2

Am und auf dem Staffelsee

Gehzeit 3.10 h

8C7

Wanderung, Badespaß und Schifffahrt

Die nüchternen Daten zum Staffelsee lauten: 649 m Höhe, 4,3 km Länge und 38 m Tiefe. Viel interessanter aber ist die besondere Gestalt dieser weiten Wasserfläche: eine Vielfalt verschiedener Uferformen, Buchten und Landzungen und nicht weniger als sieben Inseln. Abwechslungsreicher kann ein See im Voralpenland nicht sein!

Ausgangspunkt: Seehausen am Staffelsee, 655 m. In Seehausen Richtung Uffing zum Ortsrand, dort links zum Parkplatz nördlich des Strandbads. Busverbindung von Murnau Bahnhof. Höhenunterschied: 70 m. Anforderungen: Meist breite, bequem zu begehende Wander- und Feldwege. Einkehr: Gasthäuser in Uffing und Seehausen (auch unmittelbar am Staffelsee). Hinweis: Schiffsverkehr auf dem Staffelsee vom 1. April bis 1. November, April und Oktober eingeschränkter Betrieb, sonst sechsmal täglich, www.staffelsee.org. Tipp: Bäder und Freibadestrände in Seehausen und Uffing.

Vom Parkplatz nördlich des Strandbads von Seehausen (1) gehen wir auf der Zufahrtsstraße zurück und biegen dann links aufs »Äußere Seefeld« ab. Bald danach erreichen wir die freien, leicht welligen, sehr aussichtsreichen Flächen östlich über dem See. Wir wandern auf die Riedener Kapelle und das Schloss zu, folgen kurz vor dem Kirchlein einem Fahrweg nach rechts zur Hauptstraße und gehen auf der anderen Straßenseite in die kleine Ortschaft Rieden (2). Dort biegen wir rechts Richtung Waltersberg ab und wandern bei einer Straßenverzweigung links aus dem Ort. Nach einer Bahnunterführung wenden wir uns nach links und folgen einem Schotterweg etwa 1,5 km am Bahngleis entlang. Wir überqueren erneut die Schienen und kommen an den ersten Häusern von Uffing vorbei zur Hauptstraße. Dort gehen wir 200 Meter nach rechts und zweigen links in die Seehauser Straße ab. Zwischen Hausnummer 2 und 4 beginnt ein Fußweg, auf dem wir zum Seeufer mit dem Gasthaus Alpenblick (3), dem Bad und der Schiffsanlegestelle gelangen. Wer die Tour bereits beenden möchte, fährt mit dem Schiff nach Seehausen zurück. Ansonsten folgen wir erst dem Weg in Ufernähe nach Süden (vorbei an Strandbad und Campingplatz) und kommen nach der Landzunge mit dem Steigenberg (4) an das hier ganz ursprüngliche Ufer. Auf Feldwegen geht es dann über die Wiesenflächen nach Norden. Nach dem Sportplatz von Uffing biegen wir rechts ab, überqueren auf einer Brücke die Ach und treffen auf eine Asphaltstraße. Wir folgen ihr kurz nach rechts, zweigen links auf einen Fußweg ab und kehren zum Gasthaus Alpenblick (3) zurück. Als besonderer Höhepunkt folgt nun die Rückfahrt mit dem Motorschiff nach Seehausen. Von der Anlegestelle (5) folgen wir einem Fußweg am Ufer und kommen zum Strandbad von Seehausen (1) und dem Parkplatz.

Gasthaus Alpenblick
Panorama beim Gasthaus Alpenblick: Estergebirge und Wetterstein.

3

Riegsee und Aidlinger Höhe, 791 m

Gehzeit 3.30 h

8C7

Bauerndörfer, Badeseen und Bergblick

Weites, fast völlig von Wiesen überzogenes welliges Bauernland, noch relativ ursprüngliche Dörfer und zwei Moorseen mit weichem, sich besonders schnell erwärmendem Wasser – die gemütliche Wanderung um den Riegsee erkundet eine Voralpenlandschaft wie aus dem Bilderbuch. Allerdings verläuft sie zu einem großen Teil auf Straßen und Feldwegen. Nur am Ostufer führt ein idyllischer Fußweg direkt am See entlang. Die Badesachen dürfen im Rucksack also nicht fehlen. Der lohnenswerte Abstecher zur Aidlinger Höhe bietet ein einmaliges Panorama über sanfte Wiesenhügel, verstreute Bauernhöfe und kleine Dörfer mit Zwiebelkirchtürmen, dazu einen Vogelschaublick auf den Riegsee mit der Bergsilhouette dahinter.

Ausgangspunkt: Froschhauser See, 661 m, an der Straße Murnau – Riegsee, gebührenpflichtiger Parkplatz am Nordufer. Busverbindung von Murnau Bahnhof nach Froschhausen. Höhenunterschied: 190 m (nur Riegsee-Runde 50 m). Anforderungen: Leichte Wanderung auf Straßen und Fahrwegen, auf der Ostseite des Riegsees Wiesenpfade und Fußwege. Einkehr: Am Campingplatz zwischen Egling und Hofheim, in Aidling und am Campingplatz in Riegsee.

Vom Parkplatz beim Froschhauser See (1) biegen wir links in den Fuß- und Radweg entlang der Riegseer Straße ein und kommen in die kleine Ortschaft Froschhausen. Dort folgen wir rechts der Leonhardistraße nach Norden, zweigen nach einer Linkskurve, beim Schloss von Neuegling, rechts ab und wandern oberhalb des Westufers zum Dörfchen Egling (2). 300 m nach den letzten Häusern führt rechts ein Weg hinab zum Ufer mit Campingplatz (3) und Gaststätte. Als nächstes steuern wir Hofheim (4) an, das wir nach Überquerung einer größeren Fahrstraße erreichen. Wir biegen rechts in die Wettersteinstraße ein, folgen anschließend links einem Fahrweg aus dem Ort und gelangen, wieder unter der Straße hindurch, zum Nordzipfel des Riegsees und zur Straße nach Aidling. Kurz darauf zweigt rechts ein Schotterweg ab, auf dem sich die Runde um den Riegsee fortsetzt. Für den Abstecher zur Aidlinger Höhe gehen wir noch 20 Meter weiter und biegen beim Schild »Meditationsweg« links auf einen Pfad ab, der über einen Wiesenrücken zu einer Kapelle und zum Mesnerhaus hinaufführt – bereits ein wunderbarer Aussichtsplatz. Ein Sträßchen bringt uns zur Dorfstraße von Aidling (5) hinunter, der wir links durch den Ort und an der Kirche vorbei folgen. Bei einer Abzweigung nach Habach halten wir uns geradeaus, zweigen anschließend links auf die Lichteneggstraße ab und steigen zur Aidlinger Höhe (6) an, die einen fantastischen Ausblick zu bieten hat. Auf demselben Weg gehen wir durch Aidling (5) zurück und bleiben auf der Straße Richtung Hofheim. 300 m nach dem Aidlinger Ortsschild folgen wir bei einem großen Bauernhof links einem Fahrweg, der an einer Kiesgrube vorbeiführt. Bei einer Kreuzung halten wir uns geradeaus und treffen oberhalb des Seeufers auf den oben erwähnten Schotterweg. Wir biegen links ein und gehen wenig später bei einem Schild, das ein Landschaftsschutzgebiet ausweist, rechts in Richtung See. Ein Wiesenweg führt zu einem Steg mit Bademöglichkeit. Dort beginnt ein nicht bezeichneter Pfad, der links über Wiesen und durch Wald direkt am Ufer entlang verläuft. Nördlich der Ortschaft Riegsee kommen wir am Campingplatz und dem Restaurant Seestube mit schöner Terrasse zum See vorbei. Wir folgen der Straße in den Ort, gelangen bei der Kirche von Riegsee (7) links zur Dorfstraße (rechts am See ein Bootsverleih) und gehen rechts weiter durch das Dorf. 10 Min. nach der Kirche, bei der Hausnummer 13, führt ein Fußweg zwischen den Häusern hindurch zum See und am Ufer entlang. Er mündet in die Riegseer Straße, auf der wir zum Parkplatz beim Froschhauser See (1) zurückkehren. Zum Ausklang der Wanderung lädt dort eine Liegewiese mit Badeplatz zu einem erfrischenden Sprung in den Froschhauser See ein.

Aidling
Der Riegsee: kleines Gewässer mit großer Bergkulisse.

4

Rundweg durch das Murnauer Moos

Gehzeit 3.00 h

7

Ursprüngliche Moorlandschaft so weit das Auge reicht

Das Murnauer Moos ist das bedeutendste und ursprünglichste Moorgebiet des nördlichen Alpenvorlands; 23 km2 wurden als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Zahlreiche seltene Pflanzen – es gibt Hunderte verschiedener Arten! – wie die Sibirische Schwertlilie und Tiere, vor allem Vögel und Echsen, haben hier einen gesicherten Lebensraum. Nach der Eiszeit füllte das viele Kilometer weite Becken ein gewaltiger See, der allmählich verlandete und heute ganz verschwunden ist. Den allgegenwärtigen Hintergrund bildet die große Bergkulisse mit der Hohen Kiste, 1922 m, als Blickfang.

Ausgangspunkt: Ramsach, 625 m, Wanderparkplatz beim Ramsach-Kirchlein und dem Gasthaus Ähndl. Von Murnau auf der B 2 Richtung Süden zum Ortsrand, dort rechts ab und noch knapp 1 km. Bahnverbindung von München, Garmisch-Partenkirchen und Oberammergau, vom Bahnhof ca. 30 Min. Fußweg. Höhenunterschied: Unbedeutend. Anforderungen: Ebene Wanderwege, beim Rückweg unbedeutende Steigungen. Einkehr: Gasthaus Ähndl in Ramsach (Mai bis September Montag, Oktober bis April Montag und Dienstag Ruhetag).

Vom Wanderparkplatz in Ramsach (1) wandern wir neben der Ramsach über die weiten, freien Moorflächen (Niedermoor) mit ihrem reichen Blumenschmuck weit nach Süden; hier ist das Murnauer Moos absolut eben und bietet einen freien Blick auf die großen Berge. Wir kommen zu einer Verzweigung (2) und halten uns hier rechts über eine Brücke in die »Langen Filze« mit ihrem Bohlenweg, ein Hochmoor mit deutlich anderem Charakter. Etwa in der Mitte kommen wir zu einem offenen Schutzhüttchen. Bei Westried (3) erreichen wir das »Ufer« und wandern durch Moosrain stets auf den Höhen etwas oberhalb der Moorflächen – besonders schöne Ausblicke – nach Ramsach (1) mit dem Kirchlein (bäuerliche Malereien) zurück.

Ramsach
Das aussichtsreich am Rand des Murnauer Mooses gelegene Ramsach-Kirchlein.
Punkt 625
Bequeme Wege führen durch das Murnauer Moos.

1

Ammerrundweg

Gehzeit 4.10 h

8C7

Auf und ab entlang der Ammerschlucht

Im Alpenvorland hat sich die Ammer tief in den Untergrund gegraben und eine 20 Kilometer lange Schluchtlandschaft geschaffen. Diese steht unter Naturschutz und bietet neben vielen Pflanzenarten auch seltenen Vögeln wie Uhu oder Eisvogel einen Lebensraum. Die Scheibum westlich von Saulgrub markiert den Beginn der Schlucht. Dort hat das Wasser einen bis zu 80 Meter hohen Felsriegel durchschnitten, eine Herausforderung für Kajakfahrer. Etwas weiter flussabwärts rieseln die silbrigen Wasserfäden der Schleierfälle über bizarr geformtes Tuffgestein und dunkelgrüne Moosbärte. Der Zugang zu den Fällen ist inzwischen offiziell gesperrt, um den sehr sensiblen Bereich dieses Naturdenkmals zu schützen. Die Runde führt durch eine hügelige Voralpenlandschaft wie aus dem Bilderbuch. Immer wieder öffnen sich Ausblicke auf die Ammergauer Berge, vom dreigipfeligen Hörnle bis zur felsigen Klammspitze. Größtenteils geht es über das bewaldete Hochufer der Ammer, auf einigen Wegabschnitten aber auch am glasklar sprudelnden Flusswasser entlang. Vom 15. April bis 15. Juli dürfen Flussufer und Kiesbänke nicht betreten werden. Sie dienen Vögeln und Fischen als Brut- und Laichgebiet.

Ausgangspunkt: Bad Bayersoien, 800 m. Am nördlichen Ortsende beim Marienbrunnen in die Ludwigsstraße einbiegen, über die B 23 und rechts zu einem Wanderparkplatz. Busverbindung von Garmisch-Partenkirchen / Oberammergau und Füssen. Höhenunterschied: 430 m. Anforderungen: Am Westufer der Ammer holpriger, Trittsicherheit erfordernder Pfad mit Wurzeln und Stufen und einigen steilen An- und Abstiegen; nach Regenfällen ist der Pfad aufgeweicht und rutschig. Sonst gut begehbare Wanderwege, einige Abschnitte auch auf Fahrwegen. Einkehr: Wirtshaus Acheleschwaig (geöffnet Freitag bis Montag). Tipp: Um den Bayersoiener See (auch Soier See) südöstlich von Bad Bayersoien führt ein 2,5 km langer Naturlehrpfad. Auf der Südseite des Sees laden Liegewiese und Badeplatz zu einem Sprung ins Moorwasser ein, das sich an Sonnentagen schnell erwärmt. Außerdem gibt es dort einen Bootsverleih.

Vom Wanderparkplatz in Bad Bayersoien (1) gehen wir auf der Zufahrtsstraße dem Schild Richtung Ammerrundweg und Wieskirche folgend weiter und zweigen nach wenigen Minuten links auf einen Fußweg ab. Dieser mündet in ein Asphaltsträßchen. Wir halten uns rechts, biegen gleich darauf links ab und steigen etwas an. Am höchsten Punkt folgen wir einem Feldweg links bergab und treffen am Waldrand auf einen Steig, der geradeaus steil zur Ammer hinunterführt. Dort gehen wir über die Brücke zur Soier Mühle (2). Neben dem Gebäude stürzt ein Wasserfall über Tuffgestein, das von dicken Moospolstern überzogen ist. Wir wandern auf einem breiten Weg bergauf und verlassen ihn vor einer Rechtskehre geradeaus auf einen Waldweg, der bald in einen Steig übergeht. Mal führt dieser am Hochufer entlang, mal verläuft er in der Nähe des Flussbetts. Dabei sind einige steilere An- und Abstiege zu bewältigen. 45 Min. ab der Soier Mühle kommen wir zu einer Verzweigung (3) in der Nähe der Schleierfälle und folgen rechts dem Wegweiser »Bayersoien über Hargenwies«. Wir steigen durch schönen Buchenwald bergauf und halten uns wenig später links Richtung »Kammerl, Achele, Saulgrub«. Bei einer Informationstafel zur Ammerschlucht treffen wir auf eine Forststraße und folgen ihr nach links. Sie mündet in einen Waldweg. Dort gehen wir ebenfalls nach links und wandern beinahe eben über die bewaldete Ammerleite. Wiesen erlauben Ausblicke auf die Höfe von Peustelsau und den waldigen Trauchberg. Bei einer Bank mit Kreuz halten wir uns geradeaus, überqueren nach einem steileren Abstieg einen Bach und einen Wasserkanal und gelangen links zum Elektrizitätswerk Kammerl (4). Ein Kneipp-Armtauchbecken und ein Brunnen mit Quellwasser bieten dort Erfrischung. Nach einer Brücke über die Ammer folgen wir dem links abzweigenden Weg. Nach 10 Min. haben wir an der Scheibum (5) eine kleine Aussichtsplattform mit Blick auf den felsigen Durchbruch erreicht. Oft kann man Kajakfahrer bei ihren Manövern durch die Wirbel und Wellen der Ammer beobachten. Wieder zurück an der Verzweigung folgen wir der Straße zum Wirtshaus Acheleschwaig (6) hinauf. In dem ehemaligen Gutshof, der bereits eine lange Geschichte hat, lohnt sich eine Einkehr. Anschließend gehen wir auf der Zufahrtsstraße noch gut 200 Meter weiter und biegen dann links auf eine Schotterstraße ab. Gleich darauf wandern wir, erneut links, über Viehweiden zu einem Wiesenrücken hinauf, wo wir eine schöne Aussicht auf das Felsdreieck der Großen Klammspitze haben. Über wellige Wiesen gelangen wir in ein Waldstück. Dort zweigt rechts ein kurzer Abstecher zum idyllischen Böhmerweiher (7) ab. Der Hauptweg führt zu einer Lichtung, wo wir noch vor einer Bank mit Wegweisern einem Wiesenpfad nach links zu einer Schotterstraße folgen. Auf ihr überqueren wir einen Geländerücken und biegen 100 Meter vor einer Kiesgrube links auf einen unscheinbaren Pfad ab (Wegweiser »Ammerrundweg«). Er leitet zu einem Wirtschaftsweg hinab, auf dem wir nach rechts gehen. Nach einem Stall mit Viehgehege ist der Ammerrundweg nach links ausgeschildert. Ein Waldweg verläuft in leichtem Auf und Ab am Hochufer der Ammer entlang, vorbei an einem Aussichtspunkt, der einen Ausblick über die waldige Ammerschlucht bietet. Bei einem verfallenen Stadel treffen wir auf einen Feldweg, der oberhalb der Soier Mühle in den bereits bekannten Weg mündet. Rechts kehren wir nach Bad Bayersoien (1) zurück.

Soier Mühle
Moospolster bei der Soier Mühle.
Scheibum
Beliebt bei Kajakfahrern: die Ammerschlucht.
Wirtshaus Acheleschwaig
Voralpenidyll nahe Acheleschwaig (hinten die Klammspitze).
Böhmerweiher
Am Böhmerweiher.

5

Hinteres Hörnle, 1548 m

Gehzeit 4.10 h

8C7

Gipfeltrio über dem Voralpenland

Gleich mit drei kleinen Gipfeln wartet das Hörnle, nördlicher Vorposten der Ammergauer Alpen, auf. Die beste Aussicht bietet der höchste im Dreigespann, das Hintere Hörnle. Weit hinaus ins Alpenvorland mit seinen blau leuchtenden Seen geht der Blick. Im Süden baut sich die helle Kalksteinmauer des Wettersteins auf und die felsigen Gipfel des Karwendels spitzen hervor. In östlicher Richtung markieren Benediktenwand, Heimgarten und Herzogstand den Alpenrand. Ein bequemer Sessellift, eine gemütliche Hütte und ein großartiges Panorama – kein Wunder, dass es am Hörnle selten einsam zugeht. Doch abseits der viel begangenen Anstiege lassen sich noch stille Steige finden. Bei einer Wanderung über die von Bachtälern durchzogenen Waldhänge östlich von Unterammergau trifft man nicht allzu viele Gleichgesinnte. Mit dem Stierkopf liegt ein weiterer herrlicher Aussichtsplatz am Weg.

Ausgangspunkt: Kappelkirche, 840 m, nördlich von Unterammergau, gebührenpflichtiger Wanderparkplatz. Bahnverbindung von Murnau und Oberammergau, Bus von Garmisch-Partenkirchen; vom Bahnhof Unterammergau 15 Min. Fußweg. Höhenunterschied: 870 m. Anforderungen: Bis zum Sattel Drei Marken größtenteils Forstwege, am Stierkopf und bei der Überschreitung der drei Hörnlegipfel teils steile Wald- und Wiesenpfade, Trittsicherheit erforderlich. Abstieg auf problemlosen Wald- und Fahrwegen. Einkehr: Hörnlealm (zur Weidezeit einfach bewirtschaftet); Hörnlehütte, DAV, 24 Schlafplätze, Tel. +49/8845/229, www.hoernlebahn.de.

Vom Wanderparkplatz an der Kappelkirche (1) folgen wir dem Fahrweg an der Kirche vorbei und zweigen rechts auf den Ammergauer Wiesmahdweg ab. Er führt zu einem Aussichtspunkt am Kappelbichl hinauf. Nach kurzem Abstieg biegen wir links in ein Asphaltsträßchen ein und gehen bei einer Verzweigung geradeaus über die Brücke. Nach der Bachquerung verlassen wir den Wiesmahdweg nach links auf einen nicht ausgeschilderten Forstweg und wandern ins Tal der Engen Laine (2) hinein. Nach 10 Min. geht es über den Bach und ansteigend in ein Seitental, bis rechts ein Steig Richtung Oberammergau abzweigt. Er quert das Bachbett der Engen Laine, steigt über die steilen Waldhänge eines tief eingeschnittenen Bachtals an und mündet in eine Schotterstraße. Auf der anderen Straßenseite zweigt ein Forstweg Richtung Drei Marken und Hörnle ab, dem wir bergauf durch Wald folgen. Linksabzweigungen werden dabei ignoriert. Nach einer knappen halben Stunde Anstieg auf dem Forstweg kommen wir zum bewaldeten Sattel Drei Marken (3), biegen kurz vorher links ab und stoßen auf einen Steig, der ziemlich steil über einen bewaldeten Rücken hinaufzieht. Wir passieren eine Abzweigung zum »Schatzloch«, einem Stollen, in dem laut einer Sage nach Gold gesucht wurde, und gelangen zu den freien Grashängen beim Stierkopf. Dort öffnet sich ein großartiger Ausblick. Beinahe das gesamte Wettersteingebirge faltet sich auf. Hinter den Bergrücken des Estergebirges lugen die Felsberge des Karwendels heraus. Prominente Gipfel der Ammergauer Alpen wie die Notkarspitze und die Klammspitze ragen empor. Der Steig führt westlich unterhalb der grasigen Anhöhe des Stierkopfs (4) vorbei in einen Sattel, wo er sich verzweigt. Ein breiter Weg leitet durch den Westhang des Hinteren Hörnles. Es lohnt sich jedoch, am Kamm entlang zum Gipfelkreuz des Hinteren Hörnles (5), 1548 m, anzusteigen. Dort ist die Aussicht noch umfassender und reicht nun auch weit ins Alpenvorland und hinunter zum Kochelsee. Anschließend wandern wir nach Nordwesten in den lang gestreckten Sattel zwischen Hinterem und Mittlerem Hörnle hinab und folgen dort einem Fahrweg zur Hörnlealm (6), 1431 m. Rechts davon zieht ein Pfad über den steilen Wiesenhang zum Mittleren Hörnle (7), 1496 m, hinauf. Wir steigen nach Norden hinab, können noch das Vordere Hörnle (8), 1484 m, überschreiten und kommen dann zur Hörnlehütte (9), 1390 m, an der Bergstation des Sessellifts von Bad Kohlgrub. Der direkte Weg zur Hütte führt von der Hörnlealm bequem unterhalb der beiden Gipfel entlang (gut 10 Min.). Für den Abstieg gehen wir links am Alpenvereinshaus vorbei und zweigen nach 50 m links Richtung Unterammergau ab. Die Markierungen leiten über einen bewaldeten Rücken bergab. In einem kleinen Sattel kreuzen wir einen Forstweg und steigen kurz zu einer grasigen Anhöhe hinauf. Bevor der Wiesenrücken steiler abfällt, führt der Steig halb links in den Wald, quert erneut eine Forststraße und verläuft entlang der steilen, bewaldeten Hänge des Kappelgrabens. Auf einem breiten Kiesweg, der später in ein Asphaltsträßchen übergeht, wandern wir schließlich in einigen Kehren über freie Grashänge hinab. Schon fast im Tal treffen wir auf den Wiesmahdweg (10) und folgen ihm nach links. Wir wandern parallel zum Bergfuß über Wiesen mit Heustadeln und zweigen nach einer Rechtskurve links auf einen Fußweg ab. Er führt durch ein kleines Bachtal und mündet oberhalb der Kappelkirche in einen Fahrweg. Rechts geht es zum Parkplatz bei der Kappelkirche (1) zurück.

Stierkopf
Beim Stierkopf
Hinteres Hörnle
Blick vom Hinteren Hörnle auf Benediktenwand (li.) und Jochberg

7

Großer Aufacker, 1542 m

Gehzeit 3.50 h

8C

Waldberge über Oberammergau

Der unscheinbare Waldbuckel, der im Osten des Ammergauer Talkessels aufragt, sticht nicht sofort ins Auge. Laber und Kofel stehlen dem Aufacker die Show und sind für die meisten attraktivere Ziele. Wer sich aufmacht, die waldigen Höhen über Oberammergau zu erkunden, wird von Lichtungen mit schönen Ausblicken auf den Passionsspielort und seine Bergumrahmung überrascht. Auch die Gipfelschau muss sich nicht verstecken. Stille Waldwege und romantische Moosflecken lassen sich beim Abstieg erkunden. Am herrlich gelegenen Berggasthaus Romanshöhe wird kaum jemand vorbeigehen können ohne einzukehren und der aussichtsreiche Altherrenweg lädt zum gemütlichen Schlendern als Ausklang der Tour ein.

Ausgangspunkt: Oberammergau, Erlebnisbad Wellenberg, 890 m, großer Parkplatz. Endstation der Bahnlinie Murnau – Oberammergau, vom Bahnhof 40 Min. Fußweg. Bus von Garmisch-Partenkirchen zur Haltestelle »Oberammergau Aufackerstraße« (einige Verbindungen auch mit Halt beim Erlebnisbad). Höhenunterschied: 700 m. Anforderungen:Einkehr: