Ernten bis zum Umfallen
illustriert und gestaltet von
Ruth Veres
ALL YOU NEED IS:
Ernten bis zum Umfallen. Aber wie?
Warum du mit Hochbeeten total richtig liegst
Planen, vorbereiten. Und vor allem: anfangen!
Mach dir ein Hochbeet, wie es dir gefällt: Material, Größe und Höhe, Befüllung, Nützliches und Praktisches
Ganz schön vermessen: das Hochbeet in Zahlen
In 7 Schritten zum selbstgebauten Ruckzuck-Paletten-Hochbeet
Ernte ohne Garten: Hochbeete auf Balkon und Terrasse
Hochbeet einmal anders
10 Fehler, die sich lohnen
Wilde Besucher im Hochbeet: ungebetene und willkommene Gäste
ALL YOU LOVE IS:
Mach-dich-fit-Hochbeet: Selbst unter den Gemüsen gibt es Streber!
Pizza-Pasta-Hochbeet: Nach Italien geht’s durch die Gartentür!
Smoothie-Hochbeet: Einmal Vitamine to go, bitte!
Wok-Hochbeet: Vom Hochbeet zum vollen Bauch – im Handumdrehen!
Around-the-World-Hochbeet: Kulinarisches Fernweh war gestern!
Kleine-Hände-Hochbeet: Ab in den Garten, Kinder!92
Den-ganzen-Winter-frisches-Gemüse-Hochbeet: Grüner wird’s nicht!
Bezugsquellen
Wo es sich immer lohnt nachzusehen: Verwendete Literatur und Quellen
Über die Autorin
Danke
Ein Hochbeet ist eine unglaubliche Sache. Die Ernte fällt zwei- bis dreimal so groß aus als auf einem normalen Bodenbeet gleicher Fläche. Denn: Du startest wesentlich früher mit dem Anbau und kannst den ganzen Winter hindurch ernten. Ohne lästige Schädlinge und mit einem Zeitaufwand von weniger als 1 Stunde pro Woche.
Dieses Buch ist in zwei Teile gegliedert: In „All you need“ findest du alle wichtigen Informationen rund ums Hochbeetgärtnern. „All you love“ setzt sich aus verschiedenen Themenbeeten mit Bepflanzungsplänen für das ganze Jahr zusammen.
So wendest du die Hochbeet-Pläne an
In jedem Plan findest du:
» Eine übersichtliche Liste, was du alles brauchst:
Manche Gemüsearten säst du als Samen, andere setzt du besser als Jungpflanzen – gekauft oder selbst vorgezogen. Und einige Kulturen kannst du sowohl als Samen als auch als Jungpflanzen anbauen. All dies ist genau beschrieben. Achtung: Nicht alle Pflanzen brauchst du zur selben Zeit. Wann du welches Gemüse setzt, steht am Beginn jedes Planes.
» Bepflanzungspläne, damit du wirklich das ganze Jahr ernten kannst:
Radieschen im März, Tomaten im Mai, Lauch im Juni und Asia-Salate ab August anbauen. Das ist nur ein Beispiel, wie du zu einer ganzjährigen Ernte kommst. Damit du dich das ganze Jahr über frisches Gemüse freuen kannst, werden alle Musterbeete mehrmals in einem Jahr bepflanzt. Und zwar so, dass es laufend etwas zu ernten gibt – im Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
» Mein Hochbeet ist 100 × 200 cm groß – deines auch?
Die vorgeschlagenen Bepflanzungen sind für ein Hochbeet mit den Maßen 100 × 200 cm konzipiert, da dies das gebräuchlichste Hochbeet-Maß ist. Falls dein Hochbeet über andere Maße verfügt, rechne die benötigten Pflanzenmengen einfach um.
Anhand der Bepflanzungspläne erkennst du sofort, wo welches Gemüse gesetzt wird und welche Abstände zwischen den Reihen oder Pflanzen notwendig sind. Die Pläne sind ca. im Maßstab 1:16 gezeichnet und geben dir eine genaue Orientierung für dein Hochbeet.
» Exoten, diese mögen bitte vortreten:
Du findest bei den Bepflanzungsplänen immer wieder seltenere oder nicht so bekannte Gemüsearten und -sorten, die im mitteleuropäischen Raum jedoch problemlos gedeihen. Viele dieser Empfehlungen sind mittlerweile in jeder guten Gärtnerei erhältlich – als Samen oder Jungpflanzen. Damit du weißt, worauf du dich einlässt, gibt es jeweils kurze Infos zu Geschmack und Anwendung.
» Pflegetipps für die Prinzessinnen unter den Gemüsen:
Manche Gemüsearten brauchen spezielle Pflegemaßnahmen, wie z.B. das Ausbrechen der Königsblüte bei Paprika oder Klettervorrichtungen für Gurken. Wo notwendig, findest du diese besonderen Pflegetipps direkt bei der jeweiligen Gemüseart. Die allgemeinen Pflegehinweise sind weiterhin für alle Pflanzen gültig.
» Da musst du nicht mehr durch:
Manchmal geht es ganz schön tückisch zu. Einmal den Erntezeitpunkt versäumt – und schon sind die Radieschen holzig. Oder den Schnittlauch zu tief geschnitten, dann dauert es ewig, bis neue Halme entstehen. Hinweise auf derlei Fallstricke findest du bei jedem Hochbeet-Plan speziell hervorgehoben.
» 4-Jahreszeiten-Ernte:
Du sollst das ganze Jahr über Freude an deinem Hochbeet haben. Daher geht jeder Bepflanzungsplan auch wirklich rund ums Jahr – vom Frühling über den Sommer und Herbst bis zur Ernte in den Wintermonaten.
» Über diese Begriffe könntest du in den Plänen eventuell stolpern:
Anhäufeln: Rund um den Pflanzenstiel kommen kleine Häufchen aus Erde. Dadurch stehen manche Pflanzen stabiler oder bleichen aus (wie z.B. die Schäfte des Lauchs).
Ausgeizen: meist händisches Entfernen von Seitentrieben, vor allem bei Tomaten.
Breitwürfig: Im Gegensatz zum reihigen Säen erfolgt die breitwürfige Aussaat auf der ganzen Breite einer Reihe. Ist die Reihe also z.B. 20 cm breit und 100 cm lang, werden die Samenkörner auf der gesamten Länge und Breite verteilt.
Pikieren: Schwache Keimlinge 2–3 Wochen nach der Aussaat entfernen.
Reihig säen: In einer Pflanzreihe die Samen dünn aussäen. Abstände zwischen den Samen können nicht eingehalten werden, da diese zu klein sind.
In Sätzen anbauen: eine Art des Anbaus, bei der du dich über extra viel Ernte freuen darfst, siehe Seite 75.
Vereinzeln: zu dicht stehende Pflanzen auseinandersetzen.
Vorziehen: Samen vorab indoor in Aussaatschalen setzen und erst später ins Freie pflanzen.
Damit du dir nicht allzu viel Gedanken über die Bepflanzung machen musst, habe ich verschiedene Themenbeete zusammengestellt:
Mach-dich-fit-Hochbeet
Gesünder geht nicht! Im Mach-dich-fit-Hochbeet haben Blatt- und Kohlgemüse Vorrang. Immerhin ist es erwiesen, dass sich in diesen Köpfchen alles findet, was du zum Fitbleiben brauchst. Für Abwechslung sorgen Karotten, Tomaten und Brokkoli.
Pizza-Pasta-Hochbeet
Du magst es gesund und frisch, aber ohne eine ordentliche Portion Pasta kommst du einfach nicht aus? Verständlich! Im Pizza-Pasta-Hochbeet gedeihen Tomaten für dein Sugo, Basilikum für Pesto auf Vorrat und Rucola für deine ofenfrische Pizza. Hol dir Italien in deinen Garten – mit den selbstgezogenen, frisch gepflückten Tomaten erlebst du täglich italienisches Dolce Vita!
Smoothie-Hochbeet
Let’s go green! Wenn der Mixer Musik in deinen Ohren ist und du gern mit voller Vitamin-Power in den Tag startest, dann ist das Smoothie-Hochbeet genau das Richtige für dich. Ins Beet kommen knackiger Salat, Gurken und für den besonderen Frischekick eine saftige Wassermelone.
Wok-Hochbeet
Die kulinarische Reise geht weiter nach Asien. Mit Zuckererbsen, Karotten, Pak Choi und Mangold kannst du dir mehr als 7 Schätze zaubern. Die typischen Asia-Salate sind extrem pflegeleicht und verhelfen dir auch im Winter zu einer leichten Wok-Küche mit Zutaten, die du direkt vor der Haustür erntest.
Around-the-World-Hochbeet
Falls dir Asien noch zu wenig exotisch ist, lass dich auf das Around-the-World-Hochbeet ein. Mit Süßkartoffeln, Tomatillos, Erdmandeln und Okra in deinem Hochbeet kannst du ziemlich angeben. Und vor allem: Du bekommst diese Kosmopoliten kaum in einem Supermarkt zu kaufen.
Kleine-Hände-Hochbeet
Wenn Kinder selber Hand anlegen können, macht das Helfen und Naschen gleich doppelt Spaß. Mit einem Mini-Hochbeet sammeln deine Kleinen coole Erfahrungen im Garten und beobachten stolz, wie ihre Pflanzen gedeihen. Und das Beste: Die süßen Früchtchen à la Erdbeeren können dann direkt gepflückt und verspeist werden.
Den-ganzen-Winter-frisches-Gemüse-Hochbeet
Wenn im Winter die Böden zufrieren und ein paar Lagerkarotten der letzte Rest der Ernte sind, ist das für Gemüseverliebte eine harte Zeit. Dein Hochbeet schafft hier Abhilfe. Mit den richtigen Sorten kannst du den ganzen Winter über frisches Gemüse ernten und geschmacksintensive Vitaminbomben genießen.
Ich-stell-mir-mein-Gemüse-lieber-selbstzusammen-Hochbeet
Du hast deine eigenen Ideen und möchtest deinen Lieblingspflanzen besonders viel Platz einräumen? Mit den zahlreichen Anbautipps ab Seite 18 findest du die zu dir passende Gemüse-Kombination.
Du weißt jetzt, nach welchem Beet dir der Sinn steht? Dann kannst du eigentlich gleich loslegen. Ein paar Punkte solltest du aber beachten, damit du dich schon bald über eine fulminante Ernte freuen kannst. Mehr Infos zu allen Basics findest du ab Seite 10.
Wenn du noch nicht ganz überzeugt bist, ob das Hochbeet wirklich das Richtige für dich ist, schau doch am besten auf Seite 7.
Für Balkone und Terrassen gelten etwas andere Spielregeln als im Garten. Mehr dazu erfährst du auf Seite 39.
Es hat kein viereckiges Hochbeet in deinem Garten Platz? Geh auf Seite 43, dort findest du tolle Alternativen. Und wenn du ein Selbermacher bist, dann ist das Ruckzuck-Paletten-Hochbeet für dich ideal: Seite 36.
Viel schiefgehen kann bei einem Hochbeet nicht. Kleine Fallstricke – und wie du sie vermeiden kannst: Seite 48.
Weil man in seinem Garten immer auch Besuch empfängt, findest du ab Seite 51 eine Gästeliste. Manche dieser Gäste haben wir allerdings nicht eingeladen – für rasche ökologische Abhilfe blättere ab Seite 56.
Starten wir gemeinsam – viel Spaß und Erfolg mit deinem unglaublichen Hochbeet!
Hochbeete sind bequem. Ja! Sie ersparen dir das Bücken. Auch korrekt! Und sie bringen enorme Erträge. Wissen wir! Doch es gibt noch viel mehr Gründe, die für ein Hochbeet sprechen:
1. #startvorteil: früher ernten, höher wachsen, mehr genießen
Wärme und Nährstoffe in deinem Hochbeet verhelfen den Pflanzen zu einem Wachstumsvorsprung von 2–3 Wochen. Noch dazu gedeihen sie stärker und bringen höhere Erträge in Form von mehr Früchten oder Blättern.
2. #winterbonus: ganzjährig frische Vitamine frei Haus
Mit einem Hochbeet kannst du nicht nur im Frühling zeitiger ernten, sondern dir das ganze Jahr über frische Vitamine ins Haus holen. Sogar in den Wintermonaten! Wie? Das zeige ich dir ab Seite 100.
3. #supergemüse: Die Nachbarn? Sie werden staunen!
Den kleinen Wettbewerb mit den Nachbarn oder deiner Schwiegermutter gewinnst du locker: An dein schönes Gemüse kommt ihres sicher nicht heran. Da kannst du nur hoffen, dass sie noch länger „auf ebener Erde“ gärtnern.
4. #blickfang: Schmuckes Stück, so ein Hochbeet
Ein Hochbeet sieht einfach toll aus. Ob aus Stein, Holz oder Metall – es unterstreicht deinen persönlichen Stil und ist der Blickfang in jedem Garten.
5. #entspannung: Ärmel hoch, tief einatmen und entspannen
Nach einem anstrengenden Tag fühlt sich der Besuch deines Hochbeetes an wie ein kleiner Mini-Urlaub. Die Arbeit im Hochbeet hält sich definitiv in Grenzen. Einige Minuten Pflege täglich sind vollkommen ausreichend – die übrige Zeit kannst du zum Ernten und Genießen nutzen.
6. #yourkidswillloveit: Schau deinen Kindern beim Staunen zu
Der beste Weg, dein Kind mit einem grünen Daumen auszustatten, ist das Gärtnern im Hochbeet. Dieses ist klein und überschaubar – der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten, und zum Naschen gibt es immer etwas. Im Kleine-Hände-Hochbeet auf Seite 92 findest du einen einfachen Anbauplan, der sowohl dir als auch deinen Kindern großen Spaß machen wird.
7. #zusammen: Hochbeet kann jeder – und gemeinsam macht’s gleich noch mehr Spaß
Ob mit deinem Kind, deinem Partner oder im Gemeinschaftsgarten – Gärtnern im Hochbeet ist das neue Get-together. Erfahrungen werden ausgetauscht, Rezepte besprochen und so manche Freundschaft geknüpft. Das Handanlegen im Hochbeet wirkt nicht nur beruhigend, sondern auch verbindend. Aus diesem Grund werden Hochbeete immer häufiger als Therapiebeete in Seniorenheimen oder für Menschen mit besonderen Bedürfnissen eingesetzt.
8. #überall: Unbrauchbare Ecken? Gibt es nicht mehr
Egal, ob der Boden in deinem (Reihenhaus-)Garten voll Bauschutt ist oder du eine unfruchtbare Stelle nutzen willst – mit einem Hochbeet ist das möglich. Durch die lockere, schichtweise Befüllung erschaffst du ein ideales Pflanzbeet. Auch befestigte Flächen, wie z.B. ein betonierter Platz, lassen sich mit Hochbeeten begrünen.
9. #praktisch: Hänge absichern und gleichzeitig Ernte einfahren
Ein komplett ebener Garten ist nicht selbstverständlich. Oft müssen Hänge oder Böschungen um teures Geld mit Stützmauern abgesichert werden. Warum also nicht das Notwendige mit dem Praktischen verbinden? Ein Hochbeet am Rande einer Böschung stützt diese ab und liefert gleichzeitig eine große Anbaufläche.
10. #erntevordemfenster: Kleine essbare Paradiese auf Balkon und Terrasse
Blumenkistchen ade! Ein kleines Hochbeet verwandelt deinen Balkon in ein essbares Paradies. Und auch die Pflanzen freuen sich, haben sie doch in einem Hochbeet mehr Platz zum Gedeihen. Achte jedoch darauf, dass dein Hochbeet nicht zu schwer wird – mehr Infos dazu findest du auf Seite 39!
Hochbeete haben die Herzen von Gärtner/innen im Sturm erobert – und das zu Recht. In luftiger Höhe gedeihen knackiges Gemüse, süße Früchtchen und frische Kräuter quasi unbehelligt von Schädlingen und in extrem bequemer Erntehöhe. Die Infos auf den folgenden Seiten gelten für alle Themenbeete gleichermaßen und sind sozusagen dein Starterkit.
Geh entspannt ran: Hochbeet-Pflanzen sehen das Timing relativ locker
In den Hochbeet-Plänen habe ich die ungefähren Zeiträume für den Anbau der einzelnen Pflanzen angegeben. Je nach Witterung und Höhenlage deiner Region hast du im Frühling und Herbst durchaus Spielraum – zwei oder drei Wochen früher oder später gleichen die Pflanzen in der Regel durch beschleunigtes Wachstum aus.
Von Bedeutung ist der Anbauzeitpunkt im Mai. Nach den Eisheiligen (ab 15. Mai) kommen die frostempfindlichen Pflanzen ins Freie. Dazu gehören Tomaten, Paprika, Gurken, Bohnen, Sellerie und Basilikum.
Du hast das Buch erst im April oder Mai bekommen?
Kein Problem – starte einfach mit der Bepflanzung ab Mitte Mai.
Nicht alle Früchtchen sind von Beginn an Sonnenanbeter
Es gibt Licht- und Dunkelkeimer. Bei Dunkelkeimern werden die Samen mit Erde bedeckt. Lichtkeimer brauchen – wie der Name schon sagt – Licht, um zu keimen. Dazu zählen Salate, Kresse, Dille und Sellerie. Lege die Samen auf die Saatrille und drücke sie nur leicht fest, ohne sie zu bedecken. Auf der Rückseite aller gängigen Samenpäckchen ist vermerkt, ob es sich um einen Lichtkeimer handelt.
Mit Jungpflanzen hast du einen Startvorteil
Jungpflanzen kaufst du entweder in einer Gärtnerei oder du ziehst sie selbst. Ideal sind dafür eine warme Fensterbank, ein Wintergarten oder ein Gewächshaus. Das Vorziehen ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, erfüllt dich aber bald mit Freude und Stolz. Das Setzen von Salat-Jungpflanzen verhilft dir zum Anbau in mehreren Sätzen und damit zu mehr Ertrag. Genauere Anleitungen dazu findest du ab Seite 75.
Jungpflanzen sind vergleichsweise einfach handzuhaben. Du kannst sie sofort im richtigen Abstand einsetzen. Gut entwickelte Jungpflanzen bringen raschere Erträge und im Vergleich zu gesätem Gemüse eine um einige Wochen frühere Ernte.
Mach es den Pflanzen nicht zu kuschelig: Pflanz- und Saatabstände
Halte die angegebenen Pflanzabstände immer ein. Samen werden entweder sehr dünn oder mit einigen Zentimetern Abstand in der Reihe gesät. Setze Jungpflanzen wie beschrieben ein. Auch wenn die Pflänzchen am Anfang noch klein sind, nehmen sie rasch den vorgesehenen Platz in Anspruch.
Ist das was, oder kann das weg? Behalte den Durchblick mit Etiketten
Kleiner Aufwand, große Wirkung. Beschrifte deine Gemüsereihen. Vor allem als AnfängerIn oder bei ausgefallenen Sorten verlierst du leicht den Überblick. Die Beschriftungskärtchen verraten dir auch noch drei Monate später, was du angebaut hast.
Hab Mut zur Lücke: pikieren
Zu dichte Saaten müssen ausgelichtet (pikiert) werden. Dies trifft vor allem knollen- oder wurzelbildendes Gemüse, wie Radieschen, Karotten, Rüben und Petersilienwurzeln. Entferne 2–3 Wochen nach dem Auflaufen, also dem Zeitpunkt, an dem die ersten Keimlinge an der Erdoberfläche sichtbar werden, die schwächeren Keimlinge. Die verbleibenden Pflanzen entwickeln so größere und gesündere Fruchtkörper.
Mini-Gemüse kannst du zwischendurch einfach wegsnacken
Nach dem ersten Pikierdurchgang stehen meist immer noch zu viele Pflanzen in der Reihe. Ernte in einem zweiten Durchlauf bereits entwickelte, kleine Mini-Knollen. Sie sind ein idealer Zwischendurch-Snack.
Deine Ernte wird noch größer, wenn du sie vorher teilst: vereinzeln
Gemüse, das du als ganzen Kopf oder im Stück ernten willst, muss bei vorheriger Aussaat vereinzelt werden. Dazu zählen z.B. Kopf-, Eisberg- oder Endiviensalate, Kohlrabi und Rote Bete. Lasse dabei die stärkste Pflanze stehen. Grabe kleinere Pflanzen vorsichtig aus (zum Beispiel mit einem Setzholz). Versetze sie nach Möglichkeit in ein weiteres Hochbeet, einen Trog oder Topf, ein Blumenkistchen oder in den Garten. Falls du keinen Platz hast, freuen sich sicher Nachbarn, Freunde oder die Familie über deine vorgezogenen Pflänzchen.
Die wundersame Blattvermehrung – gibt’s tatsächlich
Pflücksalate, Mangold, Spinat, Rucola, Asia-Gemüse und Staudensellerie erntest du folgendermaßen: Pflücke die äußeren Blätter und Stiele ab und lasse das Herz der Pflanzen stehen. Von dort bildet das Gemüse laufend neue Triebe nach. Nimm nie zu viel Blattmasse von einer einzelnen Pflanze, da diese sonst zu stark geschwächt wird. Auf diese Weise erhältst du über einen langen Zeitraum frisches Grün, ohne laufend nachsäen zu müssen.
Zeitmangel im Beet erfordert Platzkreativität
Was tun, wenn die Salate noch nicht vollständig entwickelt sind, aber schon die Tomaten ins Hochbeet einziehen sollen? Und wie ist es im Herbst, wenn die Tomaten noch wunderschöne Früchte tragen, aber die Aussaat von Feldsalat an der Reihe ist? Hier darfst du ruhig flexibel sein. Entferne z.B. vom Salat nur einen Kopf oder bei Pflücksalat einige wenige Pflanzen – der Rest bleibt stehen. In die Lücken kommen die Tomaten-Jungpflanzen. Bis sie den ihnen zugedachten Platz einnehmen, ist der verbliebene Salat geerntet. Im Herbst funktioniert es ähnlich. Lass die Tomaten noch stehen, schneide aber die untersten Blätter ab und säe Feldsalat als Untersaat. Später entfernst du die abgetragenen Tomaten-Pflanzen – in die entstehenden Lücken kommt der restliche Feldsalatsamen.