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Neville Goddard

„Sei still und wisse, ICH BIN Gott“

Ausgewählte Texte von Neville,

interpretiert von Benno Schmid-Wilhelm

Wenn Bibelleser und Erfolgssucher dies verstünden, wäre ihr Leben leichter und erfolgreicher

Das erste Prinzip

Wie Sie Ihre schöpferische Vorstellungskraft konstruktiv nutzen

Verfasser: Neville Lancelot Goddard

Zusammenstellung und Übersetzung:

Benno Schmid-Wilhelm

Titelbildgestaltung:

Vaughan Davidson

Herausgeber:

I-Bux.Com

Wissen, das Ihr Leben gestaltet

Verlag:

tredition GmbH, Hamburg

ISBN:

978-3-7439-6119-7 (Paperback)

978-3-7439-6120-3 (Hardcover)

978-3-7439-6121-0 (E-Book)

Inhaltsübersicht

Vorwort

Kapitel 1: Ihr grenzenloser Wert

Kapitel 2: Missbraucht nicht den Namen des Herrn!

Kapitel 3: Der Wunsch

Kapitel 4: Machen Sie Wein?

Kapitel 5: Gott erkennen

Kapitel 6: Alles ist Bewusstsein

Kapitel 7: Gerechtigkeit

Kapitel 8: Der vollkommene Wille Gottes

Kapitel 9: Seid Täter des Wortes

Kapitel 10: Die kostbare Perle

Kapitel 11: Besinnung auf das Selbst

Kapitel 12: Ihr Schicksal

Kapitel 13: Ihre persönliche Autobiografie

Kapitel 14: Der menschliche Geist

Kapitel 15: Das Ich-Gefühl

Kapitel 16: Der Wein der Ewigkeit

Kapitel 17: Wach auf, der du schläfst!

Kapitel 18: Das Gleichnis von der kostbaren Perle

Kapitel 19: Das Gesetz der gleichartigen Ernte

Kapitel 20: Israel Regardie über Neville Goddard

Weitere Werke von Neville

Kurzbiografie

Bonus

Vorwort

Wie alles auf dieser Welt entstand auch dieses Buch aus einem Gedanken. Neville lehrte bis zu seinem Tod im Jahre 1972 und erklärte, dass wir das Leben auf drei Ebenen begreifen sollten:

wörtlich,

psychologisch und

spirituell.

Die meisten seiner Vorträge und Bücher - von denen es mittlerweile mehrere deutschsprachige Fassungen gibt (siehe Seite 192) - behandeln die spirituelle Ebene. Gerade aus diesem Grunde soll im vorliegenden Band überwiegend auf die zweite, die psychologische Ebene, eingegangen werden, da diese den Unterbau für die höhere spirituelle Ebene bildet.

Wer sich mit dieser Materie noch nicht beschäftigt hat, wird vermutlich erst mal geschockt sein: Immerhin lehrte Neville, dass der Mensch gottgleich sei und er interpretierte die Bibel nicht als religiöses oder historisches Werk, sondern als psychologisches Schauspiel, das sich jetzt in jedem einzelnen Menschen abspielt.

Wer sich hierfür interessiert, wird vor allem in der Übersetzung „Die geheime Psychologie biblischer Prinzipien“ fündig.

Bedenken Sie zum besseren Verständnis bitte auch folgendes:

Wenn Neville vom „Menschen“ spricht, meint er die irdische Außenwelt; die Begriffe „Vorstellung“ oder „Vorstellungskraft“ verwendet er, um die geistige Innenwelt zu beschreiben.

Verstehen Sie sich selbst deshalb immer als Doppelwesen: Das eine Wesen begreift die Welt durch die Sinnesorgane, das andere durch die Vorstellungskraft.

Neville war ein begnadeter Redner; er konnte die gesamte Bibel wörtlich aus dem Stegreif zitieren und sprach ohne Notizen.

Dennoch sind Vorträge meist nicht so „druckreif“, wie schriftliche Veröffentlichungen. In Vorträgen werden vielleicht Dinge wiederholt, welche bereits behandelt wurden oder der Vortragende wird durch Zuhörerfragen unterbrochen.

Es handelt sich deshalb nicht um wortgetreue Übersetzungen, sondern eher um sinngemäße Interpretationen. Es wurden Passagen weggelassen und andere hinzugefügt, was zum einen dem besseren Lesefluss dient und dieses Buch zum anderen dem heutigen Sprachgebrauch anpasst.

Die Kapitelbezeichnungen (1 bis 26) dienen lediglich der besseren Auffindbarkeit.

Kapitel 1:

Ihr grenzenloser Wert

Mit den folgenden Ausführungen soll in Ihnen, im Menschen, eine psychologische Veränderung herbeigeführt werden. Psychologisch gesehen ist die Menschheit eine unendliche Abfolge von Bewusstheitsstufen und Sie, der einzelne Mensch, entsprechen einem Punkt in dieser Reihe.

Die einzige Realität ist das Tiefenbewusstsein. Der Ihnen psychologisch bewusste Aufenthaltsort legt Ihre Lebensumstände fest. Dieses altbekannte Wissen ist im Laufe der Zeit leider bei den meisten Menschen wieder verlorengegangen.

Auf dieser Welt gibt es nur eine einzige Substanz. Diese wird von den Naturwissenschaftlern „Energie“ genannt, in den geisteswissenschaftlichen Schriften wird sie als „Bewusstsein“ bezeichnet.

Man sagt uns, dass das Universum aus Wasser hervorgegangen sei; wenn dies richtig wäre, könnte jedoch daraus wiederum nichts anderes als Wasser entstehen.

Wenn die Grundsubstanz aber Energie (oder Bewusstsein) ist, kann sie sich als Eisen, Stahl, Holz oder etwas anderes offenbaren. Der Mensch nimmt eine Vielzahl äußere Formen wahr und denkt deshalb auch an eine Vielzahl von Substanzen, doch im Grunde sieht er immer nur eine weitere Anordnung ein und derselben Substanz, nämlich des Bewusstseins.

„Alles wird offenbar, wenn es vom Licht aufgedeckt wird.“ * Das Wort „Licht“ steht hier für Bewusstheit, Bewusstsein.

Der vom Menschen in sein Bewusstsein gelassene Zustand ist die Ursache dafür, dass der eine reich und der andere arm ist. Indem sich der Arme sagt: „Ich bin arm“, lässt er den Zustand der Armut zu, ebenso wie der Reiche Wohlstand zulässt, indem er sich sagt: „Ich bin reich“.

Jeder Seinszustand, dem Sie als Mensch stattgeben (Gutes, Schlechtes, Neutrales, Richtiges oder Falsches) muss sich in Ihrer Welt zeigen, denn dadurch, dass Sie diesen Zustand für sich beanspruchen, haben Sie ihn ins Leben gerufen.

Es gibt nur eine einzige Ursache und diese ist das Bewusstsein!

Ihr Bewusstsein ist das Zentrum, von dem aus Ihre Erlebniswelt gespiegelt wird und welches den Zustand, in dem Sie sich derzeit befinden, wiedergibt. „Zustand“ ist in diesem Zusammenhang alles, was Sie für wahr und richtig halten.

Wenn Sie Ihre Welt verändern wollen, müssen Sie deshalb festlegen, was Sie künftig als wahr akzeptieren wollen; erst dann können Sie es verändern.

Sie müssen sich Ihre automatischen Reaktionen auf die Ereignisse unvoreingenommen ansehen, denn Ihre Reaktionen definieren Ihren Zustand.

Sie können Ihren Zustand jederzeit verändern; dazu brauchen Sie nicht einmal außer Haus zu gehen. Sie tun dies, indem Sie Ihre Seinsebene (oder Ihren Seinszustand) verändern.

Dazu ist es nötig, dass Sie sich zunächst ansehen, wie Sie auf die Vorkommnisse des Lebens reagieren. Sollten Ihnen Ihre momentanen Lebensumstände nicht behagen, so machen Sie sich als Erstes deren Ursache bewusst. Erkennen Sie, dass Ihre Lebensumstände nur das gegenständlich sichtbar machen, was Sie in Ihrem Bewusstsein tragen.

Als Nächstes arbeiten Sie innerlich: an Ihrem Bewusstsein. In dem Maße, indem Sie Ihr Bewusstsein verändern, wird sich auch Ihre Außenwelt verändern.

Solange Sie jedoch weiterhin auf das reagieren, was Sie in vergegenständlichter Form vorfinden, knebeln Sie sich an einen bestimmten Bewusstheitsgrad. Um diesen Automatismus außer Kraft zu setzen, müssen Sie auf solche automatische Reaktionen fortan verzichten.

Lassen Sie unschöne Dinge nicht mehr in Ihr Bewusstsein, denn jeder lieblose Gedanke lässt Sie gleichsam in einem psychologischen Schlamm waten. Identifizieren Sie sich stattdessen mit dem Schönen, mit Liebe (dem Christus in Ihnen) und Sie werden auf die grenzenlose Ebene Ihres eigenes Seins emporsteigen und Ihre Lebensumstände verbessern!

Ihr Bewusstseinszustand zieht die Dinge magnetgleich an.

Im entmagnetisierten Zustand ist Stahl lediglich eine wirbelnde Masse von Elektronen; sobald die Elektronen jedoch in eine bestimmte Richtung weisen, wird der Stahl magnetisiert. Zum Magnetisieren wird dem Stahl weder etwas hinzugegeben, noch wird ihm zum Entmagnetisieren etwas weggenommen.

Dasselbe Prinzip gilt auch für Sie! Sie können Ihre Welt verändern, indem Sie Ihre Gedanken neu ordnen und in eine gewünschte Richtung - auf Ihr Ziel hin - lenken.

Achten Sie darauf, wie Sie auf die Geschehnisse reagieren, denn jede Veränderung in Ihrer gedanklichen Ausrichtung - die sich durch Selbstbeobachtung herausfinden lässt - bringt eine Veränderung in Ihrer Außenwelt mit sich.

Es ist wichtig, dass Sie sich angewöhnen, sich unschönen Ereignissen gegenüber, welche für Sie nicht akzeptabel sind, teilnahmslos zu verhalten. Auf diese Weise erwecken Sie Ihr dynamisches Ich. Sobald Sie Ihr inneres Ich gefunden haben, werden Sie feststellen, dass sich die Eigenschaften, die Sie an anderen Menschen verteufein, in Wirklichkeit in Ihnen befinden. Dann kennen Sie das Geheimnis der Vergebung, denn so wie Sie sich selbst vergeben, so wird auch anderen vergeben.

Ausnahmslos alles wird durch das Licht geoffenbart, und alles Geoffenbarte ist Licht.

Sobald Sie einem Gedanken nachgeben, wird er sich offenbaren. Die Dinge entfalten sich aus einer grundlosen Notwendigkeit heraus, denn das Universum kennt keinen ihm innewohnenden Grund.

Es bewegt sich aus der Notwendigkeit heraus, die gedanklichen Konstellationen des Menschen zum Ausdruck zu bringen.

Solange Sie insgeheim eine Neigung verspüren, sich im Schlamm der Selbstbemitleidung und Selbstverurteilung zu wälzen, wird Ihre Erlebniswelt diese Gefühle widerspiegeln. Sobald Sie aber geistig und gedanklich umschwenken und im Gefühl der Harmonie und Liebe leben, wird sich Ihre Erlebniswelt ins Positive verändern.

Falls Sie heute auch nur fünf Minuten bei einer neutralen Selbstbeobachtung verbringen würden, wären Sie erstaunt, wie sehr Sie sich selbst hinters Licht führen. Doch es wäre ein heilsamer Schock, denn er würde Sie ins Licht der Bewusstheit führen, und letztendlich ist das Leben ja eine ständig zunehmende Erleuchtung. Je mehr Licht hereinkommt, umso bewusster wird Ihnen, wer Sie wirklich sind.

Für die Erscheinungen des Lebens gibt es nur eine einzige Ursache. Die Ursache für das, was Ihnen zustößt, können Sie nur entdecken, indem Sie Ihr eigenes Bewusstsein beobachten. Es gibt keinen größeren Tyrannen, als den Glauben an eine Nebenursache! Lassen Sie diesen Tyrannen ziehen, indem Sie sich die einzige Ursache bewusst machen, nämlich Bewusstheit, und das, dessen Sie sich bewusst sind, alsdann sofort verändern. Sie können sich nur selber finden, indem Sie sich Ihre Reaktionen auf die Vorkommnisse genauestens ansehen. Falls Sie aber weiterhin wie bisher reagieren, werden Sie auch weiterhin mit denselben Umständen konfrontiert werden.

Der Grund dafür ist, dass alles, was Sie zulassen, durch Ihr Bewusstsein zum Ausdruck gebracht wird und dass alles, was Sie zum Ausdruck bringen, Ihre Bewusstheit ist.

Stampfen Sie nicht mehr im Schlamm durch das Leben und hausen Sie nicht mehr im Untergeschoss! Die Bestandteile Ihrer Seele umfassen all das, womit Sie sich innerlich einverstanden erklärt haben. Sobald Sie Ihre Seele auf der einen Ebene verlieren, finden Sie - anders ausgestaltet - sie auf einer höheren Ebene wieder. Pflegen Sie immer eine neutrale Eigenschau, denn sobald Sie kritisch werden, fangen Sie sofort an, Ihre Reaktionen zu rechtfertigen und sich mit der beobachteten Sache zu identifizieren.

Alles ist individuell. Kollektive Sicherheit wird individuell angegangen. Lernen Sie, auf eigenen Füßen zu stehen und verlassen Sie sich nicht auf die Gruppe. Sie müssen sich befreien und dies ist nur möglich, indem Sie den tief schlafenden Christus in sich wachrütteln. Geben Sie sich noblen Gedanken hin und Sie werden mit Zins und Zinseszins belohnt werden, denn Ihr Bewusstsein wird sich erweitern und Ihre Welt umgestalten. Geben Sie sich selbst Ihr tägliches Brot, indem Sie sich die Chance geben, sich daran zu erinnern, wer Sie wirklich sind!

Beneiden Sie niemanden um sein Vermögen, kümmern Sie sich um Ihr eigenes. „Verwandelt euch durch die Erneuerung eures Denkens“ * Dies tun Sie, indem Sie die dort eingepflanzten Ideen verändern, denn Sie können Ihr Denken erst ändern, wenn Sie die bisherigen Gedanken verändern.

* Epheser, 5:13

* Römer, 12:2

Kapitel 2:

Missbraucht nicht den Namen des Herrn!

Ihr individueller Bewusstseinszustand ist Ihr Seinszustand und zieht alle Ereignisse herein, die Sie in Ihrem Leben vorfinden. Da Ihre Reaktionen darüber entscheiden, was Sie sind, muss jeder Veränderung in Ihrer Außenwelt ein innerer Seinszustand vorhergehen.

Im siebten Kapitel lesen wir bei Markus: „Hört, was ich euch sage und begreift folgendes: Nichts, was ein Mensch zu sich nimmt, kann ihn vor Gott unrein machen, sondern das, was von ihm ausgeht. Wer Ohren hat zu hören, der höre.“

Wenn Sie sich mit einem Gedanken identifizieren, wird er sich als Handlung oder Ablauf zeigen. Wenn dieser Gedanke lieblos ist, wird er Sie verunreinigen. Entscheiden Sie sich deshalb nur für Gedanken, welche zur Geburt Ihres Wunschbildes beitragen! Sie müssen ständig beobachten, wo Sie sich psychologisch befinden, denn das sind Sie auch. Ihre Stimmung ist ein Hinweis auf Ihren Zustand und Sie veräußerlichen ständig den Zustand, in dem Sie sich innerlich aufhalten.

In den Upanischaden, eine Sammlung philosophischer Schriften und Bestandteil des Veda * ist zu lesen: „Die sich in einen Zustand hineinversetzende Seele übernimmt die Ergebnisse dieses Zustandes. Solange sie sich nicht in den Zustand hineinimaginiert, ist sie von dessen Ergebnissen frei.“ Ihre Seele ist das, womit Sie sich einverstanden erklären.

Wenn Sie sich erfolgsgewiss in die Endsituation Ihres erhörten Gebetes (= der vollzogenen Selbstüberzeugung) hineinfühlen, haben Sie sich innerlich einen Zustand versetzt, und Ihre Seele hat das Szenario des erhörten Gebetes (des erfüllten Wunsches) übernommen.

Falls Sie sich aber nicht in einen Zustand bewegen, bleiben Sie von seinen schönen Ergebnissen frei. Nehmen Sie ein geistiges Vorstellungsbild als wahr an. Identifizieren Sie sich damit und es wird sich über kurz oder lang in Ihrer Außenwelt verwirklichen.

Wenn Sie dies jedoch ablehnen und sich nicht gefühlsmäßig mit diesem Bild identifizieren, sind Sie von den entsprechenden Ergebnissen frei.

Aus diesem Grunde müssen Sie sehr selektiv vorgehen und dürfen sich mit unschönen oder unerwünschten Gedanken nicht mehr beschäftigen.

Im Buch der Könige * ist nachzulesen, dass jene, die den Tempel betraten, ein Lebendtier, zum Beispiel einen Ochsen oder Stier als Brandopfer darbrachten. Diese Opfergaben sind Ihre Leiden. Das sind die Tiere, welche auf Namen wie „Kummer“ oder „Gebrechen“ hören und welche Sie zu opfern haben. So schlimm Ihre Beschwerden auch sein mögen, haben Sie doch kein Recht, sie mit sich herumzutragen und können im Bewusstsein erst dann höher steigen, wenn Sie sich auf dem Opferaltar von Ihren Beschwerden befreit haben.

Das heilige Wasser können Sie nur finden, wenn Sie Ihre Beschwerden aufgeben.

Bei diesem heiligen Wasser handelt es sich nicht um die kirchliche Darstellung, sondern es symbolisiert die zwölf Aspekte des Geistes. Sobald Ihr Geist von den Spinnweben (Beschwerden) befreit ist, wird die Schale mit heiligem Wasser auf den Rücken der Ochsen gelegt und fortan ist Ihr disziplinierter Geist Ihnen zu Diensten, statt dass Sie ihm dienen. Der Stier steht symbolisch für den Geist im ungezügelten Zustand, welchen es zu zähmen gilt (durch Waschen im heiligen Wasser und das Tragen weicher Kleider). Waschen Sie alle schlechten Gedanken heraus und reinigen Sie Ihr Denken. Fangen Sie jetzt damit an, Ihr Denken nur noch auf das Gute auszurichten, dann wir Sie das, was aus Ihrem Mund (Geist) herauskommt, niemals verunreinigen.

„Ich bin“ lautet die Eigendefinition des Unendlichen. „Sage ihnen: Ich bin hat mich zu euch gesandt.“ * Bewusstheit ist die einzige Macht im Universum. Wenn Sie sagen: „Ich bin krank“, dann sind Sie es. Wenn Sie sagen: „Ich bin geborgen“, dann sind Sie es. Durch das erfolgsgewisse Vorabfühlen einer bestimmten Situation können Sie sich den Ergebnissen dieses Seinszustands nicht mehr entziehen. Alles wird aus einem Seinszustand heraus lebendig gemacht und ohne einen solchen Zustand kann nichts geschehen, da Sie nur dem Zustand Leben verleihen, mit dem Sie sich identifiziert haben. Dort, wo Sie sich psychologisch befinden, spielt sich Ihre Realität ab. Daraus folgt: Wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie sich selbst bemitleiden, hören Sie unverzüglich damit auf!

Schwenken Sie auf Glücksgefühle um, denn solange Sie sich mit Selbstmitleid identifizieren, werden Sie die entsprechenden Folgen zu tragen haben.

„Der Schwache sage: Ich bin stark!“ *Warten Sie nicht ab, bis Sie stark sind, bevor Sie so sprechen. Wenn Sie in irgendeiner Hinsicht schwach sind, bekräftigen Sie, dass Sie bereits stark sind. Bleiben Sie bei dieser Annahme und sie wird sich zu einer Tatsache verhärten!

Niemand möge den Namen des Herrn missbrauchen, denn sein Name lautet Ich bin.

Der Rechtschaffene ist sich der Person, die er sein will, bereits bewusst. Er bleibt seinem Vorstellungsbild treu. „Ich werde ihn erretten, denn er kennt meinen Namen“ ** Bauen Sie in sich das Bewusstsein auf, dass Sie bereits der Mensch sind, der Sie sein wollen, und Sie werden aus Ihrem momentanen Zustand errettet werden. Ihr individueller Hunger kann und wird nur dann gestillt werden, wenn Sie sich rechtschaffen in den angestrebten Zustand hineinfühlen und ihn im inneren Wissen der Erfolgsüberzeugung geistig vorwegnehmen.

Falls Sie beispielsweise eine erfüllte Partnerschaft anstreben, fühlen Sie sich bewusst in den Zustand einer harmonischen Liebesverbindung hinein. Sie müssen diesen Zustand vorab fühlen, bevor Sie ihn erleben können.

Sagen Sie Nein zu unschönen Gedanken und akzeptieren Sie sie nicht mehr in passiver Gleichgültigkeit.

Eine Seele muss zunächst einen bildhaften Vorgeschmack des Angestrebten herbeifühlen. Denken Sie immer daran, dass das Bewusstsein die einzige Ursache für die geerntete Frucht ist!

Für alles, was Ihnen in der Vergangenheit zugestoßen ist, was Ihnen jetzt zustößt und noch zustoßen wird, tragen Sie selbst die Verantwortung, denn diese Dinge konnten und können nur eintreten, wenn Sie ihnen Ihre Erlaubnis geben. Geben Sie fortan Ihre Erlaubnis nur noch solchen Gedanken, welche von der Erfüllung Ihres Wunsches ausgehen, auch wenn Ihre Sinne vorerst hierfür noch keine Bestätigung liefern. Verzichten Sie auf den tierischen Instinkt, zu leiden und sich in Gefühlen des Verletztseins und des Selbstmitleids zu baden.

Die psychologische Zunge ist ähnlich wie die körperliche. Wenn Sie jemand ärgert oder verdrießt, wenden Sie sich ab und halten Ihre geistige Zunge fern von den wunden Punkten der Abneigung, denn Ihre geistigen Selbstgespräche produzieren Ihre Zukunft. Opfern Sie Ihr Leiden und zähmen Sie Ihr Denken, denn es wird uns gemahnt: „Selig die Sanftmütigen (Gezähmten), denn sie werden das Erdenreich besitzen.“ *

Kleiden Sie sich in Freude und frohe Botschaften und Sie werden - gekleidet in Ihr unsterbliches Gewand der Liebe - Ihr Allerheiligstes betreten.

In Ihrem Leben gibt es einen Rhythmus, den Sie weder hören noch sehen können, und Ihre Ausdünstung ist einzigartig.

Wenn es nicht so wäre, könnte Sie ein Fährtenhund niemals aufspüren. Sie sind jedoch einzigartig; nur Sie strahlen diese Seinsebene aus. Bedenken Sie auch, dass Sie die Ausstrahlung eines anderen Menschen durch Ihre eigene wahrnehmen, weshalb Sie bei der Beurteilung vorsichtig sein sollten. Letztendlich sehen Sie nur das, wofür Sie für diesen anderen Menschen halten.

Selbstzufriedenheit ist ein Fluch. „Selig sind, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden.“ * Bringen Sie Ihre Vorstellungskraft unter Kontrolle und getrauen Sie sich, für sich einzustehen. Achten Sie auf Ihre Gedanken und disziplinieren Sie sie so, dass sie vom wissenden Gefühl des bereits erfüllten Wunsches aus fließen, denn Sie sind erst dann wach, wenn Ihre Außenwelt friedlich und Ihre Innenwelt dynamisch ist.

Versuchen Sie nicht, andere Menschen über Diskussion dazu zu bewegen, ihrem Elend zu entfliehen. Es steht geschrieben: „Der Unreine bleibe unrein, der Gerechte handle weiter gerecht und wer fromm ist, der sei weiter fromm.“ ** Dem Menschen ist es gegeben zu denken und jeder kann für sich selbst denken.

Sobald etwas vom Bewusstsein akzeptiert wurde, wird es sich offenbaren, sei es gut, schlecht oder neutral.

Richten Sie sich nach dieser Wahrheit und werden nie mehr einen Misserfolg zu rechtfertigen haben.

* Schriftliche Sammlung religiöser Texte im Hinduismus.

* Ein Buch des Tanach und des Alten Testaments

* Exodus, 3-14

* Joel, 3,10

** Psalm 91,14

* Matthäus 5,5

* Matthäus 5,6

** Offenbarung 22,11

Kapitel 3:

Der Wunsch

Gott wird Ihnen so erscheinen, wie Sie sind. Der Priester wird Gott als Oberhaupt aller himmlischen und irdischen Dinge sehen. Der Richter wird ihn wiederum als Richter sehen, der ohne Unterlass Strafen verhängt. Für den Hottentotten ist Gott der Stammeshäuptling, der er selbst gerne wäre. Und so erschafft sich der Mensch fortwährend Gott nach seinem eigenen Bilde.

Nur die Wahrheit kann den Menschen erretten. Der Gott, dem Sie bislang huldigten, wird bald nicht mehr Ihr Gott sein. Sie werden lernen, über Ihre bisherige Auffassung von Gott hinauszuwachsen, denn Gott ist unwandelbar; was sich wandelt, ist lediglich die Vorstellung, die Sie sich vom ihm machen.

Der Wunsch ist die Triebfeder des Handelns; ohne einen Wunsch bleiben Sie untätig. Stellen Sie sich selbst die Frage: „Was willst du von mir?“ * und formulieren Sie dann Ihren Wunsch.

Das menschliche Leben ist ein fortwährendes Hungerstillen, und die unendlichen Ebenen der Bewusstheit sind die Mittel zu diesem Stillen. Gesundheit ist ein Wunsch, ein Hunger, der dann gestillt werden kann, wenn im Geist die Vorstellung genährt wird, dass ich gesund bin. Dasselbe gilt für Wohlstand, Seelenfrieden, Harmonie oder Ruhm, denn in jedem dieser Fälle handelt es sich um Bewusstheitszustände.

Identifizieren Sie sich mit Ihrem Wunschzustand. Halten Sie diese Identifizierung aufrecht und dann wird sich - da Sie und Gott im Bewusstsein eins sind - das, dessen Sie sich bewusst sind, im Außen zeigen.

Das Kreuz steht symbolisch für das Leiden. Es gab kein physisches Kreuz, an das ein Mann genagelt wurde, sondern Glaubenssätze, die ein Mann mit sich herumträgt. „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ *

„Sein Kreuz auf sich nehmen“ bedeutet, seine Bewusstheit auf eine höhere Stufe zu stellen, denn meine Ichbinheit ist der Erschaffer meiner Welt.

Der irdische Mensch bewegt sich in der Zeit und lebt darin, aber sein wahres Wesen befindet sich in der Ewigkeit. Man stelle sich die senkrechte Linie des Kreuzes als die Linie des Seins vor, auf der sich unzählige Bewusstheitsebenen befinden. Der bloße Zeitablauf kann Sie nicht besser oder klüger machen. Die Zeit an sich kann nichts tun, damit Sie Ihre Seinsebene verändern, denn die Veränderung findet ausschließlich auf der senkrechten Linie statt, wo Sie Ihr Sein auf eine höhere oder niedere Stufe bringen. Da die Verwandlung unmittelbar bevorsteht, sprechen wir von einer unendlichen Gegenwartsnähe, also näher als nah und eher als jetzt. Der Mensch, der Sie sein wollen, ist gegenwartsnah, das heißt unmittelbar bevorstehend. Er ist näher als nah.

Das erträumte Ideal kommt früher als jetzt und wird über Ihre Reaktionen auf die Lebensereignisse herbeigebracht.

In der Offenbarung lesen wir: „Ich komme schnell und unerwartet, und werde jedem den verdienten Lohn entsprechend seinem Werk geben.“ *

Das einzige Ihnen abverlangte Werk ist die Arbeit an sich selbst.

Machen Sie sich an diese Arbeit, indem Sie sich Ihre Reaktionen auf die Lebensereignisse ansehen. Bedenken Sie dabei, dass sich Ihre Zukunft nicht erst entwickelt, sie besteht bereits. Die Zeitspur, ebenso wie alle Ereignisse, denen Sie begegnen, ist bereits fertig.

Sie befinden sich momentan auf einer gewissen Ebene. „Nimm dein Bett und gehe hin!“ ** Dies tun Sie, indem Sie die Lebensfäden, welche Sie an Ihren gegenwärtigen Zustand binden, auftrennen. Diese Auftrennung erfolgt durch eine Veränderung der Denkweise, denn Sie können Veränderungen im Außen nur in dem Maße finden, wie Sie innerlich höher steigen.

Wie wäre es, wenn Sie zu rein wären, um Unrecht oder Laster sehen zu können? Wie wäre es, wenn Sie hierfür zu liebevoll, zu verständnisvoll, zu großzügig wären?

Peilen Sie solche Gefühle an und warten Sie ab, wie sich Ihr Leben verändert. Hier, inmitten der Stürme des Lebens, arbeiten Sie mit diesem universellen Gesetz. Solange Sie sich mit einem lieblosen Zustand identifizieren, werden Sie immer weiter in seinen Strudel hineingerissen.

Sie können aber Ihr Kreuz auf sich nehmen, indem Sie Ihre gedankenlosen und mechanischen Reaktionen auf die Lebensabläufe aufbrechen und Ihren derzeitigen Seinszustand opfern.

Diese Botschaft soll Ihnen nicht den Frieden bringen, sondern das Schwert. * Sie kommt, um den Menschen gegen seinen Bruder, seinen Vater, seine Mutter und alle übrigen Angehörigen in Widerspruch zu setzen, denn ich bringe das Schwert Gottes, welches das Wort Gottes ist. Dieses Wort ist schärfer als jedes zweischneidige Wort, denn es kann Seele und Geist durchtrennen.

Damit soll nicht angeregt werden, dass Sie sich gegen Ihre irdischen Angehörigen oder Verwandten wenden; Sie wenden sich vielmehr gegen die psychologischen Vorstellungen, welche Ihren Verhaltensweisen zugrunde liegen und gegen die Stimmungen, welche Ihre Handlungen und Reaktionen auf die Vorkommnisse des Lebens bestimmen.

Sofern Ihre Gefühle jetzt in diesem Augenblick nicht edel sein sollten, so wenden Sie sich gegen sie, denn diese sind Ihre sinnbildliche Mutter.

Wie bewerkstelligen Sie das?

Setzen Sie ein anderes Gefühl an seine Stelle. Sie können Ihr Denken erst dann verändern, wenn Sie anders fühlen, und Gefühle kommen aus geistigen Vorstellungen. Alles, was der Mensch für wahr hält, ist in seinem eigenen Haushalt sein Feind.

Sogar Seele und Geist können von einem solchen Schwert durchtrennt werden. Ihr Vater (Ihr „Ich bin“) ist Geist und wenn Sie ihn verehren, müssen Sie es im Geist und in Wahrheit tun.

Seien Sie still und sagen Sie sich selbst gefühlvoll: „Ich bin er!“

Alles, womit Sie einverstanden sind; alles, was Sie glauben und für wahr halten (unabhängig davon, wie klug oder dumm es ist), bildet Ihr Gewand. Sie können sich aber neu gewanden und eine höhere Seinsebene erreichen, wenn Sie Ihr Kreuz auf sich nehmen und Ihrer Vorstellungskraft folgen.

Die meisten Menschen sind ziellos. Sie wollen zwar mehr haben, als sie jetzt besitzen; sie wollen, dass sich andere ändern, aber sie vermeiden die eine Sache, welche eine Veränderung mit sich bringt: die Arbeit an sich selbst.

Jedem wird der Lohn nach seinem Werk gegeben. Diese Stelle in der Offenbarung sagt nicht, dass uns nach dem Werk eines anderes Menschen gegeben wird.