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GAY HARDCORE 13

Aufgebohrt und
durchgenagelt

Nick Holzner

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Gay Hardcore 13

© 2019 Bruno Books

Salzgeber Buchverlage GmbH

Prinzessinnenstraße 29, 10969 Berlin

buch@salzgeber.de

Umschlagabbildung: © Ragingstallion.com

Falcon Studios Group (Model: Drake Masters)

Printed in Germany

ISBN 978-3-95985-384-2

Die in diesem Buch geschilderten
Handlungen sind fiktiv.

Im verantwortungsbewussten
sexuellen Umgang miteinander gelten
nach wie vor die Safer-Sex-Regeln.

Neue Baustelle – neue Männer

Containerspiele

Erst die Arbeit, dann der Schnaps

Bumsbudenzauber

Stangenfieber

In Leos Höhle

Tauglichkeitsprüfung

Ein dreckiger Job

Vorstadtgetriebe

Der große Knall

Die Seitenwechsel-Therapie

Schwarze Herausforderung

Alte Baustelle – Neue Männer

Neue Baustelle – neue Männer

Nicht so laut«, knurrt der Typ hinter mir.

Leicht gesagt! Sein Schwanz ist verdammt dick und fordert mein Loch so heftig heraus, dass ich einfach aufschreien muss. Spucke als Gleitmittel reicht bei dem Kaliber nun mal nicht aus. Aber nach und nach werden Muskeln und Gewebe locker und saftig genug, um die harten Stöße wegzustecken. Trotzdem entfährt mir wieder ein lautes Stöhnen, diesmal vor Lust. Der Kerl fasst nach vorne und hält mir eine dreckige Pranke vor den Mund. Ich soll still sein. Die Stelle, die wir uns für unseren Fick ausgesucht haben, ist allerdings wirklich riskant, auch jetzt, bei Nacht. Im Freien, hinter einer der Lagerhallen, stehe ich gegen die Blechwand gebückt und strecke meinem Fickhengst den blanken Hintern hin, lasse mir mit immer größerem Genuss den fetten Kolben in die Muffe knallen. Die Finger schieben sich in meinen Mund und ich schmecke Metallstaub und Motoröl, lecke und sauge trotzdem gierig daran, es erregt mich, dass der Kerl so unbekümmert mit seinem Dreck umgeht. Ohne Vorwarnung spüre ich plötzlich die warme Nässe, die meinen Darm flutet, merke, wie der Saft aus meiner Fotze tropft, während der steife Schwanz weiter fickt. Ich bin so high vor Geilheit, dass ich gar nicht mitkriege, wie ein zweiter Typ dazu kommt und meinen Ficker anspricht. Erst als die beiden heiser lachen und miteinander quatschen (polnisch?), wird mir klar, dass das hier und jetzt passiert. Der Bolzen flutscht aus meinem Loch und hinterlässt eine seltsame Leere, aber bevor ich mich aufrichten kann, packt mich schon der andere, drückt seinen fetten Schwanz durch den Muskelring und schickt derbe Stöße in meine aufgefickte Arschfotze. Schauer der Wollust jagen durch meinen Körper. Mann, der Kerl versteht sein Handwerk! Die blanke Eichel spielt am Locheingang, massiert meine Rosette, aus der unaufhörlich Sperma auf den Schwanz tropft, bis die Kuppe schließlich ein Stück eindringt, mit kleinen, kurzen Strichen die Stelle auskostet – sagenhaft angenehme und flutschige Sache das! – und sich dann tiefer schiebt, bis mein Arsch am haarigen Bauch des Kerls andockt. Sein dicker, fetter Bolzen füllt mich aus, ich spüre jedes Zucken, drücke stöhnend meinen Hintern fest dem Gefühl entgegen und presse meine Muskeln um den harten Schwanz. Sofort spuckt mein eigener, bockharter Knüppel Vorsaft auf den Boden, jede Menge, es will gar nicht aufhören! Der Fickschwanz reibt sich ganz sacht in mir, genießt die Hitze im weichen, nassen Muskelschlauch, führt kleine, kreisende Bewegungen aus, erkundet jeden Winkel. Den neuen Hengst scheint mein geiles Stöhnen nicht zu stören. Ich bin so gierig, dass ich anfange, mir den Schwanz selbst reinzuficken, reite ihn ab, bis der Kerl mich an den Hüften packt, ausholt, sich zurückzieht und dann mit einem brutalen Stoß mein Loch bis zum Anschlag aufreißt. Das macht er gleich noch einmal. Ganz raus – ich halte still – und sofort wieder rein in den geschmeidigen Arschkanal. Geil! Ich bücke mich tiefer, um meine Beine ein bisschen zu entlasten, halte aber weiter meinen Hintern in Position. Der Bursche trifft zielsicher, sein Schwanz steht wie eine Eins. Das gleichmäßige Rein und Raus fühlt sich genial an, und mein Schwengel suppt wieder Vorsaft. Ich hab Lust zu kommen, fass an meine Latte und wichse unter lautem Stöhnen. Beim nächsten Eindringen, als der Hengstprügel erneut meinen Lochring durchstößt und meinen Fickkanal stopft, ist es so weit. Meine Latte zuckt wie wild und ich spritze ab. Fünf, sechs Mal pumpt mein Schwanz Sperma aus den Eiern und der heiße Saft landet auf dem sandigen Boden.

Der Ficker wird von den Kontraktionen meines Höhepunkts mitgerissen und schießt unter grimmigem Knurren seine Ladung in meine Eingeweide. Dann rutscht er aus mir raus. Noch während ich mich erschöpft aufrichte und an der Blechwand abstütze, höre ich, wie der Unbekannte hinter meinem Rücken seinen Reißverschluss und den Gürtel schließt und den Ort des Geschehens wortlos verlässt. Ich hab nicht mal sein Gesicht gesehen.

Ich bin noch ganz außer Atem und versuche, durch Strecken und Ausschütteln wieder Gefühl in die Beine zu bekommen. Muss kurz kichern, als es mir dabei nass über die Schenkel läuft. Ein prüfender Griff nach hinten. Mein Loch ist immer noch weich und aufgefickt und das Sperma tropft einfach so raus. Geil! Einfach Unterhosen und Hosen drüber, dann stapfe ich durch den aufgewühlten Sand und mach mich auf den Weg in meine Unterkunft. Puh, bin noch ganz schön benommen, merke ich bei den ersten Schritten. Grinsend lasse ich das eben Erlebte Revue passieren und krieg schon wieder einen Ständer. Dafür, dass ich mir an meinem ersten Abend auf der Baustelle nur mal einen kurzen Überblick hatte verschaffen wollen, war das schon ganz schön vielversprechend!

Der Block mit den Wohncontainern lag ein gutes Stück weit weg von der Lagerhalle. Das schier endlose Baugelände wirkte jetzt, bei Nacht, wie die Basisstation auf einem verlassenen Planeten irgendwo im Weltall. Kein Mensch zu sehen. Die Kegel von fetten Flutlichtern beleuchteten strategisch wichtige Punkte und ließen die Schatten der riesigen Kräne, der Hallenbauten, der Bohrtürme und Schornsteine des Kraftwerks bedrohlich scheinen. Rote Signalfeuer blinkten in schwindelnder Höhe im Nachthimmel wie Warnzeichen für Raumschiffe, und irgendwo quälte sich eine Eisensäge kreischend durch Metall. So was wie Nachtruhe gab es auf einer Großbaustelle wie dieser nicht, gearbeitet wurde fast rund um die Uhr. Zeit war Geld. Alles nichts Neues für mich, ich jobbte auf Baustellen, seit ich siebzehn war. Und es gefiel mir. Der Verdienst war gut, das Miteinander mit den wechselnden Teams klappte in der Regel bestens, und über Mangel an Sex konnte ich mich auch nie beklagen. Eine Großbaustelle war wie ein eigener Kosmos, aber ohne Frauen. Hunderte von Kerlen ackerten und malochten hart, gaben sich ab und zu die Kante in einer der Kneipen vor Ort und waren durchaus zu überreden, ihren aufgestauten Druck mal mit meiner Hilfe loszuwerden – wenn sie hetero oder halbschwul, also bi, waren. Oder sogar scharf drauf – wenn sie schwul waren. Gefühle störten dabei nicht, das war das Beste daran. Obwohl ich im Lauf der Jahre durchaus mit dem einen oder anderen Typen ein lockeres Verhältnis hatte, blieb es immer unverbindlich, denn wir waren alle nur auf der Durchreise, auf Abruf für den nächsten Job, irgendwo weit weg vielleicht. Damit hatte ich kein Problem, war wahrscheinlich nicht geschaffen für eine feste Bindung und den ganzen Herzschmerz drum herum. Sobald ich merkte, dass einer klammern wollte, brach ich ab. Nix für mich. Ich liebte meine Freiheit viel zu sehr!

Ich stieg die stählerne Treppe hoch zu meiner Behausung und klopfte dabei den Sand von den Stiefelsohlen, so gut es ging. Mein Mitbewohner war ein Mittdreißiger namens Milan, den ich am Morgen nur kurz begrüßt hatte. Der Serbe sprach gut Deutsch und sah auch ganz passabel aus. Nicht, dass mir das wichtig gewesen wäre, aber es machte einfach mehr Laune, mit einem gutaussehenden Kerl die Bude zu teilen. Er saß am Tisch und hatte sein Laptop vor sich, als ich hereinkam. Wortlos nickte er mir kurz zu, bevor er wieder auf den Bildschirm starrte. Das weiße Unterhemd brachte seine muskulösen, gebräunten Arme und die dunkel behaarte Brust gut zur Geltung. Eine feine Goldkette mit Kreuzanhänger schmückte ihn irgendwie optimal, war wohl der Kontrast zu dem sonst so männlich-derben Kerl mit Dreitagebart und öligen, schweren Locken. Ich fragte mich, ob … Nein, für heute war es genug! Ich zog mich bis auf die Unterhose aus, schnappte mir ein Handtuch und ging zum Duschen. Als ich zurückkam, ratzte Milan schon friedlich vor sich hin, obwohl ich höchstens eine halbe Stunde weggewesen war. Wir mussten morgen früh raus, darum schmiss ich mich ebenfalls in die Koje und schlief auch gleich ein.

Um sechs klingelte mein Handywecker. Milan war schon angezogen und hatte Kaffee gekocht. Es gab zwar eine Kantine, aber Kaffeemaschine, Toaster und ein kleiner Elektrokocher waren Standard in den Wohncontainern. Ich fühlte mich frisch genug, machte eine Katzenwäsche über der Spüle und strich Rasieren für heute. Milan war nicht gerade gesprächig, saß schweigend am Tisch und blätterte in einer zerfledderten Zeitung. Das war mir recht, denn auch ich musste erst mal meinen Energielevel tunen. Kaffee half.

»Wo bist du am Arbeiten?«, fragte Milan, während er sich die Jacke anzog und bereit zum Gehen machte.

»Die drei«, antwortete ich. Ich war der Crew zugeteilt worden, die die gewaltige Baugrube für den neuen Anbau des Geothermie Kraftwerks ausheben sollte, etwa vierzig Männer waren das. Milan nickte verstehend. Er sei in Halle acht, bei den Maschinenbauern, erklärte er. Dann war er weg.

Ich wollte keine Zeit verlieren, trank rasch aus, schnappte mir mein Werkzeug und den Schutzhelm und machte mich auf den Weg. Draußen blauer Himmel und alle Anzeichen für einen heißen Sonnentag. Geschäftiges Treiben überall auf der Baustelle. Sie war durch einen hohen Gitterzaun vom Werksgelände des alten Kraftwerks, auf dem der Betrieb wie gewohnt weiterging, getrennt. Mit den Arbeitern von dort würde man also kaum in Kontakt kommen, schätzte ich. Das war durchaus üblich. Manchmal kam es mir vor, als wollten die Auftraggeber sicherstellen, dass ihre braven Leute vor dem ungehobelten Bauarbeiterpack geschützt waren. Die Kerle, aus aller Herren Länder auf der Suche nach dem schnellen Geld für einige Zeit hierhergekommen, ins friedliche Landau in der Pfalz, waren gefährlich, sittenlos und aufsässig. Dreckig und ständig besoffen. Kein Umgang für anständige Menschen. Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Oben, auf der anderen Seite des Zauns und ein gutes Stück von mir entfernt, waren ein paar Arbeiter auf dem Weg in ihre Hallen. Keiner redete, alle rannten nur verbissen ihrem Schichtbeginn entgegen. Blöde Spießer! Ich konnte es nicht lassen, bückte mich, riss einen Brocken hartgebackenen Lehm vom Boden und schmiss ihn mit Schwung über den Zaun in Richtung der Gruppe. Lachend rannte ich weiter, wohl wissend, dass ich auf meinem Weg abwärts nicht mehr zu sehen war.

»Heh!«, hörte ich einen mehrfachen Aufschrei, aber das war auch alles. Der kleine Gruß der Männer vom Bauhandwerk an die Brüder der Arbeiterschaft war angekommen. Noch besser gelaunt als sowieso schon, legte ich nach dem gelungenen Streich die letzten hundert Meter bis zu meinem Ziel zurück und meldete mich beim zuständigen Bauleiter.

»Benni Seibold.«

»Günther Menkovitz«, stellte sich der bärtige Mann mit kräftigem Handschlag vor. Damit hatte er die ersten Punkte geholt, denn nach meiner Erfahrung gab es zwei Sorten von Bauleitern: Die Arschlöcher und die, die dich mit Handschlag begrüßen. Anfang vierzig schätzte ich ihn ein, blitzende helle Augen, gut einen Kopf größer als ich. Das karierte Hemd war an den Ärmeln hochgerollt und zeigte beeindruckende Muckies. »Du hilfst dem Trupp da vorne«, meinte er und wies mir die Richtung.

Ich trabte los und nickte den Männern zu, die vor den Baggern standen. Einer von ihnen, ein massiger Kerl mit nackter Brust und jeder Menge Tätowierungen drauf, winkte mich heran. Die verspiegelte Sonnenbrille unterm Schutzhelm erfüllte zusammen mit der grinsenden Bartfresse jedes Klischee vom geilen Bauarbeiter. Mir wurden richtig die Knie weich.

»Hast du ’nen Lappen für das Ding hier?«, fragte er mich und deutete auf einen der vier Caterpillar 330DL. Der kleine Hydraulikbagger war keine Herausforderung für mich. Ich hüpfte in die Fahrerkabine, schmiss den Kasten an und lachte der Sonnenbrille frech zu. Der Kerl lachte zurück und bedeutete mir, wieder zu ihm zu kommen. Also ausschalten und wieder runter vom Bock. Lagebesprechung. Zusammen mit elf Kollegen hörte ich mir konzentriert die Anweisungen von Menkovitz an. Abschnitt und Reihenfolge der Einsätze waren mir schnell klar. Ein paar Details mussten noch mit anderen besprochen werden, dann konnten wir loslegen. Nach den üblichen Anfangsschwierigkeiten klappte alles bestens. Wir vergrößerten die Baugrube und hoben eine Tonne Erdboden nach der anderen ab, die dann von den Lastern abtransportiert wurde.

Keiner von uns hatte Lust, mittags in die aufgeheizten Container zu gehen. Stattdessen machten wir es uns im Schatten der Fahrzeuge so gut es ging bequem. Ein junger Bursche, Valeriu, hatte schon vorher die Bestellungen aufgenommen und raste nun mit seinem Mountainbike los in Richtung Kantine, um das Futter abzuholen. Es war erstaunlich, was alles in seinen Rucksack reinpasste! Wasserflaschen standen sowieso für alle in der Nähe bereit, aber Valeriu brachte außer den Dutzenden von Fresspaketen auch ein paar gekühlte Biere mit. Genial! Geredet wurde kaum, alle waren erst mal mit Essen beschäftigt. Während auch ich hungrig in mein Grillfleisch-Sandwich biss, musterte ich meine Kollegen einigermaßen unauffällig. Ich hatte auf dem Trittbrett meines Baggers Platz genommen. Am nächsten zu mir saß einer der anderen Fahrer auf einem Getränkekasten. Er hatte dieselben Latzhosen im Cargostil an wie zwei weitere Typen, die sich zu ihm gesetzt hatten. Grau mit roten Taschen und Schlaufen und so. Sah gut aus. Die Marke mit dem weißen Strauß war nicht umsonst beliebt unter Handwerkern und Bauarbeitern. Als unser Blick sich traf, zwinkerte er mir freundlich zu, kaute dabei grinsend, und auch die beiden anderen nickten kurz zu mir rüber. Ich hob meine Wasserflasche und prostete ihnen zu, aber mehr Kontakt gab es erst mal nicht. Das erlaubte mir, die drei Kerle zu mustern. Alle waren so Mitte dreißig. Der Zwinkerer hatte Millimeter kurzgeschorenes, dunkles Haar und war im Gesicht glattrasiert. Breiter, sinnlicher Mund. Als er lachte, erkannte ich eine deutliche Lücke zwischen den oberen Schneidezähnen. Sexy! Die beiden anderen trugen kleine Wangen- und Kinnbärtchen. Die Ohren des kleineren waren getunnelt und die flächigen Tätowierungen an Armen und Hals sahen echt klasse aus. Der dritte sah dagegen wie ein braver Familienvater aus, hatte einen deutlichen Bauch in der Latzhose. Auch er hatte sein T-Shirt längst ausgezogen. Brust und die kräftigen Arme waren dicht und dunkel behaart, und der braune Wuschelkopf ein weiterer Pluspunkt. Auf ihm blieb mein Blick am längsten hängen. Ich steh auf typische Heteros, Bauch hin oder her. Der Gedanke, mich an seine haarige Brust zu schmeißen und die Nase in seinen Achseln zu vergraben – hhmmm, ich konnte mir gut vorstellen, wie der warme Schweiß des Kerls duftete …

Bevor ich ins Starren verfiel, sah ich mich lieber weiter um. Der Anblick der Männer, die alle munter ihre Lunchpakete mampften, machte Laune. Bis auf zwei, die eher klein waren und richtige Kugelbäuche vor sich her trugen, konnten sich alle anderen wirklich sehen lassen. Wie üblich saßen die Polen beieinander, genau wie die Türken und Bulgaren, aber während der Schicht gab es keinen Unterschied, alle waren gewohnt, sich zum Team zusammenzufinden. Manchmal konnten Männer durchaus unkompliziert sein. Wie zum Beweis stand einer – ein Pole? – auf und stellte sich an die Grubenwand zum Pinkeln. Sofort kam ein zweiter, dann ein dritter dazu, jeder aus einer anderen Runde, und unter Späßen und Gelächter schlugen die drei nebeneinander ihr Wasser ab. Ich musste grinsen.

Es dämmerte schon, als wir für heute Schluss machten. Zwölf-Stunden-Schichten waren durchaus üblich, solange das Wetter mitspielte. Dafür gab es dann wieder Tage, an denen wir verkürzte Schicht hatten, wenn es in Strömen schüttete oder stürmisch war. Die Zahnlücke – Michi, wie ich inzwischen wusste – und seine beiden Kumpels Jochen und Robert wohnten im gleichen Komplex wie ich, darum trabten wir gemeinsam den Weg zurück, quatschten über die Fortschritte und ein paar Pannen, die passiert waren. Fast zeitgleich trafen wir uns danach in den Nassräumen, zwanzig Duschen – je zehn in zwei Reihen einander gegenüber – und ein Vorraum mit Bänken, Waschbecken- und Spiegelreihe, beinahe Luxus. Neugierig lugte ich zu Robert hinüber, der sich die Haare an Brust und Bauch einschäumte und auch den fleischigen Schwanz ausgiebig einseifte. Irgendwie machte mich auch der Ehering an, das war so ein Ding von mir. Beinahe ärgerte ich mich darüber, dass das inzwischen kein Privileg der Heteros war. Schon einige Male war ich darauf reingefallen, nur um später mitzukriegen, dass mein Traumhetero mit einem Mann verheiratet war. Auch an Jochens tätowierter Hand glänzte ein Ehering, aber bei dem war ich mir ziemlich sicher, dass er für beide Teams spielte. Zu eindeutig und lange fummelte er sich unter Quatschen und Späßen an Schwanz und Arsch herum, wo doch eigentlich nur Säuberung Thema sein sollte. Er spähte auch für mein Gefühl einen Tick zu lange auf meine Teile. Hatte dabei einen netten Halbsteifen, der allerdings Lust auf mehr machte und auch bei mir zu einer gewissen Verdickung führte. Zahnlücke Michi blieb relativ unbeteiligt, stand lange einfach nur da und ließ das heiße Wasser über seinen breiten Rücken laufen. Das Ding, das zwischen seinen Beinen baumelte, machte mir aber ziemlich den Mund wässrig. Mmmhhmm, wie gerne hätte ich mich davorgekniet und daran genuckelt, bis es steif war. Man konnte leicht ahnen, dass es zu einem ordentlichen Kaliber anwachsen würde.

Die beiden anderen waren zwei jüngere Türken, die ganz schön aufgedreht waren. Sie lärmten und schubsten sich und rannten ständig umeinander wie zwei spielende Hunde, wenn auch in einigem Abstand zu uns. Und dann kam auch noch die Bartfresse rein, ohne Sonnenbrille. Seinen blankrasierten Schädel trug er mit sichtlichem Stolz, da passte auch der Schriftzug auf der Brust, den ich jetzt inmitten der anderen Tätowierungen entziffern konnte: Son of a Bitch. Und ein leckerer Schwengel und dicke Eier rundeten das Gesamtpaket ab. Ein echt geiler Machotyp, da könnte ich sofort schwach werden. Jochen, Robert und die beiden Türken waren schon raus und am Abtrocknen. Ich wollte nicht gleich auffällig werden, würde die Gesamtlage lieber noch ein paar Tage studieren, darum beendete ich meine Dusche – wenn auch schweren Herzens – und trabte in den Vorraum. Gerade als ich auf der Bank saß, kamen auch Michi und die Bartfresse dazu. Klar stellte sich die Bartfresse direkt neben mich und rubbelte sich mit dem Handtuch trocken. Dabei baumelte der fette Schlauch neben meinem Gesicht, als ich mir im Sitzen die Sneakers zuband. Als ich hochäugte, traf mich der eiskalte Blick des Typen, wahrscheinlich hatte er gemerkt, wie ich seinen Dödel ins Visier nahm. Aber noch bevor ich mich wegdrehte, sah ich sein dreckiges Grinsen. Ich hielt inne und der Kerl zwinkerte mir zu, ließ dabei seinen Schwanz einmal aufzucken. So eine Drecksau! Ich widmete mich wieder meinen Sneakers, total verwirrt. Und geil.

»He, Benni«, rief Michi, »wie sieht’s aus, Lust auf Kartenspielen? Poker und so?«

Ich horchte auf. Tatsächlich hatte ich gegen ein gutes Spiel nichts einzuwenden. »Klar, warum? Habt ihr ’ne Runde?«

»Na ja,’ne kleine. Mit dir wären wir zu dritt. Ich, du und Wilhelm hier.« Er deutete auf die Bartfresse. Der grinste wieder, diesmal eher unverbindlich.

Mir wurde mulmig zumute, aber durchaus angenehm. Allein schon der Gedanke, mit den beiden Kerlen in der engen Baubude zusammenzusitzen, zu zocken, zu saufen, zu rauchen und wer weiß was noch … Geil!

»Nach dem Essen?«, fragte ich. Die beiden stimmten zu und beschrieben mir die Lage ihrer Bude.

Mein Herz pochte wie verrückt, sogar noch, als ich bei mir angekommen war und die Tür hinter mir schloss. Mann, das wurde ja immer besser hier! Es roch unverkennbar nach Abenteuer, und das am zweiten Tag!

Von meinem Mitbewohner Milan keine Spur, darum hatte ich noch ein wenig Ruhe, bevor ich zum Essen in die Kantine ging. Michi und dieser Wilhelm saßen in einiger Entfernung, und die Männer neben mir kannte ich noch nicht, sodass ich mich neben dem nötigsten Smalltalk ganz aufs Essen konzentrierte. Ich hatte gar keinen richtigen Hunger, war viel zu aufgeregt, aber es schadete sicher nicht, wenn ich mich vor dem Spiel mit den beiden Kerlen ein bisschen kräftigte. Wie auch immer dieses Spiel ausgehen mochte …

Containerspiele

Hier links die Stufen rauf, da muss die Nummer 315 sein. Manche Türen stehen offen, der eine oder anderen Kollege sitzt in der Bude, manche haben sich einen Stuhl davorgestellt und genießen den lauen Sommerabend im Freien, rauchen eine Kippe oder sind am Handy beschäftigt. Keiner beachtet mich, als ich vorbeigehe und aufwärtssteige. Auch bei 315 ist die Tür weit geöffnet. Ich begrüße die Bartfresse – Wilhelm, nicht Willi, wie er mir schon klargemacht hat – und nehme auf dem angewiesenen Stuhl Platz.

»Michi holt noch was zu trinken«, erklärt Wilhelm, dreht den Stuhl um, setzt sich, die Arme auf der Lehne verschränkt, beugt sich vor und grinst mich wieder so geil an, fixiert meinen Blick. »Bist du fit genug nach der Schicht heute?«

»Klar. Fand ich gar nicht so schlimm.«

»Dann ist ja alles okay.«

Komische Frage, komischer Kommentar. Ich suche nach einem anderen Thema. »Wie sind die Einsätze?«, frag ich ihn.

Wilhelm erklärt mir Mindest- und Höchsteinsatz, es geht um Cent-Beträge, also keine große Sache. Soll mir recht sein. Wenn’s gut läuft, wird das ein netter Abend. Langsam entspanne ich mich. »Willst du nicht deine Sonnenbrille aufsetzen? Wegen Pokerface und so«, ziehe ich den Macho auf und grinse frech.

Er grinst zurück. »Hat dir wohl gefallen, Kleiner, was?«

Sein Blick brennt sich in meine Hirnwindungen, mir wird richtig heiß unter der Schädeldecke. »Keine Ahnung. Soll mir wohl gefallen, Kleiner, was?«, kommt meine Gegenfrage trotzdem so cool wie möglich. Ich halte dem Blick stand.

Wilhelm muss lachen, und ich lache mit. Die Situation ist irgendwie gelöst. Nicht geklärt, aber gelöst. Alles gut. »Du bist echt ’ne Nummer«, meint er mit so was wie Anerkennung.

»Hast du was zu trinken? Hab leider nichts mitgebracht.« Ich hab einen trockenen Mund und weiß auch gar nicht, was ich sagen soll auf die Bemerkung. Wilhelm holt zwei Bier aus dem Mini-Kühlschrank und reicht mir eine Flasche. Ich knacke den Kronkorken mit dem Feuerzeug, proste ihm zu und nehme einen Schluck.

Geräusche hinter mir und Michis Stimme. »He, ihr Kameradenschweine, das wievielte is’n das schon?«

Wilhelm lacht wieder und kratzt sich überm Shirt an der breiten Brust. »Alles easy, Michi, grad erst aufgemacht.« Vor meinem inneren Auge sehe ich ihn nackt, wie vorhin unter der Dusche. Der Schriftzug. Son of a Bitch. Mein Schwanz meldet sich …

Ich begrüße Michi kurz, warte, bis die beiden die Drinks verstaut haben. Netter Anblick, als Michi sich bückt und die Ritze zu sehen ist, weil die Hose bisschen tiefer hängt.

Schließlich geht’s los. Wilhelm gibt, gewinnt auch gleich, und wir nehmen Fahrt auf. Nicht in puncto Spielgeschwindigkeit, sondern stimmungsmäßig. Es gefällt Wilhelm nämlich, den Psychotrip zu fahren, jedem abwechselnd ewig in die Augen zu starren, mal megacool, mal auf die Witzige, und mit fiesen Sprüchen, um uns aus der Reserve zu locken. Michi und ich machen mit und haben mächtig Spass dabei. Vor allem, weil Wilhelm jetzt doch eine Runde nach der anderen verliert.

»Ich seh euch beiden genau an, dass ihr diesmal nichts auf der Hand habt«, versucht er erneut, uns zu reizen. Er erhöht den Einsatz. Aber es gibt keinen Grund für mich, klein beizugeben. Mein Full House ist gewinnverdächtig. Und tatsächlich kann ich wenig später die paar Euro einstreichen und spare nicht mit Spott.

»Du solltest ein bisschen mehr zu bieten haben, wenn du so auf dicke Hose machst«, meine ich gespielt streng. Michi kichert.

»Ach«, stöhnt Wilhelm wie unter größtem Schmerz, »ich bin nur noch nicht so richtig warm.« Er steht auf und holt Tabak und Papers aus der Hosentasche, rollt sich gemächlich eine Tüte und erklärt, dass er uns nur in Sicherheit wiegt, um uns nachher eiskalt abzuzocken. »Ihr werdet schon sehen, wie sich das Blatt gleich wendet.« Er zündet das Ding an und nimmt einen tiefen Zug. Noch einen. Gibt dann weiter an Michi, der es ihm nachtut. Ich merke sofort, dass das Zeug ziemlich reinhaut, als ich jetzt dran bin, aber durchaus angenehm. Der Dübel kreist, und Wilhelm seufzt zufrieden, bekommt plötzlich einen Hustenanfall, über den Michi und ich schadenfroh lachen, bekifft wie wir sind.

»Scheiße, Mann«, röchelt Wilhelm und versucht, sich in den Griff zu kriegen, während er selber abwechselnd lacht und hustet. Endlich atmet er erleichtert auf und blickt mit hochrotem Kopf in die Runde, seine Augen sind rot unterlaufen und glasig von der Anstrengung. Er lehnt sich auf den Tisch und packt sich unvermittelt zwischen die Beine. »Das blöde ist: Das Zeug macht mich immer schweinegeil.«

Michi stöhnt entnervt auf. »Oh Mann, jetzt geht das wieder los«, meint er kopfschüttelnd. »Ja, wir wissen schon, das Zeug macht dich geil und du kriegst ’ne Latte davon.« Er kennt offensichtlich die Wirkung, die das Dope auf seinen Kumpel hat, und das Gerede darum. Ich nicht, darum finde ich die Situation eher seltsam.

»Ja, na und?«, braust Wilhelm entrüstet auf, kann sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. »Da kann ich doch nix dafür, das ist halt so.« Wie zum Beweis steht er vom Stuhl auf und schlägt mit der flachen Hand auf seinen Ständer. Die Verdickung ist in der Hose deutlich zu erkennen, verläuft schräg nach links unten in der Leistengegend.

»Du verlierst gleich, hundertprozentig, wenn dein Hirn so blutleer ist«, meine ich kichernd.

»Nicht, wenn ich mir einen runterhole, bevor’s weitergeht«, kommt es von Wilhelm. Meint er das ernst?

Michi entfährt wieder ein Stöhnen. »Oh Scheiße, auch das noch. Okay, komm, hol ihn raus und mach, was du willst, aber lass uns endlich weiterspielen.«

Die zwei geben wirklich ein komisches Paar ab, mir ist noch nicht richtig klar, was da läuft … Wilhelm packt wirklich seinen Dödel aus und schlenkert das fleischige Ding kichernd hin und her. »He, wer die nächste Runde verliert, bläst mir einen.« Der riesige Kerl hüpft aufgeregt hin und her wie ein kleiner Junge, hält dabei immer noch seinen Schwengel in der Hand. Michi sinkt in gespielter Verzweiflung mit dem Kopf auf die Tischplatte. »Du spinnst«, seufzt er resigniert.

»Und wenn du verlierst? Was wahrscheinlich auch passieren wird?«, will ich wissen.

»Dann blas ich mir selber einen«, kontert Wilhelm.

Ich sehe Michi fragend an, der zur Bestätigung mit den Augen rollt. »Der kann das«, erklärt er trocken.

Das wird ja immer absurder hier. »He, was ist, spielen wir weiter oder was?« Mir wäre es am liebsten, wenn die beiden wieder runterkommen. Oder wenn ich ganz schnell das nächste Spiel verliere und an den Schwanz kann …