Wer spielt mit?
Kommissar Kugelblitz (KK) und sein Team
Sonja Sandmann, Fritz Pommes, Peter Zwiebel
Martin und Charly,
Neffen von Kugelblitz
Kalle, Anna und Julia,
Freunde von Martin
Matteo Saltimbocca,
der Mann, der keine halben Sachen mag
Agatha Marmor,
eine aufmerksame Augenzeugin, und ihr kluger Dackel Alfred
Fred Klapperzak,
Schrotthändler und seine Mitarbeiter Rocco Reck, Bully Borke und Luigi Latte
Ali und Bert,
Fahrraddiebe von Bike & Hike
Igor, Ole, Puntolino und Billy Blüte,
Mitarbeiter der Firma Pronto
außerdem: ein Hausmeister, ein Zeitschriftenhändler, ein Kutterfischer, ein bekannter Intendant, eine berühmte Cellistin, ausländische Agenten und jede Menge verdeckt arbeitender Bandenmitglieder der Firma Pronto, Dealer, Zwischenhändler, Auftragsdiebe, Polizisten und Zollbeamte
Besuch aus Afrika
Es ist ein heißer Junitag in Hamburg. Im Kommissariat Kugelblitz stehen die Fenster weit offen. Um 12:12 Uhr fliegt eine Wespe herein und dreht einen Looping über den Köpfen der bienenfleißigen Kriminalassistenten Sonja Sandmann, Peter Zwiebel und Fritz Pommes.
Plötzlich lässt sich das tigerfarbene Insekt mit drohendem Gesumm im Sturzflug auf dem Franzbrötchen(Das ist eine Hamburger Spezialität, und nicht nur Wespen ist kein Weg zu weit, um es zu kosten) nieder, das Pommes gerade für die Mittagspause bereitgelegt hat.
Pommes wedelt ärgerlich mit dem Lineal und ruft: „Schwirr ab, oder es gibt einen Mordfall.“
Erschrocken ergreift die Wespe die Flucht.
„Hör ich Mordfall?“, fragt Kugelblitz, der gerade den Kopf zur Tür hereinsteckt. „Dafür ist die Mordkommission zuständig.“
Lachend klären ihn seine Assistenten auf, dass das „Mordopfer“ längst entwischt ist.
„Ich werde jetzt auch schnellstens abschwirren“, entgegnet Kugelblitz und schmunzelt. „Ich muss am Flughafen einen kleinen Kugelblitz abholen. Meinen Neffen Karli!“
„Oh, der nette Kleine mit dem Löwenbaby auf dem Arm. Das Foto hängt doch an Ihrer Pinnwand?“, fragt Sonja Sandmann.
„Ja, das ist der Sohn meines Bruders Jakob. Er lebt seit vielen Jahren in Südafrika. Wir haben uns ewig nicht gesehen.“
„Sie haben einen Bruder in Afrika?“, staunt Zwiebel.
„Von dem haben Sie nie erzählt“, wundert sich Pommes.
„Die Verbindung war auch lange Zeit abgebrochen. Er hat eine Afrikanerin geheiratet und lebte in den letzten Jahren irgendwo auf einer Tierrettungsstation am Ende der Welt. Er hat meiner Schwester Ulla und mir vor langer Zeit einmal dieses Foto von Karli und dem Löwenbaby geschickt.“
„Karli Kugelblitz“, überlegt Pommes. „Kommt mir irgendwie bekannt vor.“
„So heißen Gelbwurst und Gummibärchen im Supermarkt“, grinst Zwiebel.
„Das glaub ich jetzt nicht“, zweifelt Kommissar Kugelblitz.
„Sie können es ja googeln“, schlägt Zwiebel vor.
„Tatsächlich“, sagt Sonja Sandmann, die den Namen schnell ins Suchfenster eingetippt hat. „Allerhand!“
Kugelblitz sieht auf die Uhr. „Ich muss los. Martin wartet vor der Schule auf mich. Er wollte unbedingt mit zum Flughafen und ist neugierig auf seinen kleinen Cousin.“
„Wie alt ist der Kleine jetzt?“, fragt Sonja Sandmann.
„Ich schätze, 7 Jahre? Sein Vater schrieb, der Junge wolle in den afrikanischen Winterferien unbedingt nach Hamburg, um die Stadt kennenzulernen, aus der sein Papa stammt.“
Eine Stunde später geht Kugelblitz mit seinem Neffen Martin zur Ankunftshalle des Flughafens.
„Moment mal“, sagt Kugelblitz und bleibt stehen. „Den kenn ich doch!“
Er sieht einem etwa 40 Jahre alten elegant gekleideten Mann mit Sonnenbrille nach, der mit einem silberfarbenen Rollkoffer an ihnen vorübereilt. Er trägt einen hellen Kaschmirmantel. Vor dem Eingang erwartet ihn ein junger Mann in Jeans und schwarzer St.-Pauli-Lederjacke. Er begleitet ihn zu einem schicken Cabrio. Er trägt eine grüne Basecap, und in seinem linken Ohr funkelt ein kleiner Brillant. Offenbar ist er der Fahrer des Mannes.
„Wer ist der Mann mit dem Koffer?“, erkundigt sich Martin gespannt.
„Er heißt Jean Dupont. Angeblich Export-Kaufmann. Lass dich von seinen eleganten Klamotten nicht täuschen. Wir haben ihn vor einem Jahr mit einem geklauten Porsche erwischt, aber er konnte nachträglich eine Quittung vorlegen, dass er den Wagen bei einem Gebrauchtwagenhändler der Firma Pronto in Straßburg gekauft hat –“
„Karli ist gelandet!“, unterbricht Martin seinen Onkel und zeigt auf die Anzeigetafel, wo mit einem grünen Blinklicht die Landung der Maschine aus Kapstadt angezeigt wird.
Aber dann dauert es noch unendlich lange 38 Minuten, bis endlich die ersten Passagiere aus Kapstadt aus der breiten Glastür herauskommen.
„Hoffentlich erkennen wir Karli. Sein Papa wollte noch ein aktuelles Bild schicken, aber das ist irgendwo im Internet hängen geblieben“, murmelt Kugelblitz und wippt auf den Zehenspitzen, um besser sehen zu können. Er ist ja nicht der Größte.
„Bestimmt hat er eine dieser Taschen für unbegleitete Kinder umhängen“, vermutet Martin.
„Halte dein Schild hoch“, mahnt Kugelblitz seinen Neffen. „Er kennt uns ja auch nicht!“
Die meisten Passagiere, die jetzt ihre Koffer durch die automatische Glastür schieben, sind braun gebrannt. Sie kommen aus dem Urlaub.
Ein junger Mann mit besonders dunkler Hautfarbe sieht sich suchend um, entdeckt das Schild und kommt dann lachend auf Kugelblitz zu.
„Onkel Isidor? Martin?“, fragt er. Kugelblitz guckt so überrascht, als wäre gerade eine Kuh auf dem Motorrad vorbeigefahren.
„Du bist – Karli? Karli Kugelblitz?“
Der junge Mann nickt verwundert. „Seit meiner Geburt!“
„Ich hab gedacht, ich krieg einen kleinen Bruder!“, sagt Martin. „Wie alt bist du?“
„Fünfzehn“, sagt Karli.
„Na, dann willkommen, großer Bruder!“, sagt Martin und breitet lachend die Arme aus. Auf dem Weg zum Parkplatz erzählt Karli, dass er längst nicht mehr Karli heißt, sondern dass ihn seine Familie Charly nennt. Er zeigt Martin auf seinem Handy ein Foto seiner Eltern.
„Deine Mutter ist sehr schön“, sagt Martin, als sie nebeneinander im Auto sitzen.
„Sie ist eine Prinzessin, oder?“, meldet sich Kugelblitz zu Wort und blickt in den Rückspiegel. „Eine Zulu-Prinzessin.“
Charly nickt. „Papa hat sie als junges Mädchen beim Studium in Durban kennengelernt. Sie haben sich verliebt und mussten fliehen und sich verstecken. Mamas Papa, der Zulu-König, wollte, dass Mama unbedingt einen Zulu-Krieger heiratet und kein Bleichgesicht.“
Kugelblitz muss scharf bremsen. Gerade noch rechtzeitig kommt das Auto zum Stehen. Der klapprige alte VW Golf vor ihnen hat wohl schlechte Bremsen und rammt einen nagelneuen BMW X6, der vor ihm fährt. Wütend springt der BMW-Fahrer heraus. Er regt sich auf, obwohl seine massive Stoßstange nur ein paar kaum sichtbare Schrammen hat.
„Ich bin schuld!“, ruft der junge Mann, der aufgefahren ist. Er klettert aus dem alten VW und geht auf den BMW-Fahrer zu, der aufgebracht neben der offenen Wagentür steht.
„Meine Versicherung zahlt alles!“ Er wedelt mit seiner Versicherungskarte.
Mit gerunzelter Stirn zieht auch der BMW-Fahrer die Brieftasche mit Zulassung und Führerschein aus der Brusttasche.
Und dann geschieht etwas Unerhörtes. Der eben noch so schuldbewusst dreinblickende VW-Fahrer reißt dem Geschädigten die Brieftasche mit den Papieren aus der Hand, hechtet auf den Fahrersitz des BMW und entführt mit einem Blitzstart das fremde Auto.
So viel Frechheit verblüfft sogar Kugelblitz! Er zieht seinen Autoschlüssel ab und steigt aus, um sich um den geschockten BMW-Fahrer zu kümmern.
„Sie sind eben leider einem Auto-Trickdieb auf den Leim gegangen!“, sagt er bekümmert. „Mein Name ist Kugelblitz. Kommissar Kugelblitz von der Kriminalpolizei. Wir bearbeiten im Moment eine ganze Serie ähnlicher Fälle von Autodiebstahl. Allerdings haben Sie auch einen Leichtsinns-Fehler gemacht …“
Frage an alle schlauen Detektive:
Welchen Fehler hat der Geschädigte gemacht?
Hier geht‘s zur Lösung