Martin Faatz

Bruno Bär und Theo Biber

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

Titel

Bruno Bär, Theo Biber und ein ganz normaler Tag im Wald

Der Theo-Biber-Damm

Huhuhuldas interessante Nacht

Ein Iglu im Wald

Theo Bibers Sturzflug

Feuerwehrkommandant Theo

Impressum neobooks

Bruno Bär, Theo Biber und ein ganz normaler Tag im Wald


Um Bruno Bär und Theo Biber kennen zu lernen, muss man sich nur erzählen lassen, was an einem ganz normalen Tag im dem Wald zwischen Meer und Stadt passiert ist. Durch diesen Wald führte ein Bach. Und etwa in der Mitte lag am Bachufer eine Wiese, auf der zwei Holzhäuser standen. Das eine der Holzhäuser hatte einen Hochsitz auf dem Dach.

An diesem ganz normalen Tag stieg gleich nach der Frühstückszeit ein Bär die Leiter zum Hochsitz hinauf. Er hatte eine grüne Latzhose an und ein Fernglas in der Hand. Das war Bruno Bär. Er setzte sich auf den Hochsitz und schaute sich um. Dann nahm er das Fernglas vor die Augen und schaute noch einmal in alle Richtungen. „Alles in Ordnung.“, brummelte er. „Gut!“ Bruno Bär war der Chef im Wald. Er kümmert sich um die Bäume, die Hecken, die Büsche, die Wege und um die anderen Tiere, wenn es nötig war. Weil an diesem Tag die Sonne schien, die Schmetterlinge flogen und die Wolken über den Himmel segelten, blieb er noch ein bisschen sitzen und brummte ein Lied. Schön sang er nicht gerade. Aber wenn er auf dem Hochsitz brummte, war es ja egal.

Peng! Doing! „Aua!“ Klonk! „Blödes Ding!“ Klirr! Wieder einmal durchbrach ein ziemlicher Krach die Stille im Wald. Das störte Bruno Bär aber nicht. Denn der Krach kam aus dem Schuppen neben dem anderen Haus. Und Bruno Bär wusste natürlich, wer da drinnen arbeitete: sein allerbester Freund Theo Biber. Der baute wieder irgendetwas. Was genau, wusste keiner, nicht einmal Theo selbst. Er baute einfach, und am Ende sah er nach, was herausgekommen war. In seinem Schuppen gab es schon eine ganze Menge seiner Werke. Zum Beispiel der fast automatische Beerenpflücker: an einer langen Stange eine Drahtschlaufe, die man über die Beeren stülpen und dann vom anderen Ende der Stange aus zuziehen konnte. Damit konnte man die Beeren abzupfen, und sie fielen in den Eimer, der unter der Drahtschlaufe an der Stange hing. Das war sehr praktisch. Mit diesem Automaten konnte man Beeren mindestens genauso schnell pflücken wie mit der Hand, „aber viel schöner“, wie Theo Biber erklärte. Oder sein superstarker Geschirrspüler: Das Geschirr kam in eine Waschtrommel. Die wurde ins Spülwasser gehängt, mit der Handkurbel ein paar mal gedreht und dann wieder hochgehoben, damit das Geschirr abtropfen konnte. Leider zerbrachen in der Trommel immer wieder einige Tassen und Teller. „Na und?“, meinte Theo Biber. „Hauptsache sauber.“ Außerdem benutzte er den Geschirrspüler ja nur an Feiertagen.

Während Theo Biber weiterwerkelte, entschloss sich Bruno Bär, noch einen Spaziergang durch den Wald zu machen. Also stieg er die Leiter herunter und stapfte los. Er marschierte einfach so zwischen den Bäumen hindurch und durchs Unterholz. Einen Weg brauchte er nicht, er kannte alles so gut, dass er sich nie verirrte. Fast wie von allein kam er zu den Büschen mit den Brombeeren und gönnte sich eine Zwischenmahlzeit. „Mmmh, lecker!“, murmelte er und genoss die Früchte mit geschlossenen Augen. Da raschelte es neben ihm. Und dann schnüffelte etwas an seinen Füßen. „Grunz – nein – schon wieder keine Trüffeln.“, hörte er eine Stimme. „Nein, nein, es riecht auch nicht richtig gut. Außerdem haben Trüffeln kein Fell. Und sie sind auch nicht so groß. Das sind Zehen. Oh – Zehen – mit Fell – groß – guten Morgen, Bruno Bär!“ „Guten Morgen, Paula“, antwortete Bruno Bär. Denn das, was da geschnüffelt hatte, war das Wildschwein Paula auf der Suche nach den leckersten aller Pilze.

Paula lebte in ihrem Wildschweinnest im Dickicht. Dort hatte sie einen riesigen Herd und viele Töpfe. Denn ihre Lieblingsbeschäftigung war kochen. Immer wieder probierte sie etwas Neues aus. War es gut, lud sie die anderen Tiere zum Essen ein. War es nicht gut, stellte sie den Topf neben den Ameisenhaufen; denn Ameisen schmeckt einfach alles, und sie lassen nie etwas übrig.