Erweiterte Garmethoden auf dem Grill

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RUNDE GRILLPLATTE

Mit diesem Multitalent können Sie von gebratenen Eiern mit Speck zum Frühstück bis hin zu einem gebackenen Auflauf alles mögliche zubereiten. Außerdem bietet sich eine Grillplatte an, um kleinteiliges Gemüse oder etwa sehr dünn geschnittenen Fisch schonend zu grillen. Insgesamt sind die Einsatzmöglichkeiten ungeheuer vielfältig.

EMPFEHLUNGEN ZUR GRILLPLATTE

Gusseiserne oder keramische Grillplatten sind erste Wahl. Kaufen Sie eine Grillplatte in einer Größe, die zu Ihrem Grill und auch zu der Gästezahl passt, die Sie üblicherweise bewirten. Weber bietet ein praktisches Modell von 30 cm Durchmesser an, größere Formate sind aber ebenso erhältlich. Idealerweise ­sollte die Grillplatte ein Drittel bis zu einer Hälfte des Rosts bedecken, sodass noch Platz bleibt, um gleichzeitig direkt auf den Streben weitere Zutaten zu grillen.

Als Erstes vorheizen. Gusseisen hat eine hohe Materialdichte, daher sollte die ­Grill­platte mind. 10 Min. vorgeheizt ­werden. Sie muss glühend heiß sein, bevor man das Grillgut auflegt.

Zunächst mit Öl bestreichen. Falls Sie ­fürchten, dass das Grillgut ansetzt, bepinseln Sie die Grillplatte zunächst mit Öl. Aber bitte sparsam! Denn zu viel Fett könnte spritzen oder zu Flammenbildung führen.

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PIZZASTEIN

Jede Tiefkühlpizza, die wir essen, treibt ­einem Neapolitaner die Tränen in die Augen. Daher plädieren wir, im Geiste der interna­tionalen kulinarischen Verständigung, für den Einsatz eines Pizzasteins. Dieser nimmt auf dem Grill sehr viel Hitze auf und gibt sie dann gleichmäßig wieder ab, was für einen luftigleichten und unten knusprig gebräunten Pizzaboden sorgt. Neapel lässt grüßen!

EMPFEHLUNGEN ZUM PIZZASTEIN

Auf oder in den Rost setzen. In vielen Fällen setzt man einen solchen Pizzastein auf den Grillrost. Ein oft vorhandener Metallrahmen erleichtert das Aufsetzen und anschließende Herunterheben. Bei Grills mit GBS Grillrosten lässt sich ein rundes Gitter in der Mitte des Grillrosts ­herausnehmen und stattdessen der Pizzastein einsetzen.

Den Pizzastein vorheizen. Bereiten Sie ihren Holzkohle- oder Gasgrill für indirekte starke Hitze vor und heizen Sie den Pizzastein mind. 15 Min. vor. Die Grilltemperatur sollte 230 °C betragen.

Mehr als nur Pizza. Je nachdem, wie viel Hitze der Grill abgibt und ob Sie ihn für ­direkte oder indirekte Hitze vorbereiten, ­können Sie auf einem Pizzastein auch an­deres backen, etwa Brot oder einen Obst­kuchen (>).

WOK

Das Herz einer traditionellen chinesischen Küche bildete eine runde Öffnung über ­einem Feuerkasten mit brennendem Holz und Kohlen, in die ein passgenauer Wok ­eingesetzt wurde. Die uralte Methode des Pfannenrührens über loderndem Feuer lässt sich heute auf einem Gas- oder Holzkohlegrill genauso gut umsetzen. Im Idealfall besteht der Wok aus emailliertem Gusseisen, das die Hitze gut aufnimmt und außerdem säureneutral reagiert. Woks werden auf den Grillrost ­gesetzt oder – besser noch, weil so ein ­direkterer Kontakt mit dem Feuer gegeben ist – in eine Öffnung in der Mitte des Rosts eingesetzt.

EMPFEHLUNGEN ZUM WOK

Passendes Zubehör. Ein Woklöffel aus Holz mit abgerundeter Unterkante, passend zur Wölbung des Woks, schont die Emaille­beschichtung und hilft, die unten im Wok ­angesammelte Sauce aufzunehmen.

Tempo ist angesagt. Jetzt ist keine Zeit für ein Schlückchen Bier zwischendrin, denn das Pfannenrühren geschieht in Minutenschnelle. Stellen Sie im Vorfeld alle Zutaten – säuberlich zerkleinert für gleichmäßiges Garen –, Saucen und Extras sowie das Serviergeschirr in Griffweite bereit.

Wok kräftig vorheizen. Für ein Wok-Gericht, das hinsichtlich Konsistenz und Geschmack dem Originalvorbild entspricht, sollte man dem Wok eine Vor­laufzeit von 10–15 Min. ­geben. Spritzt man anschließend ein paar Wassertropfen in den Wok, müssen sie sofort zischend verdampfen.

Proteinreiche Zutaten knusprig anbraten. Fleischwürfel oder andere eiweiß­reichen ­Zutaten rasch im Wok so verteilen, dass sie alle in direktem Kontakt mit der ­heißen Wok-Fläche sind. Dann, ohne zu rühren, 20 bis 30 Sek. scharf anbraten.

Nicht überladen. Gibt man zu viele Zutaten auf einmal in den Wok, sinkt die Temperatur rapide und das Ganze dämpft, anstatt zu bräunen. Gemüse muss, ebenfalls um den Dämpfeffekt zu vermeiden, sorgfältig trockengetupft sein.

GESCHMACKS-UPGRADE FÜR PIZZA

Einfache Käsepizza gefällig? Gern ein andermal, heute steht uns der Sinn nach ganz viel Geschmack! Die nachfolgenden Zutatenmengen gelten jeweils für 1 Pizza. Begeistern Sie Ihre Gäste doch mit einer Pizza-Parade, bei der Sie verschie­dene Varianten nacheinander auflegen.

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CHAMPIGNONS UND KNOBLAUCH

Das Basilikum weglassen und frisch geriebenen Parmesan anstelle des Pecorino verwenden. Für 1 Pizza 150 g Champignons in feine Scheiben schneiden. In einer großen Pfanne 1 EL Olivenöl auf hoher Stufe erhitzen und die Pilze darin 3 Min. dünsten. Dann 2 fein gehackte Knoblauch­zehen und 1 TL gehackten Rosmarin ­untermischen und die Pilze unter gelegentlichem Rühren etwa 2 Min. weiter dünsten, bis sie weich, aber nicht ge­bräunt sind. Abkühlen lassen. Die Sauce und die beiden Käsesorten nach Anleitung auf die Pizza ge­ben, dann die Pilzmischung darüber verteilen. Die Pizza nach dem Rezept > grillen.

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ARTISCHOCKEN UND OLIVEN

Das Basilikum weglassen. Auf 1 Pizza die Sauce verstrei­chen, dann den Mozzarella nach Anleitung darauf verteilen. Die Pizza mit 100 g abgetropften, grob gehackten Artischockenherzen aus dem Glas sowie 50 g grob gehackten entsteinten Kalamata-Oli­ven belegen. Mit 1 TL getrocknetem Oregano und dem Pecorino romano bestreuen. Die Pizza nach dem Rezept > grillen. Vor dem Servieren mit 1 großzügigen Prise Chiliflocken würzen.

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SPARGEL UND ZITRONE

Sauce, Pecorino romano und Basilikum weglassen. Für 1 Pizza von 16 dünnen grünen Spargelstangen (etwa 120 g) die holzigen Enden abbrechen, anschließend die Stangen in gut 1 cm lange Stücke schneiden. In einem Topf gesalzenes Wasser auf hoher Stufe zum Kochen bringen. Spargel hineingeben und in 2–3 Min. bissfest garen. Abseihen, gründlich kalt abspülen und trockentupfen. 100 g frischen Mozzarella in dünne Scheiben schneiden. Den Pizzaboden gleichmäßig damit belegen und den Spargel darauf vertei­len. Mit 2 EL frisch geriebenem Parmesan bestreuen. Die Pizza nach dem Rezept > grillen. Unmittelbar vor dem Servieren mit der fein abgeriebenen Schale von 1 klei­nen Bio-Zitrone bestreuen.

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FONTINA UND PESTO

Mozzarella und Basilikum weglassen. Auf 1 Pizza die Sauce verstreichen und gleichmäßig mit 120 g geriebenem Fontina (vorzugsweise Fontina Val d’Aosta) bestreuen. Anschließend 4 EL grünes Pesto aus dem Glas in 10 kleinen Portionen auf die Pizza klecksen. Zuletzt den Pecorino romano darüberstreuen. Die Pizza nach dem Rezept > grillen.

KATALANISCHES LAMMKARREE

Beim Grillen des Fleisches über direkter Hitze darauf achten, dass die nackten Knochen nur indirekte Hitze abbekommen, damit sie nicht verkohlen. Auch müssen Sie, falls Flammen hochschlagen, die Karrees in einen anderen Bereich des Rosts ziehen. Letztendlich liegen die Stücke etwa genauso lang über indirekter wie über direkter Hitze.

FÜR 4–6 PERSONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MIN.

MARINIERZEIT:6–8 STD.

GRILLZEIT: 30–40 MIN.

RUHEZEIT: 5 MIN.

2 Lammkarrees, je 700–800 g, Fettauflage und überschüs­siges Fett entfernt, Rippen­knochen sauber abgeschabt

1 TL grobes Meersalz

1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

FÜR DIE MARINADE

4 große Knoblauchzehen, geschält

30 g glatte Petersilienblätter samt zarten Stielen

40 g Korianderblätter samt zarten Stielen

1 TL fein abge­riebene Schale von 1 Bio-Zitrone

1 TL geräuchertes Paprika­pulver

½ TL gemahlener Kreuzkümmel

½ TL grobes Meersalz

80 ml Olivenöl

FÜR DIE SAUCE

2 große rote Paprikaschoten, je 230–250 g

2 Eiertomaten, je etwa 120 g, längs halbiert und entkernt

1 große Knoblauchzehe

2 EL Olivenöl

1 EL Sherry-Essig

1 TL geräuchertes Paprikapulver

½ TL Chiliflocken

½ TL grobes Meersalz

¼ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

grob gehackte Minzblätter

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1. Die Lammkarrees mit dem Salz und Pfeffer würzen. Alle Marinadezutaten in eine ­Küchenmaschine geben und zu einem nicht zu feinen Püree verarbeiten. Die Marinade auf den Karrees verstreichen. Mit Frischhaltefolie ­abdecken und 6–8 Std. kalt stellen. Vor dem Grillen 1 Std. wieder Raumtemperatur annehmen lassen.

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2. Den Grill für direkte und indirekte mittlere bis starke Hitze (200–230 °C) vorbereiten. Den Grillrost mit der Bürste säubern. Für die Sauce die Paprikaschoten über direkter mittlerer bis starker Hitze bei geschlossenem Deckel etwa 20 Min. grillen, bis die Haut rundherum verkohlt ist, dabei alle 5 Min. wenden. Etwa 10 Min. vor Ende der Grillzeit die Schnittflächen der Tomatenhälften mit Öl bestreichen.

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3. Tomaten mit der Schnittfläche nach unten über direkter mittlerer bis starker Hitze bei geschlossenem Deckel 5–6 Min. grillen, bis sie weich und stellenweise kräftig gebräunt sind. Vom Rost nehmen und abkühlen lassen. Paprikaschoten in einer mit Frischhaltefolie ­abgedeckten Schüssel 10–15 Min. ausdampfen lassen.

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4. Tomaten häuten. Paprikaschoten hal­bie­ren, Stielansatz, Trennwände und Kerne entfernen und die Hälften ebenfalls häuten. ­Tomaten und Paprikaschoten mit den übrigen Zutaten für die Sauce in die saubere Schüssel der Küchenmaschine geben und zu einer glatten Sauce pürieren.

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5. Lammkarrees mit der Fleischseite nach unten so über direkte mittlere bis starke ­Hitze legen, dass die Rippenknochen über indirekter Hitze liegen. Bei geschlossenem Deckel etwa 8 Min. grillen, bis sie gebräunt sind, dabei ein- bis zweimal wenden. Dann die Karrees über indirekte mittlere bis starker Hitze legen und bei geschlossenem Deckel bis zum gewünschten Gargrad weiter grillen, 8–12 Min. für rosa/rot (medium rare).

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6. Mit einem digitalen Fleischthermometer den Gargrad prüfen: Für rosa/rot (medium rare) sollte das Fleisch an der dicksten Stelle (ohne Kontakt mit dem Knochen) 51 °C an­zeigen. Die Karrees auf einem Schneidbrett 5 Min. nachziehen lassen, anschließend in einzelne Koteletts schneiden. Die Sauce auf Servierteller verteilen, darauf die Koteletts anrichten und mit Minze bestreuen. Koteletts warm servieren.

CARNITAS MIT ALLEN EXTRAS

Optisch erinnern die wunderbar zarten, saftigen Carnitas an Pulled Pork. Zubereitet werden sie jedoch eher wie confiertes Schweinefleisch, das ja in Fett gegart wird. Das Fett wirkt als Hitzepuffer und verhindert, dass die Muskelfasern zu schnell garen und ihre Feuchtigkeit abgeben, bevor das Kollagen zu geschmeidiger Gelatine geschmolzen ist.

FÜR 8–10 PERSONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STD.

GRILLZEIT: ETWA 3 STD.

ZUBEHÖR: DUTCH OVEN (8 L INHALT) ODER GUSSEISERNE PFANNE (Ø 30 CM) MIT DECKEL, GROSSE GUSSEISERNE GRILLPLATTE

FÜR DIE WÜRZMISCHUNG

1 EL grobes Meersalz

1 EL gemahlener Kreuzkümmel

1 EL Chilipulver (Gewürz­mischung)

1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

1,5–1,8 kg ausgelöster Schweineschulterbraten (Boston-Butt-Zuschnitt, d.h. mit Nackenstück)

2 EL Rohrohrzucker

2 TL getrockneter Oregano

1 große Zwiebel, geschält und in 8 Spalten geschnitten

5 Knoblauchzehen, geschält und angedrückt

4 EL fein gehackte Chipotle-­Chilischoten in Adobo-Sauce

2 getrocknete Lorbeerblätter

1 Bio-Orange, mit der Schale in 8 Spalten geschnitten

4 EL Olivenöl

FÜR DEN SALAT

80 ml frisch gepresster Limettensaft

3 EL Öl

1 TL Zucker

2 TL grobes Meersalz

½ TL gemahlener Kreuz­kümmel

½ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

1 Kopf Rotkohl (etwa 800 g), Blätter in feine Streifen geschnitten oder gehobelt

2 Möhren, geschält und geraspelt

Tortillas, aufgewärmt

Pico de Gallo (>)

Guacamole (>)

Queso fresco (mexikanischer Frischkäse, ersatzweise Feta)

Koriandergrün

2 Limetten, geviertelt

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1. Den Grill für direkte mittlere Hitze (180–230 °C) vorbereiten. Für die Würz­mischung die Zutaten in einer kleinen Schüssel vermengen. Das Fleisch gleichmäßig mit der Würz­mischung bestreuen. Den Grillrost mit der Bürste säubern.

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2. Den Schulterbraten über direkter mittlerer Hitze bei geschlossenem Deckel angrillen und dabei nach Bedarf wenden, bis er nach 8–10 Min. rundherum gebräunt ist. Auf ein Schneidbrett geben. Die Temperatur des Grills für indirekte schwache Hitze auf 160 °C absenken.

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3. Das Fleisch in etwa 5 cm große Stücke schneiden. In den Dutch Oven oder die gusseiserne Pfanne geben. Mit Zucker ­sowie Oregano bestreuen und gründlich durchmischen.

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4. Zwiebel, Knoblauch, Chipotle-Chilis und Lorbeerblätter zwischen dem Fleisch verteilen. Die Orangenspalten über den Zutaten ausdrücken, dann die Schalen zwischen die Fleischstücke schieben. Zuletzt alles mit dem Olivenöl beträufeln. Topf oder Pfanne mit ­einem Deckel verschließen.

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5. Den verschlossenen Topf oder die Pfanne über indirekte schwache Hitze stellen und das Fleisch bei geschlossenem Grilldeckel etwa 3 Std. garen, bis es sich mit zwei Gabeln mühelos zerteilen lässt.

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6. Inzwischen für den Salat in einer großen Schüssel den Limettensaft mit Öl, Zucker, Salz, Kreuzkümmel und Pfeffer gründlich verrühren. Den Rotkohl dazugeben und gut mit dem Dressing vermengen. Etwa 30 Min. durch­ziehen lassen, ­da­bei ab und zu umrühren (oder den Salat, falls Sie ihn im Voraus zubereiten, kalt stellen).

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7. Wenn das Fleisch gar ist, Topf oder Pfanne vom Grill nehmen und die Temperatur des Grills für direkte mittlere bis starke Hitze auf etwa 230 °C erhöhen. Die Grillplatte über ­direkte Hitze legen und bei geschlossenem Deckel kräftig vorheizen. Das Fleisch mit ­einer Zange aus Topf oder Pfanne nehmen und auf ein Schneidbrett ­geben. Den Fond durch ein feines Sieb in eine Schüssel gießen. Siebrückstände wegwerfen. Die Schüssel beiseitestellen.

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8. Das Fleisch mit zwei Gabeln in mund­gerechte Stücke zerteilen.

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9. Vom Fond das Fett, das sich in der ­Zwischenzeit an der Oberfläche abge­setzt hat, abschöpfen und in eine separate Schüssel geben. 2–3 EL des Fetts zum Befeuchten über das Fleisch träufeln. Die heiße Grillplatte mit 1 EL des Fetts bestreichen und die Hälfte des Fleisches auf der Grillplatte verteilen.

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10. Fleisch etwa 5 Min. braten, bis die ­Ränder gebräunt und karamellisiert sind, ­dabei ab und zu mit einer Grillzange durchmischen. Auf einer Servierplatte anrichten. Restliches Fleisch genauso braten, dabei nach Bedarf weiteres Fett zugeben. Mit Tortillas, Rotkohlsalat, Pico de Gallo, Guaca­mole, Queso fresco, ­Koriander und Limetten servieren. Die Gäste bedienen sich selbst.

DAS ULTIMATIVE TRUTHAHN-SANDWICH

Ein Sandwich mit gutem Truthahn- beziehungsweise Putenfleisch, Mayonnaise und knackigen Salatblättern macht an sich ja schon glücklich. Aber es gibt natürlich immer noch Steigerungsmöglichkeiten. Lassen Sie sich inspirieren.

Das Brot

Weiß-, Vollkorn-, Mehrkorn-, Sauerteig-, Roggenbrot, Ciabatta, Baguette, Bagels, ­große Weizentortillas (für Wraps)

+

Zum Bestreichen

Mayonnaise, Senf (besonders gut: ­Honigsenf), Cranberrysauce, ­Aioli, Frisch­käse, Pesto, Früchte-Chutney, ­Barbecue-Sauce, weiche Butter, Hummus, ­Avocadopüree

+

Der Truthahn selbst in der Hauptrolle

dünn oder dick geschnitten, helles oder ­dunkles Fleisch

+

Der Salat

Eisbergsalat, Romanasalat, Asia- und Pflücksalate, Rucola, Brunnenkresse

+

Nebendarsteller mit belebender Wirkung

Tomate, gebratener Speck, geröstete ­Paprika, Reste einer Bratenfüllung, gegrillte Zwiebeln, frischer Spinat, feine Kohlstreifen, sonnen­getrocknete Tomaten, Essiggurke, Salat­gurke, dünne Apfel- oder Birnenscheiben

+

Der Käse

Cheddar, Emmentaler, Provolone, Greyerzer, Brie, Ziegenfrischkäse

KNUSPRIGE KARTOFFELHÄLFTEN MIT KRÄUTERN

Damit die Kartoffeln köstlich gebräunte Ränder erhalten, die Grillpfanne unbedingt kräftig vorheizen und dann die Stücke in einer Lage darin verteilen. Je mehr Schnittflächen während des Grillens Kontakt mit der heißen Grillpfanne haben, desto größer am Ende der Knuspereffekt.

FÜR 4–6 PERSONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MIN.

GRILLZEIT: 20–30 MIN.

ZUBEHÖR: GROSSE GELOCHTE GRILLPFANNE

4 EL Olivenöl

2 EL fein gehackte ­Rosma­rinblätter, plus Rosmarin zum Garnieren

1 EL fein gehackte ­Thy­mian­blätter, plus Thymian zum Garnieren

2 TL fein gehackter Knob­lauch

grobes Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

1 kg rote fest­kochende Kartoffeln (Ø 4–5 cm)

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1. Den Grill für indirekte mittlere bis starke Hitze (200–230 °C) vorbereiten. In einer großen Schüssel Öl, Rosmarin, Thymian, Knoblauch, ¾ TL Salz und ¼ TL frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer verquirlen.

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2. Die ungeschälten Kartoffeln so in Stücke schneiden, dass sich Schnittflächen von etwa 3 cm Breite ergeben. Kartoffeln in die große Schüssel mit dem Würzöl geben und durchmischen, bis alle Stücke gleichmäßig überzogen sind. Den Grillrost mit der Bürste säubern. Die gelochte Grillpfanne über indirekter Hitze bei geschlossenem Deckel 10 Min. vorheizen.

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3. Die Kartoffeln mit einem geschlitzten Löffel in einer Lage in der Grillpfanne verteilen. (Die Kartoffeln nicht einfach aus der Schüssel in die Grillpfanne schütten, da das spritzende Öl Flammenbildung auslösen könnte.) Die Schüssel mit dem übrigen Öl beiseitestellen.

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4. Kartoffeln über indirekter mittlerer bis starker Hitze bei geschlossenem Deckel 20–30 Min. grillen, bis sie schön gebräunt sind und sich mit einem Messer leicht ein­stechen lassen. Dabei die Grillpfanne ein- bis zweimal kräftig rütteln, um die Stücke zu wenden. Die Kartoffeln wieder in die Schüssel mit dem übrigen Öl geben und gut durchmischen, anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken. Warm servieren.

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Hinweis zur Verwendung von Aluminiumfolie

In einigen Rezepten in diesem Buch wird Alufolie verwendet. ­Da salz- und säurehaltige Rezeptbestandteile Aluminium an­lösen und auf das verpackte Lebensmittel übergehen lassen können, empfehlen wir den Einsatz von mit Backpapier beschichteter Alufolie (Back-Alufolie). Sie ist im gut sortierten Lebensmittelhandel erhältlich.

Hinweis zur Optimierung

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EINFÜHRUNG

Ich gestehe! In meiner Jugend habe ich mich beim Grillen aufgeführt wie ein Halbstarker, der sich zum ersten Mal eine E-Gitarre schnappt und einfach drauflosschrubbt. Was gibt’s da schon groß zu lernen? Ich zünde eben den Grill an, dachte ich, schmeiße dann Fleisch auf den Rost, und der Rest wird sich schon von selbst ergeben.

Was sich bei mir gewöhnlich ergab, waren Stichflammen, gefolgt von dunklen Qualmwolken. Servierte ich dann am Ende kleinlaut meine bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Fleischstücke, erntete ich Entsetzen oder Häme. Und essen wollte das niemand. Keiner meiner Freunde. Kein Haustier. Nicht einmal ich selbst.

Schließlich führte mich mein Wunsch nach besserem Essen ans Culinary Institute of America, wo ich eine gründliche zwei­jährige Kochausbildung absolvierte. Das brachte auch meine Grillkünste enorm voran. Kurz darauf wurde ich für Weber tätig, und damit ergab sich die phänomenale Gele­genheit, von Experten des weltweit führenden Grillanbieters fach­liches Know-how aus erster Hand zu erwerben. Innerhalb eines Jahres mauserte ich mich von einem Kerl, der recht ordentlich grillen konnte, zu einem Kochbuchautor mit grenzenloser Begeisterung für das Kochen im Freien und einer Fülle von Wissen über alle dabei infrage kom­menden Kochstile.

Ich erzähle dies, um deutlich zu machen, dass niemand als Könner am Grill geboren wird. Vielmehr lernen wir auf unserem Weg stetig dazu. Meine Lehrjahre waren intensiv und extrem. Sie aber brauchen keine professionelle Koch­ausbildung oder einen Job bei Weber. Ihr Weg könnte einfach darin bestehen, dieses Buch zu nutzen. Betrachten Sie es als Kompendium all dessen, was ich über das Gril­len gelernt habe – während meiner Kochausbildung, in Restaurants, bei Weber und vor Ort bei begnadeten Hobbygrillern in aller Welt.

Was auf den ersten Blick wie eine reine Sammlung von Rezepten anmutet, ist bei näherem Hinsehen weit mehr, nämlich eine anschaulich illustrierte Darstellung der Techniken, mit denen Sie besseres Essen auf den Teller bringen. Die Rezepte habe ich nicht nur deshalb hier aufgenommen, weil ich sie für absolut probierenswert halte, sondern auch, weil sie Musterbeispiele für Vorge­hensweisen liefern, die Sie ebenso auf andere Rezepte übertragen können. Ich möchte Ihnen mit diesem Buch so viel über das Kochen »mit Feuer und Flamme« beibringen, dass Sie an Ihrem Grill Großartiges zustande bringen – jedes Mal und ganz gleich, ob mit einem meiner Rezepte oder auch einem eigenen.

Machen Sie sich als Erstes mit den »4 T« (>>) vertraut. So gewinnen Sie ein klares Gesamtbild der Materie. Beim Grillen spielt vieles eine Rolle: Feuer und Glut, Funken und Rauch, Anbräunen und Anbrennen, Würzmischungen und Marinaden, Sonne und Wind, zarte und eher robuste Zutaten, Freunde und Familie, reichlich Bier und Wein, eine große Auswahl an Saucen und Beilagen, Ad-hoc-Entscheidungen zum Wenden des Grillguts und Herunternehmen vom Rost. Indem Sie den Einleitungsteil aufmerksam lesen und das Prinzip der »4 T« wirklich verstehen, werden Sie in Zukunft bei jeder Zubereitung am Grill souverän das Geschehen steuern und super Ergebnisse erzielen.

Als Nächstes würde ich mir wünschen, dass Sie zumindest einige der zehn »BBQ Genial«-Rezepte in diesem Buch aus­probieren, denn von diesen können Sie am meisten lernen. Ich habe für jede der beliebtesten Speisenkategorien (bei denen aber auch am häufigsten Fehler gemacht werden) ein solches »BBQ Genial«-Rezept entwickelt: für Chicken Wings, Pizza, Cheeseburger, Rib-Eye-Steaks, Schweinekoteletts, Baby Back Ribs, Hähnchenbrustfilets, Lachsfilets, Garnelen und grünen Spargel. Fast allen dieser Rezepte sind wertvolle Tipps und Erläuterungen zu Zubereitungstechniken vor­an­gestellt, und meist liefert dazu eine Info-Box »Grillwissen«, das themenbezogen weiter in die Tiefe geht. Bei den Rezepten selbst führen Fotos Sie Schritt für Schritt durch die Zube-­reitung, und schließlich gibt es das »Geschmacks-Upgrade«, das sind Vorschläge zu alltagstauglichen Variationen der »BBQ Genial«-Rezepte.

Sie werden staunen, wie schnell Ihr Selbstvertrauen und Ihre Grillfertigkeiten wachsen, sobald Sie den Techniken mehr Beachtung schenken. Es geht nicht nur darum zu wissen, was zu tun ist, sondern auch, wie genau und wa­rum das zu geschehen hat. So kommen Sie der wahren Grillkunst immer näher. Wenn Sie Ihr Repertoire mit immer mehr Rezepten und Techniken bereichern, werden Sie eines Tages oder Abends zu Hause mit Freunden zusammensitzen, die begeistert sind von dem, was Sie zuvor serviert haben, und plötzlich für sich feststellen: »Wow, dieses Essen habe ich ja wirklich groß­artig hinbekommen.« Das ist für mich das ultimative Grillver­gnügen, und dort möchte ich Sie hinführen. Ich zeige Ihnen den Weg!

DIE »4 T«

Beim Grillen in seiner schönsten und einfachsten Form geht es um nichts weiter als um Feuer, Essen und entspanntes Beisammensein im ­Freien. Es sind diese Ungezwungenheit und natürlich die unvergleichlichen Raucharomen, die uns immer wieder an den Grill locken. Für stressfreies Gelingen muss man jedoch vier entscheidende Elemente gut beherrschen: Temperatur, Timing, Techniken und Tools.

Sagen wir, Sie möchten ein paar Steaks grillen. Dazu müssen Sie als Erstes im Grill die richtige Temperatur herstellen und dann auch halten –die Grundvoraussetzung, damit das Fleisch eine gute Bräunung und Kruste bekommt. Als Nächstes ist das Timing zu beachten, sodass die Steaks je nach Zuschnitt und Dicke auf den Punkt garen. Eine weitere Säule für Erfolge am Grill ist eine so­lide Beherrschung der Techniken, bei Steaks etwa der Hitzewechsel (auch als »Sear and slide« bekannt, >), das Rückwärtsgrillen (>) oder auch das Garen direkt auf der Glut (>), das übrigens viel einfacher geht, als es klingt. Das vierte Element sind schließlich die richtigen Tools bzw. das Zubehör. Dass sich mit einer Grillzange Steaks am besten wenden lassen, weiß jeder. Nicht allen aber ist vielleicht bewusst, wie wichtig ein digitales Fleischther­mometer ist, das Ihnen sagt, wann Ihre Steaks perfekt sind.

Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, wie Sie mit der richtigen Grill­temperatur, der passenden Gar­dauer, den bewährten Techniken und dem geeigneten Zubehör fantasti­sches ­Essen zustande bringen. Damit wer­den Sie Bestnoten erzielen für den Geschmack, auf Englisch »taste«. Das wäre dann quasi das »5. T«.

EINE RÄUCHERBOX SELBST HERSTELLEN

Falls Ihr Gasgrill keine integrierte Räucherbox hat, basteln Sie einfach selbst eine. Füllen Sie gewässerte und abgetropfte Holz-Chips in eine ­Alu-Tropfschale, die Sie dann mit Alufolie verschließen. Danach ste-­chen Sie Löcher in die Folienabdeckung, durch die später der Rauch austreten kann. Stellen Sie die Schale dann auf die Aromaschiene von einem oder zwei ausgeschalteten Brennern, am besten in einer hinteren Ecke des Grillraums. Nun den Grillrost auflegen, alle Brenner auf höchster Stufe anzünden und den Deckel schließen. Sobald volle Rauchent­wicklung eingesetzt hat, das Grillgut auflegen und die Temperatur nach Bedarf regulieren. Der einzige Nachteil dieser Räucherbox Marke Eigenbau besteht darin, dass Sie zwischendrin keine Chips nachlegen können. Einfacher ist es, die Räucherbox von Weber zu verwenden, die direkt auf den Grillrost gestellt wird. Bei ihr kann man dank des Deckels ganz einfach Chips nachfüllen.

GEMÜSE GRILLEN

GEMÜSESORTE

DICKE / GRÖSSE

GRILLZEIT

Artischockenherzen

ganz

14–18 Min.: 10–12 Min. in Wasser vorgaren; halbie­ren und 4–6 Min. über direkter mittlerer Hitze grillen

Aubergine

1 ¼ cm dicke Scheiben

7–9 Min. über direkter mittlerer bis starker Hitze

Bete (80 g)

ganz

60–90 Min. über indirekter mittlerer Hitze

Frühlingszwiebel

ganz

3–4 Min. über direkter mittlerer Hitze

Kartoffeln, mehlig kochend

ganz

45–60 Min. über indirekter mittlerer Hitze

1 cm dicke Spalten

15–25 Min. über direkter mittlerer Hitze

Kartoffeln, neue Ernte

halbiert

20–30 Min. über indirekter mittlerer bis starker Hitze

Knoblauch

ganze Knolle

45–60 Min. über indirekter mittlerer Hitze

Kürbis (Eichelkürbis)

halbiert, 700 g

40–60 Min. über indirekter mittlerer Hitze

Maiskolben, mit Hüllblättern

20–30 Min. über direkter mittlerer Hitze

Maiskolben, ohne Hüllblätter

10–15 Min. über direkter mittlerer bis starker Hitze

Möhre

ganz, 2 ½ cm dick

7–11 Min.: 4–6 Min. in Wasser vorgaren; 3–5 Min. über direkter starker Hitze grillen

Paprikaschote

ganz

10–12 Min. über direkter mittlerer Hitze

Pilze, Champignons oder Shiitake

8–10 Min. über direkter mittlerer Hitze

Pilze, Riesenchampignons (Portobello)

8–12 Min. über direkter mittlerer Hitze

Spargel

1 ¼ cm dicke Stangen

6–8 Min. über direkter mittlerer Hitze

Süßkartoffel

ganz

45–60 Min. über indirekter starker Hitze

1 cm dicke Spalten

15–25 Min. über direkter mittlerer Hitze

Tomate, Strauch- oder Eiertomate

ganz

8–10 Min. über direkter mittlerer Hitze

halbiert

6–8 Min. über direkter mittlerer Hitze

Zucchini

1 ¼ cm dicke Scheiben

4–6 Min. über direkter mittlerer Hitze

Zwiebel

halbiert

35–40 Min. über indirekter mittlerer Hitze

1 ¼ cm dicke Scheiben

8–12 Min. über direkter mittlerer Hitze

Die meisten Gemüsesorten werden über direkter mittlerer Hitze gegrillt. Die Grilltemperatur sollte zwischen 180 und 230 °C liegen.

TEMPERATUR

Die Temperatur ist beim Grillen das A und O. Ist sie zu niedrig, kann es passieren, dass das Grillgut am Rost ansetzt, kaum bräunt oder am Ende übergart ist. Bei zu viel Hitze ver­brennt das Grillgut, nimmt bittere Noten an und ist zuletzt zäh wie eine Schuhsohle. Den Grill auf die richtige Temperatur zu bringen ist nicht schwer. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.

Direkt Grillen auf einem Gasgrill

1. Luft strömt ein
2. Heisse Luft
3. Hitze wird reflektiert

Indirekt Grillen aus einem Holzkohlegrill

INDIREKTE HITZE

Für indirektes Grillen mit Gas lässt man einige der Brenner an und schaltet einen oder zwei Brenner ab. Bei den Brennern, die sich rechts und links des Grillguts befinden, stellen Sie die im Rezept angegebene Temperatur ein, während der bzw. die Brenner direkt unter dem Grillgut ganz ausgeschaltet sind. Bei dieser Konstellation strahlt von beiden Seiten indirekte Hitze auf das Grillgut ab.

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1. Bei einem 2-flammigen Gasgrill bleibt nur ein Brenner eingeschaltet, und das Grillgut liegt seitlich daneben.

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2. Bei einem 3-flammigen Gasgrill sind die äußeren Brenner auf der rechten und der linken Seite ­eingeschaltet, das Grillgut liegt in der Mitte über dem abgeschalteten Brenner.

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3. Bei 4- bis 6-flammigen Gasgrills sind die äußeren Brenner auf der ­rechten und linken Seite eingeschaltet, und das Grillgut liegt in die Mitte über den abgeschalteten Brennern. Für kleinere Zutaten, etwa ganze Kartoffeln in der Schale, müssen Sie nur einen oder zwei mittlere Brenner ausschalten. Für ein recht großes Grillgut, etwa einen gan­zen Truthahn, werden zwei bis vier Brenner in der Mitte ausgeschaltet.

TIMING

Schritt 2 auf dem Weg zu grandiosen Grillerfolgen besteht darin, die Rolle der Zeit und ihr Zusammenspiel mit der Temperatur zu verstehen. Bei so ziemlich allem, was Sie auf den Rost legen, ist das Ziel immer das gleiche: eine schöne Bräunung (oder sogar eine Kruste) mit schmackhaften Röstaromen außen und dazu ein zartes, saftiges Inneres. Wie Sie diesen Balanceakt jeweils hinbekommen, hängt in großem Maße von der Art des Grillguts ab – und natürlich vom Timing.

HOT & FAST

Dünne, zarte Fleischstücke wie Pattys wollen bei hoher Temperatur und schnell gegrillt werden, um rasch eine Kruste zu bilden. Dabei muss man aber gut aufpassen. Denn das Innere, das eben noch zu roh war, könnte nur wenige Minuten später übergart sein.

LOW & SLOW

Große, festere Fleischstücke wie etwa eine Schweineschulter erfordern stundenlanges Garen bei niedriger Temperatur. Viel Zeit (und dazu die passende Temperatur) sind nötig, damit die Stücke innen wie außen genau so geraten, wie Sie sie sich am Ende wünschen.

RUHEN UND NACHZIEHEN LASSEN

Wer kennt es nicht? Der übliche Stress unter der Woche und dann endlich zwei Tage, an denen wir entspannen können! Ganz ähnlich geht es unserem Grillgut, insbesondere Fleisch. Oft profitiert es immens, wenn es nach der »heißen Phase« auf dem Grill vor dem Aufschneiden eine gewisse Ruhephase bekommt. Wir wollen Ihnen erklären, warum das so ist.

Unsere Nahrungsmittel bestehen zu einem Großteil aus Wasser, hinzu kommen Eiweißund Fett. Die im Rohzustand der Speisen spiralförmig verdrehten Proteinketten halten das im Gewebe vorhandene Wasser. Deshalb tritt kein Saft aus, wenn wir in rohes Fleisch schneiden. Grillt man aber ein Steak, strecken sich die Proteine und geben Wassermoleküle frei. Wenn wir dann das frisch vom Grill genommene Stück Fleisch aufschneiden, läuft der köstliche Saft einfach heraus. Stattdessen sollten wir es eine Weile nachziehen lassen. Während das Fleisch leicht abkühlt, können sich die Proteine wieder etwas zusammenziehen und geben damit den Wasser­mole­külen neuen Halt. Heraus kommt ein saftiger Genuss.

TECHNIKEN

Nachdem Sie nun wissen, wie Sie beim Grillen die Temperatur regeln und die Schritte timen, befassen wir uns als Nächstes mit einigen Techniken, die Ihre Ergebnisse noch weiter verbessern. Man könnte sie vergleichen mit den Fertigkeiten, die Fußballer lernen und auf dem Platz einsetzen, um einen Gegner auszutricksen, einen unglaublichen Pass zu spielen oder auch einen solchen anzunehmen und in ein spektakuläres Tor zu verwandeln.

IDEAL ZUM GAREN DIREKT AUF DER GLUT

Steaks von etwa 5 cm Dicke eignen sich bestens zum Grillen direkt auf der Glut. Dagegen wären dünnere Steaks so rasch gar, dass sie kaum bräunen würden. Dickere Zuschnitte wiederum müssten zu lange auf der Glut liegen, sodass ihre Oberfläche zuletzt übergart wäre.

Maiskolben in ihren Hüllblättern werden seit Jahr­hunderten auf diese Weise zubereitet. Man wässert sie zunächst etwa 30 Min. und legt sie dann auf die glühenden Kohlen, bis die Hülle nach rund 15 Min. rundherum verkohlt ist und der Dampf im Innern die ­Körner gegart hat.

Robustes Gemüse wie Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Zwiebeln sind ideal für diese Garmethode. Man schiebt einfach das Gemüse un­geschält zwischen die glühenden Kohlen und gart es in 30–60 Min. weich. Die dabei in der Regel verkohlten Schalen werden vor dem Servieren, nachdem das Gemüse etwas abgekühlt ist, abgezogen. Weitgehend vermeiden lässt sich das Ankohlen, indem man das Gemüse zunächst einzeln in Back-Alufolie wickelt.

Um Flammenbildung vorzubeugen, die Zutaten niemals mit Öl bestreichen. Grundsätzlich kein sehr fettreiches Fleisch verwenden bzw. bei Steaks den Fettrand fast vollständig entfernen. Ungeeignet sind außerdem Marinaden oder Laken, denn sie tragen dazu bei, dass sich die Kohlen in eine kalte Aschematsche verwandeln. Würz­mischungen hingegen sind, sofern sie keinen Zucker enthalten, perfekt, da sie in der Hitze viel Aromakraft entfalten.

TOOLS

So wie der Pinsel als der verlängerte Arm des Malers gilt, könnte man die Tools, die Sie beim Grillen einsetzen, als Werkzeuge ansehen, mit denen Sie aus Essenszutaten ein Meisterwerk erschaffen.

UNVERZICHTBAR

Sie brauchen nicht jedes Zubehör, das der Handel anbietet. Aber wie sollten Sie mit bloßen Händen Ihr Grillgut wenden? Bestimmte Werkzeuge sind beim Grillen tatsächlich unverzichtbar.

VORSPEISEN

Happy Hour

Italienische Bruschetta, Rezept >; Pizza Spargel und Zitrone, Rezept >; Chicken Wings mit Ahornsirup und Bourbon, Rezept >; Hummus von gerösteten Möhren mit Pita-Chips, Rezept >

CHICKEN WINGS

Einst vielfach verschmäht, außer vielleicht als Imbiss in billigen Lokalen oder als günstiges Studentengericht, haben Hähnchenflügel inzwischen eine steile Karriere gemacht. Jetzt gelten sie als absoluter Leckerbissen, ob in Kombination mit amerikanischen Barbecue-Saucen, asiatischen Zutaten oder was immer sonst das Genießerherz begehrt. Wie sie in puncto Textur und Geschmack optimal gelingen, erläutern wir auf >>.

Bruschetta mit marinierten Paprikastreifen

REZEPT >

BRUSCHETTA MIT MARINIERTEN PAPRIKASTREIFEN

Hier wird das Brot erst von einer Seite geröstet, dann gewendet, mit Käse bestreut und auch von der zweiten Seite geröstet, sodass der Käse obendrauf schmilzt. Bei den Variationen auf den folgenden Seiten können Sie aber auch nur eine Seite rösten. Die Bruschette sind dann weicher und zerbre­chen nicht so leicht, wenn man hineinbeißt.

FÜR 6 PERSONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MIN.

MARINIERZEIT: 1–2 STD. ODER BIS ZU 2 TAGEN

GRILLZEIT: 19–24 MIN.

FÜR DIE PAPRIKA­STREIFEN

2 große Paprikaschoten (rot, gelb und/oder orange), je etwa 200 g schwer

2 EL Olivenöl

2 TL Rotweinessig

2 TL fein gehackte Rosmarin­blätter

1 Knoblauchzehe, zerdrückt

¼ TL grobes Meersalz

1 Prise Chiliflocken

6–8 große Basilikumblätter

6 gleich große Scheiben rustikales italienisches oder französisches Weiß­brot, je gut 1 cm dick

Olivenöl

180 g Fontina (italienischer Schnittkäse), grob gerieben

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1. Den Grill für direkte starke Hitze (230–290 °C) vorbereiten. Den Grillrost mit der Bürste säubern. Die Paprikaschoten über direkter starker Hitze bei geschlos­senem Deckel grillen und dabei gelegentlich drehen, bis ihre Haut nach 15–20 Min. rundherum schwarz angelaufen ist und Blasen wirft.

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2. Die Paprikaschoten in eine mittelgroße Schüssel geben, mit Frischhaltefolie abdecken und 10–15 Min. ausdampfen lassen.

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3. Aus der ersten Paprikaschote den Stielansatz herausschneiden. Anschließend die Frucht längs aufschneiden, aufklappen und die Kerne sowie die Trennwände entfernen. Schließlich die Haut abziehen. Die zweite Paprikaschote genauso vorbereiten.

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4. Paprikaschoten längs in knapp 1 cm breite Streifen schneiden. In einer Schüssel mit Öl, Essig, Rosmarin, Knoblauch, Salz und Chiliflocken vermischen. Zugedeckt bei Raumtemperatur 1–2 Std. marinieren. Alternativ zugedeckt für bis zu 2 Tage in den Kühlschrank stellen. In diesem Fall 1 Std. vor dem Servieren herausnehmen und Raumtemperatur annehmen lassen.

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5. Vor dem Rösten der Brote das Basilikum fein hacken und unter die marinierten Paprikastreifen mischen.

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6. Den Grill für direkte und indirekte mitt­lere Hitze (180­–230 °C) vorbereiten. Die Brotscheiben auf beiden Seiten dünn mit Öl bestreichen.

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7. Den Grillrost mit der Bürste säubern. Die Brotscheiben über direkter mittlerer Hitze bei geschlossenem Deckel auf einer Seite in etwa 2 Min. goldbraun rösten. Mit der gerösteten Seite nach oben auf ein Backblech legen.

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8. Den geriebenen Käse gleichmäßig auf die Brotscheiben streuen. Mit einer Gabel die Paprikastreifen aus der Marinade nehmen, über der Schüssel abtropfen lassen und dann gleichmäßig auf die Brotscheiben verteilen.

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9. Die Unterseiten der Bruschette über ­indirekter mitt­lerer Hitze bei geschlossenem Deckel etwa 2 Min. rösten, bis der Käse geschmol­zen ist. Auf einer Servierplatte anrichten und sofort servieren.

VIETNAMESISCHER SKIRT-STEAK-SALAT

Hier treffen in einem ausgewogenen Spiel weiche auf knackige, rohe auf gegarte und süße auf würzige Zutaten. Das Fleisch muss unbedingt eine ganze Weile marinieren, doch diese Zeit ist gut investiert. Anschließend grillen Sie es rosa/rot, denn wenn es noch rare ist, kann es zu fest sein. Die Nudeln können Sie bei Bedarf mit einer Küchenschere in kürzere Stücke schneiden.

FÜR 4–6 PERSONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: 30–45 MIN.

MARINIERZEIT:2–4 STD.

GRILLZEIT: 4–6 MIN.

RUHEZEIT: 5 MIN.

FÜR DAS DRESSING

3 Frühlingszwiebeln, nur die weißen und hellgrünen Teile grob gehackt

160 ml Sojasauce

fein abgeriebene Schale von 2 Bio-Limetten

4 EL frisch gepresster Limettensaft (von 2 oder 3 Limetten)

1 Stück (etwa 5 cm) Ingwer, geschält und grob gehackt

4 Knoblauchzehen, angedrückt

2 EL asiatische Fischsauce

2 EL geröstetes Sesamöl

FÜR DIE MARINADE

4 EL Raps- oder Erdnussöl

2 EL Rohrohrzucker

700 g Skirt-Steak (aus dem Rinderzwerchfell geschnitten), gut 1 cm dick, überschüssiges Fett entfernt

FÜR DEN SALAT

120–180 g Reisnudeln (Reis-Vermicelli)

1 Stück (220 g) Salatgurke, längs halbiert und quer in dünne Scheiben geschnitten

1 große Möhre, geschält und geraspelt

2 Frühlingszwiebeln, nur die weißen und hellgrünen Teile schräg in dünne Scheiben geschnitten

100 g Sojasprossen

1 kleine Handvoll Minz­blätter

1 kleine Handvoll Korian­der­blätter

70 g geröstete und gesalzene Erdnüsse, grob gehackt

1 rote Jalapeño-Chilischote, in feine Ringe geschnitten

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1. Die Zutaten für das Dressing in einer Küchenmaschine in etwa 30 Sek. zu einer glatten Mischung ver­arbeiten.

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2. Von dem Dressing 120 ml in eine ­große Auflaufform gießen, in der später die Steak­stücke (>) ­nebeneinander Platz haben. Die Marinadezutaten hinzufügen und alles gründlich verrühren, bis sich der Zucker gelöst hat. Das restliche Dressing bis zum Servieren beiseitestellen.

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3. Das Steak quer in gleich große breite Stücke schneiden, die sich später auf dem Grill leicht wenden lassen. Die Stücke in der Marinade wenden, bis sie gleichmäßig überzogen sind. Anschließend zugedeckt im Kühlschrank 2–4 Std. marinieren.

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4. Die Reisnudeln nach Packungsangabe in warmem Wasser einweichen. Abgießen, gut abtropfen lassen und in eine weite Servierschüssel geben. Mit ­etwas von dem restlichen Dressing beträufeln und durchmischen. Gurke, Möhre, Frühlingszwiebeln und Sojasprossen untermengen und dabei so viel Dressing hinzufügen, dass alle Zutaten fein mit Dressing überzogen sind.

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5. Den Grill für direkte starke Hitze (230–290 °C) vorbereiten. Den Grillrost mit der Bürste säubern. Die Steakstücke aus der Marinade nehmen und über der Form abtropfen lassen. Über direkter ­starker Hitze bei geschlossenem Deckel 4–6 Min. grillen, bis das Fleisch rosa/rot (medium rare) ist.

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6. Das Fleisch auf einem Schneidbrett etwa 5 Min. nachziehen lassen. Dann quer zur ­Faser in 1 cm ­dicke Scheiben schnei­den und zusammen mit dem ausgetretenen Fleischsaft zur Nudel­mischung geben. Den Salat mit Minze, ­Koriander, Erdnüssen und Chiliringen bestreuen und alles gut durchmischen. Servieren und gegebenenfalls übriges Dressing dazu reichen.

PIZZA

Eine Grundregel beim Kochen besagt: Je weniger Zutaten ein Rezept verwendet, desto besser muss deren Qualität sein. Für eine Pizza Margherita bedeutet dies dreierlei: frischen, zart schmelzenden Mozzarella, kein gummiartiges Industrieprodukt; ganze Dosentomaten, die püriert und zu einer dicken, hocharomatischen Sauce eingekocht werden; frisches Basilikum, das intensiv duftet.

PIZZA MIT TOMATE, MOZZARELLA UND BASILIKUM

Zaubern Sie auf Ihrem Grill eine Pizza wie in Neapel – mit einem knusprigen Boden und darauf einigen Zutaten erster Wahl. Auf den vorher­gehenden Seiten finden Sie ein Rezept für selbst gemachten Pizzateig. Doch falls es eilt, können Sie ihn auch fertig kaufen.

ERGIBT: 3 Pizzas (Ø 30 CM)

ZUBEREITUNGSZEIT: 35 MIN.

GRILLZEIT (PRO PIZZA): 7–9 MIN.

ZUBEHÖR: PIZZASTEIN, PIZZAHEBER

Selbst gemachter Pizzateig (>) oder 1 kg fertig gekaufter Pizzateig (aus dem Kühlregal)

ZUM BELEGEN (PRO PIZZA)

Mehl für die Arbeitsfläche

80–120 ml fertig gekaufte Pizzasauce

100 g frischer Mozza­rella, in 1 cm dicke Scheiben geschnitten und die Scheiben in Stücke zerpflückt

3–4 EL frisch geriebener Pecorino romano (italienischer Hartkäse aus Schafsmilch)

5–6 große Basilikum­blätter, in kleine Stücke zerpflückt

Olivenöl zum Beträufeln (nach Belieben)

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1. Den Grill für indirekte starke Hitze (260–270 °C) vorbereiten. Den Pizzastein auf den Rost legen und bei geschlossenem Grilldeckel vorheizen. Inzwischen die Pizzaböden formen.

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2. Die Hände leicht bemehlen und einen Pizzaheber großzügig mit Mehl bestäuben. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche die erste Teigkugel behutsam zu einem etwa 20 cm großen Kreis flach drücken und ausziehen. Mit den Händen und nicht mit einem Rollholz arbeiten, das zu viel Luft aus dem Teig drücken würde.

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3. Den Teigkreis mit beiden Händen am Rand fassen (Handabstand etwa 3 cm) und hochheben, sodass er knapp über der Arbeitsfläche hängt. Nun den Kreis behutsam, aber schnell mehrmals in einer Richtung drehen, bis schließlich ein dünner, gleichförmiger Teigboden entstanden ist.

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4. Falls erforderlich, den Teigboden über die beiden Handrücken legen und diese behutsam auseinanderbewegen, bis ein Durchmesser von 30 cm erreicht ist. Überlassen Sie beim Ausziehen des Teigs die meiste Arbeit der Schwerkraft, zerren Sie also nicht an ihm.

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5. Den Teigboden auf den bemehlten ­Pizzaheber legen. Falls der Teig Löcher aufweist, kneifen Sie ihn an den Stellen zusammen und ziehen den Teigboden an­schließend wieder in Form. Die Sauce mit dem Rücken eines großen Löffels so auf dem Teigboden verstreichen, dass rund­herum ein gut 1 cm breiter Rand frei bleibt. Teigboden mit Mozzarella belegen und dann mit dem Pecorino bestreuen.

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6. Den Pizzaheber kurz hin und her be­wegen, um zu prüfen, ob der belegte Teigboden irgendwo anklebt. In diesem Fall etwas Mehl unter die betroffene Stelle streuen. Der Teig­boden darf übrigens nicht mit zu viel Sauce oder Käse belegt werden, da er sonst nur schwer auf den Pizzastein gleitet.

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7. Die Pizza auf dem Pizzaheber zügig auf den heißen Stein gleiten lassen. Über indirekter starker Hitze bei geschlossenem Deckel 7–9 Min. grillen.

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8. Die Pizza ist fertig, wenn sie unten knusprig und stellenweise kräftig gebräunt ist und der Belag ebenfalls gebräunt ist und leise blubbert. Um sicherzugehen, dass die Unterseite gut bräunt, aber nicht verbrennt, nach 5 Min. die Unterseite prüfen. Falls die Pizza zu schnell bräunt, wird sie auf dem Stein mithilfe des Pizzahebers um 180 Grad gedreht.

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9. Mit dem Pizzaheber und einer Grillzange die Pizza auf ein Schneidbrett heben. Das Basilikum aufstreuen und nach Belieben Olivenöl über die Pizza träufeln. Mit einem Pizzaschneider oder großen Messer wie eine Torte aufschneiden und warm servieren. Die beiden anderen Teigkugeln genauso zu Pizzas verarbeiten.

GRILL WISSEN

Backpulver: nicht nur zum Backen gut

Backpulver vermag Erstaunliches. Vielleicht kannten Sie es bisher nur als Trieb- und Lockerungsmittel für Back­waren wie Kuchen und Muffins. Doch ebenso verhilft es ­Chicken Wings zu besonders knuspriger Bräune, so wie es bei allen möglichen Lebensmitteln die Bräunung begünstigen kann. Der Grund dafür? Vielleicht erinnern Sie sich noch aus dem Chemieunterricht an die pH-Skala, die von sauer über neutral bis basisch reicht. Backpulver enthält Natron, und ­dieses ist basisch, was sich auf alles überträgt, womit es in Kontakt kommt. In unserem Fall ist dies die Haut der Hähnchenflügel, die dadurch schnell bräunt und schön knusprig wird. Sofern es also Ihre Zeit erlaubt, bestreuen Sie jeweils 500 g Hähnchenflügel mit ½ TL Backpulver, ½ TL grobem Meersalz und ¼ TL frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer. Die Flügel nebeneinander auf ein Küchengitter legen, dieses auf ein Backblech setzen und das Ganze dann ohne Abdeckung über Nacht kalt stellen. Während dieser Ruhezeit entzieht das Salz der Haut etwas Wasser, und das Backpulver verschiebt den pH-Wert deutlich stärker in die basische Richtung. Damit sind Ihre Chicken Wings optimal vorbereitet, um schnell und gut zu bräunen und knusprig zu werden.

CHICKEN WINGS MIT AHORNSIRUP UND BOURBON

Hier werden die Hähnchenflügel zunächst ohne aufgestrichene Sauce über direkter Hitze knusprig gebräunt. Im Anschluss legt man sie in die Zone mit indirekter Hitze, wo die dann aufgetragene süße Sauce nicht verbrennen kann.

FÜR 4–6 PERSONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MIN.

GARZEIT (SAUCE): 12–15 MIN.

GRILLZEIT: 20–25 MIN.

12 Hähnchenflügel (insgesamt etwa 1400 g)

Olivenöl

FÜR DIE WÜRZMISCHUNG

1 TL grobes Meersalz

1 TL getrockneter Oregano

½ TL gemahlener Kreuzkümmel

½ TL Chipotle-Chilipulver

¼ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

FÜR DIE SAUCE

180 ml Ketchup

4 EL Ahornsirup

4 EL Bourbon

2 EL Apfelessig

¼ TL Chipotle-Chilipulver

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1. Hähnchenflügel bestehen aus drei ­Abschnitten. Das am Körper ansitzende Glied heißt unter Grillexperten »Drumette«. Danach folgen der Mittelteil – auch »Wingette« genannt – und schließlich die ­Flügelspitze. Zwischen den Gliedern be­findet sich jeweils ein Kugelgelenk. Man findet es, indem man die Glieder aus­einanderspreizt.

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2. Die Hähnchenflügel zerteilen. Dafür ­jeweils Drumette und Wingette auseinanderspreizen und mit der Spitze eines Ausbeinmessers das Kugelgelenk zwischen beiden Gliedern durchtrennen. Diesen Schritt zwischen Wingette und Flügelspitze wiederholen. Die Flügelspitzen, die beim Grillen gern anbrennen, entsorgen oder später in einer Brühe verarbeiten.

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3. Die Hähnchenflügel rundherum dünn mit Öl ­bepinseln. In einer kleinen Schüssel die Zutaten für die Würzmischung ver­men­gen und die Wings gleichmäßig damit bestreuen. Bei Raumtemperatur ­ruhen lassen. Inzwischen den Grill für ­direkte und indirekte mittlere Hitze (180–230 °C) vorbereiten.

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4. In einem kleinen Topf alle Saucen­zutaten verrühren. Auf hoher Stufe einmal aufkochen, dann die Sauce auf kleinerer Stufe 12–15 Min. köcheln lassen, bis sie ­etwas eindickt, dabei gelegentlich umrühren. Vom Herd nehmen und beiseitestellen.

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5. Den Grillrost mit der Bürste säubern. Die Hähnchenflügel über direkter mittlerer ­Hitze bei geschlossenem Deckel 10 Min. grillen. In dieser Zeit ein- bis zweimal wenden und dabei aufpassen, dass keine Flammen hochschlagen, die die Haut verbrennen könnten.

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6. Die Flügelteile rundherum mit Sauce bestreichen und über indirekte mittlere Hitze legen. Bei geschlossenem Deckel weitere 10–15 Min. grillen, bis das Fleisch am Knochen nicht mehr rosa ist. Dabei aufpassen, dass die Sauce nicht verbrennt. Die Chicken Wings vom Grill nehmen und warm servieren.

VARIATIONEN

HONIG-SENF-SAUCE

In einer kleinen Schüssel 4 EL Honig, 4 EL Dijon-Senf, 2 EL Mayonnaise und 2 TL frisch gepressten Zitronensaft ver­rühren. Die Chicken Wings, nach­dem sie von direkter über indirekte Hitze gelegt wurden, ab und zu mit dieser Sauce bestreichen.

BUFFALO-SAUCE

In einem kleinen Topf 80 ml scharfe Chilisauce (z.B. Srira­cha), 4 EL But­ter, 2 TL Branntwein­essig, ½ TL Knoblauchpulver und ½ TL Worcestersauce auf mitt­­ler­er Stufe erhitzen und gelegent­lich umrühren, bis die Butter ge­schmol­zen ist. Die Chicken Wings, nachdem sie von direkter über indirekte Hitze gelegt wurden, ab und zu mit dieser Sauce bestreichen.

GERÄUCHERTE CHICKEN WINGS MIT HOISIN-GLASUR