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Weiterführende Links und Informationen

Weitere Themen und Geschichten rund um den Schlaf, die es aus Platzgründen nicht ins Buch geschafft haben, z.B. zur richtigen Matratzenwahl oder zu der Frage, warum wir gähnen, finden Sie auf:

www.warum-wir-schlafen.de

Dort freue ich mich auch über Anregungen und Hinweise auf Fehler, die sich womöglich ins Buch eingeschlichen haben.

Generelle Informationen über Schlaf und Schlafstörungen

Informationen zu Schlafstörungen

Informationen zu Schnarchen und Schlafapnoe

Informationen zu Restless legs

Informationen zur Behandlung von Albträumen

Informationen zu Narkolepsie

Informationen zur REM-Schlafverhaltensstörung

Europäische Initiative gegen Lichtverschmutzung

(Alle abgerufen am 16.03.2019).

Albrecht Vorster

Warum

wir

schlafen

Weshalb unsere Beine manchmal keinen Schlaf finden, auch Schnecken sich schlau schlummern und andere faszinierende Erkenntnisse über den unbekannten Teil unseres Lebens

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Die Wissenschaft unterliegt einem fortwährenden Entwicklungsprozess. Alle Angaben, insbesondere zu Diagnose und Therapie, basieren auf dem aktuellen Wissensstand und wurden vom Autor sorgfältig geprüft. Dennoch kann keine Garantie für deren Richtigkeit übernommen werden. Leserinnen und Leser sind aufgefordert, sich im Zweifelsfall von Spezialisten beraten zu lassen und die Beipackzettel und Fachinformationen der Hersteller zur Kontrolle heranzuziehen. Sie bleiben selbst verantwortlich für jede diagnostische und therapeutische Applikation, Medikation und Dosierung. Hinweise auf etwaige Unstimmigkeiten oder Fehler nimmt der Verlag gern entgegen.

In diesem Buch sind eingetragene Warenzeichen (geschützte Warennamen) nicht besonders kenntlich gemacht. Es kann also aus dem Fehlen eines entsprechenden Hinweises nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Originalausgabe 2019

Copyright © 2019 by Wilhelm Heyne Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Redaktion: Angelika Winnen

Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich, unter Verwendung eines Fotos von © Random House / Kay Blaschke Fotografie und Illustrationen von © Nadine Roßa

Illustrationen im Innenteil: Nadine Roßa

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN: 978-3-641-23110-1
V003

www.heyne.de

Für alle Träumer.

Weitermachen,

denn wir müssen träumen, um die Wirklichkeit zu schaffen.

Inhalt

Vorwort

Warum wir schlafen

1 Warum Schnecken und Menschen schlafen

2 Im Halbschlaf

3 Schlaf mal drüber: Schlafen und Gedächtnis

4 Schlafen, damit das Gehirn nicht aus dem Gleichgewicht gerät

5 Nächtliche Gehirnwäsche

6 Schlaf dich gesund!

7 Den Winter verschlafen?

8 Schlaf zum Energiesparen?

9 Wie viel Schlaf brauche ich?

Rund um die Uhr

10 Alles läuft im Takt

11 Lichtverschmutzung raubt nicht nur uns den Schlaf

12 Die Nacht ist zum Schlafen da – Schichtarbeit

13 Gefährlicher Schlaf

14 Der inneren Uhr davongeflogen – Jetlag

15 Wer hat an der Uhr gedreht? – Zeitumstellung

Warum wir träumen

16 Warum wir im Schlaf träumen

17 Wenn die Nacht zum Albtraum wird

18 Träume, was du träumen willst

Schlaf im Lauf des Lebens

19 Schlafen wie ein Baby – warum Kinder schlafen oder auch nicht

20 Lieber sechs Stunden Schule als gar keinen Schlaf

21 Wenn Frauen und Männer miteinander ins Bett gehen

22 Nur noch drei Nickerchen bis zur Schlafenszeit – Schlaf im Alter

Schlecht schlafen

23 Krankhaft schlaflos – Insomnie

24 Des Lebens müde – wie Schlaf und Depressionen miteinander verknüpft sind

25 Atemlos durch die Nacht – Schnarchen und Schlafapnoe

26 Warum zu wenig Schlaf zuckerkrank und dick machen kann

27 Zähne zusammenbeißen und durch – Zähneknirschen

Wenn der Körper den Schlaf verdreht

28 Abends sind meine Beine hellwach! – Restless legs

29 Wenn der Schlafschalter wackelt – Narkolepsie

30 Im Schlaf reden, kochen und morden – Schlafwandeln und Nachtschreck

31 Die eigenen Träume ausleben – REM-Schlafverhaltensstörung

Den Schlaf dressieren

32 Die Bändigung des Schlafes – Kaffee

33 Mother’s little helper – Schlafmittel

34 Der Schlaf des Leonardo da Vinci

35 In den Schlaf wiegen

36 Mondfühlig

37 Elektrosmog: Wenn das Handy den Schlaf raubt

38 Wer besser schläft, siegt!

Quellen und Anmerkungen

Dank

Weiterführende Links und Informationen

Vorwort

»Where do you go to my lovely

When you’re alone in your bed

Tell me the thoughts that surround you

I want to look inside your head.«1

(Peter Sarstedt)

»Was ist Bewusstsein? – die Zeit zwischen den Nickerchen!«2 Was zunächst nach einer platten Scherzantwort klingt, birgt einen wahren Kern in sich. Nur wenn wir schlafen, verlieren wir auf natürliche Weise unser Gefühl, in der Welt zu sein. Plötzlich sind wir weg. Eben war da noch das Bett, der Raum, vielleicht die Körperwärme des Partners, sein Geruch, seine Stimme. Und auf einmal Stille. Dunkelheit. Nicht mal die, einfach nichts. Werden wir aus dem Tiefschlaf geweckt und gefragt, was gerade in uns vorgegangen ist, ob wir etwas geträumt oder etwas gefühlt haben, lautet die Antwort in der überwiegenden Zahl der Fälle: Nein, nichts. Was passiert mit uns, wenn wir in den Schlaf fallen? Wohin gehen wir? Wozu müssen wir schlafen? Wozu unser Bewusstsein verlieren? Warum können wir nicht gemütlich auf der Couch sitzen und dann, während sich unsere Muskeln entspannen, zumindest die Augen offen halten, um sicherzugehen, dass nicht gerade ein Säbelzahntiger um die Ecke biegt, um uns zu fressen? Warum übermannt uns der Schlaf in den ungünstigsten Momenten, wie beim Autofahren? Die größten vom Menschen verursachten Umweltkatastrophen nahmen ihren Ausgang in den Nachtstunden: die Katastrophe von Tschernobyl oder das Chemieunglück von Bhopal, die Tausenden von Menschen das Leben kosteten. Irgendjemand hat da geschlafen. Doch die Frage ist nicht nur wer, sondern warum?

Für Millionen von Menschen ist Schlaf nur ein notwendiges Übel: Augen zu und durch. In einem Zug tief durchschlafen, um am nächsten Morgen durch den Klang des Handyweckers wieder geweckt zu werden. Dabei ist der Schlaf ein Teil von uns. Der Mensch verschläft im Durchschnitt ein Drittel seines Lebens. Schlafen wir schlecht, ist der Tag hinüber, schlafen wir gut, können wir Bäume ausreißen. Unser Schlaf ist ein sicherer Spiegel unseres allgemeinen Gesundheitszustandes. Nach ein paar Jahren gestörten Schlafes treten meist schwere Krankheiten auf den Plan: Alzheimer, Parkinson, Depressionen. Alle psychischen und neurologischen Krankheiten gehen mit einer Veränderung des Schlafverhaltens einher. Ob Schlafprobleme diese Krankheiten auslösen oder diese Krankheiten Schlafprobleme verursachen, ist unklar. Unbestreitbar ist: Wenn es mit dem Schlaf nicht klappt, gehen wir die Wände hoch, sind übellaunig und unkonzentriert. Schlaf scheint so wichtig zu sein wie essen, trinken und atmen – nur, warum?

Wir wissen zumindest, dass es irgendwie mit unserem Gehirn zusammenhängt. Dort herrscht nachts reges Treiben: Während des Tages werden neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen aufgebaut. In der Nacht finden dann Umbau- und Aufräumarbeiten statt. Alles, was im Eifer des Gefechts zu viel gebaut und verknüpft wurde, wird wieder zurückgestutzt. Der Schlaf ist also gar keine Zeit der Muße und Erholung. Im Gegenteil: Zu keiner anderen Zeit in unserem Leben wird in unserem Kopf mehr herumgeschraubt als in der Nacht. Dennoch haben sich die meisten Neurowissenschaftler in den vergangenen 50 Jahren kaum dafür interessiert, was in dieser Zeit im Gehirn vonstattengeht. Verstehen wir aber den Schlaf nicht, können wir nicht verstehen, wie unser Gehirn funktioniert, wir übersehen die Hälfte des Lebens, womöglich sogar die alles entscheidende Hälfte! Inzwischen wissen wir: Für das Erlernen von Sprachen, Vokabeln und fürs Fahrradfahren ist nicht nur wichtig, wie wir gelernt haben, sondern ob und wie wir danach geschlafen haben. Im Schlaf perfektionieren wir unsere Motorik, sortieren unser Gedächtnis und klären unsere Gefühle. Wir bereiten vor, was wir tagsüber tun, denken und fühlen. Ohne Schlaf wären wir womöglich alle chronisch dement und kämen aus dem Entwicklungsstadium eines Dreijährigen nicht heraus.

Allzu lange dämmerte die Schlafforschung in einem obskuren Seitenzweig der Medizin. In deutschen Kliniken kümmert sich der Lungendoc um die Schnarcher, die Neurologin um die Restless-Legs- und Narkolepsiepatienten, die Psychologin um Albträume und in der Inneren Medizin oder beim Hausarzt werden Schlafmittel verschrieben. Kaum einer hat den Überblick, auch weil es bisher an keiner deutschen Universitätsklinik einen Lehrstuhl für Schlafmedizin gibt. Erst jetzt ist die Medizin dabei, den Schlaf als reichen, lebendigen Teil unseres Lebens zu entdecken, nicht weniger wichtig als der Wachzustand. Ich möchte mit Ihnen erkunden, wie der Schlaf maßgeblich darüber entscheidet, wie wir uns am Tag fühlen, und was des Nachts in unseren Gehirnen vorgeht.

Seit ich über Schlaf forsche, werde ich auf Partys, Familienfeiern und auch sonst bei jeder Gelegenheit mit Fragen zu meinem Forschungsthema gelöchert. Erst dadurch ist mir bewusst geworden, wie stark das Thema Schlaf jeden Einzelnen von uns beeinflusst und beschäftigt: Ist der Schlaf vor Mitternacht der beste? Darf ich Schlafwandler aufwecken? Hilft heiße Milch mit Honig wirklich beim Einschlafen? Ich habe gehört, man könne alle vier Stunden ein 20-minütiges Power-Nap halten und so mit nur vier Stunden Schlaf auskommen. Funktioniert das? Schläft man bei Vollmond schlechter? Ist Elektrosmog für meine Einschlafprobleme verantwortlich? Kann ich meine Träume beeinflussen?

Außerdem haben alle eine kuriose Geschichte zu erzählen oder verspüren das Bedürfnis, ihr Leid zu klagen: Träume, Schlafwandelepisoden, Schnarchen, Kampf mit dem Sekundenschlaf beim Autofahren. Alles Phänomene, die mich selbst faszinieren, und deren biologischen, medizinischen, aber auch psychologischen Hintergründen ich in diesem Buch nachgehe. Es ist quasi das Best of der am häufigsten gestellten Fragen und Alltagssituationen zum Thema Schlaf – und der Versuch, diesen wissenschaftlich und doch unterhaltsam auf den Grund zu gehen.

Das Buch ist dabei so geschrieben, dass Sie jedes Kapitel auch einzeln losgelöst lesen und sich Ihren drängendsten Fragen zuerst widmen können, ehe Sie sich den Grundlagen zuwenden. Dies ist kein weiterer Ratgeber für »richtiges Schlafen«, obwohl der ein oder andere Schlaftipp fällt. Ich möchte mit Ihnen vielmehr ein wenig Licht in die Dunkelheit der Nacht bringen und damit in einen unbekannten, faszinierenden Teil unseres Lebens, den wir zu oft von der Bettkante stoßen.

Ich wünsche viel Vergnügen!