Der Tag endet mit dem Licht

Cover

Anmerkungen

Das Anwesen in San Antonio
  1. F Space, Santa Ana, Californien, 19. November 1971.

  2. Art/Life: One Year Performance 1981–82 (Rope Piece).

  3. «Seebed» Sonnabend Gallery, New York, 5.–29. Januar 1972.

  4. «Wall-Performance», Galerie Scherner, Düsseldorf, 10. Januar 1978.

  5. Vgl. Lippard, Lucy: «Six Years: The dematerialization of the art object from 1966 to 1972», Praeger, New York 1973.

The International House of Pancakes

s gibt keinen Viadukt. Es gibt noch nicht einmal Wasser in Paradise, Texas. Keine Täler, keine reißenden Flüsse. Zumindest glaubte ich das für lange Zeit. Schreibe das Wort auf den Zettel neben dem Notizbuch. Jede Nacht, in der ich von ihm träume, ist da das Wasser, höre ich es im Tal unter den Steinbögen rauschen.

Das erste Werk, das ich nach über fünfundzwanzig Jahren von ihm sehe. Die vierundsiebzig Fotografien ergeben zusammen das abstrakte Mosaik eines Steinviadukts. Auf den einzelnen Fotos ist es nicht erkennbar. Die Seite des Ausstellungskatalogs stockfleckig und wellig. Zerbröckelt fast beim Umblättern. Ich lernte ihn kennen, als er sich längst von der Fotografie abgewandt hatte.

 

Der Stall hatte gebrannt, in einer der Nächte, in denen ich träumte. Die Katze weckte mich. Ich sah nur noch den Rauch, keine Flammen. Die Scheunen hier sind alt. Schlägt der Blitz ein, lässt man sie brennen. Sie stehen so weit übers Land verteilt, dass keine Gefahr besteht; manche werden neu aufgebaut, oft an anderer Stelle, andere nicht.

Über dem kohlschwarzen Gerippe des Dachstuhls eine Plane, notdürftig festgenagelt, sie schlug im Wind und weckte mich erneut. Ich stand also auf und suchte in seinen Notizen. Ging umher, durch die Räume, ohne Licht zu machen. Stellte mich in den Türrahmen, lehnte mich an die Seite, das Gesicht ganz nah am Holz; spähte quer durch die Räume. Das Notizbuch in der Hand. Draußen

Ich las seine Notizen noch einmal. Und noch einmal. Fand danach keinen Schlaf mehr.