Ein Hain und Ringplatz vor Korinth.
Wortspiel mit trophe – taphe (»Nahrung« – »Bestattung«).
Didymoi: Hoden
Kore heißt neben Pupille auch »Mädchen«, »Jungfrau«. Diogenes warnt den Ehebrecher also zugleich davor, die Jungfrau zu verführen.
Freundschaft setzt beiderseits offene Hände, also gegenseitiges Geben, voraus.
Agesilaos war 401–361 v. Chr. König von Sparta. Sein Gegenspieler, der thebanische Feldherr Epameinondas, besiegte das spartanische Heer 371 vernichtend bei Leuktra.
Die linke Seite war unheilverkündend, unheilbringend.
Wahrscheinlich Lehrer des Diogenes. Diogenes wurde vom Sokratesschüler Antisthenes, dessen Lehren er vereinfachte und radikalisierte, stark beeinflusst.
Er befriedigte in der Öffentlichkeit sowohl seine Nahrungs- als auch seine Sexualbedürfnisse.
Sophismus, Scheinargument
Chrien sind knapp formulierte Anekdoten mit lehrhafter Tendenz.
Wortspiel im Griechischen mit anaperos – aperos (»verkrüppelt« – »ohne Ledersack«). Behindert sind nicht Taube und Blinde, sondern all die, die den Ledersack nicht tragen und so offenbaren, dass sie nicht kynischen Geistes sind.
Parodie auf die Platonische Lehre der Methexis, der Teilhabe der gegenständlichen Welt an der Welt der Ideen.
Dionysios II., Tyrann von Syrakus, an dessen Hof Platon zweimal für einige Zeit weilte.
Das heißt: Du wirst gewiss an den Galgen kommen.
Perdikkas, ein bedeutender General Alexander d.Gr., wurde nach dessen Tod Reichsverweser.
Die Philosophie der Kyniker legt hauptsächlich Wert auf die gelebte Praxis und weniger auf theoretische Erörterungen. Diese Präferenz gilt für die hellenistische Philosophie im Allgemeinen. Vgl. Senecas Bekenntnis: »Zu handeln (facere) lehrt die Philosophie, nicht zu schwatzen« (dicere) [epist. 20,2].
Verwandter des Aristoteles und dessen Nachfolger als Lehrer Alexanders.
Bedeutender Feldherr Alexander d.Gr.
Eukleides aus Megara (ca. 450–380) war Schüler des Sokrates und Begründer der Megarischen Schule.
Als Diogenes einmal ein kleines Kind aus den Händen trinken sah, riss er seinen Becher aus seinem Ledersack und schleuderte ihn fort mit den Worten: »Ein kleines Kind übertrumpft mich in der Anspruchslosigkeit.«
Auch seine Schüssel warf er weg, als er in ähnlicher Weise staunend einen Jungen beobachtete, der sein Geschirr zerbrochen hatte und nun seinen Linsenbrei in der Mulde eines Brotstücks aufhob.
Und als Diogenes einmal sah, wie Platon sich bei einem verschwenderischen Mahl bloß mit Oliven eingedeckt hatte, sagte er: »Warum fährt der weise Platon zu Schiff nach Sizilien um der Tafelfreuden willen, und nun, da solche Genüsse dir vor Augen liegen, verschmähst du sie?« Worauf Platon erwiderte: »Glaube mir, bei den Göttern, Diogenes, auch dort war ich meist auf Oliven und Derartiges aus.« »Wozu also«, fuhr Diogenes fort, »war es dann unbedingt nötig, nach Syrakus zu fahren? Oder brachte etwa damals Attika keine Oliven hervor?«
Als Diogenes eine Maus hin- und herlaufen sah – so berichtet Theophrast in seinem Megarikos –, die weder ein Lager suchte noch sich vor der Dunkelheit fürchtete oder auf irgendwelche angebliche Gaumenfreuden erpicht war, ließ ihn dies einen Ausweg aus seiner misslichen Lage entdecken.
Nach einigen Quellen nutzte Diogenes als Erster seinen Mantel auch als Bett, indem er ihn übereinanderschlug, als ihn äußere Not dazu zwang, darauf zu schlafen, und er beschaffte sich einen Ledersack, der seine Nahrung barg, und jeden Ort benutzte er für alles, zum Frühstücken, Schlafen und zur Unterhaltung.
Als Diogenes einem den Auftrag erteilt hatte, ihm ein Häuschen zu besorgen, und dieser die Sache vertrödelte, nahm er das große Vorratsgefäß, eine Art Tonne, im Metroon zu seiner Behausung, wie er selbst in seinen Briefen deutlich macht.
Dem, der ihn fragte, zu welcher Stunde des Tages einer frühstücken solle, antwortete Diogenes: »Wenn er reich ist, wann er will; wenn er arm ist, wenn er was hat.«
Einem, der sagte: »Viele lachen dich aus!«, entgegnete Diogenes: »Aber ich werde nicht niedergelacht.«
Als einer zu ihm sagte: »Die Mehrzahl der Leute lacht über dich«, erwiderte Diogenes: »Ja, und über jene lachen vielleicht die Esel; aber wie sich jene nicht um die Esel kümmern, kümmere ich mich nicht um sie.«
Als Diogenes im Kraneion1 ein Sonnenbad nahm, trat Alexander an ihn heran und sagte: »Erbitte von mir, was du willst«, worauf er antwortete: »Geh mir aus dem Licht!«