image

Bärbel Mohr

Der kosmische Bestellservice

Eine Anleitung zur Reaktivierung von Wundern

image

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

Copyright© 1999 by Omega-Verlag

Lektorat: Gisela Bongart

Covergestaltung: Hermann R. Lehner
Satz und Gestaltung: Martin Meier

1. Auflage 2019

Dieses Buch wurde nach den Regeln
der alten Rechtschreibung lektoriert.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk,

ISBN 978-3-930243-57-0
eISBN 978-3-898457-71-2

Omega-Verlag ist ein Imprint der Verlag »Die Silberschnur« GmbH

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstr. 1 · 56593 Güllesheim

www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

Inhalt

Vorwort

1Von Armani zur Currywurst und wieder zurück

2Aktuelles zu den Bestellungen beim Universum

3Erkenne dich selbst

4Die Wahrheit über Monster und Pussycats

5Wie funktioniert der kosmische Bestellservice?

6Ich erlebe, was ich denke

7Nicht gackern, bevor das Ei gelegt ist

8Wo ein Problem ist, ist auch eine Lösung

9Wie schaffe ich es, ein Problem zu haben?

10Werde ich zu brav, wenn ich auf das “Göttliche” in mir höre?

11Meditation für Faule

12Haß und Liebe sind dasselbe

13Zufall oder Fügung?

14Tricks zur Reaktivierung von Wundern

15Der kosmische Bestellservice und das Karma

16Sind Bestellungen beim Universum Blasphemie?

17Bin ich es überhaupt wert, so viel Glück zu haben?

18Bleib bei Deiner Natürlichkeit!

19Der Himmel hinter den Wolken ist immer blau

Schlußgedanken

Über die Autorin

Veröffentlichungen von Bärbel Mohr

Guten Morgen. Hier spricht das
Universum. Ich werde mich heute um
all deine Probleme kümmern.
Dazu werde ich deine Hilfe nicht
benötigen. Also genieße den Tag!

Liebe Leser,

über den “kosmischen Bestellservice” bzw. die Bestellungen beim Universum habe ich inzwischen diverse Bücher veröffentlicht. Doch es ist völlig egal, welches man zuerst liest. Denn sie alle sind nur dazu da, diese simple und geniale Möglichkeit zur Wunscherfüllung, zur Reaktivierung von Wundern und zu mehr Lebensfreude und Glück mit all denen zu teilen, die es sich ebenfalls gerne leicht machen im Leben.

Ich wende mich hier wieder an alle anderen Faulen, die wie ich keine Lust haben, sich groß anzustrengen, und die trotzdem optimale Resultate in ihrem Leben erzielen möchten. In diesem Buch geht es ein wenig mehr um bewußte Dauerbestellungen als um einzelne Erfolgsballons. Dennoch werden wir – schon allein zur Unterhaltung und als Rezept gegen allzu viel Ernst im Leben – immer wieder auch ein paar “schrille” Einzelbestellungen aufgeben.

Ich wünsche euch allen ein immer “Gut bestell”, egal ob bewußt oder unbewußt, und möge euer inneres Licht eine ständige Bereicherung für diese unsere Welt sein!

Eure Bärbel

1Von Armani zur Currywurst und wieder zurück

Wer mein erstes Buch nicht gelesen oder noch nie selbst eine “Bestellung beim Universum” aufgegeben hat, fragt sich natürlich zunächst, was dieser “kosmische Bestellservice” denn eigentlich ist. Ganz einfach, ich erkläre es am besten an der Geschichte “Von Armani zur Currywurst und wieder auf dem Wege zurück”.

Sie begann, als der bis dahin beruflich sehr erfolgreiche Mann von Ingrid (mit Vorliebe für Anzüge von Giorgio Armani) einen schweren Autounfall hatte, von dem er sich lange nicht erholte. Körperlich war er zwar nach einem halben Jahr wieder genesen, doch er kam durch den Schock auch in den nächsten vier Jahren beruflich nicht wieder auf die Beine, und so war die Familie mittlerweile bei “Currywurst statt Armani” angelangt.

Das war es aber nicht allein. Unter dem Druck war auch die Ehe schon fast endgültig in die Brüche gegangen, und Ingrid hatte ihre Tochter bereits auf die Trennung vorbereitet. Da ihr Mann nach wie vor nicht arbeitete, suchte sie nun selbst Arbeit. Trotz über 70 Bewerbungen fand sie nur einen Teilzeitjob für jeweils ein paar Stunden an zwei Tagen pro Woche. Damit kam sie natürlich nicht weit, da sie ja schließlich allein eine ganze Familie zu versorgen hatte.

Ende letzten Jahres ließ sie sich seit langem mal wieder zu einer Party überreden. Sie ging auch hin, allerdings mehr, weil sie schon zugesagt hatte und nun auch dazu stehen wollte, als daß sie an dem Abend wirklich Lust gehabt hätte. Im Laufe der Party fand sie sich gelegentlich bei den Rauchertreffs auf dem Balkon wieder. Dort stach ihr bald die Mitraucherin Isabella ins Auge. Die beiden kamen ins Gespräch, und Ingrid sagte Isabella, daß sie ihre Ausstrahlung und ihre gute Laune sehr bewundere. Fast wäre sie auch ein wenig neidisch, denn in ihrem Leben wäre gerade so ziemlich alles am Boden – die Ehe, der Job, einfach alles.

Isabella, immer gut informiert und allzeit hilfsbereit, dachte sofort, das höre sich nach einem Fall für eine Bestellung beim Universum an. Sie war sich nur nicht sicher, ob sie eine noch fast fremde Frau gleich mit einer derart ausgefallen Methode beglücken sollte. Der Gedanke ging ihr aber nicht mehr aus dem Kopf. Schließlich war der Drang so groß, daß sie einfach loslegte und zu Ingrid sagte: „Ich glaube, du solltest eine Bestellung beim Universum aufgeben!”

„Wenn du wüßtest, wie viele Stoßgebete ich schon losgelassen habe…”, meinte Ingrid, aber Isabella beharrte: “Ich rede hier nicht von einem Stoßgebet, sondern von einer konkreten Bestellung! Du überlegst dir vorher ganz genau und ganz konkret, was du haben möchtest, und dann schickst du diese Bestellung einfach in Gedanken irgendwie und irgendwo, so wie es sich für dich am besten anfühlt, ans Universum ab.”

Ingrid schaute ein wenig zweifelnd drein, aber Isabella war noch nicht fertig mit ihren Ausführungen: “Und komm ja nicht auf die Idee, morgen dasselbe noch einmal zu bestellen! Wenn du bei Quelle etwas bestellst, bestellst du dasselbe ja auch nicht am nächsten Tag nochmal. Sonst denken die höchstens, du bist etwas verwirrt, und schicken dir gar nichts mehr.”

Besonders den letzten Satz fand Ingrid so lustig, daß sie nun doch beschloß, diesem ausgefallenen Rat bei nächster Gelegenheit zu folgen.

Die Party ging weiter, und Ingrid kam gegen halb zwei Uhr morgens nach Hause. Dort mußte sie noch mit ihrem Hund Gassi gehen. Da es eine wunderschöne, sternklare Nacht war, dachte sie sich, es wäre eigentlich gar keine schlechte Idee, diese Sache mit der Bestellung beim Universum gleich auszuprobieren. Sie erinnerte sich an Isabellas Anweisungen und überlegte genau, was sie alles haben wollte. Am wichtigsten war, daß sie einen besser bezahlten Job brauchte, den sie außerdem gut mit dem Versorgen ihrer Tochter abstimmen konnte, und daß irgend etwas mit ihrer Ehe geschehen mußte.

Sie war so sehr mit Leib und Seele bei diesen Gedanken, daß sie das Gefühl hatte, ihre ganze Energie sammle sich in ihrem Bauch und würde dort zu kreisen beginnen. Als sie die Bestellung schließlich in den klaren Sternenhimmel schickte, war es, als würde sie wie eine Spirale aus dem Bauch herauskommen. Es war fast ein mystisches Erlebnis, fand Ingrid. Sie machte sich nicht allzu viele Gedanken darüber, aber ein wenig irritiert war sie doch.

Am nächsten Tag war sie bei ihrem 2-Tage-Teilzeitjob. Gleich in der Früh klingelte dort das Telefon, und die Steuergehilfin ihres Steuerberaters war dran. Sie wollte wissen, ob Ingrid noch Arbeit suchte. Ingrid bejahte. Die Steuergehilfin nannte ihr daraufhin die Telefonnummer von einer Dame, deren Buchhalterin sich vor einigen Monaten aus dem Staub gemacht und die immer noch keinen Nachschub gefunden hatte. Diese Dame hätte hammerartig viel zu tun und suche händeringend jemanden.

Ingrid rief die Dame gleich an und bekam noch am selben Nachmittag einen Vorstellungstermin. Sie konnte es kaum fassen. Die Leute dort waren alle sehr nett, mit der Inhaberin verstand sie sich ebenfalls auf Anhieb. Die Frage war bald nur noch, wann sie denn anfangen könne. „Wie wär’s mit morgen?” fragte die Geschäftsinhaberin. „Kein Problem? Na wunderbar! Dann also bis morgen.”

So einfach kann es gehen! Ingrid war völlig begeistert und fuhr beflügelt nach Hause. Natürlich rief sie gleich Isabella an und erzählte ihr, die erste Bestellung sei bereits eingetroffen. Der erste Anruf am nächsten Morgen nach der Bestellung, und schon war daraus der neue Job entstanden! Isabella war genauso begeistert.

Einen Tag später ruft Ingrids Mann, der inzwischen ebenfalls “eingeweiht” worden war, sie im Geschäft an und sagt: „Du, deine nächste Teilbestellung ist eingetroffen. Du hattest doch da mal diese Verluste aus der GbR – irgendwie ist da noch eine Gutschrift über 5.000 Euro rausgekommen.”

„Unsinn”, meinte Ingrid, felsenfest überzeugt, daß das nicht sein könne. „Da mußt du was falsch verstanden haben, das kann überhaupt nicht sein. Fax das Schreiben doch mal her. Das wird minus und nicht plus heißen!” Tja, es hieß aber doch plus.

Inzwischen fing die 9jährige Tochter auch zu bestellen an und hat auch nach wie vor durchaus Erfolge mit wirklich netten Kleinigkeiten. Das konnte sie natürlich nicht für sich behalten, und so bekam die Oma bei nächster Gelegenheit am Telefon zu hören: „Du Oma, die Mama bestellt jetzt beim Universum, und das kommt auch alles…”

Ingrids Mann sah sich die Sache gemütlich an, verharrte aber nach wie vor in seinem passiven Zustand. Ingrid hatte durch die letzten Erlebnisse wieder zu neuem Schwung und neuem Mut gefunden und wollte nun endgültig nicht mehr im alten Stil weitermachen. Und so stellte sie ihrem Mann ein Ultimatum: „Entweder du unternimmst bis zum ersten Dezember irgend etwas, woran ich erkennen kann, daß wir diese Situation hier zusammen bewältigen, oder ich nehme unsere Tochter und gehe.”

Das war keine Drohung, sondern eine Feststellung, denn vom Warten auf Godot hatte Ingrid genug. Für sie war klar, daß sie wieder mehr vom Leben erwartete als die ständige Angst vor dem Ruin.

Am ersten Dezember informierte ihr Mann sie, er werde ab dem nächsten Tag arbeiten gehen. Er habe einen neuen Job, und zwar als LKW-Fahrer! Ingrid war mehr als platt. Das hätte sie ihrem Sunnyboy von Mann, der seine schönen Anzüge und Krawatten so sehr liebte, niemals zugetraut. Verdreckte Jeans, Waren aus- und einladen, und das bis spät abends – kaum zu glauben!

Seitdem kommt er abends nicht vor 9 Uhr nach Hause und ist eigentlich völlig fertig. Trotzdem ist er so gut drauf wie schon lange nicht mehr. Endlich bewegt sich wieder irgend etwas! Endlich verdient er wieder selber Geld, wenn auch nicht viel. Aber endlich kommt wieder Schwung in die Bude, und er packt sein Leben wieder an.

Ingrid hat durch diese große Überraschung sehr viel Achtung vor ihrem Mann zurückgewonnen. Auf einmal knistert es wieder in der Ehe, und die beiden sind wieder glücklich miteinander. Sehr zur Freude auch der kleinen Tochter.

Und wie es denn so ist, wenn man einmal aus der Starre erwacht ist und wieder Zufriedenheit im Haushalt herrscht, kehren auch die kreativen Ideen und der Lebensmut zurück, und so blättert Ingrids Mann nun eifrig in der Zeitung und überlegt sich, wie er seine Karriere noch einmal neu anpacken könnte. Denn LKW-Fahrer auf Dauer muß vielleicht auch nicht sein, so sehr ihn dieser Job auch gerade gerettet hat.

Tja, und das war eine typische Bestellung beim Universum. Alles klar? Wenn nicht, dann habt ihr noch ein ganzes Buch zur weiteren Inspiration vor euch, und in Kapitel 5 wird die genaue Technik noch einmal erklärt.

Manch einer wird natürlich einwenden, es sei ja vielleicht alles nur Zufall gewesen, daß sich bei Ingrid gerade der neue Job anbot, und so weiter. Doch selbst wenn, was würde das ändern? Wenn der Glaube an die Bestellungen beim Universum bewirkt, daß jemand so viel neuen Lebensmut schöpft, daß er oder sie so gut drauf ist, daß sich immer mehr positive Dinge ganz von selbst ergeben, dann ist es doch wunderbar!

Außerdem gehst du ein großes Risiko ein, wenn diese Bestellungen beim Universum womöglich doch funktionieren und du es nie probierst. Was dir dadurch alles entgehen könnte! Wohingegen du nichts verlierst, wenn du es einfach mal ausprobierst und ein wenig damit herumspielst, bis sich in deinem Leben ebenfalls die wundersamen Fügungen häufen.

2Aktuelles zu den Bestellungen beim Universum

Hier möchte ich zunächst noch einige einleitende Tips für neue oder bislang hartnäckig erfolglose Besteller geben und das Neueste von meinen eigenen Erfolgen und Mißerfolgen berichten.

Die Tücke des Bestellens liegt darin, daß ich meine Bestellungen in kindlichem Vertrauen aufgeben und sie gleich wieder vergessen muß. Es liegt auf der Hand, bei wem und wann Bestellungen besonders gut funktionieren. Alles, was man in Leichtigkeit bestellt und von dem man nicht das Gefühl hat, es zu brauchen, das kommt sofort. Je vergnügter ein Mensch ist oder je argloser er mal eben eine “Probebestellung” absendet, desto schneller erfolgt die Lieferung.

Scheinbar ungerechterweise läuft das bei “eingefleischten Esoterikern”, die meinen, schon so viel zu wissen und zu können, oft ganz anders. Da wird teilweise in weihevollem Ernst bestellt, und man nimmt die Sache zu wichtig. Schon geht’s daneben. Noch schlimmer: Man glaubt, etwas zu brauchen, und hofft und bangt, daß es auch wirklich kommt. Schon geht gar nichts. Merkwürdiges universelles Gesetz, oder? Der, der etwas braucht, bekommt es nicht, und der, der lachend und zum Spaß etwas bestellt, das ihm zwar gefallen würde, das er aber ganz und gar nicht braucht, der erhält es meist sofort! Wo ist da die göttliche Gerechtigkeit? Oder sind wir nach “Gottes Ebenbild” geschaffen und besitzen selbst Schöpferkraft? Manifestiert sich in unserem Leben das, was wir denken und fühlen? Das würde alles erklären. Das, was man befürchtet, ist dann das erste, was kommt. Und je sorgenvoller man denkt, desto mehr Gründe zum Sorgen treten auf. Je leichtfüßiger man dagegen durchs Leben tanzt, desto leichter fließen die Dinge einem zu, fast wie im Schlaraffenland.

Es ist die Schöpferkraft, die jedem von uns innewohnt und der wir uns bewußt werden müssen. Die größte Gefahr liegt in negativen Gedanken und Gefühlen. Die größte Angst müssen wir deshalb vor unseren eigenen negativen Gedanken haben, denn sie erschaffen die Realität.

Dazu ein Beispiel, was ich in letzter Zeit so zusammenbestellt habe und wie ich dann aber zum Glück noch erfolgreich “umbestellen” konnte. Ich hatte mir “Sorgen gemacht”, daß ich dieses Jahr weniger zum Abschreiben hätte und mehr Steuern zahlen müßte. Da ich dazu neige, alles auszugeben, was auf dem Konto ist, befürchtete ich, eine Rechnung zu erhalten, die höher sein könnte als das, was ich dann habe (man muß das nur ordentlich befürchten, dann kommt es auch so!). So schrieb ich also “ganz schlau” dem Finanzamt, sie möchten doch die vierteljährliche Einkommenssteuer-Vorauszahlung hochsetzen. Dann, so dachte ich mir, müßte ich nicht auf einmal werweiß wieviel nachzahlen. Es war die perfekte unbewußte Bestellung!!

Kaum befürchtet, trat der Engpaß auch schon auf. Leute, die ihre Einkommenssteuer-Vorauszahlung hochsetzen lassen (wer macht schon so was Irres!), kennt das Finanzamt nicht. Es nahm nur wahr, daß ich irgend etwas ändern wollte, und setzte die Vorauszahlung auf Null. Super! Ich habe natürlich nicht drauf geachtet und sollte vor kurzem prompt 10.000 Euro auf einmal zahlen. Nämlich die Steuern für das eine Jahr und die Vorauszahlung für das laufende gleich dazu. Gut manifestiert mit tollen Befürchtungen, kann ich da nur sagen!

Aber man kann ja jederzeit gegensteuern. Da war wohl eine etwas “bewußtere” Bestellung fällig, dachte ich mir und bestellte mir Geld. Ich sagte dem Universum, Schulden hätten in meiner Realität nicht vorzukommen, noch nicht einmal beim Finanzamt. So etwas könne ich nicht ausstehen, und es solle mir doch bitte bis zum Zahlungstermin Geld schicken. Einerseits glaubte ich so halb, daß es klappen könnte, denn ich habe wirklich nicht das Gefühl, in Resonanz mit Schulden zu sein, aber andererseits kam mir die Situation doch auch sehr schwierig vor. Langer Rede kurzer Sinn: An den zwei Tagen vor dem Zahlungstermin kamen Gelder aus allen Ecken und Enden geflossen. Unverhoffte Provisionen für Empfehlungen, jemand zahlte mir geliehenes Geld zurück, mit dem ich längst noch nicht gerechnet hatte, usw. usf. Ich mußte das Konto zwar um 4.000 Euro überziehen, konnte damit aber die Steuern bezahlen.

Äußerst stolz auf diese, wie ich meinte, gelungene Bestellung rief ich meinen Freund Carsten an und erzählte ihm davon. „Also Bääärbel”, meinte der nur. „Jetzt lies doch mal deine eigenen Bücher! Was machst du denn mit 4.000 Euro minus auf dem Konto? Wieso nicht gleich 20 oder 30 Tausend plus! Du weißt doch, daß es geht, wo ist denn da der Unterschied? Also wirklich!”

Ich bekam sofort ein schlechtes Gewissen. Stimmt eigentlich, anderen Leuten erteile ich schlaue Ratschläge, und ich bestelle so halbe Sachen. Hhmm. Ich bin aber von der Erleuchtung noch einiges entfernt (das ist eine der guten Botschaften: Auch völlig Unerleuchtete wie ich können erfolgreich bestellen!), und so verdrängte ich das Thema für vier Wochen, weil ich insgeheim meinte, das sowieso nicht zu schaffen. Geld ist bei den meisten ein schwieriges Thema. Nur die, die genug haben, können beliebig viel dazubestellen – meistens.

Dann kam Carsten zu Besuch (er wohnt 250 Kilometer von mir entfernt), und mir fiel mein schlechtes Gewissen und der Vorwurf ein, daß ich mich nicht an meine eigenen Rezepte halte. Also bestellte ich: „Liebes Universum, heute kommt Carsten. Bitte schickt heute abend noch schnell 25.000 Euro.”

Nichts passierte. Doch ich hatte Glück, Carsten schien die Sache auch vergessen zu haben. Am zweiten Abend saßen wir in der Küche, als das Telefon klingelte. Meine 82jährige Tante war dran. Sie erzählte was von einer Sendung im Fernsehen über Erbschaftssteuer und daß sie sich das nicht gefallen lasse. Sie habe mir jedenfalls heute zur Erbschaftssteuervermeidung 25.000 Euro überwiesen! Ich fiel fast in Ohnmacht, und Carsten sah auch stark danach aus. Er meinte dann später, er würde es mir auf jeden Fall gönnen, doch erstaunlich fände er es schon, wie schnell ich seine Ratschläge manchmal so umsetze.

Er empfahl mir daraufhin gleich, mir noch ein neues Auto zu bestellen. Erstens könne ich allmählich wieder eins brauchen, und zweitens würden seine Hinweise ja scheinbar immer gut wirken. Drei Monate später bekam ich ein neues Auto geschenkt. Diesmal von keinem Verwandten, aber Carsten stand wieder genau in dem Moment daneben, und wir waren wieder beide sprachlos. Ich sehe Carsten nur alle zwei bis drei Monate. Allein, daß er immer dabei ist, ist ein Wunder für sich!

Ich habe jedenfalls aus all dem geschlossen, daß ich scheinbar zu viele “ungünstige” Dinge denke (Sorgen, daß ich die Steuern nicht zahlen kann oder daß es schwierig sein könnte, etc.). Ein Glück, daß Carsten mich manchmal im richtigen Moment “aufpeppt”.

Es ist mir allerdings auch schon gelungen, Carsten “aufzupeppen”. Einmal rief ich ihn an und erzählte ihm von einigen besonders gelungenen Bestellungen im Bereich Arbeitsaufträge. Wir verdienen unser Geld beide mit freiberuflichen Tätigkeiten. Carsten war daraufhin ganz inspiriert und wollte gleich mal wieder selbst eine Bestellung aufgeben, da er für die kommende Woche noch keine Aufträge hatte. Wir legten auf, und eine halbe Stunde später rief er hellauf begeistert zurück: „Bärbel, du glaubst es nicht. Die Bestellung ist schon ausgeliefert worden! Nachdem ich sie aufgegeben hatte, ging ich runter an die große Mülltonne, um den Hausmüll wegzubringen. Dort traf ich einen Nachbarn vom Nebenhaus. Wir kamen ins Gespräch darüber, was wer so macht, und es stellte sich heraus, daß er gerade genau das braucht, was ich mache. Jetzt habe ich einen super Auftrag für nächste Woche. Eine hervorragende Bestellung. Hurra!”

In meinem Bekanntenkreis gab es natürlich “Meckerer”, die zu obiger Geschichte meinten, sie hätten aber keine Tante mit so viel Geld, und darum würde das bei ihnen nicht funktionieren. Daß die Tante an genau dem Tag anrief und daß es genau der Betrag war, schienen sie nicht weiter komisch zu finden.

Ich erinnerte sie an den Fall, als ich mal eine ebenfalls höhere Summe bestellt hatte und daraufhin einen Job fand, bei dem ich das einzige Mal in meinem Leben fest angestellt war, und das für genau vier Monate. Dann machte der Laden dicht, und wegen der langen Kündigungsfristen bekam ich in etwa den bestellten Betrag als Abfindung. Das kann jedem passieren. Den Zweiflern natürlich auch nicht, weil sie nur bei “soliden” Firmen arbeiten.

Na gut, wie wäre es denn damit: Ein Rechtsanwalt in den USA hatte sich ein neues Auto bestellt und 10.000 Dollar anbezahlt. Da der Wagen lange nicht geliefert werden konnte, kaufte er sich schließlich nach einem halben Jahr einen anderen Wagen von einem anderen Hersteller und forderte die 10.000 Dollar inklusive Zinsen zurück. Der Automobilhersteller rückte zwar die 10.000 Dollar wieder raus, verweigerte jedoch auch nach längeren Auseinandersetzungen jede Zinszahlung. Den Rechtsanwalt ärgerte das, und er zog vor Gericht. Der Richter befand, jener Automobilkonzern habe das Kreditlimit jenes Kunden und Rechtsanwalts zinsfrei genutzt, und somit stehe es nun auch dem Kunden zu, das Kreditlimit des Konzerns zu nutzen. Selbiges betrug mal eben 200 Milliarden US-Dollar. Die sollte der Kunde laut Gerichtsbeschluß kostenlos ausleihen dürfen.

Das konnte dem Konzern natürlich nicht gefallen, und nach einigem Hin und Her zahlten sie dem Kunden schließlich eine angenehm hohe Abfindung dafür, daß er darauf verzichtete, dieses Gerichtsurteil in Anspruch zu nehmen. Für die Abfindung hätte er sich einen ganzen Wagenpark kaufen können – ein unverhoffter Geldregen in angenehmer Höhe!

Stell dir vor, du hättest dir Geld bestellt. Wärst du je auf die Idee gekommen, das Universum könnte es dir auf einem solchen Weg schicken??

Die hartnäckigen Zweifler kommen natürlich mit neuen Einwänden: Sie seien keine Rechtsanwälte, und außerdem könne so etwas nur in Amerika passieren, nicht aber hier in Deutschland. Nun ja, sie haben die Wahl: Wenn sie bei solchen Geschichten ihren Geist lieber mit Einwänden füttern, warum bei ihnen nichts dergleichen passieren kann, auch gut. Das ist ihre Entscheidung. Genauso gut könnten sie denken: „Das ist ja der Wahnsinn, was es alles für verrückte Geschichten gibt! Daraus kann man eigentlich nur schließen, daß dem Universum immer etwas einfällt und daß es auch in meinem Fall eine kreative Idee haben wird, die ich mir jetzt noch überhaupt nicht vorstellen kann und zum Glück auch nicht vorzustellen brauche. Ich bestelle, und wie das Universum liefert, ist seine Sache.”

Ich selbst habe mich, um unbewußte Bestellungen und unerwünschte Lieferungen zu vermeiden, inzwischen dazu entschieden, den Weg weiterzugehen, mit dem Vorsatz, irgendwann mal (vielleicht in einem der nächsten 200-300 Leben oder in diesem – wie es gerade kommt) gar nichts mehr zu denken, was nicht dazu angetan ist, die idealen Umstände in meinem Leben zu manifestieren. Dafür ist es vor allem wichtig, daß man sich selbst richtig einschätzt. Und dazu soll das nächste Kapitel das richtige Verständnis vermitteln.

3Erkenne dich selbst

Jeder Mensch hat die individuellen Möglichkeiten zu einem glücklichen und erfüllten Leben. Voraussetzung dazu ist allerdings, daß man sich selbst erkennt, und zwar möglichst umfassend.

Weshalb das ist so, möchte ich an einem kleinen Beispiel kurz erläutern: Man stelle sich vor, ein Schaf ginge in die Wolfsschule und würde dort versuchen, ein guter Wolf zu werden. Wie hoch wären da wohl seine Chancen auf ein individuell glückliches und erfolgreiches Leben?? Nicht so riesengroß, nicht wahr? Der Frust ist vorprogrammiert. Wenn es jedoch auf eine Schafsschule geht, dann kann es wirklich glücklich und erfolgreich werden und den richtigen Umgang mit Wölfen lernen.

Um nun zu wissen, was einen im Leben wirklich glücklich macht und befriedigt, muß man naheliegenderweise zuallererst wissen, wer man ist, sonst sucht man immer in der falschen Ecke nach dem Glück. Da entstehen dann die tragischen Schicksale, wenn ein Mensch vom Typ Vogel versucht, “brav” zu sein und ein guter Maulwurf zu werden, weil in den Reihen der Maulwürfe Fliegen als unfein gilt. Kein Wunder, sie fürchten sich davor, und das zu recht.

In der menschlichen Gesellschaft ist es oft sehr ähnlich. Der Mensch verdammt das, wovor er sich fürchtet. Wer sich selbst nicht wirklich kennt und vorwiegend die Gesellschaft von Menschen sucht, die nicht zu ihm passen, der wird schwerlich glücklich sein.