Cover

Frank Ebert, Dr. iur., Dr. rer. publ., Ministerialrat a.D.; vormals Leiter der Polizeiabteilung und Vertreter des öffentlichen Interesses im Thüringer Innenministerium; Lehrbeauftragter für Kriminologie an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung; Fachbereichsleiter Recht der Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit in der Wirtschaft; Dozent und Prüfer für Führungskräfte des privaten Sicherheitsbereichs; Gründungspräsident der Thüringer Gesellschaft für Kriminologie; Autor zahlreicher Fachpublikationen, u.a. Mitautor des Lehrbuchs für den Werkschutz.

Wolfgang Foerster, Dipl.-Psychologe, Regierungsoberrat a.D., Sicherheitsberater, vormals Leiter eines Wissenschaftlichen Dienstes an einer Polizeischule und Lehrbeauftragter an einer Verwaltungsfachhochschule, Fachbereich Polizei; Mitglied in den Prüfungsausschüssen „Meister/-in für Schutz und Sicherheit“, „Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft“ und „Sachkundeprüfung – Bewachungsgewerbe“ an der IHK Frankfurt am Main; Seminare zum Thema Sicherheit in der Wirtschaft mit Schwerpunkt Personal- und Organisationsentwicklung; Autor von Fachbüchern, u.a. Mitautor des Lehrbuchs für den Werkschutz.

Rainer von Holleuffer-Kypke, Dipl.-Met., Lehrbeauftragter im Studiengang „Security & Safety Engineering“ an der Hochschule Furtwangen University, ehemals stellvertretender Sicherheitsbeauftragter Karlsruher Institut für Technologie, KIT-Sicherheitsmanagement (KSM), vormals Abteilungsleiter Werkschutz und Werkfeuerwehr Forschungszentrum Karlsruhe GmbH; Referent und Prüfer im Bereich Bewachungsgewerbe bei der IHK Karlsruhe.

Ulrich Jochmann, Dr. phil., Sicherheitsberater, mehr als 25 Jahre in leitenden Positionen der Sicherheitswirtschaft tätig; Fachbuchautor und langjähriges Mitglied der Prüfungsausschüsse „Meister/-in für Schutz und Sicherheit“, „Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft“ und „Sachkundeprüfung – Bewachungsgewerbe“ an namhaften IHK.

Torsten Katschemba, Master of Business Law und zweite Staatsprüfung für das Lehramt an beruflichen Schulen; Diplom-Wirtschaftsjurist (FH). Seit 1996 in der Sicherheitswirtschaft tätig; zuvor in der behördlichen Sicherheit. Daneben seit 2002 Lehrer in der Landesfachklasse Schutz und Sicherheit (Bundesland Brandenburg) am Oberstufenzentrum MOL in Strausberg und seit 2008 Lehrbeauftragter im Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Seit 1998 Fachkraft für Arbeitssicherheit, Brand- und Strahlenschutz.

Werner Pfeiffer, Rundfunk- und Fernsehtechniker, Hauptmann d. Res., Sicherheitsberater; ehemals Leiter Werksicherheit Tenovis GmbH & Co.KG, Frankfurt am Main; Sicherheitsbevollmächtigter; Prüfer für „Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft“ und „Sachkundeprüfung – Bewachungsgewerbe“ bei der IHK-Rheinhessen in Mainz; Autor zahlreicher Fachpublikationen.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek | Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

5. Auflage, 2019

Print ISBN 978-3-415-06390-7
E-ISBN 978-3-415-06392-1

© 2006 Richard Boorberg Verlag

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Inhalt

Vorwort zur fünften Auflage

Abkürzungen

1. Einleitung

2. Rechtsverordnungen über die Prüfung von Schutz- und Sicherheitskräften

3. Ethische Ansprüche an die Sicherungstätigkeit

Handlungsbereich 1
Rechts- und aufgabenbezogenes Handeln

4. Rechtskunde

4.1 Die Einordnung privater Sicherheitstätigkeit in das deutsche Recht

4.1.1 Funktion und Struktur der Rechtsordnung

4.1.2 Grundrechte und Sicherheitstätigkeit

4.1.3 Staatliches Gewaltmonopol und private Sicherheitstätigkeiten

4.2 Rechtsgrundlagen für privates Sicherheitspersonal

4.2.1 Eigentum, § 903 BGB

4.2.2 Besitz, § 854 BGB

4.2.3 Besitzdiener, § 855 BGB

4.2.4 Jedermannsrechte und übertragene Rechte

4.2.4.1 Notwehr, § 32 StGB

4.2.4.2 Nothilfe, § 32 StGB

4.2.4.3 Verteidigungsnotstand, § 228 BGB

4.2.4.4 Angriffsnotstand, § 904 BGB

4.2.4.5 Allgemeine Selbsthilfe, § 229 BGB

4.2.4.6 Selbsthilfe des Besitzers/Besitzdieners, §§ 859, 860 BGB

4.2.4.7 Rechtfertigender Notstand, § 34 StGB

4.2.4.8 Entschuldigender Notstand, § 35 StGB

4.2.4.9 Vorläufige Festnahme, § 127 Abs. 1 StPO

4.2.4.10 Hausrecht

4.2.5 Schadensersatz und Aufwendungsersatz

4.3 Strafrechtliche Aspekte privater Sicherheitstätigkeit

4.3.1 Prüfung der Strafbarkeit

4.3.1.1 Tatbestand

4.3.1.2 Rechtswidrigkeit

4.3.1.3 Schuld

4.3.2 Beteiligung an einer Straftat und Versuch

4.3.2.1 Täter

4.3.2.2 Teilnehmer

4.3.2.3 Versuch

4.3.3 Ausgewählte Straftatbestände

4.3.3.1 Straftaten gegen das Eigentum und Vermögen

4.3.3.2 Straftaten gegen die persönliche Ehre

4.3.3.3 Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit

4.3.3.4 Straftaten gegen die persönliche Freiheit

4.3.3.5 Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs

4.3.3.6 Straftaten gegen die Staatsgewalt und die öffentliche Ordnung sowie sonstige Straftaten

4.3.3.7 Urkundenstraftaten

4.3.3.8 Gemeingefährliche Straftaten

4.3.3.9 Straftaten gegen die Umwelt

4.4 Datenschutzrecht

4.4.1 Begriffsbestimmungen und Anwendungsbereich

4.4.2 Kontrolle des Datenschutzes

4.4.3 Anwendbarkeit von BDSG/DSGVO im Sicherheitsgewerbe

4.4.4 Wichtige Datenschutz-Vorschriften

4.4.4.1 Verarbeitung von Daten

4.4.4.2 Videoüberwachung

4.4.4.3 Folgen von Rechtsverletzungen

4.5 Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht

4.5.1 Arbeitsrechtliche Begriffe

4.5.2 Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis

4.5.3 Grundsätze des Betriebsverfassungsrechts

4.5.4 Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats und Betriebsvereinbarungen

4.6 Waffenrecht

4.6.1 Begriffe und verbotene Waffen

4.6.1.1 Waffen

4.6.1.2 Schusswaffen

4.6.1.3 Tragbare Gegenstände

4.6.1.4 Verbotene Waffen

4.6.2 Umgang mit Waffen und Führen von Waffen

4.6.2.1 Umgang mit Waffen und Munition

4.6.2.2 Aufbewahrung

4.6.2.3 Führen einer Waffe

4.6.2.4 Bewachungsunternehmer

4.6.2.5 Bewachungspersonal

5. Dienstkunde

5.1 Grundsätze der Aufgabenwahrnehmung in den Tätigkeitsfeldern der Sicherheitswirtschaft

5.1.1 Allgemeine Kontrollgrundsätze

5.1.1.1 Präventivkontrollen

5.1.1.2 Repressivkontrollen

5.1.2 Personenkontrolle

5.1.2.1 Betriebsausweise

5.1.2.2 Besucherscheine

5.1.3 Fahrzeugkontrollen

5.1.4 Materialkontrollen

5.1.5 Zustandskontrollen

5.1.6 Aufenthalts- und Verbleibskontrollen

5.2 Grundsätze des Handelns und Tätigkeitsfelder der Sicherheitswirtschaft

5.2.1 Grundsätze des Handelns

5.2.1.1 Analyse der Gefährdungen

5.2.1.2 Bestimmung der Schutzziele

5.2.1.3 Durchführung der Objekteinweisung

5.2.1.4 Beachtung der Dienstanweisungen

5.2.1.5 Vorgehensweisen des Sicherheitspersonals im Objektschutz

5.2.1.6 Beobachtungs- und Kontrollinhalte

5.2.2 Die Tätigkeitsfelder der Sicherheitswirtschaft

5.2.2.1 Torkontrolldienst

5.2.2.2 Empfangsdienst

5.2.2.3 Streifendienst

5.2.2.4 Alarm- und Interventionsdienst

5.2.2.5 Betrieblicher Verkehrsdienst

5.2.2.6 Schließwesen (Schließdienst)

5.2.2.7 Sicherheits- und Ordnungsdienst im ÖPV

5.2.2.8 Parkraumdienste und City-Streifen

5.2.2.9 Veranstaltungsdienste

5.2.2.10 Revierdienst

5.2.2.11 Ermittlungsdienst

5.3 Handeln in besonderen Situationen am Ereignis- bzw. Tatort

5.3.1 Grundsätze des Notfallmanagements/Alarm- und Einsatzpläne

5.3.2 Verhalten bei Schadensereignissen

5.3.3 Verhalten bei Bedrohung

5.3.3.1 Bombendrohung

5.3.3.2 Briefbomben

5.3.3.3 Bioterroristische Anschläge

5.3.3.4 Geiselnahme

5.3.4 Verhalten bei demonstrativen Aktionen

5.3.5 Ermittlungstätigkeiten und Verhalten am Tatort

5.3.5.1 Sicherung von Beweismitteln

5.3.5.2 Befragung

5.4 Grundsätze der Eigensicherung

5.4.1 Basismaßnahmen der Eigensicherung

5.4.2 Eigensicherung bei der Durchführung von Bewachungsaufgaben

5.4.2.1 Eigensicherung bei Personenkontrollen

5.4.2.2 Eigensicherung bei Fahrzeugkontrollen

5.4.2.3 Eigensicherung bei Zustandskontrollen

5.4.2.4 Eigensicherung bei Sach-/Warenkontrollen

5.5 Meldungen und Berichte

5.5.1 Die Meldung

5.5.2 Der Bericht

5.5.3 Das Protokoll

5.5.4 Meldungen und Berichte bei besonderen Ereignissen

6. Brandschutz

6.1 Grundsätze des Brandschutzes

6.1.1 Vorbeugender Brandschutz

6.1.2 Abwehrender Brandschutz

6.2 Einrichtungen des vorbeugenden Brandschutzes

6.2.1 Bauliche Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes

6.2.2 Technische Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes

6.3 Grundlagen der Brandbekämpfung

6.3.1 Verbrennungsvorgang

6.3.2 Brandklassen

6.3.3 Löschmittel

6.3.3.1 Wasser

6.3.3.2 Schaum

6.3.3.3 Sauerstoffverdrängende Löschmittel

6.3.3.4 Löschpulver

6.3.3.5 Sonstige Löschmittel (Sonderlöschmittel)

6.4 Feuerlöscheinrichtungen

6.4.1 Feuerlöscher

6.4.1.1 Aufbau und Beschriftung

6.4.1.2 Tragbare Feuerlöscher

6.4.1.3 Fahrbare Feuerlöscher

6.4.1.4 Weitere Löschgeräte

6.4.2 Feuerlöschanlagen

6.4.2.1 Sprinkleranlagen

6.4.2.2 Kohlendioxid-Feuerlöschanlagen

6.4.2.3 Pulverlöschanlagen

6.4.2.4 Sprühwasserlöschanlagen

6.4.2.5 Wassernebel-Löschanlagen

6.4.2.6 INERGEN®-Löschanlagen

6.4.2.7 OxiReduct-Löschanlagen

6.5 Durchführung von Alarmierungsaufgaben

6.5.1 Brandschutzordnung

6.5.2 Alarmplan

6.5.3 Alarmierungseinrichtungen

6.6 Mitwirkung bei Räumungen und Evakuierungen

6.6.1 Flucht- und Rettungspläne

6.6.2 Brandschutz- bzw. Räumungshelfer

Handlungsbereich 2
Gefahrenabwehr sowie Einsatz von Schutz- und Sicherheitstechnik

7. Arbeits- und Gesundheitsschutz

7.1 Sicherheitsgerechtes Verhalten bei der Aufgabenerfüllung

7.1.1 Grundlagen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes

7.1.2 Aufgaben, Zuständigkeiten und Befugnisse der gesetzlichen Unfallversicherung

7.1.3 Organisation der ersten Hilfe und arbeitsmedizinische Vorsorge

7.1.4 Systematik des DGUV – Regelwerkes

7.1.5 Verantwortung von Unternehmern, Führungskräften und anderen Personen

7.1.5.1 Mitarbeitervertretung

7.1.5.2 Fachkraft für Arbeitssicherheit

7.1.5.3 Betriebsärzte

7.1.5.4 Sicherheitsbeauftragte

7.1.5.5 Arbeitsschutzausschuss

7.1.5.6 Verantwortung von Beschäftigten

7.1.5.7 Verantwortung des Unternehmers

7.1.6 Versicherte Personen

7.1.7 Versicherte Tätigkeiten

7.1.7.1 Arbeitsunfall

7.1.7.2 Berufskrankheiten

7.1.8 Sicherheitskennzeichnung am Arbeitsplatz

7.2 Anforderungen an das sicherheitsgerechte Verhalten im Dienst

7.2.1 Mitwirkungs- und Unterlassungspflichten der Versicherten

7.2.2 Eignung, Befähigung, Dienstanweisung, Unterweisung

7.2.3 Überwachung, Ausrüstung und Mitwirkung der Versicherten

7.2.4 Führung/Haltung/Transport von Diensthunden

7.2.5 Schusswaffen (Ausrüstung/Aufbewahrung/Führen)

7.2.6 Notruf- und Serviceleitstellen (NSL)

7.2.7 Werttransportdienste

7.3 Aufgaben im Arbeits- und Gesundheitsschutz

7.3.1 Überwachung und Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften

7.3.2 Prüfung von Sicherungsobjekten auf Gefahren und auf Sicherheitskennzeichnungen

7.3.3 Handeln bei Arbeitsunfällen

8. Mitwirkung im Umweltschutz

8.1 Grundlagen und Tätigkeitsfelder der Mitwirkung im Umweltschutz

8.1.1 Ziele, Prinzipien und Vorschriften des Umweltschutzes

8.1.2 Aufgabengebiete des betrieblichen Umweltschutzes

8.2 Wahrnehmen von Umweltschutzaufgaben

8.2.1 Überwachungs- und Kontrolltätigkeiten zur Erkennung von Umweltrisiken

8.2.2 Maßnahmen zur Abwehr/Begrenzung von Umweltschäden

8.3 Gefahrklassen und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe und Güter

8.3.1 Gefahrgutklassen

8.3.2 Kennzeichnung gefährlicher Stoffe und Güter

8.4 Kontrollaufgaben im Umgang mit Gefahrstoffen

9. Technische Einsatzmittel sowie Schutz- und Sicherungseinrichtungen

9.1 Bauliche und mechanische Schutz- und Sicherungseinrichtungen

9.1.1 Schutz des Geländes (Perimeterschutz)

9.1.1.1 Zaunanlagen

9.1.1.2 Durchfahrschutz

9.1.2 Einrichtungen zum Schutz von Gebäuden

9.1.2.1 Fassadenhärtung

9.1.2.2 Öffnungs- und Verschlussüberwachung

9.1.3 Einrichtungen zum Schutz von Wertstücken

9.2 Elektronische Schutz- und Sicherungseinrichtungen

9.2.1 Einrichtungen zur Sicherung äußerer Umschließungen und des Freigeländes

9.2.1.1 Oberflursysteme

9.2.1.2 Unterflursysteme

9.2.2 Elektronische Sicherung von Gebäuden

9.2.2.1 Bestandteile einer Gefahrenmeldeanlage

9.2.2.2 Einbruchmeldeanlagen (EMA)

9.2.2.3 Brandmeldeanlagen (BMA)

9.2.2.4 Überfallmeldeanlage

9.2.3 Einrichtungen für die Ein- und Ausgangskontrolle

9.2.3.1 Pforte

9.2.3.2 Tore

9.2.3.3 Zutrittsberechtigungskontrollsysteme

9.2.4 Videoüberwachung

9.2.4.1 Videosysteme

9.2.4.2 Videobildanalyse

9.3 Technische Einsatzmittel

9.3.1 Technische Hilfsmittel für Ein- und Ausgangskontrollen

9.3.2 Technische Hilfsmittel zur Überwachung und Beweissicherung

9.3.3 Einrichtungen und Geräte zum Schutz von Personen

9.3.4 Mittel zur Verkehrslenkung, regelung und sicherung

9.3.5 Personen-Sicherungsanlagen

10. Mittel der Kommunikation, Information und Dokumentation

10.1 Drahtgebundene (leitungsgebundene) Kommunikationsmittel

10.1.1 Telekommunikationsanlagen

10.1.2 Lautsprecheranlagen

10.1.3 Sprechanlagen

10.2 Drahtlose (nicht leitungsgebundene) Kommunikationsmittel

10.2.1 Betriebsfunk (analog)

10.2.2 Bündelfunk

10.2.3 TETRA

10.2.4 Handfunksprechgeräte

10.2.5 Handlautsprecher und Signalmittel

10.3 Funkverkehr

10.3.1 Sprechfunkbetrieb

10.3.2 Funkzelle/Basisstationen

10.3.3 Regeln des analogen Funkverkehrs

10.3.4 Abhörsicherheit

10.4 Informations- und Dokumentationsmittel

10.4.1 Computernetzwerke

10.4.1.1 Lokale Netze

10.4.1.2 Internet und Intranet

10.4.2 Alarmierungssysteme

10.5 Mechanische und elektronische Kontrollsysteme

10.6 Optische Hilfsmittel

10.7 Aufzeichnungsmöglichkeiten

Handlungsbereich 3
Sicherheits- und serviceorientiertes Verhalten und Handeln

11. Verhalten und Situationsbewältigung

11.1 Grundlagen des Verhaltens

11.1.1 Menschenkenntnis

11.1.2 Psychologie

11.1.3 Verhaltenssteuerung

11.1.4 Motive

11.1.5 Motivation

11.2 Wirkungsfaktoren der Person

11.2.1 Selbst- und Fremdbild

11.2.2 Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein

11.2.3 Persönliche Ausstrahlung

11.3 Verhalten beeinflussen

11.3.1 Personenanalyse

11.3.2 Situationsanalyse

11.3.3 Verhaltensfehler

11.3.4 Verhaltensempfehlungen für ausgewählte Tätigkeiten

11.3.4.1 Verhalten bei Menschenansammlungen

11.3.4.2 Verhaltensgrundsätze bei körperlichen Auseinandersetzungen

11.3.4.3 Verhalten in Paniksituationen

11.3.4.4 Verhalten bei demonstrativen Aktionen

11.4 Handhabung von Konflikten

11.4.1 Auftreten von Konflikten

11.4.2 Kreislauf-Modell der Konflikteskalation

11.4.3 Konstruktiver Umgang mit Konflikten

11.4.4 Frustration und Aggression

11.4.5 Deeskalation

12. Kommunikation

12.1 Grundlagen des Kommunikationsprozesses

12.2 Mittel der Kommunikation

12.3 Formen der Kommunikation

12.3.1 Gesprächsführung

12.3.2 Begrüßung

12.3.3 Ansprechen von Persönlichkeiten mit Titel und Ämtern

12.3.4 Befragen von Personen

12.3.5 Unterweisen von Personen

12.3.6 Kommunikation am Telefon

12.4 Kommunikation mit Angehörigen unterschiedlicher sozialer Gruppen

12.4.1 Kommunikation mit Jugendlichen

12.4.2 Kommunikation mit älteren Menschen

12.4.3 Kommunikation der Geschlechter

12.4.4 Kommunikation mit ausländischen Mitbürgern

12.5 Situative Aspekte der Kommunikation

12.5.1 Durchsetzen von Ordnungsregeln

12.5.2 Kritik konstruktiv gestalten

12.5.3 Kommunikation mit Verletzten

12.5.4 Umgang mit Zuschauern

13. Serviceorientierung und Zusammenarbeit

13.1 Qualitätsorientierter Sicherheitsservice

13.1.1 Kundenerwartungen und profile

13.1.1.1 Auftragsbezogene Kunden

13.1.1.2 Aufgabenbezogene Kunden

13.1.2 Qualitätsmaßstäbe der Sicherungstätigkeit

13.1.2.1 Sicherheitsservice

13.1.2.2 Arbeitsgrundlagen

13.1.2.3 Qualitätsmanagement (QM)

13.2 Spannungsfelder der Sicherheits- und Servicetätigkeit

13.2.1 Persönlichkeitsorientierte Spannungsfelder

13.2.2 Aufgabenorientierte Spannungsfelder

13.3 Kooperation in Teams und mit anderen Kräften

13.3.1 Grundlagen der Teamarbeit und Lösen von Teamaufgaben

13.3.2 Grundlagen der Zusammenarbeit/Aufgabenerfüllung mit anderen Kräften

14. Empfehlungen für die Prüfung

14.1 Allgemeine Hinweise

14.2 Schriftliche Prüfung

14.3 Mündliche Prüfung

14.4 Rechtliche Hinweise

Literatur

Anlagen

Stichwortverzeichnis

Lehrbuch Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft

bearbeitet von

Dr. Dr. Frank Ebert

Ministerialrat a. D., Erfurt

Dipl.-Psych. Wolfgang Foerster

Sicherheitsberater, vormals Leiter eines wissenschaftlichen Dienstes an einer Polizeischule, Wiesbaden

Dipl.-Met. Rainer von Holleuffer-Kypke

Lehrbeauftragter im Studiengang „Security & Safety Engineering“ an der Hochschule Furtwangen University, Dozent und Prüfer im Bereich Bewachung an der IHK Karlsruhe

Dr. phil. Ulrich Jochmann

Sicherheitsberater, mehr als 25 Jahre in leitenden Positionen der Sicherheitswirtschaft tätig, langjähriger IHK-Prüfer

Torsten Katschemba

Lehrbeauftragter in der Berufsausbildung für Schutz und Sicherheit und Führungskraft in der Sicherungsdienstleistung; Diplom-Wirtschaftsjurist (FH), Master of Business Law, Zweite Staatsprüfung für das Lehramt an beruflichen Schulen

Werner Pfeiffer

Sicherheitsberater, vormals Sicherheitsbevollmächtigter, Tenovis GmbH & Co KG, Frankfurt

mitbegründet von

Frank Otto

Betriebswirt (VWA), vormals Leiter Sicherungswesen, Köln

5., überarbeitete Auflage, 2019

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Vorwort zur fünften Auflage

In Zeiten hohen Sicherheitsbedarfs und bei der Wahrnehmung routinemäßiger Sicherheitsaufgaben sind Schutz- und Sicherheitskräfte aktiv. Einerseits sind sie dem generellen Auftrag verpflichtet, durch Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung, Gefahren und Schäden von Menschen und Sachwerten abzuwenden. Das kann, abhängig von der jeweiligen Situation, auch „hartes Durchgreifen“ bedeuten. Andererseits ist es erforderlich, professionell zu kommunizieren und auf diesem Wege jenen Service zu bieten, der von „Fachleuten in Dienstkleidung“ erwartet wird. Je besser das gelingt, desto mehr werden Akzeptanz und Anerkennung der Sicherheitstätigkeit gefördert. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Qualifikation des Sicherheitspersonals besonderes Gewicht. Zum einen wissen qualifizierte Mitarbeiter/-innen um die Bedeutung einer adäquaten Ausstrahlung. Zum anderen sind sie in der Lage, in jeder Situation richtig zu handeln und sich konstruktiv in die jeweilige Sicherheitsorganisation einzubringen.

Die Verfasser des vorliegenden Buches, das nunmehr in der fünften überarbeiteten Auflage vorliegt, haben dazu beigetragen, diese Fähigkeiten zu fördern. Das Lehrbuch orientiert sich am gleichnamigen Weiterbildungskonzept des DIHK-Rahmenplans und begleitet Sicherheitskräfte in der Prüfungsvorbereitung sowie bei der Erlangung und Weiterentwicklung der berufsspezifischen Fähigkeiten. Wichtige Schwerpunkte bilden die professionelle Konfliktbewältigung und die Kommunikation, weil sie wesentliche Voraussetzungen für die Akzeptanz und Anerkennung der Sicherheitstätigkeit darstellen. Die Bandbreite der Themen umfasst sowohl theoretische Grundlagen der Rechts- und Dienstkunde als auch praktische Hinweise zum Einsatz technischer und natürlicher Kommunikationsmittel sowie umfangreiche Fachinformationen, u.a. zu Brand-, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Umweltschutz und Serviceorientierung.

Auch bei der Neuauflage waren die Autoren um eine übersichtliche und anschauliche Darlegung des Stoffes bemüht. Ein neues, noch lesefreundlicheres Format sowie eine mehrfarbige Gestaltung des Werkes sollen hierzu beitragen. Mit kurzen Abschnitten und zusätzlichen Gliederungspunkten sind die einzelnen Kapitel noch verständlicher gestaltet. Weiterhin sind auch sonst relevante Passagen nochmals optisch als Hinweis- oder Merksatz hervorgehoben. Zahlreiche Beispiele sowie Empfehlungen für die Prüfung runden das Werk ab.

Große Neuerungen brachte die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) für das Datenschutzrecht ab dem 25.05.2018 mit sich. Die für das Sicherheitsgewerbe relevanten Änderungen sind in dieser Neuauflage berücksichtigt.

Weiterhin eingearbeitet sind die aktuellen Rechtsänderungen, die sich insbesondere im Bereich des Gewerberechts (Änderung der Gewerbeordnung vom 29.11.2018 sowie Neufassung der Bewachungsverordnung vom 03.05.2019) oder durch die Neugestaltung der Normenreihe DIN 77200 ergeben haben.

Besonderer Dank gilt Herrn Fabian Parting, Projektleiter Brandschutz Gruner GmbH, Hamburg sowie Herrn Helmut Kalbfleisch, Ausbildungsleiter WISAG Sicherheit & Service Trainings GmbH, Frankfurt a.M. für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Neuauflage. Ihre konstruktiven Hilfen wurden aufgegriffen und an geeigneter Stelle in diesem Werk eingebracht.

An Stellen im Buch, wo geschlechtsneutrale Formulierungen aus Gründen der Lesbarkeit unterbleiben, sind ausdrücklich stets alle Geschlechter angesprochen.

Stuttgart, im Frühjahr 2019

Der Verlag

Abkürzungen

AbfVerbrG

Abfallverbringungsgesetz

AbwV

Abwasserverordnung

ADR

Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung Gefährlicher Güter

AEE

Alarmempfangseinrichtung

AO

Abgabenordnung

ArbSchG

Arbeitsschutzgesetz

ArbStättV

Arbeitsstättenverordnung

ASR

Technische Regeln für Arbeitsstätten

ASW

Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft

AtG

Atomgesetz

AWAG

Automatisches Wähl- und Ansagegerät

AWUG

Automatisches Wähl- und Übertragungsgerät

BGAO

Betriebliche Gefahrenabwehrorganisation

BBiG

Berufsbildungsgesetz

BBodSchG

Bundes-Bodenschutzgesetz

BDSG

Bundesdatenschutzgesetz

BDSW

Bundesverband der Sicherheitswirtschaft

BetrSichV

Betriebssicherheitsverordnung

BetrVG

Betriebsverfassungsgesetz

BewachV

Verordnung über das Bewachungsgewerbe (Bewachungsverordnung)

BGAO

Betrieblichen Gefahrenabwehrorganisationen

BGB

Bürgerliches Gesetzbuch

BGV

Berufsgenossenschaftliche Vorschriften

BBiG

Berufsbildungsgesetz

BImSchG

Bundes-Immissionsschutzgesetz

BImSchV

Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes

BKO

Betriebliche Katastrophenschutzorganisation (vgl. Gefahrenabwehrorganisation)

BMA

Brandmeldeanlage

BMZ

Brandmeldezentrale

BNatG

Bundesnaturschutzgesetz

BOS

Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben

BUS

Binary Unit System, Datenbus, Linienverbindung zwischen mehreren Geräten

BVerfG

Bundesverfassungsgericht

BVerfGE

Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts

BWaldG

Bundeswaldgesetz

CCD

Charge Coupled Devices (Kamera-Chip)

CMOS

Complementary Symmetry-Metal Oxide Semiconductor (Komplementärsymmetrischer Metall-Oxid-Halbleiter)

DA

Dienstanweisung

DGPS

Differential Global Positioning System (erweitertes satellitengestütztes Navigationssystem)

DGUV

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

DIHT

Deutscher Industrie- und Handelskammertag

DIN

Deutsches Institut für Normung (DNA = Deutscher Normenausschuss)

DSGVO

Datenschutz-Grundverordnung

ELA

Elektroakustische Lautsprecheranlage nach EN 60849

EMA

Einbruchmeldeanlage

EN

Europäische Normung

ES

Einzelschlüssel

ESG

Einscheibensicherheitsglas

FBF

Feuerwehrbedienfeld

FK

Fachkraft

GefStoffV

Gefahrstoffverordnung

GewO

Gewerbeordnung

GG

Grundgesetz

Ggf.

gegebenenfalls

GGVSEB

Verordnung über die innerstaatliche und grenzüberschreitende Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße, mit Eisenbahnen und auf Binnengewässern

GH

Generalhauptschlüssel

GHS

Generalhauptschlüssel

GMA

Gefahrenmeldeanlage

GPS

Global Positioning System (satellitengestütztes Navigationssystem)

GS

Gruppenschlüssel

GSM

Global System for Mobile Communications (D-Netz)

GVG

Gerichtsverfassungsgesetz

HBKG

Hessisches Gesetz über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz

HF

Hochfrequenz

HGB

Handelsgesetzbuch

HGS

Hauptgruppenschlüssel

HS

Hauptschlüssel/Hauptschlüsselanlage

Hz

Hertz

IHK

Industrie- und Handelskammer

IK

Interventionskräfte

IP

Internet protocol

ISDN

Integrated services digital network (digitales Telekommunikationsnetz)

i. V. m.

in Verbindung mit

Kap.

Kapitel

KHZ

Kombinierte Hauptschlüssel-Zentralschloss-Anlage

KrWG

Kreislaufwirtschaftsgesetz

KVP

kontinuierlicher Verbesserungsprozess

LAN

Local Area Network (hausinterne Vernetzungen)

LED

Light emitting diode (Leuchtdiode)

L-NSL-FK

Leitende Notruf- und Serviceleitstellen-Fachkraft

LSN

Lokales Sicherheits-Netzwerk

LWL

Lichtwellenleiter

MPT

Standard für Handfunksprechgeräte

NSL

Notruf- und Serviceleitstelle

NStZ

Neue Zeitschrift für Strafrecht

ÖPV

Öffentlicher Personenverkehr

OGS

Obergruppenschlüssel

OWiG

Gesetz über Ordnungswidrigkeiten

PflSchG

Pflanzenschutzgesetz

PTT

Push-to-Talk (Taste, um den Sprachkanal zu nutzen)

QM

Qualitätsmanagement

QMH

Qualitäts-Management-Handbuch

RFID

Radio Frequency Identification (automatische Identifikation mit Funkübertragung)

RC

Resistance Class

SAA

Sprachalarmanlagen

SGB VII

Sozialgesetzbuch VII. Buch (Gesetzliche Unfallversicherung)

SGB IX

Sozialgesetzbuch IX. Buch (Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen)

StGB

Strafgesetzbuch

StPO

Strafprozessordnung

StrlSchV

Strahlenschutzverordnung

SVHS

Video-Signal-Verfahren (VHS = Home Video System)

TA

Technische Anleitung

TCP

Transmission control protocol (Internet-Transportprotokoll)

TETRA

Terrestrial Trunked Radio (Europäischer Funkstandard)

ÜE

Übertragungseinrichtung

TK-Anlage

Telekommunikationsanlage

UGM

Universelle Gefahrenmeldeanlage

ÜAG

Übertragungsanlage für Gefahrenmeldeanlage

ÜMA

Überfallmeldeanlage

USBV

Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen

UVV

Unfallverhütungsvorschriften

VbF

Verordnung über brennbare Flüssigkeiten

VdS

VdS Schadenverhütung GmbH

VHS

Video Home System (Recorderaufzeichnungsformat)

VSG

Verbundsicherheitsglas

VSW

Verbände für Sicherheit in der Wirtschaft

WaffG

Waffengesetz

WAN

Wide Area Network (Verbindung zu Rechnern außerhalb des Hauses)

WHG

Wasserhaushaltsgesetz

WKG

Wassergefährdungsklasse

WLAN

Lokale Netzwerke ohne Kabelanbindung

WS

Werkschutz

ZA

Zentral-Schlossanlage

ZPO

Zivilprozessordnung

Zentral-Schlossanlage mit übergeordnetem Schlüssel

ZK

Zutrittskontrollanlage

ZKS

Zutrittskontrollsystem

1. Einleitung

In der Sicherheitsarchitektur der Bundesrepublik Deutschland sind Leistungen privater Sicherheitsorganisationen zu einem festen Bestandteil geworden. Betrieblicher Werkschutz aber auch der Einsatz gewerblicher Dienstleister zur Sicherung des öffentlichen Personenverkehrs, zum Schutz von Sportveranstaltungen oder anderer „Events“ belegen diese Tatsache.

Die Gewährleistung der Sicherheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In erster Linie ist der Staat für den Schutz seiner Bürger verantwortlich. Er räumt den Bürgern zugleich aber die Möglichkeit ein, selbst etwas für die Bewahrung von Eigentum und Besitz, ja sogar von körperlicher Unversehrtheit und Leben zu tun. Davon machen sowohl die einzelnen Menschen als auch Unternehmen und Einrichtungen zunehmend Gebrauch. Auf diese Weise hat sich in Deutschland eine Sicherheitswirtschaft etabliert. Herausragende Vertreter dieses Bereichs sind der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) sowie auf Landesebene die Verbände Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft (ASW). Diese arbeiten unter dem „Dach“ des ASW- Bundesverbandes zusammen. Sie fungieren als Selbsthilfeorganisationen der Wirtschaft zur Beratung, Fortbildung und Information ihrer Mitglieder.

Ursprünglich existierten kaum einheitliche Standards für die Ausbildung von Sicherheitspersonal. Anfang 1980 wurde die bundeseinheitliche Prüfungsverordnung für die „IHK-geprüfte Werkschutzfachkraft“ wirksam, mit der erstmals eine öffentlich-rechtlich anerkannte Fortbildungsprüfung für Sicherheitsberufe existierte. Diese fand später durch den „Werkschutzmeister“ eine sinnvolle Ergänzung. Ab Mitte der 1990er Jahre wurden schrittweise die Zugangsvoraussetzungen und beruflichen Abschlüsse für sicherheitsrelevante Tätigkeiten geordnet und in entsprechenden Rechtsverordnungen niedergelegt. Daraus ergibt sich heute folgendes Bild:

Sicherheitsrelevante Studiengänge

Weiterführende Qualifikationen, z.B. für Tätigkeiten im Sicherheitsmanagement

Meister für Schutz und Sicherheit

Fortbildungsqualifikation für die Übernahme von Führungsverantwortung in der Sicherheitswirtschaft

Fachkraft für Schutz und Sicherheit

Ausbildungsberuf für die Sicherheitswirtschaft

Servicekraft für Schutz und Sicherheit

Ausbildungsberuf für die Sicherheitswirtschaft

Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft

Fortbildungsprüfung für „Seiteneinsteiger“ in der Sicherheitswirtschaft

Sachkundeprüfung gem. § 34a GewO

Zugangsvoraussetzung für spezielle Sicherungstätigkeiten

Unterrichtungsverfahren gem. § 34a GewO

Zugangsvoraussetzung für das Bewachungsgewerbe

Tabelle 1: Berufsbilder in der Sicherheitswirtschaft.

Einige IHK führen die Prüfung zur „Geprüften Schutz- und Sicherheitskraft“ als Fortbildungsprüfung, andere als Umschulungsprüfung durch. Dies weisen die einschlägigen Rechtsvorschriften der Kammern aus. Die fachlichen Inhalte sind identisch.

Weitere sicherheitsrelevante Bildungsabschlüsse sind aus der jeweiligen Tätigkeitsspezifik abgeleitet. Darunter fallen z.B. der „Luftsicherheitsassistent“, die „Leitende Notruf- und Serviceleitstellenfachkraft“ (L-NSL-FK), die „Notruf- und Serviceleitstellenfachkraft“ (NSL-FK), Personenschutzfachkräfte und andere fachspezifische Qualifikationen. Die „Sicherheitsfachkraft“ (eigentlich Fachkraft für Arbeitssicherheit) hingegen ist eine durch die Berufsgenossenschaften entwickelte Qualifikationsform, die sich auf Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, den so genannten Safety-Bereich, bezieht.

Unter Safety wird die Vorsorge gegen eher „zufällige“ Schadensereignisse, die z.B. durch Naturgewalten ausgelöst werden können oder ihre Ursache im Versagen der Menschen – z.B. durch fahrlässiges Verhalten – haben, verstanden. Hier werden u.a. die „Mitwirkungsaufgaben“ eingeordnet, bei denen das Sicherheitspersonal Aufgaben im Brandschutz, Umweltschutz oder Arbeits- und Gesundheitsschutz erfüllt (siehe auch Kapitel 6, 7 und 8). Diese haben überwiegend vorbeugenden Charakter. Sie zielen im Ereignisfall darauf, Schäden weitgehend zu verhüten oder – soweit möglich – zu begrenzen.

Daneben steht der Begriff Security, der alle Sicherheitsaktivitäten zusammengefasst, die der Verhinderung vorsätzlicher Handlungen dienen. Darunter fallen – um nur einige zu nennen – das Behindern von Angriffen auf Personen, das Verhindern von Eigentumsdelikten, Sachbeschädigungen oder aber von Verletzungen des Geheimbereichs. Selbstverständlich steht hierbei stets die Prävention im Vordergrund. Zugleich muss die Befähigung zur Gefahrenabwehr gegeben sein.

Merke

Safety: Schutz vor menschlichem und technischem Versagen sowie Naturereignissen.

Security: Schutz vor vorsätzlich herbeigeführten Ereignissen und Angriffen.

Das Lehrbuch orientiert sich an der Prüfungsverordnung für Schutz- und Sicherheitskräfte. Die Verfasser haben – ausgehend von den für die Sicherheitswirtschaft charakteristischen Handlungsbereichen – eine Vielzahl von Fachinformationen zusammengestellt. Dazu gehören Darlegungen zur Rechts- und Dienstkunde, zum Arbeits-, Brand- und Umweltschutz sowie zur Bewältigung von Notfällen ebenso wie zur zwischenmenschlichen Kommunikation und Situationsbewältigung – bis hin zur Konfliktvorbeugung und -deeskalation. Außerdem wird speziellen Aufgabenfeldern wie der Zusammenarbeit in Teams und mit anderen Kräften sowie der Qualitätssicherung die gebotene Aufmerksamkeit gewidmet.

Auf Grund seines breiten inhaltlichen Spektrums ist der Nutzwert des Lehrbuches nach Absolvieren der Prüfung keinesfalls erschöpft. Das Werk kann durchaus als aussagekräftiges Kompendium für vielen Tätigkeitsfeldern der Sicherheitswirtschaft verstanden werden.

2. Rechtsverordnungen über die Prüfung von Schutz- und Sicherheitskräften

Mit dem Inkrafttreten der Rechtsvorschriften zur Einführung des Ausbildungsberufes „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ endete zugleich die Gültigkeit der bundeseinheitlichen Prüfungsverordnung für die „Geprüfte Werkschutzfachkraft“. Letztere hatte – als öffentlich-rechtlich anerkannte Prüfung – über viele Jahre hinweg für einheitliche Standards bei der Qualifikation von „Seiteneinsteigern“ in die Sicherheitswirtschaft gesorgt. Diese ungewollt entstandene „Lücke“ versuchten verschiedene Bildungsträger wieder zu schließen. Da derartige Bemühungen jedoch nicht konzertiert abliefen, entstanden in kurzer Zeit mehrere Fortbildungsmodelle, die allerdings in ihrer inhaltlichen Struktur voneinander abwichen. Das widersprach den Interessen der betrieblichen Werkschutzorganisationen und der gewerblichen Sicherheitsdienstleister, denen ein vergleichbares Ausbildungsniveau wichtig war. Daher bemühten sich ASW und BDSW um eine Lösung, die auch für den Quereinstieg in die private Sicherheit einen einheitlichen Rahmen sicherte. Auf dieser Basis wurde ein Arbeitskreis gebildet, dem Sachverständige der Sicherheitswirtschaft und der Erwachsenenbildung angehörten. Dieser setzte sich zu gleichen Teilen aus Vertretern der IHK, der ASW und des BDSW zusammen. Das Gremium erarbeitete unter dem Dach des DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag) ein fundiertes Konzept für eine ergänzende Qualifikationsstufe, die „Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft“. Die auf dieser Grundlage entwickelte Empfehlung des DIHK (nachfolgend abgedruckt) wurde inzwischen von zahlreichen IHK nach § 59 i.V.m. § 79 Abs. 4 BBiG als Prüfungsverordnung beschlossen.

Wer die Prüfung ablegen will, muss grundsätzlich folgende Voraussetzungen erfüllen:

a) Vorhandensein eines anerkannten Berufsabschlusses und eine mindestens zweijährige Berufspraxis in der Sicherheitswirtschaft (z.B. gewerbliches Bewachungsunternehmen, betriebliche Werkschutzeinheit) oder

b) eine fünfjährige Berufspraxis, von der mindestens drei Jahre in derSicherheitswirtschaft absolviert sein müssen, und

c) ein Lebensalter von mindestens 24 Jahren und

d) nachweisliche Teilnahme an einem „aktuellen“ Erste-Hilfe-Lehrgang (nicht „älter“ als 24 Monate).

Eine gewisse Öffnung dieser Zugangsvoraussetzungen ergibt sich aus § 2 Abs. 3 der Prüfungsverordnung.

Die Prüfung gliedert sich in drei Handlungsbereiche. Diese wiederum sind in verschiedene Qualifikationsschwerpunkte unterteilt. Denen wurden unterschiedliche Qualifikationsinhalte zugeordnet. Aus der nachfolgenden Übersicht geht die detaillierte Gliederung hervor: