Welcher Tod?
Dieses Leben!
Kajo
© tao.de in Kamphausen Media GmbH, Bielefeld
1. Auflage 2018
Autor: Kajo
Umschlaggestaltung, Illustration: Marschallarts
Verlag: tao.de in Kamphausen Media GmbH, Bielefeld,
www.tao.de, eMail: info@tao.de
Herstellung: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN Hardcover: 978-3-96240-326-3
ISBN Paperback: 978-3-96240-325-6
ISBN e-Book: 978-3-96240-327-0
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Inhalt
Vorwort
1 Der Tod: ein Irrtum?
2 Wer kennt das Leben?
3 Wozu dient das Leben?
4 Jetzt!
5 Diese ewige Jetzt
6 Das Ego und der Tod
7 Im Augenblick des Todes
8 Das Leben
9 Vom Leben und vom Sterben
10 Fürchte dich nicht!
11 Ich verzichte!
12 Totenbuch für einen Sterbenden
13 Gebet für einen Verstorbenen
14 Die sieben Tode
15 Gebet für Mich Selbst
16 Licht am Ende des Tunnels
17 LICHT
18 JA
19 ICH bleibe
20 Auf ewig
21 Jenseits
22 Trost
23 Das Tor
Vorwort
Alles, was einen Menschen als Erscheinung ausmacht, ändert sich ständig. So, wie alle Erscheinungen kommen, gehen sie auch wieder. Der Körper erneuert sich innerhalb von etwa 7 Jahren. Unablässig sterben Zellen ab, während neue entstehen. Empfindungen, Gedanken und Gefühle lösen rasch einander ab. Träume und Phantasien verblassen wieder, Wertmaßstäbe verändern sich im Lauf der Zeit, Rollen und Verhaltensmuster passen sich an neue Herausforderungen an. Auch die Identität eines Menschen macht Umbrüche durch. Nichts also, was einen Menschen als Erscheinung ausmacht, hat tatsächlich das Alter, das einem Menschen zugeschrieben wird!
Ein Mensch besteht aber nicht nur aus Erscheinungen. In jedem Menschen ist ein Bewusstsein vorhanden, das um die Erscheinungen weiß. Das Bewusstsein ist sich des Körpers bewusst. Das Bewusstsein kann sich Empfindungen, Gedanken und Gefühle bewusst machen. Wertmaßstäbe, Verhaltensmuster, Eigenschaften und Fähigkeiten lassen sich ins Bewusstsein rufen. Das Bewusstsein ist dazu in der Lage, sich alles bewusst zu machen, was zu einer Persönlichkeit gehört.
Dieses Bewusstsein weiß von sich selbst als Ich. Hält das Ich etwas Anderes neben sich für möglich, scheint die Notwendigkeit zu bestehen, sich von diesem Anderen abzugrenzen. Deshalb heftet sich das Ich an bestimmte Persönlichkeitsfaktoren, indem es sich mit ihnen identifiziert.
Das Bewusstsein ist stets anwesend und gegenwärtig. Soweit es sich aber mit Erinnerungen an Vergangenes identifiziert, scheint es als Ich auch in der Vergangenheit existiert zu haben. Aufgrund seiner Bindung an zeitgebundene Persönlichkeitsfaktoren scheint das Ich also eine Geschichte zu haben, die scheinbar Jahre und Jahrzehnte zurückreicht.
Doch das Bewusstsein ist dazu in der Lage, sich von allen Identifikationen mit Erscheinungen wieder zu lösen. In Wahrheit ist das Bewusstsein seinem Wesen nach nie gebunden, sondern immer frei. Wenn das Bewusstsein seine Ungebundenheit realisiert, erkennt es sich als das HIER und als das JETZT. Das JETZT aber ist völlig zeitlos und kontinuierlich jetzt gegenwärtig. Das heißt, das freie Bewusstsein erkennt, dass es niemals eine persönliche Geschichte und nie eine Vergangenheit hatte und dass es auch niemals eine Zukunft haben wird. Das Bewusstsein ist stets das ortlose HIER und das zeitlose JETZT!
Hat sich das Bewusstsein von seinen Identifikationen gelöst, stellt es fest, dass alle Prozesse in ihm stattfinden. Auch alle Alterungsprozesse gehen in ihm vor sich. Sie finden jetzt innerhalb des Bewusstseins statt, das selbst niemals altert!
Was also ist der Mensch in Wahrheit:
eine alternde Erscheinung oder das unvergängliche Bewusstsein?
Und wer bin demnach ich?
Bin ICH dieses unvergängliche BEWUSSTSEIN?
Die Texte dieses Buches sind aus einer nicht-dualen Sicht verfasst.
Aus dualer Sicht scheint jeder Mensch eine eigenständige Wesenheit zu sein.
Aus nicht-dualer Sicht jedoch existieren keine voneinander unabhängigen Wesenheiten. Aus dieser Sicht existiert nur ein alles umfassendes EINES.
Dieses EINE ist seinem Wesen nach reines BEWUSSTSEIN. Innerhalb dieses BEWUSSTSEINS treten unterscheidbare Objekte in Erscheinung. Diese objektivierbaren Erscheinungen verlassen das BEWUSSTSEIN nie. Das reine BEWUSSTSEIN eint alles in Sich. Dieses BEWUSSTSEIN spricht von Sich Selbst als ICH!
Halte ich mich für eine Erscheinung, so glaube ich sterben zu müssen, da ich geboren zu sein scheine.
ICH aber sterbe nicht,
da ICH nicht geboren bin.
ICH bin nicht vergänglich.
ICH bin für nichts und niemanden ein Gegenüber.
ICH bin nicht objektiv erfassbar,
denn ICH bin kein Objekt.
ICH bin dieses SUBJEKT.
ICH bin keine Erscheinung,
denn ICH bin beständig
und kenne keinen Tod.
Warum fürchten die meisten Menschen dennoch den Tod?