Entdecke deine wahre Natur
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
1. Auflage 2018
Copyright© 2006 by Omega-Verlag
Lektorat: Gisela Bongart
ISBN 978-3-930243-36-5
eISBN 978-3-898458-60-3
Dieses Buch wurde nach den Regeln
der alten Rechtschreibung lektoriert.
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Omega®-Verlag, Gisela Bongart und Martin Meier (GbR)
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Vorwort
Teil I
Wunder – ein günstiger Nebeneffekt
Der Agape-Virus
Nonduales Bewußtsein
Teil II
Das höchst positive Werk der Desillusionierung
Die Illusion:Liebe muß ich fühlen können
Die Illusion:Ohne romantische Liebe
kann ich nicht glücklich sein
Die Illusion:Jeder Wunsch wird mit
der richtigen Technik Realität
Die Illusion:Ich bin der unumschränkte Herr im Haus
Die Illusion:Meine Existenz als Person ist real
Die Illusion:Wer nicht kämpft, der kann nicht gewinnen
Die Illusion:Das pralle Leben ist anderswo
Die Illusion:Wer sich nicht bewegt, der bewegt nichts
Die Illusion:Was ich wahrnehme, ist wahr
Die Illusion:Was drauf steht, ist auch drin
Die Illusion:Irgendwie bin ich im falschen Film
Die Illusion:Jeder Schritt nach vorn bringt mich voran
Die Illusion:Im Leersein ist keine Erfüllung
Die Illusion:Mein Leben dient einem besonderen Zweck
Die Illusion:Spiritualität führt zur Erleuchtung
Die Illusion:Stille ist Geräuschlosigkeit
Teil III
Objektlos lieben:
Ein Konzept, das „nirgendwo“ hinführt
Empfehlung 1:Ein inneres Audiotape implementieren
Empfehlung 2:Für eine mentale Diät entscheiden
Empfehlung 3:Die innere Festplatte konfigurieren
Empfehlung 4:Gewöhnung an die Alltagsübung: hinschauen, annehmen und lieben
Empfehlung 5:Von allen Mythen befreien, die sich um die Liebe ranken
Empfehlung 6:Gar nichts tun
Empfehlung 7:Mühelos desillusioniert werden
Teil IV
Brauche ich einen Guru?
Konzepte zur Entidentifikation
Nachwort
Das Eine
Über den Autor
Angebot
In Liebe und Verehrung widme ich dieses Buch
Ramesh S. Balsekar.
Danksagung
Mein Dank geht an Bettina Suter, Gabriele Haring und Jan den Otter, Menschen, die das Agape-Konzept lieben, meiner Bitte entsprachen, das Manuskript zu lesen, und durch ihr Feedback mithalfen, daß dieses Buch in dieser Form vorliegt.
ES GIBT NICHTS, WAS GELINGEN
ODER MISSLINGEN KÖNNTE
Hubert Benoit „Die hohe Lehre“
Die meisten Leser meiner ersten beiden Bücher Leide nicht liebe und Liebe ist die Lösung kauften sie mit der Absicht, eine positive Veränderung in ihrem Leben herbeizuführen. Sie wollten mit der Methode, alles zu lieben, glücklicher, gesünder, erfolgreicher werden. Zahlreiche Leser schrieben mir, daß sie diese Ziele erreichten, materielle und ideelle. Die Ergebnisse wunderten mich nicht, denn Liebe ist die stärkste Magie, und sie kann tatsächlich Wunder über Wunder vollbringen.
Auch ich selbst hatte die Methode aus diesem Grund angewendet. Und als ich damit begann, mich darin zu üben, in allen Zuständen und Situationen zu lieben, um möglichst kontinuierlich auf höchster Ebene zu schwingen, erfüllten sich einige meiner tiefsten Wünsche. Doch damit nicht genug. Innerhalb von nur wenigen Monaten brachte mich die Übung zum Ende meiner vierzigjährigen spirituellen Suche und in einen Zustand beständigen Friedens. Diese Erfahrung hatte ich nicht erwartet, letztlich jedoch hatte sich hinter all meinen vordergründigen Zielen der Wunsch genau danach verborgen. Erfolge sind eben nicht alles, was wir begehren. Tief in uns ist ein Verlangen, das sich nach jeder Wunscherfüllung zunächst einmal abschwächt, dann aber immer und immer wieder erstarkt.
Womöglich erkennst du deine eigene Erfahrung in den folgenden drei Beispielen wieder. Beispiel Nr. 1: Glückselig stellt jemand fest: Ich habe meinen Traumpartner gefunden! Ein paar Jahre später findet er heraus: Das war doch nicht die große Liebe! Oder das Paar gewöhnt sich aneinander und die Liebe verliert ihren Glanz. Beispiel Nr. 2: Jemand macht Karriere und merkt auf dem Zenit des Erfolgs: Da muß es mehr geben! Das kann doch nicht alles im Leben sein! Beispiel Nr. 3: Jemand baut ein Haus, doch das Glücksgefühl, das er mit der Abzahlung der letzten Rate verband, stellt sich nicht ein.
Wann immer wir spüren, daß die Erfüllung eines Wunsches nicht den erhofften Effekt bringt, peilen wir neue Ziele an. Oder wir sind endlich bereit, der scheinbar unstillbaren Sehnsucht tief in unserem Inneren auf den Grund zu gehen.
Bist du soweit? Dann könnte dir dieses Buch helfen. Denn es wurde für all jene Menschen geschrieben, die das Gefühl nicht loswerden können, daß ihnen noch etwas ganz Entscheidendes fehlt. Obwohl sie eigentlich nicht meckern können über ihr Leben. Vielleicht hast du schon eine Menge erreicht. Vielleicht bist du mehr oder minder erfolgreich. Du könntest das Leben genießen. Und doch…
Die meisten Menschen sind davon überzeugt, daß man in dieser Welt nur dann etwas erreicht, wenn man dafür etwas tut. Gar nichts tun und alles erreichen bedeutet: unsere wahre Natur zu entdecken, die keine Herausforderung des alltäglichen Lebens, keine negative Emotion, kein Problem in deinen Lebensumständen zu unterminieren oder gar zu zerstören vermag.
Menschen in diesem Seinszustand werden zumeist erwacht oder erleuchtet genannt. Ich verweigere mich diesen Begriffen, weil sie sich geradezu hervorragend dazu eignen, die Illusion zu nähren, einen anderen, einen ganz besonderen Zustand erreichen zu müssen. Die Entdeckung unserer wahren Natur ist jedoch mit keiner Bedingung verknüpft. Im Gegenteil: Es ist ausschließlich die Idee, in einen „optimaleren“ Zustand gelangen zu müssen, die uns in der Wahrnehmung unseres natürlichen Zustands blockiert. Ist diese Idee als Illusion entlarvt, bleibt uns gar nichts anderes mehr übrig, als den perfekten Zustand wahrzunehmen, in dem wir uns JETZT (und daher zu jedem Zeitpunkt) befinden. Dazu braucht man zwar überhaupt nichts zu tun, weil uns das aber so fürchterlich schwerfällt, gilt es jetzt nur noch zu VERLERNEN, uns aufunser Tun zu verlassen.
Genau diesen Zweck verfolgt das vorliegende Buch. Es animiert dich nicht dazu, deine Aktivität zu erhöhen oder irgendeine Mühe auf dich zu nehmen. Das Konzept, dessen Anwendung ich empfehle, bietet vielmehr die Chance, das Tun zu verlernen und genau dabei deine wahre Natur zu entdecken. Und ist sie entdeckt, erkennst du, daß alles erreicht ist, was du dir im tiefsten Inneren gewünscht hast.
Nach dieser Entdeckung erledigt sich sogar das von mir empfohlene Konzept, denn das Leben wird zu einem harmonischen Fließen. Wünsche erfüllen sich wie nebenbei, ohne Jagdfieber und erheblichen Aufwand. Verschlossene Türen werden nicht als Unglück betrachtet, sondern als Hinweis auf andere Türen, die bereits weit offen stehen und deinem Blick bisher entgingen. Negative Emotionen und Konflikte lösen sich ohne direktes Eingreifen auf. Die Herausforderungen des alltäglichen Lebens werden akzeptiert und erzeugen nicht mehr das Gefühl der Hilflosigkeit. Problematische Situationen vermögen den inneren Frieden nicht mehr zu zerstören. Vielmehr wirst du beobachten können, daß sie ebenso unverursacht vergehen, wie sie entstehen. Du wirst also gar nichts mehr tun, weil all dein Handeln nun ebenso „geschieht“ wie das Atmen.
Kürzlich fragte mich ein Teilnehmer zu Beginn meines Workshops: „Ist es denn wissenschaftlich bewiesen, daß der Kosmos in Resonanz auf unsere Schwingung positiv oder negativ reagiert?“
„Forschungsergebnisse zeigen, daß der Masseanteil in einem Festkörper wie dem menschlichen Körper nur ein Billiardstel Anteil beträgt“, antwortete ich, „und das bedeutet natürlich, daß er nahezu gänzlich aus Schwingung besteht. Aber ein Beweis für das Resonanzgesetz ist das natürlich nicht. Das gilt jedoch auch für den Big Bang oder die Evolution – es sind nur Theorien. Wir können noch nicht mal beweisen, ob das, was wir wahrnehmen, ‚die‘ Realität oder nur ein winziger Ausschnitt der Realität ist. Selbst, ob wir wirklich oder nur virtuell existieren ist nicht nachzuweisen. Alles, was wir zu wissen glauben, besteht aus Theorien, Hypothesen, Interpretationen und Bewertungen. Ausschließlich unsere subjektive Erfahrung liefert uns konkrete Beweise dafür, daß unser Erlebniskosmos tatsächlich auf unsere jeweilige Schwingung reagiert. Am einfachsten zu erfahren in der persönlichen Begegnung mit Menschen. Die negative Schwingung eines notorischen Nörglers oder Griesgrams wird sicher andere Reaktionen in dir auslösen als die eines harmonischen, glücklichen Menschen. Die höchste Schwingungsfrequenz ist fraglos die Liebe.“
Eva bemerkte dazu: „Das hab ich schon begriffen! Und wie gern würde ich in jeder Situation lieben, um in optimale Resonanz mit dem Kosmos zu kommen, aber es gelingt mir nicht immer. Sobald mir etwas so richtig gegen den Strich geht, ist meine Schwingung im Keller.“
„Dann lieb dich doch einfach dafür, daß sie im Keller ist“, empfahl ich ihr, „entscheidend ist ja nicht, WAS du liebst, sondern nur, DASS du liebst! Es geht letztlich nur um Schwingungssteigerung und nicht darum, ein Jünger der Liebe zu werden, verstehst du?“
Sie sagt: „Das hab ich auch schon verstanden, und ich liebe mich auch dann, wenn ich unten bin, aber es nützt nix. Meine Gefühle bleiben trotzdem im Keller.“
Meine Antwort: „Liebe dich doch dafür, daß sie im Keller bleiben! Dann kommt der Aufzug, der dich ins höchste Stockwerk, auf die Ebene der Liebe, befördert!“
Eva erwidert: „Das hab ich auch schon gemacht, aber mein Aufzug ist mittendrin steckengeblieben und dann wieder ins Erdgeschoß runtergekracht. Getan hat sich also wiederum nix.“
Die ganze Gruppe lacht wegen des Wortspiels, nur Eva bleibt ernst. „Was soll sich denn tun?“ frage ich sie.
„Na ja, zunächst mal sollten sich bessere Gefühle einstellen.“
„Zunächst mal, hast du gesagt – und was noch?“
„Nun, ich möchte natürlich auch, daß der Kosmos auf meine Liebesschwingung endlich mal positiv reagiert.“
Ich bohre weiter. „Und was, meinst du, würde oder müßte geschehen, wenn der Kosmos in Resonanz reagiert?“
Sie zögert ein wenig, dann sagt sie: „Nun, ich möchte endlich den Partner fürs Leben kennenlernen.“
Tja Eva (und das gilt natürlich für alle Evas und auch für die Adams), so funktioniert’s nur in den wenigsten Fällen. Ich liebe ein bißchen, mal hier und mal dort, insbesondere dann, wenn’s mir so richtig schlecht geht, erhöhe dadurch mein Schwingungsniveau, und schwuppdiwupp schickt mir der Kosmos den Partner fürs Leben! Und sollte das nach ein paar Tagen nicht funktionieren, nun, dann laß ich das mit dem Lieben, hol mir ein neues Buch und probiere eine andere Methode. Vielleicht schaff ich’s mit ihr.
Bei konsequenter Anwendung dieser Methode ist es völlig ausgeschlossen, daß sich in deinem Erlebniskosmos nichts tut. Aber auf Knopfdruck geht’s meistens nicht. Und das ist auch gut so.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, daß du nach einem Tag „lieben“ nicht den Partner fürs Leben findest oder im Lotto eine Million Euro gewinnst! Keineswegs deshalb, weil ich dir das nicht gönne, sondern weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, daß du kurze Zeit später ebenso „tief schwingst“ wie zuvor. Mit all den Millionen. Oder mit dem Partner fürs Leben. Oder mit beidem zusammen. Warum? Weil sich dein Schwingungsniveau im alltäglichen Leben nicht sonderlich verändert oder gar stabilisiert, wenn du die Methode nur zur „schnellen Wunscherfüllung“ benutzt. Solange sich dein Schwingungsniveau nicht nach oben verändert und auf diesem Niveau stabilisiert, wirst du unabhängig von deinen äußeren Umständen unweigerlich immer wieder in denselben inneren und äußeren Zustand zurückkehren.
Eva benutzte meine Methode, um einen Partner fürs Leben zu finden. An diesem Wunsch ist natürlich nichts falsch, aber in der Regel muß, bevor das passieren kann, zunächst etwas anderes passieren.
Günther hat es erlebt. Auch er wollte seine Traumpartnerin finden und erhöhte mit objektloser Liebe sein Schwingungsniveau, weil er begriffen hatte, daß der Kosmos nicht auf seine Wünsche, sondern auf seine Schwingung reagiert. Wie bei Eva tat sich auch bei ihm zunächst überhaupt nichts. Doch anders als sie entdeckte er nach ein paar Wochen kontinuierlichen Übens, daß er sich auch ohne Partnerin relativ glücklich fühlte. „Ich war so angefüllt mit Liebe, daß ich dachte: Selbst wenn ich sie nicht finden sollte – mehr Liebe, als ich bereits jetzt in mir spüre, kann mir eigentlich niemand geben. Natürlich war da noch immer der Wunsch nach einem Gegenüber, alleine wollte ich nicht ewig bleiben, aber die Dringlichkeit, der Druck, sie unbedingt und möglichst schnell finden zu müssen, war weg.“
Wenige Wochen nach dieser Entdeckung passierte es dann. In einem Zugabteil kam er „zufällig“ ins Gespräch mit einer Dame, die wie er mit dem ICE von Basel nach Hamburg fuhr. Die Konversation erstreckte sich über mehrere Stunden, so viel hatten sie sich zu sagen. Sie trafen sich anschließend einige Male, entdeckten dabei, daß sie füreinander wie geschaffen waren, und heute lebt er schon mehrere Monate mit ihr zusammen.
Ebenso erging es Bernhard. Eine liebende Partnerin hatte der schon, aber wie er fand: viel zu wenig Geld. Finanziell unabhängig wollte er daher werden. Und das möglichst schnell. Er begann sich darin zu üben, alles im Alltag zu lieben, und spielte Lotto, gewann aber im besten Fall gerade mal zwei Euro fünfzig. Da begriff er, daß er aufs falsche Pferd gesetzt hatte. Nicht, was die Methode, sondern das Lottospielen betrifft. Zwar gab er immer noch jede Woche seinen Lottoschein ab, aber er vertraute nicht mehr darauf, durch einen Sechser steinreich zu werden. Statt dessen setzte er auf das Prinzip, das ich ihm in einem meiner Workshops vermitteln konnte: Tu das, was du tust, mit Liebe und Leidenschaft! Und so ging er voll auf in seiner Arbeit.
Bernhard war in einer kleinen Firma beschäftigt, die alte Möbel restaurierte. Schon wenige Wochen später ergab sich die Chance zur Selbständigkeit. Und heute, nur zwei Monate später, hat er bereits so viele Aufträge, daß er zeitweise Mitarbeiter eines Zeitarbeitsunternehmens least, um sie abzudecken. Kürzlich fragte ich ihn: „Hast du denn dein Ziel, viel Geld zu scheffeln, erreicht?“ „Nee, das nicht“, sagte er, „aber es geht mir finanziell weitaus besser als vorher, und meine Arbeit macht mir einen Heidenspaß, seitdem ich selbständig bin. Außerdem bin ich ja erst ganz am Anfang. Werner, besser konnte es für mich gar nicht kommen.“
Manchmal klappt es natürlich postwendend. Eine Leserin schrieb mir: „Ich bin total begeistert. Habe das Buch erst seit einer Woche und bin erstaunt über den einzigartigen Erfolg. Ich hatte eine schwere Knieerkrankung und gehe seit drei Jahren keinen Schritt ohne Schmerzen. Innerhalb von drei Tagen waren die Schmerzen durch Liebe weg. Allerdings hatte ich auch gute Vorarbeit mit MET geleistet. Auch bei den Kindern habe ich schon einen tollen Erfolg erzielt… Man muß absolut kein Genie sein, nur dran denken!“
Angelika schrieb mir: „Ein Jahr mit vielen Mißerfolgen liegt fast hinter mir, und das neue Jahr sah nicht rosig aus, aber dank der von Ihnen erlernten neuen Einstellung auf das Lieben hat das Universum schon zweimal Bestellungen ausgeliefert: Meine Mitarbeiter haben aufs Weihnachtsgeld verzichtet, obwohl vertraglich vereinbart, weil sie an die Firma glauben, und heute rief ein Kunde an und erteilte einen großen Auftrag für 2005 in Höhe von 160.000 Euro – einfach unglaublich, oder doch nicht?“
Und Wolfgang sandte mir ein E-Mail mit folgendem Inhalt: „Nachdem ich im Workshop bei dir in Karlsruhe war, war ich begeistert von dir und deiner lieben Ruth, und ich war überzeugt, das isses! Leider hat mich der Alltag sehr schnell eingeholt, und ich verfiel wieder in meine alten Muster, aber vor allem übte ich mich nicht mehr in AGAPE, habe andere Dinge ausprobiert…, mit dem Resultat, daß mir der Kopf rauchte. Lange Rede, kurzer Sinn: alles wahnsinnig kompliziert. Dann besann ich mich wieder auf dich und nahm dein Buch noch einmal in die Hand, seither ist es um mich geschehen, es hat endlich geklingelt, seit 14 Tagen übe ich auf Teufel komm raus, und… es funktioniert, ich explodiere manchmal förmlich vor Glück, meine Probleme bestehen nach wie vor, a b e r ich umhülle sie mit Liebe, alles geht leichter, nichts mehr scheint unmöglich, meine Firma expandiert, ich lerne tolle Menschen kennen, alles ist im Fluß, und ich bekomme positive Resonanz auf alles, was ich tue.“
Natürlich freue ich mich über solche Feedbacks, weiß aber nicht zuletzt aus eigener Erfahrung, daß Wunder nur ein äußerst günstiger Nebeneffekt sind, der nicht allzu lange anhält. Den Grund dafür erfährst du in den nächsten Kapiteln.
Wer das Konzept anwendet, sich selbst in allem zu lieben, egal was er gerade erlebt, erfährt zweifellos eine Steigerung seines Schwingungsniveaus. Und manch ein unerfüllbar erscheinender Wunsch wird sich erfüllen. Doch das ist weitaus nicht alles, was die Übung bewirkt. Es ist nur ein ganz kleiner Anfang.
Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis, das sich auch mir erst während der Übung erschloß: Agape, die Liebe ohne Objekt, ist wie ein Virus, der dich, wenn du erst einmal mit ihm „infiziert“ bist, vollständig durchdringen und mit Haut und Haaren verschlingen wird.
Agape kennt deine Wünsche, bevor du sie aussprechen kannst. Und ihre Schwingungsfrequenz ist so hoch, daß du mitunter sogar in der Lage sein wirst, temporär Naturgesetze außer Kraft zu setzen. Doch Wunder sind wie bereits erwähnt nur ein günstiger Nebeneffekt.
Es mag dir noch nicht bewußt sein, doch dein tiefster, dringlichster Wunsch ist, deine wahre Natur zu entdecken. Daher wird deine rastlose Suche erst nach dieser Entdeckung beendet sein. Darauf zielt Agape, und nur aus diesem Grund hat dich der „Virus“ erfaßt.
Vielleicht denkst du, eine supergeile Methode zur Wunscherfüllung gefunden zu haben. Keine Frage, das stimmt auch! In Wahrheit jedoch ist die Methode ein Köder, um dich wie einen Fisch an der Angel zu fangen. In Wahrheit will sich Agape selbst einen Wunsch erfüllen und dich mit Haut und Haaren, sozusagen aus lauter Liebe „auffressen“. Letztlich hast nicht du Agape gefunden. Agape fand dich. Und warum? Um dich ganz und gar mit sich selbst zu durchdringen, und erst dann bist du am Ende deiner rastlosen Suche.
Agape definieren wir als „Liebe ohne Objekt“. Nun, was ist das eigentlich: Die Liebe ohne Objekt? Wenn du erst einmal von ihr erfaßt bist, wirst du realisieren, daß sie niemand anderes ist als du selbst. Du selbst in deinem innersten Wesen: deine wahre Natur.
Wer sich in die Liebe verliebt, spürt meistens sofort, daß er sich selbst weitaus näher ist als jemals zuvor. Dieser Eindruck ist keine Täuschung, denn du hast dein wahres Wesen berührt.
Der Agape-Virus braucht jedoch zumeist etwas Zeit, um in deinen Verstand einzudringen, um deine falschen Vorstellungen über dich selbst löschen oder deprogrammieren zu können. Denn diese Vorstellungen sind das einzige Hindernis, um ohne jede Übung in Agape zu bleiben. Um also im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr zu tun und dennoch alles zu erreichen.
Es gab noch nie einen Zeitpunkt, in dem du nicht Agape warst. Und es wird auch nie einen geben, in dem du nicht Agape bist. Das hast du nur vergessen. Und deshalb rennst du allen möglichen Objekten nach, von denen du dir das versprichst, was nur Agape dir geben kann.
Wann immer du dich an Agape erinnerst, erinnerst du dich an dich selbst. Und wenn man es genau nimmt, erinnert sich sogar Agape an sich selbst. Denn du bist ja in Wahrheit Agape.
Ohne es zu wissen, aktivierst du mit jedem Erinnern den Agape-Virus, bis er schließlich alle Vorstellungen über dich zerstört hat. Und was bleibt dann übrig? Natürlich Agape, deine wahre Natur, was denn sonst?
Wirst du dir dann nichts mehr wünschen? Wirst du dann keine Interessen mehr haben? Wirst du dann keine Hobbies, keine Leidenschaften mehr haben? Wirst du dich dann am gesellschaftlichen Leben nicht mehr beteiligen? Nun, das passiert zwar in seltenen Fällen, ist jedoch zumeist nicht der Fall.
Der Agape-Virus wirkt wie jeder Virus subtil und nicht wie ein Hammer, der dein eingebildetes Selbstbild in tausend Stück zerschlägt. Dein Ego wird nicht vernichtet, du wirst lediglich desillusioniert. Du wirst weiterhin existieren, wirst weiterhin für deine existentiellen Bedürfnisse sorgen, doch du wirst dich nur noch aus diesem funktional notwendigen Grund mit deinem Ego identifizieren. Du wirst aber nicht mehr glauben, daß du dein Ego bist. Dein Ego wird dir als ein Objekt unter vielen anderen Objekten erscheinen. Mitunter wirst du ein anderes Objekt oder Ego wichtiger erachten als dein eigenes Ego. Beispielsweise deinen Partner. Oder deine Kinder. Oder ein Buch, das dich fasziniert.
Ist es nicht heute schon manchmal so, daß du ganz und gar aufgesogen bist von einem anderen Objekt? Wenn du beispielsweise ein interessantes Buch liest oder einen faszinierenden Film siehst – bist du dir während solcher Zeiträume überhaupt noch deiner selbst, deines Egos, bewußt? Ist es dann nicht vielmehr so, daß du ganz und gar in der Geschichte aufgehst, die du liest oder siehst? Beweist dir das nicht, daß dein Ego letztlich nur ein Instrument ist, durch das die Welt der Objekte wahrgenommen werden kann?
Der Agape-Virus wird es sonnenklar machen: Ich bin nicht das, was ich jeweils wahrnehme. Ich bin Agape in allem und jedem.
Es ist müßig, dir darüber Gedanken zu machen, WANN diese Klarheit erscheint. Denn wenn du auf einen Zeitpunkt fixiert bist, deaktivierst du – zumindest temporär – den Agape-Virus. Er kann nur optimal wirken, wenn du dich einfach in allem liebst. Ganz egal was passiert: Liebe objektlos! That’s it!
Das ist kein Weg, der zu irgendeinem Ziel führt. Du bist vielmehr schon am Ziel, und die Liebe zu allem und jedem zerstört lediglich deine falsche Vorstellung, daß du jemals etwas anderes warst und etwas anderes sein kannst als Agape.
Sei sicher: Wenn dich der Virus erfaßt hat, gibt es kein Zurück mehr! Selbst wenn du ihn loswerden willst – keine Chance! Der Virus läßt sich nicht mehr entfernen. Es existiert einfach kein Antivirusprogramm, der ihn von der Festplatte deines Bewußtseins löschen kann. Der Virus wird jede Faser deines Seins mit sich selbst durchdringen. Versuche einmal, das Lieben für längere Zeit zu vergessen. Mach nur den Versuch, die Methode als Unsinn zu verwerfen! Dann wirst du schon sehen, daß es unmöglich ist. Der Virus selbst wird dich ans Lieben erinnern, denn er braucht diese Nahrung. Wenn du die Schwingung einmal erlebt hast, bist du unfähig, dauerhaft auf sie zu verzichten. Warum? Nun, du bist einfach hoffnungslos infiziert. Herzlichen Glückwunsch!
„Was du auch immer tust, lieb dich dafür, daß du es tust. Was du auch immer denkst, lieb dich dafür, daß du es denkst.“
Das Konzept, welches ich in Anlehnung an Thaddeus Golas und sein Buch Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst empfehle, ist nicht besser, geeigneter oder effizienter als irgendein anderes Konzept. Es ist nur einfacher in der Anwendung. Ich kenne zumindest keines, das so einfach nachvollziehbar und auch umsetzbar ist. Doch eines sollte dir klar sein, selbst wenn du meine beiden anderen Bücher schon kennst und das Agape-Konzept in der Praxis umsetzt: Du wirst mit seiner Umsetzung nicht irgendwo ankommen können, wo du JETZT noch nicht bist. Das Konzept kann letztlich wie alle anderen Konzepte zur Entdeckung deiner wahren Natur nur dazu führen, daß am Ende niemand mehr da ist, der glaubt, irgendwo ankommen zu können oder ankommen zu müssen. Und wenn das der Fall ist, hat es ausgedient und du brauchst es nicht mehr.
Die Übung ist simpel: Liebe, egal was geschieht! In wirklich allem, was sich im Alltag ereignet. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob du emotional gerade oben bist oder unten. Ob dir eine Situation paßt oder nicht. Ob du glücklich oder unglücklich bist. Ob dich das Finanzamt über eine willkommene Steuerrückzahlung oder eine gepfefferte Steuernachzahlung informiert. Ob dir dein Partner Blumen mitbringt oder ob du gerade richtig Knatsch mit ihm hast. Ob du freie Fahrt hast oder im Stau steckst. Ob du die ganze Welt umarmen oder einen unsympathischen Zeitgenossen ohrfeigen könntest. Ob du voller Freude deinen Urlaub vorbereitest oder ärgerlich Überstunden machen mußt. Egal was passiert – deine Priorität in jeder Situation ist es, objektlos zu lieben. Du liebst sogar dann, wenn du dich manchmal nicht lieben kannst, nicht (mehr) lieben willst oder dich nicht mehr darin üben möchtest, alles zu lieben.
Immer wieder wird mir die Frage gestellt: „Was kann ich tun, um die Liebe zu intensivieren, also stärker in mir zu spüren?“ Meine Antwort ist immer dieselbe: Ob du die Liebe intensiv spürst oder nicht, spielt bei dieser Übung eine untergeordnete Rolle. Manchmal werden Glücksgefühle entstehen, ein anderes Mal wieder bleibst du relativ übel gelaunt, wütend oder frustriert. Dann liebst du dich eben dafür, daß du übel gelaunt, wütend oder frustriert bist. Ein Übender erblickt in jedem emotionalen Zustand die Chance, das, was gerade da ist, zu lieben. Denn es geht weder um Ethik noch um gute Gefühle bei dieser Übung. Ja, es ist sogar notwendig und wichtig, auch negative Gefühle wahrzunehmen und zu lieben, weil sie sonst im Inneren rumoren und dich krank machen können. Laß sie zu, vergiß jedoch nicht, dich dabei zu lieben – ansonsten könnten sie zu destruktiven, unbeherrschbaren Kräften mutieren!