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Bettina Büx

Die REGULUS-Botschaften

Band IV

Alle lieferbaren Bücher der

REGULUS-Reihe


Band I: Das Einführungsbuch | Des Menschen Wunsch und Gottes Wille | 296 Seiten | ISBN: 978-3-937883-91-5


Band II: Das Buch zum Thema Angst | Um Gottes willen und um deinetwegen | 208 Seiten | ISBN: 978-3-937883-93-9


Band III: Das Erleuchtungsbuch | Des Menschen Weg und Gottes Licht | 240 Seiten | ISBN: 978-3-937883-97-7


Band IV: Das Buch über die Liebe | Das Wesen Gottes und die Natur der Liebe | 248 Seiten | ISBN: 978-3-96442-001-5


www.die-regulus-botschaften.de


Copyright


Wichtiger Hinweis


Die im Buch veröffentlichten Inhalte wurden vom Verfasser und vom Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.



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eBook

(1. Auflage Printversion Oktober 2018)



Erstauflage: © EchnAton Verlag Diana Schulz e.K.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf –
auch teilweise – nur mit Genehmigung des
Verlages wiedergegeben werden.


Gesamtherstellung: Diana Schulz
Coverfoto: dreamstime©Vitaliy Smolygin
Lektorat: Angelika Funk

ISBN (Printversion): 978-3-96442-001-5
ISBN (E-Book): 978-3-96442-004-6

www.echnaton-verlag.de

Liebe ist ...


... Gott und Gott ist Liebe. Liebe ist gänzlich offenbar und dennoch gänzlich Geheimnis.


Liebe ist der Stoff, aus dem alles gemacht ist, was jemals nach ihr fragen kann und dennoch das größtmögliche aller Mysterien. Sie genügt sich selbst vollkommen und ist dennoch in ewiger Ausdehnung begriffen.


Liebe ist nicht teilbar. Sie gibt sich ganz und gar hinweg und bleibt dennoch ganz und gar bei sich selbst.


Liebe ist wahrhaft wunderbar, denn sie ist selbst das Wunder. Sie ist die unendliche Faszination des Göttlichen vor sich selbst. Sie ist der Kniefall des Schöpfers vor seinem eigenen Spiegelbild. Sie ist die ewige und einzige Antwort Gottes auf seine Frage nach sich selbst. Sie ist die Wahrnehmung von Vollkommenheit.


Liebe ist die heilige Selbstwahrnehmung Gottes.


Regulus

Vorwort

Lieber Leser, liebe Leserin, auf die Frage, was er denn eigentlich mit dem Diktat dieser nunmehr vierten Botschaften bezweckt, antwortete Regulus – ich zitiere wörtlich: »Was wir Euch anbieten, ist Ermutigung, Eure Liebesbereitschaft zu erhöhen. Lieben müsst Ihr schon selbst!« Selbstverständlich sagte er das augenzwinkernd, denn wir alle wissen, dass es das größte und höchste – und im Grunde das einzige – Glück des Menschen ist, lieben zu können und zu dürfen.
Wie es in Band II vorrangig um die Angstthematik geht, so liegt der Schwerpunkt in diesem Werk auf der Liebe in all ihren Facetten, nicht zuletzt auf der Bedeutung der Selbstliebe. Das Lebensglück, das wir alle so sehr ersehnen, ist nur auf dem Wege der Liebe zu finden und so gibt es auch in diesen Botschaften wieder allerhand für uns zu lernen. Regulus sagte zu Beginn dieses Buchdiktates: »Wenn Ihr wirklich beginnt, Euch selbst zu lieben, werdet Ihr Euch fühlen wie ein Engel, der aus allen Wolken fällt. Euer ganzes Leben wird sich in jeder Hinsicht zum Besseren wenden.«
Mir ist in ganz besonderer Weise daran gelegen, dass Sie, liebe Leserin, lieber Leser, möglichst großen Nutzen für Ihr persönliches Leben aus meiner Arbeit ziehen. So bleibt mir nur noch, Ihnen von ganzem Herzen Freude, Inspiration und Entspannung bei Ihrer Lektüre zu wünschen. Mögen Sie »aus allen Wolken fallen« …
Ihre Bettina Büx

1. Teil

Die Verbündeten der Liebe

Das Wort


Im Anfang war das Wort
und das Wort war bei Gott
und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden
und ohne das Wort wurde nichts,
was geworden ist.


Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, Ihr alle kennt die Worte aus dem Evangelium nach Johannes. Sie beschreiben das ewige, heilige Mysterium, die ›Geburtsstunde‹ des erwachenden Bewusstseins. Es geht um nichts Geringeres als um die ›Anfänge‹ des bewussten Seins, um das Geheimnis der Schöpfung schlechthin. Hier tritt die unermessliche Bedeutung des Wortes und die erhabene Größe dieses wohl heiligsten Geschenkes Gottes an den Menschen deutlich zutage.
Die Macht des Wortes, das hier als Werkzeug, als Ausdrucksform des Bewusstseins, verstanden sein will, ist schier unermesslich. Erst das Wort ermöglicht dem Bewusstsein die ›Übersetzung‹ in erfahrbare Konzepte und damit letztlich jegliche Kommunikation mit dem Selbst wie auch mit der Außenwelt. Und so darf es uns nicht wundern, dass die Entwicklung der irdischen Sprachen und ihrer wundervollen Vielfalt ein göttliches Mysterium ist. Wie es möglich ist, intellektuelle und emotionale Bewusstseinsinhalte in sprachlichen Ausdruck zu übersetzen, bleibt letztlich göttliches Geheimnis. Wir alle erlernen Sprache, in erster Linie unsere Muttersprache, im zarten Kindesalter vollkommen mühelos und ohne nennenswerte Anstrengung. Wir lernen Worte und deren Bedeutung, ohne sie zu kennen, wir lernen intuitiv, über das Gefühl. Wir wissen die Dinge einfach. Es ist wie gesagt das Wort, das Kommunikation erst möglich macht, sowohl mit uns selbst als auch mit anderen. Warum widmen wir uns diesem Thema?
Wie wir aus unseren vorangehenden Botschaften wissen, ist Gott Liebe. Gott ist Liebe und nichts als Liebe. Und somit kann auch das Geschenk der Sprache nur ein Geschenk der Liebe an seine Schöpfung sein. Wir erinnern uns: Liebe kann nichts als lieben und was nicht Liebe ist, das kann nicht wirklich sein. Alles, was wirklich ist, ist Liebe. Was aber nicht Liebe ist, das ist nicht wirklich, nichts als Illusion. Das Geschenk des Bewusstseins als solches ist in seiner Grandiosität noch längst nicht begriffen und wird es wohl letztlich niemals endgültig sein, denn Bewusstsein ist Leben, Bewusstsein ist bewusstes Sein. Bewusstsein ist das große, heilige ›Ich-Bin‹ in Dir und in jedem Menschen.
Wie wir aus unseren vorherigen Botschaften wissen, bezeichnen Worte wie ›Bewusstsein‹, ›Leben‹, ›Liebe‹, ›Gott‹ ein und dasselbe. Und so bezeichnet das ›Ich-Bin‹ die Liebe in Dir, Deine wahre Liebesnatur, sich der Liebe selbst in jedem Augenblick vollkommen bewusst. Das ist Höheres Selbst, das ist, was Du bist, das bist Du.
Damit wir uns recht verstehen: Bewusstsein ist Liebe und Liebe ist Bewusstsein. Wolltet Ihr beides voneinander trennen, so käme das dem Versuch gleich, das Licht von seiner Helligkeit zu trennen. Liebe aber ist Omnipotenz, von ihrem Wesen her vollkommen, und somit vollkommen unabhängig von allem und jedem. Und so ist Dein Bewusstsein, also das Gewahrsein Deiner selbst, nicht abhängig von Sprache.
Wie wir in Band III Des Menschen Weg und Gottes Licht erörtert haben, ist unsere Kommunikation mit unserem Medium nonverbal. Die Übertragung der Bewusstseinsinhalte ist eine direkte und extrem exakte und hier braucht es keine Umwege über Worte. Sie weiß die Dinge dann einfach. Wie wir des Weiteren beschrieben haben, obliegt es unserem Medium, die nonverbal übermittelten Bewusstseinsinhalte in irdisch-verbale Konzepte, also in allgemein verständliche Sprache zu übersetzen. Nun, es ist ihre ganz besondere Stärke, dies zu tun, ohne dass es zu inhaltlichen Transferverlusten kommt. Wir betonen dies an dieser Stelle gerne und ausdrücklich, obwohl sie allzu viel des Lobes um ihre Person nicht mag. (Anm. der Verfasserin: »Stimmt!« Regulus lacht herzlich.)
Es liegt also in der Natur der Sache begründet, dass Ihr auf verbale Kommunikation angewiesen seid, sowie Ihr auf Erden seid. Dieser Umstand ist der Natur der Dualität geschuldet und ein unermessliches Geschenk Gottes an seine geliebten Kinder. Wohl ein jeder unter Euch hat die Macht des Wortes am eigenen Leibe hinlänglich erfahren. Und so wisst Ihr alle, dass Worte sowohl Balsam für die Seele als auch wie ein Dolchstoß in das Zentrum des Herzens empfunden werden können.
Wie ist es aber um die Macht der eigenen Worte bestellt? Nun, wie auch die Worte anderer, so kann das eigene Wort immer nur ein Wort der Liebe oder aber, aus Illusion geboren, ein Wort der Angst sein. Immer da und dort, wo Worte ohne Liebe gesprochen sind, da sind sie Worte der Angst und somit des Angriffs. Dieser Angriff, der – wie wir wissen – niemals Wirklichkeit sein kann, mag noch so sehr auf den anderen zielen, er trifft doch immer nur Dich selbst. Es sind Angriffe des Ego, das, selbst auf Illusion begründet, immer nur Illusion hervorbringen kann. Was selbst keine Wirklichkeit hat, kann niemals Wirklichkeit hervorbringen.
Immer dann, wenn Du Worte ohne Liebe aussprichst, irrst Du Dich über Dich selbst. Du hast Dich selbst übersehen. Die einfache Tatsache, dass Du niemals lieblos und dennoch gleichzeitig glücklich sein kannst, dürfte Dir Beweis genug dafür sein, dass hier etwas nicht in Ordnung ist. Es ist nicht stimmig. Was aber nicht stimmig ist, das ist wider Deine Natur. Und so eröffnet sich Dir erneut, wie so oft, wer und was Du bist: Liebe – ewig so, wie Dein himmlischer Vater Dich schuf, ihm gleich und zu seinem Bilde.
Wer jetzt glaubt, sich aufgrund unbedacht oder gar lieblos ausgesprochener Worte schuldig fühlen zu müssen, dem sei gesagt, dass er sich erneut über sich irrt. Es kann und wird uns niemals darum gehen, Schuldgefühle zu vermitteln und zu schüren, sondern vielmehr, sie als Irrtum zu enttarnen und aufzulösen. Es geht an dieser Stelle einzig und allein darum, dass Du Dir im Klaren darüber bist, wer Du bist und was Du tust, wenn Du Worte der Lieblosigkeit und Ignoranz in den Mund nimmst. Es ist Irrtum über Dich selbst wie auch über Deinen Nächsten, nicht mehr und nicht weniger.
So Du dies für Dich erkennen kannst, ist der Irrtum schon nicht mehr und hat sich bereits in das Nichts aufgelöst, aus dem er gekommen ist. Hier verweisen wir gerne auf das entsprechende Kapitel in Band I Des Menschen Wunsch und Gottes Wille, wo wir dieser Thematik eingehend auf den Grund gehen. Wir erinnern Dich daran: »Liebe Dich mit aller Gewalt – mit aller Gewalt, die Du Dir selbst antust.« Es geht um die Erkenntnis der Macht des Wortes, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Dieses heilige Werkzeug Gottes ist Dir gegeben als Mittel zum Zweck der Selbstdefinition, denn einen anderen Zweck kann es nicht geben.
Du definierst Dich selbst neu in jedem Augenblick und mit jedem gesprochenen Wort legst Du erneut fest, wer und was Du bist beziehungsweise für wen oder was Du Dich hältst. Was glaubst Du, wer Du bist? Was glaubst Du, was Du bist? So tust Du denn sehr gut daran, Dir selbst zuzuhören und Deinen eigenen Worten zu lauschen. Hier kannst Du viel über Dich selbst, über Dein Selbstbildnis, lernen und erfahren. Somit erkennst Du Dich als ein Wesen, das sich selbst als das erkennt, was es ist – Liebe – oder aber, Du hast Dich selbst im wahrsten Sinne des Wortes vergessen.
Dein Höheres Selbst ist und bleibt sich Deiner wahren Identität jederzeit vollkommen bewusst. Ewig völlig im Klaren über sich selbst, ist Deine wirkliche Identität und somit Deine göttliche Wirklichkeit niemals in Gefahr. Bedrohung kann niemals Wirklichkeitsgehalt haben, Irrtum ist und bleibt immer einfach nur Irrtum und entbehrt jeglicher echter Substanz. Wo Schuldgefühl Einzug hält, da wurde dem ersten Irrtum ein zweiter hinzugefügt. So vielen Irrtümern Du auch erliegen magst, niemals kann es mehr sein als ein winziger toter Winkel in Deiner Selbstwahrnehmung, im nächsten Augenblick schon von der Wirklichkeit hinweggefegt.
Wir erinnern uns: Die Rose bleibt dennoch ewig eine Rose, so sehr sie sich auch für eine Distel halten mag. Der spielerische Umgang mit Deinem verbalen Ausdruck und dessen lustvolle Erforschung sind der Königsweg zur Erkenntnis Deiner Selbstwahrnehmung.
In der liebevollen Akzeptanz liegt der Schlüssel zu Deinem Glück. Was, wenn nicht Liebe, könnte die Lösung sein? Wo, wenn nicht in der Liebe, wäre sie jemals zu finden? Liebe Dich selbst in all Deinen Wesenszügen und Persönlichkeitsaspekten. Wie wir wissen, öffnet die Selbstliebe der Nächstenliebe Tür und Tor.
Du willst liebevoll reden? Dann musst Du liebevoll denken. Du willst liebevoll denken? Dann musst Du liebevoll fühlen. Du willst liebevoll fühlen? Dann musst Du liebevoll sein. Dir selbst gegenüber. Güte, Verständnis, Milde, Liebe: Du kannst sie anderen immer nur in dem Maße angedeihen lassen, in dem Du sie Dir selbst zugestehst.


»Jedes Wort ist ein Wort der Beschwörung.
Welcher Geist ruft – ein solcher erscheint.«
Novalis

Die Tat



Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, wenden wir uns nun dem 2. Verbündeten der Liebe zu, der Tat. Wie schon beim gesprochenen Wort, so liefern Dir auch Deine Handlungen wertvolle Rückschlüsse auf Dich selbst und Deine Selbstsicht.
Du definierst Dich über das, was Du tust ebenso wie über das, was Du sagst. Die Dinge, die Du unterlässt, dienen Deiner Abgrenzung und somit ebenso Deiner Selbstdefinition. In dem, was Du nicht bist, erkennst Du, was Du bist. Das ist das Wesen der Dualität.
Das Wort und die Tat sind auf sehr tiefer Ebene miteinander verbunden und verwoben. Gemeinsam bilden sie eine tief verwurzelte Einheit, einem sehr alten Ehepaar gleich. Und so ist es um die Tat in gleicher Weise bestellt wie um das gesprochene Wort. Beide dienen der Selbstdefinition und damit der Selbsterkenntnis. Sind Deine Handlungen Taten der Liebe, des Mitgefühls und des Verständnisses, so hast Du Dich in diesen Aspekten erkannt als das, was Du bist: ein Wesen, das sich selbst als Liebe erkennt und in Liebe ausdrückt.
Da und dort, wo Deine Handlungen Akte der Lieblosigkeit, der Ignoranz, der Gleichgültigkeit oder gar des Hasses sind, da hast Du Dich selbst übersehen. Du bist dem Irrtum über Dich selbst und Deinem Nächsten anheimgefallen. Auch hier ist das Maß an Glück, das Deine Handlungen Dir bescheren, sicherer Fingerzeig auf Deine wirkliche Identität. Es ist ewig vollkommen unmöglich, lieblos zu handeln und dennoch glücklich zu sein. Was Deiner wahren, gottgegebenen Natur zuwider ist, das kann niemals von Glück begleitet sein.
Wo die Tat zum Akt der Gewalt und des Hasses pervertiert, da hat die Angst im Hintergrund immer und ausnahmslos schon die Messer gewetzt. Der Irrglaube, Mangel und Entbehrung zugunsten eines anderen könne jemals möglich sein, treibt sein Unwesen in dieser Welt. Im Dunstkreis von Irrtum und Angst entstehen immer Unheil, Kummer und Elend. Und so kann unser Credo denn auch hier, in Bezug auf die Tat, kein anderes sein als beim Wort.
Du willst liebevoll handeln? Dann musst Du liebevoll denken. Du willst liebevoll denken? Dann musst Du liebevoll fühlen. Du willst liebevoll fühlen? Dann musst Du liebevoll sein. Dir selbst gegenüber. Wer anderen gegenüber liebevoll sein will, der muss sorgsam und rücksichtsvoll mit sich selbst umgehen. Im sorgsamen Umgang mit Dir selbst liegt der Schlüssel zum Glück und zu wahrer Nächstenliebe, die keine Opfer kennt, sondern nur Geschenke.
In der liebevollen Fürsorge für Dich selbst erkennst Du Dein Potenzial für andere. Diese liebevolle Fürsorge für Dich selbst zieht immer und unfehlbar tiefen Respekt und Dankbarkeit für das eigene Sosein nach sich und hat somit den gleichen Respekt für das Sosein des anderen im Gefolge.
Was aber, wenn Wort und Tat in Widerspruch zueinander stehen? Was, wenn die Taten den Worten nicht entsprechen? Wenn Menschen anders reden als handeln – und das tun sie oft (Anm. der Verfasserin: Scherzhaft gesagt) – dann sind sie sich über sich selbst nicht im Klaren. Wenn Deine Worte Deinen Taten nicht entsprechen und Deine Taten nicht Deinen Worten, dann bist Du in Verwirrung über Dich selbst. Dies kommt immer einer schmerzhaften inneren Zerreißprobe gleich. Du bist im wahrsten Sinne des Wortes zwiegespalten. Hier ist Selbsterforschung angezeigt.
Du betrittst sozusagen Neuland und im furchtlosen, neugierigen und spielerischer Erkunden Deiner selbst kannst Du Dich selbst kennenlernen und vieles über Dich und Deine Selbstwahrnehmung in Erfahrung bringen. Du kannst Dich selbst überraschen und in Erstaunen versetzen und das kommt immer einer wunderbaren Abenteuer- und Entdeckungsreise gleich. Je furcht- und vorurteilsloser Du an Dich selbst herangehst, desto freudvoller und spannender Deine Entdeckungen. Die vorbehaltlose Akzeptanz des eigenen Soseins ist immer segensreich und zeitigt wundervolle Ergebnisse des Erkennens. In den Gefilden der Selbstliebe wird es niemals irgendetwas anderes zu entdecken geben als noch mehr Liebe, noch mehr Glück.
Wie wir in unseren vorangehenden Botschaften erkannt haben, ist Liebe allmächtig. Was, wenn nicht Liebe, könnte jemals die Macht haben, Deiner Angst vor Dir selbst und Deinen vermeintlichen inneren Abgründen ein Ende zu bereiten?
Je angstfreier Deine Selbsterforschung, desto klarer wirst Du Dir über Dich selbst. Wo keine Angst herrscht, da kann unfehlbar das Gewahrsein der göttlichen Liebesallgegenwart Einzug halten. Was aber bleibt, wenn die Angst geht, das kann ewig nur Liebe sein und nichts als Liebe. Nichts kann es jemals zu fürchten geben. Je angstfreier und vorurteilsloser Deine Selbsterforschung, desto mehr werden Deine Taten Deinen Worten entsprechen und Deine Worte den Taten. Das ist Heilung vom Feinsten! Du bist nicht länger ein zwiespältiges Wesen, sondern klar und zielstrebig im Wort wie auch in der Tat. Deine Energie erfährt eine ungeahnte Bündelung und eine klare und eindeutige, zweifelsfreie Richtung.
Frische Kräfte sind nunmehr freigesetzt und können sich ungehindert entfalten. Neue, vorher ungesehene Wege eröffnen sich Dir und Du gehst sie nunmehr freudig und sicheren, festen Schrittes. Menschen, deren Worte mit ihren Handlungen in Einklang sind, verströmen immer eine Aura des Charismatischen. Die frische Klarheit ihres Seins bleibt niemals unbemerkt und hat immer Vorbildfunktion.
Menschen, deren Worte ihren Taten entsprechen, sind mit sich selbst im Reinen und somit auch mit ihrem Lebensumfeld. Liebe ist immer und ausnahmslos segensreich für alle und jeden, der sich von ihr berühren lässt. Liebe ist Heilung, die einzige, die es jetzt und ewig geben kann.


»Der schönen Blume gleich,
die keinen Duft ausstrahlt,
ist schön gesproch'nes Wort,
das ohne Tat verhallt.«
Dhammapada
(Pfad der Lehre; 51. Vers)

Wahrhaftigkeit



Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, als erste Tugend der Liebe wollen wir die Wahrhaftigkeit nennen. Es sei an dieser Stelle klargestellt, dass es bei der Benennung der Tugenden der Liebe, wie auch bei der später folgenden Aufzählung ihrer Merkmale, nicht etwa um eine Rangordnung ihrer Bedeutung oder ihres Stellenwertes geht. Es handelt sich vielmehr um den Versuch, Attribute, die im Grunde und in Wahrheit gleichzeitig und gleichrangig nebeneinanderstehen, einzeln zu beleuchten und in einen sinnvollen Zusammenhang zueinander zu stellen.
Die erste Tugend der Liebe ist also wie gesagt die Wahrhaftigkeit. Dies bedeutet in erster Linie, dass nur dann von Liebe die Rede sein kann, wenn es sich auch um Liebe handelt. Dies scheint auf den ersten Blick selbstverständlich und kaum erwähnenswert und doch ist dem so. Es geht darum, dass wir alle dasselbe meinen, wenn von der Liebe die Rede ist, ansonsten wäre ein heilloses und verwirrendes Aneinander-Vorbeireden die logische Folge.

Liebe ist jenes Bestreben, welches das Glück des geliebten Menschen will und nichts als sein Glück.


Wie wir in den vorherigen Botschaften immer wieder betont haben, ist Liebe niemals partiell. Es gibt nicht ›ein bisschen‹ Liebe – entweder es ist Liebe ganz und gar oder aber es ist keine.
Wir setzen also nunmehr voraus, dass wir von wahrer Liebe reden. Dies schließt grundsätzlich alle pathologischen Gefühlsauswüchse aus, die diese Welt so gerne als Liebe bezeichnet und mit ihr verwechselt: Sicherheitsbedürfnis, das in Abhängigkeit entartet, Herrschsucht, die in Kontrollzwang ausufert, Egoismus, der ohne jede Rücksicht nur die Raffgier befriedigt, usw. Man kann ein Prinzip eben nicht an seinen Krankheiten erforschen und erkennen, sondern an seinen ›Gesundheiten‹. In Band I Des Menschen Wunsch und Gottes Wille und vor allem in Band III Des Menschen Weg und Gottes Licht haben wir schon viel über die Eigenschaften der Liebe gesagt. Nun fahren wir also fort in unseren Bemühungen, das Wesen der Liebe, welches das ureigene Wesen Gottes ist, zu erkunden. Die Wahrhaftigkeit der Liebe hat noch eine weitere Ebene als die der Wahrhaftigkeit in ihrem Sein: Die Liebe handelt wahrhaftig! Dies bedeutet ganz einfach ausgedrückt, dass es im Denken und Fühlen, im Reden, Handeln und im Unterlassen aus der Liebe heraus niemals Lüge, Heuchelei oder Lieblosigkeit geben kann. Liebe ist immer und ausnahmslos ganz und gar authentisch und kennt keine ›Auszeiten‹, in denen sie sich Ausnahmen erlaubt. Sie ist wie eine Spirale, die gleichermaßen sowohl tiefer in das Innen dringt als auch nach außen, zum Geliebten hin. Obwohl Liebe von ihrer göttlichen Uressenz her vollkommene Stille ist, so ist sie dennoch in ständiger Bewegung und Ausdehnung. Liebe ist der einzig mögliche Gemütszustand, in dem Du gleichermaßen euphorische Lebensfreude, ungestümen Bewegungsdrang und dennoch gleichmütigen Frieden und selige Herzensruhe empfinden kannst.
Wie wir gesehen haben, ist Liebe aufrichtige, ehrliche Liebe oder aber sie ist gar keine. Liebe verheimlicht nichts, warum sollte sie? Jede Äußerung der Liebe ist frohe Botschaft. Menschen, die sich aufrichtig lieben, haben keine Geheimnisse voreinander, denn sie wollen keine. Liebe verschenkt sich ganz und will immer ganz und gar den ganzen Menschen. Blindes Vertrauen ist die erste und logische Begleiterscheinung der Liebe. Wo nichts gesagt und getan werden muss, da ist bereits alles gesagt und getan. Wir haben an vielen Punkten unserer vorherigen Überlegungen von der Selbstliebe gesprochen. Auch und ganz besonders im Aspekt der Wahrhaftigkeit kommen wir erneut nicht umhin, uns der Selbstliebe zuzuwenden. Wahrhaftigkeit dem Nächsten gegenüber kann immer nur da und dort gedeihen, wo sie auf dem Nährboden der Selbstliebe wächst. Welcher Mensch wagt es, seinem geliebten Partner diejenigen Wesensanteile offenzulegen, für die er sich selbst verurteilt? Und welcher Mensch verurteilt nicht im Nächsten die Charakterzüge, für die er sich selbst verachtet? Wir wollen bei all unseren Betrachtungen niemals aus den Augen verlieren, dass die Selbstliebe immer und unfehlbar das Maß aller Dinge bleibt, erst recht das Maß aller Liebe zum anderen. Vorbehaltlose Selbsterforschung ist und sollte das beglückendste und spannendste Abenteuer sein, das Du in Deinem Leben erfahren kannst. Furchtlose Selbsterforschung führt immer zu Selbsterprobung und damit zu einer sehr intimen Erfahrung mit dem eigenen Selbst. Dort, wo die Selbstsuche einhergeht mit Angst vor ungeahnten Tiefen, da geht es immer um abgespaltene Anteile des Selbst, die bereits im Vorfeld abgespalten wurden und ein scheinbares Untergrunddasein führen, weil Selbstverurteilung –oder zumindest die Furcht davor – immer vermieden werden will. Nun, diese Verurteilung mag, oberflächlich betrachtet, aus dem Bewusstsein ferngehalten werden, im Grunde und in Wahrheit ist sie es nie. Was nicht im eigenen Selbst vorbehaltlos angeschaut, akzeptiert, ja geliebt wird, das wird im anderen wahrgenommen und verurteilt. Bewusstsein ist, es kann nie ausgelöscht oder unwirksam gemacht werden, es kann transformiert, geheilt, ›gesund geliebt‹ werden. Was aber von der Liebe berührt wird, das wird mit anderen, neuen Augen gesehen. Im Bewusstsein der Liebe ist jede Verurteilung ewig unmöglich. Und somit schließt sich der Kreis und wir sind wieder bei der Wahrhaftigkeit. Selbstliebe bringt unfehlbar das Bewusstsein des eigenen Wertes hervor, auf dem jedes Selbstvertrauen fußt. Dies macht die Wahrhaftigkeit in jeder liebenden Beziehung zur Selbstverständlichkeit. Wo Selbstvertrauen regiert, da sind dem Vertrauen in den anderen Tür und Tor geöffnet. Verurteilung wird immer nur dort erwartet und gefürchtet, wo es an Selbstakzeptanz mangelt. Ein Mensch, der mit sich selbst im Reinen ist, ist unangreifbar und bleibt immer unantastbar und völlig intakt in seinem Selbstwert. Ein solchermaßen sich selbst liebender Mensch birgt immer Segen und Bereicherung für sein Lebensumfeld, kann und wird er doch unfehlbar diese Selbstliebe an alle anderen weitervermitteln, indem er sie ausdrückt und vorlebt. Liebe bringt immer nur Segen hervor und wirkt in alle Richtungen gleichzeitig. Somit stimmt also auch der Umkehrschluss: Wo das liebevolle Feedback des anderen die Selbstliebe bestätigt und nährt, da werden sowohl die Selbstliebe als auch die Nächstenliebe erneut gestärkt und vermehrt. Und so dreht sich die Liebesspirale stetig und wunderbar in alle Richtungen weiter, höher, tiefer.


»Wo eine Wahrheit nicht aus Liebe
ausgesprochen wird,
da ist die Liebe selbst die Lüge.
Weil Wahrheit immer der Liebe dient,
enttarnt sie Lieblosigkeit.«
Regulus

Quellenverzeichnis


Das große Handbuch der Zitate von A bis Z, Bassermann Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München 2004, ISBN 3-8094-1699-1

www.aphorismen.de




Mit einem herzlichen Dankeschön widme ich dieses Buch all meinen treuen Leserinnen und Lesern, die unermüdlich auf der Suche nach Gott und der Sinnhaftigkeit des Lebens sind.

Ihnen verdanke ich alle Freude und allen Erfolg an und mit meiner Arbeit. Ihr aufrichtiges Interesse und ihr lebhaftes Feedback sind mir stetige Quelle der Inspiration und der Motivation.

Treue



Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, als einer weiteren Tugend der Liebe wollen wir uns nun der Treue zuwenden. Ganz allgemein gesprochen stellen sich die Menschen unter dem Begriff ›Treue‹ mitunter unterschiedliche und verschiedene Wesenszüge und Lebenskonzepte vor. So mancher von Euch ist in dem grundlegenden Irrtum gefangen, die Treue zum Selbst stünde in unvereinbarem Widerspruch mit der Treue zum anderen. Im Grunde und in Wahrheit gibt es nur ein einziges Prinzip von Treue, das wirklich und wahrhaftig sinnvoll ist und unfehlbar glücklich macht: Die Treue zur Liebe selbst!
Wer der Liebe zu sich selbst wie auch aller Liebe aus sich selbst heraus treu bleibt, der wird nie und nimmer in eine verfängliche, widersprüchliche oder unhaltbare Situation kommen. Wo wirklich Liebe ist, da sind die Bedürfnisse, Wünsche und Ziele niemals in Widerstreit miteinander. Die Selbstliebe gebietet immer die Treue zum eigenen Wesen.
Treue zum eigenen Sosein kann auch Kompromiss bedeuten, der auf Liebe begründet niemals wie ein Opfer anmuten kann, sondern freudig gegebenes Geschenk ist. Im Zuge der in Mode gekommenen ›Selbstverwirklichungshysterie‹ (Anm. der Verfasserin: Scherzhaft gesagt) wird vielerorts das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Wenn Treue zu sich selbst zu Erstarrung und Sturheit mutiert, ist sie gewiss fehlverstanden. Hier wird oftmals der Gesamtkontext aller Persönlichkeitsmerkmale außer Acht gelassen und die Liebe übergangen, wo sie doch ursprünglich das Fundament allen Handelns sein sollte. Treue zu sich selbst impliziert die Treue zu allen eigenen Werten. Ihr könnt nicht behaupten, Ihr liebt die Natur und ehrt sie nicht. Ihr könnt nicht behaupten, Ihr liebt Eure Kinder und lasst sie nicht los. Ihr könnt nicht behaupten, Ihr liebt Euren Partner und erfreut Euch nicht in jedem Augenblick an ihm. Ihr könnt nicht behaupten, Ihr liebt Gott und sucht Ihn nicht. Treue ist gelebte Liebe, Treue ist ›Liebe zum Anfassen‹.

Treue ist Konsequenz im Sein und Liebe ist hochgradig konsequent.


Wie wir anfangs sagten, gibt es für die Liebe keine ›Auszeiten‹, die Liebe kennt keine blinden Flecken, in denen sie unwirksam wäre. Im Zuge der vielgerühmten sogenannten sexuellen Befreiung in den letzten Jahrzehnten – wir sprachen in Band I Des Menschen Wunsch und Gottes Wille davon – wurde und wird der Begriff der Treue immer wieder neu und anders definiert. Verwirrung und Unsicherheit machten sich allenthalben breit, wo doch Aufklärung das erklärte Ziel hatte sein sollen. Das Bestreben, die Sexualität von der Treue zu trennen und abzuspalten und die Treue auf eine doch recht dubiose und diffuse zwischenmenschliche psychoemotionale Ebene einzugrenzen, wird niemals fruchten, Gott sei Dank!
Treue ist nicht der ›Preis‹ der Liebe, Treue ist ihr wärmender Umhang, ihr tiefstes Glück und ihr süßestes Geheimnis. Die Treue ist das Zuhause der Liebe. An dieser Stelle sei betont, dass es uns nicht um Verurteilung geht, wie es uns nie um Verurteilung geht, es geht nicht um Moral, sondern vielmehr um ein Verständnis der Dinge. Was wir wirklich verstehen, das verurteilen wir nicht!
Moralische Entrüstung ist niemandem dienlich, am wenigsten dem, der sich ihrer bedient, denn sie gründet nie auf Liebe. Moralische Entrüstung bestätigt die Rechtschaffenheit, und zwar nicht etwa die des sich in Entrüstung Ergießenden, sondern vielmehr die des angeblichen ›Missetäters‹. (Anm. der Verfasserin: Scherzhaft gesagt).
Ein liebendes Herz stört sich nicht an moralischen Prinzipien, ein liebendes Herz handelt nach ethischen Prinzipien und Werten. Wo es dem Menschen weit mehr um Moral als um Ethik geht, da hat die Bedeutung der Form längst die des Inhaltes verdrängt und somit die wirklichen Werte ausgehöhlt, sinnentleert und schließlich ad absurdum geführt.
Ein ›untreuer‹ Mensch ist kein ›schlechter‹ Mensch. Ein ›untreuer‹ Mensch ist auch kein freier Mensch. Ein ›untreuer‹ Mensch ist auf der Suche nach sich selbst. Wir sollten und dürfen niemals die grundlegende und vollkommene Schuldunfähigkeit des Menschen vergessen. Wo Schuld wahrgenommen wird, kann immer nur Irrtum und Illusion sein. Wann immer der Mensch ein Urteil fällt, da ist er auf dem Holzweg.
So sind wir denn bei jenem Aspekt der Treue, der den meisten von Euch wohl die größten Schwierigkeiten bereitet, der Treue zu Eurer Menschlichkeit. Die verständnisvolle und liebende Akzeptanz der eigenen Menschlichkeit führt immer und unfehlbar zur Erkenntnis der eigenen Göttlichkeit, denn Gott ist im Menschen, wie der Mensch in Gott ist!