Zusammengestellt und überarbeitet von

Egon H. W. Bruhn

Das Buch der
guten Laune

Rückkehr in eine vergangene Zukunft

Vorwort

Vor etwa 60 Jahren kam mir das erste Mal ein besonderes schriftliches ›Dokument‹ in die Hände. Es war eine Redensart, eine Kurzgeschichte mit einer besonders ausgefallenen Pointe, vielleicht auch ein sehr guter Witz. (An das genaue Objekt kann ich mich heute gar nicht mehr erinnern.)

Jedenfalls war es so interessant, dass ich beschloss, solches und ähnliches Material fortan aufzuheben und zu sammeln, um es irgendwann vielleicht einmal in einem Buch interessierten Dritten zugänglich zu machen.

In all den Jahren ist mittlerweile soviel zusammen gekommen, dass ich es nunmehr veröffentlicht habe.

Vielleicht wirft sich bei Ihnen die Frage auf, warum ich einen solchen Titel gewählt habe.

Ich möchte erreichen, dass Sie dieses Werk nicht wie jedes andere „normale“ Buch konsumieren.

Wenn Sie Langeweile verspüren, über irgendwen oder irgendwas ›sauer‹ sind, traurig oder gar deprimiert, dann ergreifen Sie ganz einfach dieses Buch und schlagen es wahllos irgendwo auf.

Der Inhalt ist so angeordnet, dass Sie sofort auf etwas stoßen, was belustigend auf Sie einwirken und möglicherweise Ihre Laune schlagartig verbessern kann.

Wenn Sie dann schmunzeln, lächeln oder (je nach Temperament) sogar laut loslachen, Sie Ihre negative Situation damit beenden können, hat dieser Band zunächst einmal seine Schuldigkeit getan, seinen Zweck erfüllt.

Bei dem nächsten „seelischen Tief“ wiederholen Sie die ganze Angelegenheit.

Möglicherweise kann das auf Dauer zu einer positiveren seelischen Situation führen, was mich natürlich sehr freuen würde, auch wenn ich nicht unmittelbarer Zeuge sein kann.

Es wünscht Ihnen jedenfalls viel Spaß und alles Gute

der Verfasser

Gesamtverzeichnis der einzelnen Rubriken

Amüsante Geschichten und Anekdoten

Einige Sketche die auch gut vor kleinerem Publikum, Verwandten, Freunden usw. vorgeführt werden können

Gedichte aus eigener Feder

Verlagszeiten

Kurzweiliges mit einer Partnerin

Werke von unbekannten Autoren

Kindereien

Sammelsurium

Interessantes und Wissenswertes

Gewagte Seiten in Wort und Bild

Amüsante Geschichten und Anekdoten

Inhaltsverzeichnis

Die Reise nach Lübeck

Ägyptische Rettungsboote

Der Bürgermeister oder die Waldkapelle

Schwieriger Anstrich

An der Himmelstür

Otto im Himmel

Wenn Statuen lebendig werden

Die Monster im Himmel

Eingangsrätsel an der Himmelstür

Der Engel mit der heilenden Hand

Nur ein Sprachfehler

Glabottki

„Gebeutelte“ Schildkröten

Bestrafte Neugier

Wortkarg

Ein guter Verkäufer

Wenn Papageien sprechen

Spieglein, Spieglein

Ein „gutes Stück“ Fleisch

Auf Reisen

Schwierigkeiten in der Apotheke

Fritzchen bei Oma und Opa

Bei der Post

Opas letzte Nummer

Silberne Hochzeit

… und die goldene Hochzeit

Der Schmuggler

Die Gryczybowskis

Bei der Bundeswehr

In den Bergen

Ein Bauer und seine Sau

Ein Bauer und seine Hühner

Ein Bauer und seine Kuh

Ein Bayer in den USA

… und ein Norddeutscher in Bayern

Sportlich, sportlich

Ein Hund namens „Fiffi“

Gute Freunde (?)

Die Polizei, dein Freund und Helfer?

Ein neuer Anfang

Die Zuckerzange

Der Parteivorsitzende

Ein intelligentes Schulmädchen

Eine schlagfertige Urlauberin

Ein Arbeitsunfall

Vornehm, vornehm

Ein schlaues Kind beim Schuster

Ein günstig gekaufter Teppich

Im Wilden Westen

Ein israelischer Offizier

Der Tod einer geliebten Frau

Ein Neujahrsbrief an meine geliebte Frau

Zwei Busfahrer

Manche verstehen nur „Bahnhof“

Ein WC im Freien

Beim FKK-Vereinsfest

Ein sprachbehinderter Pförtner

Ein Kannibale, sein Sohn und der Hunger

Wie ein junges Mädchen von seiner Mutter aufgeklärt wurde

… und wie das Gleiche bei dem Autor geschah

Neues von Fiete und Hein

Das alte Mütterchen

Kesse Blondinen

Man sollte nicht zu offen sein

Die Reise nach Lübeck

Nicht nur von Gran Canaria spricht man von einem eigenen MiniKontinent.

Für manchen gilt das auch für die Ostseeinsel Fehmarn.

Gerade die alteingesessenen Insulaner selbst halten sich daher häufig für ein eigenes, besonderes Völkchen.

Wenn sie, was sehr selten vorkommt, tatsächlich einmal ihre Insel verlassen (es soll Einwohner geben, bei denen das ihr ganzes Leben lang nicht der Fall war!), fahren sie daher auch nicht aufs ›Festland‹, sondern nach

„EUROPA“.

So reist denn auch ein älteres Ehepaar das erste Mal dort hin. Sie riskieren aber keine allzu große Entfernung und wählten als Ziel die alte Hafen- und Hansestadt Lübeck.

Als die Bahn schließlich an der Endstation hielt, standen die beiden kurz darauf verunsichert auf dem Bahnsteig und sahen sich irritiert um.

›Mutter‹ entdeckt ein mit einem kleinen Richtungspfeil versehenes Schild und der Aufschrift: Gleise

Sie wunderte sich über die eigenartige Schreibweise dieser Aufforderung. Aber man war schließlich nicht auf Fehmarn, sondern in Europa.

Auf Fehmarn hätte man es, so gut kannte sie sich schließlich in der deutschen Sprache aus, mit „Geh leise“ formuliert. Trotzdem ist sie über die Aufforderung schockiert und erschrocken spricht sie ihren Mann an: „Vadder, zieh’ deine Schuhe aus, hier muss man leise gehen.“

Vadder zieht die Schuhe aus, Mudder zieht die Schuhe aus. Auf Strümpfen marschieren die Zwei durch Lübeck und kommen auf ihrer Wanderung auch bei Karstadt vorbei, wo sich am Eingang hinter einer Glastür so etwas wie ein Pförtner aufhält.

Vadder möchte von Stand zu Stand erkunden, was man hier so alles erstehen kann.

Muddern hatte man auf Fehmarn erzählt, man könnte bei Karstadt auch Regenschirme kaufen. Sie braucht dringend einen neuen, denn auch auf Fehmarn scheint nicht ständig die Sonne.

Sie wendet sich also dem Portier zu und spricht ihn an: „Herr Karstadt, ich hätte gern einen Schirm.“

Der zeigt lächelnd Richtung Treppe und meint: „1. Stock.“

Muddern versteht nicht, warum sie, bevor sie einen Regenschirm bekommen kann, erst noch einen Stock kaufen soll. Aber vielleicht hatte der Mann am Eingang sich ja auch geirrt.

Sie fragt also eine Verkäuferin, die an einem Stand für Modeschmuck ihre Arbeit versieht, wo sie einen Regenschirm erwerben kann.

Auch diese antwortet seltsamerweise „1. Stock“, und zeigt in die gleiche Richtung wie der Kollege an der Eingangstür.

Sicherheitshalber spricht sie noch andere Verkäufer an, bekommt aber überall die gleiche Antwort.

Resignierend kehrt sie zu ihrem Gatten zurück.

„Nee Vaddern“, eröffnet sie diesem, „die verkaufen dir hier keine Regenschirme, wenn man nicht vorher einen Stock nimmt und den will ich nicht haben, was soll ich damit?

Enttäuscht verlassen sie das Kaufhaus und sehen sich in der Einkaufsstraße weitere Geschäftsauslagen an.

So kommen sie auch an einem Geschäft vorbei, das lauter Spiegel ausgestellt hat.

Vaddern meint: „Einen neuen Spiegel brauchen wir eigentlich auch schon lange.“

Sie betreten das Geschäft, haben auch nach einer gewissen Zeit etwas Passendes gefunden und überreichen das Objekt dem Verkäufer.

Dieser nimmt einen großes Stück Packpapier und fragt höflich: „Soll ich Ihnen den Spiegel einschlagen?“

„Nee, nee“, entgegnet Muddern entsetzt, „kaputte Spiegel haben wir selbst genug“, und empört verlassen sie das Geschäft.

Sie sind nunmehr überzeugt, dass man in Lübeck keine Geschäfte findet, die etwas Außergewöhnliches zu bieten haben.

„Da werden wir ja zuhause besser bedient“, waren beide einer Meinung.

Auf ihrem weiteren Bummel kommen sie an einem Theater vorbei. So was kennen sie höchstens mal aus dem Fernsehen.

„Was bringen Sie denn?“, will Vadder an der Theaterkasse wissen.

„Was ihr wollt“, entgegnet die Kartenverkäuferin.

Vadder ist perplex und fragt sich: „Ja was wollen wir denn eigentlich?“

Er denkt an seine Schulzeit zurück und über welche Theaterstücke sie damals gesprochen haben. Plötzlich leuchten seine Augen strahlend auf und er verlangt: „Wir nehmen Wilhelm Tell.“

Aber bevor die Kartenverkäuferin etwas erwidern kann liest er an der Scheibe: ›Programm 50 Cent‹. Schnell erfasst er seine bessere Hälfte und zieht sie von der Theaterkasse weg.

Überrascht und verärgert reagiert diese und will wissen, was denn los ist.

„Hast du nicht gelesen, den Eintritt muss man hier nach dem Körpergewicht bezahlen, pro Gramm 50 Cent“, empört sich Vaddern, „und wenn ich dich so betrachte, wird der Theaterbesuch dann doch recht teuer.“

Das sieht Muddern ein.

Mittlerweile hungrig und müde, suchten sie nach einem Hotelzimmer. Ein kleineres Hotel hatte auch noch etwas frei. Während aber schon mal das eine oder andere Hotel wegen des Aberglaubens mancher Gäste auf die Zimmernr. 13 verzichten, wurde Ihnen hier ein solches zugewiesen.

Nachdem sie dieses inspiziert und für einigermaßen angenehm empfanden, suchten sie den Speisesaal auf, nahmen dort Platz und ließen sich die Speisekarte geben.

Vadder glaubte nicht richtig zu lesen.

Als Vorspeise sprang ihm das Wort „Kohlsuppe“ förmlich in die Augen.

„Nee, den ganzen Tag sehe ich auf Fehmarn Kohlköpfe und jetzt soll ich die hier in Lübeck auch noch essen, nee.“

Bei der Hauptspeise wurde angeboten: Karbonade.

„Wir haben selbst gerade geschlachtet“, meint Muddern, „die können wir also auch zu Hause essen.“

„Hier steht, es gibt jeden Tag ein unterschiedliches Überraschungsmenue“, meint Vaddern, „was kann das wohl sein?“

„Keine Ahnung“, gibt Muddern zu, „aber das hört sich so französisch an, das sollte man vielleicht mal probieren.“

Gesagt, getan.

Zunächst brachte der Kellner eine Kohlsuppe.

„Nee“, meint Vaddern, „das ist ja Betrug, die esse ich auf keinen Fall.“

Mudder ist nicht ganz so stur und würgt die Suppe hinunter.

Der Ober kommt mit dem Hauptgang.

„Meine Herrschaften, ich wünsche Ihnen einen guten Appetit beim heutigen Überraschungsmenue, einem saftigen Kotelett.“

„Das ist ja Karbonade“, kreischt Muddern so laut, dass sich die anderen Gäste erschreckt zu ihr hindrehen.

Aber dann treibt beide doch der Hunger dazu, das Aufgetischte zu sich zunehmen.

Als sie später nachts auf ihren Betten liegen, ist an Schlaf nicht zu denken, denn im Nebenzimmer stöhnt und jammert ein alleinstehender Gast erbärmlich.

Vadder hält das schließlich nicht mehr aus und meldet sich telefonisch bei der Rezeption.

„Hier ist Zimmer 13, dem Gast nebenan geht es anscheinend nicht gut, denn er jammert und stöhnt ununterbrochen. Könnten Sie hier vielleicht einen Arzt vorbeischicken??“

Die Dame am Empfang musste während des Gesprächs einem anderen Gast seinen Schlüssel überreichen und hatte daher von dem Gespräch nur mitbekommen:

„Hier ist Zimmer 13, … jammert und stöhnt ununterbrochen. Könnten Sie hier vielleicht einen Arzt vorbeischicken?“

Sie rief einen Arzt an und informierte diesen: „Hier ist Hotel ›XYZ‹, bei uns auf Zimmer 13 liegt ein Gast, dem es anscheinend sehr schlecht geht, könnten Sie umgehend vorbeischauen?“

Nicht lange darauf klingelt der Arzt bei Zimmer 13. Ein etwas verschlafen wirkender Mann öffnet ihm die Tür. Er fängt vor lauter Verzweiflung beim Anblick des Arztes laut an zu stöhnen.

„Das haben wir gleich“, versichert ihm der Mediziner und drängt den vermeintlich Kranken Richtung Bett. Ehe dieser sich versieht, hat er einen Einlauf erhalten.

Vaddern ist zu müde, um groß zu protestieren und bildet sich im Halbschlaf ein, das Ganze müsse wohl zum Hotelservice gehören.

Er hatte trotzdem eine recht unruhige Nacht und wurde erst wieder froher, als er schließlich im Zug nach Fehmarn saß.

Als hätte man sich jahrelang nicht gesehen, wurde am Wochenende nach ihrer Rückkehr mit Nachbarn und Bekannten eine große Wiedersehensfeier veranstaltet.

Natürlich wollten alle erfahren: „Wie war es denn so in „EUROPA“? Und Vaddern berichtet:

„Fahrt bloß nicht nach Lübeck. Die haben dort ganz merkwürdige Sitten, Regeln und Gebräuche. Zunächst dürft ihr nur in Socken durch die Stadt laufen.

Solltet ihr bei Herrn Karstadt einen Regenschirm kaufen wollen, geht das nur, wenn ihr vorher einen Stock kauft. Wollt ihr einen Spiegel kaufen, wird der vor Verlassen des Geschäftes kaputt geschlagen.

Möchtet ihr einen Theaterbesuch machen, werdet ihr vorher gewogen, denn die Eintrittspreise richten sich danach, wie viel man wiegt.

Aber das Allerschlimmste ist, wenn du im Hotel am Tage deine Kohlsuppe nicht isst, wird sie dir nachts von hinten reingeschoben.“

Ägyptische Rettungsboote

Ein Nil-Kreuzfahrtschiff hat ein Riff gerammt und beginnt unterzugehen. Rettungsboote sind nirgendwo zu sehen.

Ein Ehepaar steht, die Schwimmwesten bereits angezogen, an der Rehling und beobachtet, wie sich vom Ufer mehrere Krokodile ins Wasser gleiten lassen und zwar langsam, aber zielgerichtet auf das Schiff zu schwimmen.

„Nun schau dir das doch bloß mal an“, sagt der Mann zu seiner Frau. „Die Ägypter sind doch, im Grunde genommen, nun wirklich kein wohlhabendes Volk. Aber die Rettungsboote sind von … ›Lacoste‹“

Der Bürgermeister oder die Waldkapelle

„Diesmal sollen es Ferien auf einem nicht allzu weit entfernten Bauernhof sein“, entschließt sich eine sehr vornehme Dame, die sonst ihre Urlaubsaufenthalte nur in Fünf-Sterne-Hotels verbringt.

Da sie weiß, dass ein Urlaubsziel häufig nicht das hält, was vorher versprochen wurde, setzt sie sich kurzerhand in ihr tolles Auto und nimmt Kurs auf das Domizil, welches sie im Internet ausgesucht hatte.

Dort angekommen, lässt sie sich vom Bürgermeister einige Bauernhöfe zeigen, bucht gleich vor Ort ein ihr zusagendes Objekt und fährt zufrieden wieder nach Hause.

Wo war eigentlich die Toilette, fragt sie sich einige Stunden später. Nein, die hatte man ihr tatsächlich nicht gezeigt.

So setzt sie sich hin und mailt ihrem dortigen Begleiter:

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

ich habe mich entschieden, nachdem Sie mich in Ihrem Ort freundlicherweise begleitet haben, dort meinen nächsten Urlaub zu verbringen. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass Sie mir nicht gezeigt haben, wo sich dort das WC befindet. Teilen Sie mir das, bitte, noch mit. Mit freundlichen Grüßen, ihre …“

Der Bürgermeister zerbricht sich den Kopf, was die Gnädigste wohl mit WC gemeint haben könnte, ohne auf eine Lösung zu kommen.

Schließlich wendet er sich an den Dorfpfarrer.

Der überlegt kurz und hat dann die Erkenntnis: „Die Dame meint unsere WK (Waldkapelle). Da man so was in der Stadt nicht kennt, hat sie Kapelle irrtümlich mit C geschrieben.“

Der Bürgermeister ist davon sehr überzeugt und mailt zurück:

„Sehr geehrte, gnädige Frau, WC, bei uns WK genannt, ist selbstverständlich vorhanden. Liegt inmitten eines herrlichen Waldes, nur eine halbe Stunde Fußmarsch von Ihrem Ziel entfernt.

Sollte Ihnen der Weg dorthin zu weit sein, haben wir an den Öffnungstagen einen Pendelverkehr mit Bussen eingerichtet. Sie können aber auch ein Taxi zu verbilligten Tarifen ordern.

Geöffnet ist jeweils mittwochs und sonntags von 11 bis 14 und 17 bis 19.30 Uhr. Es stehen etwa 500 Sitzplätze zur Verfügung, die aber selten alle zur gleichen Zeit besetzt sind.

Sollten Sie trotzdem einmal keinen Sitzplatz mehr bekommen, empfiehlt sich die Möglichkeit, die das Anwesen umsäumende Mauer zu verwenden.

An dieser können Sie sich im Voraus bereits einen Platz reservieren, wo dann bereits von Amts wegen für die Dauer Ihres Urlaubs ein Namensschild angebracht wird, so dass keine anderen Personen Ihren Platz benutzten.

Sie können Ihre Andacht aber auch bei Orgelmusik im Freien vor der WK verrichten, was wegen der prachtvollen Aussicht sehr empfehlenswert ist und sich hier sowohl bei Einheimischen als auch bei Gästen steigender Beliebtheit erfreut.

Sowohl Ihre Umgebung als auch Sie selbst werden von der außerordentlichen Akustik überrascht sein. Man ist immer wieder erstaunt und verwundert darüber, wie weit auch noch der leiseste Ton zu hören ist und wie vielfältig sein Echo erklingt.

Vielleicht wird auch in Ihnen, gnädige Frau, ein Gefühl der Ehrfurcht erweckt, wenn Sie, egal in welcher Position, andächtig Ihre Knie beugen. Das wünscht Ihnen sehr und bleibt mit freundlichen Grüßen, ihr …“

Schwieriger Anstrich

Es ist nicht immer leicht oder einfach, als Gastarbeiter in Deutschland tätig zu sein.

So erging es auch einem Ausländer, der als Maler und Lackierer die Aufgabe hatte, die Leitplanken einer Autobahn neu zu streichen.

In seinem (den Verkehr aufmerksam machenden) knallroten und phosphoreszierenden Overall, schaffte er am ersten Tag glatte 300 m. Am 2. Tag immerhin noch ca. 200 m.

Als am 3. Tag zum Feierabend der Vorarbeiter vorbei kommt, fängt dieser an zu „mosern“:

„Sag’ mal, was ist mit dir los? Bist du krank? Das sind doch noch nicht mal 80 m, die du heute geschafft hast.

Der Arbeiter zeigt stumm in Richtung der gesamten bearbeiteten Strecke.

„Ja und, was ist? Ich kann da nichts erkennen.“

Halb wütend, halb traurig entgegnet der erschöpfte Mann „Na schau mal Chef, wo der Farbeimer steht.“

An der Himmelstür

Sie, liebe Leser, sitzen mit Freunden oder Bekannten in einer Runde zusammen und sind natürlich allen Anwesenden namentlich gut bekannt. Nehmen wir an, Sie heißen Robert Müller, auch kurz nur „Robby“ genannt.

Irgendwann landet das Gespräch bei der Frage, gibt es ein Leben nach dem Tod, kommt man in den Himmel oder in die Hölle??

Jeder gibt ›seinen Senf‹ dazu. Wenn Sie an der Reihe sind, geben Sie folgendes zum Besten:

„Natürlich gibt es ein Leben nach dem Tod. Ich weiß das ganz genau, denn schließlich habe ich schon einmal gelebt.

Als ich damals gestorben bin, wollte ich in den Himmel und habe bei Petrus an der Himmelstür geklingelt und geklopft.

Schließlich macht der auch die Tür auf, sieht und erkennt mich und fragt tatsächlich:

„Was willst du denn hier?“

„Na“, antworte ich ihm, „ich bin ja jetzt tot, ich möchte in den Himmel.“

„Neehee mein lieber Robby“, sagt der doch glatt zu mir. „Hier kommst du ganz bestimmt nicht rein.“

„Ach lieber Petrus“, habe ich gebettelt und gefleht, „lass mich doch, bitte, bitte, rein. Ich verspreche auch hoch und heilig, von jetzt ab nur noch gut und vernünftig zu sein.“

„Nichts da“, kommt es von dem heiligen Türsteher zurück, „marsch ab in die Hölle.“

Drei Tage später hämmert es wieder ungeduldig an der Himmelstür.

Als Petrus öffnet, stehen zwei kleine Teufelchen vor ihm.

Verblüfft will Petrus von denen wissen: „Was wollt ihr denn hier?“

Einer der beiden antwortet: „Tja Petrus, du hast uns vor ein paar Tagen den Robby Müller geschickt, wir sind die ersten Flüchtlinge.“

Otto im Himmel

Der alte Otto Meier liegt auf dem Sterbebett und seine Frau Marie sitzt neben ihm und streichelt seine Hand.

„Wo soll ich dich denn finden, mein lieber Otto, wenn ich dir einst folgen werde?“, sorgt sich die liebende Gattin.

„Ich werde dich an der Himmelstür abholen“, verspricht er.

„Mein Otto“, möchte sie dann noch wissen, „nun kannst du es mir ja sagen, hast du mich in den langen Jahren unseres Zusammenseins jemals betrogen?“

„Ach mein Mariechen, niemals“, versichert der Sterbende mit leiser werdender Stimme und dann kommen die letzten Worte: „Ich würde mich ja noch im Grabe umdrehen, wenn ich dich auch nur ein einziges Mal betrogen hätte.“

Kurz darauf ist er im Himmel.

Als seine Marie viele Jahre später an der Himmelstür Einlass begehrt, wird sie von Petrus nach Ihren Wünschen befragt.

„Ich möchte zu meinem Otto.“

„Liebe Frau, was glauben Sie, wie viele Ottos wir hier haben“, kann Petrus sich nur wundern. „Etwas mehr Information müssen Sie mir schon liefern.“

„Meier, Otto Meier.“

„Das langt noch nicht, auch davon haben wir eine ganze Menge.“

„Er wollte mich an der Himmelstür abholen, hat er mir versprochen.“

„Davon gibt es viele, gibt es nicht noch ein besonderes Merkmal?“

Angestrengt überlegt Marie und plötzlich leuchten ihre Augen auf: „Er war mir immer treu. Seine letzten Worte auf dem Sterbebett waren, dass er sich noch im Grabe umdrehen würde, wenn er mich auf Erden auch nur ein einziges Mal betrogen hätte.“

Petrus nimmt sein Handy und ruft die Himmelsregistratur an. Alsbald meldet sich ein dort beschäftigter Engel.

„Schick mir mal den Otto Meier“, verlangt er, „Seine Frau ist hier und möchte abgeholt werden.

„Ach Chef“, moniert der Engel, „du weißt doch, wie viele mit diesem Namen wir hier davon haben. Ein bisschen mehr musst du mir über den Aspiranten schon sagen, wie soll ich sonst den Richtigen finden.“

„Stimmt“, meint Petrus, „natürlich brauchst du Details. Also, bevor er zu uns kam, hat er seiner Frau versichert, er würde sich noch im Grab umdrehen, hätte er sie dort unten auch nur ein einziges Mal betrogen.“

„Das hättest du ja auch gleich sagen können, Chef“, murrt der Engel, „du meinst ›Otto, den Brummkreisel.‹“

Wenn Statuen lebendig werden …

Von seiner Himmelstür aus beobachtet Petrus, dass sich in einem Park auf der Erde nun bereits seit vielen Jahrhunderten zwei nackte Statuen gegenüber stehen. Eine männliche und eine weibliche.

Er ruft einen Engel zu sich und gibt ihm die Order: „Schau mal die Beiden. So lange stehen die sich schon gegenüber und können doch niemals zusammen kommen. Flieg mal hinunter und erwecke sie für eine Stunde zum Leben. Was die in dieser Zeit so treiben ist ihre Sache. Danach stellst du den alten Zustand wieder her.“

Der Engel tut wie ihm geheißen und machte sich auf den Weg. Unten angekommen, legt er den beiden kurz die Hand auf die Schulter und spricht: „Es soll denn geschehen, dass ihr zu Fleisch und Blut werdet.“

Und es geschah.

Als die beiden vor ihm standen, trichterte er ihnen ein: „Ihr habt genau eine Stunde, in der ihr machen könnt, was ihr wollt. Ich werde mich dort auf die Parkbank setzen und diese Zeit abwarten.“

Die beiden fassen sich an die Hand und verschwinden im Gebüsch

Der Engel hat es sich auf der Parkbank bequem gemacht und wartet auf deren Rückkehr.

Nach etwa einer halben Stunde tauchen die zwei wieder auf. Immer noch oder schon wieder Hand in Hand.

„Na ihr zwei“, spricht der Engel, „habt ihr euch auch gut amüsiert? Ihr habt aber noch eine halbe Stunde. Wollt ihr nicht noch mal verschwinden?“

Die Frau lächelt den Mann an und meint: „O. k., ziehen wir noch einmal los. Aber diesmal machen wir es umgekehrt: Diesmal hältst du die Tauben und ich scheiß drauf.“

Die Monster im Himmel

Dracula, Frankenstein und der Glöckner von Notre Dame sind im Himmel angekommen. Sie wollen von Petrus wissen, was hier zu berücksichtigen ist, damit sie nicht seinen Unwillen, oder den anderer erwecken und sofort in die Hölle abgeschoben werden.

„Hier könnt Ihr eigentlich machen, was ihr wollt, nur von den Äpfeln ›vom Baum der Erkenntnis‹ dürft ihr genau so wenig naschen, wie einst Adam und Eva.“

Alle versichern, dass sie sich selbstverständlich an diese Regel halten würden.

Aber Dracula kann schon bald nicht mehr widerstehen und „stibitzt“ sich einen Apfel.

Petrus hat das sehr wohl gemerkt, kommt mit der hässlichsten Frau, die je auf Erden gelebt hat, kettet die beiden zusammen und sperrt sie in einen Käfig.

Auch Frankenstein ist der Versuchung nicht gewachsen und stiehlt ebenfalls einen Apfel.

Schon ist Petrus wieder zur Stelle und hat auch gleich die genau so hässliche Zwillingsschwester der anderen mitgebracht.

Auch die beiden werden zusammen gekettet und in einen zweiten Käfig gesperrt.

Nicht lange danach kommt Petrus mit der schönsten Frau, die jemals eines Mannes Auge erblickt hat zum Glöckner, kettet beide zusammen und steckt sie ebenfalls in einen Käfig.

Staunt der Glöckner und will von Petrus wissen: „Ich habe mich an keinem Apfel vergriffen, also warum kettest du mich an?

Obwohl ich zugeben muss, wenn ich gewusst hätte, dass mir der Genuss dieses zauberhaften Wesen zuteil wird, hätte ich mich nicht zurückhalten lassen und hätte sehr wohl zugegriffen.“

Antwortet Petrus: „Die Frau hat den Apfel geklaut.“

Eingangsrätsel an der Himmelstür

Ein Erdenmensch klopft an die Himmelstür. Als Petrus erscheint, bittet er um Einlass.

„O. k.“, meint Petrus, „aber jeder, der einzutreten wünscht, muss vorher eine Aufgabe lösen.“

„Kein Problem“, versichert der Erdenmensch, „was soll ich machen?“

„Komm mit“, wird er aufgefordert.

Kurze Zeit später werden ihm zehn nackte Männer vorgestellt.

„Einer von diesen zehn ist Adam“, erklärt Petrus. „Sage mir wer es ist und woran du ihn erkennst und du hast deine Eintrittskarte.“

Der Erdling löst die Aufgabe, Sie auch?

Lösung nächste Seite unten.

Der Engel mit der heilenden Hand

Einige Zeit später sieht Petrus, wie drei Männer auf der Parkbank sitzen. Einer blond, einer dunkel und einer ganz ohne Haare. Er ruft wieder den Engel Gabriel.

„Schau, die drei da unten sehen sehr krank aus. Flieg runter und heil sie durch Handauflegen.“

Der also wieder runter auf die Erde.

Gefragt, antwortet der Blonde: „Ich habe einen Tennisarm, weil ich jahrelang Profi war.“

Der Engel legt ihm eine Hand auf den Arm, murmelt ein paar Worte und der Schmerz ist verschwunden.

Fragt er den Dunklen: „Und was bedrückt dich?“

„Ach, ständig diese Kreuzschmerzen machen mich noch ganz verrückt.“

Hand drauf, Schmerz weg.

Als er sich dem Glatzkopf zuwendet, schreit dieser sofort los:

„Fass mich bloß nicht an, ich bin noch zwei Monate krank geschrieben.“

Lösung von Seite 32:

Adam wurde nicht geboren, sondern erschaffen.

Er hatte daher keinen Bauchnabel.

Nur ein Sprachfehler

Meine Partnerin ist in Polen geboren, aufgewachsen und erzogen worden. Obwohl deutschstämmig, kann sie sich nach der Übersiedlung, in unserer Sprache häufiger nicht gut artikulieren. So kann es dann durchaus zu sprachlich amüsanten Ausführungen kommen.

Einmal erzählte sie z. B. eine Episode über die nähere Umgebung ihres Wohnortes. Es gab da einen Wald, in dem der Förster bei dem vorhandenen Wildbestand für die entsprechende Ordnung und Pflege zu sorgen hatte. Dazu gehörte auch der Abschuss des Wildes zu einer bestimmten Jahreszeit.

Sie wollte mich nun über die Aktivität aufklären und berichten: „Er (der Förster) ging in den Wald und hat geschossen.“

Heraus kam jedoch: „Er ging in den Wald und hat geschissen.“

Was ja auch durchaus möglich war.

Glabottki

An einem Nebentisch in einem Restaurant saß ein junger Mann, mit dem ich über das Thema Fußball ins Gespräch kam.

In dessen Verlauf erfuhr ich, dass er in Gelsenkirchen beheimatet und ein großer Fan von Schalke 04 war.

In den Nachbarstädten Gladbeck und Bottrop, hatte ich meine Lehre als Bergmann absolviert.

Zusammen mit der Gemeinde Kirchhellen (heute in Bottrop eingemeindet) bildeten die Orte ein Dreieck.

Manche Insider aus diesen Wohnorten bezeichneten dieses Dreieck als ›Glabottki‹:

Gladbeck

Bottrop

Kirchhellen

Ich wollte von meinem Gesprächspartner wissen: „Na, dann kennen Sie ja auch ›Glabottki‹??“

Der junge Mann überlegte eine Weile und meinte dann freudestrahlend: „Ja, der hat doch auch mal auf Schalke gespielt.“

„Gebeutelte“ Schildkröten.

Eine Schildkröte trifft zwei andere, die sie lange nicht gesehen hat.

Man kommt ins Gespräch und sie erzählt den beiden: „Es gefällt mir hier nicht mehr und ich habe beschlossen, lieber lebe ich in der Sahara als mich von den Menschen hier so mies behandeln zu lassen.“

„Was ist denn passiert“, ist deren Reaktion.

„Als ich neulich durch das Gras eines Kleingartens kroch, kam ich auch an die Tür der dortigen Laube. Ich klopfte an und ein Mann öffnete diese.

Höflich, wie es so meine Art ist, bat ich um ein Glas Wasser.

Da ergriff der Mann mich und schleuderte mich in hohem Bogen davon. Das machte mich richtig sauer und ich kehrte wieder dorthin zurück.

Als ich nach einer Woche dort wieder ankam, hämmerte ich wütend mit der Faust gegen die Tür.

Der gleiche Kerl öffnete und ich fauchte ihn an: „Was sollte dass denn da eben???“

Daraufhin ergriff er mich wieder und schleuderte mich noch weiter weg wie beim vorigen Mal. Nein, hier werde ich nicht bleiben.“

Empört erklärten sich die Zuhörenden mit ihr solidarisch und zusammen wanderten sie aus.

Am Rande der Sahara ließen sie sich nieder und errichteten sich ein schönes Zuhause.

Nachdem man sich so richtig eingelebt hatte, beschloss man eines schönen Tages, eine Wanderung durch die Wüste zu unternehmen.

Da man sich dort verständlicherweise nicht auskannte und auch noch versäumt hatte einen Kompass mitzunehmen, hatte man sich bereits nach wenigen Tagen verirrt.

Die mitgenommenen Getränke waren bald verbraucht und auch eine Schildkrötenzunge kann am Gaumen festkleben.

„Schau mal, da hinten steht ein Schild“, meint die eine, „man kann nur noch nicht erkennen, was drauf steht.“

Sie krabbeln also näher ran. Dann können sie erkennen:

Mit der Aufschrift: ›In dieser Richtung Deutsches Bier‹ zeigt das Schild in einem rechten Winkel an, wo dieses denn zu finden sein soll.

„Wer weiß, wie weit das noch weg ist“, meint eine der drei, „aber wir haben ja Zeit, warum werden wir schließlich so alt.“

Sie schleichen also weiter und als die Dämmerung aufzieht, beschließen sie, zunächst einmal an Ort und Stelle zu übernachten.

Früh am nächsten Morgen wandern sie weiter. Es ist schon Mittag und die Sonne steht im Zenit, als sie schließlich am Horizont so etwas wie eine Hütte erspähen.

Nun werden sie doch etwas schneller, denn das Bier lockt.

Nach einer weiteren Stunde haben sie endlich die Art Kneipe, als die sich beim Nähekommen das „Gebäude“ erweist, erreicht.

Sie treten durch die Tür, erblicken eine Theke mit mehreren Barhockern und erklimmen diese.

Ein Barkeeper unbestimmten Alters schlurft heran und fragt nach ihrem Begehr.

„Wir hätten gern drei Glas Bier“, fordert eine der Durstigen.

„Das geht nicht.“

„Warum nicht, ist das Bier alle??“

„Nee, das nicht.“

„Warum dann?“

„Ich hab nur noch zwei Gläser.“

Meint die eine: „Das macht nichts, wir trinken mit zwei aus einem Glas.“

„Igitt, Igitt“, empört sich die vornehmste der drei.

„Wieso“, protestiert eine von den beiden, „du kannst ja ein Glas für dich bekommen und wir trinken aus dem zweiten Glas.“

„Darum geht es nicht“, vertritt die Vornehme ihren Standpunkt, „es ist ausgesprochen unhygienisch, wenn zwei aus einem Glas trinken, egal wer und wie und das mache ich nicht mit.“

„Was willst du denn machen?“, wird sie gefragt.

„Ich geh nach Haus und hol ein drittes Glas.“

Davon lässt sie sich auch nicht abbringen.

„Und seid bitte so fair und fangt nicht ohne mich an, versprecht mir das.“

„Ja, ja, ist ja schon gut.“

Sie rutscht also vom Hocker und verschwindet.

„Wann die wohl wieder da ist“, überlegen sie.

Es vergehen zwei Tage, es vergehen drei Tage und der Durst quält die beiden.

Nach einer Woche halten sie es nicht mehr aus.

Wer weiß denn, ob die überhaupt jemals wieder kommt, überlegen sie.

„Wir haben doch jeder unser Glas, also komm, wir fangen schon mal an.“

„Wir hatten ihr aber versprochen, nicht ohne sie zu beginnen und was man verspricht sollte man eigentlich auch halten“, schlägt der einen das Gewissen.

„Im Prinzip ist das natürlich richtig und im Grunde denke ich ja auch so“, gibt die andere ihr recht, „aber weißt du, ob sie überhaupt wiederkommt? Und willst du hier aus lauter Kameradschaft und Rücksichtsnahme möglicherweise verdursten?“

„Du hast ja recht, also komm fangen wir schon mal an.“

Sie lassen sich einschenken. Als sie das Glas erheben, um sich zuzuprosten, geht die Tür auf und sehr vorwurfsvoll kommt von dort eine Stimme:

„Ihr, wenn ihr hier anfangt zu ›hudeln‹, dann gehe ich gar nicht erst los.“

Bestrafte Neugier

Dann war da noch der neugierige Fisch, der mit dem Kopf aus dem Wasser schaute, um zu sehen, was darüber so los war.

Dabei übersah er die hungrige Möwe, die über dem Wasser kreiste und nach Beute Ausschau hielt.

Als die Möwe den Fisch erblickte, schoss sie im Sturzflug hinunter. Sie ergriff diesen mit dem Schnabel am Kopf und flog in elegantem Bogen wieder himmelwärts.

Ihr Heißhunger war unermesslich und sie schluckte den Fisch so gierig, dass er mit Schwung durch den ganzen Körper hindurch sauste und mit dem Kopf hinten wieder heraus guckte.

Als der Fisch sah, welche Höhe sie bereits erreicht hatten, meinte er ängstlich und besorgt: „Möwe, mach jetzt keinen Scheiß!“

Wortkarg

Eine vornehme Dame macht Urlaub auf Sylt.

Sie liebt zwar den „Rummel“, der dort überall zu finden ist, aber auch die Einsamkeit ist ihr durchaus herzlich willkommen.

So macht sie einen Spaziergang am Watt und hat sich dabei die Strecke zwischen Rantum und Hörnum ausgesucht .

Über eine Stunde ist sie gewandert und niemand hat ihren Weg gekreuzt.

Nach einer Biegung, die wegen einer kleineren Düne nicht einsehbar war, trifft sie dann doch auf einen einsamen Angler, einem älteren Mann mit einer Pfeife im Mund.

Eine Weile schaut sie dem Mann zu, der sich auch nicht bewegt, als sie ein vornehmes ›Hüsteln‹ von sich gibt.

„Hallo“, versucht sie ihn anzusprechen.

Er schaut ganz kurz auf und sie an und wendet sich dann wieder dem Wasser zu.

„Beißen sie gut?“, macht sie einen neuen Versuch.

„Jou.“

„Sie haben ja schon einen guten Fang gemacht“, bemerkt sie, als sie in den neben dem Mann stehenden Eimer blickt.

„Jou.“

Langsam regt es sie auf, dass sie so gar nicht „an ihn ran kommt.“ „Sie rauchen gern Pfeife?“

„Jou.“

„Aber Ihre ist ausgegangen.“

„Jou.“

„Sagen Sie mal“, wird sie nun doch böse, „können Sie eigentlich gar nichts anderes sagen als nur ›Jou‹“

Der Alte blickt sie an, nimmt seine Pfeife aus dem Mund und entgegnet:

„Nääähh.“