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Sei mutig! Sei du! Sei dein eigener Boss!

Viele junge Frauen haben große Träume: ein Online-Magazin starten, ein Produkt entwickeln, ein Unternehmen gründen oder mit ihrer künstlerischen Leidenschaft Karriere machen. Aber die wenigsten sehen sich selbst als Führungspersönlichkeit oder bringen den Mut auf, ihre Träume zu leben. Die Journalistin Stacy Kravetz zeigt dir praxisnah und kompetent, was du brauchst, um dich selbstständig zu machen und eine Idee erfolgreich zu entwickeln, umzusetzen und zu positionieren. Mit vielen Tipps und Tricks: Wie finanziere ich das Ganze? Wie sieht es mit Marketing und Fördermöglichkeiten aus? Wie beziehe ich die Social-Media-Kanäle ein? – Motivierend, kreativ und absolut hilfreich!

Stacy Kravetz ist Journalistin, Autorin, Drehbuchautorin und Unternehmerin. Sie war Mitarbeiterin beim Wall Street Journal, ehe sie 10 Jahre für das Fernsehen schrieb. Sie hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht, darunter den LA-Times-Bestseller Girl Boss. Stacy Kravetz lebt und arbeitet in Los Angeles.

Der Businessguide für deinen großen Traum

Aus dem Amerikanischen von Isabel Lamberty-Klaas

Die Originalausgabe erschien 2017 unter dem Titel She’s so boss bei Quercus US.

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Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter www.dnb.de abrufbar.

Aus dem Amerikanischen von Isabel Lamberty-Klaas

© 2017 by Stacy Kravetz

© der deutschsprachigen Ausgabe 2018 Ariston Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Wir haben uns bemüht, alle Rechteinhaber ausfindig zu machen, verlagsüblich zu nennen und zu honorieren. Sollte uns dies im Einzelfall aufgrund der Quellenlage bedauerlicherweise einmal nicht möglich gewesen sein, werden wir begründete Ansprüche selbstverständlich erfüllen.

Redaktion: Evelyn Boos-Körner, Schondorf

Umschlaggestaltung: Martina Eisele Grafikdesign, München

unter Verwendung einer Grafik von © Beyond Time/Shutterstock

Fotonachweise: Niharika Bedekar: Ashley Overbeek, Deepika Bodapati: Vijay Sarathy, Fe Maidens: Erica Hill, Alyson Greenfield: Chantilly Waryck, Gabrielle Jordan: Bernadette Dare, Nama Raz-Yaseef: Gayle Anonuevo, Chelsea Siler: Wendy D.

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN: 978-3-641-22891-0
V001

Meinen Seelenschwestern, dem Jahrgang ’86 der Westlake-Mädchenschule

Danksagung

Danke an alle Chefinnen, die den Weg geebnet haben, und an diejenigen, die täglich die gläserne Decke durchbrechen.

Danke an die vielen Menschen, die im Kleinen und Großen zu diesem Buch beigetragen haben: Nathaniel Marunas, der auf Anhieb an dieses Projekt geglaubt hat. Amelia Ayrelan Iuvino, für deine Geduld und deinen Sachverstand. Jede deiner Überarbeitungen hat das Buch verbessert. Sharyn Rosart und Lynne Yeamans, für das tolle Design und eure Kreativität. Adrienne Becker, Chefinnen-Vorbild und Komplizin. Ich bin Niharika Bedekar, Chental-Song Bembry, Deepika Bodapati, Juliette Brindak Blake, Alexandra Douwes, den Fe Maidens, Debbie Fung, Alyson Greenfield, Priscilla Guo, Gabrielle Jordan, Neeka Mashouf, Nellie Morris, Naama Raz-Yaseef und Chelsea Siler zu Dank verpflichtet.

Jesse und Oliver, danke für eure Geduld. Das nächste Buch wird für Jungen sein. Und danke an Jay, dass du mir zuhörst und immer hinter mir stehst.

Inhalt

Danksagung

Vorwort

Einleitung

Chefin sein

Wir sind Frauen – und wir sind stark

Nur eins noch

Kapitel 1: Die Warums: Warum du? Warum jetzt? Warum Chefin sein?

Die Mauern fallen

Du bist eine echte Chefin

Du hast Macht

Du bildest Gemeinschaften

Lerne unsere Chefinnen kennen

Kapitel 2: Alles beginnt mit einer Idee

Finde dein Ding

Beginne mit einer Liste

Einen Bedarf erkennen

Nur eins noch

Kapitel 3: Start-ups, die etwas herstellen

Einen Prototyp herstellen

Setze auf Vielfalt

Praktische Details

Vielleicht ist dein Produkt Kunst

Die Verbindung von Kunst und Geschäft

Du bist nicht dein Start-up

Mache eine Marke daraus!

Sorge von Anfang an dafür, dass es tragbar für dich ist

Überarbeiten und verbessern

Nur eins noch

Kapitel 4: Start-ups mit Ideen – auch Dienstleistungen genannt

Bist du ein Hybrid?

Finde deine Nische

Musst du Geld verdienen, um ein Start-up-Unternehmen zu sein? Nein …

Dienst an der Öffentlichkeit

Nur eins noch

Mach es nicht zu kompliziert

Kapitel 5: Du bist jung und weiblich – Zeit, es zuzugeben

Jung + weiblich = genial

Kapitel 6: Deine Marke

Gib ihm einen Namen

Entwirf ein Design

Perfektioniere dein Logo

Die Verpackung

Markenbekanntheit

Mach jeden Kundenkontakt unvergesslich

Zehn Wege, um Markenbekanntheit aufzubauen

Kapitel 7: Technologie – die Welle der Gegenwart

Benutze Technologie zum Recherchieren

Richte deine Onlinepräsenz ein

Mache Technologie zu deinem Geschäft

Apps

E-Mail

Wann man E-Mails benutzt

E-Commerce

Nur eins noch

Kapitel 8: Marketing

Die Old-School-Methode

Sorge für Sichtbarkeit

Tue so als ob, bis du es kannst

Konsumentenverhalten verstehen

Reden, reden, reden

Kapitel 9: Den Umgang mit sozialen Medien beherrschen

Gefahr im Verzug!

Benutze die sozialen Medien für deine Marktforschung

Wenn etwas neu ist, musst du die Nachricht schnell verbreiten

Bewahre den Überblick

Sei effizient!

Kapitel 10: Der Raum für dein Business

Wo sind deine Leute?

Kenne deine Konkurrenten

Dein Arbeitsplatz

Verkaufsraum

Räumlichkeiten teilen

Trends erkennen – du hast Einfluss

Steuern für Kleinunternehmer

Immer weiterlernen

Kapitel 11: Sei kein Einzelkämpfer – Mentoren

Triff deine Leute

Wie man Unterstützung und Mentoren findet

Die Eltern

Vergiss nicht, den Leuten zu danken, die dich so weit gebracht haben

Handle ethisch

Kapitel 12: Geldangelegenheiten

Startkapital

Geld leihen

Gewinne!

Große Summen leihen

Crowdfunding

Gib zurück

Klimper, klimper – Geld einnehmen

Geld, das rausgeht

Finanzplanung für heute und morgen

Lege dein Geld zur Seite

Was du schwarz auf weiß besitzt …

Was auf dem Spiel steht: Geschäftsanteile

Das Tauschsystem

Kapitel 13: Wachstumsschmerzen

Schreibe einen Fünfjahresplan

Flippe nicht aus, wenn du nicht alles am ersten Tag erreichst

Gib zu, dass du Hilfe brauchst

Stelle nicht einfach irgendjemanden ein

Mit Freunden und Familie zusammenarbeiten

Sei eine gute Chefin

Arbeite an deinen Schwächen, arbeite mit deinen Stärken

Vergiss nicht, dass du nicht allein bist

Was du reingibst, bekommst du auch heraus

Sei gut zu deinen Mitarbeitern

Schaffe eine Kultur, die dich repräsentiert

Kapitel 14: Nur eins noch

Dein innerer Kritiker

Anhang: Sonstiges

Anfrageschreiben

Businessplan

Beispiele

Tabelle

Gewinn-und-Verlust-Rechnung

Pressemeldung

Hilfsquellen: Programme, die Chefinnen weiterhelfen

Vorwort

von Jackie Emerson

Ich bin Jackie. Ich bin Schauspielerin, Sängerin, Studentin, Erfinderin, Businessfrau und ich gehe meinen eigenen Weg. Ich trage Gryffindor-Socken. Ich mag witzige Hüte. Ich bin im Impro-Team meiner Schule (was bedeutet, dass ich mich eigentlich andauernd blamiere). Ich tanze ausgelassen in Autos. Ich singe überall. Und ich will die Welt verändern.

Aber manchmal bin ich auch unglaublich unsicher. Ich habe schreckliches Lampenfieber überwunden. Ich habe mit Essstörungen gekämpft und auch heute schlage ich mich noch mit meiner Körperwahrnehmung herum. Früher habe ich mir immer Sorgen gemacht, meine Freunde würden hinter meinem Rücken über mich reden. An meiner Universität, die talentierte Studenten aus der ganzen Welt anlockt, fühle ich mich oft nicht intelligent genug. Manchmal bin ich unglaublich einsam.

Im Lauf der Zeit habe ich festgestellt, dass mich all diese Eigenschaften, diese angeblichen Schwächen, Mängel und Verletzlichkeiten stärker machen: Sie machen mich zu dem Menschen, der ich heute bin. Und ich bin endlich an einem Punkt angelangt, an dem mir das keine Angst mehr macht – zumindest meistens nicht. Natürlich gibt es Tage, an denen ich mich wohler in meiner Haut fühle als an anderen, aber ich weiß, dass diese Höhen und Tiefen nun mal dazugehören.

Das erste Mal, als ich feststellte, dass ich eine Essstörung habe, stand ich gerade vor 300 Leuten auf der Bühne und redete darüber, was eine gesunde Körperwahrnehmung ausmacht. Ich habe Schlagwörter wie »Selbstbewusstsein« und »Selbstwertsteigerung« in den Raum geworfen, als mich ein Zuschauer fragte, wie ich denn meine eigene Selbstliebe täglich zum Ausdruck bringen würde. Diese Frage hat mir schmerzhaft bewusst gemacht, dass ich mich eigentlich gar nicht selbst liebe – zumindest nicht meinen Körper.

Und plötzlich habe ich angefangen, meine eigenen Erfahrungen über meinen Körper, mein Essverhalten, meine Familie und den Einfluss der Medien mit diesen Menschen zu teilen. Ich fing an zu weinen. Überraschenderweise stand dann ein Mädchen aus dem Publikum auf und fing an, ihre Geschichte zu erzählen. Darauf folgte eine andere und dann noch eine und noch eine. Die Podiumsdiskussion über Körperwahrnehmung war zu einer Selbsthilfegruppe geworden. Und noch nie habe ich so viel Liebe, Unterstützung und Zusammengehörigkeit gespürt wie in diesem Moment.

Nach dieser Erfahrung fing ich an, an vielen verschiedenen Orten solche Gespräche zu führen. Ich startete eine Webserie mit dem Titel »Let’s Get Real«: ein Forum, in dem offen über schwierige Probleme wie seelische Gesundheit, Körperwahrnehmung, sexuelle Orientierung, Cybermobbing und vieles Weitere diskutiert werden konnte. Auch wenn das Forum nicht mein kommerziell größter Erfolg war, ist es eines der Projekte, auf das ich besonders stolz bin. Wenn wir uns zusammentun und uns wirklich gegenseitig unterstützen, dann wird jeder von uns nicht nur stärker, sondern wahrscheinlich auch produktiver und erfolgreicher.

Menschen jeder Hautfarbe, jeder Identität und mit jeder Erfahrung sollten in einer Welt aufwachsen, in der sie dazu ermutigt werden, jede Tür zu öffnen und jeden Raum zu betreten, sei es ein Informatiklabor, ein Chefbüro oder ein Regiestuhl. Wir müssen uns trauen, von neuen Möglichkeiten, Ideen und Innovationen zu träumen, und wir müssen daran glauben, dass wir alles, was wir uns in den Kopf setzen, auch erreichen können. Und wir verdienen alle Mittel und jegliche Unterstützung, die wir benötigen, um unsere Träume zu verfolgen.

Heutzutage haben Frauen viel mehr Chancen und Möglichkeiten als früher. Wir sollten stolz auf dieses Erbe sein und auf die Frauen, die für diese Rechte gekämpft und uns neue Wege geebnet haben. Trotzdem haben wir noch einen langen Weg vor uns, denn es gibt noch vieles, wofür wir kämpfen müssen.

Risiken einzugehen macht Angst. Wenn du deine Träume verfolgst, machst du dich damit oft verletzlich. Aber du tust es trotzdem, weil du dir einfach nicht vorstellen kannst, es nicht zu tun, egal, ob du ein Unternehmen, eine Band oder eine NGO gründest oder ob du zeichnest, kochst oder dich als Kandidatin für ein Amt aufstellen lässt. Du machst es, weil es dir im Blut liegt, und du weißt genau, dass du deine Träume niemals verwirklichen kannst, wenn du diese Chance jetzt nicht ergreifst.

Genau das ist es, was es bedeutet, Chefin zu sein – Dinge zu tun, die dir Angst machen, unabhängig davon, welche Risiken und Herausforderungen es mit sich bringt. Während du daran arbeitest, etwas Neues in die Welt zu bringen, veränderst du die Welt ein bisschen. Und vielleicht sogar ziemlich viel.

Eine neuartige Idee zu haben bedeutet aber nicht, dass du sofort über das Wissen und die Fähigkeiten verfügst, deine Vision zum Leben zu erwecken. Aber das macht nichts – manche Dinge muss man einfach erst lernen, besonders geschäftliche Dinge. Gerade junge Frauen brauchen in dieser Hinsicht manchmal einen Anstoß, denn die meisten Informationen, die es zum Thema Erfolg und Unternehmensgründung gibt, sind nicht an uns gerichtet.

Und genau an dieser Stelle kommt She’s so boss ins Spiel.

Dieses Buch enthält Geschichten und Tools, die dir dabei helfen werden, deine innere Chefin zu finden, dein Selbstvertrauen zu stärken und die Führungsqualitäten hervorzuholen, die bereits in dir schlummern. Deine innere Chefin besitzt nicht nur die einzigartigen und wundervollen Fähigkeiten, die du hast, sondern auch die Mängel, die dich zu dem Menschen machen, der du bist. Denn deine Unsicherheiten und Schwächen sind vielleicht sogar deine wichtigste Form von Stärke. Stehe zu ihnen. Und nimm sie mit auf deinen Weg.

Ich glaube an vieles, aber vor allem glaube ich an die Power von Mädchen, die an sich selbst glauben.

Also, was auch immer dir jemand zu erzählen versucht, vergiss nie: Du bist die Chefin.

Einleitung

Always think big – denke immer im großen Stil. Vor allem gegenüber denjenigen, die sagen, dass du es eine Nummer kleiner halten, zurückschrauben, vorsichtig angehen solltest. Ja, genau dann umso mehr. Wenn du, egal, ob du zehn oder 25 bist, in die Businesswelt einsteigst, wirst du immer wieder auf Leute stoßen, die deine Träume verändern wollen – auch wenn sie es manchmal gut meinen. Sie werden dir erklären, dass du dir niedrige Ziele setzen solltest, damit du sie leichter erreichen kannst. Vielleicht warnen sie dich auch und sagen, dass dein Vorhaben sehr, sehr schwer umsetzbar sein wird. Oder sogar unmöglich. Die Leute meinen das nicht böse. Sie denken dabei an dich und an dein kleines, verletzliches Herz und sie machen sich Sorgen, dass du nach den Sternen greifst und aufgibst, wenn du sie nicht erreichst. Also sei nicht sauer auf sie. Höre zu, nicke freundlich und bedanke dich. Du solltest immer höflich bleiben, insbesondere wenn dir jemand einen Rat gibt. Aber wenn du dich verabschiedest, kannst du in dich hineinlächeln, weil du etwas weißt, was sie nicht wissen: Du bist eine knallharte Chefin. Und wenn du das Wort »Schwierigkeiten« hörst, siehst du vor allem die Herausforderung darin.

Wenn du über deinen Traum sprichst, eine eigene Firma zu führen – egal, ob du noch bei der Planung oder schon bei der Umsetzung bist –, solltest du immer im großen Stil denken. Um etwas Großartiges zu erreichen, musst du ein Konzept entwickeln. Du musst dich anstrengen, planen, hoffen und noch mehr planen. Das ist viel Arbeit, aber du nimmst die Herausforderung an. Dabei ist es wichtig, dass du dich immer in die Richtung orientierst, in die du gehen willst. Während der konkreten Verwirklichung deines Ziels, deine Firma aufzubauen, wirst du noch genug Gelegenheit haben, Dinge zu überdenken, neu auszurichten und zu verändern. Aber höre nie auf, dir hohe Ziele zu setzen und im großen Stil zu denken.

Chefin sein

Wenn du das Sagen hast, dann schmeißt du auch den Laden. »Chefin« sein heißt nun mal, die Chefin zu sein und dein Schiff wie ein fürsorglicher Kapitän durch die Wogen zu steuern, und zwar genau in die Richtung, in die du segeln willst. Du bist für dich selbst verantwortlich und für alle anderen, die mit dir zusammen daran arbeiten, deine Geschäftsziele zu erreichen.

Gute Chefinnen gehen mit gutem Beispiel voran, was bedeutet, dass du das Gesicht des Unternehmens bist. Nimm deine Topmitarbeiterin, nämlich dich selbst, genau unter die Lupe und sorge dafür, dass sie einen guten Job macht. Sei genau die Chefin, für die du gern arbeiten würdest.

Es gibt noch eine andere, abstraktere Vorstellung davon, was es bedeutet, »Chefin« zu sein. Dabei geht es vor allem um deine Einstellung. Frauen, die den Ton angeben, leiten nicht automatisch ein Unternehmen, obwohl viele es tun. Von manchen dieser Frauen hast du schon gehört und von anderen hättest du gern schon früher gehört. Ob Nellie Bly, die im 19. Jahrhundert Zeitungsartikel schrieb, oder Beyoncé, die mit Songtexten rockt, die den Nagel auf den Kopf treffen: Es fehlt nicht an starken Frauen, die mit unglaublichen Beispielen vorangehen. Und es gibt keinen Grund, wieso du nicht zu ihnen gehören solltest. Es gibt genug Platz für uns alle.

Chefin sein ist eine Lebenseinstellung. Eine Chefin ist eine Frau, die den Ton angibt und gleichzeitig großartige Ideen und grenzenlose Ambitionen hat. Beim Chefinsein geht es darum, wie du dich siehst und wie du dich der Welt zeigst. Chefin zu sein bedeutet, dass du eine hippe, coole und geniale Eigenmarke bist; dass du dich genauso definierst, wie du sein möchtest – ob unauffällig, aber selbstbewusst, ob laut und dominant oder extrem kreativ – auf jeden Fall bist du du selbst. Du bist es. Du bist das Business. Egal, ob du Erfolg hast oder nicht, niemand kann dir streitig machen, Chefin zu sein.

Deine Einstellung ist der Ausgangspunkt. Um Chefin zu sein, musst du dir selbst vertrauen. Nicht alles, was du anfängst, wird sofort perfekt funktionieren, aber solange du an dich selbst glaubst, weißt du, dass du es so lange weiter versuchen wirst, bis du es schaffst. Das ist Selbstvertrauen. Es bedeutet, dass du an etwas arbeitest, ohne dir Grenzen zu setzen. Du spannst ein weites Netz um deine Träume und findest heraus, wie du sie realisieren kannst. Dabei wirst du hart arbeiten. Du wirst dich nicht beklagen. Du wirst um Hilfe bitten, wenn du sie brauchst. Du wirst dich von unzähligen Frauen inspirieren lassen, die diesen Weg schon vor dir gegangen sind und die definiert haben, was es bedeutet, eine richtige Chefin zu sein.

Wir sind Frauen – und wir sind stark

Wir benutzen viele verschiedene Begriffe, um uns zu bezeichnen –»Mädchen«, »Frauen«, »Mädels«, »Chefin« –, und wollen damit gegenüber den Frauen, die schwer erkämpfte Siege im Frauenrecht erstritten haben, auf keinen Fall respektlos sein. Wir sind nicht rückwärtsgewandt. Wir machen uns nicht klein, indem wir das Wort »Mädchen« gebrauchen. Im Gegenteil, wir holen uns das Wort zurück. Geschichtlich wurde das Wort »Mädchen« oft als Beleidigung benutzt oder um eine jugendliche, wenig kompetente Person zu charakterisieren und damit zu signalisieren, dass Frauen nichts so gut können wie Männer. Aber wir wissen, dass das komplett falsch ist und dass man stolz darauf sein kann, ein Mädchen zu sein. Als Frauen mussten wir für unsere Rechte kämpfen, und das macht uns nur stärker.

Wir alle zeigen in verschiedenen Situationen unterschiedliche Aspekte unserer Selbstwahrnehmung. Wir sind Mädchen, Frauen, Mädels, Damen, Tussis und Göttinnen. Wir arbeiten hart und wir dürfen uns so nennen, wie wir wollen. Ein Mädchen, das eine Firma leitet, ist nicht weniger stark als eine Frau, die eine Firma leitet. Wir nutzen unsere innere Eleanor Roosevelt und arbeiten daran, unternehmerische Projekte zu entwickeln. Das ist es, was Chefin sein bedeutet. Und das ist es, was es bedeutet, ein Mädchen, eine Frau oder als was auch immer du dich bezeichnen willst zu sein.

Nur damit klar ist, wen wir meinen, wenn wir Chefinnen beschreiben: Wir meinen uns selbst. Wir beschreiben Mädchen, die ihr eigenes Business gründen wollen, und solche, die schon einen Laden schmeißen. Wir meinen Ladys, die kein Nein akzeptieren, wenn es um ihre Träume geht. Wir meinen J. K. Rowling, Janelle Monáe, Amelia Earhart, Mo’ne Davis, Gloria Steinem, Oprah Winfrey, Lucille Ball, Linda Sarsour, Chelsea Clinton, Taylor Swift, Malala Yousafzai, Sofía Vergara, Aung San Suu Kyi, Michelle Obama, Tavi Gevinson, Samantha Bee. Und wir meinen dich.

Nur eins noch

In diesem Buch wirst du oft »Nur eins noch« lesen. Viele Ideen brauchen einen Nachsatz oder eine Fußnote, damit man sie richtig versteht, mach dir also Notizen. Du wirst sehen, dass diese Nachsätze manchmal sogar wichtiger sind als das vorher Gesagte.

In diesem Fall geht es darum, zu anderen Chefinnen nett zu sein. Mache niemals eine andere Frau herunter. Wir alle arbeiten hart, um Neues zu erschaffen, Veränderungen herbeizuführen und Dinge anzufangen, die eine Bedeutung haben. Manchen gelingt das anscheinend sehr leicht oder sie scheinen dir gegenüber einen Vorteil zu haben. Vielleicht findest du manche Ideen von anderen Frauen komplett bescheuert oder du kannst dir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie funktionieren. Oder du bekommst mit, dass jemandem etwas gelingt, den oder die du nicht besonders sympathisch findest.

Halte deine Zunge im Zaum. Uns gegenseitig herabzusetzen bringt uns nicht weiter. Für uns gilt das Sprichwort »Mit der Flut steigen alle Boote«. Vor allem, weil wir Frauen in einer Welt, in der wir nicht immer ernst genommen wurden, zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen müssen. Da, wo eine Frau erfolgreich war, ist immer Platz für eine zweite. Der Erfolg eines Menschen ebnet den Weg für den nächsten und wir werden nicht besser, indem wir andere schlechtmachen. Sei gerecht. Behandle andere so, wie du behandelt werden möchtest. Du weißt nie, mit wem du später mal Kontakt haben wirst. Drückt euch gegenseitig die Daumen.

»Wir können unser Ziel nicht erreichen, wenn die Hälfte von uns zurückgehalten wird. Wir rufen alle unsere Schwestern in der ganzen Welt dazu auf, mutig zu sein, ihre inneren Stärken wahrzunehmen und ihr volles Potenzial zu entfalten.«

Malala Yousafzai, Friedensnobelpreisträgerin