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Carmilla DeWinter

Dagmar Möhring

Gilbert R. Pawel

Udo Rauchfleisch

Sabine Reifenstahl

Manuel Sandrino

Heike Schrapper

Kai Steiner

Hans van der Geest

PINK CHRISTMAS 8

Etwas andere Weihnachtsgeschichten

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Heike Schrapper
 
Der Weihnachtselch

Ben zuckte zusammen. Gerade hatte er, leise „Last Christmas“ vor sich hinsummend, die Ofentür geöffnet, um das letzte Blech Spritzgebäck hineinzuschieben, da wurde seiner Weihnachtsstimmung ein jähes Ende gesetzt. Schon wieder dieses Geräusch! Diesmal schien es aus dem Flur zu kommen, aber so genau ließ sich das natürlich nicht sagen. Daniel brachte es durchaus fertig, dass man ihn durch mehrere geschlossene Türen hörte. Ben seufzte. Eigentlich war er sehr glücklich mit Daniel. Er war intelligent, hatte Humor und eigentlich fand er ihn immer noch enorm attraktiv und sexy. Eigentlich … denn es gab da diese eine Sache an seinem Mann, die so gar nicht sexy war. Diese eine Sache, die so gar nicht attraktiv oder intelligent wirkte. Diese eine Sache, die Ben innerlich zermürbte und zur Weißglut trieb: Daniel rülpste. Nicht heimlich, verhalten oder gar diskret. Nein, Daniel rülpste laut, brüllend, röhrend und mit absoluter Hingabe. Dabei konnte Ben gar nicht sagen, wann sich diese Unart bei Daniel eingeschlichen hatte. Wahrscheinlich hatte es, wie alle schlechten Angewohnheiten, irgendwann ganz klein angefangen. Ein leises „Börp“ nach dem Essen, womöglich von einem verlegenen „’tschuldigung“ gefolgt, über das Ben höflich lächelnd hinweggegangen war. Möglicherweise hatte er sogar so etwas wie „Macht doch nichts, Schatz“ gesagt und damit der drohenden Aufstoß - Apokalypse unwissend Tür und Tor geöffnet. Er wusste es nicht mehr. Er wusste nur, wenn das so weiterging, war nicht bloß der gemeinsame Weihnachtsfriede, sondern der gesamte Haussegen in Gefahr. Ben schüttelte resigniert den Kopf, dann schob er das Blech in den Ofen. So weit durfte es nicht kommen. Daniel war der Mann, mit dem er sich sogar vorstellen konnte, Kinder zu adoptieren. Bei der Zubereitung des Plätzchenteigs hatte er noch davon geträumt, wie schön es wäre, wenn erst zwei oder auch vier kleine Hände mitkneten würden …

„Mmh, das riecht aber lecker“, holte eine dunkle Stimme an der Küchentür Ben aus seinen Gedanken. Daniel trat von hinten an seinen Mann heran, legte die Arme um dessen Brust und vergrub die Nasenspitze in seinem Haar. „Und das erst mal … Ist dir eigentlich klar, dass dies unser erstes Weihnachten als Ehepaar ist? Und dass ich gleich unseren ersten gemeinsamen Weihnachtsbaum in unserer ersten gemeinsamen Wohnung aufstelle?“

Bens romantische Stimmung war noch nicht ganz wiederhergestellt.

„Und im Flur ist dir wohl der Yeti begegnet … oder was hat da so gebrüllt?“

„Gebrüllt?“, fragte Daniel verständnislos. Dann lachte er: „Ach, du meinst mein Bäuerchen vorhin. Du weißt doch: besser raus als rein. Das beugt Blähungen vor. So, jetzt sorge ich aber erstmal dafür, dass unser Baum in den Ständer kommt.“ Damit war die Sache für Daniel erledigt und er verschwand in Richtung Wohnzimmer.

„MOR-gen, KIN-der, WIRD´s was GE-ben …“, hörte Ben kurz darauf. Sein Mann rülpste ein Weihnachtslied! Mit Schwung warf er die Küchentür ins Schloss und schaltete das Radio ein.

*

Es war der Tag vor dem Heiligen Abend. Ben war in die Stadt gefahren, um die allerletzten Besorgungen für das Weihnachtsmenü zu erledigen. Daniel genoss seinen ersten Urlaubstag. Er hatte lange geschlafen, trug immer noch seinen Bademantel und nutzte die Abwesenheit seines Partners, um die Geschenke zu verpacken, die er für Ben gekauft hatte. Das nächste Mal würde er definitiv den Einpackservice im Laden in Anspruch nehmen – mochte die Schlange auch noch so lang sein. Seine Päckchen sahen aus, als wären sie von einem Tyrannosaurus Rex eingewickelt worden. Daniel trank einen großen Schluck Mineralwasser, rülpste genüsslich und nahm das letzte Geschenk in Angriff. Ein Buch. Handlich und rechteckig. Das müsste man doch eigentlich hinkriegen …

Als er gerade versuchte, seinen linken Daumen und Zeigefinger von dem Klebeband zu befreien, das sich aus irgendeinem Grund doppelt darum herumgeschlungen hatte, schellte die Türklingel. Hatte Ben etwa seinen Schlüssel vergessen? Schnell schob Daniel die Geschenke unters Sofa, ging zur Wohnungstür und öffnete.

Vor ihm stand die kleine Leonie, ein zartes, blondbezopftes Mädchen von vier oder fünf Jahren, das in der Wohnung direkt über Ben und Daniel wohnte. Mit großen Augen starrte sie auf Daniels Tigerplüschbademantel. Er zog ihn am Kragen weiter zu, blieb dabei mit dem Klebeband hängen, das immer noch seine Finger umschloss, und riss bei der Befreiung ein Büschel Kunstfasern ab. Leonie schaute ihm fasziniert zu.

„Hallo, Leonie. Was möchtest du denn?“, gab er dem Kind einen Impuls.

„Ich möchte den Elch sehen.“

Daniel musste sich wohl verhört haben.

„Den … Elch?“ hakte er nach.

„Ja, bitte. Mama hat gesagt, ich darf nicht fragen, aber ich habe doch noch nie einen richtigen Elch gesehen. Und ich dachte, weil ja morgen Weihnachten ist …“

„Wie kommst du denn darauf, dass wir einen Elch in der Wohnung haben?“, fragte Daniel entgeistert.

„Na, wir hören ihn doch immer. Nele und ich hatten zuerst Angst, weil wir dachten, das ist ein Monster, was da immer diese Geräusche macht. Und dass es uns vielleicht nachts holen kommt. Nele hat ganz schlimm geweint. Aber dann hat Papa gesagt, dass unter uns ein Elch wohnt und dass Elche eben ab und zu röhren. Eurer röhrt sogar ganz schön oft. Und laut. Und jetzt würde ich ihn gerne auch mal sehen ... bitte“, setzte sie als gut erzogenes kleines Mädchen hinzu.

„Ihr hört unseren Elch röhren?“, wiederholte Daniel. Sein Verstand versuchte immer noch erfolglos, die richtigen Fäden zu verknüpfen.

„Klar. Grade noch, kurz bevor ich geschellt habe.“ Leonie klang eine Spur ungeduldig. „Kann ich ihn jetzt sehen oder nicht?“

Sie machte einen langen Hals und versuchte, an Daniel vorbei einen Blick in die Wohnung zu erhaschen.

„Aber … aber … Wie genau macht denn der Elch?“, fragte Daniel. Ihm kam da ein furchtbarer Verdacht. Leonie sah ihn verständnislos an.

„Das musst du doch wissen. Er wohnt schließlich bei euch.“

„Trotzdem. Tu mir bitte den Gefallen und sag mir einmal, wie der Elch macht.“

„Na gut.“ Leonie verdrehte ganz leicht die Augen. „Also der macht … ungefähr so ...“

Es folgte die kindliche, nicht besonders gelungene, aber trotzdem eindeutig erkennbare Imitation eines typischen Daniel-Rülpsers. Dem Urheber wurde es gleichzeitig heiß und kalt.

„Ach, ja … der Elch. Nun … den kann ich dir leider nicht zeigen. Das ist nämlich ein Weihnachtselch.“

„Ein Weihnachtselch?“, echote Leonie mit glänzenden Augen. Ihr Hals wurde noch länger.

„Ein Weihnachtselch“, bestätigte Daniel. „Du weißt doch bestimmt, dass der Weihnachtsmann mit einem Rentierschlitten die Geschenke bringt, oder?“

„Na klar. Da ist doch Rudolph dabei, das kleine Rentier mit der roten Nase.“

„Genau. Aber manchmal, wenn sie müde sind, brauchen die Rentiere eine Pause. Und dann springt so ein Weihnachtselch ein und zieht den Schlitten, bis sich Rudolph und seine Kollegen wieder erholt haben.“

„Das wusste ich gar nicht.“ Leonie schien beeindruckt. „Aber warum darf ich ihn denn nicht sehen?“

„Tja, den Weihnachtsmann und seine Rentiere hast du doch auch noch nie gesehen, oder? Die Weihnachtselche sind ganz genauso geheim. Und morgen, am Heiligen Abend, wird uns unser Elch verlassen und dem Weihnachtsmann helfen, allen Kindern die Geschenke zu bringen. Auch dir und deiner Schwester Nele.“

Leonies Gesichtsausdruck schwankte zwischen gespannter Erwartung und herber Enttäuschung.

„Aber eins kann ich doch für dich tun“, sagte Daniel. „Ich darf dir unseren Elch zwar nicht zeigen, aber wenn du jetzt hier vor der Tür noch ein bisschen wartest, dann hole ich ihn in den Flur und vielleicht röhrt er noch einmal besonders schön nur für dich. Sollen wir das so machen?“

Leonie nickte mit großen Augen und roten Wangen.

Daniel schloss die Tür, holte seine Mineralwasserflasche und trank den Rest darin auf ex.

Dann stellte er sich dicht an die Wohnungstür und gab sein Bestes.

„FRO-HE WEIHN-ACH-TEN, LEEH-OOH-NIIEEHHH“, rülpste er.

Es war der grandioseste, imposanteste Rülpser seines Lebens – und, wie er sich fest vornahm, der letzte, den irgendjemand hören würde.

Heike Schrapper aus Hemer im Sauerland ist hauptberuflich Lehrerin an einem Berufskolleg und schreibt nebenher gerne Kurzgeschichten zwischen Trash und Tiefsinn, wobei das eine das andere nicht unbedingt ausschließen muss. Ihre Pornozombies, Madenversteher, sportlichen Drachen und andere (Un-) Wesen tummeln sich mittlerweile in mehreren Anthologien. Außerdem hatte sie das Glück, für den Luzifer-Verlag drei Romane von Danny King aus dem Englischen übersetzen zu dürfen.

 

Bibliografie (Auszug)

„Gotteskrieger“ in „Krieger“, Verlag Torsten Low, Meitingen/Erlingen 2013

„Ein Wunsch frei“ in „Eher heiter als wolkig“, Edition Paashaas, Hattingen

2014

„Verflucht“ in „Geschichten aus dem Drachenwinkel“, Ulrich-Burger-Verlag,

Homburg/Saar 2014

„Die Rückkehr der faulen Schlampe“ in „Zombie-Zone Germany“, Amrûn, Traunstein

2015

„Der Turm“ in „Irrlichter“, Verlag Torsten Low, Meitingen/Erlingen 2015

„Der hl. Martin der Maden“ in „Ungeziefer“, Verlag Torsten Low, Meitingen/Erlingen

2016

„Der göttliche Keksteig“ in „Mütter“, Edition Roter Drache 2016

„Brüder“ (unter Pseudonym Eysa Autark) in „Auf fremden Pfaden“, Edition Roter Drache 2017

„Der Schreiber, der König und der Drache“ in „Phantastische Sportler“, Verlag Torsten Low, Meitingen/Erlingen 2018

„Hilde Strunck und die Wichtel“ in „Basement Tales“, The Dandy Is Dead, Saarbrücken 2018

„Kastanienkönig“ in „Geschichten aus den Herbstlanden“, Verlag Torsten Low, Meitingen/Erlingen 2018

Udo Rauchfleisch
 
Eine nicht alltägliche Weihnachtsüberraschung

„Lasst mich gehen! Ich habe doch nichts Böses getan! Hilfe! So helft mir doch!“ Röchelnd brach Alozie in sich zusammen, wurde aber brutal von den beiden Uniformierten, die ihn links und rechts festhielten, zur Mitte des riesigen Platzes weitergeschleppt – es schien Alozie ein Platz in Enugu zu sein, wo er aufgewachsen war. Rundherum drängten sich Tausende von Menschen. Keiner kam Alozie zu Hilfe. Sie starrten ihn vielmehr hasserfüllt an und schienen sich an seinem Leiden sogar noch zu weiden. In der Mitte des Platzes war eine riesige Tribüne, auf der die Richter und die höchsten Politiker von Enugu saßen, vor denen Alozie sich zu verantworten hatte.

Er sank auf die Knie und bat inständig um Gnade. Er habe doch nichts Böses getan. „Ich bin einfach so. Bitte lasst mich gehen und so leben, wie ich bin.“

Bei diesen Worten begannen die Schaulustigen zu schreien: „Das ist ein Perverser!“ und skandierten: „Tö-tet ihn! Tö-tet ihn!“

Voller Entsetzen sah Alozie, dass die Richter nickten und damit sein Todesurteil besiegelt war. Er versuchte sich von seinen Bewachern loszureißen und wollte schreien. Es kam aber nur ein Röcheln über seine Lippen und bleierne Schwäche verunmöglichte jegliche Bewegung.

 

Mit einem Aufschrei erwachte Alozie. Er war in Schweiß gebadet. Seit Monaten kam dieser oder ein ähnlicher Traum und raubte ihm Nacht für Nacht den Schlaf. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es erst halb zwei war. Die beiden anderen Männer, der eine aus Eritrea, der andere aus Syrien, mit denen er im Asylzentrum in Basel das Zimmer teilte, schliefen tief. Der eine, Alozie glaubte, es war der Eritreer, schnarchte laut.

Wenn Alozie diese Albträume hatte, war für längere Zeit an Schlaf nicht mehr zu denken. Die grauenvollen Szenen, in denen er wegen seiner Transsexualität dem Spott und dem Hass der Öffentlichkeit preisgegeben und dafür bestraft wurde, standen ihm nach dem Erwachen oft noch stundenlang vor Augen. Da war es nur ein geringer Trost, dass er durch seine Flucht aus Nigeria dem realen Tod entgangen war. Immer wieder dachte Alozie: In Afrika hätte ich den Tod nur einmal erlebt und es wäre alles vorbei gewesen; hier in Europa aber durchleide ich in den Albträumen tausend Tode!

Schon etliche Male hatte Alozie überlegt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Es war einfach zu viel für ihn. Er ertrug die Angst nicht länger. Die Gefühle der Hoffnungslosigkeit und der Ohnmacht hatten sich noch verstärkt, als er bei einer erneuten Befragung von einer Mitarbeiterin der Migrationsbehörde vor ein paar Wochen erfahren hatte, dass seine Chance, als Asylsuchender in der Schweiz anerkannt zu werden, „praktisch Null“ sei.

„Sie können uns viel erzählen, was Ihre angebliche Transsexualität betrifft“, hatte sie missbilligend gemeint. „Das kann jeder sagen. Außerdem sind wir nicht überzeugt, dass Sie deshalb in Nigeria verfolgt würden. Zumindest droht Ihnen sicher in Ihrem Heimatland keine Gefahr, wenn Sie Ihre Veranlagung – falls Sie die wirklich haben – für sich behalten. Niemand zwingt Sie, als Frau in der Öffentlichkeit herumzulaufen. Und was Sie in Ihren eigenen vier Wänden tun, interessiert niemanden. Das alles wird nicht reichen für die Anerkennung als Asylsuchender. Ich möchte Sie nur jetzt schon darauf hinweisen. Nicht, dass Sie am Ende entsetzt sind, wenn der negative Entscheid kommt und Sie ausgeschafft werden.“

Alozie war wie vor den Kopf geschlagen, als er dies erfahren hatte. Und dann noch dieses schreckliche Wort, das die Schweizer in solchen Situationen verwendeten: „ausschaffen“! Vorher hatte er noch die Hoffnung gehabt, die Behörden würden verstehen, dass er als Transsexueller nicht in Nigeria leben konnte, wo doch schon Homosexualität hart bestraft wurde. Die Polizei in seinem Heimatland machte keinen Unterschied zwischen Homosexualität und Transsexualität. Von Trans hatten sie eigentlich überhaupt keine Ahnung. Die Gerichte empfanden Transsexualität höchstens als etwas noch Perverseres als Homosexualität und gingen noch härter dagegen vor.

Nun lag Alozie in seinem Bett in der Asylunterkunft und starrte voller Angst in die Dunkelheit. Auch hier hatte er sich niemandem anzuvertrauen gewagt, weil er nicht wusste, wie die anderen Asylsuchenden auf das Thema Transsexualität reagieren würden. Nach dem letzten Gespräch mit der Mitarbeiterin der Migrationsbehörde war er in seiner Verzweiflung kurz davor gewesen, sich seinem Zimmerkollegen aus Eritrea gegenüber zu outen.

Um zu sondieren, wie dessen Einstellung wohl sein könnte, hatte Alozie ihm von einem angeblichen Kollegen erzählt, der schwul sei und deshalb in der Schweiz ein Asylgesuch gestellt habe. Als der Mitbewohner das Wort „gay“ gehört hatte, hatte er ausgespuckt und voller Abscheu gesagt, er hoffe, dieser Schwule werde von den Schweizern wieder in sein Heimatland abgeschoben, „damit die ihm in seiner Heimat zeigen, was solch eine perverse Sau verdient hat.“ Sein Mitbewohner hatte voller Befriedigung hinzugefügt, dass vor einiger Zeit ein Schwuler aus Afghanistan in der Asylunterkunft, in der sie hier in Basel lebten, von mehreren Flüchtlingen zusammengeschlagen worden sei.

Alozie hatte eine so negative Reaktion nicht erwartet und war entsetzt zurückgewichen. Er war froh, dass er nichts über sich erwähnt hatte. Er hatte sich also nicht getäuscht, als er vermutet hatte, auch bei seinem Mitbewohner nicht auf Sympathie und Unterstützung zählen zu können.

Und heute kommt der Weihnachtsabend, was die Leute hier den „Heiligen Abend“ nennen, dachte Alozie bitter und konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Wie anders war dieser Tag vor einem Jahr gewesen, als er in Nigeria mit seinen Eltern, seinen Geschwistern und den beiden Tanten, die bei ihnen lebten, den Abend vorbereitet hatte! Alozie dachte an die Arbeiten in der Küche, wo sie Yams, Kartoffeln, Mais, Fufu aus Maniok und Kochbananen, verschiedene Gemüse und Hühner zum Grillen vorbereitet hatten. Er erinnerte sich an Körbe voll herrlicher Früchte, Mango, Papaya, Orangen, kleine süße Bananen und Kokosnüsse und viele andere exotische Früchte. Schon etliche Tage vor Weihnachten hatten die Frauen begonnen, leckere Kuchen zu backen. Das ganze Haus hatte nach den köstlichen Speisen geduftet.

Das alles lag weit hinter Alozie und kam ihm jetzt nach einem Jahr wie ein ferner Traum vor. Heute würde er den Weihnachtsabend hier in der schäbigen Asylunterkunft verbringen müssen, zusammen mit anderen Flüchtlingen, denen er nicht sagen durfte, weshalb er Nigeria verlassen hatte. Wie sollte da so etwas wie Weihnachtsstimmung aufkommen?

 

Alozie beschloss, am Vormittag in die Stadt zu gehen und ein bisschen durch die weihnachtlich geschmückten Straßen im Zentrum von Basel zu bummeln. Vielleicht würde ihm das guttun. Und vielleicht würde er sich ja auch einen Tee – und unter Umständen sogar noch ein Stück Kuchen – in einem Tearoom leisten können? Dann könnte er dort einige Zeit in der Wärme sitzen, ehe er am späten Nachmittag wieder in die Asylunterkunft zurückginge.

 

Tatsächlich hellte sich Alozies Stimmung beim Bummel durch die Freie Straße mit den vielen weihnachtlich geschmückten Geschäften und beim Gang durch die Altstadt etwas auf. Es war schön, die vielen Angebote in den Schaufenstern zu bewundern. Gleichzeitig war es aber auch bitter zu wissen, dass er von all dem ausgeschlossen war: Er war in Basel ein bis auf Widerruf geduldeter Fremder, ohne Familie, ohne Geld und mit seinen 18 Jahren fern der vertrauten Heimat in einer aussichtlosen Situation!

Trotz dieser trüben Gedanken wollte Alozie seinen ursprünglichen Plan, noch einen Tee und ein Stück Kuchen in einem Tearoom zu genießen, in die Tat umsetzen, ehe er sich auf den Weg zurück ins Asylzentrum machte. In der Nähe vom Bahnhof SBB fand er den Tearoom „Le Train Bleu“, in dem sich um diese Zeit nur wenige Gäste aufhielten. Alozie suchte sich einen Tisch am Fenster und schaute dem emsigen Treiben auf dem Bahnhofsvorplatz zu, während er den warmen Tee und den köstlichen Apfelstrudel mit heißer Vanillesauce genoss.

Plötzlich schreckte Alozie auf. Er musste eingeschlafen sein und war nun von dem Gelächter und dem lauten Gespräch einer afrikanischen Familie aufgewacht, die am Nebentisch Platz genommen hatte. Alozie traute seinen Ohren nicht, als er hörte, dass die Eltern und die beiden Kinder, ein etwa 16-jähriges Mädchen und ein vielleicht 18-jähriger Sohn, Ibo sprachen. Wie lange hatte er seine Muttersprache nicht mehr gehört! Dies erfüllte ihn einerseits mit unwahrscheinlicher Freude und er fühlte sich diesen ihm eigentlich fremden Menschen plötzlich sehr nah. Andererseits durchfuhr ihn aber auch ein Schreck bei dem Gedanken, sie könnten, wie manche seiner Landsleute, seine Veranlagung verurteilen.

 

Als Alozie noch mit sich rang, ob er die Afrikaner ansprechen wolle oder nicht, beugte sich die Frau zu ihm hinüber und fragte ihn auf Ibo: „Du bist sicher aus Nigeria. Und sicher auch Ibo. Oder irre ich mich da?“

Alozie nickte.

„Und sitzt am Nachmittag vor dem Weihnachtsabend hier trübsinnig vor deinem Tee und dem Apfelstrudel? Komm an unseren Tisch und erzähl uns, was du hier im kalten Basel machst.“

Alozie setzte sich an den Tisch der Familie und stellte sich vor.

„Wir sind Familie Eneli“, begann die Frau und lachte Alozie freundlich an. „Ich heiße Ada, alle nennen mich Mum Ada. Das ist mein Mann Keme und das sind unsere Kinder, die Tochter Ozah und der Sohn Uzoma.“

Alozie reichte allen die Hand und spürte, dass sie erwarteten, dass er nun etwas über sich erzähle. Er war jedoch unschlüssig, was er von sich berichten sollte. Auf jeden Fall würde er nicht über die Gründe sprechen, die ihn gezwungen hatten, Nigeria zu verlassen, nahm er sich vor.

„Versteh’ uns bitte nicht falsch, Alozie“, meinte Mum Ada. „Du musst uns nicht erzählen, was du in Basel machst, wenn dir das unangenehm ist. Aber als wir hereinkamen und dich da so allein schlafend vor dem Tee und dem Kuchen sitzen sahen, habe ich zu Keme gesagt, du tätest mir irgendwie leid. Du sähst so verloren aus. Deshalb frage ich.“

Alozie musste mit aller Macht die Tränen zurückhalten. Mum Ada traf genau den Punkt, der ihn so bedrückte: seine aussichtslose Situation in dieser fremden Stadt, am Weihnachtsabend fern von seiner Familie.

Zustimmend nickte Keme und legte Alozie tröstend die Hand auf den Arm.

„Bist du allein in Basel?“

„Ja.“

„Hast du beruflich hier zu tun? Oder machst du hier eine Ausbildung?“

„Leider beides nicht.“

Alozie zögerte, entschloss sich dann aber, wenigstens so viel zu sagen, dass er in der Schweiz Asyl suche.

Keme runzelte die Stirn, als er das hörte.

„Du bist in Nigeria verfolgt worden? Hast du denn irgendeiner politischen Gruppe angehört, die die Regierung bekämpft oder sonst irgendetwas getan, dass der Regierung nicht gepasst hat?“

„Nein, es ist nichts Politisches“, antwortete Alozie zögernd und ärgerte sich bereits über sich, dass er so töricht gewesen war, diesen wildfremden Leuten zu erzählen, dass er Asylsuchender sei. „Es sind sehr persönliche Gründe, weshalb ich fliehen musste.“

Die beiden Kinder hatten bisher schweigend zugehört. Bei dem Hinweis von Alozie auf die persönlichen Gründe, schaltete sich nun der Sohn Uzoma ein.

„Das kann ich mir gut vorstellen. Unsere Eltern sagen zwar immer, in Nigeria werde niemand verfolgt. Aber das ist nicht die Realität. Natürlich gibt es Menschen, die in Nigeria, wie auch in anderen Ländern Afrikas, verfolgt werden.“ Und etwas leiser fügte er, sichtlich bewegt hinzu: „Und wenn man dazu gehört, flieht man besser, so lange man dazu noch die Gelegenheit hat.“

„Du hast schon merkwürdige Ideen von Nigeria, Uzoma“, meinte Keme und schüttelte missbilligend den Kopf. „Wer sollte das denn sein, der in Nigeria in Gefahr wäre?“

„Das müssen wir ja nicht jetzt und hier diskutieren, Daddy. Ich wollte nur sagen, dass ich Alozie gut verstehe, dass es persönliche Gründe geben kann, Nigeria zu verlassen.“

„Du sagst, du hättest ein Asylgesuch gestellt, Alozie“, schaltete sich jetzt Mum Ada wieder in das Gespräch ein. „Und du hast gute Aussichten, dass es bewilligt wird?“

Alozie seufzte und konnte die Tränen nicht länger zurückhalten.

„Eben nicht! Ich habe kürzlich erfahren, dass meine Chancen gleich Null sind“, stieß er verzweifelt hervor.

„Nun mal Kopf hoch, Junge! Es wird alles nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird. Und damit bin ich beim Thema, das ich jetzt mit euch allen besprechen möchte: Wir müssen uns langsam auf den Heimweg machen, damit wir das Essen für heute Abend noch rechtzeitig fertig bekommen. Hast du Zeit und Lust, Alozie, mit zu uns nach Hause zu kommen und den Weihnachtsabend mit uns zu verbringen?“

Alozie starrte Mum Ada ungläubig an und wieder rannen ihm die Tränen über das Gesicht.

„Ihr ladet mich wirklich ein, mit euch den Weihnachtsabend zu verbringen? Das ist das tollste Weihnachtsgeschenk, das ich je bekommen habe! Danke! Natürlich nehme ich die Einladung an.“

„Kann Alozie dann nicht auch über Nacht bei uns bleiben?“ fragte Uzoma. „Oder müsst ihr abends wieder in der Asylunterkunft sein?“

„Nein, ich kann mich da abmelden. Aber ich möchte euch auf keinen Fall zur Last fallen. Es ist schon so toll, wenn ich heute Abend nicht allein sein muss, sondern bei euch sein kann.“

„Ich finde auch, Alozie kann doch über Nacht bei uns bleiben“, meinte nun auch Ozah. „Wir haben ja Platz im Gästezimmer. Es wäre doch blöd, wenn er nach dem Essen sofort in die Asylunterkunft rennen müsste – die ja wahrscheinlich auch nicht so arg gemütlich ist, nehme ich mal an.“

„Das ist für uns völlig in Ordnung“ nickte Mum Ada. „Für dich doch auch, Keme?“

„Selbstverständlich. Dann machen wir uns jetzt aber auf den Weg nach Hause und du bist über Nacht unser Gast, Alozie. In Ordnung?“

Alozie konnte vor Rührung kaum sprechen und nickte heftig. Mum Ada hatte schon für alle gezahlt und sie machten sich auf den Weg zur Tiefgarage an der Steinenschanze, in der Eme das Auto geparkt hatte.

Alozie staunte nicht schlecht, als die Familie vor einem stahlblauen Peugeot Halt machte.

„Das ist ja ein Superauto“, entfuhr es ihm.

„Ja, ich bin auch stolz darauf“, meinte Keme mit sichtlicher Genugtuung. „Bis vor zwei Jahren hatten wir einen Peugeot 404. Der wurde uns aber langsam zu klein für die ganze Familie. Da habe ich diesen Peugeot 5008 gekauft. Du hast Recht, Alozie, das ist wirklich ein Superauto.“

„Und Daddys ganzer Stolz!“, ergänzte Ozah mit einem spöttischen Unterton. „Aber es stimmt, der 5008 ist schon komfortabler als der 404. Und, wie du sehen wirst, ist er so groß, dass wir ohne Probleme zu dritt hinten sitzen können.“

Die Eltern und die Kinder verstauten die Dinge, die sie in der Stadt eingekauft hatten auf der Ladefläche hinten im Wagen und Keme fuhr los.

„Wir wohnen nicht weit weg von hier, Alozie“, erklärte Mum Ada ihm. „Wir haben ein Haus auf dem Bruderholz. Vielleicht hast du davon gehört. Das ist ein Randgebiet von Basel mit vielen Einfamilienhäusern, die zum Teil in großen Gärten liegen und Swimmingpools haben. Es gibt wahre Prachtvillen darunter. Unser Haus ist nicht speziell, aber gemütlich und groß genug, dass es uns allen – und auch Gästen wie dir – Platz bietet.“

Wenn Mum Ada von einem „nicht speziellen“ Haus gesprochen hatte, so schien dies Alozie doch sehr untertrieben zu sein, als sie sich einer einstöckigen Villa näherten, die in einem großen, von einer hohen Hecke umgebenen Garten lag. Durch Knopfdruck auf seiner Fernsteuerung hatte Eme die Toröffnung betätigt und fuhr nun auf dem mit Platten belegten Weg direkt vor das Haus.

Alozie konnte ein bewunderndes „Wow!“ nicht unterdrücken, als er ausstieg und sich umschaute. Er hatte Villen dieser Art auch in Nigeria gesehen, hatte aber nie die Möglichkeit gehabt, näher an sie heranzukommen. Sie waren von hohen Mauern umgeben gewesen und extra angestellte Wachmänner hatten es jedem ungebetenen Gast unmöglich gemacht, sich dem Grundstück zu nähern.

Mum Ada hatte inzwischen die Haustüre aufgeschlossen und Uzoma zog Alozie hinter sich her ins Haus.

„Komm, Alozie. Ich zeige dir das Gästezimmer, wo du heute Nacht schlafen kannst. Du hast ja nicht mit dieser Einladung gerechnet und hast also kein Nachtzeug bei dir. Ich gebe dir einen meiner Pyjamas und Waschsachen und Zahnbürste. Solche Sachen haben wir immer für Gäste parat. Ich kann dir übrigens auch ein Hemd und einen Pullover leihen. Wir haben ja ungefähr die gleiche Figur. Die sollten dir passen.“

Die beiden jungen Männer hatten die große Eingangshalle durchquert und waren im ersten Stock angekommen. Uzoma öffnete die Tür eines Zimmers, das mindestens die doppelte Größe von dem Raum hatte, den Alozie in der Asylunterkunft mit dem Eritreer und dem Syrer teilen musste. Ein großes, bis zum Boden reichendes Fenster erlaubte den Blick in den Garten. In einer Ecke des Raumes stand ein großes Bett und an der anderen Wand waren Einbauschränke. Alozie war überwältigt von dem, was er hier vor sich sah, und drückte Uzoma dankbar die Hand.

„Danke, Uzoma! Ihr seid so freundlich zu mir. Ich habe so etwas seit langer Zeit nicht mehr erlebt. Danke!“

„Das ist schon gut, Alozie. Ich bin froh, dass wir dir wenigstens ein bisschen helfen können. Denn ich denke, es wäre sicher schrecklich für dich gewesen, den Weihnachtsabend alleine irgendwo in Basel herumzuhängen. Wir sind zwar Fremde für dich, kommen aber immerhin aus demselben Land und sprechen die gleiche Sprache. Das macht unser Zusammensein doch schon ein bisschen familiärer.“

Mum Ada rief von unten, die Kinder sollten kommen und ihr bei den letzten Vorbereitungen für das Essen helfen. Alozie könne auch mithelfen, wenn er wolle. Keme werde inzwischen den Tisch decken.

Alozie und Uzoma gingen hinunter und trafen Mum Ada in der Küche. Ozah war dabei, Salat in eine große Schüssel zu geben und verschiedene Salatsaucen bereit zu machen.

„Könntet ihr, Alozie und Uzoma, die Früchte für das Dessert aus dem Vorratskeller holen? Ich habe sie heute Vormittag schon gesäubert. Ihr müsst sie jetzt nur noch in verschiedene Körbe und auf die Teller, die ich hier bereitgestellt habe, legen und die Sachen dann ins Esszimmer bringen. Ich bin dabei das Gemüse, das Hühnerfleisch und Fufu fertig zu machen. Ich nehme an, dass wir dann in einer halben Stunde essen können.“

Alozie traute seinen Augen nicht, als er mit Uzoma die Früchte aus dem Vorratskeller holte.

„Das ist ja so toll – nein, noch viel besser als ich es mir heute Nacht vorgestellt habe“, murmelte er. „Ich bin heute Nacht nämlich aus einem Albtraum aufgewacht und habe gedacht, wie schön es im letzten Jahr am Weihnachtsabend war, als meine Mutter Fufu aus Maniok und Kochbananen gemacht hat und wir als Dessert verschiedene Früchte gegessen haben.“

Fast andächtig nahm Alozie die Mango, Papaya, Maracuja, Feigen, Melonen, Datteln, Mandarinen und die Scheiben von weißem Kokosnussfleisch in die Hand und legte sie in die dafür bereit gestellten Körbe und auf die großen Teller.

„Das alles könnt ihr hier in Basel kaufen?“, fragte er Uzoma ungläubig.

„Ja. Aber alle diese Früchte sind natürlich importiert und schmecken nicht so süß wie die, die ihr in Nigeria frisch auf dem Markt kaufen könnt. Eine mit unseren Eltern befreundete nigerianische Familie hat uns im letzten Jahr reife Mango aus Nigeria mitgebracht – wobei ich nicht weiß, wie sie die am Zoll vorbeigebracht haben, weil man ja eigentlich keine Lebensmittel importieren darf. Den Geschmack von diesen Früchten kann du überhaupt nicht mit denen vergleichen, die du hier in Basel kaufen kannst. Aber wie dem auch sei: sie geben uns ein Stück Heimatgefühl, wenn du verstehst, was ich meine.“

„Doch, das verstehe ich sehr gut. Deshalb bin ich ja auch so begeistert davon, dass wir solche Dinge heute Abend essen werden. Warst du denn schon mal in Nigeria, Uzoma?“

„Nein. Und ich glaube, ich werde auch niemals dorthin fahren“, fügte Uzoma hinzu, wobei Alozie einen traurigen Unterton in seiner Stimme wahrzunehmen glaubte. Es blieb ihnen aber keine Zeit, das Gespräch weiterzuführen, da sie sich beeilen mussten, die Früchte ins Esszimmer zu bringen.

Als die beiden jungen Männer dort eintraten, blieb Alozie wie angewurzelt im Türrahmen stehen. Ihm war beim Anblick des Hauses der Familie Eneli klar gewesen, dass es ein großes Haus war. Aber was er nun vor sich sah, übertraf alle seine Erwartungen: Sie standen in einem sicher 50 Quadratmeter großen, L-förmigen Raum mit bis zum Boden reichenden Fenstern und Glastüren, die zum Garten hingingen. Im linken Teil des Raumes war das Esszimmer mit einem großen Tisch, den Eme inzwischen festlich gedeckt hatte, und großen Schränken und Vitrinen an den Wänden. Der Boden bestand aus hellen Steinplatten, die zum Teil von schweren Teppichen belegt waren. Der rechte Teil des Raumes war das Wohnzimmer mit einem großen Sofa und schweren Sesseln um einen Couchtisch herum. Auch hier gaben die bis zum Boden reichenden Fenster den Blick in den Garten frei. An den Wänden hingen einige traditionelle nigerianische Masken, Wandteppiche und einzelne Bilder, die Landschaften in Nigeria zeigten.

Inzwischen hatten Mum Ada und Ozah die warmen Gerichte fertiggemacht und trugen sie ins Esszimmer.

„Bitte alle Platz nehmen!“, rief Eme.

Als sie am Tisch saßen, schenkte er allen ein Glas Wein ein.

„Du nimmst doch auch einen Schluck zum Anstoßen, Alozie?“

„Gerne.“

„Dann wünsche ich euch allen einen Guten Appetit und stoße mit euch auf einen schönen Weihnachtsabend an“, sagte Mum Ada. „Wir freuen uns sehr, dass du heute unser Gast bist, Alozie! Ein ganz unerwarteter Besuch, der uns umso mehr freut.“

„Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich jetzt nicht in der Asylunterkunft hocke und Trübsal blase, sondern mit euch zusammen hier am Tisch sitze, seit langer Zeit zum ersten Mal wieder mit jemandem Ibo sprechen kann und genau das Essen bekomme, an das ich heute morgen, als ich aus einem Albtraum aufgewacht bin, gedacht habe. Danke euch allen dafür!“