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INHALT

Über die Autoren

Vorwort

01. Der verstummte Mann

Lukas 1,5-25

02. Seinen Mann stehen

Lukas 1,27

03. Bedürftigkeit statt Protz & Prunk

Lukas 2,1-21

04. Das Warten einüben

Lukas 2,22-40

05. Lückenhaft

Lukas 3, 23-38

06. Sex. Macht. Geld.

Lukas 4,1-13

07. Minderheit in der Minderheit

Lukas 4,14-30

08. Manchmal braucht es nicht viele Worte

Lukas 5,1-11

09. Ein Dachschaden ganz anderer Art

Lukas 5,17-32

10. Gesundheit mit Jesus

Lukas 5, 27-32

11. Allenfalls Durchschnitt

Lukas 6,12-15

12. Gott entmachtet das Böse

Lukas 6,27-35

13. Was du heute kannst besorgen …

Lukas 6,46-49

14. Herzenssache

Lukas 7,1-10

15. Einfach mal die Fresse halten

Lukas 7,36-50

16. 4 gewinnt

Lukas 8,4-8.11-15

17. Haifischfüttern

Lukas 8,22-25

18. Raus aus der Neidspirale

Lukas 9,1-6

19. Zwischen Himmel und Erde

Lukas 9,28-36

20. Selbst ist der Held

Lukas 10,29-37

21. „Mulțumesc!“

Lukas 12, 22-34

22. Auf zum Entsorgen!

Lukas 12,22-34

23. Warten mit Nebenwirkungen

Lukas 12,35-48

24. Standhalten auch gegen den Fuchs!

Lukas 13,31-33

25. Das Wettrennen

Lukas 14,7-14

26. Versöhnt

Lukas 15, 11-24

27. Schon zu Hause?

Lukas 15,25-32

28. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Lukas 16,1-9

29. „Wie sagt man?“

Lukas 17,11-19

30. Mit dem Spiegel in der Hand

Lukas 18,9-14

31. Das Kind im Manne

Lukas 18,15-17

32. Fokussiert auf Jesus

Lukas 18,28-30

33. Ein starkes Vorbild

Lukas 19,1-10

34. Keine Angst!

Lukas 19,11-27

35. Triumph und Tränen

Lukas 19,41-44

36. Nehmer- und Geberqualitäten entwickeln

Lukas 20,20-36

37. Was bleibt

Lukas 21,32-26

38. Einer wie ich

Lukas 22,1-6

39. Männerfreundschaft geht durch den Magen

Lukas 22,7-31

40. Wer hat den Größten?

Lukas 22, 24-30

41. Von Christus gehalten

Lukas 22,31-34

42. Provokation für Kontrollfreaks

Lukas 22,39-45

43. Unglücklich

Lukas 22, 47-53

44. Zwischen Mut und Feigheit

Lukas 22,54-61

45. Zwischen weichen Knien und aufrechtem Rücken

Lukas 23,1-25

46. Mitgefangen

Lukas 23, 26-31

47. Sein Ticket

Lukas 23,39-43

48. Wenn am Ende noch nicht Schluss ist

Lukas 23,50-56

49. Kontrolle ist besser

Lukas 24,9-12

50. Nach dem Schlussstrich

Lukas 24,13-35

51. Gottes— geschichten zur Sprache bringen

Lukas 24,36-39

52. Du bist nicht allein!

Lukas 24,50-53

Stichwortregister

WIDMUNG

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“

In memoriam an meine persönliche Charakterschleifzeit
in der Fahrzeugteilefabrik Wagner GmbH & Co Fulda
von 1987 bis 1989.

Eine Lernschule und ein Meilenstein
fürs Durchbeißen, Dranbleiben und Frühaufstehen.

ÜBER DIE AUTOREN

In 52 Andachten begeben sich Autoren wie Uwe Heimowski, Frank Heinrich, Matthias Burhenne, Stefan Bitzer, Burkhard Knipping, Thomas Lieberwirth und viele mehr auf Entdeckungsreise durch das Lukasevangelium. Sie fordern dich heraus, innezuhalten und Gott, den Schöpfer, an dir arbeiten zu lassen. Er möchte dir den Schliff geben, den du brauchst – denn nur eine geschliffene Schneide kann echte Lebensqualität hervorbringen!

VORWORT

Heilsames Schärfen

Zweites Lehrjahr zum Werkzeugmacher. Ein 500 Kilogramm schweres Stanzwerkzeug für Hydraulikpressen wird generalüberholt. Ein Stempel ist abgenutzt. Er muss erneuert werden. Ich spanne mir ein rohes Stück Rundstahl in die Drehmaschine. Mit Schutzbrille und Gehörschutz mache ich mich dran. Langsam fahre ich den Drehmeißel an den rotierenden Stahl. Doch was ist das? Der Meißel will nicht so richtig. Es rollen sich keine gleichmäßigen Späne ab. Es qualmt und quietscht. Mein Ausbilder steht daneben. Er schüttelt den Kopf. Er deutet mir an, den Bearbeitungsvorgang abzubrechen. Ich drücke den roten Aus-Knopf. Kurz und bündig sagt der Meister: Die Schneide des Werkzeuges ist stumpf. Sie muss nachgeschliffen werden.

Mithilfe eines Schraubenschlüssels löse ich den Meißel. Wir gehen an die Schleifmaschine. Dort zeigt er mir, wie und in welchem Winkel das Werkzeug geschliffen werden muss. Es gelingt mir nicht sofort. Es ist ein mühsames Werden. Die Schleifscheibe wirft Funken. Immer wieder halte ich den Stahl ins kalte Wasser, um ein Ausglühen der Spitze zu verhindern. Der Meister gibt mir Tipps. Kritisch prüfen wir den Winkel. Den Feinschliff erledigt er mit ruhiger Hand. Zwanzig Minuten später habe ich das Werkzeug wieder eingespannt. Jetzt läuft der Meißel wie Butter in den rohen Stahl. Scheinbar leicht schält er den überflüssigen Werkstoff ab, um einen Präzisionsstempel herzustellen, der dann wiederum ein wichtiges Werkzeug bei der Herstellung für Ölspritzdüsen in der Kolbenkühlung von PKWs ist.

Stumpf werden gehört zum Leben

Stumpf werden gehört zum Leben. Wer sich einsetzt, wird müde, nutzt sich ab, dem gehen die Körner aus, der verliert mal an Schnittigkeit. „Es ist nicht schlimm, dass wir stumpf werden. Aber fatal ist es, wenn wir uns nicht wieder schärfen lassen“, schreibt Geigenbaumeister Martin Schleske in „Herztöne: Lauschen auf den Klang des Lebens.“ Damit etwas wird im Männerleben, müssen wir uns Unterbrechungen zumuten. Wer produktiv, prägend, präzise sein, helfen, zupacken, frisch und leicht daherkommen will, der ist gefragt, dort und da im Produktionsablauf des Männerlebens den Aus-Knopf zu drücken. Der muss auch mal den Schraubenschlüssel nehmen und das Werkzeug ausspannen. Der muss sich an den Schleifstein stellen und seinem Werkzeug neuen Schliff verleihen. Das heilsame Schärfen braucht Übung. Es fällt uns nicht in den Schoß. Manchmal gelingt es besser und manchmal schlechter. Dabei holt man sich dreckige Hände. Da braucht man vielleicht auch mal ein paar Minuten länger. Da stehen einem auch mal Schweißperlen auf der Stirn. Da muss man vielleicht auch mal nachschleifen oder einen Freund oder Meister um Rat fragen.

Dieses Andachtsbuch will ein Werkzeug sein zum heilsamen Schärfen inmitten der Abnutzung, die das Leben mit sich bringt. Schleifstein will keinen Druck, kein schlechtes Gewissen produzieren, sondern eine Ermutigung sein, mit dem Meister im Rücken auszuspannen. Die Worte wollen Anstoß sein, sich charakterlich, geistlich, menschlich schärfen zu lassen, sich weiterzuentwickeln. Schleifstein will Männern (und Frauen) einen scharfen Schnitt verleihen für ihr Sein im Job, in der Familie, in der Gemeinde, in der Partnerschaft, in ihrer Stadt.

Die 52 Gedankenanstöße zum Lukasevangelium entstammen der Feder von Männern, die die flotte Taktfolge und die hohe Drehzahl des Lebens genau kennen. Sie wollen mit ihren Gedankenanstößen zu einer Auszeit mit der Bibel ermuntern, um sich für die Bearbeitungsvorgänge des Lebens schärfen zu lassen. Sie wollen dem göttlichen Meister Raum einräumen, damit er seine Hand an unser Leben anlegen kann.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen inspirierende göttliche Schleifzeiten!

Wetter/Ruhr, 15. März 2018

Ihr Rüdiger Jope

PS.: Ich danke an dieser Stelle herzlich Hans-Martin K., der mich als 13-jährigen Teenager ernst genommen und mir Leiterschaft zugetraut hat. Ein fettes Danke auch an Hanna und Andi A. R., die mir in meiner Entwurzelung in ihrer Küche mit dem Meerschweinchen auf dem Schoß Heimat und ein offenes Ohr anboten.

Rüdiger Jope ist gebürtiger Sachse, aufgewachsener Hesse und eingeheirateter Schwabe. Der gelernte Werkzeugmacher arbeitete als Jugendreferent und Pastor. Als Chefredakteur im Bundes-Verlag Witten verantwortet er seit 2014 das Männermagazin MOVO (www.MOVO.net). Der Freizeitläufer lebt zusammen mit seiner Frau Ingrid und zwei Kindern in Wetter/Ruhr.

01 Der verstummte Mann »Wie ein roter Faden zieht sich das SCHWEIGEN DER MÄNNER durch die Bibel.« - Lukas 1,5-25

Er ist das Ärgernis vieler (Ehe-)Frauen und die Ursache vieler Konflikte: der verstummte Mann. Er kann lautstark rumposaunen, wenn es um Erfolge im Job oder Hobby geht. Doch er hält den Mund, wenn ein tröstendes und richtungsweisendes Wort gefragt wäre. Wer sich jetzt zumindest zu vierzig Prozent ertappt fühlt, ist in guter Gesellschaft. Wie ein roter Faden zieht sich das Schweigen der Männer durch die Bibel. Eva wird mit Lügen konfrontiert, doch Adam spricht nicht die Wahrheit Gottes über sie aus (1. Mose 3,4-6). Sara wird von fremden Männern beansprucht, doch Abraham scheut die Auseinandersetzung und widerspricht nicht (1. Mose 12,13-16; 20,1-7). Sara und Hagar geraten aneinander, doch er bleibt passiv und sagt nichts weiter als: „Mach, was du willst!“ (1. Mose 16,6). Die Reihe lässt sich über Jona (Jona 1,1-3) bis hin zu Petrus (Markus 14,66-72) und wieder zurück zu Zacharias fortsetzen. Sein Verstummen geht allerdings nicht auf Feigheit oder Passivität zurück. Es ist Strafe und Folge seines Zweifels. Zacharias kann sich nicht vorstellen, dass Gott wunderbar in sein Leben eingreift und ihm in seinem Alter noch einen herausragenden Platz in seiner Geschichte zuweist. Doch genau das ist Gottes Plan: Zacharias soll der Vater des größten Propheten Israels (Matthäus 11,11) werden. Er hat die Chance und Aufgabe, mit seinem gottesfürchtigen Leben ein prägendes Vorbild für seinen Sohn zu sein. Seine Erziehung soll ihren Teil dazu beitragen, dass Johannes zum Wegbereiter für den Messias heranwächst und seiner Berufung treu bleibt. Doch Zacharias sieht zuerst nur seine eigenen Begrenzungen („ich bin jetzt ein alter Mann“). Er zweifelt an Gottes Möglichkeiten und muss daher verstummen.

Öffne deinen Mund

Lässt sich unser Schweigen so erklären? Wir sehen unsere Defizite und nehmen nicht ernst, dass Gott einen Plan mit uns hat. Wir lassen uns durch Job und Hobby so in Beschlag nehmen, dass wir die Berufung vernachlässigen, die wir gegenüber unseren Kindern, Frauen, Freunden und der Welt haben: die tröstende und richtungsweisende Wahrheit Gottes in unsere Beziehungen und in unser Umfeld hineinzusprechen. Das kann unbequem sein und uns aus der Komfortzone locken. „Öffne deinen Mund für den Stummen“, mahnt uns die Bibel (Sprüche 31,8, Elb) und gibt uns gleichzeitig die Verheißung mit, die schon Jesus für Paulus hatte: „Hab keine Angst. Rede weiter und schweige nicht“ (Apostelgeschichte 18,9). Sicherlich: Auch das Schweigen hat seine Zeit, und kaum etwas ist unerträglicher als leeres Gequassel. Doch ich habe den Eindruck, wir Männer stehen eher in der Gefahr, den rechten Augenblick des Redens zu verpassen. Also: Mach mutig den Mund auf, Mann!

SCHRAUBENSCHLÜSSEL:

Spätestens morgen früh sage ich meiner Frau und meinen Kindern (soweit vorhanden), dass ich sie liebe, und ermutige sie zu ihrer Berufung.

Spätestens morgen sage ich einem guten Freund, was ich an ihm schätze, und vereinbare das nächste Treffen.

NACHSCHLEIFEN:

LESETIPP

Lawrence J. Grabb, SoulTalk.
Die Sprache des Herzens, Brunnen, 9,95 Euro

INTERNET-TIPP

www.openpetition.de.
Hier findest du bestimmt etwas, wofür du deine Stimme erheben kannst.

GEBETS-TIP

Das Friedensgebet des Franz von Assisi.
(Das findest du im Gesangbuch und im Internet).

Dr. Dirk Kellner lebt mit seiner Familie in Steinen. Er ist Pfarrer der Evangelischen Landeskirche Badens (www.ekstei.de). Wenn „der Berg ruft“, kann ihn kaum etwas halten, bis er zu Fuß oder mit dem Bike auf dem Gipfel steht.

02 Seinen Mann stehen »Trotz aller Fragezeichen und Zweifel übernimmt Josef VERANTWORTUNG.« - Lukas 1,27

Josef ist für viele Menschen der typische Mann: Er steht morgens früh auf, arbeitet hart und spricht kein Wort. In der Tat: Von Josef, dem Mann an der Seite Marias, ist kein einziges gesprochenes Wort überliefert, und auch sonst berichtet die Bibel kaum etwas über ihn.

Aber auch wenn Josef kein Mann großer Worte ist, so ist er doch ein Mann großartiger Taten. Er steht nämlich seinen Mann und steht zu seiner Verlobten Maria (vgl. Matthäus 1,19-24). Er lässt die Leute tratschen. Er verlässt seine hochschwangere Verlobte nicht, sondern kümmert sich um sie. Und das, obwohl man das Selbstbewusstsein eines Mannes kaum schlimmer ankratzen kann als auf diese Weise. Denn welchem Mann gefällt es schon, wenn die Verlobte von einem anderen Mann schwanger ist? Da hilft es auch nicht, wenn der andere Gott ist. Auch wenn diese Erklärung erst mal besonders und dann auch noch ziemlich einmalig ist. Stell dir mal vor, du gehst zu deinen Fußballkumpels und erzählst: „Meine Verlobte ist schwanger vom Heiligen Geist.“ Das wird zu schallendem Gelächter führen. Verständnis für deinen Schmerz hat keiner. Dann sollte es doch lieber der Briefträger gewesen sein …

Schließlich kommt Jesus, Gottes Sohn, auf die Welt und die Geburt ist alles andere als königlich: ein schmutziger Stall, eine ärmliche Krippe, umgeben von stinkenden Nutztieren wie Kamelen, Schafen, Ziegen. Ich kann mir gut vorstellen, wie Josef den Kopf schüttelt, skeptisch ist, zweifelt, Bedenken und viele Fragen hat und sich denkt: Wer soll diese Geschichte schon glauben?

Mutig handeln, auch wenn man nicht versteht

Trotz aller Fragezeichen und Zweifel übernimmt Josef Verantwortung, „adoptiert“ Jesus, sorgt, beschützt und kümmert sich um ihn und seine Mutter, rettet die beiden vor dem irren Regionalkönig Herodes, der alle neugeborenen Kinder töten will, und zieht Jesus groß. Ohne Josef gäbe es wahrscheinlich kein Weihnachten, keinen Karfreitag, kein Ostern, keine Kirche, kein Christentum.

Manchmal muss man handeln, auch wenn nicht alles hundertprozentig klar ist. Manchmal muss man Verantwortung übernehmen, auch wenn man nicht alles versteht. Manchmal muss man einfach loslegen, um zu schauen, was dann passiert. Und manchmal tut man etwas voller Zweifel und erlebt am Ende, dass man nichts Besseres hätte tun können und Gottes Wille erfüllt hat. So wie Josef, der seinen Mann steht. Gott sei Dank.

SCHRAUBENSCHLÜSSEL:

Wann solltest du mal wieder deinen Mann stehen und etwas für Gott tun – ohne Wenn und Aber? Einfach, weil es dran ist und Gott dich braucht!

NACHSCHLEIFEN:

Was keiner wagt, das sollt ihr wagen.
Was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken.
Was keiner anfängt, das führt aus.

Wenn keiner Ja sagt, sollt ihr’s sagen.
Wenn keiner Nein sagt, sagt doch Nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.

Wo alle loben, habt Bedenken.
Wo alle spotten, spottet nicht.
Wo alle geizen, wagt zu schenken.
Wo alles dunkel ist, macht Licht.

Lothar Zenetti

Karsten Böhm ist verheiratet, Vater von drei Kindern und liebt Sport. Er ist Pfarrer der Andreasgemeinde Niederhöchstadt (www.andreasgemeinde.de) und leitet den GoSpecial, einen Gottesdienst im Kino, der monatlich mehrere Hundert Besucher anlockt.

03 Bedürftigkeit statt Protz & Prunk »In den eigenen Bedürftigkeiten DEN RETTER entdecken.« Lukas 2,1-21

„Fürchtet euch nicht!“ Wenn der Himmel uns begegnet, wenn Jesus uns so nah ist wie damals den Hirten auf dem Feld – nur einen Steinwurf entfernt – dann gibt es keinen Grund, sich zu fürchten. Keinen. Was damals geschah, dass Gott Mensch wurde, konnte die Hirten und ein ganzes Volk in Freude versetzen. Jesus ist heute nicht weiter entfernt. Höchstens einen Wimpernschlag, einen Atemzug entfernt. Die Ursache für Freude ist dir vielleicht näher, als du denkst. Es gibt keinen Grund sich zu fürchten. Freue dich!

Und obwohl er so nahe ist, ist es manchmal gar nicht so einfach, ihn zu finden. Auch die Hirten damals hätten ihn ohne die genauen GPS-Koordinaten wohl nicht gefunden. Das Erkennungszeichen: Windel und Futterkrippe. So sehr runtergekommen kommt heute kaum noch ein Kind zur Welt. Der Retter, der Freudenbringer kommt nicht mit Prunk und Protz, sondern in armselige Bedürftigkeit hinein. Und wenn wir unsere eigene Bedürftigkeit entdecken, dann stehen die Chancen gut, genau dort dem Retter der Welt zu begegnen.

Die Geschichte erzählen

Wenn wir ihm tatsächlich begegnen, unsere eigene Geschichte mit ihm schreiben, haben wir etwas zu erzählen. Dann wird die manchmal fromme Phrasendrescherei verschwinden, und wir fangen an, ganz natürlich von dem zu sprechen, was wir mit Jesus erlebt haben. Das steckt an.

In einem Verkaufsseminar brachte es ein gar nicht so frommer, aber gewiefter Vertriebsprofi auf den Punkt: „Wir müssen die Geschichte von unserem Unternehmen erzählen! Die Menschen wollen Geschichten hören! Wir können auch niemanden für Jesus Christus bekehren, wenn wir nicht die Geschichte von Bethlehem erzählen!“ Da hat ein Verkaufsprofi mehr kapiert als so manch frommer Kirchgänger. Diesen Satz habe ich mir gemerkt. So wie Maria sich alles gemerkt hat. Wenn Menschen Jesus begegnen, dann hinterlässt das einen positiven und nachhaltigen Eindruck.