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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2018
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2018
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Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Anne-Katrin Scheiter
Bildredaktion: Nora Goth, Dr. Nafsika Mylona
Layoutkonzept/Titeldesign: uteweber-grafikdesign/fpm factor product münchen
Kartografie: GeoGraphic Production GmbH
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska
ISBN 978-3-8464-0412-6
1. Auflage 2018
GuU 8-0412 09_2018_02
Bildnachweis
Coverabbildung: Shutterstock/Al Zakh
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© Björn Stüben
Björn Stüben
lebt als freier Journalist und Autor mit seiner Familie in Paris. Als promovierter Kunsthistoriker leitet er Studienreisen in seiner Wahlheimat, aber auch in ganz Frankreich.
Wie viele Superlative sind schon über Paris geschrieben worden: die Stadt der Liebe, des Luxus, der Mode, der Künste … Oder aber sie wird schlicht mit dem Titel der schönsten aller Städte der Welt versehen. Wenn man hier lebt, erkennt man, sie ist nicht all dies zugleich, sondern sie hat von allem etwas. Und genau das macht ihren enormen Charme aus. Natürlich sehe ich oft Liebespaare verträumt am Seine-Ufer sitzen, und selbstverständlich fasziniert mich der Blick vom Arc de Triomphe auf das abends hell erleuchtete Paris. Oder mir wird angesichts der Preise in den Edelboutiquen schwindelig, genauso wie bei der unglaublichen Fülle an kulturellen Veranstaltungen und Ausstellungen. Doch Paris ist weit mehr: Es gibt auch weniger schillernde und einsame Ecken, Stadtviertel mit fast dörflichem Charakter und den ganz normalen Alltag fernab von all den Superlativen.
Vom Zweiten Weltkrieg verschont, kann sich Paris mit seinem architektonischen Erbe, den Palästen, Kirchen oder Prachtboulevards durchaus brüsten, und ja, ästhetisch betrachtet ist sie vielleicht wirklich die schönste Stadt der Welt.
Auch im Alltag die Schönheit nie aus den Augen zu verlieren, habe ich mir fest vorgenommen. Kommen Sie mit auf die Spaziergänge, und Sie werden sehen, was ich damit meine.
Hier schlägt das Herz des Autors höher
< Im Stammhaus von Mariage Frères sonntags Brunchen: Bei den Varianten »Le Marais« oder »Bon Voyage« kann ich nicht widerstehen. >>
> Morgens mit einem Vélib’-Rad über den Pont Neuf bis zum Reiterstandbild Heinrichs IV. zu radeln und zur Inselspitze runterzugehen, wenn die ersten Sonnenstrahlen Pont des Arts und Louvre streifen, ist einfach grandios. >>
? Musée d’Orsay Sehr gern setze ich mich für eine Weile vor Manets »Déjeuner sur l’herbe«, das eine nackte Frau zwischen zwei bekleideten Männern zeigt, und finde es spannend, die Reaktionen der Besucher zu beobachten. >>
, Marché d’Aligre Mit Vorliebe gehe ich in die etwas in die Jahre gekommene Markthalle. Die Leute stehen Schlange vor ihrem Lieblings-Käsehändler oder schwatzen mit der Gemüsefrau. Das ist Lebenslust pur! >>
. Gravity Bar Hier habe ich die Cocktail-Kultur wiederentdeckt. Selten habe ich so gute und ausgefallene Cocktails serviert bekommen. Kleine raffinierte Gerichte gibt’s dazu. Das Ambiente ist eher skandinavisch schlicht (44, rue des Vinaigriers, 10. Arr., M Château d’eau, Di–Sa 19–22 Uhr). >>
/ Mit der Metrolinie 6 von Trocadéro kommend warte ich immer mit großer Vorfreude den Moment ab, wenn die Metro hinter der Station Passy die Seine überquert. Links posiert jetzt stolz der Eiffelturm am Ufer – großartig! >>
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf einen Blick
1 Musée Picasso Es beherbergt Meisterwerke aller Schaffensepochen des Genies. >>
2 Notre-Dame Die Kathedrale ist vor allem für ihre Fensterrosetten berühmt. >>
3 Panthéon Der Ruhmestempel für Frankreichs Geistesgrößen war ursprünglich ein barocker Kirchenbau. >>
4 Sainte-Chapelle Die filigrane Kunst der gotischen Glasmalerei hat fast unbeschadet die Zeiten überdauert. >>
5 Musée du Louvre Im weltgrößten Museum reicht die Zeit nie, um alles zu sehen. >>
6 Place Vendôme Die quadratische Platzanlage Ludwig XIV. ist das Mekka für Freunde des Luxus. >>
7 Musée d’Orsay Ein Bahnhof von 1900 wurde zu einem der aufregendsten Pariser Museen umgebaut. >>
8 Galerie Vivienne Die Passage verkörpert das Bild der Stadt der Flaneure. >>
9 Tour Eiffel Es ist der Publikumsmagnet an sich. >>
! Philharmonie de Paris Der jüngste architektonische Paukenschlag von Paris, erdacht von Stararchitekt Jean Nouvel. >>
@ Marché d’Aligre Der bunte Lebensmittelmarkt bietet Kulisse für Multikulti-Paris. >>
# Fondation Louis Vuitton So spielerisch kann Architektur sein. Allein der Blick von außen lohnt sich. >>
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POLYGLOTT-Touren |
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Wann |
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Sie sind viel im Freien unterwegs – am schönsten bei Sonnenschein |
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Überwiegend im Inneren – macht auch bei Regen Spaß |
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Am schönsten in der Abenddämmerung und danach |
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Dauer · Distanz |
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Ein Spaziergang von bis zu zwei Stunden zu schönen und interessanten Orten |
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Ein Spaziergang mit Sehenswürdigkeiten, der einen halben Tag dauert |
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Ein ganztägiger Spaziergang |
Top-12-Highlights |
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Herausragende |
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Lieblinge der Autorin |
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sind mit Herz markiert. |
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Kleine Auszeit in der Tour |
Preiskategorien |
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Hotel (DZ inkl. Frühstück): |
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ab 200 € |
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bis 100 € |
Restaurant (Hauptgericht): |
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ab 35 € |
€€ |
bis 35 € |
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bis 25 € |
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http://www.wetteronline.de/wetter/Paris
STADTVIERTEL |
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w Île de la Cité und Quartier Latin
Tourenkarte | Übersichtskarten
Notre-Dame › Saint-Séverin › Musée de Cluny › Panthéon › Place de la Contrescarpe › Place Monge
Start: H Hôtel de Ville (M 1, 11)
Ziel: H Place Monge (M 7)
Wann: ganzjährig tagsüber, Frühjahr bis Herbst auch bei bedecktem Himmel (Museum Di geschl.)
Distanz: 3,5 km
Aus der keltischen Siedlung auf der Île de la Cité entstand Paris. Der Spaziergang führt vorbei an Notre-Dame ins Quartier Latin, wo im Mittelalter Lateinisch gesprochen wurde. Das Studentenviertel breitet sich zwischen den römischen Ruinen und dem Panthéon aus.
1 2 Kathedrale Notre-Dame
2 Saint-Séverin
3 Musée National du Moyen-Age et des Thermes de Cluny
4 Saint-Étienne-du-Mont
5 3 Panthéon
7 Place Monge
© Pixelio/Alexander Bartl
Kathedrale Notre-Dame
Von der Place de l’Hôtel de Ville aus ist die mächtige Kathedrale Notre-Dame 1 2 bereits zu sehen. Sie liegt auf der Île de la Cité, der größeren der beiden Seine-Inseln. Der keltische Stamm der Parisii hatte sich hier einst angesiedelt. Kommt man über den Pont de l’Arcole und den Quai aux Fleurs, fällt als Erstes die ausladende Chorpartie der Kathedrale ins Auge. An der Nordseite der Kirche vorbei führt der Weg zum großen Vorplatz, dem Place du Parvis Notre-Dame, inzwischen auch Place Jean-Paul II benannt. Man steht vor der Schokoladenseite der Kathedrale – beeindruckend schön ist ihre berühmte, streng geometrische Westfassade aus dem 12. Jh. mit der Königsgalerie. Die Revolutionäre hatten die herrlichen Statuen einst heruntergerissen, da sie die biblischen Figuren für französische Könige hielten. Der Innenraum von Notre-Dame (tgl. 7.45–19 Uhr) erscheint zunächst düster, doch bald empfindet man Ehrfurcht vor der erhabenen Architektur der frühen Gotik. Sonnenschein lässt die farbig verglasten Querschiffrosetten des 13. Jhs. wunderbar leuchten.
© APA Publications/Annabel Elston
Kirche Saint-Séverin
Der kleine Pont au Double führt auf die linke Seine-Seite. Vom Gärtchen am Quai de Montebello aus präsentiert sich Notre-Dame noch einmal als Postkartenansicht. Ebenfalls ein schönes Motiv: die 400 Jahre alte Robinie, der älteste Baum von Paris, neben der romanischen Kirche Saint-Julien Le Pauvre. So richtig lebendig wird es jenseits der Rue Saint-Jacques, denn in der Rue Saint-Séverin reihen sich gern besuchte Imbissbuden, Bars und Lokale aneinander. Mittendrin erhebt sich die gotische Kirche Saint-Séverin 2, ein spätmittelalterliches Juwel. Im Chor fällt eine der Säulen völlig aus dem Rahmen, denn sie windet sich hoch ins Gewölbe, dessen Rippen wie Palmwedel aussehen.
Die Rue de la Harpe mündet auf die Kreuzung von Boulevard Saint-Germain und Boulevard Saint-Michel, die beiden Lebensadern des Quartiers. Ruinen antiker römischer Thermen scheinen in diese Umgebung gar nicht hineinzupassen. Doch gemeinsam mit dem imposanten Stadtpalais der Äbte von Cluny bilden sie das Musée National du Moyen-Age et des Thermes de Cluny 3, das Nationalmuseum für mittelalterliche Kunst. Es hütet Schätze wie die Originalskulpturen der Fassade von Notre-Dame oder den Wandteppich der »Dame mit dem Einhorn« (Eingang Pl. Paul Painlevé, www.musee-moyenage.fr, Mi–Mo 9.15–17.15 Uhr, wegen Renovierung bis 2020 nur teilweise zu besichtigen).
Rue de Cluny und Rue des Écoles führen zur kleinen Rue de Beauvais, von der es durch die Rue de l’École Polytechnique auf den Hügel Sainte-Geneviève geht. Die hl. Genoveva hatte Paris einst von den Hunnen befreit und stieg so zur Stadtheiligen auf. In der Rue de la Montagne-Sainte-Geneviève liegen, fernab der üblichen Touristenpfade, Bars wie das urige Les Pipos (Nr. 2, Mo–Sa 9.30–23 Uhr) am Weg. Das Stilgemisch an der Fassade der Kirche Saint-Étienne-du-Mont 4 macht neugierig auf das Innere. Licht durchflutet den spätgotischen Bau mit seinem kunstgeschichtlich einmaligen Lettner, dem einzigen, der noch in Paris erhalten blieb.
© Shutterstock/Premier Photo
Das Panthéon
Gegenüber wird die Architektur strenger. Das Panthéon 5 3 aus dem 18. Jh., einst ein gigantischer klassizistischer Kirchenbau, wurde im 19. Jh. zur Ruhmeshalle für die großen französischen Geister umgebaut (www.paris-pantheon.fr, tgl. 10–18.30 Uhr). In der Gruft ruhen z. B. Voltaire, Zola, Malraux und Rousseau sowie – als einzige Frau – die Nobelpreisträgerin Marie Curie. Zur Place de la Contrescarpe 6 gelangt man durch Rue Clovis und Rue Descartes. Schöne Cafés wie das Delmas (Nr. 2) umrahmen den pittoresken Platz. Die Rue Lacépède trifft auf die Rue Monge. An Markttagen leuchten die Farben der Früchte und Gemüse den Jahreszeiten entsprechend, dann wirkt die Place Monge 7 wie ein bunter Teppich (Mi, Fr und So 7.30–13.30 Uhr).
Tourenkarte | Google Maps
Von der Rue Lacépède in die Rue Gracieuse einbiegen und im Maison des Trois Thés an der nächsten Ecke eine wunderbare Teepause mit Zen-Atmosphäre genießen.
Touren im Anschluss: d; n (M 7)