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Zum Buch

Faszinierend, geheimnisvoll und umwerfend: In »Older, but Better, but Older« enthüllen die beiden Lifestyle-Ikonen und Bestsellerautorinnen Caroline de Maigret und Sophie Mas gewohnt witzig und selbstironisch den Mythos der französischen Frau, die erwachsen geworden ist – in der Liebe, im Leben und fast überall sonst. Ob in Sachen Schönheit, Liebe oder Verführung, ihre Stilsicherheit ist nach wie vor legendär. Aber sie hat auch keine Angst über schwierige Fragen in Sachen Familienplanung, Job oder das Alleinleben zu sprechen: Denn um brav alle Erwartungen zu erfüllen, ist sie noch immer viel zu sehr Bohémienne! Du weißt einfach, dass sich etwas verändert hat, wenn ein Typ um die dreißig, der gerade auf der Party auftaucht, dich keines Blickes würdigt, wenn du aufwachst, dich blendend fühlst, und alle dir sagen, wie müde du aussiehst. Und du weißt, dass du erwachsen bist, wenn du dich einfach nur aufs Nachhausegehen freust. Neurosen treffen auf Selbstvertrauen, Widerstand auf Akzeptanz und Leidenschaft auf Gelassenheit – Caroline de Maigret und Sophie Mas fangen charmant, lässig und voller Esprit Momente des Alltags ein, die jede erwachsen gewordene Leserin kennt.

Zu den Autorinnen

CAROLINE DE MAIGRET ist internationales Model und seit 2013 Sprecherin und Botschafterin von Chanel. Außerdem ist sie Musikproduzentin bei Bonus Tracks Records und Fashionvideoproduzentin für CDM Production. Sie engagiert sich für Frauen- und Kinderrechte und unterstützt Nichtregierungsorganisationen wie UN Women and Care International. Sie lebt mit ihrem zwölfjährigen Sohn in Paris.

SOPHIE MAS ist Filmproduzentin. Sie arbeitet in Paris und den USA. Sie war unter anderem an »Call Me By Your Name« von Luca Guadagnino und »Ad Astra – Zu den Sternen« von James Gray beteiligt.

Caroline de Maigret • Sophie Mas

Von den Autorinnen
von »How to be Parisian«

Deutsch von Carolin Müller

Die amerikanische Originalausgabe erscheint 2019 unter dem Titel »Older, But Better, But Older« bei Doubleday, New York.

Zitat: Simone de Beauvoir: »Das andere Geschlecht: Sitte und Sexus der Frau«
Deutsche Übersetzung von Uli Aumüller und Grete Osterwald.
Copyright © 2000 Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg.
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

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Copyright des nicht veröffentlichten französischen Originalmanuskripts
© 2019 by Caroline de Maigret, Sophie Mas, Anne Berest und Audrey Diwan

English Translation Copyright © 2019 by Susanna Lea Associates

Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2019
by btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München

Covergestaltung: semper smile, München
nach einem Entwurf und unter Verwendung einer Illustration
von David Eldridge von Two Associates,
nach einer Fotografie von Johan Lindberg, Typografie Ward Schumacher

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-23997-8
V001

www.btb-verlag.de

www.facebook.com/btbverlag

»Das Alter spielt keine Rolle,
außer man ist ein Käse.«

LUIS BUÑUEL

Inhalt

Pass auf dich auf

Die Uhr tickt

Die MidLife-Crisis

Die unsichtbare Frau

Waren deine Zwanziger die schönste Zeit deines Lebens?

Wie alt bist du?

Das ist das letzte Mal

Wie David Bowie dir das Leben gerettet hat

Warum töpfern?

Erwachsenwerden

Und endlich Liebe

Das gewisse Extra

Liebe ist ein Spiel

Older but Better

Familienurlaub

Dieser Ex

Die Beziehung neu erfinden

Noch ein Letztes?

Eine neue Liebe

Eine Vorstellung von Liebe

Die New Romantics

Langzeitsingle

Positive Wendungen

Vorspiel

Mutter und Sohn

Ich sag’s ja nur

Du weißt, dass sich etwas verändert hat

Die zweite Liebe deines Lebens

Dilemmata

Du vergisst immer und immer wieder,

Ich hasse

Momente, in denen du so tust, als machtest du Sport

Dinge, die du nie sagen wolltest, Teil 1

Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

Falten

Songs, die du immer wieder hörst

Dinge, die du nie sagen wolltest, Teil 2

Dir wurde gesagt, manches ändere sich mit der Zeit

Kleine Weisheiten

Stiefkinder

Dinge, die du überlebt hast

Orte in Paris, an denen die Zeit stillzustehen scheint

Gesprengte Ketten

Wer behauptet, Männer alterten würdevoller?

Das Passwort

Peinliche Momente

Vom Grünen träumen

Zeitreise

In tiefster Nacht

Unbeschwert leben

Schönheit und Verführung

Dein erstes Mal

Die eigenen Schwächen annehmen

Make-up-Tipps

Was würde Keith Richards tun?

Loblied auf die Unvollkommenheit

Better Butt

Über Schönheits-Ops

Die Nadel ist eine Waffe

Absurde Schönheitsrezepte

Raum zum Atmen

Das passiert uns allen

Styling Tricks

Alternativen zu Schönheits-Ops

Was zusammenpasst

Zehn Jahre jünger

Dank

Bildnachweise

DU
WEISST,
DASS
SICH
ETWAS
VERÄNDERT
HAT,

Dein
erstes Mal

Früher hast du erste Male geliebt. Der erste Kuss mit spröden Lippen und klopfendem Herzen. Das erste Gehalt – so wenig, dass es in drei Nächten verpulvert war. Das erste Mal im Club, als du zitternd vor Aufregung versucht hast, den Türsteher mit einer dicken Make-up-Schicht zu täuschen. Die erste dubiose Affäre, die du deinen zweifelnden, aber wohlwollenden Eltern vorgestellt hast. Der erste verstörende Film, den du allein in einem dunklen Kino angeschaut hast und das erste Mal, als du alleine Autobahn gefahren bist und in fiebriger Anspannung das Lenkrad umklammert hast. Deine erste Steuererklärung, als du dich seriös und richtig erwachsen gefühlt hast. Das erste Mal, als du vollkommen überraschend verlassen wurdest und dann darüber hinwegkamst – zu deiner noch viel größeren Überraschung. Oder als du deine Jungfräulichkeit verloren hast und sich nicht wirklich etwas verändert hat. Die erste Nacht allein in deiner ersten eigenen Wohnung … Augenblicke voller Glück, Traurigkeit und Adrenalin, die das Ende oder der Beginn eines neuen Abschnitts waren. Du denkst gerührt an die Momente zurück, die dich haben wachsen lassen. Und auch wenn dir erste Male heute seltener passieren, gibt es sie noch. Sie nehmen neue Formen an, sie begegnen dir in komplexerer Gestalt.

Als du vor einigen Jahren das erste graue Haar bei dir entdecktest, machte es dir komischerweise gar nicht viel aus, denn einige deiner Freundinnen hatten schon mit fünfundzwanzig welche.

Aber bei diesem ersten Mal bist du regelrecht entsetzt. Es trifft dich mit voller Wucht. Ein einzelnes weißes Schamhaar. Und es ist keine Sinnestäuschung, wie du zunächst gehofft hattest. Du schaust genauer hin, zupfst daran – es ist definitiv da und geht nicht weg. Du kannst nichts anderes mehr sehen, spöttisch beansprucht es deine ganze Aufmerksamkeit. Ist das überhaupt normal? Darauf warst du nicht gefasst, noch nicht. Dir ist vollkommen klar, dass der eine oder andere Teil von dir nicht für immer gleich bleiben wird und dass die Spielregeln nun mal so sind, aber mit diesem ersten Mal wolltest du nichts zu tun haben.

Doch bevor du vollkommen in deinem Elend versinkst, musst du an dieses eine blond-weiße Augenbrauenhaar denken, das du schon hast, seit du fünfzehn bist. Du kennst es gut. Von Zeit zu Zeit wächst es nach, widerspenstig, einsam und immer an derselben Stelle, links am Bogen, nicht pigmentiert. Es war immer das Einzige seiner Art – bis jetzt. Wenn sein weißes Pendant nun seine Unabhängigkeit behauptet, dann soll es eben so sein. Unter einer Bedingung: Es muss Single bleiben.

Du denkst gerührt
an die Momente zurück,
die dich haben
wachsen lassen.

Die zweite Liebe
deines Lebens

WER BEHAUPTET, MÄNNER ALTERTEN WÜRDEVOLLER?

Abendessen mit alten Schulfreunden – ein paar Leute, die dir am Herzen liegen, die du aber nur alle zwei Jahre siehst, weil ihr es terminlich nicht öfter hinbekommt.

Du fühlst dich gut, alle strahlen, tauschen Blicke und witzige Anekdoten aus.

Und als du in die Runde schaust, fällt dir plötzlich etwas auf: die Schönheit dieser Frauen. Sie alle haben ihre Kämpfe gekämpft und ihre Siege gefeiert. Jede von ihnen musste ihre Feuerproben bestehen. Aber sie alle eint der Versuch, etwas zu bewahren: eine gewisse Vorstellung ihres Körpers, ihrer Fähigkeit zu verführen … ein Bild ihrer selbst, das ihnen gefällt.

Ganz anders die Männer …

Als du sie dir genauer anschaust, erkennst du die Wahrheit hinter der Floskel, der alle – ob Mann oder Frau – aufsitzen: der Behauptung, dass Männer angeblich wie guter Wein mit den Jahren immer besser werden. Man sagt, graue Schläfen seien attraktiv. Wir plappern nach, dass ihre Falten ein Maßstab für ihre Lebenserfahrung seien, die sie nur noch begehrenswerter machten. Dass ihre Rettungsringe irgendwie entwaffnend und liebenswürdig seien. Also warum sollten sie sich bemühen? Andererseits, warum nicht … denn manche von ihnen verwechseln graue Schläfen mit einem unmöglichen Haarschnitt, Krähenfüße mit einem ungesunden Teint und ein paar Kilo zu viel mit einem Bierbauch.

Angesichts dieser Ungerechtigkeit und in der Überzeugung, den Kampf bereits verloren zu haben, geben sich Frauen mit ihrem Aussehen doppelt so viel Mühe wie das andere Geschlecht. Aber mal ehrlich, wenn wir der Realität in die Augen schauen und unsere Vorurteile über Bord werfen, dann sehen wir: Frauen altern ziemlich gut, wenn nicht sogar besser.