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GEGEN FAST ALLES IST
EIN KRAUT GEWACHSEN.

Volksmund

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Purpurrote und Weiße Taubnessel

Heilsame

Frauen-
KRÄUTER

von
Grit Nitzsche

unter Mitarbeit von
Dr. Ursula Meiners

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ISBN 978-3-89798-526-1

© BuchVerlag für die Frau GmbH,

Printed in Germany

Inhalt

FRAUEN UND HEILKUNDE

HEILKRÄUTER FÜR FRAUEN

Heilkräuter – Möglichkeiten und Grenzen

Heilkräuter sammeln, verarbeiten und zubereiten

Sammeln oder Einkauf

Verarbeitung und Zubereitung

FRAUENKRÄUTER

Ackerschachtelhalm

Beifuß

Eisenkraut

Engelwurz

Frauenmantel

Gänsefingerkraut

Hirtentäschel

Hopfen

Mönchspfeffer

Mutterkraut

Rotklee

Schafgarbe

Weiße Taubnessel

Traubensilberkerze

BESCHWERDEN & PFLANZLICHE HELFER

Gebärmutter, Eierstöcke

Brust

Harnwege

Zyklus und Menstruation

Konstitution

Schwangerschaft und Geburt

Wechseljahre

Infektionen

Verzeichnis Beschwerden

Verzeichnis Heilrezepte

FRAUEN UND HEILKUNDE

Schon seit der Steinzeit waren es die Frauen, die für Zusammenhalt, Versorgung und Wohlergehen der Gemeinschaft verantwortlich waren – und damit auch für die Gesundheit der Familienmitglieder. Und als diejenigen, die nicht das Jagen, sondern das Sammeln und soweit möglich auch die Bevorratung leisteten, fielen auch die (Heil-)Kräuter in ihren Aufgabenbereich. So ist die weibliche Sicht auf die Kräuterheilkunde wohl die ursprüngliche.

Nicht nur aus diesem Blickwinkel ist der besondere Fokus auf Heilmittel speziell für Frauen verständlich. Auch die im Laufe eines Lebens sich stark wandelnden Herausforderungen und Beanspruchungen des weiblichen Körpers sind völlig andere und vielfältiger als bei Männern. Durch die begrenzte Zeit der Fruchtbarkeit, durch Schwangerschaft, Geburt(en), Stillzeit und vieles mehr erfahren Frauen starke Veränderungen ihres Körpers mit jeweils völlig anderen gesundheitlichen Herausforderungen. Dennoch war die Medizin und auch die Frauenmedizin über Jahrhunderte eine reine Männerdomäne, wie andere gesellschaftlich relevante, einflussreiche Berufe und Funktionen auch.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass die rundum gute medizinische Versorgung eine sehr neue Errungenschaft ist. Umso wichtiger waren in vergangener Zeit das Kräuterwissen und die Betreuung durch erfahrene Hebammen. Denn Kinder zu bekommen, war lange eine lebensgefährliche Angelegenheit (und keine Kinder zu bekommen bzw. ungewünschte Kinder nicht zu bekommen, oft noch viel mehr …).

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Die in den Grenzbereichen Pflege und Heilkunde tätigen Klöster waren, was die Erforschung und Verwendung von Heilkräutern betraf, sicherlich Vorreiter. Ganze Generationen vertrauten auf diese Erfahrungsheilkunde, fast gänzlich ohne dass Zeugnisse dieser wichtigen Arbeit bis heute überliefert sind. Die berühmte Hildegard von Bingen mag hier eine Ausnahme sein. Aber sie war weit mehr als Medizinerin, sie war Universalgelehrte, Politikerin und Wissenschaftlerin, die sich mit den Problemen ihrer Zeit befasste, also auch mit der Gesundheit ihrer Mitmenschen.

Dabei interessierte sich die Klostermedizin, soweit sie anerkannte Medizin war, kaum für die typischen Fragen der Frauenheilkunde. Das Wissen um die vor allem dafür heilkräftigen Kräuter wurde hauptsächlich von Hausfrauen, Kräuterweibern und Hebammen weitergetragen, die jahrhundertelang nicht Teil der professionellen Medizin sein durften.

Dieses Büchlein will dazu beitragen, dass Frauen diesen uralten Schatz – das bewährte Wissen um Heilkräuter und ihre Wirkung – wieder nutzen, dass sie die Heilkraft von Kräutern wieder kennen und schätzen lernen, um Beschwerden lindern und verschiedene Lebensphasen besser meistern zu können. Das ist alles andere als »Hexenwerk«!

Ihre Grit Nitzsche

HEILKRÄUTER FÜR FRAUEN

Die moderne Medizin hat das Leben der Frauen um vieles sicherer gemacht, die moderne Pharmakologie hat ergänzend mit der Entwicklung innovativer Medikamente, z. B. der Antibabypille, auf die Lebensplanung von Frauen großen Einfluss genommen, aber auch den Zyklus und die Alterungsprozesse von uns Frauen stark und positiv verändert.

Dennoch bleibt ein weites Spektrum an Beschwerden und Befindlichkeiten, für das die sanften Haus- und Kräuterrezepte das Mittel der Wahl sind.

So gibt es keine synthetischen Substanzen, die z. B. je nach Bedarf Blutungen anregen oder abschwächen, den Zyklus verstärken oder abmildern können, wie das der hormonell harmonisierende Frauenmantel (s. S. 45) kann – für mich das Frauenheilkraut schlechthin. Auch einige weitere, vor allem hormonell wirksame Kräuter schreibt man ausschließlich der Frauenheilkunde zu.

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Andere Heilpflanzen haben ein breiteres Wirkungsspektrum und lassen sich vielfältig bei verschiedenen Krankheitsbildern bei Frauen und Männern einsetzen. Wenn sie trotzdem hier vorgestellt werden, dann erweisen sie sich auch bei typischen Frauenproblemen als besonders hilfreich, wie das z. B. für die Schafgarbe (s. S. 75) gilt.