Dr. Nerina Ramlakhan
Das kleine Buch
vom guten Schlaf
Ganz entspannt einschlafen,
durchschlafen und erholt aufwachen
Aus dem Englischen übersetzt
von Karin Weingart
Wilhelm Heyne Verlag
München
Die Originalausgabe erschien 2016 unter dem Titel The Little Book of Sleep bei Gaia Books, einem Imprint von Octopus Publishing Group Ltd., Carmelite House, 50 Victoria Embankment, EC4Y 0DZ, England.
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Taschenbucherstausgabe 10 / 2019
Copyright Design, Layout, Illustrationen © 2018 by Octopus Publishing Group
Text copyright © Nerina Ramlakhan 2018
© dieser Ausgabe 2019 by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle Rechte sind vorbehalten. Printed in Germany.
Redaktion: Dr. Diane Zilliges
Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München, unter Verwendung von Motiven von © Marya Kutuzova / shutterstock und © Innnot / shutterstock
Designer: Sally Bond
Illustrator: Abigail Read
Herstellung: Helga Schörnig
Satz: Vornehm Mediengestaltung GmbH, München
ISBN 978-3-641-24517-7
V001
www.heyne.de
Inhalt
Einführung
1 Geheimnis Schlaf
2 Schlafstörungen
3 Wie Sie schlafen, so sind Sie
4 Nicht nur überleben: gedeihen
5 In zehn Schritten zu großartigem Schlaf
6 Erspüren Sie sich Ihren Weg in den Schlaf
7 Tiefer und tiefer
8 Schlafen und Leben
Fazit
Dank
Einführung
»Der Schlaf ist die goldene Kette,
die Gesundheit und Körper zusammenhält.«
Thomas Dekker
Etwas Besseres als eine ordentliche Mütze Schlaf gibt es doch nicht, oder? Wenn man morgens erholt und zufrieden aufwacht und sich so richtig auf den Tag freut.
Doch schon unsere frühesten Vorfahren litten vermutlich unter Schlafstörungen. In der Welt, in der sie lebten, war es viel zu gefährlich, sich ohne Rücksicht auf Verluste in die Höhle zurückzuziehen und sieben, acht Stunden aufs Ohr zu hauen. Hätten sie es so gehalten, wären sie womöglich bald ausgestorben. Deshalb können wir Heutigen in Zeiten, in denen unsere ganze Aufmerksamkeit den Herausforderungen des Lebens gilt, auch mit relativ wenig Schlaf gut auskommen.
Doch auf Dauer rächt sich ungenügend Schlaf. Denn wir brauchen ihn – weil wir von Natur aus so angelegt sind, dass wir ein Drittel unserer Zeit in Morpheus’ Armen verbringen. Aber das Leben ist schnell geworden, und die Technologie, die uns doch eigentlich vieles erleichtern sollte, stellt nur noch höhere Anforderungen an uns, unsere Zeit und Energie: längere To-do-Listen, seltenere Auszeiten und mit Sicherheit weniger Ruhe. Daher überrascht es nicht, dass der Konsum von Schlafmitteln in den letzten Jahren dramatisch zugenommen hat. Denn immer mehr Menschen leiden an Erschöpfung, Burn-out und psychischen Problemen. Schätzungen zufolge hat ein Viertel bis ein Drittel der Menschen Schlafstörungen unterschiedlichen Schweregrades. Dabei brauchen wir unseren Schlaf heute vielleicht mehr als je zuvor, um wieder ins Gleichgewicht kommen, regenerieren und die Batterien aufladen zu können.
Was ist überhaupt guter Schlaf?
Es geht dabei keinesfalls nur um die Menge, die Anzahl der Stunden. Sondern um Art und Qualität.
Die Sorte von Schlaf, die wir anstreben, beschreibe ich mit dem auf das Sanskrit-Wort Sattva zurückgehenden Begriff sattvisch: rein, tief, natürlich und heilend. Es ist die Art Schlummer, aus der man erfrischt, vitalisiert und voller Freude auf den kommenden Tag erwacht. Ein solcher Schlaf heilt nicht nur uns selbst, sondern auch unser Umfeld. Denn das Lächeln, mit dem wir aufwachen, wirkt ansteckend: auf unsere Liebsten und sogar auf die Leute, denen wir auf dem Weg zur Arbeit begegnen, auf Kollegen, Kunden und die Arbeit selbst – auf das ganze Leben.
Wenn wir tief schlafen, verjüngen wir uns auf mehreren Ebenen:
Sattvischer Schlaf lässt uns zur bestmöglichen Version unserer selbst werden; er ermöglicht uns ein sinn- und bedeutungsvolles Leben.
Eine angeborene Fähigkeit
Ruhezustände sind Teil der Lebenszyklen: Felder müssen, um gedeihen zu können, zeitweilig brachliegen; Tiere müssen schlafen und/oder Winterruhe halten. Die Tag-Nacht-Rhythmen von Pflanzen sind seit Langem sogar Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.
Im 18. Jahrhundert beobachtete der schwedische Naturforscher Carl von Linné, dass sich Blüten auch in einem dunklen Keller öffnen und schließen; Charles Darwin dokumentierte im 19. Jahrhundert die nächtliche Bewegung von Pflanzenblättern und -stielen – und bescheinigte ihnen Schlaf. In jüngerer Zeit gelangen Forschern in Österreich, Finnland und Ungarn mithilfe von Laserscans und komplizierter Infrarottechnik Bilder, die zeigen, dass Bäume nachts schlafen und dabei förmlich in sich zusammensinken. (Bei einem 5 Meter hohen Baum verändern die Blätter ihre Position im Dunkeln um etwa 10 Zentimeter.)
Natürliche Schwankungen sind unserer DNA einprogrammiert. Besonders gut dokumentiert das die Chronobiologie, die sich mit den Auswirkungen der Zeit – insbesondere der Rhythmen – auf lebende Systeme befasst. Demnach wechseln sich überall in der Natur Phasen der Verausgabung mit solchen der Ruhe ab.