Reiseführer
durch die
Anderswelt
Die Kunst des Sterbens
Auflösen von Angst und Tabus
© 2019 Rüdiger Syring
Verlag & Druck: tredition GmbH, Hamburg
ISBN |
|
Paperback |
978-3-7482-3716-7 |
Hardcover |
978-3-7482-3717-4 |
e-Book |
978-3-7482-3718-1 |
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
……… und Jesus sprach:
„Wahrlich, ich sage Euch, es gibt keinen Tod für die, welche an das kommende Leben glauben. Was Ihr für den Tod haltet, ist das Tor zum Leben, und das Grab ist die Pforte der Auferstehung für die, welche glauben und gehorchen. Trauert nicht noch weinet um die, die Euch verlassen haben, sondern freuet Euch lieber über ihren Eintritt in das Leben“.
(Johannes-Evangelium, Kapitel 94)
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Leben heißt loslassen
Vom ewigen Kommen und Gehen
Ebenen unserer Existenz
Es gibt kein Oben und kein Unten
Die Astralwelt
Die Beschaffenheit der Geistigen Welt
Psychogramm der Seele
Vom EGO zur Essenz
Die Seelenfamilie
Archetypen der Seele
Der Seelenplan
Gesetze der Anziehung und Polarität
Der Inkarnationsvertrag
Lektionen statt Privilegien
Die beseelte Natur
Von Erdgeistern und Gnomen
Karma
Gesetz von Ursache und Wirkung
Sinn des Lebens
Kreislauf der Inkarnationen
Morphogenetische Felder
Rückkopplung mit der Ur-Matrix
Mythos Tod
Verborgene Sehnsüchte und Ängste
Hilfen für den letzten Weg
Vorsorge schafft Entlastung
Was passiert beim Sterben?
Mit Lichtgeschwindigkeit ins Jenseits
Nahtoderfahrungen
Beweise für ein Leben nach dem Tod?
Selbstbestimmtes Sterben
Pro und Contra
Blut- und Organspende
Von Humanität keine Spur
Kontakte zu Verstorbenen
Wir bleiben dauerhaft verbunden
Channeling
Gott bleibt Glaubenssache
Okkultismus & Magie
Verwünschungen, Voodoo & Satanismus
Exorzismus und Kirche
Befreiung vom Bösen hat Renaissance
Fremdenergie & Clearing
Vom Erkennen zum Trennen
Neues Diagnose-Verfahren
Tele-Radiästhesie/Fernabfrage
Die Verantwortung beim Clearing
Elementale und negative Emotionen
Schutz-Suggestionen
Auflösung von Elementalen/Emotionen
Ablösen von Flüchen/Verwünschung
Epilog
Über den Autor
Literaturverzeichnis
Einleitung
Der Opa stirbt. Das Kaninchen bewegt sich plötzlich nicht mehr. Jemand ist schwer krank. Das Thema Tod und Sterben ist keineswegs eines, das nur Erwachsene betrifft. Ebenso die Frage, die uns seit Urzeiten bewegt: Was passiert eigentlich nach dem Tod? Welche Jenseitsvorstellungen haben die großen Weltreligionen? Wie behält man verstorbene Verwandte, Freunde und Bekannte in Erinnerung?
Soll ich mich für die Organspende entscheiden oder dagegen und ist mit dem Hirntod wirklich das Leben beendet?
Können wir wissen, ob es ein Leben nach dem Tode gibt? Und wenn ja, wohin geht die Seele? Und was geschieht mit jenen Verstorbenen, die an der irdischen Dimension „hängen bleiben“, weil über den Tod hinaus die Seele nicht loslassen kann?
Der Tod hat in unserem Alltag oft keinen Platz. Nur wenige wissen daher, was sich im Sterbeprozess abspielt und was eigentlich „tot“ bedeutet. Auch um Ängste abzubauen, ist es sinnvoll, über die Abläufe informiert zu sein. Dazu wurde dieses Buch geschrieben!
Jährlich sterben in Deutschland etwa 850.000 Menschen. Zusammen mit den Angehörigen sind über drei Millionen Menschen betroffen. Und die heutige Generation ist dem Tod gegenüber so rat- und hilflos, wie es wahrscheinlich keine bisher war. Insbesondere, was nach dem Sterben kommt, ist für viele Menschen ein Mysterium, das nicht selten tabuisiert und verdrängt wird. Vor dem körperlichen, steht oft der soziale Tod. Schwerstkranke werden viel zu selten umfassend betreut, Angehörige häufig aus Unsicherheit allein gelassen. Hilfe bei körperlichen, psychischen, spirituellen und sozialen Problemen kommt zu kurz. Dieses liegt sehr häufig daran, dass die meisten Menschen in Krankenhäusern sterben, diese Häuser aber nicht als Orte des Sterbens zu verstehen sind.
Und dann ist da die Angst. Das "Kleben" am Leben, der Überlebenswille, alles dies sind Bestandteile unserer Biologie.
Je größer das Ego des Menschen ist, desto mehr wird er sich gegen den Tod wehren, desto mehr glaubt er, unersetzlich zu sein. Die Evolution hat unsere Ängste so programmiert, dass sie uns beim Überleben, nicht aber beim Sterben helfen.
Was aber genau fürchten wir eigentlich an der „Vergänglichkeit“? Sind es all die Dinge, die wir nicht getan haben? Sind es die Dinge, die wir nicht mitnehmen können? Bedauern wir die Chance, ein großer Sportler, Erfinder oder Forscher zu werden, nie ergriffen zu haben, weil wir unsere Talente verkümmern ließen? Bedauern wir es, nie ein Bild gemalt, nie ein Buch geschrieben zu haben oder es versäumten, in ferne Länder zu reisen? Sind es all die Möglichkeiten, die wir verpasst haben? Sind wir verzagt, weil wir unsere Träume nicht gelebt, es womöglich nicht einmal versucht haben?
Sterben heißt Veränderung, sterben heißt, dass wir Abschied nehmen und alles loslassen. Sterben heißt, dass alles weniger wird, Tag für Tag, von Stunde zu Stunde. Unser Körper wird weniger, unsere Wahrnehmung lässt nach, unser Lebenswille versiegt. Wir atmen anders, unser Bewusstsein verändert sich - manche sind verwirrt, unruhig und wieder andere schlafen einfach ein, weil sie ihren inneren Frieden gefunden haben.
Auch wenn jede Schönheit unweigerlich der Vergänglichkeit geweiht ist und alles, was wir je geliebt haben, entwertet scheint, weil wir es letztlich verlieren, unser Leben bleibt dennoch wertvoll.
Sigmund Freud war überzeugt, dass es gerade „die Beschränkung in der Möglichkeit des Genusses ist, die die Kostbarkeit des Lebens erhöht.“
Wir können den Tod nicht verhindern, doch wir können dafür sorgen, dass wir für den letzten Weg gut vorbereitet sind, ihn achtsam und würdevoll gehen und ihn damit wieder als einen Teil des Lebens sehen können, der keine Angst auslöst.
Bei einem Todesfall sind die Hinterbliebenen emotional meist stark belastet und kaum in der Lage, wichtige Entscheidungen zu treffen. Zusätzlich ist es wichtig, bestimmte Schritte und Fristen einzuhalten, wenn ein Angehöriger verstorben ist. Für das Tun oder Unterlassen der Ärzte gibt es kein automatisches Mitspracherecht der Familienmitglieder oder Ehegatten. Hierzu sind vorsorgliche Regelungen wie Gesundheitsvollmacht, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht notwendig. Da es viele Schritte zu beachten gibt, finden Sie neben den vorgenannten Themen in diesem Buch auch eine „Checkliste Todesfall“, um sich bereits früh mit den Formalitäten rund um das Sterben zu beschäftigen.
Den Mut zu haben, dem Tod ins Gesicht zu sehen, mildert nicht nur unsere Angst, er macht auch unser Leben lebenswerter, kostbarer und glücklicher. Oder, wie Osho es beschreibt: Wir sterben immer wieder neu.
„Wenn du tief und eindringlich schaust, wirst du tatsächlich sehen, dass du jeden Moment stirbst, weil du dich jeden Moment änderst – etwas entgleitet deinem Wesen, und etwas tritt in dein Wesen ein. Jeder Moment ist eine Geburt und ein Tod. Du fließt zwischen diesen beiden Ufern, Geburt und Tod. Der Fluss deines Lebens ist nur durch Geburt und Tod möglich – und das geschieht in jedem Moment.“ Bereits das Wort „Leben“ ist ohne den Tod undenkbar und umgekehrt.
Was das Sterben für den Menschen so schwer macht, ist die Tatsache, dass wir das einzige Lebewesen sind, das um sein Sterben weiß. Wir können unsere „endliche Zukunft“ und damit auch unseren Tod innerlich vorwegnehmen. Das löst bei vielen Menschen Ängste und Zweifel aus, gibt uns aber auch die Freiheit, das Thema zu verdrängen oder uns frühzeitig darauf einzulassen, sich mit dem Sterben auseinander zu setzen. Der Tod wird auf diese Weise zur letzten großen Herausforderung des Lebens. Auch, weil die Schulwissenschaft uns erklärt, Bewusstsein sei lediglich ein Produkt biologischer Funktionen, dessen Existenz beim Sterben des Körpers für immer aufhört zu bestehen.
Die meisten Kirchen hierzulande schließen sich dieser Meinung an oder vertreten die Ansicht, dass die Seele nach dem Ablegen des Körpers in eine Art Todesschlaf verfällt und erst in ferner Zukunft den Weg zum jüngsten Gericht und zu seiner Sühne gehen muss.
Absicht des Buches ist es, die Welt des Sichtbaren zu verlassen und den ursächlichen Zusammenhängen von Leben und Tod, Schein und Sein, u.v.m auf die Spur zu kommen: Ein „Reiseführer“ auch für jene, die nach Informationen und Techniken suchen, um mit den Methoden der Biofeld-Testung mögliche Energie-Manifestationen fremder Seelenexistenzen, Gedanken-Wesen (Elementale) oder Flüche und Verwünschungen zu analysieren. Manche Seelen wollen nach ihrem Tod in einem fremden Körper weiterleben und in der Materie handeln, weiter sinnliche Erfahrungen machen oder Macht und Einfluss über andere ausüben. Labile oder traumatisierte Menschen, die nicht zwischen fremden und eigenen Gedanken unterscheiden können, überlassen sich dann dem fremden Willen.
Die hier vorgestellten Methoden der Nelya-Analysekarten stellen eine Weltneuheit dar, um Anhaftungen von Fremdenergien, Umweltbelastungen und geopathischen Anomalien zu testen. Sie dienen aber nicht der Behandlung von Krankheiten. Vorrangig geht es um Dys-Balancen der Aura und das „systemische Abfragen“ feinstofflicher Blockaden.
Dabei ist es wichtig, den Menschen in seiner Vollständigkeit zu sehen. Bereits der antike Philosoph Plotin (205 -270 n.Ch.) hatte auf die Einheit von Körper, Geist und Seele hingewiesen: „Die ganze Seele ist in jedem Teil des Körpers und ganz auch in seiner Gesamtheit.“
Wird Ganzheitlichkeit in den modernen Wissenschaften zum Leitgedanken erhoben, spricht man von Holismus (Ganzheitslehre). Dafür muss der Mensch aber bereit sein, etwas zu tun. Eigentlich ist das zu lahm ausgedrückt. Vollständigkeit zu erlangen ist etwas für Kämpfer, weil wir dabei immer mehreren gewaltigen Widersachern begegnen. Da ist beispielsweise die „Seelenkammer der Gewohnheit“, gepaart mit der „Seelenkammer Innerer Schweinehund“ und der „Seelenkammer Ratio“. Letztere ist zu einem riesigen Ballsaal mutiert, in dem der allwissende Professor rauschende Feste feiert und an dessen Thron es niemand wagen sollte, zu rütteln.
Hier bietet sich die Nähe zu „Fentanyl“ an; beides hat etwas Betäubendes, Einschläferndes.
Der reine Verstand ist nämlich ohne Demut, Gefühle und Intuition. Und er reagiert zornig, bisweilen rabiat, wenn er sich mit dem Tod auseinander setzen soll. Wir haben Angst vor dem Ungewissen, vor der Veränderung, Angst, weil wir nicht wissen, was nach dem Tod mit uns geschieht. Dabei ist Angst eigentlich ein ganz normales, sogar ein notwendiges Gefühl.
In den meisten Situationen, in denen sie auftritt, erfüllt sie eine wichtige Warnfunktion und weist uns auf Gefahren hin. Eigentlich steckt in vielem, was wir tun, immer auch ein Quäntchen Angst: Wir haben Angst, uns zu verletzen, Angst zu versagen, unseren eigenen oder den Ansprüchen anderer nicht zu genügen. Wir lernen, automatisch Widerstand zu leisten. Wir glauben, das Leben sei von Natur aus heimtückisch und gefährlich, und dies macht es erforderlich, immerfort aufzupassen und beständig nach Gefahren Ausschau zu halten. Aus psychologischer Sicht gesehen liegt unter der Angst ein Teil, der etwas will, was es so gar nicht mehr gibt. Die Sehnsucht nach Heil-Sein und der Unsterblichkeit.
Doch bevor wir sterben, leben wir. Gerade die Begrenztheit unseres irdischen Daseins, das Wissen darum, dass wir keinen Augenblick für immer festhalten können, sondern ihn auskosten müssen, weil er unwiederbringlich ist, sollte uns jeden Tag genießen lassen. Es ist gerade die Beschäftigung mit dem Tod, die unser Leben so wertvoll macht.
Leben heißt loslassen
Vom ewigen Kommen und Gehen
Leben heißt Entwicklung, Veränderung. Leben heißt fließen. Alles, was nicht mehr fließen kann, was sich nicht mehr verändern kann, stirbt. Wenn wir festhalten, verharren wir im Sein. Wenn wir klammern, stirbt die Beziehung. Wenn ein Unternehmen sich nicht mehr verändert, wenn es starr und unflexibel bleibt, bremst das jede Entwicklung. Wenn Sie ein Samenkorn nicht loslassen, kann es nicht wachsen. Es stirbt.
Auch der Mensch stirbt immer wieder neu. Alle sieben Jahre sind wir – rein rechnerisch – ganz neue Menschen: Im Durchschnitt sind die Zellen eines 50-Jährigen gerade mal zehn Jahre alt. Allerdings gibt es im Körper große Schwankungen, denn manche Gewebe sind regelrechte Regenerationsprofis, andere bleiben ein Leben lang erhalten. So bildet der Mensch pro Jahr so viele neue Leberzellen, dass es theoretisch für 18 ganze Organe reicht. Auch sehr statisch wirkende Gebilde wie Knochen baut der Körper permanent ab und wieder auf. Kopfhaare haben eine Wachstumsphase von ca. 5 Jahren, eine Ruhephase von 2-3 Wochen und eine Ausfallphase von 5-7 Wochen. Alles bewegt sich und ist im ständigen Fluss.
Die Redewendung: Ich glaube nur, was ich sehe, ist daher überhaupt keine physiologische Tatsache. Genau das Gegenteil ist wahr: Wir sehen (erfahren) nur, was wir aufgrund unserer Konditionierung glauben. Somit stellt sich die folgende Frage: Was ist die Welt wirklich, wie sieht sie in Wirklichkeit aus, was ist ihre wahre Beschaffenheit? Die Antwort lautet: Es kommt ganz darauf an, wer sie anschaut oder erfährt, und mit welchem Sinnesapparat wir sie betrachten. Die Augenzellen einer Honigbiene etwa können Licht in der für Sie und mich normalen Wellenlänge nicht wahrnehmen, dafür jedoch ultraviolettes Licht. Wenn nun eine Honigbiene von weitem eine Blume „sieht“, dann nimmt sie nur den Duft des Honigs wahr, nicht aber die Blume.
Eine Schlange würde von derselben Blume nur die infrarote Strahlung wahrnehmen; eine Fledermaus das Ultraschall-Echo. Und es gibt Tiere mit „Rundumblick“: Die Augäpfel eines Chamäleons sind an zwei Achsen beweglich aufgehängt. Wir können nicht im Entferntesten erahnen, wie dieser Raum hier für ein Chamäleon aussehen würde!
Nun also, was ist die Welt in Wirklichkeit, wie sieht sie aus, wie ist ihre wahre Beschaffenheit?
Der Neurophysiologe und Nobelpreisträger Sir John Eckles machte folgende Aussage: In Wirklichkeit gibt es keine Farben, keine Stoffe, keine Gerüche, weder Schönheit noch Hässlichkeit. Da draußen gibt es nur pure Energiesuppe. Es ist eine im Grunde genommen formlose, undefinierbare, fließende Quantensuppe, aus der wir im Akt der Wahrnehmung in unserem Bewusstsein die stoffliche Welt konstruieren. Diese stoffliche Welt da draußen ist ein Feld unendlicher Möglichkeiten, das wir im Prozess der Wahrnehmung zu unserer vertrauten stofflichen Realität machen, sozusagen kristallisieren.
Auch Trends kommen und gehen. Zu den Megatrends der vergangenen Jahrzehnte gehört bspw. die Demografie oder die Globalisierung, die bereits seit vielen Jahren andauern, deren volle Tragweite sich jedoch erst noch entfalten wird. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Öffnung der Märkte in Russland, China oder Indien wurden weltweit neue Warenströme geschaffen. Das Internet hat einen weiteren Megatrend erschaffen, der das Leben der Weltbevölkerung nachhaltig verändert hat und weiterhin verändern wird.
Der menschliche Organismus ist so beschaffen, dass die Körperzellen nach einer bestimmten Anzahl von Lebensjahren einem eingebauten "Selbstmordprogramm" folgen - und sterben. Biologen und Evolutionsforscher fragen nun, warum das geschieht, denn es gibt Lebewesen, denen potentiell das ewige Leben beschieden ist. So können Einzeller wie das Pantoffeltierchen unendlich lange leben, weil sie sich immer wieder teilen, und Schwämme werden immerhin mehr als 10.000 Jahre alt.
Die moderne medizinisch-technische Definition vom Tod eines Menschen ist vergleichsweise banal: In der Regel beendet Sauerstoffmangel im Gehirn das Leben. Wenn die Nervenzellen nicht mehr ausreichend versorgt werden, ist kurz darauf keine elektrische Aktivität mehr messbar.
Jahrhundertelang war es für jeden Arzt Alltag, Sterbende auf ihrem Weg zu begleiten. Aber durch den medizinischen Fortschritt ist die Lebenserwartung erheblich gestiegen. Der Tod lässt sich heute oft lange aufhalten. Viele Ärzte, so glaubt der Palliativmediziner Gian Domenico Borasio, ließen sich davon blenden. Das Sterben lässt sich nicht technifizieren und den Tod sollte man nicht tabuisieren: Beides fällt schwer in einer Zeit, in der Jugend, Dynamik und Erfolg hoch im Kurs stehen. Umso größer ist die Angst vor dem Danach. Die könne er seinen Patienten nicht nehmen, meint Borasio.
Doch auch der Älteste und Weiseste stirbt irgendwann. „Eine Theorie besagt, dass es evolutiv sinnvoll ist, zu sterben: Dadurch macht das Individuum Platz für die nächste Generation. Denn der größte Konkurrent um Ressourcen ist immer der Artgenosse“, sagt der Zoologe Gerhard Haszprunar, Lehrstuhlinhaber der Lud-wig-Maximilians-Universität München. „Möglicherweise erhöht der eigene Tod ab einem bestimmten Zeitpunkt die Überlebenschancen der Nachkommen. Schon mit den heutigen 80 Jahren oder mehr ist der Mensch weit jenseits dessen, was evolutiv vorgesehen ist. Er ist ein Produkt der Evolution und darauf getrimmt, sich fortzupflanzen und das Überleben seiner Nachkommen zu sichern.“
Trotzdem bleibt rätselhaft, wie das Zusammenspiel zwischen Veranlagung, Verhalten und Umwelt genau funktioniert, und wie weit sich die Spanne der mittleren Lebenserwartung noch dehnen lässt. Experten gehen davon aus, dass sie in wohlhabenden Ländern auch weiterhin ansteigen wird. 100 Jahre könnte der Durchschnittsdeutsche in ein paar Jahrzehnten werden. „Wir haben die besten Chancen, die ältesten Menschen zu werden, die jemals gelebt haben“, sagt Humanbiologe Denzel. Für unsere Nachfahren stehen die Chancen auf ein noch längeres Leben hervorragend. Je nach Fortschritt der Wissenschaft, beispielsweise in der Stammzellenforschung, sind noch etliche zusätzliche Jahre denkbar.
Wie alt wir auch immer werden, irgendwann müssen wir loslassen. Abschied nehmen ist ein sehr persönliches Thema, und es gehört zum Leben: Wir müssen unsere Kinder loslassen, wir müssen auf dem Lebensweg Freunde und Freundinnen loslassen, oft eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner. Wenn der Tod bevorsteht, gilt es aber, sich selber loszulassen. Zu diesem Thema gibt es in der Literatur über das Sterben und Loslassen nur wenige Reflexionen. Die deutsche Therapeutin Anne-Marie Tausch hat sich bereits Ende der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts mit der Situation sterbender Krebskranker beschäftigt, und ihre Forschungsarbeit darüber ist bis heute aktuell geblieben. Ihr Buch “Gespräche gegen die Angst” erschien erstmals 1981 und enthält im Kapitel über “Loslassen und Abschied den folgenden Text:
Den meisten Sterbenden fällt es schwer, ‘aufzugeben’, ‘sich selbst loszulassen’. Sie sind in ihrem Leben zu viel ‘Kämpfer’ gewesen, um dem Tod gelassen entgegenleben zu können. Andere dagegen haben Vertrauen zum Leben und auch zu ihrem Tod. Sie sind nicht damit ‘beschäftigt’ zu sterben, sondern warten ab, lassen die Ereignisse auf sich zukommen, lernen, entwickeln sich dabei weiter. Eine Patientin: „Es wird zunehmend leichter. Manchmal ist es noch sehr schmerzlich, aber ich lerne, Abstriche zu machen, Abschied zu nehmen von kleinen Dingen, von Hoffnungen, Wünschen, Erwartungen.“
Auch von seinem Körper lernt mancher Sterbende, sich mehr und mehr zu lösen. Er klammert sich nicht an ihn, sondern lässt ihn gleichsam zurück – und damit auch den Schmerz: „Ich lasse den Schmerz zu, selbst wenn ich meine, es geht über die Grenze hinaus, dass ich mich sozusagen auflöse. Wenn ich den Schmerz zulasse und sage: So, nun immer tiefer hinein, dann ist es der Schmerz, der sich auflöst.“
Das Loslassen des Körpers, das Aufgeben von Fragen und quälenden Gedanken, der Verzicht auf das Sorgen für andere und um andere – all diese Vorgänge wirken sich entspannend auf den Sterbenden aus. Er fühlt sich frei, seinen Weg zu gehen: „Und dann merkte ich plötzlich: Ich muss nicht mehr bleiben! Dies ist ein befreiendes Gefühl.“ Auch Angehörige können und sollten dieses Loslassen unterstützen.
Wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, und der Kranke von Tag zu Tag schwächer wird, spüren die Angehörigen, dass ihr Familienmitglied bald sterben muss. Je nachdem, wie intensiv die Beziehung zu dem Kranken ist, können auch bei ihnen die gleichen heftigen Gefühlsreaktionen auftreten wie beim Sterbenden selbst: Sie wollen zeitweise nicht glauben, dass der Betroffene wirklich sterben wird, sind wütend und haben Angst. Auch sie durchleben ein Wechselspiel von Hoffnung und Verzweiflung oder sind zutiefst traurig und deprimiert, wenn der Tod unausweichlich bleibt. Oftmals empfinden Angehörige auch Schuldgefühle gegenüber dem Betroffenen. Tiefe Gefühle gehören zum Prozess des Abschiednehmens. Sie sind wichtig und helfen, den drohenden Verlust zu verarbeiten. Manchmal ist der Kranke bereit zu gehen, aber der Angehörige kann ihn nicht loslassen. Klammern Sie sich nicht an ihn. Erlauben Sie ihm zu gehen.
Ebenen unserer Existenz
Es gibt kein Oben und kein Unten
Es herrscht die Vorstellung, dass es unendlich viele Ebenen der Existenz oder der Realität gibt. Und nur weil wir sie nicht wahrnehmen, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt.
Unter Ebenen verstehen wir normalerweise Lagen, die aufeinandergestapelt sind, wie Kisten auf einer Palette. Es gibt eine klare Reihenfolge von Unten und Oben. Es fällt schwer, sich vorzustellen, dass unterschiedliche Ebenen - entsprechend dem individuellen Bewusstsein – ganz unterschiedlich wahrgenommen werden. Es gibt kein Hier und Dort. Schon die Quantenphysik lehrt uns: Alles ist Hier und Jetzt. Die Entwicklungsstufe der Seele und das damit verbundene Bewusstsein erzeugt die jeweilige Realität.
Burkhard Heim formuliert es so: „Unsere fünf Sinne haben nur einen bestimmten Wahrnehmungsbereich, in dem sie etwas registrieren können. Das ist jeweils nur ein Ausschnitt von dem, was wirklich vorhanden ist. Wir erkennen und registrieren dieses Meer aus Energie aus einem bestimmten Blickwinkel und formen uns ein Bild davon. Das geformte Bild ist weder vollständig noch objektiv richtig, es ist eine Interpretation unserer (Sinnes)- Wahrnehmung. Durch unsere Gedanken sind wir mit dieser Energie verbunden. Wir bestimmen, formen und gestalten mit unseren Gedanken Stück für Stück die Realität.“
Jeder Mensch lebt also in seiner eigenen Realität. Entsprechend seinem physischen Wahrnehmungsvermögen und seinen Wahrnehmungsfiltern, die er braucht, um nicht völlig „wahn“-sinnig zu werden ob der vielen Eindrücke, die unser begrenztes Hirn gar nicht komplett verarbeiten kann. Der menschliche Körper ist begrenzt und mit ihm das Fragment der Essenz (stofflicher Körper), das ausschließlich auf ihn fokussiert ist.
Zu diesem physischen Wahrnehmungsvermögen zählen auch einige Fähigkeiten, die nur wenige Menschen besitzen, z. B die Aura eines Menschen zu sehen, Naturgeister, wie Elfen, Feen und Kobolde wahrzunehmen und Schwingungen von fester, flüssiger oder gas-förmiger Materie zu spüren, wie es z. B. Rutengänger tun. Alles, was Menschen – wie auch immer – wahrnehmen können, gegebenenfalls auch mit Hilfsinstrumenten, gehört zur physischen Ebene.
In der Esoterik weit verbreitet ist das System von sieben negativen und sieben positiven Ebenen, mit der Erde im Mittelpunkt. Ich denke, dieses Modell ist aus irdischer Sicht verständlich. Dennoch ist die Erde nur ein Planet unseres Sonnensystems und es gibt Milliarden – oder noch mehr – andere Galaxien in unserem Universum, die ebenfalls existieren und eine zentrale Stellung einnehmen können.
Das Christentum unterscheidet zwischen Gott (Vater, Sohn und heiliger Geist), Erde, Himmel und Hölle. Es gibt Unterstützung durch die himmlischen Heerscharen, Engel und Erzengel, Selige und Heilige, und es gibt die Versuchung durch das Böse, den Teufel, mit all seinen "dunklen" Helfern. Alle gläubigen Menschen wollen in den Himmel, die Hölle ist nicht attraktiv und wird von den Menschen gefürchtet, wie der Teufel das Weihwasser.
Insgesamt erscheint mir dieser Erklärungsversuch nicht völlig falsch, vielleicht etwas vage und zu eng. Er basiert auf der dualen Vorstellung der physischen Ebene und überträgt diese auf alles, was ist. Auch auf die Geistige Welt.
Der Begriff "untere Ebene", der sehr häufig in Verbindung mit der astralen Welt gebraucht wird, ist im Prinzip nur eine Hilfskonstruktion. In der jenseitigen, feinstofflichen Welt gibt es kein Oben und kein Unten. Entsprechend verhält es sich mit "weiter" und "näher", "vorher" und "nachher" und mit "besser" und "schlechter". Zeitbezüge und Wertungen sind Errungenschaften der dualen Existenz, der Stofflichkeit. Wir brauchen Gegensätze, bis hin zur Unvereinbarkeit, um die Welt zu ordnen. Es sind erst die Ursache-Wirkungs-Ketten, die es dem Menschen möglich machen, komplexe Zusammenhänge unmittelbar zu verstehen. Schwierig wird es auch mit Namen, denn die gibt es außerhalb unserer physischen Ebene nur in den unteren Sphären der Astralwelt. Namen sind hier ein Mittel der Kommunikation, auf den höheren, jenseitigen Ebenen wird telepathisch und durch Schwingungen kommuniziert, da braucht es keine Namen.
MICHAEL, der Erzengel des Rechts und der Gerechtigkeit, legt sich bei der Beschreibung der Ebenen der Existenz auf das System der Sieben fest.
Er nennt sieben Ebenen, die jeweils in sieben Bereiche unterteilt werden. Es sind: Die physische Ebene, die Astralebene, die Kausalebene, die Akasha-Ebene und die drei "höheren" Bewusstseinsbereiche, die mit Mental-, Messianisch -und Buddhistische Ebene bezeichnet werden. Andere esoterische Quellen wiederum nennen die physische, die mentale, die emotionale, die kausale und die astrale Ebene (Juliane Molitor: Übersinnliches & Okkul-tis-mus. Ein Blick in die Ewigkeit).
Aber ist es von Belang, ob es nun sieben verschiedene physische Ebenen gibt oder mehr? Jenseits der physikalischen Ebene gibt es in jedem Fall noch zig andere Energie-Welten und Transformationen. Wenn nach den universellen Gesetzen alles schwingt, dann bewirkt die Bewusstseinsänderung in jedem Fall eine Veränderung der Schwingung. Die Fähigkeit, die Schwingungen zu transformieren und damit ein anderes Bewusstsein zu erlangen, das ist die Lernaufgabe der Seele. Sie „arbeitet“ während ihrer Inkarnationen daran und auch in ihren „Leben zwischen den Leben“. Varda Hasselmann und auch andere Autoren bezeichnen die Ebene der Seelen-Existenz als Essenz mit dem Namen "Astralebene". (Varda Hasselmann: Welten der Seele). Es ist ein Name, der nur der Unterscheidung dient und aus der Tradition stammt, dass der Himmel etwas mit den Sternen zu tun hat (astral = zu den Sternen gehörend). Viele Religionen nennen diese Ebene auch „Jenseits“ und meinen damit Himmel, Reich der Engel und der körperlosen Seelen.
Wichtiger als die Betrachtung der Ebenen scheint mir die Struktur der jenseitigen Schwingung zu sein, die Günther Heede in seinem Buch:„Heilung im Licht der Quantenphysik“ mit „Liebe, Wahrheit und Schöpferkraft“ umschreibt.
Entsprechend sind die höheren Ebenen der Existenz zu verstehen. Die Mentale Ebene hat den Fokus auf "Wahrheit", die Messianische ist das Reich der "Liebe", und die Buddhistische Ebene ist ausgerichtet auf die Schöpferkraft und die Energie der Transformation.
Wichtig und richtig scheint indes noch zu sein, dass alle Ebenen der Existenz miteinander verbunden und die Grenzen durchlässig sind. Unsere Seele ist nur mit einem Teil ihrer Energie hier auf der physischen Ebene manifestiert.Wir (als Seele) haben Zugang und Kontakt zur Astralebene, wann immer die Seele es will. Der Verstand des Menschen kann sie nicht daran hindern; er kann nur verhindern, dass diese Fähigkeit in sein Bewusstsein dringt. Im übrigen ist das „Zeitproblem“ eines der schwierigsten bei der Jenseitsfrage.
Ein reanimierter Patient zu Dr. Raymond MOODY: "Sobald man sich aus dem Erdenkörper gelöst hat, scheint sich alles zu beschleunigen.“ (Dr. R. Moody: Leben nach dem Tod) Höher entwickelten Jenseitigen ist, so sagen sie, "alles gegenwärtig": Vergangenheit, Gegenwart und - bis zu einem gewissen Grade - auch die nächste Zukunft. Da es aber auch im Jenseits eine Abfolge der Ereignisse gibt, muss man auch hier auf eine Art Zeit schließen, nur das Zeitbewusstsein scheint ein anderes zu sein. In einer gechannelten Botschaft von drüben heißt es: "Es wird uns oft schwer, zu bestimmen, was Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist."
Trotzdem werden Zeitvereinbarungen mit Jenseitigen von diesen meist pünktlich eingehalten. Gefragt, wie ihnen das möglich sei, lautete die Antwort: "Wir sehen eure Uhren und eure Sonne". Oder: "Wir kennen eure Erdenzeit." (Doreen Virtue: Himmlische Führung. Kommunikation mit der geistigen Welt)
In einer weiteren Mitteilung von drüben, die sich im Buch von Virtue findet, heißt es: "Arbeit ist auch hier die Würze des Lebens; aber die Arbeit, die mit Mühe verbunden ist, kennen wir nicht mehr. Für Nahrung und Kleidung brauchen wir nicht mehr zu arbeiten. Unsere Arbeit steht ganz im Zeichen der Liebe; sie gilt dem Nächsten, nicht eigenen Interessen."
Dies scheint vorwiegend für höhere Sphären zu gelten, deren Bewohner sich den göttlichen Gesetzen angepasst haben: sie helfen denen, die noch nicht soweit sind; oder denen, die von der Erde kommen. - Helfen, Lernen und Lehren scheint die Hauptbetätigung in höheren Jenseitsbereichen zu sein. "Im Vordergrund steht unser Mühen um die finsteren Sphären," heißt es in einer Mitteilung.
"Es ist reiner Dienst am Nächsten, ohne irgendwelche persönliche Vorteile." (Isabelle Fallois: Die heilende Kraft der Engel) In vielen Jenseitsbotschaften ist auch von Häusern die Rede, ja sogar von herrlichen Palästen, die dort vorhanden seien. Auf eine diesbezügliche Frage lautete die Antwort:
"Unsere Häuser sind so, wie wir uns die Mühe nehmen, sie zu gestalten. So wie Ihr irdische Materie zum Bau Eurer Häuser verwendet, so nehmen wir ätherische Materie und gestalten diese nach unserem Willen. So sind auch unsere Häuser die Produkte unseres Planens. Wir denken und konstruieren. Es ist eine Frage der Gedankenschwingung, und solange wir diese Schwingungen beibehalten, so lange bleibt der betreffende Gegenstand… für unsere Sinne objektiv vorhanden" (Arthur James Findlay : "Gespräche mit Toten", Freiburg 1960).
In den niederen Schwingungssphären bleibt als Verständigungsmittel die herkömmliche Sprache. In (entwicklungsmäßig) mittleren Bereichen der Astralwelt werden noch verschiedene Sprachen gelernt, während auf höheren Ebenen Telepathie das allgemeine Kommunikationsmittel ist und Sprache weitgehend überflüssig macht.
Allgemein wird auch versichert, dass es im Jenseits keinen Tag-Nacht-Wechsel gebe, jedenfalls nicht in der Form wie bei uns. Dasselbe gelte für den Wechsel der Jahreszeiten. Auch Essen und Trinken im Jenseits wird häufig als unnötig bezeichnet. Andere sagen:"Wir können essen, aber es ist nicht, was ihr darunter versteht. Die Früchte, die wir genießen, dienen lediglich der Freude durch ihren herrlichen Geschmack.Verdaut werden sie nicht, sondern geben unserem Leib geistige Kräfte, wie wir sie auch direkt aus der Atmosphäre ziehen… " (Jean Ritchie: Blicke ins Jenseits) In der Regel hat die spirituell entwickelte Seele Einblick in jene unter ihr liegenden Sphären, was umgekehrt nicht der Fall sei. Was sich hingegen auf unserer irdischen Ebene abspielt, das können nur jene Geistwesen sehen und hören, die über die unteren Sphären der Astralwelt noch nicht aufgestiegen sind. Das bedeutet, dass der Entwicklungsstand des Bewusstseins (Rache, Wut, Sucht, Gewalt) darüber entscheidet, ob eine Seele im „Schrecken des Todes steckengeblieben ist“ und weiterhin fasziniert auf die stoffliche Welt schaut, oder ob Wesenheiten die irdische Nabelschnur durchtrennen und in die Essenz der Seelenfamilie zurückkehren.
Diese Essenz, die den Körper als Ausdruck auf dieser irdischen Ebene benutzt hat, bleibt bestehen - und zwar nicht nur als Vorstellung, sondern als erlebte Realität!
Wir Menschen befinden uns in einem großen kosmischen Zyklus von Werden und Vergehen; selbst wenn es uns so scheinen mag, als könnten wir nicht dorthin gelangen, wo wir gerne hin möchten, bekommen wir immer wieder Zeichen, dass wir mit der universellen Schöpferkraft verbunden sind.
Beim Erleben unserer intuitiven Eigenschaften kommt uns allerdings die Alltagswirklichkeit oft in die Quere, und so gehen wir durchs Leben, ohne uns wirklich dessen bewusst zu sein, wer wir sind und was wir mit unserer Reise auf Erden anfangen sollen. Alles im Leben ist im Fluss: der Körper, die Arbeit, die Beziehungen, selbst unsere Überzeugungen.
Dieses Wissen bildet die Verbindung zwischen unserer Realität und unserer Seelenessenz. Es ist die Stimme des „Höheren Selbst“, die uns begleitet und uns nie verloren geht, egal, was wir tun oder wozu wir uns entscheiden. Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, Ja! Aber was ist daraus entstanden?
Ich bin sicher, Gott wusste, dass wir keinen Fortschritt machen können, wenn wir nicht für eine gewisse Zeit von ihm getrennt sind. Aus diesem Grund schickte er uns zur Erde, damit wir die Freude – und auch das Leid – eines sterblichen Körpers erfahren. Das Leben ist manchmal so schwer, weil wir uns nicht mehr buchstäblich in Gottes Gegenwart befinden. Außerdem können wir uns nicht mehr an das vorirdische Dasein erinnern und müssen uns mehr an das halten, was wir glauben. Gott hat nicht gesagt, es werde einfach sein, doch er hat uns verheißen, dass sein Geist mit uns sein werde, wenn wir ihn brauchen. Wir unternehmen diese Reise durch die irdische und die geistige Welt also nicht allein, auch wenn sich das manchmal so anfühlt.
Die Erfahrungsbereiche der Geistigen Welt
In esoterischen Schriften ist oft nur von "der Geistigen Welt" die Rede, was die Vorstellung nahelegt, sie wäre eine Struktur ungefähr so groß wie die Erde und es würde sich tatsächlich nur um eine einzige Welt handeln.
Yogananda gibt die Aussagen seines Meisters Sri Yukteswar mit folgenden Worten wieder: Das astrale Universum (gemeint ist die Geistige Welt) (…) ist vielhundertmal größer als der physische Kosmos. Die ganze grobstoffliche Schöpfung hängt wie eine kleine massive Gondel unter dem riesigen leuchtendem Ballon der Astralsphäre. Ebenso, wie es viele physische Sonnen und Sterne gibt, die im Weltraum schweben, so gibt es auch zahllose astrale Sonnen- und Sternensysteme.
Tatsächlich sind die Verhältnisse wesentlich komplexer.
So spricht Osho davon (Der Höhepunkt des Lebens), dass sich in der Geistigen Welt nahe der Erde, gewöhnlich viele verwirrte Wesen aufhalten. Es handelt sich um abgespaltene Anteile lebender und toter Menschen, die sich nicht bewusst sind, dass sie den Kontakt zum Körper verloren haben. Sie wissen nicht, wie sie sich in der Geistigen Welt orientieren sollen, oder die starr auf einem materiellen Weltbild beharren, so dass sie nicht in der Lage sind, die feinstoffliche Realität so wahrzunehmen.
Laut Steiner und Brennan steht die Geistige Welt zur irdischstofflichen Dimension in einem ähnlichen Verhältnis wie ein Foto-Negativ zum eigentlichen Bild.Wo in der physischen Welt ein Stein ist, ist in der Empfindungswelt ein Loch und wo in der Empfindungswelt alles ausgefüllt ist, ist in der physischen Welt leerer Raum.
Die esoterischen Autoren sind sich einig, dass jeder Gegenstand und jede Person, die auf der Erde leben, auch einen Körper in der Geistigen Welt besitzen. Umgekehrt aber nicht jedes Wesen, das in der Geistigen Welt verkörpert ist, auch einen materiellen Körper besitzt.
Neben den astralen Gegenstücken der uns bekannten Menschen, Tiere und Pflanzen, gibt es in der Geistigen Welt Schutzengel, Geistführer, Feen, Wassernixen, Kobolde, Gnomen, Halbgötter, Geister, Erzengel, Gefallene Engel (James von Praagh in „Jenseits-Botschaften“) .
Gefühle werden wir in der Empfindungswelt ähnlich wahrnehmen, wie man hier das Wetter sieht: als farbige Nebel, Blitze und dergleichen. Wenn ein Wesen in der Geistigen Welt etwas verdrängt, wird es für ihn unsichtbar. Auch können wir in der Geistigen Welt unsere Aura-Ebenen allein durch die Vorstellungskraft verändern.
Eine Person, der es auf Erden nicht gelungen ist, ein Bewusstsein der Liebe zu entwickeln, wird in der Geistigen Welt in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein. Wenn es dort beispielsweise Tore gibt, die es zu durchschreiten gilt, mag diese Person eines der Tore passieren können, aber das nächste nicht. Möchte sie sich jedoch in jeder Jahreszeit, an jedem Ort und in jeder Zeit bewegen, muss sie vorher einen vollkommen liebesfähigen Charakter entwickelt haben.
Die Qualität des Lebens in der geistigen Welt wird also direkt beeinflusst von der Herzenseinstellung und den Aktivitäten während des Lebens auf Erden. Nachdem die Liebe das Höchste ist, werden die Möglichkeiten, diese Liebe zu praktizieren, nicht nur fortbestehen, sondern noch verstärkt. Die Mittel für geistiges Wachstum sind durch die Dynamik der Liebe, dem Dienen anderer, gegeben. Die Beziehungen der Seelen untereinander in der geistigen Welt sind daher von größter Bedeutung.
Gemäß den Schriften von Emanuel v. Swedenborg (1688-1772) treffen sich Menschen, die auf Erden verheiratet waren, auch in der geistigen Welt. Sie erkennen einander und wollen möglichst zusammenleben, so wie sie es auf Erden getan haben. Da alle irdischen Oberflächlichkeiten abfallen, wird das Paar erkennen, wie sie wirklich innerlich fühlen, was ihre Liebe und ihre Anziehung waren und ob sie tatsächlich gemeinsam weiter leben können. Eine Heirat ohne Liebe und ohne den Segen Gottes wird bald auseinanderfallen. Wenn die Liebe nicht entwickelt ist, ist Wachstum notwendig, bevor das Paar eine solche gesegnete Einheit erfahren und genießen kann. In der Tat lässt der Missbrauch von Liebe und Sex während des Lebens auf Erden eine tiefe geistige Narbe zurück, welche nur durch wahre Liebe in der geistigen Welt behoben werden kann.
Eine Verbindung von Mann und Frau, die wahre Liebe fühlt und lebt, ist somit das größte Geschenk Gottes. Auch können sie in der jenseitigen Welt Sex und erotische Gefühle ähnlich wie auf Erden genießen, nur in einer viel tieferen Weise, weil auch dieses Fühlen geistig wird.
Obwohl die Mehrheit der Menschen nichts davon weiß, findet das Hin und Zurück der Geistwesen zu denen, die sie auf Erden lieben, überall in der Welt Tag und Nacht statt. Wie bereits angedeutet, sind wir uns der geistigen Welt deswegen nicht bewusst, weil die Menschen unfähig sind, geistig zu sehen. Was aber wie ein Traum erscheint, beispielsweise Visionen von Verstorbenen, die wir lieben und Erscheinungen von religiösen Persönlichkeiten, dies alles sind Manifestationen von zurückkehrenden Geistwesen. Der Hauptzweck dieser Besuche dient dazu, diejenigen, die noch auf Erden leben, zu leiten oder um jene, die große Trauer über das Ableben eines geliebten Menschen empfinden, zu trösten. Die Geistwesen arbeiten unentwegt daran, den auf Erden Lebenden in ihrer Entwicklung weiterzuhelfen. Indem sie einen Menschen auf Erden in seinem geistigen Wachstum helfen, erhalten auch die unterstützenden Geistwesen Energie für ihr eigenes Weiterkommen.