Aus
gegebenem
Anlass
Gedichte und Essay
Denn der Menschheit drohen Kriege, gegen welche die vergangenen wie armselige Versuche sind, und sie werden kommen ohne jeden Zweifel, wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit vorbereiten, nicht die Hände zerschlagen werden.
Bert Brecht
Friedlos
Bert Brecht (1898–1956), Schriftsteller. Ab 1930 störten Nazis die Aufführung seiner Theaterstücke, im Januar 1933 unterbrach Polizei die Aufführung seines Stücks „Die Maßnahme“, und am 28. Februar, einen Tag nach dem Reichstagsbrand, musste er ins Ausland flüchten. In Deutschland verbrannten Nazis am I0. Mai 1933 seine Bücher, und 1935 wurde ihm die Staatsbürgerschaft aberkannt. Stationen seines Exils waren Prag, Wien, Zürich und Paris, dann Dänemark, Schweden und Finnland, ab Mai 1941 die USA, wo er von 1942 an als Kommunist ohne Parteibuch vom FBI überwacht und im Oktober 1947 vom Ausschuss für unamerikanische Umtriebe verhört wurde. Anschließend, nach einem einjährigen Aufenthalt in Zürich, siedelte er Ende 1948 über nach Ostberlin, während ihm die Einreise nach Westdeutschland untersagt war. – Das Zitat entstammt Brechts „Rede für den Frieden“ 1952. Darin heißt es: „Allzu viele kommen uns schon heute vor wie Tote, wie Leute, die schon hinter sich haben, was sie vor sich haben, so wenig tun sie dagegen. Und doch wird nichts mich davon überzeugen, dass es aussichtslos ist, der Vernunft gegen ihre Feinde beizustehen. Lasst uns das tausendmal Gesagte immer wieder sagen, damit es nicht einmal zu wenig gesagt wurde! Lasst uns die Warnungen erneuern, und wenn sie schon wie Asche in unserem Munde sind.“