Vera Bartholomay, geboren in Norwegen, gehört zu den führenden europäischen Lehrerinnen der körpertherapeutischen Methode »Heilsame Berührung – Therapeutic Touch« und hat dazu ein Buch geschrieben. Ihre Seminare, in denen es auch um Themen der persönlichen Entwicklung und um Herzensprojekte geht, finden in ganz Deutschland, in Norwegen und in der Schweiz statt. In ihrem Blog schreibt sie regelmäßig über unterschiedlichste Lebensthemen. Sie lebt heute in Saarbrücken und Norwegen.
Vera Bartholomay
Projekt Sehnsucht
Ein Mutmachbuch für alle,
die von der Selbstständigkeit träumen
Kösel
Inhalt
Einleitung
Teil I:
Eine Idee entsteht
Was genau möchte entstehen?
Teil II:
Reifezeit
Hilfreiche persönliche Eigenschaften
Was macht Sinn für dich?
Eine innere Klärung
Stärkung
Die notwendige Leichtigkeit
Teil III:
Vorbereitende Schritte
In Bewegung kommen
Das passende Umfeld
Unmögliches möglich machen
Die regelmäßige Verbindung mit deinem Projekt
Teil IV:
Dein Traum wird Wirklichkeit
Die passende Vermarktung
Achtung Stolpergefahr! Erste Hindernisse überwinden
Auf stabilen Füßen
Von Herzen Danke
Konkrete Herzensprojekte
Einleitung
Erkennst du es schon? Die große Transformation hat längst begonnen. Unsere Gesellschaft verwandelt sich, es entstehen neue Strukturen und Werte. Menschen verändern sich, sie entwickeln neue Bedürfnisse und Dringlichkeiten. Vieles geht einfach nicht mehr. Oder nicht mehr so wie bisher. Alles ist in Bewegung.
Seit einigen Jahren beobachte ich, wie immer mehr Menschen ganz persönliche Träume und Visionen von einem besseren Leben entwickeln. Und immer mehr von ihnen wollen nicht länger warten, diese Träume auch Wirklichkeit werden zu lassen. Sie haben keine Lust mehr auf einen Arbeits- oder Lebensalltag, der nicht wirklich befriedigt und glücklich macht. Sie wollen ihr eigenes Ding machen, haben oft tolle und außergewöhnliche Ideen, wissen aber nicht immer, wie sie es anpacken sollen. Wissen nicht, ob sie sich trauen können, fühlen sich oft allein und lassen sich vielleicht entmutigen.
Für manche sind es kleinere Veränderungen – etwa das Bedürfnis, ein kreatives Hobby stärker oder gar halbprofessionell auszubauen und dafür Zeit im Alltag zu finden. Andere wollen gleich den Beruf wechseln oder neben ihrem aktuellen Beruf ein zweites Standbein entwickeln und vielleicht eine Yogaschule aufmachen, ein Atelier oder eine Praxis.
Und ich sehe Menschen mit wunderbaren Ideen viel zu früh aufgeben. Ich sehe aber auch Gesetzmäßigkeiten und Konsequenzen, die zu unterschiedlichsten Projekten und Phasen passen.
Mit diesem Buch möchte ich dir eine Hilfe an die Hand geben, damit du klarer erkennst, wie deine Vision Realität werden kann. Damit du die Schritte deutlicher vor dir siehst, deine Unsicherheiten abgebaut werden und du deinen Mut und deine Ausdauer behältst. Gleichzeitig lasse ich außergewöhnliche und erfolgreiche Menschen zu Wort kommen, die uns allen von ihren Erfahrungen berichten können. Sie lassen uns an ihrem umfangreichen Wissen teilhaben und machen uns Mut. Mit solchen Menschen habe ich für dieses Buch persönliche Gespräche geführt.
Projekt Sehnsucht soll dir auf dem Weg in die Selbstständigkeit verlässlich zur Seite stehen – als Handbuch, Arbeitsbuch und Mutmachbuch.
Am Anfang ist es eine vage Sehnsucht. Vielleicht noch ganz ohne Worte, ohne greifbare Inhalte. Es will etwas entstehen, und es lässt dir keine Ruhe. Mag sein, dass du dich dagegen wehrst, hinzuhören oder hinzuschauen. Du hast gerade keine Zeit, anderes ist so viel wichtiger, ach, es ist ja sowieso alles nur eine Spinnerei, du kannst doch so etwas gar nicht. Oder was deine innere Stimme auch immer sagen mag …
Doch die Sehnsucht erwischt dich immer wieder in ungesicherten, offenen Augenblicken. Und nach und nach nimmt sie immer mehr Gestalt an.
Auch dieses Buch war einmal eine solche Sehnsucht – eine ganz zarte Idee. Entstanden aus Begeisterung und Bewunderung für Menschen, die ungewöhnliche und mutige Projekte in die Welt gebracht haben, die ihre Träume und Visionen ernstgenommen haben. Ich wollte wissen, was sie anderen zeigen können, wo sie Mut machen können. Ich wollte meinen eigenen beruflichen Weg klarer sehen und besser verstehen. Wollte hilfreiche Parallelen und genaue Regeln erkennen. Aus meinen eigenen und den Erfahrungen anderer schöpfen. Wollte den Menschen in meinem beruflichen Umfeld, die immer wieder vor entscheidenden Schritten und Lebensveränderungen stehen, eine klare Hilfe und intensive Begleitung an die Hand geben.
Wie komme gerade ich dazu, dir etwas über den Entstehungsweg von Herzensprojekten sagen zu wollen?
In Norwegen geboren und aufgewachsen bin ich mit 18 Jahren von einer Insel an der Südküste Norwegens allein in das für mich sehr große und fremde Ausland gegangen – und bin nie ganz zurückgekehrt. Damals war so etwas ein recht mutiger und ungewöhnlicher Weg.
Nach einem Sprachstudium in Deutschland wagte ich in meinem ersten Beruf als Übersetzerin gegen alle Prognosen und Ratschläge den Schritt in die Selbstständigkeit – und hatte Erfolg. In den folgenden 25 Jahren war ich eine der gefragtesten Fachübersetzerinnen für Norwegisch. Zu meinem Kundenstamm gehörten die ganz großen Namen der deutschen Industrie.
Zusammen mit anderen Kollegen baute ich ein Netzwerk für skandinavische Übersetzer auf, damit wir uns gegenseitig unterstützen konnten. Bis heute ist es eines der aktivsten und erfolgreichsten Netzwerke für Übersetzer in Deutschland.
Dann traten nach und nach ganz andere Themen in den Vordergrund. Durch die Erfahrung von persönlicher Hilfe und Heilung entdeckte ich die energetische Körpertherapie »Heilsame Berührung – Therapeutic Touch«. Erst aus rein privatem Interesse, so wie man vieles im Leben lernt und vielleicht auch bald wieder zur Seite schiebt. Aber diese für mich neue Art der Begegnung mit Menschen berührte etwas tief in meinem Inneren. Die »Heilsame Berührung« rief immer öfter nach mir und wurde nicht leiser. Im Gegenteil, ich fühlte mich in dieser Arbeit zunehmend zu Hause, und es erfüllte mich so viel mehr als meine Übersetzungen. Immer mehr Menschen wollten von mir behandelt werden, und ich habe recht bald im Nebenberuf eine eigene Praxis gegründet.
Und zwar nicht einfach irgendwo, sondern als Teil einer »Kultur- und Werkhof«-Gemeinschaft in Saarbrücken, in der viele kleine Projekte und Firmen neue Wege des Arbeitens und des Kreativseins miteinander ausprobieren und reflektieren. Seit 25 Jahren besteht diese Gemeinschaft schon und setzt sich mit den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen auseinander. Von den vielen Gesprächen und Diskussionen dort habe ich eine Menge gelernt.
Mit der Zeit wollten auch immer häufiger Leute von mir erfahren, wie man die »Heilsame Berührung« selbst erlernen kann. So entstand über die Jahre ein immer größer werdendes Seminarangebot. Heute bilde ich Menschen in ganz Deutschland, Norwegen und der Schweiz in der »Heilsamen Berührung« aus. Und habe damit so viel zu tun, dass ich meinen ersten Beruf ganz aus meinem Leben gestrichen habe.
Und ich habe über diese Körpertherapie ein Buch geschrieben. Mein allererstes. Todesmutig. Ein gewagter Schritt in ein neues Berufsverständnis. Denn zu ähnlichen Themen gab es schon so viele Bücher. Es hätte auch fürchterlich scheitern können. Das Buch traf jedoch auf ganz viel Resonanz. Schon in den ersten Monaten waren Tausende Exemplare verkauft. Eine große Anzahl der Leser nahm persönlich Kontakt auf und wollte noch mehr lernen. Ich konnte mein Seminarangebot stetig ausbauen.
Was wie eine »einfach so entstandene« Entwicklung wirken mag, war dennoch von großen inneren und natürlich auch äußeren Schritten begleitet. Es hat Mut gekostet, viele Ängste mussten durchgestanden werden, Selbstzweifel haben mir immer wieder schlaflose Nächte bereitet. Und immer war ich dabei allein. Wusste nie, »wie man so etwas macht«. Ich habe Dinge ausprobiert. Mal ist es gelungen, mal gründlich gescheitert. Wenn es gescheitert ist, dachte ich immer, es läge nur an mir, ich wäre nicht klug genug, mir würde es an Fähigkeiten und Geschick mangeln.
Erst über die Jahre habe ich verstanden, dass nicht nur ich ganz allein solche Wege gehe und vor so vielen Fragen stehe. Dass es Gesetzmäßigkeiten gibt. Deshalb fing ich an, mein Wissen und meine Erfahrungen aufzuschreiben, damit sie auch für andere eine Hilfe sein können.
Das Ergebnis ist das vorliegende Buch.
Für dieses Buch bin ich selbst noch einmal durch alle hier beschriebenen Entwicklungen gegangen und habe die Gefühle und Bedenken der einzelnen Stufen nochmals durchlitten, aber auch genossen. So habe ich dieses Buch nicht nur für dich, sondern auch für mich geschrieben.
Wollen wir ein Stück gemeinsam gehen?
Teil I:
Eine Idee entsteht