Inhalt
Liebenswertes Königreich im Norden
Reisen in Dänemark
Planungshilfe für Ihre Reise
Vorschläge für Rundreisen
Wissenswertes über Dänemark
Steckbrief Dänemark
Natur und Umwelt
Aktuelle Politik, Wirtschaft und Soziales
Geschichte
Zeittafel
Gesellschaft und Alltagskultur
Kunst und Kultur
Wissenswertes für die Reise
Anreise und Verkehr
Übernachten
Essen und Trinken
Outdoor
Feste und Veranstaltungen
Reiseinfos von A bis Z
Unterwegs in Dänemark
Kapitel 1 – Die Nordseeküste
Auf einen Blick: Die Nordseeküste
Tønder, Højer und die Marschen
Tønder
Møgeltønder
Rudbøl und Højer
Aktiv: Ganz flach gehalten – Tour durch Ballum Enge
Von der Tønder Marsk zum Rømø-Damm
Skærbæk · Bredebro und Løgumkloster
Aktiv: Sort Sol – der Schwarzen Sonne auf der Spur
Rømø, Mandø, Fanø und das Wattenmeer
Nationalpark Wattenmeer
Rømø
Mandø
Fanø
Ribe
Gram
Esbjerg
Blåvand bis Thyborøn
Ganz im Westen
Varde
Billund
Ringkøbing Fjord
Aktiv: Das 100-Kilometer-Museum
Zwischen Ringkøbing Fjord und Limfjord
Holstebro
Herning
Daugbjerg und Mønsted
Von Skive bis Struer
Lemvig
Kapitel 2 – Nordjütland
Auf einen Blick: Nordjütland
Thy und Mors
Sydthy
Aktiv: Angelparadies Thy
Nationalpark Thy
Aktiv: ›Cold Hawaii‹ – Surferparadies Thy
Thisted
Mors
Jammerbugten bis Skagen
Hanherred
Blokhus
Løkken
Lønstrup Klint
Hjørring
Hirtshals
Skagen
Aktiv: Grenen – Land’s End auf 57° 44‘ 45‘‘ Nord
Von Skagen zum Mariager Fjord
Ålbæk Bugt
Frederikshavn
Læsø
Von Sæby zum Limfjord
Aalborg
Aktiv: Limfjordruten und Snapseruten – Radwandern zu Kultur und Genuss
Himmerland
Kapitel 3 – Ostjütland und Fünen
Auf einen Blick: Ostjütland und Fünen
Jütlands Südosten
Flensborg Fjord
Als
Von der Grenze bis Christiansfeld
Aktiv: Wandern und Biken auf Hærvejen
Kolding
Fredericia
Vejle Fjord und Hinterland
Zwischen Seenhochland und Kattegat
Um den Horsens Fjord
Silkeborg und das Seenhochland
Aarhus
Samsø
Djursland mit Insel Anholt
Randers
Viborg
Fünen und Inseln
Insel der Schlösser
Odense
Fünens Nordwesten
Fünens Nordosten
Fünens Südwesten
Aktiv: Radtour zum Toskana-Turm
Svendborg
Øhavet – Inselmeer vor Südfünen
Ærø
Tåsinge
Langeland
Aktiv: Petri Heil auf dem Langelandsbælt
Nyborg
Ostfünen
Kapitel 4 – Lolland, Falster, Møn und Seeland
Auf einen Blick: Lolland, Falster, Møn und Seeland
Lolland, Falster, Møn
Lolland
Aktiv: Mit dem Postboot zur Albuen-Wandertour
Falster
Møn
Aktiv: Treppab, treppauf an Møns Klint
Seeland abseits der Metropole
Südseeland
Aktiv: Paddeln auf der Suså
Südostseeland
Westseeland
Aktiv: Inseln im Großen Belt
Seelands Mitte
Odsherred
Roskilde und Skjoldungernes Land
Kapitel 5 – Kopenhagen, Nordseeland und Bornholm
Auf einen Blick: Kopenhagen, Nordseeland, Bornholm
Kopenhagen
Millionenstadt mit 615 000 Einwohnern
Innenstadt
Im Westen der City
Viertel der Parkmuseen
Vom Rathausplatz ins Regierungsviertel
Vesterbro und Frederiksberg
Kopenhagen königlich und maritim
Christianshavn
Noch mehr Amager
Køge Bugt
Hellerup bis Klampenborg
Kongens Lyngby
Nordseeland
Ostküste
Helsingør
Nordküste
Frederikssund
Nordseelands Mitte
Bornholm
Bornholms Attraktionen
Aktiv: Im Flying Fox über den Opalsø
Kulinarisches Lexikon
Sprachführer
Impressum
Themen
Die Wikinger sind wieder da
Folkehøjskoler – Schulen fürs Volk
Zankapfel Schleswig
Kalkmalerei – Erbe des Mittelalters
Wat is’ wat im Watt?
Festung Hanstholm
Die Skagenmaler
Kunst im Namen der CoBrA
Der Märchenmann
Reisen zwischen West- und Ostdänemark
Roskilde – das Festival
Wo der Himmel Form annahm – Insel Hven
Martin Andersen Nexø
Alle Karten auf einen Blick
Die Nordseeküste: Überblick
Tour durch Ballum Enge
Fanø: Übersichtskarte
Ribe: Cityplan
Esbjerg: Cityplan
Das 100-Kilometer-Museum
Nordjütland: Überblick
Skagen: Cityplan
Aalborg: Cityplan
Ostjütland und Fünen: Überblick
Aarhus: Cityplan
Odense: Cityplan
Radtour zum Toskana-Turm
Lolland, Falster, Møn und Seeland: Überblick
Mit dem Postboot zur Albuen-Wandertour
Treppab, treppauf an Møns Klint
Kopenhagen, Nordseeland und Bornholm: Überblick
Kopenhagen: Cityplan
Kopenhagen Hafen: Cityplan
Nordseeland: Routenkarte
Helsingør: Cityplan
Bornholm: Routenkarte
Liebenswertes Königreich im Norden
Vom Südzipfel Gedser Odde bis Grenen im äußersten Norden, von Blåvands Huk ganz im Westen bis Christiansø weit im Osten präsentiert sich das Königreich Dänemark mit einer überraschenden Vielfalt der Regionen und Städte. Dänemark hat grandiose Landschaften, protzt damit aber nicht, auch nicht mit gigantischen Bauten, eher mit extravaganten. So sind es viele Details, die dieses kleine Königreich im Norden so liebenswert machen.
Ein See erstreckt sich durch ein langgezogenes Tal, dichte Wälder breiten sich über umliegende Hügel aus, ein Raddampfer zieht seine Bahn über das spiegelglatte Wasser – das ist Dänemarks Seenhochland rund um die Stadt Silkeborg, ein Dänemark jenseits der gängigen Klischees. Ebenso wenig passen dazu die Heide- und Moorlandschaften im zentralen Jütland. Letztlich aber sind alle anderen Landschaften nur Beigaben für das, was die meisten Urlauber ansteuern: Dänemarks Küsten. Weit über 7000 km ziehen sich Meeresufer um die Halbinsel Jütland, Dänemarks kontinentalen Teil, und um Hunderte Inseln, Inselchen und sogar einige Schären. Und wären da nicht knapp 70 km Landgrenze zu Deutschland, Dänemark wäre ein Inselstaat.
Unendlich erscheinende Strände, Nordseewellen auf der einen und ein breiter Dünengürtel auf der anderen Seite – so präsentiert sich die Nordseeküste im Westen. Meeresströmungen haben sie zu einem weich geschwungenen Band ›ausgeglichen‹. Trotzdem ist sie nicht einheitlich: Lehm- und Kalksteinklippen – Bovbjerg, Bulbjerg und Rubjerg Knude – unterbrechen spektakulär das Dünenband. Kontrast zu diesen ›Gipfeln‹ ist das unendlich flache Wattenmeer im Südwesten, eine ökologisch bedeutende Landschaft, beherrscht vom Wechsel der Gezeiten.
Ein Vielfaches an Küstenkilometern und Küstenformen zeigt das Land zur Ostsee: Folgen Sie einmal dem Ufer vom südlichsten Flecken Gedser Odde auf Falster nach Norden. Zuerst zeigt es sich so flach, dass man es mit kräftigen Deichen geschützt hat. Dann ein kurzer Sprung, und man schaut von den Kreideklippen der Insel Møn über 120 m steil nach unten aufs Meer. Überhaupt die Inseln: Amtlich – sprich mehr als 100 m² groß – sind es 1419, andere Zählungen kommen auf vier- bis fünfhundert. Da sind von Watt umgebene Strand- und Düneninseln an der südlichen Nordsee, von Landwirtschaft und idyllischen Dörfern geprägte Inseln im Limfjord, entlang der Ostküste Jütlands und rund um Fünen oder die rauen Perlen im Kattegat, Anholt und Læsø. Bornholm zeigt sich mit seinen Granitfelsen im Norden und den Schären von Christiansø geradezu undänisch und die beiden großen Inseln Seeland und Fünen sind jede für sich facettenreich wie ein kleines Land.
Dänemarks Städte sind nach mitteleuropäischen Maßstäben klein. Doch bieten sie vielseitige Kulturbegegnungen, mal von liebenswerter Provinzialität, mal auf Augenhöhe mit Weltmetropolen. Sie zeigen Lebensstil mit klarem nordischem Charme und einem gehörigen Schuss Lebensfreude. Alle bemühen sich um die Menschen, drängen Autos aus den Zentren, bewahren Altes, wo es greifbar ist, fördern aber auch großzügig moderne Kunst und Architektur. So stößt man in manchem Nest, dessen Name außerhalb des Landes kaum jemand kennt, auf Attraktionen aus Kunst und Geschichte von internationalem Niveau.
Eine Stadt aber ist weit über Dänemarks Grenzen bekannt: Kopenhagen, eine überschaubare Metropole mit allem, was zu einer Weltstadt gehört: großartige Museen, urige Kneipen und ein ehrwürdiges Regierungsviertel, Parks, malerische Kanäle, Schlösser aus verschiedenen Epochen, die alternative Freistadt Christiania mit ihren Mythen und ›Tüten‹, das weltbekannte Tivoli mit seinem romantischen Charme und Strøget, die Mutter aller Fußgängerzonen und eine der bekannten Einkaufsstraßen Europas. Die Kleine Meerjungfrau, Kopenhagens Wahrzeichen, hat Symbolcharakter für den Lebensstil der Stadt: freizügig, aber nicht aufdringlich. Kopenhagen ist die dominierende Stadt in Dänemark, trotzdem suchen andere die Konkurrenz, allen voran Aarhus, das 2017 als Europas Kulturhauptstadt Furore machte, ein prächtiges Konzerthaus, sein auffälliges Museum für moderne Kunst ARoS und das neue Museum zur dänischen Vorgeschichte MUMO mit seiner außergewöhnlichen Architektur ins Rennen schickt und mit Milliardenaufwand seine Hafenfront weltstädtisch aufpoliert. Odense überarbeitet gerade mit großem Aufwand seine Andersen-Gedenkstätten und hat dabei besonders seine vielen asiatischen Gäste im Blick. Aalborg schließlich punktete immer schon mit seinen zahlreichen Restaurants und Kneipen, jetzt aber auch mit seinem extravaganten Musikhaus.
Dänemarks Landschaften lassen sich nicht auf Strand und Dünen reduzieren, die Städte nicht auf Fachwerkbauten und Renaissanceschlösser. Es lohnt sich, die Vielfalt des Landes zu entdecken. Und fühlen Sie sich willkommen – »Velkommen i Danmark«.
Der Autor
© Hans Klüche, Bielefeld
Hans Klüche
www.hans-klueche.de
Hans Klüche studierte Publizistik und Skandinavistik in Münster und Kopenhagen, arbeitete dann als freier Auslandskorrespondent für mehrere ARD-Sender in Dänemark und blieb dem Land als Autor und Fotograf treu. Heute ist er für das Nordeuropa-Magazin »Nordis« als Dänemark-Redakteur tätig und durchstreift regelmäßig das kleine Königreich von den Inseln im Osten bis zu den rauen Stränden der Nordseeküste. Wenn möglich nimmt er seine Familie mit auf Reisen, dann sorgt Sohn Rasmus dafür, dass die Interessen junger Dänemark-Besucher Beachtung finden. Für den DuMont Reiseverlag schrieb Hans Klüche noch das Reise-Taschenbuch »Dänemark Nordseeküste« und den Band »DuMont direkt Kopenhagen«.
Reisen in Dänemark
Klassiker – das Ferienhaus
Rund 80 % aller Übernachtungen deutscher Urlauber in Dänemark finden in Ferienhäusern statt: ein Ort, ein Strand, eine Region, ein paar Ausflüge, z. B. in einen Freizeitpark und in eines der Erlebniszentren zu historischen oder naturwissenschaftlichen Themen – für eine Familie ist das eine ideale Urlaubsform.
Auch Paare lieben Ferienhäuser, zum Kuscheln und Krafttanken, und das nicht nur im Sommer unter blauem Himmel und strahlender Sonne, wenn die Temperaturen nur abends unter die 20 -°C-Marke sinken. Ich kenne und liebe Dänemarks Küsten auch eingehüllt in Seenebel im Spätsommer, wenn das Wasser wärmer ist als die kalte Morgenluft, oder aufgewühlt von wütenden Winden im Herbst, oder an glasklaren, eiskalten Frühjahrstagen, an denen man warm eingemummelt stundenlang am Strand entlanggeht und eine frische Luft genießt, die Lungen wie Geist frei macht für neue Taten.
Dänemark ungewohnt – Rundreise
Schweizer und Österreicher sowie mit steigender Zahl Deutsche besuchen Dänemark gern auf eine andere Weise: Sie reisen im Lande umher, nutzen die günstigen Sommerpreise vieler Stadthotels, quartieren sich in komfortablen Danhostels ein, wie die aufgepeppten Jugendherbergen heute heißen, oder kreuzen im Camper durchs Land. Junge, aktive Familien sind darunter, die sich mit dem Fahrrad aufmachen, aber auch viele ›Empty Nester‹, die das Familienurlaubsland ohne Kinder völlig neu entdecken: Sie erleben die Vielfalt der Kunst und Geschichte, die das Land in seinen unzähligen Museen bietet, saugen am Tage in schattigen Strandwäldern die Lungen voll mit dem Mix aus See- und Waldluft und amüsieren sich bis in die Nacht hinein bei Livekonzerten in proppenvollen Hafenkneipen oder goutieren die inzwischen weltberühmte nordische Gourmetküche – Dänemark ist längst eine Destination für Genießer.
Natur trifft Kultur – Dänemarks Höhepunkte
Unter den großen Städten ist Kopenhagen auch immer eine eigene Reise wert, Aarhus, Odense oder Aalborg mit ihren Kultur- und Lifestyle-Angeboten mindestens Tagesausflüge vom Ferienhaus aus. Kulturhighlights wie die alte Stadt Ribe oder Kolding mit dem genial rekonstruierten Schloss Koldinghus und dem Schwerpunktmuseum für Möbeldesign Trapholt sind international relativ unbekannt, für Kultururlauber aber ein Muss. Und wer moderne Kunst mag, setzt das weltbekannte Louisiana in Nordseeland und das spektakuläre ARoS in Aarhus auf den Reiseplan.
Naturliebhaber sollten den Nationalpark Wattenmeer im Südwesten, die archaische Dünenwelt des Nationalparks Thy ganz im Nordwesten, die spröden Klippen von Lønstrup in Nordjütland, die schönsten Kreidefelsen der Ostsee auf der Insel Møn oder die Granitküste Bornholms nicht missen. Auch die Wanderdüne Råbjerg Mile auf Skagen oder Rønnerne, die Halbwelt zwischen Meer und Land auf Læsø, sowie der Nakskov Fjord im Westen von Lolland sind Naturparadiese.
Oft mischen sich Kultur und Natur. Dänemarks Nationalpark Skjoldungelandet am kulturträchtigen Roskilde Fjord verbindet diese beiden Elemente explizit, gleiches will auch der im Frühsommer 2018 eröffnete Nationalpark Kongernes Nordsjælland nördlich von Kopenhagen. Oft liegen Museen fantastisch eingebettet in der Natur wie Arken mit seiner modernen Kunst in den Dünen südlich von Kopenhagen, Bornholms Kunstmuseum über der Felsenküste im Osten der Insel oder das Museum Fuglsang auf Lolland.
Und wer einfach den ultimativen Dänemark-Mix aus romantischen Orten, hautnaher Kultur, Sommerfrische und Lifestyle genießen will, steuert die Künstlerkolonie Skagen an oder die Insel Fanø, auf der das Dorf Sønderho reetgedeckte Fachwerkidylle, Gourmeterlebnisse und einen Mega-Strand vereint, oder Ærøskøbing auf der Insel Ærø, Dänemarks schnuckeligstes Städtchen.
Strandurlaub
Wer Dänemark nicht wenigsten einmal im Sommer erlebt hat, kann kaum ermessen, wie viele Möglichkeiten das Land für einen Strandurlaub hat: Gut 5000 der über 7000 Küstenkilometer sind zum Baden geeignet, über vielen Stränden weht die Blaue Flagge, Europas Qualitätssiegel für gute Wasserqualität. In lang anhaltenden Hitzeperioden – die gibt’s nicht einmal selten! – steigen die Wassertemperaturen gerne über 20 °C, an der Ostsee noch eher als an der Nordsee. Und bei einer ordentlichen Brandung, die es an der Nordsee häufiger gibt, spürt man frischere Wassertemperaturen allenfalls bis zum ersten Eintauchen.
Upps – alles ausgebucht
In der Hochsaison, wenn Dänen und anderen Skandinavier Sommerferien machen, also zwischen Ende Juni und Anfang August, kann es Probleme geben, in populären Orten von heute auf morgen einen Platz zum Schlafen zu bekommen. Dann melden sogar beliebte Campingplätze »alt optaget« – alles belegt. Irgendwie kulminieren die Touristenströme aller Länder immer Mitte Juli in der Woche 29 in Dänemark, aber sonst kann man mit zwei oder drei Tagen Vorausplanung getrost auf Rundreise gehen. Sollte es in Küstenorten kein Bett oder keinen Stellplatz geben, dann sicher ein paar Kilometer landeinwärts in der nächsten Provinzstadt. Etwas sollte man aber Monate voraus buchen: Fährplätze zu Inseln am Samstag, dem Monsterreisetag (s. >>>>).
Wichtige Fragen vor der Reise
Welche Dokumente braucht man für die Einreise und unterwegs? s. >>>>
Gibt es Alternativen zur Anreise mit dem Auto? s. >>>>
Was muss ich beachten, wenn ich eine Fähre benutzen möchte? s. >>>>
Darf man in Dänemark tatsächlich mit dem Auto auf den Strand fahren? s. >>>>
Was ist bei der Anmietung eines Ferienhauses zu beachten? s. >>>>
Wo kann ich als Wohnmobilreisender das Fahrzeug über Nacht abstellen? s. >>>>
Wie bezahle ich am besten – bar in Kronen/Euro oder mit Kreditkarte? s. >>>>
Ist die medizinische Versorgung wie zu Hause und gibt es Gesundheitsrisiken? s. >>>>
Ist Dänemark wirklich so teuer? Gibt es Möglichkeiten, das Budget zu schonen? s. >>>>
Wie steht es um die Sicherheit im Land? s. >>>>
Planungshilfe für Ihre Reise
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Angaben zur Zeitplanung
Bei den folgenden Zeitangaben handelt es sich um Empfehlungswerte für Reisende, die ihr Zeitbudget eher knapp kalkulieren.
Kulturerlebnis |
Naturerlebnis |
Die Kapitel in diesem Buch
1. Die Nordseeküste: s. >>>>
2. Nordjütland: s. >>>>
3. Ostjütland und Fünen: s. >>>>
4. Lolland, Falster, Møn und Seeland: s. >>>>
5. Kopenhagen, Nordseeland und Bornholm: s. >>>>
1. Die Nordseeküste
Es ist der Deutschen liebstes Dänemark: Marschen, Watt, Inseln und Haffs der dänischen Nordseeküste, die die Dänen ›Vestkysten‹, also Westküste, nennen. Die scheinbar nicht enden wollenden Strände sind an einigen Stellen weit über 1 km breit. Das typische Dach über dem Kopf versteckt sich in ausgedehnten Dünen- und Heidegebieten: das Ferienhaus. Die Städte sind klein, gern romantisch und meist ruhig, ganz sicher keine Szenespots.
• Ribe • Museumscenter Tirpitz |
Nationalpark Wattenmeer |
Zeitplanung
Fahrt entlang der Nordseeküste: 3–4 Tage
Ribe: 1 Tag
Esbjerg (inkl. Museumsbesuche): 1 Tag
LEGOLAND Park in Billund,
Inseln Mandø und Fanø: Tagesausflüge
Gut zu wissen: Für einen Ferienhausaufenthalt ist der Landstrich dank der bestens ausgestatteten Häuser längst ein Ganzjahresreiseziel, auch wenn die touristische Infrastruktur im Winterhalbjahr etwas schwächelt – es wird aber von Jahr zu Jahr besser.
Eine Mandø-Exkursion mit Koresand-Ausflug ist von den Tiden abhängig – also rechtzeitig erkundigen. Fanø lohnt immer eine Exkursion, Fahrräder sind frei auf der Fähre und Pkw mit bis zu 9 Personen außerhalb einer kurzen Hochsaison sehr günstig.
2. Nordjütland
Nordjütland, wo sich der Kontinent nach Norden reckt, umfasst das Land nördlich des Limfjord sowie im Osten das Himmerland bis zum Mariager Fjord. Der Limfjord reicht von der Nord- zur Ostsee und macht aus Dänemarks Norden die zweitgrößte Insel des Landes, aber kaum jemand nimmt sie als solche wahr: Brücken, Tunnel und mehrere kleine Fjordfähren, alle ein Stück Nostalgie und spannende Abwechslung für neugierige Kinder bei einer Rundfahrt, sorgen für enge Anbindung ans Festland. Typisch sind raue, archaische Küstenlandschaften, die in der Region Thy seit 2008 als Nationalpark unter Schutz stehen.
Skagen |
Lønstrup Klint |
Zeitplanung
Große Nordjütlandrundfahrt: 3–4 Tage
Skagen: 1–2 Tage
Aalborg: 1–2 Tage
Nordsøen in Hirtshals, Fårup Sommerland
bei Blokhus, Kattegat-Inseln: Tagesausflüge
Gut zu wissen: Mit ein paar Ausnahmen zum Kattegat hin ist die gesamte Küstenlinie Nordjütlands ein Badestrand. Die Strände an Ostsee und Limfjord gelten als kinderfreundlicher als die an der Nordsee. Die meisten Ferienhäuser kuscheln sich zwischen Blokhus und Hirtshals in die Dünen der Region Jammerbugten. Surfer fahren nach Klitmøller, der Hauptstadt von »Cold Hawaii«.
Günstige Tagestickets für die Fähre Frederikshavn–Læsø erlauben bequeme Besuche der Insel im Kattegat, auch per Rad.
3. Ostjütland und Fünen
Die Fjorde, Seen und Inselwelten von Ostjütland und Fünen sind am Lillebælt, dem Kleinen Belt, so eng zusammengewachsen, dass sie trotz aller Vielfalt der Landschaften längst eine touristische Einheit bilden. Für Ostjütland sind weit ins Land reichende Fjorde typisch, für Fünen die langen Strände im Norden und Øhavet, das Inselmeer im Süden, ein Wassersportparadies für Taucher, Kajakfahrer, Stehpaddler, Windsurfer und Segler. Wahrlich nicht ins Dänemarkklischee von Dünen und Meereswellen passt das Seenhochland um Silkeborg mit dem Møllehøj, Dänemarks höchster Erhebung.
• Kolding • Aarhus • Odense |
• Silkeborg und Seenhochland • Øhavet |
Zeitplanung
Flensburg–Hobro: mind. 3 Tage
Inseln im Øhavet plus Fünen: mind. 4 Tage
Aarhus: 1 Tag
Kolding: 1 Tag
Odense: 1 Tag
Radtour auf die Insel Samsø im Kattegat, nach Ærø, Skarø oder Drejø im südfünischen
Inselmeer Øhavet: Tagesausflüge
Extratage: Die Insel Anholt mitten im Kattegat liegt für einen Tagesausflug zu weit draußen. Rundreisende, die mit dem Zelt unterwegs sind oder eines der wenigen Zimmer ergattern, finden hier im Sommer aber einen coolen Mix aus Ibiza-Stimmung und Naturerlebnissen.
4. Lolland, Falster, Møn und Seeland
Das große Seeland und dank guter Verkehrsanbindung längst auch die Inseln Lolland, Falster und Møn, die sich gern als Dänemarks Südseeinseln vermarkten, sind Rückzugs- und Naherholungsgebiet für den Ballungsraum Kopenhagen. Man stößt auf ansehnliche Schlösser und Kirchen, kann aber auch außergewöhnliche Natur erleben vom flachen, lagunenähnlichen Nakskov Fjord im Westen bis zu den steilen Møns Klint ganz im Osten, eine der imposantesten Landschaften Dänemarks.
Roskilde |
Møns Klint |
Zeitplanung
Rodbyhavn–Roskilde: 2–3 Tage mit Besichtigungen, reine Fahrzeit von den Fährhäfen im Süden nach Kopenhagen 1,5–2 Std.
Gut zu wissen: Zwei UNESCO-Welterbestätten liegen in der Region: der Dom von Roskilde, Grabkirche der dänischen Könige, und Stevns Klint, 15 km fossilienreiche Kreideklippen südöstlich von Kopenhagen.
Extratage: Møn hat sehr viel mehr zu bieten als seine 128 m hohen Kreideklippen und so lohnt die Insel immer einige Extratage oder gar einen ganzen Ferienhausurlaub – Günter Grass kam jahrzehntelang in immer dasselbe Haus.
5. Kopenhagen, Nordseeland und Bornholm
Dänemarks Hauptstadt zeigt Grachten und Parks, Trend-, Shopping- und Regierungsviertel, Schlösser und Schwulentreffs, Kneipen, Kirchen und eine angesehene Jazzszene, ist nordische Gourmetmetropole, kreative Film- und Modestadt, aber auch Badeort. Touristenmagnet ist der Vergnügungspark Tivoli mit seinem Mix aus Traditionen und rasenden Attraktionen. Nordseeland, der Vorgarten der Hauptstadt mit Schlössern, Wäldern, Seen und Parks, bekam 2018 als Dänemarks fünfter Nationalpark Kongernes Nordsjælland die ihm gebührende Anerkennung als beeindruckender Kultur-Natur-Mix und streckt dem Kattegat beste Strände entgegen. Die besitzt auch Dänemarks einzige Felseninsel Bornholm, ein von der Sonne verwöhntes Mini-Skandinavien, das per Flugzeug (35 Min.) oder Bus und Schnellfähre (3 Std.) gut an Kopenhagen angebunden ist.
• Kopenhagen • Louisiana Museum • Ertholmene |
Zeitplanung
Kopenhagen: 2–3 Tage
Nordseeland: 2–3 Tage
Bornholm: 4–5 Tage
Gut zu wissen: Bornholm wird als eigenständiges Reiseziel wahrgenommen und ist dank der Direktfähre ab Sassnitz auf Rügen aus Deutschland leicht zu erreichen. Eingebunden in Dänemark-Rundfahrten wird Bornholm selten, dabei sind auch dank staatlicher Subventionen auf wichtigen Routen die Überfahrten von der Insel zum dänischen ›Festland‹ günstiger geworden. Wer bei den Abfahrtzeiten flexibel ist, macht regelrechte Schnäppchen.
Tipp: Für eine Woche ein Ferienhaus in Nordseeland buchen und von dort per Nahverkehr Kopenhagen erkunden – das ist billiger, als in der Hauptstadt ein Hotelzimmer plus die horrenden Parkgebühren zu bezahlen.
Vorschläge für Rundreisen
Diese Rundreise ist mit Übernachtungen in mondänen Badehotels sicher nicht billig und erfordert angesichts der Popularität der Häuser langfristiges Vorausbuchen. Alle genannten Hotels sind auch allein eine Reise wert. Alternativ gibt es in allen Orten günstigere Unterkünfte oder Campingplätze. Die Auto-Fahrstrecke beträgt ca. 1060 km. Die drei Fährfahrten summieren sich je nach Saison und Abfahrtszeit auf 60 bis 105 € für einen Pkw mit zwei Insassen.
1. und 2. Tag: Nach Kopenhagen via Vogelfluglinie. Übernachtungen im Skovshoved Hotel (s. >>>>) an der Øresundküste nördlich der Hauptstadt. An einem der beiden Abende Bummel über den nahen Bakken, den ältesten Vergnügungspark der Welt, das volkstümliche Gegenstück zum Tivoli.
3. und 4. Tag: Fahrt am Øresund entlang mit Stopp am Kunstmuseum Louisiana. Übernachten im Gilleleje Badehotel (s. >>>>) oder Helenekilde Hotel og Badepension Tisvildeleje (s. >>>>) in Nordseeland. Strandtag oder Schlössertour.
5. und 6. Tag: Fahrt via Fährlinien Hundested–Rørvig und Mols-Linien (s. >>>>) nach Jütland auf die Halbinsel Dursland. Übernachten im Molskroen (s. >>>>). Wanderungen im Nationalpark Mols Bjerge oder Besichtigung Glasmuseum und Fregatte »Jylland« in Ebeltoft, mit Kindern alternativ Skandinavisk Dyrepark bei Kollind.
7. bis 9. Tag: Fahrt über Aalborg und Frederikshavn nach Skagen. Übernachten in Ruths Hotel (s. >>>>; Spitze in Leistung und Preis) oder Hjorths Badehotel (s. >>>>; idyllisch, einfacher). Zwei Tage für Kunst, Licht und Lebensfreude von Skagen.
10. und 11. Tag: Fahrt entlang der Jammerbugt zum Svinkløv Badehotel (s. >>>>). Der Klassiker unter Dänemarks Badehotels will nach verheerendem Brand zur Saison 2019 im alten Stil mit seiner entschleunigenden Atmosphäre wieder öffnen. Wer Adrenalin ausschütten will, hetzt oberhalb des Hotels über einen der anspruchsvollsten Mountainbike-Trails im Lande durch die Svinkløv Plantage.
12. und 13. Tag: Henne Mølleå Badehotel (s. >>>>), der funktionalistische Klassiker aus den 1930er-Jahren bei Henne Strand in den Dünen. Abschiedsessen im Henne Kirkeby Kro (s. >>>>), dem führenden Gourmetrestaurant an der dänischen Nordsee.
14. Tag: Rückfahrt über Esbjerg, Ribe und Tønder nach Deutschland.
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Zwei Meere und fünf Inseln bei nur etwa 500 km (ab/bis Grenze) Auto-Fahrstrecke plus zwei Fährfahrten (Pkw mit 2+2 Familie ca. 145 €) bietet diese Route durch Südjütland und Fünen. Sieben Tage sind das Minimum, unterwegs passiert man aber viele Orte und Inseln, an denen man länger bleiben möchte.
1. und 2. Tag: Anreise von Süden über Flensburg am Geschichtszentrum Dybbøl (preußisch-dänischer Krieg 1864!) vorbei nach Sønderborg und über Insel Als nach Fynshav. Fähre Fynshav–Søby zur Insel Ærø (Fährinfo s. >>>>). Zwei Nächte auf Ærø.
3. Tag: Fähre Ærøskøbing–Svendborg (Fünen). Dort Übernachtung z. B. im Hotel Stella Maris (s. >>>>), wo schon Brecht ein und aus ging. Optional Exkursion zur vorgelagerten Insel Tåsinge mit Valdemars Slot.
4. Tag: Übernachtung in der H.-C.-Andersen-Stadt Odense oder in Kerteminde mit seinen Schweinswalen und Dänemarks einzigem Wikingerschiffsgrab.
5. Tag: Die ca. 130 km zur Nordseeküste sind über die Autobahn schnell zurückgelegt. Übernachtung wahlweise in der Hafenstadt Esbjerg mit Fischerei- und Seefahrtsmuseum oder im historischen Ribe.
6. Tag: Die Tide gibt vor, wann die Überfahrt zur Wattenmeerinsel Mandø möglich ist. Übernachtet wird aber auf der Insel Rømø, die man jederzeit über einen Damm erreichen kann.
7. Tag: Rückreise via Tønder zur Grenze nach Deutschland oder mit der Fähre nach Sylt (s. >>>>).
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Der Ochsenweg (dänisch: Hærvejen) gehört zum Netz europäischer Pilgerwege und ist nördlicher ›Zubringer‹ zum Jakobsweg (Details s. Aktiv unterwegs s. >>>>, dort auch Hinweise zu Übernachtungsoptionen). Der folgende Radtouren-Tipp folgt dem historischen Hærvejen von der Grenze bis Viborg. Die Etappen sind hier für durchschnittlich fitte und erfahrene Radwanderer kalkuliert (max. 70 km pro Tag), mit Kindern sollte man sie kleinteiliger planen. Parallel verläuft auch ein Wanderweg. Sehr detaillierte Informationen zu Rad- und Wanderroute inklusive Karten als PDF-Datei zum Download findet man auf der Website www.haervej.de (auch in Deutsch). Dort gibt es auch Tipps für moderne Verlängerungen der historischen Route nach Norden bis Frederikshavn (ca. 200 km, Biker und Wanderer) bzw. Hirtshals (ca. 220 km, nur Wanderer).
1. Tag: Padborg Grenze–Rødekro (Aabenraa), ca. 46 km
Etwas abseits des Zielortes liegt Aabenraa, eine Hochburg der deutschen Minderheit in Dänemark.
2. Tag: (Aabenraa) Rødekro–Jels–Vejen, ca. 65 km
Spannende Kunst und das gratis im Vejen Kunstmuseum. Sollten in Jels gerade Wikingerspiele stattfinden (s. >>>>), lohnt es sich, dort zu unterbrechen.
3. Tag: Vejen–Bindeballe Købmandsgård–Jelling, ca. 42 km
Mit Umwegen zum Grabplatz des Mädchens von Egtved und zum Landschafts-Skulpturenpark Tørskind-Kiesgrube, der Fahrt ins Tal der Vejle Å hinunter und dem UNESCO-Welterbe Jelling ist dies die Highlight-Etappe der Ochsenweg-Tour.
4. Tag: Jelling–Givskud, ca. 10 km
Kurze Etappe, aber es gibt viel zu besichtigen: UNESCO-Welterbe Jelling, Nationalmuseum-Abteilung Kongernes Jelling und mit Kindern Givskud Zoo.
5. Tag: Givskud–Funder Kirkeby (Silkeborg), ca. 45 km
Etwas abseits des Zielorts liegt Silkeborg, Zentrum des Seenhochlands mit Optionen für Bootstouren.
6. Tag: (Silkeborg) Funder Kirkeby–Viborg, ca. 45 km
Die Endstation der Tour, Viborg, war im Mittelalter eine der wichtigsten Städte Jütlands.
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Wissenswertes über Dänemark
»Je glücklicher ein Volk, desto näher liegt es genetisch gesehen bei den Dänen. Denn diese sind die allerglücklichsten Menschen.«
»Die glücklichen Dänen«, Silke Bigalke, Tages-Anzeiger Zürich
© Hans Klüche, Bielefeld
31-mal rund um die Erde radeln die Kopenhagener statistisch pro Tag
Steckbrief Dänemark
Daten und Fakten
Name: Kongeriget Danmark (Königreich Dänemark). Ist im Folgenden von Dänemark die Rede, ist der Staat gemeint. Zum Königreich gehören die ›gleichberechtigten Nationen‹ Kalaallit Nunaat (Grönland, s. >>>>) und Føroyar (Färöer, s. >>>>).
Fläche: 43 094 km2
Landeshauptstadt: København (Kopenhagen) 613 288 Einw., Ballungszentrum je nach Zählweise ca. 1,3 Mio. bis 2 Mio. Einw.
Größte Städte: Aarhus 273 000 Einw. Stadt (urbane Bebauung) bzw. 340 500 Einw. Kommune (inkl. des ländlichen Umlands), Odense 178 500 bzw. 202 500, Aalborg 113 500 bzw. 213 500, Esbjerg 72 000 bzw. 116 000.
Amtssprache: Dänisch. Deutsch ist im Süden Jütlands ›anerkannte und geschützte Minderheitssprache‹.
Einwohner: 5,78 Mio.
Bevölkerungsdichte: 134,1/km2
Bevölkerungswachstum: 0,86 % (2017) inkl. Einwanderer. Aktuell steigt die Geburtenrate: 2017 wurden knapp 61 400 Kinder geboren, etwa 5500 mehr als 2013. Statistisch hat jede Frau 1,7 Kinder.
Lebenserwartung: Männer 79 Jahre, Frauen 82,9 Jahre
Währung: Dänische Krone (DKK), der Wechselkurs ist fest an den Euro gebunden. Offizielle Zahlungsmittel sind ferner Banknoten der Føroyska Krónan (Färöische Krone; immer 1 : 1 zur DKK), die aber außerhalb der Färöer-Inseln so gut wie nie auftauchen.
Zeitzone: Mitteleuropäische Zeit (MEZ) mit Sommerzeit (MESZ)
Internationale Kennungen: Internet: .dk; Kfz-Kennzeichen: DK; Währungskürzel: DKK; Telefonvorwahl: +45.
Landesflagge: Danebrog (dän. Dannebrog, wörtlich übersetzt: ›Dänentuch‹) mit weißem Kreuz auf rotem Grund. Der Sage nach seit 1219, nachweislich ab Mitte des 15. Jh. Reichsflagge.
Geografie
Üblich ist die Trennung in Landesteile östlich des Großen Belt (Seeland, Lolland, Falster und umliegende Inseln) und westlich des Großen Belt (Jütland und Fünen). Eine Sonderstellung nimmt die Insel Bornholm ein. 7314 km Küste stehen nur 67,6 km Landgrenze mit Deutschland gegenüber. Mehr als 400 Inseln sind namentlich benannt, ca. 75 bewohnt. Größte Insel ist Sjælland (Seeland), dort leben auf 17 % der Landesfläche etwa 40 % aller Einwohner.
Dänemark ist im Durchschnitt nur 31 m hoch, aber hügelig: Der erst 2005 ›entdeckte‹ Gipfel Møllehøj in Mitteljütland erreicht 170,86 m, die Wiesen im trockengelegten Lammefjord in Nordwestseeland liegen 7 m unter Normalnull.
Größter See ist der Arresø (37 km²) in Nordseeland, der längste Fluss die Gudenå (158 km) in Mitteljütland. Sie wird allerdings noch vom Limfjord übertroffen, der mit rund 180 km Länge der längste Meeresarm in Dänemark ist.
Geschichte
Die Staatsgründung fällt in die Wikingerzeit. Das Königshaus geht auf Gorm den Gamle (ca. 950) zurück; nach dem japanischen Kaiserhaus gilt es als ältestes der Welt. Größte Macht und Ausdehnung hat das Land gegen Ende des 14. Jh. in der Kalmarer Union unter der Herrschaft von Margrete I., als es den gesamten Norden beherrscht. Der Zerfall beginnt 1412 mit Margretes Tod. Kriege mit Schweden und dem deutschen Reich (zuletzt 1864) führen zu immer weiteren Gebietsverlusten. Die Grenzen Dänemarks veränderten sich zuletzt 1920 durch eine Volksabstimmung in Südjütland.
Staat und Politik
Dänemark besitzt eine parlamentarisch-demokratische Erbmonarchie mit einem Einkammerparlament, dem Folketing. Staatsoberhaupt mit repräsentativen Aufgaben ist Königin Margrethe II. Ihre wichtigste politische Aufgabe: Sie beauftragt nach Wahlen den Politiker mit der Regierungsbildung, dem sie die besten Chancen einräumt, im Folketing nicht abgewählt zu werden. Seit 1973 sind dort immer 7 bis 10 Parteien vertreten, meist regieren Minderheitskoalitionen.
Wahlen im Juni 2015 brachten eine Mehrheit für den sogenannten ›blauen‹ Bürgerblock, in dem die rechtspopulistische Dansk Folkeparti stärkste Partei wurde (21,1 %). Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe unterstützte sie eine liberal-konservative 3-Parteien-Regierung, geführt von der rechtsliberalen Venstre (19,5 %) unter Lars Løkke Rasmussen. Der Regierungschef (Statsminister) kann jederzeit Neuwahlen ansetzen, der nächste reguläre Urnengang wäre im Juni 2019.
Wirtschaft und Tourismus
Dänemark ist eines der reichsten Länder der Erde. Gas- und Ölfunde unter der Nordsee sanierten seit den 1980er-Jahren den Staatshaushalt, der bis 2008 noch Überschüsse erzielte und erst mit der globalen Wirtschaftskrise ins Minus drehte. Trotzdem wirkt das Land gut aufgestellt (Zahlen Mai 2018) mit geringer Inflation (ca. 1,3 %) und einer Brutto-Arbeitslosenquote von 4,1 %. Den Arbeitsmarkt zeichnen eine hohe Zufriedenheit der Arbeitnehmer mit ihren Jobs, große soziale Sicherheit, weltweite Spitzenwerte beim Beschäftigungsgrad von Frauen und große Jobmobilität aus.
In der Industrie überwiegen kleine und mittlere Betriebe, Großindustrie gibt es wenig. Die Außenhandelsbilanz ist positiv, größte Handelspartner sind Deutschland, Schweden und Großbritannien, wichtigste Exportgüter Produkte der metallverarbeitenden Industrie und der Landwirtschaft. Die meisten Arbeitsplätze bietet der Dienstleistungssektor, gut 120 000 der Tourismus. Deutsche sorgen für 57 % aller 26,75 Mio. Übernachtungen ausländischer Gäste mit klaren Prioritäten: In Ferienhäusern stellen sie rund 85 % aller nicht dänischen Urlauber, in Jachthäfen 70 %, auf Campingplätzen 59 %, in Hostels und Wanderherbergen gut 17 %, in Hotels aber gerade einmal 9 %.
Bevölkerung
Knapp 87 % der Gesamtbevölkerung sind von Geburt Dänen, etwa 15 000 bis 20 000 davon gehören der deutschen Minderheit in Sønderjylland an. Die größte Migrantengruppe bilden Türken, gefolgt von Polen, Syrern, Deutschen (ca. 33 500) und Irakern.
Religion
Etwa 75 % der Dänen – Tendenz fallend – sind Mitglieder der evangelisch-lutherischen Folkekirke, die in der Verfassung als Staatskirche verankert ist, Kirchenoberhaupt ist Königin Margrethe. Die Zahl regelmäßiger Kirchgänger ist gering. Andere Religionen und Sekten rekrutieren sich meist aus Migrantenkreisen: Muslime 4 %, Katholiken, Buddhisten, Juden u. a. jeweils unter 1 %.
Natur und Umwelt
Die letzte Eiszeit war der Landschaftsdesigner, schuf ein flaches, aber hügeliges Land, geprägt vom Meer und seinen Ufern. Bei Flora und Fauna sind es die Tiere des Meeres und die gefiederten Bewohner der Küsten, die das größte Interesse wecken, ebenso wie die Biotope im Grenzbereich zwischen Wasser und Land.
Meerumschlungen
»Wohin Du auch in diesem Land reisen magst – immer wird dies wogende, endlose Blau Dir entgegen winken, bevor Du es ahnst, bald freundlich lächelnd, halb zutraulich, als wolle es Dich zu sich hinaus locken mit seinen weißen, wogenden Schaumblumen, mit denen es seine Brust geschmückt hat; bald in völliger Ruhe, nackt und schön in trägem Schlummer, sich im blauen Gewölk des Horizontes verlierend; bald wieder einem Ungeheuer gleich mit drohendem Antlitz, gerunzelten Braunen, aus tausend schaumumkränzten Schlünden brüllend, während es gleichsam hungrig und beutegierig mit seinen starken Pranken gegen das Ufer donnert.« Was Dänemarks späterer Literaturnobelpreisträger Henrik Pontoppidan 1890 in »Reisebilder aus Dänemark« über sein Land schreibt, gilt bis heute: Das Meer prägt Dänemark überall. Seine Sunde, Buchten, Fjorde, Haffs, Strände und Klippen gliedern das Land und geben ihm Struktur.
Küstenlandschaften
Die Dänen nennen die Küste im Westen ihres Landes ›Vestkysten‹, die Westküste, und das Meer, das daran brandet, ›Vesterhavet‹, das Westmeer – unsere Nordsee. Vom Rømø-Südstrand bis zur Sandbank Grenen, Mitteleuropas Fingerzeig nach Norwegen, stemmt sie sich über fast 400 km als langes Sandband gegen Wellen und Winde.
Hinter dem Strand türmen sich auf langen Abschnitten mächtige Dünen auf, in deren Windschatten sich idyllische Strandhöfe aus früheren Zeiten ducken, aber auch immer mehr Ferienhäuser.
Ein Abschnitt der Nordseeküste ganz im Süden fällt jedoch aus diesem Rahmen: Schlick und Schlamm statt Sandstrand prägen das Wattenmeer (s. >>>>), eine maritime Halbwelt im Rhythmus der Gezeiten und eine der bewahrungswürdigsten Naturlandschaften der Erde. Zweimal täglich wird es von der Nordsee überspült, zweimal täglich fällt es wieder trocken, eine Dynamik, die für eine ungeheuer große Produktion kleinster Pflanzen und Tiere sorgt, die am Anfang maritimer Nahrungsketten stehen. Nicht von ungefähr wurde das Wattenmeer zu einem der ersten Nationalparks Dänemarks erklärt.
Auf die Küsten des ganzen Landes bezogen, sind die 400 km entlang der Nordsee aber nur ein kleiner Teil, ihnen stehen fast 7000 km Ostseeufer gegenüber. Die zeigen in Nordjütland und an der Kattegatküste Nordseelands auch Sandstrände und Dünen, aber alles ein paar Nummern kleiner als an der Nordsee. Wellen branden hier meist sanfter an ein flach abfallendes Ufer – Ostseestrände sind fast immer kinderfreundlicher als die Strände der Nordsee.
Doch hat die Ostsee auch viele Küstenkilometer, die allenfalls aus schmalen Schotterbändern bestehen, an die Felder, Äcker oder Wälder stoßen. Ein Highlight sind indes die imposanten Kalksteinklippen im Osten der Insel Møn, aufgefaltete und an die Oberfläche gedrückte Ablagerungen vom Grund eines Kreidezeitmeeres vor rund 70 Mio. Jahren.
Und ganz im Osten gibt es sogar eine Felsenküste mit ansehnlichen Klippen und ein paar Schären: Die Insel Bornholm (ab s. >>>>) ist ein freistehender, an die Oberfläche ragender Horst des skandinavischen Grundgesteins und zeigt sich in ihrem Norden anderen skandinavischen Landschaften ähnlicher als dem Mutterland.
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern
Wie von Caspar David Friedrich gemalt: Kalkklippen auf der Insel Møn
Entstehung der Landschaften
Vor rund 20 000 Jahren, auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit, schob sich das ganz Skandinavien bedeckende Eisschild von Norden und Osten bis zu seiner Hauptstillstandslinie in Mitteljütland vor. Diese Endmoränenkette, die die damals weiteste Ausdehnung der Gletscherfront markiert, bildet Dänemarks bedeutendste geologische Grenze. Sie zieht sich von einem Scheitelpunkt bei Viborg nach Süden bis zum Ende der Flensburger Förde und nach Westen bis zum Bovbjerg (s. >>>>), dessen Steilküste zur Nordsee ein Anschnitt des gewaltigen Erd- und Schutthaufens ist, den die Gletscher vor sich hergeschoben haben.
Nach Westen flossen gewaltige Schmelzwassermassen ab und hinterließen einen flachen, nährstoffarmen Sandboden. Nur dort, wo Geestinseln, Ablagerungen früherer Eiszeiten, den Wassermassen standhielten, und dort, wo sich später durch Marschbildung neuer Boden aufbaute, ist das Land von Natur aus fruchtbar.
Die Mündungsgebiete der Gletscherströme wurden bei steigendem Meeresspiegel zu großen Buchten, anschließend legten Meeresströmungen jenes sanft geschwungene Band der Strände von heute davor. Nehrungen wie die Landzunge Holmsland Klit am Ringkøbing Fjord (s. >>>>) schufen klassische Haffs – der Begriff ›Fjord‹ im Namen ist etwas irreführend.
Anders im Osten: Unter dem Eis grub das Wasser Abflüsse in den Grund, heute die in West-Ost-Richtung verlaufenden Fjorde und Täler Ostjütlands. Beim Rückzug des Eises lagerte sich in den östlichen Landesteilen des heutigen Dänemark guter Ackerboden ab. Der Abschmelzprozess verlief durch den Wechsel wärmerer und kälterer Perioden aber wie eine Springprozession: Rückten die Eismassen wieder etwas vor, schoben sie den Boden vor sich zu ausgeprägten Hügellandschaften zusammen. Die Mols Bjerge auf der Halbinsel Djursland – seit 2009 Nationalpark – sind das Paradebeispiel einer solchen ›Randmoräne‹, aber auch Øhavet, die Inselwelt vor Südfünen, entstand so, doch ließ dort eine Landsenkung die Landschaft später vom Meer überfluten, nur die Anhöhen blieben als Inseln zurück.
Wer ist der Größte im ganzen Land?
Man kann auch auf niederem Niveau streiten: Bis Mitte des 19. Jh. galt der markante Himmelbjerget bei Silkeborg mit 147 m als höchste Erhebung des Landes. Dann wurde Ejer Bavnehøj südlich von Aarhus zum Gipfel hochgemessen. Eine erneute Vermessung 1941 machte den nahen Yding Skovhøj zur Nummer 1, einer von drei Grabhügeln aus der Bronzezeit auf seiner Spitze brachte ihn auf 172,54 m. Das gab langen Streit: Was ist eine natürliche Höhe, was eine unzulässige, von Menschen geschaffene?
Seit 2005 ist der unscheinbare Møllehøj, nur ein paar Hundert Meter westlich des Ejer Bavnehøj, mit 170,86 m die amtlich höchste natürliche Erhebung Dänemarks, 9 cm höher als der Yding Skovhøj ohne Grabhügel und 51 cm höher als Ejer Bavnehøj. Zum Vergleich: Die Spitze eines Radio- und TV-Sendemastes auf Bornholm erreicht 431 m über Null, der Turm allein misst 315,5 m. Und die Pylonen der Brücke über den Großen Belt ragen 254 m aus dem Meer auf.
Aufgetaucht
In den ersten Jahrtausenden nach dem Ende der Eiszeit erstreckte sich eine durchgehende Landmasse von Schweden bis England. Erst ein weiteres Abschmelzen des Eises im hohen Norden und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels ab etwa 6000 v. Chr. beendete diese ›Festlandszeit‹. Erste Konturen des heutigen Dänemark waren jetzt zu erahnen, aber die Form, in der sich das Land aktuell zeigt, ist das Resultat eines langsamen, bis in die Gegenwart reichenden Prozesses.
Das Land nördlich des Limfjord ist ein erdgeschichtlich besonders junger, längst nicht vollendeter Teil Dänemarks. Nach dem Abschmelzen der Gletscher breitete sich hier eine Inselwelt im ›Litorinameer‹ aus, deren Nordgrenze etwa zwischen den heutigen Städten Hirtshals und Frederikshavn verlief. Dann hob sich der Boden, dort wo sich die Halbinsel Skagen nach Norden streckt, immerhin um 13 m. Geologisch geschulte Augen erkennen vielerorts alte Küstenlinien weit im Landesinneren. Landmarken wie die 50 m hohe Kalksteinklippe Bulbjerg oder die Anhöhen, auf denen Städte wie Hanstholm und Hirtshals liegen, sind Reste alter Moräneninseln, während alle flachen Küstenabschnitte Neuland aus den letzten sechs Jahrtausenden sind.
Abgesunken
Während sich der Norden Jütlands langsam aus dem Steinzeitmeer hob, sank der Süden in die Tiefe. Vom Nissum Fjord durch den Kleinen Belt und quer über Fünen an der Nordspitze von Langeland entlang bis zur Nordostecke von Falster zieht sich die Trennlinie zwischen Landhebung und Senkung durch Dänemark: Hier liegt eine geologische ›Wippe‹ auf. Südlich davon hatte diese Landsenkung die Bildung der Inselwelt vor Südfünen zur Folge, ebenso wie die Entstehung des Wattenmeers vor der Küste von Südwestjütland.
Sandflug und Biotopschutz
Die Landhebung und das Absinken des Meeresspiegels durch eine Zwischeneiszeit führte ab dem 16. Jh. zu einer ökologischen Katastrophe, die viele Küstenregionen bis heute prägt: Sandflug. Er traf auf ein Land, dessen Vegetation durch Abholzung und Beweidung seit der Wikingerzeit gelitten hatte und in der ersten Hälfte des 17. Jh. für den Schlösser- und Schiffsbauboom der Renaissance einen von der Natur nicht mehr auszugleichenden Aderlass erlebte. Viel fruchtbares Land versank unter Dünen, ganz Landstriche entvölkerten.
Erst 1805 rettete ein Waldgesetz die letzten verbliebenen Wälder, ab Mitte des 19. Jh. wurde der Sandflug mit systematischem Anpflanzen großer Dünenforste bekämpft und bis zum Anfang des 20. Jh. weitgehend eingedämmt. Diese klitplantager gehören zu den typischen Merkmalen dänischer Küsten. Angepflanzt wurden fremde Nadelhölzer, die auf den kargen Sandböden überleben konnten: Bergkiefern aus Mitteleuropa spielten die Pioniere, später kamen ökonomisch attraktivere Kiefernarten wie Sitkafichten aus Amerika hinzu.
Zwar ist Dänemark im internationalen Vergleich immer noch recht waldarm, aber während andernorts immer mehr Waldgebiete verschwinden, stieg der Anteil der Wälder und Forste an der Gesamtfläche Dänemarks zwischen 1805 und heute von etwa 2 % auf gut 12 %, Tendenz wachsend. Die Wälder im Landesinneren sind vor allem von Buchen geprägt. Ansonsten ist Dänemark so stark vom Menschen gestaltet wie kein anderer Flächenstaat Europas: 60 % des Bodens werden beackert oder beweidet.
Empfindliche Biotope
Trotz aller Bepflanzungen besitzt Dänemark entlang der Nordseeküste immer noch Europas größte Dünenareale. Die noch nicht bewachsenen weißen Dünen sind Sandmassen in Bewegung. Sie werden, wo nötig, mit anspruchslosen Pflanzen wie Strandhafer befestigt, aber auch verdorrte Äste und Zweige, die oft in Dünenmulden liegen, sollen den Sand binden. In wenigen eindrucksvollen Fällen unterbleibt aber jede Stabilisierung, weil Naturschutzgesetze auch Wanderdünen ein Existenzrecht garantieren. So darf die größte ihrer Art, die Råbjerg Mile (s. >>>>), ungehindert über die Halbinsel Skagen kriechen.
Robben, Fische, Vögel und das Watt
Auf dem Land fallen natürlich Nutztiere zuerst ins Auge, aber neben Kühen, Schafen und Schweinen (s. >>>>), die sich wieder häufiger unter freiem Himmel suhlen dürfen, sieht man gelegentlich wild lebende Säugetiere. Das bedeutendste Wildrevier mit Füchsen, Wildschweinen und dem größten Rotwildbestand im Lande grenzt direkt an eine der bekanntesten Ferienhausregionen bei Blåvands Huk und Vejers ganz im Westen (ab s. >>>>).
Seehunde und Kegelrobben
Einige heimische Säugetiere sind Meeresbewohner. Unter den Robben ist der Seehund (spættet sæl) mit rund 20 000 Exemplaren am weitesten verbreitet. Außerdem wachsen die Bestände der lange bedrohten Kegelrobben (gråsæl) stetig, im Wattenmeer wurden nach fast 100 Jahren Pause 2007 erstmals wieder Jungtiere beobachtet. Die bis zu 300 kg schweren Bullen sind die größten Säuge- und Raubtiere im Land. Die Lieblingsplätze der Fischvielfresser sind Sandbänke mit Jagdgründen vor der Nase und ungestörten Ruheplätzen für die Aufzucht der Jungen.
Die zuletzt 2002 massiv aufgetretene Seehundstaupe (PDV-Seuche) reduziert zwar manchmal die Bestände drastisch, aber sie erholen sich ebenso schnell wieder. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Zahl der Seehunde in dänischen Gewässern unter normalen Umständen etwa alle sechs Jahre verdoppelt. Trotzdem muss man Schutzzonen beachten. Nähern Sie sich auch nie einem jungen Seehund am Strand. Sein typisches Heulen ist kein Klagen im Sinne von »Hilfe, meine Mama hat mich verlassen«, sondern ein Signal an die Mutter, die irgendwo auf Fischfang ist, wo sie ihr Junges wiederfindet. Sind bei ihm Menschen, bleibt sie im Wasser, gibt irgendwann sogar das Kleine auf – dann erst wird es für den Heuler wirklich zum Heulen, zumal es in Dänemark bewusst keine Aufzuchtstationen wie in Deutschland gibt.
Schweine im Meer
Richtig zum Heulen ist das Schicksal des Schweinswals, den die Dänen marsvin, direkt übersetz ›Meerschwein‹, nennen. Die mit wenig mehr als 1,50 Middelfarts. >>>>