Alex Hurschler
Wahrnehmung aus dem Jenseits
Alex Hurschler
Wahrnehmung aus dem Jenseits
Erfahrungen aus meiner Arbeit
www.spirit-reader.ch
Alex Hurschler
www.spirit-reader.ch
1. Auflage 2015
© 2015 Alex Hurschler
Alle Rechte liegen beim Autor
Vervielfältigung von Text und Bildern, auch auszugsweise,
sind nur mit Genehmigung des Autors gestattet.
Lektorat: Monika Rohde, Leipzig
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie, Zürich
Layout: Verlagsservice Monika Rohde, Leipzig
e-Book: mbassador GmbH, Basel
ISBN 978-3-9524436-4-4
eISBN 978-3-9524436-5-1
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Unsere Sinne
Der Sehsinn (Augen)
Der Gehörsinn (Ohren)
Der Tastsinn
Der Geruchssinn (Nase)
Der Geschmackssinn (Zunge)
Der Temperatursinn
Die Schmerzempfindung
Der Gleichgewichtssinn
Die Körperempfindung/Tiefensensibilität
Der sechste Sinn
Wie aktiviere ich meine Sinne?
Die Entwicklung meiner Wahrnehmung
Aufmerksamkeit ist keine Plage!
Mein Traum
Aufmerksamer Spaziergang
Was Medialität für mich bedeutet
Umgang mit Menschen
Was sind Verstorbene?
Äußere Wahrnehmung
Innere Wahrnehmung
Das Unterbewusstsein meldet sich!
Bildersprache
Die Schreibmaschine Unterbewusstsein
Mein Unterbewusstsein
Kommunikation mit verstorbenen Menschen
Der Anfang – der Sehsinn
Der Tastsinn
Der Gehörsinn
Der Geschmackssinn
Der Geruchssinn
Puzzlespiel
Informationen von meinen liebsten Verstorbenen
Hilfe, mein Kind ist hellsichtig, was soll ich tun?
Die Hand
Mediales Reading (Jenseitskontakt)
Vorbereitung
Ablauf eines Readings
Erste Fragen an die verstorbene Person
Vertiefende Fragen
Neuaufteilung in vier Bereiche
Zusammenfassung
Sensitives Reading
Vorbereitung
Wahrnehmung bei den Readings
Meine Wahrnehmung
Zusammenfassung
Ausgeprägte Wahrnehmung im Beruf, geht das?
Die Wahrnehmung von Gebäuden
Räuchern von Gebäuden
Ist diese Art der der Wahrnehmung lernbar?
Trauerverarbeitung
Meine Entwicklung als Ehemann, Vater und Medium
Was es für mich bedeutet, Vater zu sein
Danke für dieses Wunder
Sport
Planen
Stress
Gesundheit
Entscheidungen
Mann sein
Meditationen
Meditationen für Einsteiger
Erster Einstieg
Ich entdecke meinen Körper
Mein Selbstbewusstsein darf wachsen
Meditationen für Fortgeschrittene
Ich aktiviere meine Sinne
Mein nahes Umfeld wahrnehmen
Ich aktiviere mein Talent
Achtung!
Feedback zu meinen Readings
Hi, lieber Alex
Erfahrungsbericht/Brief einer Klientin
Ausklang
Danke
Kontakt
Vorwort
Es ist ein schöner Herbstmorgen und ich habe auf meinem durchgeplanten Kalender mit einem fetten Stift »Freiraum« markiert, da ich nun bereit bin, mein zweites Buch zu schreiben. Es soll von der Wahrnehmung handeln, mit der ich tagtäglich in enger Zusammenarbeit als Medium und Mensch bin. Es ist mir wichtig, dass ich von meinem Erlebten sprechen kann und es hier in einfachen Worten niederschreibe.
Oft wurde ich gefragt: »Wie machst du das nur, Alex?« Gemeint sind mein Umgang mit der geistigen Welt und das Lesen von Energien an Personen, in Räumen und Orten. Da mein erstes Buch Krieger der Geistigen Welt viele Menschen rund um den Erdball erreichen durfte, wusste ich nicht, ob ich die Erwartungen meiner Leser wieder erfüllen könnte, daher fiel mir am Anfang das Schreiben nicht so leicht.
Irgendwann habe ich mich entschlossen, über meine Wahrnehmung zu schreiben. Ich möchte euch auf eine Reise der Sinne mitnehmen, die mich die ganze Zeit rund um meine Arbeit begleiten. Es wurde für mich wichtig, darüber zu schreiben, damit ich meiner Arbeit ein Gesicht geben kann, das ich mit euch, liebe Leser, teilen möchte und das euch freundlich anlächeln darf. Es ist nicht immer einfach zu erzählen, was man sieht, hört, fühlt, riecht oder schmeckt. Aber man hat innerlich einen Antrieb, es herauszufinden, so ist es mir vor Jahren ergangen, vielleicht geht es dir ja genauso.
In diesem Buch erzähle ich über meine Arbeit als Medium, was genau ich dabei empfinde und wie mich meine Wahrnehmung über die letzten Jahre begleitet hat und wachsen konnte. Es ist für mich von Bedeutung, darüber zu schreiben, damit es viele Menschen und Schüler erreicht, sie ihre Wahrnehmung dabei entdecken und ein eigenes Gesicht bekommen können.
Ich nehme dich mit auf eine Reise durch die Sinne und die Wahrnehmung, die ich als Medium und Mensch machen darf. Die Reise beginnt jetzt und ich wünsche dir viele aufmerksame und berührende Momente.
Alex
Alle Sprüche im Buch stammen von mir und geben einen Einblick in meine Wahrnehmung während des Schreibens und meiner Erfahrung als Medium.
Einleitung
Es hat gerade geschneit und ich richte meinen neu angemieteten Raum ein, den ich in der Nähe von Zürich gefunden habe, ein bisschen außerhalb der Stadt, aber gut erschlossen mit ÖV und Auto. Es wird mein Arbeitszimmer, in dem ich meine sensitiven und medialen Readings (Jenseitskontakte) geben darf. Es ist ein schöner kleiner, aber gemütlicher Raum, dem ich einen neuen Look geben und meine Atmosphäre hineinbringen kann.
Es ist mir wichtig, dass die Leute, die zu mir kommen, sich auf Anhieb wohlfühlen. Ich bin freudig erregt und neugierig, welche Leute mich hier finden werden, und freue mich bereits darauf. Ich habe nicht viel Zeit zum Einrichten, in vier Tagen kommen bereits die Ersten und ich werde ihnen mit meiner Fähigkeit meine Hilfe anbieten. Die vielleicht nicht so alltäglich ist, aber eine große Stütze in deren Leben sein kann, und es freut mich enorm, dass ich sie ein kleines Stückchen auf ihrem Lebensweg begleiten darf.
In meinen Readings bekomme ich viele Geschichten und Einblicke in Leben gezeigt, die fremd für mich sind, aber meine Arbeit gibt mir das Gefühl, dass ich ein Teil davon werden darf. Diese Eindrücke und Erfahrungen möchte ich in diesem Buch festhalten und über meine Wahrnehmung schreiben.
Gemeint ist damit, dass ich versuchen möchte zu be- und zu umschreiben, was ich alles sehen und fühlen kann bei einem Reading und wie so etwas genau abläuft. Ich möchte das Mysterium und Nichtfassbare versuchen zu beschreiben, das mich in den letzten 30 Jahren begleitet hat. Nein, ich bin nicht mehr 30, das ist schon einige Zeit her.
Ich schildere hier, wie ich meine Wahrnehmung für das Diesseits und das Jenseits entwickeln konnte und warum die Verstorbenen jemanden suchen, um die Kommunikation aufrechtzuerhalten.
Es geht aber nicht nur um Verstorbene, meine Wahrnehmung macht keinen Halt, ich kann auch die Energie der Menschen um mich herum, wie sie sich in Räumen und Geschäften verhalten, sehen und wahrnehmen. Eines Tages kam ein Geschäftsmann zu mir und fragte, ob er seine Wahrnehmung, die er als Bauchgefühl beschrieb, nutzen könne. Ich meinte mit einem kleinen Grinsen im Gesicht: »Ja, klar!« Es war mir eine Freude, ihm zu zeigen, wie – aber mehr erfahrt ihr, wenn ihr jetzt weiterlest.
Wahrnehmung aus dem Jenseits – ist für mich die Wahrnehmung der Sinne im Alltag und die Geschichte, die man daraus lernen kann, wenn man auf seine innere Stimme hört und sie zulässt und sie nicht immer mit seinem analytischen Verstand abtut.
Unsere Sinne
Die menschlichen Sinne wurden im Verlauf meiner medialen und sensitiven Arbeit wichtiger, weil ich bemerkte, dass ich darüber immer wieder und auf verschiedene Art und Weise gute Informationen bekam. Und es spielte auch keine Rolle, ob ich die verstorbene Person gekannt hatte oder nicht. Die Informationen kamen über die gleichen Sinne, wie ich es inzwischen über die Jahre dutzendfach erfahren habe. Meine erste Überlegung war daher, ob sich die verstorbenen Menschen kannten. Nein, das konnte nicht möglich sein und ich schloss es sofort aus.
Aber das Warum blieb. Sprachen sich die Seelen vielleicht zuerst da oben untereinander ab, sodass ich auch die richtige Botschaft weitergab? Das könnte möglich sein, zu 100 % weiß ich es nicht, da ich ja immer noch ein Mensch bin, der sein Leben liebt und auch lebt. Aber damit war die Frage für mich noch nicht beantwortet, ich schaute weiter und kam irgendwann zu dem Schluss, den ich nun hier niederschreiben möchte. Damit ihr es euch besser vorstellen könnt, möchte ich dazu eine kurze Geschichte erzählen:
Ich habe bereits in jungen Jahren immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ich Schmerzen in meinem Körper spüre, die nicht aus mir selbst kommen, was ich erst mit den Jahren verstand. Der Schmerz zeigte sich in meinem Körper durch Drücken, Ziehen, Schleifen oder Schürfen usw. Das hat mich anfänglich sehr verwirrt, denn ich wusste in keinster Weise, warum ich das spürte, und suchte meinen Körper immer nach Schnitten und Schürfungen ab. Das nahm solche Formen an, dass ich eines Tages das Gefühl hatte, dass meine Beine gebrochen wären, aber als ich sie anschaute, waren beide intakt und ich entdeckte keine Brüche oder andere offenen Wunden. Ich testete meine Beine, indem ich aufstand und meinen vollen Körper darauf stellte. Mein analytischer Verstand begriff das Ganze überhaupt nicht und suchte immer nach einer Lösung.
Mit der Zeit erkannte ich, dass dies die Aufgabe meines Verstandes ist und er seine Aufgabe sehr gut machte. Er zeigte mir immer wieder, dass er zu 100 % funktionierte, was mich freute und wieder auf den Boden der Realität holte. Dahingegen war meine Wahrnehmung damals noch sehr ichbezogen und wurde von mir nicht so genau hinterfragt. Sie zeigte mir eigentlich Lösungswege, die ich jedoch nicht beachtete.
Eines Tages war ich so weit oder das Bild war deutlicher, dass ich meiner Wahrnehmung mehr Beachtung schenkte und feststellte, dass mir so Informationen über den Verstorbenen geliefert wurden. Ich bekam ein Bild, als ich wieder mal im Bauch solche Schmerzen spürte. Ich sah einen jungen Mann, knapp 30 Jahre alt, mit heller Haut und sehr mager, der neben mir lag und sich über seine Bauchschmerzen äußerte. Es fühlte sich so real in mir an, dass ich dachte, dass ich es fast nicht mehr aushalten könnte, denn mein Körper bebte vor Schmerzen, aber mein Verstand sagte mir immer wieder, dass der Schmerz nicht real sei. Ich konnte es einfach nicht glauben, was da gerade in meinem Körper passierte, schließlich fühlte ich es so stark. Was war das?!
Als ich meinen Kopf zu seinem Gesicht drehte, sah ich, dass er es vor Schmerz verzog, er zeigte immer auf seinen Bauch und jedes Mal, wenn er mit seiner Hand auf seinen Bauch zeigte, schmerzte mein Bauch so, wie ich es in seinem Gesicht ablesen konnte. Das begriff mein Verstand gar nicht, aber meine Wahrnehmung fühlte, dass es stimmte. So ganz langsam begriff es auch mein analytischer Verstand.
Nach dieser Mitteilung, die ich mit einem Bild und einem Gefühl in meinem Körper bekam, verstand ich allmählich, dass mir so die Todesursache der verstorbenen Person über die Sinne auf meinen Körper übertragen wird und ich die Wahrnehmung der Verstorbenen auf diese Weise fühle. Mit den Bildern ging mir ein kleines Licht auf in dem so dunklen langen Weg, das ich für mich zuordnen konnte und auch verstand. Der Verstorbene in dieser Geschichte ist an Magenkrebs gestorben.
Erfahrungen dieser Art machte ich immer wieder, bis ich sie endlich auch ganz annehmen konnte, und selbst mein Verstand konnte sie langsam einordnen, was mich wiederum freute. Dadurch haben meine Wahrnehmungssinne eine ganz andere Aufmerksamkeit in meinem Leben erhalten. Inzwischen versuche ich, immer wieder Neues an meinem Körper zu entdecken und auch im sensitiven Bereich mehr herauszufinden. Aber zuerst möchte ich noch zwei unterschiedliche Arten der Wahrnehmung anhand eines Beispiels näher erläutern, damit es für dich als Leser verständlicher wird.
Ich stelle mir vor, wie ich auf einer Wiese stehe und über mir wird ein großer Kübel voller Informationen ausgeschüttet. Ich fühle, wie es über mich niederrießelt. Nur dass ich dabei nicht nass, sondern mit Informationen überflutet werde, die verstanden werden möchten. Die ich mit meinen Sinnen zuordnen kann, um sie zu verstehen. Es sind viele spannende Geschichten dabei, die verstanden werden möchten, und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, sie richtig zu begreifen, damit ich das, was ich mit meinen Sinnen wahrnehme, in Worten ausdrücken kann.
Es gibt für mich zwei verschiedene Arten, die Sinne wahrzunehmen, und diese unterscheide ich in äußerlich – also alles, was ich im Außen tatsächlich wahrnehme, und innerlich – also alles, was ich im Inneren von mir wahrnehmen kann.
Um es noch einmal zu verdeutlichen, hier ein Beispiel:
Nehme ich äußerlich etwas wahr, zeigt sich das wie folgt: Wenn ich in die Natur gehe und an einem Birnbaum stehenbleibe, um die Frucht zu pflücken, also die Birne, kann ich sie direkt vor meinen Augen sehen, mit meiner Nase daran riechen und die Frucht in meiner Hand fühlen und wahrnehmen. Das verstehe ich unter äußerer Wahrnehmung.
Möchte ich hingegen innerlich das Gleiche erleben, setze oder lege ich mich am besten hin und schließe die Augen. Ich versuche, in das Erlebte zurückzugehen, und gehe in die Bilder zurück – wie ich die Birne soeben gepflückt habe, wie sie sich in meiner Hand anfühlte und wie meine Nase an ihr roch. Ich hole also mit meinem Verstand die Bilder der Birne in der Hand in meine Wahrnehmung zurück. Ich kann so auch nachvollziehen, wie die Birne geschmeckt und gerochen hat und vieles mehr. Das verstehe ich unter innerer Wahrnehmung.
Der Sehsinn (Augen)
Über die Augen, finde ich, wird am meisten wahrgenommen – auch von mir. Es gibt ein Sprichwort: »Was ich nicht sehen kann, werde ich auch nicht glauben.« Der Gesichtssinn hat eine große Bedeutung. Wir laufen Tag für Tag durch unser Leben oder bereisen fremde Länder, die wir besichtigen wollen, um zu sehen, wie die Leute dort leben. Das machen wir ganz unbewusst und hat nichts, aber überhaupt nichts mit Verstorbenen zu tun. Wir machen es, damit wir ein gutes Gefühl bekommen. Aber sobald wir die Augen schließen und in der Nacht in einem fremden Land im Hotelzimmer am ersten Abend die Toilette aufsuchen und das Licht springt nicht direkt an, werden wir mit absoluter Sicherheit über unseren Koffer stolpern, da dieser offen auf dem Fußboden liegt und darauf wartet, ausgepackt zu werden. Würden wir dabei allerdings auf unsere Wahrnehmung achten, die da sagt, dass am Boden ein Koffer liegt, würden wir nicht stolpern. Das heißt, die Augen sind stärker in unserem Empfinden verankert als unser Gefühl. Daher können wir diese Wahrnehmung nicht fassen und laufen lieber in den Koffer, als auf unser Gefühl zu hören, und ärgern uns danach, dass unsere Füße schmerzen, statt danke zu sagen!
Sehr oft sehe ich nicht die ganze verstorbene Person vor meinen Augen, sondern nur einen Teil, zum Beispiel: Ich sehe eine Hand auf der Schulter meines Klienten oder ein Ohr, das in der Luft im Raum hängt, oder einen Kopf, der ohne Körper kurz ersichtlich wird, und kann so das Gesicht des jeweiligen verstorbenen Menschen beschreiben. Oder ich sehe einen halben Körper, wenn es darum geht, die Größe oder die Kleidung zu beschreiben. Mit der Kleidung kann ich auch die Zeitgeneration erahnen, in welcher er gelebt hat. Oder eine Frau zeigt mir ihre Haare, die ihr im Leben sehr wichtig waren.
Äußerliches Sehen bedeutet, dass ich es mit meinen offenen Augen unmittelbar direkt vor mir sehen kann. So sehe ich zum Beispiel auch meinen verstorbenen Großvater direkt vor mir stehen, wie er mich anlächelt.
Inneres Sehen bedeutet, dass ich das Gefühl habe, dass ich eine verstorbene Person sehen kann, ich sie aber mit meinen offenen Augen nicht sehe. Erst wenn ich meine Augen schließe und ganz fest an meinen verstorbenen Großvater denke, kann es sein, dass sein Bild vor meinem inneren Auge auftaucht und ich sehe, wie er mich immer angelächelt hat.
Der Gehörsinn (Ohren)
Mit unseren Ohren können wir alles um uns herum hören wie Geräusche, Worte, Explosionen und vieles mehr, einfach das, was sich um uns herum laut oder leise bemerkbar machen kann. Der Gehörsinn ist bei mir ähnlich gut ausgeprägt wie der Sehsinn. Wenn ich etwas nicht sehen kann, kann ich es hören. Viele Geräusche oder Stimmen kann ich bewusst hören, miterleben, aber auch unbewusst, was ich vielleicht erst später in meinem Bewusstsein mitbekommen werde.
Vieles wird aber unser Verstand sofort ausblenden, vor allem ständige und wiederkehrende Geräusche, die automatisch wie in einem Filter unterdrückt werden. Ich stand früher sehr viel in Werkstätten, da ich einen handwerklichen Beruf gelernt habe. Mir fiel mit der Zeit gar nicht mehr auf, wie laut es an solch einem Ort sein konnte, da mein Verstand die Maschinengeräusche von der Abkantmaschine, der Schneideschere, der Presse oder vieles andere einfach ausblendete. Das machte mein Verstand automatisch, damit ich mich besser auf meine Arbeit konzentrieren konnte oder es einfach in Vergessenheit geriet. Das Geräusch selbst wurde nicht leiser, auch meine Ohren vernahmen den Krach, nur im Gehirn wurde er ausgeblendet. So etwas ist aber für unseren analytischen Verstand völlig normal.
Äußerlich – kann ich Geräusche wie einen Knall von einem zerplatzten Ballon, einen Autoaufprall oder laufende Turbinen von einem Flugzeug usw. hören. Ich kann auch einzelne Laute hören, wie Worte oder Namen von Personen.
Innerlich – kann sich das Hören auf eine Erinnerung oder ein Gefühl beziehen, oder dass ich denke, du hättest mir soeben deinen Namen gesagt. Oder ich höre, wie sich hinter mir die Tür schließt, was ein grusliges Gefühl auslösen kann. Aber das geschieht nur, wenn wir etwas nicht zuordnen können. Sobald wir ein Geräusch verstehen, macht es uns nichts mehr aus.
Der Tastsinn
Mein Körper, also das Fühlen, ist inzwischen mein drittstärkster Sinn. Dazu gehört das Fühlen mit der Haut, was mir allein aber nicht weit genug geht, denn nach meinen Erfahrungen gehört auch die Wahrnehmung des ganzen Körpers dazu. Eben alles, womit und was ich fühlen kann. Und das ist nicht nur mit der Hand!
Ich erinnere mich, dass ich ein sehr starkes Gefühl hatte, als ich meine Frau zum erstem Mal traf, da spürte ich ein Kribbeln am ganzen Körper, und als ich ihre Hand zum ersten Mal berührte, zuckte ich ein wenig zurück und das Kribbeln im Körper und vor allem in den Beinen wurde heftig.
Mit der Zeit begriff ich, dass man zu diesem Gefühl auch Liebe sagen kann. Es ist ein Gefühl, das über den ganzen Körper verteilt wird, von den Zehen über die Beine, über den Bauch, beide Arme und den Kopf bis zur Haarwurzel. In dem Moment ist einfach der ganze Körper gemeint, den wir fühlen können; und dazu gehören auch die Organe, die so wichtig für uns sind, die wir aber auch schnell vergessen, denn es ist doch normal, dass wir atmen, das tat ich schon immer und werde es auch immer tun! Na, fast immer, würde ich als Medium hier hinzufügen, denn es kann auch vorkommen, dass man Aussetzer in der Nacht hat, ohne dass man es bewusst weiß oder bemerkt.
Äußerlich – kann ich, wie schon geschrieben, die Todesursache über meinen Körper wahrnehmen und den verstorbenen Menschen mit seinen Gefühlen und Neigungen. Ich möchte hier ein Beispiel erwähnen: Meine Zunge war in der letzten Zeit während der medialen Readings immer wieder angeschwollen und ich konnte dabei fast nicht mehr sprechen. Ich fragte mich, was das genau bedeuten solle, bis ich bemerkte, dass es von den Verstorbenen kam, da ein Verstorbener im Verlauf seines Sterbens nicht mehr sprechen konnte, übermittelte er mir dies, indem er meine Zunge anschwellen ließ. Für den Verstorbenen fühlte es sich genau so an, wie ich es in meinem Körper fühlen konnte.
Innerlich – Es gibt viele Augenblicke, in denen ich verträumt irgendetwas tue, zum Beispiel auf meinen Einkaufszettel schauen und nach den Dingen suchen, die ich kaufen möchte und die Sachen durchstreichen, die bereits in meinem Einkaufswagen liegen. Und plötzlich spüre ich einen Druck auf meiner Schulter, als ob mich jemand anfasst.
Sofort bin ich dann hellwach, drehe mich um, wie bei der Militärpolizei gelernt, und gehe in Abwehrhaltung, aber da steht niemand. In meinem Kopf schaltet sich der Verstand ein und ich denke, dass ich vielleicht zu wenig geschlafen habe, was als Hausmann immer wieder vorkommt. Doch ich habe wirklich das Gefühl, dass mich jemand an der Schulter berührt, kann aber niemanden sehen. Das macht es für meinen Verstand nicht einfacher, aber dieses Gefühl kann man sehr oft haben.
Der Geruchssinn (Nase)
Als ich zum ersten Mal in meinem Leben in Asien auf einen Fischmarkt ging und durch die kleinen Gassen lief – an jedem Stand wurden ganz viele verschiedene Fische, noch lebend oder bereits tot, angeboten -, bekam ich einen sehr intensiven Geruch in die Nase, der mich erst wieder verließ, als ich den Markt verlassen hatte. Es roch halt sehr stark nach Fisch.
Den Geruchssinn kannte ich schon immer, aber so richtig wahrnehmen und damit arbeiten konnte ich es erst mit den Jahren. Für mich ist es immer wichtig, dass auch mein Verstand es zuordnen kann.
Äußerlich – nehme ich Düfte, wie frisch geschnittene Blumen oder Rasen, sehr schnell wahr. Auch andere Gerüche wie den Duft von Lavendel, Rose, Pfefferminze oder Leichengeruch kann ich sofort zuordnen. Eines Tages zeigte mir ein verstorbener Mensch den Geruch eines Saustalls. Ich konnte es am Anfang gar nicht zuordnen, weil es mir so peinlich war. Ich saß in einem medialen Reading und die Kunden schauten mich aufmerksam an. Plötzlich roch ich diesen Saustall. Mein Verstand schaltete sich sofort ein, und ich schaute auf die Schuhe meiner Klienten und auf meine, aber ich konnte keinen Dreck oder sonst etwas sehen, nach dem Sprichwort: »Was ich nicht sehen kann, das kann ich nicht glauben.« Fast wollte ich sagen, dass es wohl besser sei, das Fenster zu öffnen, da es hier etwas stinkt.
Aber nach kurzer Überlegung fragte ich die Klienten, ob sie den Geruch von einem Schweinestall auch riechen könnten. Die Klienten schauten mich an, und auf einmal kamen bei ihnen die Tränen, was wiederum ich nicht verstand. Bis einer meiner Klienten sagte, sein Vater hätte Schweine gehalten und auch einen Schweinestall gehabt, was mich doch sehr erleichterte.
Innerlich – Wenn man sich plötzlich an einen Geruch erinnert, der mit Emotionen verbunden ist. Es ist oft so, dass wir ein Gefühl für einen Geruch bekommen, der uns an den Fischmarkt in den letzten Ferien erinnert. Dann können wir darüber lachen, wie schön es da war, auch wenn es nicht so fein gerochen hat. Oft können wir uns an nicht so gute Gerüche länger erinnern als an schöne Düfte. Das ist so, weil die schönen direkt von unserem analytischen Verstand begriffen und zugeordnet werden können.
Der Geschmackssinn (Zunge)
Ich erinnere mich immer wieder sehr gern daran, wie das leckere Essen bei meiner Großmutter geschmeckt hat. Sie hat sich den ganzen Tag über auf unseren Besuch gefreut und nahm sich die Zeit, einen feinen Braten im Ofen zuzubereiten, der über mehrere Stunden vor sich hin garte, und wenn ich ihn dann in den Mund nahm, duftete er und war so zart, dass er schon fast vom Anschauen auseinanderfiel. Und die Weinsauce hatte so einen intensiven Geschmack, wie sie nur meine Großmutter hinbekommen hat.
Den Sinn des Schmeckens konnte ich lange nicht verstehen, zuordnen oder zulassen. Wir nehmen den Geschmack über unsere Zunge und ihre Geschmacksknospen wahr.
Äußerlich – nehme ich sehr oft Essen wahr, das gekocht oder roh ist. Das fing mit dem Braten meiner Oma an, wie oben beschrieben. Schwierigkeiten hatte ich beim Geschmack von Rohkost. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie eine Karotte genau schmeckt oder ein Blumenkohl oder was auch immer. Dazu musste ich mir zuhause immer wieder einmal selbst Rohkost zubereiten, damit ich den Geschmack in meinem Mund zuordnen konnte. Das war für mich sehr spannend, da ich sehr gern koche.
Innerlich – Ich erinnere mich noch gut an den Geschmack früher beim Zahnarzt, wenn er mir einen Zahnabdruck machte. Das wurde immer mit einer roten oder grünen Masse gemacht, die in eine Art Löffel geschmiert wurde, die ich in den Mund nehmen musste, um darauf zu beißen. Dabei kämpfte ich mit mir, dass ich mich nicht übergeben musste wegen der dicken Masse in meinem Mund, die so klinisch schmeckte, es war einfach übel, ganz übel. Wenn ich mir diese Erinnerung abrufe, kann ich den Geschmack und das Gefühl, wie es für mich war, sofort wieder wahrnehmen. Das heißt innerlich fühlen, was natürlich auch möglich ist mit schönen und köstlichen Erinnerungen.
Das sind die fünf klassischen Sinne des Menschen, die ich in der Grundform auch in meiner Arbeit nutze. Es ist für mich sehr wichtig, dass ich sie nicht nur aufzählen, sondern auch verständlich machen und wiedergeben kann.
Mit der Zeit entdeckte ich die weiteren Sinne eines Menschen, die sich aus den Grundformen entwickeln und die ich für mich wieder aufteilte oder ganz einfach verfeinerte, damit ich die bekommenen Informationen besser oder genauer verstehen kann. Die folgenden Sinne kann ich innerlich und äußerlich wahrnehmen und daher unterscheiden und zuordnen. Ich brauche sie, um die verstorbenen Personen in ihren Äußerungen besser zu verstehen.
Der Temperatursinn
Mit dem Temperatursinn erfahre ich eine Bestärkung im Handeln der verstorbenen Person oder über ihren Gesundheitszustand (Wohlbefinden) und ihre Ernährung.
War die verstorbene Person nervös, bevor sie starb, oder war es ein Selbstmord, bekomme ich entweder kalte Hände oder Füße oder gerade das Gegenteil, eine große Hitze durchströmt mich und ich bekomme für kurze Augenblicke rote und heiße Hände.
Ich bemerkte diese äußere Wärme zum ersten Mal, als ich über einen Selbstmord in einer Beratung mit einer Mutter redete. Sie hielt plötzlich meine Hände und voll Emotionen sagte sie: »Solch eine Temperatur in den Händen hatte er immer, wenn er etwas anstellte und wusste, dass es nicht richtig war.« Ich hatte meine kalten Hände zuerst gar nicht bemerkt, da ich immer sehr warme Hände habe. Ich fasste mir an die Wangen und staunte nicht schlecht, als ich meine Eiszapfen spürte. Mit der Zeit erlebte ich es öfter, auch an den Füßen, es fühlte sich wie kalter Schweiß an, der nach kurzer Zeit wieder verging. So kann ich bei vielen verstorbenen Personen, die sich das Leben genommen haben, eine starke Kühle in den Händen oder Füßen spüren.
Bei einer inneren Temperaturempfindung spüre ich in meinem unteren Rückenbereich eine kurze Kühle und sehe gleichzeitig ein Bild von einer warmen kuscheligen Decke. Dann weiß ich, dass dem Verstorbenen – passiert öfter bei älteren Personen – oft kalt war.
Die Schmerzempfindung
Die Schmerzempfindung ist nicht einfach zu beschreiben, da jede Person eine andere Schmerzgrenze hat, und wenn dann noch Medikamente hinzukommen, wird diese Grenze oft gar nicht bemerkt, wie es mir auch lange erging.
Ich bewege in einer Beratung sehr oft meinen Daumen über die Fingerspitzen und habe mit der Zeit festgestellt, dass ich ab und zu meine Fingerkuppen nicht mehr spüre, vor allem bei Personen, die eine Taubheit in den Fingern hatten oder Gicht, was ich äußerlich wahrnehmen kann.
Die innere Schmerzempfindung eines Verstorbenen einzuschätzen, war für mich lange Zeit nicht einfach, bis ich auf einmal spürte, dass ich ihn auch fragen kann. Nun mache ich es daher wie folgt: Ich frage den Verstorbenen, wie er im Leben mit körperlichem Schmerz umgegangen ist, und wenn seine Schmerzgrenze nicht so hoch war, bekomme ich eine Spritze zu sehen. Das ist eine Abmachung zwischen mir und den Verstorbenen, aber gilt nicht generell.
Der Gleichgewichtssinn
Ich hatte in meinen Beratungen öfter Ohrenschmerzen, die ich aber nie zuordnen konnte. Bis ich eines Tages eine Sitzung fast abbrechen musste, weil der Schmerz so heftig wurde, dass ich mich fast nicht mehr konzentrieren konnte. Ich sagte ganz spontan: »Zum Glück habe ich einen Stuhl, denn sonst würde ich jetzt umfallen. Ich fühle mich wie auf einem Schiff auf hoher See. Mir ist einfach sehr schwindelig.«
Da meinte die Klientin, dass ihr Vater vor seinem Tod genau dasselbe gesagt hat und es ihm überhaupt nicht gutging, da er immer wieder große Probleme mit dem Gleichgewicht hatte. Ich schaute die Damen, die mir gegenübersaßen, mit großen Augen an. Dann ließ der Schmerz in den Ohren sehr schnell nach und ich verstand endlich.
Wenn ich heute ein kurzes Stechen in den Ohren fühle, kann ich es sofort zuordnen. Das ist der äußere Gleichgewichtssinn in meiner Wahrnehmung.
Bei einer inneren Wahrnehmung dagegen erhalte ich – aber immer nur sehr kurz – ein Gefühl von Schwindel. Es ist, als wenn ich es nicht fühle, es sich aber als Wahrnehmung bemerkbar macht.
Die Körperempfindung/Tiefensensibilität
Die Körperempfindung wird mir oft bei Unfällen, Selbstmord oder Morden gezeigt. Ich habe dann das Gefühl, dass ich sitzen und mich nicht mehr bewegen kann, aber ich fahre herum, und wenn ich mich nach vorn neige, kann ich einen Teil eines Rollstuhles sehen, meist den unteren Teil, wo die Füße befestigt sind, und ich sehe, wie die Räder sich drehen. Dann weiß ich, dass der Verstorbene im Rollstuhl saß oder vor Körperschwäche in einem Rollstuhl herumgestoßen wurde.
Wenn es um die Körperlage geht, wie bei einem Selbstmord, kann ich mich aus einer Vogelperspektive sehen und erkenne die letzte Lage der verstorbenen Person bildlich vor mir. Was immer wieder wichtig ist, wenn man nach etwas sucht oder eine Bestätigung in dieser Position braucht. Ich kann so auch die letzten Bewegungen der verstorbenen Person wahrnehmen, egal ob im Sitzen, Liegen oder Stehen. Um sie äußerlich wahrzunehmen, konzentriere ich mich auf meine Muskeln und schaue, welche gerade angespannt sind oder mehr Kraft haben. Ich kann auch meine Beine oder meinen Po anfassen, um zu spüren, ob die Muskelpartie verstärkt, also angespannt ist, und wenn es so ist, muss ich stehen. Wenn sich mein Po zum Beispiel weich anfühlt, dann sitze ich relaxt in einem Stuhl oder liege wie zum Beispiel in einem Bett.
Bei der innereninnerlich