Teresa Hochmuth
Das Adventskalenderbuch
24 zauberhafte Vorlesegeschichten
Mit Illustrationen von Maria Bogade
Lilli und ihre Freunde
Die Little Friends, das sind Lilli, Mali und Matze. Sie wohnen bei Mona im Kinderzimmer. Und pssst! Mit Mona teilen sie ein Geheimnis: Wenn kein Erwachsener dabei ist, werden die Puppen lebendig!
Lilli liebt nicht nur die Farbe Rosa, sie ist auch rosa, von den Haaren bis zu den Schuhen. Sie wohnt noch nicht so lange bei Mona und muss noch einiges über die Welt der echten Kinder lernen. In Lillis Kopf geht gerne einmal alles drunter und drüber und so verwechselt sie Wörter oder bringt die anderen Puppen mit ihren eigenen Wort-Erfindungen zum Lachen. Aber langweilig wird es mit Lilli nie, denn sie hat immer eine neue, verrückte Idee.
Matze ist ein richtiger kleiner Lausejunge mit mächtig Unfug im Kopf. Er bringt Mona und seine Freunde manchmal in Schwierigkeiten. Aber wenn es drauf ankommt, ist er immer zur Stelle und hilft den anderen aus der Patsche. Matze spielt gerne Fußball oder Geheimagenten, fährt Skateboard und ist sehr tierlieb.
Mali liebt Bücher, Ballett und alles, was grün ist. Das Lesen hat sie sich selber beigebracht. Sie ist ruhiger und vorsichtiger als ihre Freunde Lilli und Matze. Aber auch wenn sie auf den ersten Blick etwas schüchtern oder ängstlich erscheint, kann Mali manchmal mutiger sein als alle anderen.
Mona geht gerne in den Kindergarten, mag Basteln, Abenteurer spielen und draußen herumtoben. Aber am liebsten spielt sie mit ihren kleinen Freunden. Deshalb nimmt sie die drei auch überallhin mit. Das Puppenhaus hat Mona von ihren Eltern geschenkt bekommen. Aber Mama und Papa haben keine Ahnung, dass die Little Friends lebendig sind und sprechen können. Denn Mona passt immer gut auf, dass ihr Geheimnis nicht entdeckt wird. Lilli, Matze und Mali sind sich einig: Mona ist die beste Puppenmama der Welt.
Der Adlenz-Karwendler
»Monas Oma ist da!«, ruft Lilli ihren Freunden Mali und Matze zu, als sie aufgeregt ins Zimmer stürmt. Sie hat gerade auf der Treppe gespielt, als es an der Tür klingelte.
»Hat sie Kekse mitgebracht?«, will Matze sofort wissen. Monas Oma ist nämlich bekannt dafür, dass sie die weltbesten Kekse backt.
Lilli lacht, denn das hat Mona auch gleich gefragt. Aber Oma hatte keine Kekse im Gepäck. Dafür hat sie Mona versprochen, dass sie bald zusammen Plätzchen backen. »Und dann hat sie Mona einen Adlenz-Karwendler geschenkt«, berichtet Lilli.
Mali sieht sie verwirrt an: »Was ist denn ein Adlenz-Karwendler?«
Das weiß Lilli auch nicht so genau. Sie weiß nur, dass Mona sich riesig drüber gefreut hat. Es muss also etwas Tolles sein.
»Vielleicht ein Tier?«, überlegt Matze. »Ein Vogel? Oder ein Hund!«
»Karwendler klingt eher nach einer haarigen Raupe«, findet Mali und runzelt die Stirn.
Aber Lilli glaubt nicht, dass es sich um ein echtes Tier handelt. Schließlich sah die Schachtel, die Mona von der Oma bekommen hat, recht flach aus. Und Luftlöcher waren auch keine drin. »Höchstens ein Kuscheltier«, überlegt Lilli. »Aber ein ziemlich plattes. Oder was ganz anderes.«
»Vielleicht eine Maschine?«, schlägt Matze vor.
Lilli findet die Idee super: »Am besten eine Keks-Back-Maschine!« Sie kann sich schon ganz genau vorstellen, wie der Adlenz-Karwendler funktioniert: »Man schüttet einfach Mehl und Zucker oben rein. Dann piept und zischt es, der Karwendler verwendelt-verwandelt das alles und - zack! - hat man leckere Kekse.«
»Das wäre toll!«, meint Mali. »Dann können wir immer Kekse essen, auch wenn die Oma nicht zu Besuch ist.«
Während die kleinen Freunde noch von ihrer neuen Erfindung schwärmen, kommt Mona herein. »Guckt mal! Das hat Oma für mich gemacht!«, ruft sie begeistert und zieht eine lange Schnur aus der Schachtel, an der viele kleine rote Säckchen hängen.
Lilli weiß nicht so recht, was sie davon halten soll. Das soll der Adlenz-Karwendler sein? Auch Mali und Matze wundern sich: Was will Mona bloß mit dieser Säckchen-Schnur?
Mona muss über ihre verwirrten Gesichter lachen. »Ihr habt wohl noch nie einen Adventskalender gesehen?«, fragt sie.
Lilli, Mali und Matze schütteln die Köpfe. Also erklärt Mona, was es damit auf sich hat: Ein Adventskalender hilft beim Warten auf Weihnachten. Jeden Morgen darf sie ein Säckchen aufmachen. Darin sind kleine Geschenke oder auch mal was Süßes. Ins erste Säckchen hat Oma eine grüne Glitzermurmel für ihre Murmelsammlung gesteckt. »Und wenn ich das letzte aufgemacht habe, dann ist Weihnachten«, strahlt Mona. »Gut, oder?«
Mali gefällt der Adventskalender: »So kann man sich jeden Tag schon ein bisschen vorfreuen.«
»Aber ein Adlenz-Karwendler wäre noch besser gewesen«, meint Lilli grinsend.
Nun ist es Mona, die ein ziemlich verwirrtes Gesicht macht: »Was soll das denn sein?«
Da müssen Lilli und ihre Freunde ganz schön lachen.