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Karl Ploberger
Karoline Ploberger

GARTENLUST UND KÜCHENZAUBER

Praktisch garteln, saisonal ernten, einfach zubereiten

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Inhalt

Vom Garteln und Kochen

Spaß am Kochen

Garteln im Takt der Natur

Dem Kalender ein Schnippchen schlagen

Der Vorfrühling

Garteln im Vorfrühling

Selbst gemachte Nudeln

Frühlings-Couscous-Salat

Bärlauchschnecken

Gemüse im Backteig

Schüttelpizza

Topfenlaibchen

Cantuccini

Der Erstfrühling

Garteln im Erstfrühling

Gebackene Selleriescheiben

Karotten-Gugelhupf

Fitnesssuppe

Eieraufstrich

Fastenbeugerl

Gefüllte Hühnerbrüstchen

Vitaminreicher Schnittlauch

Der Vollfrühling

Garteln im Vollfrühling

Scharfe Früchtchen

Paradeiser auf dem Balkon

Frühlingsaufstrich

Vegetarische Bolognese

Hühnerschnitzerl in Kräutermarinade

Radieschenbutter

Spinat-Topfen-Nockerln

Kohlrabi-Sticks

Ei-Paradeiser-Aufstrich

Rosmarinweckerl

Der Frühsommer

Holunder blüht – der Frühsommer ist da

Frühstücksmuffins mit Spiegelei

Tiramisu ohne Ei

Mini-Lachsrollen mit Dill-Topfen-Fülle

Kleine Pizzen als Snack

Zucchini-Carpaccio

Spargel-Tarte

Der Hochsommer

Mit den Johannisbeeren kommt der Hochsommer

Marillen-Hochzeit

Feigen – die neuen, ganz alten Gartenfrüchte

Erfrischende Gurkensuppe

Basilikum-Pesto

Heidelbeer-Frühstück

Mangoldauflauf

Mozzarellatascherln

Zucchiniröllchen

Schweinefilet mit Speckfisolen

Marillen-Cremetorte

Der Spätsommer

Der Klarapfel läutet den Spätsommer ein

Hühnerbrüstchen mit Zoodles

Buttermilchnockerln mit Beerenmus

Zucchinilaibchen

Lauchstrudel

Brokkolipfanne

Gratinierter Karfiol

Mangold-Kräuter-Tascherln

Kürbiscurry

Der Frühherbst

Holunderbeeren – die Boten des Herbstes

Cremige Erbsensuppe

Hühnchen-Wraps

Zwetschkenfleck

Gebratene Hühnerbrust mit Lauch und Karotten

Kürbisse in Hülle und Fülle

Kürbiscremesuppe

Truthahn „Förster Art“

Paradeisersuppe

Zwetschkenkuchen

Der Vollherbst

Rosskastanien reifen jetzt

Herzhafte Schinken-Käse-Waffeln

Kürbispuffer

Kürbis-Lauch-Suppe

Fisch im Backpapier

Die wollige Zitrone des Nordens

Saftige Apfeltorte

Der Spätherbst

Das große Finale

Flammkuchen

Chiapudding mit herbstlichem Obst

Schweinefilet mit Rahmsauerkraut

Apfel-Guglhupf

Avocadocreme

Apfelstrudelmuffins

Der Winter

Die Ruhezeit des Gartens

Lauch-Quiche

Marillen-Streuselkuchen

Topfen-Tarte

Kürbislasagne

Topfenwaffeln

Gartenarbeiten im Takt der Natur

Website und Literaturtipps

Impressum

Vom Garteln und Kochen

Blühende Blumenbeete, duftende Gartenoasen – das ist es, wovon viele träumen. Doch eines zeigt sich: Der Genuss bekommt eine immer größere Bedeutung. Kräuter, Salate, Paradeiser (Tomaten), Gurken und die ganze Vielfalt an Beeren sind seit einigen Jahren das Nonplusultra der Gärtnerinnen und Gärtner. Bei mir hat es mit genau diesem Garteln begonnen. Damals, in meiner Kindheit, hatte ich gemeinsam mit unserer Köchin angefangen, den Gemüsegarten im Elternhaus zu bewirtschaften. Alles probierte ich aus und beobachtete danach ganz genau, was mit dem Gemüse gemacht wurde. Weil die Ernten oft sehr ergiebig waren, begann ich einzukochen – Tomatenmark in Gläsern, Senfgurken und sogar das berühmte Weichselkompott der „Pipi-Oma“ probierte ich aus.

Als ich endlich meinen eigenen Garten hatte, übernahm das Ernten und Verarbeiten meine Frau. Und sie war es auch, die unserer Tochter Lust aufs Kochen machte. Als Studentin wurde sie nun zur Selbstversorgerin – freilich in ganz abgewandelter Form: Gekocht wird heute schneller und vor allem leichter – also immer mit einem Blick auf die Kalorien und die Zeit, die dafür aufgewendet werden muss.

Und es wird saisonal und regional gekocht – keine Kirschen zu Weihnachten und keine Mandarinen im Hochsommer! Auch das hat sich unsere Tochter von der Mutter abgeschaut.

Über die Jahre sind so unter intensiver Anleitung meiner Frau zahlreiche Rezepte gesammelt worden. Kombiniert mit den Tipps vom Biogärtner ist daraus das Buch Gartenlust und Küchenzauber entstanden.

Haben Sie viel Spaß beim Garteln und beim Nachkochen!

Karl Ploberger

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Foto © Wildbild/Freund

Spaß am Kochen

Eine Pizza aus dem Tiefkühlregal oder Pasta mit Fertig-Pesto aus dem Supermarkt – schnell soll es gehen, wenn man Studentin ist. Aber schmecken sollte es auch. Und gesund ist eben anders.

Ich denke oft zurück an meine Kindheit, da habe ich immer miterlebt, dass das Kochen und das Essen eine gemeinsame Sache innerhalb der Familie war: Der Vater baut das Gemüse an, die Mutter erntet und kocht und gegessen wird dann gemeinsam. Dann und wann habe ich dabei mitgeholfen, aber eine so richtig fanatische Köchin bin ich nicht geworden.

So kam die Stunde der Wahrheit, als ich mit dem Studium begann und für mich selbst sorgen musste. An Pizza und Pasta hatte ich mich bald satt gegessen und so begann ich mit Freundinnen zu experimentieren. Unter „Fern“-Anleitung meiner Mutter via IPad!

Nach und nach kam dabei immer mehr Lust am Kochen auf. Schnell bemerkte ich, wie toll es ist, frische Zutaten zu verwenden. So wird immer häufiger der Familien-Gemüsegarten „geplündert“, ehe es wieder zurück ins Studentenquartier geht. Die neuesten „flotten“ Rezepte aus der Sammlung meiner Mutter waren mit dabei …

Gibt es nichts mehr zum Mitnehmen aus dem eigenen Garten, dann gehe ich auf den Markt und suche – so weit es geht – nach saisonalen Produkten. Tipps kommen nach wie vor „digital“.

Dieses Kochbuch beinhaltet fast durchwegs Rezepte aus Gemüse und Obst der jeweiligen Jahreszeit, mit weiteren Zutaten, die meist zu Hause vorhanden sind.

Gärtnerin bin ich noch keine, aber die zusätzlichen Gartentipps meines Vaters in diesem Buch lassen allmählich auch bei mir Interesse aufkommen. Vorerst aber gilt das Hauptaugenmerk den Kochtipps meiner Mutter, die für mich das große Kochvorbild ist. Ihre Ratschläge machen diese Rezeptsammlung komplett.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Kochen und Genießen!

Karoline Ploberger

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Garteln im Takt der Natur

Frühlingsbeginn und es liegt Schnee vor der Tür! Sommerstart mit Dauerregen! Herbstbeginn und wir gehen wieder schwimmen, und der Winter beginnt mit einer Föhnströmung!

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Foto © Wildbild/Freund

Dem Kalender ein Schnippchen schlagen

Übers Wetter lässt sich immer tratschen. „Es spielt verrückt“, heißt es da dann oft und die alten Bauernregeln werden hervorgeholt, um eine perfekte Vorhersage zu erstellen. Doch die viel bessere Lösung ist das Beobachten. Das machen Naturkundler schon seit Jahrhunderten und haben den sogenannten phänologischen Kalender erstellt. Er stimmt immer, denn er richtet sich nicht nach den Kalendertagen, sondern nach sogenannten Zeigerpflanzen, die eine phänologische Jahreszeit einläuten.

Vorfrühling

Die Haselnuss beginnt zu blühen, der Winterjasmin steht in Vollblüte und die Zeigerpflanze, das Schneeglöckchen, öffnet die Blüten. Im traditionellen Kalender liegt der Vorfrühling je nach Region zwischen Ende Februar und Ende März. Gepflückt wird jetzt der erste frische Bärlauch. Brennnesseln für den Salat werden geerntet, genau wie die ersten Blüten von Veilchen und Gänseblümchen. Die Fensterbank ist nun das Gartenbeet – die Zeit des Vorziehens von Chili, Paradeiser & Co. beginnt.

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Foto © shutterstock.com/Kuzmenko Victoria photografer

Erstfrühling

War im Vorfrühling nur ein Hauch von Neuanfang zu spüren, so erwacht im Erstfrühling die Natur. Tagtäglich gibt es eine neue blühende Überraschung im Garten. Die Blüte der Forsythie leitet diese Jahreszeit ein, die dem Kalender nach Mitte März beginnt und bis in den April dauert. Das Sommergetreide geht auf, Wiesen werden wieder grün. Schnittlauch und Brunnenkresse bringen die ersten Vitamine auf den Teller. Im Frühbeet gezogene Radieschen werden, oft noch winzig klein, für einen Smoothie geerntet, und der im Herbst gesäte Feldsalat und Spinat können bereits geerntet werden. Im Gemüsegarten werden die Beete hergerichtet. Vlies schützt die jungen Aussaaten.

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Foto © shutterstock.com/AMitrokhina

Blüht das Schneeglöckchen, dann beginnt der Vorfrühling. Gärtner wissen, dass nun die Aussaat beginnt. Und in der Küche wird der Ruf nach dem ersten Bärlauch laut. Dieses Kochbuch ist das erste, das Rezepte nach dem phänologischen Kalender ordnet. Dadurch können die Arbeiten im Garten, das Ernten und Verarbeiten noch naturnaher gestaltet werden und das Garten-Kochbuch wird zum Begleiter durch das ganze (Natur-) Gartenjahr. Das Motto lautet: Eben noch im Garten und schon im Kochtopf. Und für den Kalender gilt: Aus vier mach zehn – die Jahreszeiten der Natur.

Vollfrühling

Ein Fest der Blüten beginnt: Mit dem Aufblühen der Apfelbäume beginnt der Vollfrühling, jetzt treiben auch die frisch gepflanzten Erdäpfel (Kartoffeln) aus. Die Zeit der Nachtfröste ist nun (hoffentlich) vorbei, und auch empfindliche Pflanzen kommen ins Freie. Mediterrane Kräuter, wie Rosmarin und Salbei, beginnen bereits zu wachsen und erste Blätter können geerntet werden. Wer zeitig im Frühbeet frischen Salat gesetzt hat, der wird die ersten Blätter verwerten können, und kleine Kohlrabi landen ebenfalls schon in der Küche. Gesät und gepflanzt wird nun alles – Erbsen, Fisolen (Bohnen) und auch die wärmebedürftigen Gemüse wie Gurken, Kürbisse und Zucchini.

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Foto © shutterstock.com/Anastasiia Malinich

Frühsommer

Der Holunder blüht, es ist Juni und der Frühsommer zieht ins Land. Auf den Wiesen blühen die Gräser, Weißdorn, Wald-Geißbart und Türkischer Mohn erfreuen uns mit einem herrlichen Blütenmeer. Jetzt werden die Blumenwiesen gemäht und es duftet nach Heu. Im Küchengarten beginnt bereits die Erntezeit. Salate gibt’s in Hülle und Fülle. Kräuter machen Lust aufs Würzen und die ersten Erdbeeren lugen bereits unter den zartgrünen Blättern hervor.

Hochsommer

Wenn in den Freibädern die Hochsaison beginnt, dann zieht der Duft der Sommerlinde übers Land. Sie ist die Zeigerpflanze für diese Jahreszeit. Wegwarte und Kartoffel warten mit attraktiven Blüten auf, in den Gärten reifen die Ribisel, also die Johannisbeeren. Die Getreideernte beginnt, im Garten ist nun die Zeit des Erholens, Genießens und Erntens: Beeren, erste Paradeiser und Gurken, Kohlrabi und die ganze Fülle an Salaten füllen die Körbe.

Spätsommer

Die Vorfreude auf die ersten frischen Äpfel ist jedes Jahr groß. Und dennoch ist sie mit ein wenig Wehmut begleitet, denn der Spätsommer kommt schneller als gewollt. Reifen die Klaräpfel, ist der Beginn dieser Jahreszeit beim Garteln im Takt der Natur. Reif werden jetzt auch Felsenbirne und Vogelbeere. Zeitgleich beginnt die Blüte des Heidekrauts und der Herbst-Anemone. Im Gemüsegarten wird noch immer gepflanzt. Salate werden nachgebaut, Fisolen regelmäßig geerntet, und wenn die Witterung passt, dann gibt es Berge von Paradeiser, Gurken und Zucchini.

Frühherbst

Eine giftige Pflanze steht am Beginn dieser Jahreszeit: Blüht die Herbstzeitlose, ist der Frühherbst da. Gleichzeitig beginnt auch der Holunder reif zu werden und die Haselnuss wird geerntet. Ende August beginnt die Haupterntesaison. Auf dem Komposthaufen sind die Kürbisse mächtig gewachsen. Sie schließen mit den ersten kühlen Nächten das Wachstum ab.

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Grafik © shutterstock.com/Nata Alhontess

Vollherbst

Obst, so weit das Auge reicht. Wer Apfel-, Birn- und Zwetschkenbäume im Garten hat, der wird nun ernten können. Im September hält auch schon der Vollherbst Einzug – die Zeigerpflanze dafür ist die Rosskastanie. Die reifen Früchte zeigen beim Gärtnern im Takt der Natur diese Jahreszeit an. Kalendermäßig dauert sie von Mitte September bis Mitte Oktober. Damit fällt in diese Zeit auch die Laubfärbung.

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Foto © shutterstock.com/lapandr

Spätherbst

Die vorletzte Jahreszeit im phänologischen Kalender beginnt mit dem Laubfall bei der Rosskastanie und der intensiven Nadelfärbung bei der Lärche. Die Temperaturen gehen nun rasch zurück, die ersten Fröste werden verzeichnet. Jetzt beginnt die Zeit der Wurzelgemüse und des Kohls. Karotten, Pastinaken und Sellerie lagern nun die Vorräte in den Knollen und Rüben ein. Der Kohl wird mit jedem Tag bekömmlicher, weil bei der kühlen Witterung die Stärke in Zucker umgewandelt wird. Mitte November geht der Spätherbst endgültig in die Ruhezeit der Natur über – den Winter.

Winter

Nun haben alle Bäume ihr Laub verloren, außer ein starker Frost hat sie an den Ästen festfrieren lassen, wie das bei Apfelbäumen oft passiert und dann erst im Frühjahr der Laubfall stattfindet. Nun herrscht weitgehend Vegetationsruhe. Der phänologische Winter dauert ungefähr von Ende November/Anfang Dezember bis Mitte/Ende Februar.

Es macht viel Freude, das Gärtnern nach den Zeigerpflanzen auszurichten. Auf der folgenden Doppelseite haben wir für Sie einen Kalender erstellt, der die Phasen der Jahreszeiten und ihre Zeigerpflanzen auflistet und genügend Platz für Ihre eigenen Notizen bereithält. Mithilfe von Fotokopien können Sie über viele Jahre hinweg Ihre phänologischen Beobachtungen im Garten festhalten.

GARTEN image WISSEN

Den Grundstein für phänologische Beobachtungsnetze, also Stationen, an denen regelmäßig Beobachtungen nach denselben Richtlinien gemacht werden, legte der bekannte Wissenschaftler und Botaniker Carl von Linné (1707–1778). In Schweden errichtete er ein Netz von 18 Stationen, das allerdings nur von 1752–1755 bestand. In Österreich war es der Wiener Meteorologe Karl Fritsch (1812–1879), der die Phänologie vorantrieb. Er erließ im April 1853 eine „Instruction für Vegetationsbeobachtungen“ für meteorologische Stationen. In Deutschland gehört das Aufgabengebiet der Phänologie seit 1934 zum Wetterdienst, heute informieren etwa 1200 ehrenamtliche Mitarbeiter im ganzen Land über die verschiedenen Phasen der Zeigerpflanzen.

Gärtnern nach den Jahreszeiten