Unser persönlicher Einstieg
Nadine: Meine erste Aura-Wahrnehmung
Anfangs waren mir meine hellfühligen Wahrnehmungen eher unangenehm, manchmal sogar unheimlich. Ich verstand sie nicht und konnte sie auch nicht einordnen. Meine Freundin Stephanie ermunterte mich in ihrem Tanz- und Therapieraum zu ersten sensitiven Experimenten. Während sie das Licht gedimmt hatte und sich vor eine weiße Wand setzte, sollte ich nun schauen, ob ich bei ihr etwas ›Besonderes‹ erkennen könne, während sie in Trance ging oder einfach nur meditierte. In diesem Rahmen verlor ich meine Angst vor den übersinnlichen Wahrnehmungen und den feinstofflichen Ebenen und konnte mich ganz auf das Experiment einlassen. So erlaubte ich mir, spielerisch und ohne Erwartungen zu schauen, ob etwas passieren würde.
Schon bald erkannte ich einen Nebel um ihren Körper, der verschiedene Farben und Formen annahm. Ich konnte Gesichter und Symbole darin erkennen. Wie bei einem Nordlicht, so war auch dieser feinstoffliche Nebel in Bewegung und veränderte fortlaufend seine Form. Ich genoss und bestaunte dieses grandiose und unerwartete Farbenspiel.
Schon bald bemerkte ich jedoch, dass das Farbenspiel und die Formenvielfalt zwar wunderschön zum Anschauen waren, aber ich immer noch nicht wusste, was sie eigentlich bedeuteten. Was konnte ich mit den visuellen Eindrücken anfangen? Ich hatte zwar den Kanal geöffnet, um feinstoffliche Ebenen wahrzunehmen, aber was nun?
Meine andere Freundin Julia empfahl mir eine mediale Schule in Bern. So ließ ich mich ausbilden und lernte, die Aura zu interpretieren. Heute vertraue ich darauf, dass ich die Informationen, an die ich durch Hellsichtigkeit und Hellfühligkeit gelange, auch treffsicher interpretieren kann. Dies bedurfte viel Übung und Praxis und je mehr ich übte, desto sauberer wurden die Interpretationen der Auren.
Andy: Meine erste volle Aura-Sicht
Als ich die Aura das erste Mal so richtig in vollen Farben sah, war ich sprachlos und fühlte so etwas wie Ehrfurcht vor dieser erstaunlichen Farbenpracht. Einen Menschen so zu sehen, war unglaublich genial und schön. Der physische Körper war von einer farbigen Wolke umgeben, ähnlich einem leichten, leuchtenden Nebel.
Es war ein normaler Kursnachmittag während einer Ausbildungswoche in England am Arthur Findlay College. Unsere Lehrerin Mavis Pittilla hatte Mitarbeiter der Ausbildungsstätte eingeladen, damit wir Medialität und Sensitivität an uns fremden Personen üben konnten. Die Gäste waren gespannt darauf, dass wir endlich mit ihnen arbeiten würden, aber unsere Gruppe schien wie erstarrt.
Da meldete ich mich freiwillig. Als ich entschlossen aufstand und innerlich wie auch laut hörbar sagte: »Ich mache das jetzt!«, sah ich schlagartig die Aura der Testperson in vollen Farben. Ich sah aber nicht etwa nur die Aura meiner Testperson, nein, auch alle anderen Personen im Raum wechselten innerhalb von wenigen Sekunden die Farben und Formen ihrer Aura und alles Physische schien zu verschwinden. Dies war meine erste ›Vollfarben-Aura‹-Erfahrung.
Ich begann zunächst, die Aura grob zu beschreiben. Ich sah ein leuchtendes, freundliches Dunkel- bis Weinrot auf der rechten Seite des Kopfes meiner Testperson, über dem Gesicht ein sanftes Orange und rechts vom Kopf ein kräftiges Grün. Die linke Rumpfseite war weiter bis etwa zum Knie von dem gleichen Weinrot durchdrungen wie die Kopfseite und über seinem Rumpf sah ich verschiedene Blautöne in unterschiedlicher Intensität. Weiter unten an den Füßen schienen die Farben eher blass zu sein.
Zunächst fühlte ich mich in die rote Farbe ein und begann, mich mit ihr zu verbinden. Ich war überrascht festzustellen, dass sich die Farbe an Kopf und Rumpf sehr unterschiedlich in ihrer Bedeutung und Energie anfühlte. Dann konzentrierte ich mich auf die Kopfregion. Dort hatte das Rot noch einen grauen, eher dunklen Schimmer. Intuitiv wusste ich, dass dieser Mann rechtsseitig eine leichte Migräne hatte. Dies wurde mir direkt von ihm bestätigt. Auch meine Behauptung, dass er schon lange mit den Beeinträchtigungen kämpfe, traf zu. Weiterhin erklärte ich, dass er noch kein Medikament gefunden habe, welches wirklich passen würde, er es aber seit einigen Wochen mit alternativen Heilmethoden versuche. Und auch dies bestätigte mir meine Testperson.
Nachdem Mavis mich motivierte, etwas über sein Leben herauszufinden, erschienen drei weitere Menschen wie Schatten in seiner Aura. Intuitiv wusste ich, dass er verheiratet war und einen Sohn sowie eine Tochter hatte. Auch dies war korrekt. Ich beschrieb Sohn und Tochter anhand von Größe, Aussehen und Alter. Auch seine Frau beschrieb ich, die vom Wesen her freundlich und harmoniebedürftig war. Ich war selbst überrascht, wie treffsicher ich dies alles wahrnehmen und wiedergeben konnte.
Wie konnte dies so einfach funktionieren?
Was war das Geheimnis?
Nun, in dem Moment, in dem meine Lehrerin mich anwies, etwas über das Leben meiner Testperson herauszufinden, lenkte ich meine Absicht, also meine Konzentration, auf dieses Thema. Die Informationen erschienen einfach, wie bei einem Teleskop, das man beim gewünschten Punkt in der Ferne scharf stellt. Später gehen wir noch einmal genauer auf das Thema ›Absicht setzen‹ ein. Dies hat nichts mit Zwang, Ehrgeiz und Kontrolle zu tun, was klassisch auf Konzentration zutrifft, denn die Erwartung, etwas Bestimmtes erreichen, sehen oder spüren zu wollen, blockiert die feinstoffliche Wahrnehmung garantiert. Somit verkleinert sich das Spektrum der Möglichkeiten erheblich.
Die Begeisterung meiner Testperson war auch in seiner Aura sichtbar. Über die Farben stülpte sich eine Mischung aus hellem Blau, Türkis und hellem Grün wie eine zusätzliche Hülle. Vergleichbar ist dies mit der erweiterten Realität (englisch: Augmented Reality), von der man in Technik und Wissenschaft spricht. Bei AR-Anwendungen werden mindestens zwei Bilder übereinandergelegt, wobei alle Schichten semitransparent sind, sodass keine visuellen Informationen verloren gehen. Analog kann man diese auch bei der Hellsichtigkeit anwenden. In diesem Fall wird über die Sicht des physischen Auges die Ebene der feinstofflichen Sicht gelegt. Dadurch können wir die feinstoffliche Aura über den physischen Körper legen und beides erscheint als eins.
Viel interessanter als die Farben der Aura finde ich das Wahrnehmen der Aura mit einer gewissen Absicht, um Informationen für den Klienten herauszufinden und zu filtern. Möchte jemand z. B. eine Standortbestimmung, also ein Aura Reading mit allen Aspekten des Lebens, dann schaue ich zunächst einmal, welches die vorherrschenden Themen sind. Anschließend lasse ich mich führen und folge den Themen wie einem roten Faden. Diese Führung geschieht aber nicht durch die geistige Welt, sondern durch das Höhere Selbst des Klienten. Mir ist es wichtig, dies hervorzuheben, schließlich muss ich mir als Sensitiver und Medium jederzeit bewusst sein, woher Informationen kommen.