħa thront hoch oben auf einem Felsplateau. Weithin sichtbar ist die rote Kuppel der großen Pfarrkirche »Our Lady of Victories« aus dem 19. Jh., die als Ausflugsziel lockt. Vom langen Sandstrand der Mellieħa Bay führt die Wanderung zunächst entlang der Küste, an dramatischen Klippen vorüber zum herrlich gelegenen Strand L-Imgiebah. Zurück verläuft der Weg durch Mellieħas terrassierte Felder, bevor das lebhafte Stadtzentrum erreicht wird.

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Bucht von Mellieħa (11 m, N35°58’25” E14°20’57”). Der Straße 1 nach Mellieħa folgen, der Parkplatz liegt am Nordende der Bucht zwischen Straße und Meer. Bushaltestelle Mellieħa/Riserva: Linien 41, 42, 101, 221 und 222. Höhenunterschied: 260 m. Anforderungen: Die Tour verläuft in großen Teilen auf Straßen. An der Küste sind die Pfade steinig und manchmal nass, lehmig oder ausgewaschen. Einkehr: An der Hauptstraße von Il-Mellieħa gibt es Bäckereien, Supermärkte und einige Restaurants, Cafés und Bars. Variante: Wer auf das Durchqueren des Stadtgebietes von Il-Mellieħa verzichten möchte, kann den letzten Abschnitt mit dem Bus zurückfahren. Kombinationsmöglichkeiten mit Tour 4: 1) Reine Küstenwanderung (9,3 km, 3.00 Std.). Ausstiegspunkt aus Tour 3 ist Wegpunkt (3), siehe S. 41. Einstiegspunkt in Tour 4 ist Wegpunkt (3), siehe S. 45. 2) Wie 1), aber mit Schleife durch das reizvolle Inland, vorbei am Selmun Palace und Fort Campbell (14,2 km, 4.30 Std.). Der Übergangspunkt von Tour 3 zur Tour 4 ist Selmun Palace (6). Wie in Tour 4, S. 46, beschrieben, mit einem der zahlreichen Busse zurück zum Ausgangspunkt.

Auf dem langen Sandstrand der Mellieħa Bay (1) schlendern wir Richtung Stadt. Auch wenn der Strand zu Ende geht, halten wir uns weiter auf der zum Meer hingewandten Seite der Gebäude. Wir folgen dem Fußpfad zum Tunara Museum (Thunfischfang). Danach wird die Streckenführung entlang der Küste wieder übersichtlicher. Vorbei geht es an außerhalb der Saison etwas trist wirkenden Garagen, die von den Einheimischen als Ferienwohnungen genutzt werden. An der letzten Garage angekommen, nehmen wir den Pfad, der uns durch aufgegebene Terrassenfelder weiter entlang der Küste führt. An der Landspitze Ras il-Griebeġ stoßen wir auf Ruinen. Der Pfad knickt nach Südosten ab und führt uns zu einem kleinen Bunker, bei dem wir in engen Kurven hinunter zur Imġiebah Bay (2) wandern. Am Südende des schönen Strandes steigt der Pfad wieder an und führt zur nächsten Bucht, die allerdings keinen Sand zu bieten hat. Wer die Variante weiter an der Küste nehmen will, folgt ab hier (3) der Beschreibung in Tour 4. Ansonsten steigt man bei den beiden Palmen den Hang hoch und hält sich aber eher links. Moto-Cross-Fahrer haben viele Spuren hinterlassen, die die Wegfindung etwas erschweren. Oben gelangen wir auf eine Asphaltstraße, der wir zunächst einige Meter nach rechts bis zu ihrem Ende folgen, um dort einen kurzen Abstecher zu den Ruinen des Għajn Ħadid Tower (4) zu machen. Achtung, unbedingt auf die Risse im Boden achten und vom Klippenrand fernhalten! Das Gestein ist hier sehr abbruchgefährdet, wie man am Turm selbst feststellen kann. Nachdem wir den Ausblick genossen haben, gehen wir auf gleichem Weg zurück zur Straße, da wir sonst in private Gärten gelangen würden. Wir folgen der Straße, die einen Rechtsknick macht und uns zu The Four Farmhouses (5) führt. Eine Informationstafel klärt uns über die Hintergründe auf. Hier verlassen wir die Straße und nehmen den etwas eingewachsenen Pfad zwischen den Häusern. Dieser führt uns hinab zu einem Feldweg, dem wir nach links folgen, bis er in eine Straße übergeht. Bei der Tafel »The Narrow Passageway« entscheiden wir uns für den Feldweg nach rechts oder machen einen kurzen Abstecher nach links, um den Selmun Palace (6) aus der Nähe zu betrachten. Zurück auf dem Feldweg, der uns an den Stadtrand von Il-Mellieħa führt, gehen wir geradeaus weiter in die Triq il-Gardell. Am Ende der Straße biegen wir nach links ab und kommen schließlich auf die Hauptstraße Triq il-Kbira. Wir folgen der Straße nach rechts und finden im weiteren Verlauf Supermärkte, Bäckereien, Cafés und Restaurants. Nach einem Rechtsknick der Hauptstraße gelangen wir ins Stadtzentrum, auf einen kleinen Platz mit der Polizeistation und der Touristeninformation. Von hier aus erreicht man schnell die Sehenswürdigkeiten von Il-Mellieħa (7): Eine Treppe führt zur Höhlenkapelle »Our Lady of the Grotto«. Geht man beim Platz geradeaus durch das Tor mit dem schwarzen Eisengitter, findet man links etwas unscheinbar die alte Kirche »The Sanctuary of Our Lady of Mellieħa« mit dem dahinterliegenden Museum. Die Kirche ist traditionell ein wichtiges Pilgerziel (Öffnungszeiten vormittags und im Sommer auch in den Abendstunden). Zurück auf dem Platz steigen wir dieses Mal die Stufen empor und kommen zu den Luftschutzräumen aus dem 2. Weltkrieg: ein in den Fels geschlagenes, weitverzweigtes Tunnelsystem. Noch weiter die Treppen hinauf sehen wir rechts die große Pfarrkirche »Our Lady of Victories« (Öffnungszeiten: frühe Morgen- und Abendstunden). Geradeaus führen ein paar Stufen noch höher in die Triq il-Madonna tal-Ghar, der wir bis zum Ende folgen. Dort gehen wir links, dann halbrechts, nochmals rechts und nehmen dann den Feldweg hinunter durch das grüne Tal. Die Hintergründe zum Schild »Private«: Als Wanderer haben wir die Erlaubnis vom Besitzer, sein Land zu betreten, verbunden mit der eindringlichen Bitte, sich von jeglichem Obst und Gemüse fernzuhalten. Die einzige Alternative, um wieder an die Küste zu gelangen, wäre, weiter der stark befahrenen Hauptstraße zu folgen! Wir gehen also durch das schöne Tal und wechseln bei einer Gabelung rechts auf einen schmalen Pfad, der uns in Kurven weiter hinabführt und schließlich wieder in eine Betonpiste übergeht. Diesmal halten wir uns bei der Gabelung links, entlang einer hohen Mauer. An der Hauptstraße geht es rechts runter zum Meer und über den Strand wieder zurück zum Ausgangspunkt Mellieħa Bay (1).

Għajn Ħadid Tower
Vom Għajn Ħadid Tower aus hat man einen tollen Ausblick auf die Imġiebah Bay.
Il-Mellieħa
Hoch oben liegt Il-Mellieħa mit der weithin sichtbaren roten Kuppel der Pfarrkirche.
Nördlich der Imġiebah Bay
Die Ostküste hinter Mellieħa ist nur schwer zugänglich.

4

Selmun Palace

Gehzeit 3.15 h

8C7

Vom Jagdschloss zu Verteidigungsanlagen bis zu den christlichen Wurzeln Maltas

Ende des 18. Jh. wurde Selmun Palace nach dem Vorbild des Verdala Palace als Sommersitz und Jagdschloss von den Malteserrittern erbaut. Aus der Neuzeit stammt der einst als Hotel genutzte Gebäudekomplex dahinter. Doch auch das ist schon wieder Geschichte, und das Anwesen steht zum Verkauf. Bereits in Ruinen liegt das ehemals britische Fort Campbell, und auch an den Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg entlang der Küste hat der Zahn der Zeit sichtbar genagt. Die Statue des Heiligen Paulus auf St Paul’s Island erstrahlt hingegen im Sonnenlicht und markiert die Stelle, an der der Apostel der Legende nach strandete und das Christentum nach Malta brachte.

Ausgangspunkt: Parkplatz am Selmun Palace (108 m, N35°57’32” E14°22’51”). Am südlichen Kreisel von Il-Mellieħa der Beschilderung Selmun Palace folgen. Weitere Parkplätze schon vorher auf dem Kirchplatz. Bushaltestelle Mellieħa / Mellieħa: Linien 41, 42, 49, 221, 222 und 250. Zum Selmun Palace kommt man nach 1 km wie zuvor beschrieben. Höhenunterschied: 200 m. Anforderungen: Wege und Straßen im Landesinneren sind leicht begehbar, an der Küste hingegen steinig und uneben, sodass Trittsicherheit erforderlich ist. Einkehr: Pizzeria an der Mistra Bay (erst abends geöffnet), Restaurant in Selmun. Kombinationsmöglichkeit mit Tour 3: Der Ausgangspunkt ist Tour 3, siehe Kombinationsmöglichkeiten S. 40. Am Ende der Wanderung gelangt man mittels Bus zurück zum Ausgangspunkt (oder an jeden anderen Ort), wie auf S. 46 beschrieben.

Vor der Informationstafel des Selmun Palace (1), wenden wir uns nach rechts und folgen der Straße bis zu den Ruinen von Fort Campbell (2). Durch den offenen Eingang lässt sich das Fort erkunden. Mit den Befestigungsmauern zu unserer Rechten nehmen wir die Straße, die sich bald den Hang hinabschlängelt und schließlich in einen Pfad übergeht. Der Pfad führt durch die Gärten und endet an einem schmalen Teerband, auf dem wir ein paar Meter nach rechts bis zum Ende gehen. Dort steigen wir vorsichtig rechts hinab und halten uns auch im Weiteren eher rechts, bis uns der Pfad in einem weiten Linksbogen ins Tal hinabführt (der linke Pfad führt zu einem steilen Abhang, den die Moto-Cross-Fahrer nutzen). Unten folgen wir dem Pfad rechts die Küste entlang und erreichen den Übergangspunkt von Tour 3 (3). Zunächst wandern wir nun durch ein kleines Bambuswäldchen, bevor sich der Pfad wieder nach oben windet. Das Gelände ist hier sehr von Offroadspuren zerfurcht, und der weitere Wegverlauf schwierig erkennbar. Wir halten uns eher links, bis wir die Mauern von Fort Campbell wieder erblicken. Nun folgen wir der ausgefahrenen Lehmpiste links wieder hinab. Unten an der Küste sehen wir Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg und in den Kalkstein gehauene Salinenbecken. Ein Abstecher lohnt sich, um beides aus der Nähe zu betrachten. Weithin sichtbar ist St Paul’s Island mit der Statue des Apostels. Unser weiterer Weg entlang der Küste bringt uns sehr nah an die Insel. Schließlich erreichen wir die Mistra Battery, die wir umrunden, um vor uns die Mistra Bay (4) zu erblicken, die hoch oben vom Selmun Palace überragt wird. Auf der Asphaltstraße gehen wir um die Bucht herum. Wenn die Straße in einer Kurve von der Bucht wegführt, müssen wir uns entscheiden: Wer zurück zum Selmun Palace will, folgt der Straße an der Mistra Bay noch für ca. 300 m, bis wir bei einem Strommast rechts abbiegen. Wir verlassen die Asphaltstraße und gehen auf dem sehr steilen Pfad geradeaus, direkt zum Palast. Oben knickt der Pfad nach rechts ab, und wir gelangen auf die Straße, die uns links zum Ausgangspunkt Selmun Palace (1) bringt. Wer die Tour mit dem Bus begonnen hat oder mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt von Tour 3 will, verlässt die Straße und geht am Strand weiter zum Bootshäuschen. Dann nimmt man die ersten Stufen nach oben und hält sich rechts, bis weitere Stufen auf die Klippen führen. Hier oben verläuft der Weg entlang einer Mauer und endet an einem Kreisel der Hauptdurchgangsstraße. Dort gehen wir links und kommen zur Bushaltestelle Ix-Xemxija mit den Linien 41, 42, 221, 222 (führen auf der gegenüberliegenden Straßenseite zurück zum Ausgangspunkt von Tour 3), sowie 49 und 250.

Selmun Palace
Selmun Palace wurde Ende des 18. Jh. von den Malteserrittern erbaut.
Mistra Bay
Hoch oben über der Mistra Bay thront Selmun Palace.
St Paul's Island
St Paul's Island