Veränderungen ohne Stress begegnen
Warum Sie im Büro öfter mal barfuß laufen sollten?
7 Geheimtipps, wie Sie Ihr Wohlbefinden in der digitalen Welt sofort um 100 Prozent steigern finden Sie hier:
www.ilonabuergel.de/7-geheimtipps-negativen-digitalen-stress-abzubauen
Schreiben Sie mir bitte für Fragen, Anregungen und Erfahrungen direkt: ilonabuergel@ilonabuergel.de.
© 2019 Dr. Ilona Bürgel • Hauptstraße 9 • 01097 Dresden
Dr. Ilona Bürgel: Wohlbefinden, Glück und Lebensfreude in der digitalen Welt. Veränderungen ohne Stress begegnen
Gestaltung: www.michaelzimmermann.com
Fotos Umschlag: www.susannlange.de
Icons: flaticon.com - Freepik (Cover), SimpleIcon (S. 84)
Druck: www.bookwire.de
Printed in Germany
ISBN: 978-3-9819188-7-8
ISBN E-Book: 978-3-9819188-8-5
Die Zitate stammen von Ilona Bürgel.
1
Die Macht der analogen Gewohnheit
Wie Sie aus hinderlichen alten nützliche neue machen
2
Wer hat hier wen im Griff?
Beherrschen Sie die digitalen Medien – oder werden Sie beherrscht?
3
Raus aus dem Frust
Ab jetzt machen Sie positive digitale Erfahrungen
4
Willkommen digitales Leben!
Die Welt wird das, was wir aus ihr machen
„Das bringt doch alles nichts.“ Seufzend lege ich die aktuelle Monatsstatistik meiner Webseite aus der Hand. 480 Besucher. Das sind genauso viele oder besser gesagt wenige, wie vor einem Jahr, als ich mit meiner Agentur die Googleoptimierung begonnen habe. Zwei geförderte Digitalisierungsberatungsprojekte und mehrere 1000 Euro später stehe ich scheinbar wieder dort, wo ich angefangen habe.
Ich arbeite Jahr für Jahr immer wieder an meiner Webseite. Einmal wurde sie gehackt und musste neu erstellt werden. Später mobiltauglich gestaltet werden. Suchbegriffe wurden optimiert, der Blog verbessert, um anschließend erneut die Suchbegriffe zu optimieren. Und das ist nur die Spitze des Eisberges. Denn parallel dazu landeten Fragen zu Archivierung, Marketing, Pressearbeit und nicht zu vergessen die Datenschutznovelle auf meinem Tisch. Jedes Mal stellen sich zwei Gedanken ein:
„Gleich ist es geschafft und ich kann mich wieder in Ruhe meiner Arbeit widmen“.
„Es gibt jemanden, der genau weiß, wie all das digitale, was mich nicht interessiert, geht.“
Sie ahnen bestimmt schon, wie die Realität aussieht: Die Ruhe hält nur wenige Wochen vor und schon gibt es ein neues Tool, ein neues Update, das verstanden und umgesetzt werden will. Mit jedem „ich will das nicht“, „ich mag das nicht“, „ich verstehe das nicht“ stelle ich mir selbst ein Bein. Denn wenn wir Dinge – auch in der analogen Welt – tun, ohne zu mögen, was wir tun, werden wir nie so gut, effizient und korrekt arbeiten wie jemand, der mit Kopf und Herz dabei ist. Kein anderer kann uns unsere Arbeit komplett abnehmen, mitdenken müssen wir immer. Und ganz nebenbei bleibt bei dieser negativen Grundhaltung eines zuallererst auf der Strecke: unser Wohlbefinden.
Haben wir uns die Digitalisierung gewünscht? Nein. Schließlich kann man sich nicht wünschen, was man nicht kennt. Doch wir genießen ganz unreflektiert die Vorteile, vor allem im Privatleben. Programmieren die Waschmaschine vor, und das Fernseherlebnis auf großen Flachbildschirmen in Kinoqualität ist bereits selbstverständlich. Natürlich mindestens per Fernbedienung, wenn nicht gar via Haussteuerungs-App. Die Apotheke besorgt binnen Stunden unser Medikament, wir können immer und überall Theatertickets online buchen und der elektronische Assistent hilft uns, das Auto zu parken.
Was meinen wir überhaupt, wenn wir von Digitalisierung sprechen? Keiner weiß es genau zu definieren und doch haben wir erst einmal Vorbehalte. Oder tun uns schwer damit. Recherchiert man im Internet, so geht es um die Umwandlung analoger Daten in digitale. Das war der erste Schritt – zum Beispiel vom Stadtplan zur App. Doch richtig interessant wird es dann, wenn es um die Verknüpfung dieser Daten geht, sich das System etwa merkt, wonach wir zuletzt gesucht haben oder bei einem Stau die Umleitung selbst vorschlägt.
Viele von Ihnen wollen diese neue Zeit sinnvoll mitgestalten und haben mir dankenswerter Weise in Umfragen, Telefonaten und Gesprächen bei Veranstaltungen mit eigenen Beispielen berichtet, was Sie in Ihrem Alltag beschäftigt. Daraus und aus meinen Erfahrungen auf dem Weg vom kritischen Analogen zum immer offeneren Entdecker der digitalen Welt ist dieses Buch entstanden.
Was uns heute begegnet, ist keineswegs neu. Der deutsche Philosoph Walter Benjamin berichtet in seiner Arbeit „Der Saturnring oder etwas vom Eisenbahnbau“ 1929 darüber, wie schwierig es Innovationen hatten, sich zu etablieren. Er erinnert an das Ende des 19. Jahrhunderts und den Beginn des Eisenbahnwesens.
Die Entdeckung eines neuen Materials, Gusseisen, erlaubte es fortschrittlichen Ingenieuren, Markthallen, Wintergärten, Passagen zu bauen, die es vorher nicht gab. Daraus entwickelte sich die eigentliche Innovation, nämlich Bahnhöfe und der Eisenbahnbau. Es entstanden jene Konstruktionen, die kein Vorbild in der Vergangenheit hatten und aus völlig neuen Bedürfnissen hervorgingen. Schritt für Schritt eroberte sich damals diese Technik „gegen Schwierigkeiten und Einwände, von denen wir uns heute nicht mehr leicht einen Begriff machen, neue Gebiete“. Beispielsweise wurde behauptet, man könne niemals genug Eisen für das damals sehr überschaubare Schienennetz in England auftreiben.
Ähnlich war es mit dem elektrischen Licht, dem Auto, dem Flugzeug, dem Computer. Die einen haben alles dafür gegeben, bei diesen Entwicklungen dabei zu sein. Die anderen haben davor gewarnt und gebangt. Ebenfalls nicht neu ist, dass über die Zukunft verschiedener Berufe und Arbeitsplätze spekuliert wird. Natürlich gab es nach dem Umstieg vom Pferd auf das Auto bestimmte Berufe nicht mehr. Dafür sind neue hinzugekommen. Sich um etwas zu sorgen, das noch gar nicht eingetreten ist, wie der Wegfall des eigenen Arbeitsplatzes, ist kontraproduktiv. Vor allem deshalb, weil wir uns auf diese Weise heute schon die gute Laune mit etwas verderben, das vielleicht nie oder nicht so eintritt.
Anders als zum Beispiel beim Flugzeug gibt es in Sachen Digitalisierung kein Raushalten mehr. Sie ist längst in allen Lebensbereichen angekommen. Wir haben nicht die Wahl zwischen ja und nein, sondern nur, wie wir sie in unser Leben integrieren – und, ob wir uns gut dabei fühlen.
»Es ist eine Entscheidung, sich in der digitalen Welt wohlzufühlen.«
Ich habe länger darüber nachgedacht, wie ich uns Menschen, die wir mit der digitalen Welt hadern, bezeichne. Ich sage manchmal „etablierte Mitarbeiter“. Denn das Hadern mit der neuen Arbeitswelt ist weniger eine Generationsfrage als eine Einstellung. Die sich in etwa so anhört: „Das haben wir schon immer so gemacht“, „das gab es noch nie“, „das macht man nicht“, „das geht nicht, weil“ usw. Es ist, als seien wir niemals Kinder gewesen, die spielend und mit großen Augen über die Möglichkeiten dieser Welt gestaunt haben.
Je mehr wir an einmal gesammelten Erfahrungen hängen, je schwerer es uns fällt, etwas zu testen, es einmal darauf ankommen zu lassen, neugierig zu sein und Ungewohntes zu probieren, desto schwerer wird es uns generell fallen, Neues zu mögen und uns darauf einzulassen. Egal, ob beruflich oder privat.
Ich verwende den Begriff 40+ für uns, die wir in der analogen Welt groß geworden sind und uns dort zu Hause gefühlt haben. In der wir Grundsätze, Denkmuster gelernt haben, die uns ein freudebetontes digitales Leben schwerer machen. Einmal erkannt, können wir das ändern. Denn: Es kostet viel zu viel Kraft und Zeit, sich über ständige technische Veränderungen aufzuregen oder zu sorgen, die wir nicht ändern können: eine neue Abrechnungssoftware, das neue Kundenportal, das digitale Telefonsystem, neue gesetzliche Grundlagen, scheinbar sinnlose zusätzliche Aktivitäten im Zuge ihrer Implementierung …
»Dabei zu sein ist gut, sich dabei wohlzufühlen noch besser.«
Ein Beispiel ist das lineare Denken. Wir sind es gewöhnt, dass, wenn wir A tun, B herauskommt und auf diese Weise Ergebnisse zu beeinflussen. Dies funktioniert in einer Welt vernetzter Dinge, die selbst lernen und sich rasant verändern, nicht mehr. Wir dürfen uns daran gewöhnen, dass wir nicht alles kontrollieren können. Wir konnten es auch vorher nur scheinbar, doch die Illusion hat uns in Sicherheit gewiegt.
Ich habe viel Geld in mein Marketing gesteckt, um Reichweite bei Facebook zu erzielen, auf guten Presseplattformen Mitteilungen zu veröffentlichen oder bei Kongressen Anzeigen zu schalten. Ich widme der Pflege meiner Kontakte in den Social Media Zeit. Ich poste regelmäßig Wissenswertes und Unterhaltsames. Werte ich später die Statistiken aus, stehen Aufwand und Nutzen in keinem zufriedenstellenden Verhältnis.
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