Meine Gu(e)te,
kath. Kirche…!
Meine Gedanken zu einer Modernisierung
der katholischen Kirche in Deutschland
© 2018 Gabriela Kursawa
Umschlaggestaltung, Illustration: Gabriela Kursawa
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN Paperback: 978-3-7469-9449-9
ISBN e-Book: 978-3-7469-9451-2
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…für meinen Mann,
mit dem ich erfahren darf,
dass Kirche mehr ist,
als teils jahrhundertealte Mauern,
mit dem ich mich wunderbar ergänze
in lebensnahen, modernen und lebendigen Formen
von Liturgie und Gemeinde
zum Titel
Eigentlich wollte ich mein Buch „Mein Gott, Kirche!“ nennen. Da ich aber entdeckt habe, dass es einen solchen Buchtitel schon gibt (Pfeiffer, Ute: „Mein Gott, Kirche! 2017), musste ich mir etwas anderes suchen. Der etwas verzweifelte Ausruf sollte aber in irgendeiner Form bleiben.
Ich suchte nach Synonymen zu „Mein Gott!“ und entdeckte auf eine neue Weise den Ausdruck „Meine Güte“.
Unter www.redensarten-index.de fand ich folgende Beschreibung des Ausrufes “Meine Güte!“:
„Das von „gut“ abgeleitete Substantiv „Güte“ bezeichnet positive Qualitäten der Hochwertigkeit, sowohl im sachlichen als auch im ethischen und religiösen Bereich … Bezogen auf Gott bezeichnet Güte eine besondere Huld, Milde und Nachsicht gegenüber dem Sünder. Die ursprünglichen als Gebets- und Flehensformeln entwickelten Wendungen „ Gütiger Himmel“ und „gütiger Gott“ haben sich bereits im Mittelalter zu Interjektionen des Erstaunens und des Schrecks weitergebildet.
In der Redensart: „Ach du meine Güte“ ist der Name Gottes aus Scheu vor seiner Anrufung durch seine Eigenschaft ersetzt (Tabuformel)“
Und unter:
https://www.duden.de/rechtschreibung/Guete lese ich
„Güte. Substantiv, feminin – 1. Freundlichnachsichtige Einstellung gegenüber jemandem…“
Drei Aussagen treffen hervorragend auf mein Buch:
„Bezogen auf Gott bezeichnet Güte eine besondere Huld, Milde und Nachsicht gegenüber dem Sünder.“ (siehe links)
Ich hoffe nicht, dass die Kritik, die ich in diesem Buch an Gottes Kirche habe, mich in seinen Augen zu einem Sünder macht, zumindest hoffe ich dann auf genau diese besondere „Huld, Milde und Nachsicht.“ (siehe links)
„…Interjektionen des Erstaunens und des Schrecks“ (siehe links)
Ja, mich erschreckt meine Kirche in der Tat immer dann, wenn ich merke, dass sie wieder einmal nicht vorwärts gehen will, wenn sie mit kindlicher Ängstlichkeit an Altem festhalten will und nicht merkt, was sie dadurch verliert.
„Freundlich-nachsichtige Einstellung gegenüber jemandem“ (siehe oben)
Genau so möchte ich in meinem Buch mit meiner Kritik umgehen – freundlich nachsichtig.
Das Wortspiel „Gute/Güte“ gefällt mir ebenfalls.
Vieles kann darin mitschwingen. Denn auch wenn ich Kritik an der Kirche äußere, bleibt sie für mich doch gut. Von daher bin ich fast froh, dass ich meinen ursprünglichen Titel nicht benutzen kann. Dann also:
„Meine Gu(e)te, Kirche…!“
Vorwort
Ich bin traurig…
vielleicht ist das nicht die beste Voraussetzung, ein Buch anzufangen, aber ganz sicher ist es eine große Motivation.
Nun muss ich dazu sagen:
Motivation empfinde ich seit vielen Jahren, aber der richtige Biss, die Sache anzugehen, fehlte bislang.
Meine Güte, Kirche!“ – das habe ich schon so oft gedacht.
Meine Güte, Kirche, warum bist du
so kompliziert,
so verkantet,
so hierarchisch,
so sachlich durchstrukturiert,
so altbacken,
so altsprachlich,
so verklebt,
so ängstlich,
so fremdartig,
so mächtig und so machtlos…
… und doch so liebenswert, scheu und vertraut?
Ich bin traurig über dich, weil du mir so viel bedeutest.
Ich – das ist in dem Fall vielleicht nicht ganz unwichtig – bin eine Frau Anfang 60.
Ich bin verheiratet, habe zwei erwachsene Söhne und eine Enkelin.
Ich habe Grundschulpädagogik studiert, u.a. für das Fach katholische Religion, arbeite aber seit über 40 Jahren in der Kirche, zuerst in den kirchlich leicht revolutionären 70er Jahren nur ehrenamtlich in der
Sakramentenkatechese, als Lektorin und Gottesdienstvorbereiterin, dann auch beruflich als Küsterin und Pfarramtshelferin, hier in erster Linie in der Öffentlichkeitsarbeit.
Einige Jahre lang habe ich die Erstkommunionvorbereitung in unserer Gemeinde geleitet und die Liturgie hat mich nie wirklich losgelassen.
Immer noch bereite ich verschiedene Gottesdienste textlich und gestalterisch vor und bin aktiv in unserer Gruppe der Gottesdienstleiter.
Ich glaube, ich muss zugeben:
Ich bin unbequem für meinen Arbeitgeber, weil ich wenig angepasst bin. Oder sagen wir es so:
Ich denke unangepasst, handeln kann ich meistens so, dass alle zufrieden sind.
Denn:
ich mag diese Kirche, und gerade deshalb kann sie mir wehtun.
Um eines gleich vorweg zu nehmen:
Ich bin kein verwundetes Kind, mir hat nie irgendjemand irgendetwas körperlich angetan.
Im Gegenteil, ich bin in meinem Leben bisher auf eine Menge wundervoller Menschen in dieser Kirche getroffen.
Der Grund für dieses Buch ist der Wunsch, meine Erfahrungen weiterzugeben und wachzurütteln da, wo sich verstaubte Vorstellungen festgesetzt haben, wachzurütteln da, wo alte kirchliche Traditionen über menschliche Selbstverständlichkeiten stehen.
Ich möchte mein Kopfschütteln über Riten, Wortwahl und manchmal - für mein Gefühl - liturgische Schauspielvorstellungen äußern, ohne der Kirche wehzutun.
Ich möchte meine Zweifel über so manche verknöcherten Ausdrucksweisen zur Sprache bringen.
Ich möchte mir selber Luft machen… ja, auch das ist ein Grund.
Ich möchte diese Luft freisetzen für den Heiligen Geist, auch wenn das jetzt schon wieder etwas altbacken klingt, aber ich meine es so; für den Heiligen Geist, der in der Kirche „wehen soll, wo er will“ (vgl. Joh 3,8), dem wir aber unsere menschlichen, engen Strukturen auferlegt haben. Ich hoffe, ich tue das mit diesem kleinen Buch nicht auch… Denn ich schreibe es in erster Linie FÜR die Kirche.
Mich bewegt das Wort: „Aggiornamento“ – bei https://de.wikipedia.org/wiki/Aggiornamento wie folgt erklärt:
„Das aggiornamento (adʒ:ɔrna′mɛnto; italienisch: giorno - der Tag; auf den Tag bringen, in etwa also: Anpassung an heutige Verhältnisse) ist eine von Papst Johannes XXIII. eingeführte Bezeichnung für die notwendige Öffnung der katholischen Kirche (besonders ihrer Liturgie und ihrer äußeren Erscheinung), um ihr den Dienst in der modernen Welt besser zu ermöglichen. Es wurde als Leitmotiv zur Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils interpretiert, das von 1962 bis 1965 tagte.“
Gerade die Klammerbemerkungen:
„besonders ihrer Liturgie und ihrer äußeren Erscheinung“ und die „Anpassung an heutige Verhältnisse“ beschäftigen mich dabei ganz besonders.
Das ist das, was die Kirche braucht:
Aggiornamento!
Ich wünsche mir Leser, die mit mir auf eine interessante Reise gehen, unwissenschaftlich, sehr emotional, aber gegründet auf Erfahrungen, bei der wir gemeinsam erkennen, dass Kirche ein Schatz in unserem Leben sein kann, ein Schatz aber, der in meinen Augen etwas rostig geworden ist, dessen Werte zum Teil zugedeckt sind durch von Menschen gemachte Verbindlichkeiten.
Ich möchte auf dieser Reise liebevoll mit der Kirche umgehen, vor allem mit ihren Menschen, aber ich möchte auch klar sagen, wie weltfremd und zeitfern sich Kirche für mein Empfinden heute noch hier und da verhält, und welche Folgen das haben kann.
Denn das macht mich traurig…
Ich möchte auch Interesse für die Kirche wecken, möchte zeigen, dass Kirche lebendig ist, und dass ihre Mitglieder nicht hinter dem Mond leben.
Ich habe die Hoffnung, dass meine Gedanken ein bisschen ansteckend sind und den einen oder anderen motivieren, an der Kirche von heute mitzubauen.
Aggiornamento!
Ein Wort an meine weiblichen Leserinnen:
Ich wähle in der Regel die männliche Form. Das ist zum einen Bequemlichkeit. Zum anderen empfinde ich es so, dass der Lesefluss gestört ist, wenn man ständig auch die weiblichen Endungen anfügen muss. Ich bin selber eine Frau, von daher hoffe ich, dass es mir keine übel nimmt.
Und ein Wort zu meinen Mitchristen aus anderen Konfessionen:
Wenn ich in diesem Buch von der Kirche spreche, beziehe ich mich auf die katholische Kirche, auf die katholische Kirche in Deutschland, meinem Heimatland. Die anderen kann und sollte ich nicht beurteilen. Das bedeutet nicht, dass ich alle anderen Wege in unserer Religion ignoriere oder gar für falsch halte. Ich bin nicht so sehr der Verfechter der alleinseligmachenden katholischen Kirche.
Mein Vater war evangelisch und ich habe viel ökumenischen Geist in mir und bin froh darüber.
Ich kann aber kein Buch über die anderen Konfessionen schreiben, weil mir da das Wissen und schließlich auch die lebendige Erfahrung fehlen.
Deshalb an dieser Stelle: Meine Achtung vor allen, die ihren Weg mit der Kirche hier und da anders gehen, deren Vorstellungen von denen der katholischen Kirche abweichen. Vielleicht finden Sie sich in manchen Passagen wieder, aber ich beabsichtige keinerlei Urteile über andere Richtungen, im Übrigen auch nicht über andere Religionen.
Inhaltsverzeichnis
zum Titel
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einführung in die Themen des Buches
Rückblick:
- die „Alte“ Kirche
- der Katechismus in den 60er Jahren
- Was sind religiöse Zwänge?
- Die Gefahren des kath. Katechismus der 50/60er Jahre
ein eher negatives Beispiel
ein eher positives Beispiel
Gleichberechtigung in der Kirche
- Zölibat
- Frauen in der Kirche
- Gehorsam
- Titel in der Kirche
Form und Sprache unserer Gottes-“dienste“
- Gottes-„Dienst“
- „Gottesdienst“ und „Hl. Messe“
- Kleidung der Priester
- die Sprache
… in den liturgischen Texten
Latein
… in den Liedern
Wie machen wir es richtig? - Ich träume…
- Leitung von Kirche
- Exkurs: Heimat
- Gottesdienst (Glaubenstreffen)
Schlusswort
Literatur- und Quellenverzeichnis