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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Vorwort

Geboren aus dem Licht

Born out of the light

ERSTES BUCH

1 – Morul

2 – Der Berg ruft

3 – Viehzeug

4 – Orientierung

5 – Die Hochzeit der Dreel

6 – Enthüllungen und neue Fragen

7 – Dimensionstransfer

8 – Kalis böse Schwester

9 – Der Gesang der Wale

10 – Eine Stadt über dem Meer

11 – Sahashrel

12 – Eine Insel wird zu klein

13 – Jagd auf Hanaquik

14 – Die Trauminsel

ZWEITES BUCH

15 – Die andere Seite

16 – Der Ringwall

17 – Ifran, das Würgemaul

18 – Die Ebenen von Deraar

19 – Ohmquart

20 – Das Tribunal

21 – Invasion

22 – Der Bote von Sachch

Anhang – Beteiligte Charaktere und Orte

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2018 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99064-129-3

ISBN e-book: 978-3-99064-130-9

Lektorat: Katja Wetzel

Umschlagfoto: Walter Siegfried Lorenz

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Vorwort

Der folgende Roman in zwei Teilen hat die Synthese einer fantastisch-fiktiven Welt mit frei ersonnenen Gestalten und Verhältnissen mit durchaus irdischen, zeitgemäßen Strömungen und Fragestellungen zum Ziel, eine Art Märchen für Erwachsene. Zu nennen wären etwa der Umwelt- und Artenschutz, die Ausübung von Sport bis in den Extrembereich, die immer breitere Esoterikwelle mit der Bildung bestimmter besonderer Fähigkeiten und der Wellnessbereich, in der Handlung eingebettet der ewige Kampf zwischen Gut und Böse und auch dessen Relativierung. Die Frage: „Was nicht ist und was kann noch werden …?“, wird nicht nur positiv, sondern auch negativ reflektiert.

Letzten Endes steht jedoch die Unterhaltung in der Art einer Fantasy- und Science-Fiction-Geschichte im Vordergrund. Dieses Genre hat mich über Jahrzehnte trotz Beschäftigung in meinem Beruf als Arzt und später in der Pension nicht losgelassen. Auch ein Quäntchen Humor sollte in dem ewigen Abenteuer Leben immer seinen Platz behalten. An dieser Stelle verzeihe man mir ein wenig schwarzen Humor. Ich konnte einfach nicht anders. In diesem Sinne viel Vergnügen beim Lesen.

Geboren aus dem Licht

Die Sterne in der Ferne

Schenken uns keine Wärme

Doch sind wir eins mit ihnen

So wie sie uns schienen

Immerdar seit ewigen Zeiten

Uns am Firmament begleiten

Die Freude tief in unserm Herzen

Lügen straft uns schon beim Scherzen

Hebt sich unser innerer Engel

Wie die Blume hat auch einen Stängel

Wie der Drachen eine Schnur

Hohe Fügung ist es nur

Dass wir es auch erleben noch

Ganz nahe nur dem schwarzen Loch

Das Boot am weiten Ozean

Auf dem See der weiße Schwan

Glauben sie sich zwar verloren

Doch sich gefunden, neu geboren,

Aus dem Lichte auserkoren.

Born out of the light

The stars residing in the distance

Will not give us warmth

But one with them we are

The way they seemed to us

Forever since eternal times

Accompany us at the firmament

The joy, residing deep within our hearts

Lie punishes us in jest

Our inner angel lifting

Like the flower also has a stem

Like the kite a string

This is the only way

That we are experiencing it, too

Only very close to the black hole

The boat, gliding onthe ocean wide

On the lake of the white swan

Wouldyou believe you’re lost

But found, just newly born,

Only from the light.

ERSTES BUCH

1 – Morul

Der imposante steinerne Turm ragte weithin sichtbar am Ende einer ringsum vom Meer umbrandeten Halbinsel über 70 Meter gen Himmel auf, die Spitze über den rasch und nieder dahinziehenden Wolken, nur sporadisch sichtbar, darunter ständig von schreienden Seevögeln umkreist. Seine Erscheinung war irgendwie unwirklich, keinem bekannten Bauwerk ähnlich stand er fest auf felsigem Untergrund, als wäre er vor Urzeiten von einer längst vergessenen Kultur dort errichtet worden. Seine Machart war sogar derart fremd, dass er, wie etwa die Pyramiden von Gizeh, nicht von Menschenhand erschaffen worden zu sein schien. Ein unheimlicher Nimbus beherrschte seine Umgebung und wider Erwarten zog kein auch nur noch so schmaler Weg zu seiner Basis hinan. Oft schlugen meterhohe Wellen an dessen Grundmauern. Wetterleuchten und bläuliche elektrische Entladungen erhellten die Spitze wie ein Elmsfeuer und geisterhaft flackernde Lichterscheinungen beleuchteten in unregelmäßigen Abständen das unmittelbare Umfeld.

Irgendwie passte er nicht so recht in die ansonsten gefällige, von Felsen und wildem Thymian bedeckte Landschaft seiner Umgebung, die wilden Schafe und Ziegen der umgebenden Hügel schienen sich ebenfalls nur sporadisch, auf der Suche nach Fressbarem, in die Nähe des Turmes zu verirren, um dann bald wieder das Weite zu suchen. Auch Menschen, meist mit knorrigen Stöcken versehene Schäfer, zogen, bei dessen Anblick möglicherweise Böses ahnend, weite Bahnen um die unmittelbare Umgebung, sodass der Ort letztlich ein eher einsamer und verlassener war.

„Du Ekel!“, rief Tina ihrem Spielkameraden zu, der sie mit einer langen Salve von gerade gepflückten Kletten, welche oft in ihren langen, zum Zopf gebundenen Haaren einhakten, bewarf und dabei ob des gelungenen Angriffs hämisch frohlockte, und lief angewidert davon und der gleichaltrige, etwa siebenjährige John eifrig hinten nach. Er war der Schnellere von beiden und kaum in ihrer Reichweite, hielt er sie mit beiden Armen um ihre Leibesmitte fest und beide fielen lachend und sich mehrfach überschlagend, weich in die vor ihnen liegende Wiese in hohem Gras. Er befreite sie von dem unerwünschten Gestrüpp, sie frohlockte und beide rappelten sich wieder rasch und lachend auf, um ihre Verfolgungsjagd aufs Neue fortzusetzen.

Irgendwie gelangten sie in die Nähe des seltsamen Turmes, eher unbeabsichtigt, als eine Schar aufgebrachter Raben ihre Kreise in niedriger Höhe um den Schauplatz zog. Einige setzten sich kurz, um dann aufgeregt unter Zetern wieder hochzuziehen und sich dabei langsam dem Bauwerk zu nähern.

Unvermittelt verdunkelte sich die gesamte Umgebung und lediglich das unirdische Wetterleuchten in schwindelnder Höhe erhellte die Szenerie in einem fahlen, indigofarbenen, wechselnd intensiven Licht. Ein langsam anschwellendes Summen erfüllte die Luft ringsum und erst einzelne, dann hunderte und tausende fette, schwarze Fliegen umschwirrten eine fußballfeldgroße Fläche rund um die Basis des Bauwerkes, wo sich ein süßlicher Geruch langsam breitmachte. Tina und John stutzten und hielten jäh inne, blickten wie erstarrt auf die sich entwickelnde seltsame Szenerie. Sie wechselten kein Wort, als sich plötzlich das Unfassbare ereignete.

Irgendwelche Gegenstände fielen vom Himmel. Erst waren sie nur vereinzelt, dann prasselten massenhaft erst kleinere, dann auch Objekte von beträchtlichem Ausmaß aus großer Höhe ins Gras. Es waren Tierkadaver, besser gesagt, nur Teile davon, Hufe, Teile von Gedärmen, Stierköpfe und Schweinebäuche, ja halbe Pferdegestalten, Kot und schmieriges Blut explodierte dumpf beim harten Auftreffen, Knochen splitterten, die grausigen Massen schleuderten in alle Richtungen. Tina und John, erst wie erstarrt, suchten entsetzt das Weite, als sich Myriaden von Fliegen an den Brocken zu schaffen machten, der süßliche Geruch wurde unerträglich. Schwärme von Raben und Seevögeln machten sich an den Kadaverresten zu schaffen, als der Segen von oben langsam nachgelassen hatte. Einem Pferdekopf waren irgendwie die Augen abhandengekommen, stattdessen wanden sich mehrere graue, glatte Aale aus den leeren Höhlen, den Nüstern und der halb geöffneten Schnauze. Auch einigen der geschlängelten Tiere fehlten Teile ihrer Körper, andere jedoch wanden sich mit leise schlürfendem Schmatzen, um sich an den Resten des Kadaverteiles gütlich zu tun. Der lautlose Tod wurde nur durch Geräusche der Aasfresser durchbrochen, die sich um die Brocken zankten. Das Meer hatte sich mittlerweile beruhigt und bei Windstille und drückender Hitze bewegte sich langsam ein zigarrenförmiger Schatten über dem Ort des Schreckens. Ein etwa 3o Meter langes Luftschiff war auszumachen, welches langsam in Richtung der offenen See dahinglitt. Sein silberfarbener, ansonsten schmuckloser Körper wurde immer kleiner, um sich dann irgendwo in Höhe des Horizontes zu verlieren.

„Das ist vielleicht eine Sauerei!“ Sergeant Harper lüftete seine blaue Kappe und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Kinder hatten im einige Kilometer entfernten Ort die Schauermär rundweg in der Polizeistation gemeldet, wo ihnen zunächst nur zögernd Gehör geschenkt wurde. Die Geschichte klang ja wirklich zu seltsam, um wahr zu sein, bis man sich ein Herz fasste und letztlich nachgab.

Der stämmige Gesetzeshüter stand noch immer stramm da und blickte fassungslos auf das Schlachtfeld, welches sich ihm darbot. Eine Insel war ein überschaubares Areal und ein derartiges Ereignis würde hier natürlich große Wellen schlagen, das war ihm klar. Er nahm sich jedoch vor, pragmatisch vorzugehen, was sich viel später als recht nützlich erweisen würde. In der nächsten Stadt am Festland befand sich ein veterinärmedizinisches Institut, welches er kontaktieren würde. Den gefräßigen Raben hatten sich mittlerweile größere Vögel beigesellt, Geier und Bussarde, die einander jeden Bissen streitig machten. Dem musste Einhalt geboten werden, sonst gab es bald nicht mehr viel, das untersucht werden konnte. Die lokale Feuerwehr würde den Haufen mit einer Plane abdecken und die Massen verendeter Tiere würden dann mittels Lastwagen und Fähre an den Ort der Bestimmung gebracht werden. Dies musste rasch geschehen und Harper setzte sich an den Funkapparat seines Wagens und organisierte alles Nötige. Es wurde langsam Nachmittag und die Hitze war noch immer lähmend, doch das durfte keine Rolle spielen. Die Sache musste geklärt werden. Da konnte ja jeder seinen Mist irgendwo abwerfen und sich danach nicht mehr darum kümmern. Außerdem bestand naturgemäß Seuchengefahr. Der Schuldige musste eruiert werden, die Hintergründe der Tat durchleuchtet. Harper konnte es immer noch nicht fassen – wer machte denn so etwas?

2 – Der Berg ruft

Anderswo auf der Welt konnten die Berge nicht hoch genug sein. Der Himalaja, die Anden, die Alpen schon längst und alles immer wieder – auf neue oder unorthodoxe Weise, um dem Leben auch jeden Atemzug regelrecht abzutrotzen, machen es die Extrembergsteiger. Besser als jede Droge schaffte es Mutter Natur immer wieder, für den richtigen Kick, die ständige Gratwanderung zwischen dieser Welt und dem Unbekannten, zu sorgen. Man musste nur mutig, fit und ausdauernd genug sein, um sich in einer derartigen Disziplin behaupten zu können. Die meisten Pionierleistungen waren jedoch bereits vollbracht, abgesehen von noch waghalsigeren, an Wahnsinn grenzenden oder darüber hinausgehenden Aktionen, die leider auch immer wieder ihren traurigen Tribut forderten.

Eridan Scott und Ricky Weeler, beide aus Christchurch, Neuseeland, wollten es dem guten alten Sir Edmund Hillary letztlich irgendwo nachmachen, obwohl diesmal nicht auf dem Everest, sondern auf dem K2. Nachdem sie den Rest der Bergsteigergemeinschaft und die Sherpas hinter sich gelassen hatten, waren sie vom siebten Lager früh morgens um 4:00 Uhr bei stabilem Wetter und einigermaßen guter Vorhersage zum letzten Gipfelsturm aufgebrochen. Trotz der in mehreren Wochen erworbenen Polyglobulie, einer Vermehrung der roten Blutkörperchen auf etwa das Doppelte, um den auf großer Höhe nur mehr gering vorhandenen Sauerstoff besser zu nutzen, bedeutete jeder Schritt, ja, jede Bewegung ein hohes Maß an willentlicher Anstrengung und körperlicher Überwindung der Schmerzen in den Gelenken, oft bis auf das Äußerste – doch ohne Fleiß kein Preis beziehungsweise Genugtuung über das Geleistete. Schon jetzt bot sich eine atemberaubende, ans Unirdische grenzende Aussicht auf die übrigen Achttausender, der Blick nach oben ließ das Dunkel des Weltraums erahnen. Doch die Sonne schien bereits über dem Horizont und die Wetterverhältnisse boten eine klare Sicht in die Ferne, weit über hundert Kilometer hinaus.

Bewaffnet mit Pickel, Seil, Haken und Ösen und allerlei Hightech ging der unternehmungslustige Scott voraus und bahnte sich, jeden Schritt, jede Bewegung vorsichtig abwägend, durch Gesteinsvorsprünge, Überhänge und Eisflächen, meterhohe Felsspalten, oft in absonderlichen körperlichen Haltungen, seinen Weg nach oben. Dabei achtete er natürlich auch auf Rick, der ihm unterhalb in einigem Abstand folgte. Alles war vorher besprochen worden, jede Passage und manchmal fast jeder Meter des Aufstiegs waren im Voraus geplant und unter den beiden Männern abgesprochen worden.

Doch die Realität sah wie so oft anders aus als die Theorie, sodass ein Fortkommen an den eisig kalten, entweder soliden oder unerwartet brüchigen Felsvorsprüngen und teils senkrechten, teils überhängenden Wänden oft nur Zentimeter um Zentimeter und unter größtmöglicher Anstrengung möglich war.

Die Luft war dünn wie gefrorenes Seidenpapier und böig scharfe Winde zerrten an jedem Zentimeter der Kleidung und den wenigen unbedeckten Hautpartien. Der Blick nach oben offenbarte vereinzelt Sterne am helllichten Tag, nach unten schien es kein Ende zu geben und gen Horizont sah man die schneebedeckten Gipfel der Sieben- und Achttausender.

Eridan und Ricky waren seit der Highschool eng befreundet, gesunde sportliche Wettkämpfe taten dieser Freundschaft keinen Abbruch, ja, sie festigten sie noch zusätzlich. Schon damals spornte der eine den anderen zu Höchstleistungen an, was auch dem Lehrpersonal und den Mitschülern auffiel, die sie enthusiastisch anfeuerten, als die Rekorde im Laufen regelmäßig von einem der beiden neu gesetzt wurden. Später kamen die Marathondisziplin und noch längere, kräftezehrende Distanzen hinzu. All diese Qualitäten im Ausdauersport kamen den beiden jetzt, da es oftmals um Leben oder Tod ging, mehr als nur zugute. Eins und eins sind elf, denn ein Team, bei dem die beiden einander nahezu blind verstanden, erhöhte gewiss die Aussichten auf Erfolg und kompensierte die unvermeidlichen Fehler von Alleingängen.

So war es auch am K2, nur sollte alles ganz anders kommen, als es irgendjemand erwartet hatte. Eridan Scott hatte sich an einem Felsvorsprung hochgezogen und stand jetzt auf einer Fläche, die kaum mehr Platz bot als für seine Schuhe. Der andere kletterte einige Meter unter ihm, stets durch ein Seil gesichert.

Eridan beobachtete, wie die Lebensleine von einer Sekunde auf die nächste plötzlich erst locker und dann schlaff wurde, und als er sie erschrocken zu sich ziehen wollte, hatte er nur das Seil in der Hand. Meter um Meter zog er es zu sich hoch, bis er ratlos das Ende in Händen hielt. Ricky konnte sich unten in einem Vorsprung verschanzt haben, doch die Wahrscheinlichkeit war weitaus größer, dass er aus unerfindlichen Gründen abgestürzt war. Mit dem Gewahrwerden der Situation gewann das Entsetzen in dem Bergsteiger über die Enttäuschung, den Gipfel nicht mehr erreichen zu können, und er entschied sich zu einem geordneten Abstieg, auch um den Dingen auf die Spur zu kommen, als die Luft um ihn plötzlich flimmerte und er das ferne Panorama nur noch schwach, wie durch eine von kleinsten multiplen Wellen gebrochene Wasseroberfläche, wahrnehmen konnte. Über ihm schien der Himmel zu explodieren und gleißendes, weißes Licht machte sich in der Mitte seines Hirns breit, erreichte alle Teile seines Bewusstseins, welches er dann jedoch letztlich verlor.

Er schien noch nicht gestorben zu sein; zeitlich schier und für ihn nicht bestimmbar lange kam er nach diesem Ereignis zu sich, langsam erst wollte er sich bewegen, erst einmal die Augen, dachte er. Schwer hingen seine Lider herab und es kostete Mühe, sie auch nur einen Spalt zu öffnen. Er hatte nichts an und kauerte seitlich gelagert in Fötusstellung, die Beine zum Körper gezogen, ebenso die Arme …

Schwache Geräusche echoten in einem geschlossenen Raum, grünlich diffus erleuchtet, mit glatt glänzendem Boden, Wänden, der hohen Decke … Anderenorts kam leises Stöhnen zu ihm durch, zu seiner Verwunderung fand er seinen Freund Ricky nur wenige Zentimeter entfernt, in ähnlicher Körperhaltung am Boden liegend, der sich nur zögernd und mit eher gezwungenem Ächzen bewegte.

Eridan schaffte es, unter ziehenden Schmerzen im Nacken, seinen Kopf ein wenig zu heben. Er traute seinen Augen nicht – aus einer Ecke in mehreren Metern Entfernung trappelten drei Kaiserpinguine scheinbar ziellos umher, gleich daneben hockten zwei Pelikane mit geschlossenen Augen, einer gab einen warnenden Zischlaut von sich, weiter weg lag ein asiatischer Wasserbüffel auf seiner Seite, die Beine und Hufe von sich gestreckt, atmete er nur sporadisch wie komatös ein scharfes Aroma ausstrahlend und erzitterte in unregelmäßigen Abständen mitkrampfartigem Zucken am ganzen, wuchtigen, schwarzen Körper.

In einem Anflug von Dankbarkeit, aufatmend, zumindest vorerst einmal am Leben zu sein, gewahrte Eridan eine sich in einiger Entfernung öffnende, pneumatisch bewegte Tür und, um der irrealen Situation die Krone aufzusetzen, kam ein kleiner, gebeugter, chinesisch anmutender alter Mann in einem Rollstuhl hereingefahren. Auf seinem kleinen, eiförmigen, glänzenden Kopf war nur ein kreisförmiger Rest weißen Haupthaares verblieben, auf seinem Nasenrücken ritt eine zweifach mehrere Zentimeter in den Raum ragende Teleskopbrille. Er schimpfte erregt und pausenlos in einer asiatischen Sprache vor sich hin, bis er vor Eridan haltmachte und zu ihm hinunterblickte:

„Sie müssen verzeihen, das schlechte Licht …“ Dann sah er wiederum auf, um einen Eindruck von der versammelten Gesellschaft zu bekommen. Er atmete einmal tief durch.

„Ich bin Zhen-Li. Meine Augen sind nicht mehr die jüngsten, Sie wissen nicht, wie mir meine Vergangenheit heute noch zu schaffen macht, all das jahrzehntelange Bücherlesen, dann diese undankbare Computerarbeit, aber nun zu Ihnen. Sie sind nicht mehr auf der Erde.“ Er breitete die Arme aus. „Dies hier ist zwar ein halbwegs passabler Raum, gefüllt mit atembarer Atmosphäre und annähernd konstanter Schwerkraft, aber unsere Freunde betrachten dies natürlich nur als Zwischenstation, sozusagen einen vorübergehenden Transportraum, von dem aus es bald weitergeht.“

Welche „Freunde“, dachte Eridan angewidert. Der Wasserbüffel gab ein dumpfes Stöhnen von sich und hob ruckartig seinen gewaltigen Kopf, um ihn dann erschöpft wieder fallen zu lassen und mit glasigen Augen ins Nirgendwo zu starren. Neuerliches Röcheln. Ein dumpfer Knall ließ den Raum erzittern und der nächste Ankömmling landete auf wackeligen Beinen schräg hinter dem Greis. Ein Elefantenbaby von der afrikanischen Sorte. Die Beine trugen ihn bald nicht mehr, er knickte vornweg ein, ein jämmerliches Tröten von sich gebend. Noch ein paarmal mit dem rechten Ohr wackelnd, fiel er unweigerlich nach vorne seitlich weg und rührte sich dann nicht mehr. Lediglich langsame Exkursionen seines Brustkorbs verrieten seine tiefe Ohnmacht.

Eine solche, ganz verschiedener Art, befiel auch Eridan, der noch immer unter den Nachwirkungen des erzwungenen Transports litt. Der greise Chinese saß noch immer neben ihm und registrierte mit Wohlwollen die Ankunft der Menschen und Tiere, so, als hätte er über den Vorgang irgendwie die Oberhand. Hatte er die? Oder war er nur Teil eines seltsamen, von anderswo, zu welchem Zweck auch immer, gesteuerten Schauspiels?

Ricky kam langsam auf die Beine, einerseits befremdet, ob der Umstände, andererseits froh über die Gesellschaft seines Freundes. Zhen-Li begrüßte auch ihn, anscheinend um die Spannung der Lage zu mildern. Dann wendete er sich an beide: „Sie werden sehr bald erkennen, worum es bei alldem eigentlich geht und wer Ihre Gegenwart für unabdingbar hält.“ Mit diesen Worten drehte er seinen Stuhl auf der Stelle um einhundertachtzig Grad und verließ den Raum auf dem gleichen Weg, den er gekommen war.

3 – Viehzeug

Anderenorts saß eine attraktive Frau, Doktor Hella Pfermann, auf dem bequemen Drehsessel ihres Büros im ersten Stock des veterinärmedizinischen Institutes der Hafenstadt. Unter ihrem geöffneten weißen Arbeitskittel trug die Dame eine eng anliegende, schwarz glänzende Lederkombination mit V-förmigem Ausschnitt bis zur Mitte des Brustbeins, an ihren Füßen ebenso schwarze, hochhackige Stiefeletten. Ihre kastanienbraunen, glatten und schulterlangen Haare waren lediglich im Nacken zusammengebunden und hingen, wie um ihrem Namen zur Ehre zu gereichen, einem Pferdeschwanz gleich, herab. Der Mittvierzigerin gruben sich bereits zwei senkrechte Falten beidseits ihres schmalen Mundes in das ansonsten hübsche, doch eher streng anmutende Gesicht, die Spur eines disziplinierten und schon länger andauernden, routinierten Arbeitslebens einer Wissenschaftlerin. Dem Durchschnitt der Männerwelt wäre sie wohl zu betont maskulin, aber es soll ja auch solche geben, die den (um nicht zu sagen Domina-) Typ bevorzugen.

Stapel von Papieren und Unterlagen lagen vor ihr und sie arbeitete eifrig an ihrem PC, hinter dessen Monitor sie sich verschanzt hielt. Sie fluchte leise über einen temporären Ausfall ihrer WLAN-Verbindung und statt bunter Bilder erschien nur eine blödsinnige Maske, die den Makel anzeigte, als die schrullige Sekretärin mit dem Doppelkinn ihr leise den vor der Tür artig wartenden Besuch ankündigte.

„Lassen Sie sie herein!“ Verärgerung und zornige Ungeduld schoss ihr ins Gesicht, um sich beim Anblick der eintretenden Herren dann doch entspannt zurückzulehnen.

„Sie kommen also in der Angelegenheit, die uns nun alle schon einige Zeit auf Trab hält. Es ist schon recht ungewöhnlich, normalerweise beschäftigen sich Tierärzte mit kranken Tieren, problematischen Nutztiergeburten oder unklarer Mauser bei Papageien, aber das hier …“ Sie drehte den Monitor herum und es erschienen nach und nach für jeweils wenige Sekunden Bilder von den Tierleichen und Teilen der Kadaver, aufgerissene Schlünde enthaupteter Hunde mit heraushängender Zunge, Vogelleichen verschiedener Spezies, Flossen und Knochenreste unterschiedlicher Walarten, malträtierte Meerkatzen, ja, sogar ein Arm eines Orang-Utans und eine Menge für Laien kaum zu identifizierende Körperteile. „Das ist nicht unbedingt das Werk eines geheimen buddhistischen vegetarischen Ordens, nicht wahr? Nach Eintreffen der Objekte waren wir daran, Ordnung ins Chaos zu bringen und haben die Rekonstruktion versucht. Wegen der Unzahl an Teilen haben sich die Puzzleteile erst nach und nach zusammengefügt, aber nicht ganz – irgendetwas fehlt bei jedem Tier, wobei es sich einer geregelten Systematik entzieht, was es ist. Hier zum Beispiel.“ Sie zeigte das Bild eines Halbaffen. „Bei diesem Tier fehlt lediglich die Gallenblase, fein säuberlich herausgeschnitten. Bei Schafen hat man sich auf deren Gehirne spezialisiert (weitere Bilder), Katzen und Hunde sind sehr übel zugerichtet und es fehlen oft mehrere Organe, doch soweit beurteilbar, fein säuberlich herausgeschnitten, die Arbeit eines Chirurgen ist es aber nicht, sonst wäre das Leben einiger Tiere noch erhalten geblieben. Oder der Chirurg hat seinen Beruf verfehlt, ein gefallener Engel, der für dunkle Mächte seltsame Dinge herbeischafft.“

Die drei Herren, zwei überaus mager und im schwarzen Anzug mit Krawatte, der dritte in Polizeiuniform, saßen irgendwie verklemmt vor der Ärztin da, nur Sergeant Harper, der erste erwachsene Augenzeuge, kam bald aus seiner Reserve: „Schon der erste Anblick war verrückt, wer entledigt sich denn auf derartige Weise für ihn unbrauchbaren ‚Materials‘, der muss doch damit rechnen, dass andere versuchen, ihm auf die Schliche zu kommen.“

„Nun ja, wir Tierärzte sind keine Gerichtsmediziner, wir können Ihnen auch nur Beweise liefern, die Bösewichte müssen eben Sie oder Leute Ihres Schlages hervor kitzeln. Die Frage ist ja nicht nur WER, sondern WOZU tut sich das einer an, wer hat solch großes Interesse an diversen Tierorganen und was macht er damit? Ungeklärte Fragen, meine Herren. Übrigens – die Sache hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe ein wenig im ‚www‘ nachgeforscht, Kontakte zu anderen Instituten strapaziert und bin zu einem alarmierenden Ergebnis gekommen. Ähnliche Ereignisse traten in den letzten Wochen an verschiedenen Orten der Welt auf, zum Beispiel regnete es in Westkanada haufenweise Grizzlys und Wolfsrudel, die Tiere mit argen Mutilationen. In Australien stranden die Wale in letzter Zeit weniger, als dass sie einfach vom Himmel fallen, selbstverständlich nicht in irgendjemandes Vorgarten, sondern irgendwo im Outback, wo die Tiere erst tagelang danach, fast verwest, von Farmern gefunden wurden.“

Einer der mageren Herren regte sich jetzt und meinte zurückhaltend, aber bestimmt: „Ja, Frau Doktor, unsere Leute haben von Vorkommnissen dieser Art bereits erfahren und auch dort sind Expertenkommissionen mit der Aufklärung beschäftigt. Wir wären an einer weiteren Zusammenarbeit mit Ihrem Institut sehr interessiert und würden Sie um Material betreffend dieses Falls bitten. Lars Engholm, Staatlicher Sicherheitsdienst.“ Er zeigte eine Marke her und die Ärztin nickte nur betroffen und verständnisvoll, dann überreichte sie Engholm einige CDs mit zahlreichen Unterlagen. Die Herren erhoben und verabschiedeten sich höflich einer nach dem anderen, um eine ratlose und traurige Frau zurückzulassen. Sie hatte ihren Beruf ergriffen, um Tieren zu helfen, wenn derartige Missgriffe an der Natur jedoch Schule gemacht hatten, oder einfach nur in gleicher Art und Weise fortgeführt wurden, waren die Auswirkungen auf Dauer wohl auch verheerender als der dumme, von wenigen Ländern noch geduldete Walfang. Wozu wurden noch Arten geschützt, wie lange mochte es dauern, dass auch noch andere vor dem Aus standen? Die Ereignisse waren wohl von noch größerer Tragweite, als ursprünglich befürchtet. Tiefe Sorge stand in ihrem Gesicht geschrieben, als sie sich wieder der täglichen Routine ihrer Arbeit widmete.

4 – Orientierung

Eridan und Ricky konnten sich in ihrem unfreiwillig gewählten Aufenthaltsort letztlich doch aufrichten und beide beklagten das Fehlen jedweder Kleidung. Wie bestellt erblickten sie in einer noch freien Ecke fein säuberlich gestapelte, orange leuchtende Kombinationen. Sie waren aus ihnen unbekanntem, offenbar jedoch sehr widerstandsfähigem Material, dessen Beschaffenheit eher pflanzlicher als künstlicher Herkunft zu sein schien, fabriziert worden. Nachdem sie behände hineingeschlüpft waren, stellten sie fest, dass sich das Gewebe ihrem Körper fast lückenlos anlegte, so als wäre der Faser ein eigentümliches inneres Leben zu eigen. Die Overalls hatten mehrere aufgesetzte Taschen, man hatte sich bei der Herstellung demnach Gedanken über deren Effizienz gemacht. Wie auch immer, während beide nach dem Besuch des Chinesen offenbar wieder in Erschöpfungsschlaf gesunken waren, hatte man das Zimmer geräumt und gereinigt, von der seltsamen Ansammlung beklagenswerter Tiere war einschließlich derer Ausscheidungen und Gerüche nichts mehr zu merken, stattdessen lag ein Hauch von Ozon in der Luft.

Wie als Anspielung auf das Erlebte bemerkte Ricky: „Tiger und Löwen haben da noch gefehlt, dann wäre der erste Weltraumzoo wohl bald komplett. Die Saurier von anno dazumal waren ja Gott sei Dank nicht dabei.“

„Was nicht ist, das kann ja noch werden“, meinte Eridan und blickte auf seine nagelneuen braunen Laufschuhe herab, die sich gut anfühlten. „Man hat uns zwar nicht eingeladen, das Zimmer zu verlassen, aber – worauf warten wir eigentlich? Ich bekomme langsam Platzangst. Außerdem will ich wissen, was das alles hier soll. Wer entführt da Tiere und Menschen und was bezweckt er damit? Ich glaube kaum, dass wir an diesem Ort hier eine Antwort bekommen, zudem habe ich langsam Hunger …“

Als hätte man ihr Gespräch belauscht (wahrscheinlich hatte man das sogar), öffnete sich die pneumatische Tür, um einen Weg zu dem Geländer, hoch über einer riesigen Halle befestigt, freizugeben. Ein diffuses, etwas intensiveres Lichtblau dominierte die dortige Umgebung. Die beiden Ankömmlinge gingen die wenigen Schritte, um sich mit beiden Händen am dortigen Geländer festzuhalten, und blickten ebenso gebannt wie verwundert auf das Schauspiel, welches sich ihnen bot. Die Schwerkraft betrug auch hier etwa 0,8 g, sodass man sich ein wenig leichter fühlte, was natürlich der Haftung und Bewegungsfähigkeit kaum einen Abbruch tat, Letzteres sogar etwas begünstigte.

Direkt vor, über und unter ihnen öffnete sich der Raum und Geräusche unterschiedlichster Herkunft warfen von den teils auch ferneren Wänden ihr Echo. Die Halle mochte wohl gut einen halben Kilometer lang und einhundertfünfzig Meter hoch wie auch mindestens so breit sein. Auch eine bogenförmig den Raum überspannende Decke war von hellblauem Licht diffus geflutet. Vor ihnen tat sich jedoch ein Abgrund auf, links und rechts führte ein langer, an beiden Seiten mit Geländern bewährter, geschwungener Weg ohne Stufen über mehrere Stationen mit ähnlichen, vermutlich pneumatischen Türen unterschiedlichen Ausmaßes hinab. Eigenartige, eiförmige Luftfahrzeuge schwebten offenbar entlang vorgegebener Routen von Ort zu Ort, deren Antriebssystem wie auch ihr etwaiger Inhalt blieben jedoch im Verborgenen. An manchen Orten stoppten sie, wie von Geisterhand gelenkt, bis zum Stillstand in Schwebe abgebremst, und entließen, ohne dass man dabei eine Öffnung der Außenhaut der Gefährte gewahr wurde, offensichtlich teilsemenschenähnliche, teils völlig anders geartete Gestalten in die nähere Umgebung der Fahrzeuge. Ricky beobachtete eine solche sich näher befindliche Gruppe: Neben Menschen mit kahlen Schädeln in weißer Uniform, tummelten sich auch bläulich schimmernde Wesen mit an der Unterseite heraus sprossenden zahlreichen sich schlangenförmig windenden Tentakeln, welche einem einer Halbkugel gleichenden Körper an der Basis entsprangen und eine dünne Schleimspur wie bei Schnecken unter und hinter sich ließen. Fünf große Augen blickten traurig in alle Richtungen des Raumes. Daneben gab es auch zuweilen glasig transparente, in zahlreichen Farben wechselnd irisierende menschlich anmutende Gestalten, deren übriges Verhalten durchaus unauffällig wirkte.

Von diesen Bereichen verteilten sich dann die Individuen und strömten unterschiedlichen Gerätschaften zu, welche oft maschinellen Charakter aufwiesen oder gänzlich fremdartige, trichterförmige und schlauchartige Strukturen aufwiesen, die zuweilen bündelweise miteinander kommunizierten und mit größeren, merkwürdigen Kuppeln und kugeligen Gebilden, umgeben von einem wulstig vorgewölbten Äquator, verbunden waren. Alles in allem machte der Ort am ehesten den Eindruck einer Fabrik, durchsetzt von diversen Kontrollzentren. Was hier fabriziert werden sollte, blieb dem Betrachter jedoch verborgen.

Die Blicke der beiden lösten sich von diesem Anblick, als sich ihnen von unten her eine kleine Gruppe langsam näherte. Eine der Personen war Zhen-Li in seinem Rollstuhl, der im Gespräch mit einem der beiden anderen heftig gestikulierte. Er beruhigte sich jedoch schlagartig, als er vor den Bergsteigern zum Stillstand kam. Mit einer ermutigenden Kopfbewegung blickte er von dem einen zum anderen, diesmal durch eine normale Brille.

„Ich möchte Ihnen zwei Freunde vorstellen.“ Er wies auf die Person rechts von ihm, einen hochgewachsenen, schlanken jungen Mann mit festem, jedoch entspanntem Blick, kurzem, grauweißem Haar und graublauen, milde dreinschauenden Augen. Er verbeugte sich fast unmerklich. Der Alte fuhr fort: „Esmariel weiß viel über unseren eigenen Heimatplaneten und auch über die Welt hier und wird euch viele eurer Fragen beantworten können. Das Wichtigste aber ist für euch vermutlich … Ihr wollt wissen, warum ihr so gegen euren Willen entführt worden seid. Die Antwort ist, an euresgleichen ist etwas Besonderes. Ihr habt Fähigkeiten, die hier vonnöten sind und es steckt in euch beiden viel mehr, als ihr selber wisst. Wir haben eure genetische Sequenz der Basenpaare genau erfasst, zufällig seid ihr Abkömmlinge eines auf der Erde sehr alten Entwicklungsstadiums der Menschheit, welches vor etwa 8000 Jahren weitgehend verschwunden ist. Ihr seid das fehlende Bindeglied zu der Gesellschaft hier auf Al Ard – so heißt dieser Planet, auf dem wir uns befinden. Den Rest wird euch Esmariel näherbringen, er kann das besser als ich, nicht wahr?“ Er blickte auf seinen Begleiter. „Ja, Herr Professor, wenn Sie meinen.“