Praktisch garteln, saisonal ernten, einfach zubereiten
Vom Garteln und Kochen
Spaß am Kochen
Garteln im Takt der Natur
Dem Kalender ein Schnippchen schlagen
Der Vorfrühling
Garteln im Vorfrühling
Selbst gemachte Nudeln
Frühlings-Couscous-Salat
Bärlauchschnecken
Gemüse im Backteig
Schüttelpizza
Topfenlaibchen
Cantuccini
Der Erstfrühling
Garteln im Erstfrühling
Gebackene Selleriescheiben
Karotten-Gugelhupf
Fitnesssuppe
Eieraufstrich
Fastenbeugerl
Gefüllte Hühnerbrüstchen
Vitaminreicher Schnittlauch
Der Vollfrühling
Garteln im Vollfrühling
Scharfe Früchtchen
Paradeiser auf dem Balkon
Frühlingsaufstrich
Vegetarische Bolognese
Hühnerschnitzerl in Kräutermarinade
Radieschenbutter
Spinat-Topfen-Nockerln
Kohlrabi-Sticks
Ei-Paradeiser-Aufstrich
Rosmarinweckerl
Der Frühsommer
Holunder blüht – der Frühsommer ist da
Frühstücksmuffins mit Spiegelei
Tiramisu ohne Ei
Mini-Lachsrollen mit Dill-Topfen-Fülle
Kleine Pizzen als Snack
Zucchini-Carpaccio
Spargel-Tarte
Der Hochsommer
Mit den Johannisbeeren kommt der Hochsommer
Marillen-Hochzeit
Feigen – die neuen, ganz alten Gartenfrüchte
Erfrischende Gurkensuppe
Basilikum-Pesto
Heidelbeer-Frühstück
Mangoldauflauf
Mozzarellatascherln
Zucchiniröllchen
Schweinefilet mit Speckfisolen
Marillen-Cremetorte
Der Spätsommer
Der Klarapfel läutet den Spätsommer ein
Hühnerbrüstchen mit Zoodles
Buttermilchnockerln mit Beerenmus
Zucchinilaibchen
Lauchstrudel
Brokkolipfanne
Gratinierter Karfiol
Mangold-Kräuter-Tascherln
Kürbiscurry
Der Frühherbst
Holunderbeeren – die Boten des Herbstes
Cremige Erbsensuppe
Hühnchen-Wraps
Zwetschkenfleck
Gebratene Hühnerbrust mit Lauch und Karotten
Kürbisse in Hülle und Fülle
Kürbiscremesuppe
Truthahn „Förster Art“
Paradeisersuppe
Zwetschkenkuchen
Der Vollherbst
Rosskastanien reifen jetzt
Herzhafte Schinken-Käse-Waffeln
Kürbispuffer
Kürbis-Lauch-Suppe
Fisch im Backpapier
Die wollige Zitrone des Nordens
Saftige Apfeltorte
Der Spätherbst
Das große Finale
Flammkuchen
Chiapudding mit herbstlichem Obst
Schweinefilet mit Rahmsauerkraut
Apfel-Guglhupf
Avocadocreme
Apfelstrudelmuffins
Der Winter
Die Ruhezeit des Gartens
Lauch-Quiche
Marillen-Streuselkuchen
Topfen-Tarte
Kürbislasagne
Topfenwaffeln
Gartenarbeiten im Takt der Natur
Website und Literaturtipps
Impressum
Blühende Blumenbeete, duftende Gartenoasen – das ist es, wovon viele träumen. Doch eines zeigt sich: Der Genuss bekommt eine immer größere Bedeutung. Kräuter, Salate, Paradeiser (Tomaten), Gurken und die ganze Vielfalt an Beeren sind seit einigen Jahren das Nonplusultra der Gärtnerinnen und Gärtner. Bei mir hat es mit genau diesem Garteln begonnen. Damals, in meiner Kindheit, hatte ich gemeinsam mit unserer Köchin angefangen, den Gemüsegarten im Elternhaus zu bewirtschaften. Alles probierte ich aus und beobachtete danach ganz genau, was mit dem Gemüse gemacht wurde. Weil die Ernten oft sehr ergiebig waren, begann ich einzukochen – Tomatenmark in Gläsern, Senfgurken und sogar das berühmte Weichselkompott der „Pipi-Oma“ probierte ich aus.
Als ich endlich meinen eigenen Garten hatte, übernahm das Ernten und Verarbeiten meine Frau. Und sie war es auch, die unserer Tochter Lust aufs Kochen machte. Als Studentin wurde sie nun zur Selbstversorgerin – freilich in ganz abgewandelter Form: Gekocht wird heute schneller und vor allem leichter – also immer mit einem Blick auf die Kalorien und die Zeit, die dafür aufgewendet werden muss.
Und es wird saisonal und regional gekocht – keine Kirschen zu Weihnachten und keine Mandarinen im Hochsommer! Auch das hat sich unsere Tochter von der Mutter abgeschaut.
Über die Jahre sind so unter intensiver Anleitung meiner Frau zahlreiche Rezepte gesammelt worden. Kombiniert mit den Tipps vom Biogärtner ist daraus das Buch Gartenlust und Küchenzauber entstanden.
Haben Sie viel Spaß beim Garteln und beim Nachkochen!
Eine Pizza aus dem Tiefkühlregal oder Pasta mit Fertig-Pesto aus dem Supermarkt – schnell soll es gehen, wenn man Studentin ist. Aber schmecken sollte es auch. Und gesund ist eben anders.
Ich denke oft zurück an meine Kindheit, da habe ich immer miterlebt, dass das Kochen und das Essen eine gemeinsame Sache innerhalb der Familie war: Der Vater baut das Gemüse an, die Mutter erntet und kocht und gegessen wird dann gemeinsam. Dann und wann habe ich dabei mitgeholfen, aber eine so richtig fanatische Köchin bin ich nicht geworden.
So kam die Stunde der Wahrheit, als ich mit dem Studium begann und für mich selbst sorgen musste. An Pizza und Pasta hatte ich mich bald satt gegessen und so begann ich mit Freundinnen zu experimentieren. Unter „Fern“-Anleitung meiner Mutter via IPad!
Nach und nach kam dabei immer mehr Lust am Kochen auf. Schnell bemerkte ich, wie toll es ist, frische Zutaten zu verwenden. So wird immer häufiger der Familien-Gemüsegarten „geplündert“, ehe es wieder zurück ins Studentenquartier geht. Die neuesten „flotten“ Rezepte aus der Sammlung meiner Mutter waren mit dabei …
Gibt es nichts mehr zum Mitnehmen aus dem eigenen Garten, dann gehe ich auf den Markt und suche – so weit es geht – nach saisonalen Produkten. Tipps kommen nach wie vor „digital“.
Dieses Kochbuch beinhaltet fast durchwegs Rezepte aus Gemüse und Obst der jeweiligen Jahreszeit, mit weiteren Zutaten, die meist zu Hause vorhanden sind.
Gärtnerin bin ich noch keine, aber die zusätzlichen Gartentipps meines Vaters in diesem Buch lassen allmählich auch bei mir Interesse aufkommen. Vorerst aber gilt das Hauptaugenmerk den Kochtipps meiner Mutter, die für mich das große Kochvorbild ist. Ihre Ratschläge machen diese Rezeptsammlung komplett.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Kochen und Genießen!
Frühlingsbeginn und es liegt Schnee vor der Tür! Sommerstart mit Dauerregen! Herbstbeginn und wir gehen wieder schwimmen, und der Winter beginnt mit einer Föhnströmung!
Übers Wetter lässt sich immer tratschen. „Es spielt verrückt“, heißt es da dann oft und die alten Bauernregeln werden hervorgeholt, um eine perfekte Vorhersage zu erstellen. Doch die viel bessere Lösung ist das Beobachten. Das machen Naturkundler schon seit Jahrhunderten und haben den sogenannten phänologischen Kalender erstellt. Er stimmt immer, denn er richtet sich nicht nach den Kalendertagen, sondern nach sogenannten Zeigerpflanzen, die eine phänologische Jahreszeit einläuten.
Die Haselnuss beginnt zu blühen, der Winterjasmin steht in Vollblüte und die Zeigerpflanze, das Schneeglöckchen, öffnet die Blüten. Im traditionellen Kalender liegt der Vorfrühling je nach Region zwischen Ende Februar und Ende März. Gepflückt wird jetzt der erste frische Bärlauch. Brennnesseln für den Salat werden geerntet, genau wie die ersten Blüten von Veilchen und Gänseblümchen. Die Fensterbank ist nun das Gartenbeet – die Zeit des Vorziehens von Chili, Paradeiser & Co. beginnt.
War im Vorfrühling nur ein Hauch von Neuanfang zu spüren, so erwacht im Erstfrühling die Natur. Tagtäglich gibt es eine neue blühende Überraschung im Garten. Die Blüte der Forsythie leitet diese Jahreszeit ein, die dem Kalender nach Mitte März beginnt und bis in den April dauert. Das Sommergetreide geht auf, Wiesen werden wieder grün. Schnittlauch und Brunnenkresse bringen die ersten Vitamine auf den Teller. Im Frühbeet gezogene Radieschen werden, oft noch winzig klein, für einen Smoothie geerntet, und der im Herbst gesäte Feldsalat und Spinat können bereits geerntet werden. Im Gemüsegarten werden die Beete hergerichtet. Vlies schützt die jungen Aussaaten.
Blüht das Schneeglöckchen, dann beginnt der Vorfrühling. Gärtner wissen, dass nun die Aussaat beginnt. Und in der Küche wird der Ruf nach dem ersten Bärlauch laut. Dieses Kochbuch ist das erste, das Rezepte nach dem phänologischen Kalender ordnet. Dadurch können die Arbeiten im Garten, das Ernten und Verarbeiten noch naturnaher gestaltet werden und das Garten-Kochbuch wird zum Begleiter durch das ganze (Natur-) Gartenjahr. Das Motto lautet: Eben noch im Garten und schon im Kochtopf. Und für den Kalender gilt: Aus vier mach zehn – die Jahreszeiten der Natur.
Ein Fest der Blüten beginnt: Mit dem Aufblühen der Apfelbäume beginnt der Vollfrühling, jetzt treiben auch die frisch gepflanzten Erdäpfel (Kartoffeln) aus. Die Zeit der Nachtfröste ist nun (hoffentlich) vorbei, und auch empfindliche Pflanzen kommen ins Freie. Mediterrane Kräuter, wie Rosmarin und Salbei, beginnen bereits zu wachsen und erste Blätter können geerntet werden. Wer zeitig im Frühbeet frischen Salat gesetzt hat, der wird die ersten Blätter verwerten können, und kleine Kohlrabi landen ebenfalls schon in der Küche. Gesät und gepflanzt wird nun alles – Erbsen, Fisolen (Bohnen) und auch die wärmebedürftigen Gemüse wie Gurken, Kürbisse und Zucchini.
Der Holunder blüht, es ist Juni und der Frühsommer zieht ins Land. Auf den Wiesen blühen die Gräser, Weißdorn, Wald-Geißbart und Türkischer Mohn erfreuen uns mit einem herrlichen Blütenmeer. Jetzt werden die Blumenwiesen gemäht und es duftet nach Heu. Im Küchengarten beginnt bereits die Erntezeit. Salate gibt’s in Hülle und Fülle. Kräuter machen Lust aufs Würzen und die ersten Erdbeeren lugen bereits unter den zartgrünen Blättern hervor.
Wenn in den Freibädern die Hochsaison beginnt, dann zieht der Duft der Sommerlinde übers Land. Sie ist die Zeigerpflanze für diese Jahreszeit. Wegwarte und Kartoffel warten mit attraktiven Blüten auf, in den Gärten reifen die Ribisel, also die Johannisbeeren. Die Getreideernte beginnt, im Garten ist nun die Zeit des Erholens, Genießens und Erntens: Beeren, erste Paradeiser und Gurken, Kohlrabi und die ganze Fülle an Salaten füllen die Körbe.
Die Vorfreude auf die ersten frischen Äpfel ist jedes Jahr groß. Und dennoch ist sie mit ein wenig Wehmut begleitet, denn der Spätsommer kommt schneller als gewollt. Reifen die Klaräpfel, ist der Beginn dieser Jahreszeit beim Garteln im Takt der Natur. Reif werden jetzt auch Felsenbirne und Vogelbeere. Zeitgleich beginnt die Blüte des Heidekrauts und der Herbst-Anemone. Im Gemüsegarten wird noch immer gepflanzt. Salate werden nachgebaut, Fisolen regelmäßig geerntet, und wenn die Witterung passt, dann gibt es Berge von Paradeiser, Gurken und Zucchini.
Eine giftige Pflanze steht am Beginn dieser Jahreszeit: Blüht die Herbstzeitlose, ist der Frühherbst da. Gleichzeitig beginnt auch der Holunder reif zu werden und die Haselnuss wird geerntet. Ende August beginnt die Haupterntesaison. Auf dem Komposthaufen sind die Kürbisse mächtig gewachsen. Sie schließen mit den ersten kühlen Nächten das Wachstum ab.
Obst, so weit das Auge reicht. Wer Apfel-, Birn- und Zwetschkenbäume im Garten hat, der wird nun ernten können. Im September hält auch schon der Vollherbst Einzug – die Zeigerpflanze dafür ist die Rosskastanie. Die reifen Früchte zeigen beim Gärtnern im Takt der Natur diese Jahreszeit an. Kalendermäßig dauert sie von Mitte September bis Mitte Oktober. Damit fällt in diese Zeit auch die Laubfärbung.
Die vorletzte Jahreszeit im phänologischen Kalender beginnt mit dem Laubfall bei der Rosskastanie und der intensiven Nadelfärbung bei der Lärche. Die Temperaturen gehen nun rasch zurück, die ersten Fröste werden verzeichnet. Jetzt beginnt die Zeit der Wurzelgemüse und des Kohls. Karotten, Pastinaken und Sellerie lagern nun die Vorräte in den Knollen und Rüben ein. Der Kohl wird mit jedem Tag bekömmlicher, weil bei der kühlen Witterung die Stärke in Zucker umgewandelt wird. Mitte November geht der Spätherbst endgültig in die Ruhezeit der Natur über – den Winter.
Nun haben alle Bäume ihr Laub verloren, außer ein starker Frost hat sie an den Ästen festfrieren lassen, wie das bei Apfelbäumen oft passiert und dann erst im Frühjahr der Laubfall stattfindet. Nun herrscht weitgehend Vegetationsruhe. Der phänologische Winter dauert ungefähr von Ende November/Anfang Dezember bis Mitte/Ende Februar.
Es macht viel Freude, das Gärtnern nach den Zeigerpflanzen auszurichten. Auf der folgenden Doppelseite haben wir für Sie einen Kalender erstellt, der die Phasen der Jahreszeiten und ihre Zeigerpflanzen auflistet und genügend Platz für Ihre eigenen Notizen bereithält. Mithilfe von Fotokopien können Sie über viele Jahre hinweg Ihre phänologischen Beobachtungen im Garten festhalten.
GARTEN WISSEN
Den Grundstein für phänologische Beobachtungsnetze, also Stationen, an denen regelmäßig Beobachtungen nach denselben Richtlinien gemacht werden, legte der bekannte Wissenschaftler und Botaniker Carl von Linné (1707–1778). In Schweden errichtete er ein Netz von 18 Stationen, das allerdings nur von 1752–1755 bestand. In Österreich war es der Wiener Meteorologe Karl Fritsch (1812–1879), der die Phänologie vorantrieb. Er erließ im April 1853 eine „Instruction für Vegetationsbeobachtungen“ für meteorologische Stationen. In Deutschland gehört das Aufgabengebiet der Phänologie seit 1934 zum Wetterdienst, heute informieren etwa 1200 ehrenamtliche Mitarbeiter im ganzen Land über die verschiedenen Phasen der Zeigerpflanzen.