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Inhalt

Der Mezzogiorno

Reisen in Süditalien

Planungshilfe für Ihre Reise

Vorschläge für Rundreisen

Wissenswertes über Süditalien

Steckbrief Süditalien

Natur und Umwelt

Wirtschaft, Soziales und aktuelle Politik

Geschichte

Zeittafel

Gesellschaft und Alltagskultur

Architektur und Kunst

Wissenswertes für die Reise

Anreise und Verkehr

Übernachten

Essen und Trinken

Outdoor

Feste und Veranstaltungen

Reiseinfos von A bis Z

Unterwegs in Süditalien

Kapitel 1 – Kampanien

Auf einen Blick: Kampanien

Neapel

Vomero

Centro Storico

Um die Piazza del Plebiscito

Via Toledo und Quartieri Spagnoli

Nördlich des Centro Storico

Santa Lucia und Chiaia

Westlich der Rada Caracciola

Das Hinterland von Neapel

Caserta und Umgebung

Santa Maria Capua Vetere

Capua

Benevento

Der Golf von Neapel

Golf von Pozzuoli und Campi Flegrei

Vesuv

Ercolano

Villa Oplontis

Pompeji

Die Inseln im Golf von Neapel

Procida

Ischia

Capri

Aktiv: Auf dem Sentiero dei Fortini zu Capris Blauer Grotte

Sorrentina und Amalfitana

Castellammare di Stabia

Sorrento

Südliche Sorrentina

Aktiv: Wanderung von Nerano um die Punta Penna

Amalfitana

Aktiv: Sentiero degli Dei – wo einst die Götter wandelten

Salerno und Cilento

Salerno

Paestum

Die Küste des Cilento

Monte Alburni

Parco Nazionale del Cilento e Vallo di Diano

Aktiv: Kurze Wanderung zu den Grotte di Morigerati

Certosa di Padula

Kapitel 2 – Basilikata

Auf einen Blick: Basilikata

Maratea und der Süden der Basilikata

Maratea

Das Hinterland von Maratea

Parco Nazionale del Pollino

Aktiv: Wanderung im Bosco Magnano

Valle dell’Agri

Dolomiti Lucane

Castelmezzano

Pietrapertosa

Aktiv: Il Volo dell’Angelo – der Flug des Engels

Potenza und der Norden der Basilikata

Potenza

In der Umgebung von Potenza

Castello Lagopesole

Acerenza

Um den Monte Vulture

Aktiv: Radtour durch die Hügel am Monte Vulture

Venosa

Melfi

Matera und Murgia di Materana

Matera

Aktiv: Wandern im Parco della Murgia Materana

Murgia di Materana

Ionische Küste und Hinterland

Metaponto

Policoro

Tursi

Aliano

Kapitel 3 – Apulien

Auf einen Blick: Apulien

Bari und Costa di Bari

Bari

Die südliche Costa di Bari

Die nördliche Costa di Bari

Gargano, Tavoliere und Subappennino Dauno

Die Küste des Gargano

Aktiv: Entlang der Küste des Gargano

Isole Tremiti

Aktiv: Wanderung um San Domino

Foresta Umbra/Monte Sant’Angelo

San Giovanni Rotondo und Umgebung

Tavoliere

Subappennino Dauno

Murgia

Canosa di Puglia

Castel del Monte

Ruvo di Puglia

Altamura

Gravina in Puglia

Gioia del Colle

Grotten von Putignano und Castellana

Valle d’Itria

Aktiv: Mit dem Rad nach Locorotondo

Brindisi, Salento und Taranto

Brindisi

Ostuni

Aktiv: Wanderung in der Riserva Naturale Torre Guaceto

Lecce

Maglie

Otranto

Zum Capo Santa Maria di Leuca

Gallipoli und Umgebung

Galatina

Taranto

Massafra

Aktiv: Zu Fuß durch die schönste Gravina Apuliens

Kapitel 4 – Kalabrien

Auf einen Blick: Kalabrien

Costa dei Cedri und Hinterland

Costa dei Cedri

Im Hinterland der Küste

Aktiv: Wanderung zum Belvedere Gole del Raganello

Die Küste zwischen Amantea und Reggio di Calabria

Lamezia Terme

Pizzo und Umgebung

Vibo Valentia und Umgebung

Tropea

Zungri und Umgebung

Palmi und Umgebung

Scilla

Reggio di Calabria

Um die Stiefelspitze nach Catanzaro

Aspromonte

Aktiv: Spaziergang zur Cascada Amendolea

Locri und Gerace

Stilo

Aktiv: Auf dem Sentiero Frassati nach Mongiana

Squillace

Catanzaro

Sila-Gebirge und Cosenza

Tiriolo

Parco Nazionale della Sila

Aktiv: Rundwanderung in den Wäldern der Fossiata

Cosenza

Ionische Küste zwischen Catanzaro und der Basilikata

Capo Rizzuto

Crotone

Cirò

Rossano

Sibari

Kulinarisches Lexikon

Sprachführer

Impressum

Themen

Streifzug durch Macchia und Garigue

Roberto Saviano und die Camorra

Cavour, Garibaldi und die Briganten

Der Heilige Süditaliens

Wie von der Tarantel gestochen

Pizza, Pasta, Pomodori

Mittelalterliche Babyklappe

Das Geheimkabinett oder Erotik aus der Antike

Wandernde Erdplatten, Beben und Vulkanausbrüche

Curzio Malaparte – sein Leben und sein ›Schuhkarton‹

Die Madonna der Hirten

Wenn Bäume heiraten

Christus kam nur bis Eboli

Die Teufelchen der süditalienischen Küche

Nikolaus von Myra – der Freund der Kinder

Stupor Mundi – das Staunen der Welt

Waldenser, Albaner, Griechen

Das Wunder von Reggio – die Krieger von Riace

Der Duft Kalabriens

Alle Karten auf einen Blick

Kampanien: Überblick

Neapel Zentrum

Neapel

Ercolano

Pompeji

Procida

Capri

Wanderung von Nerano um die Punta Penna

Sentiero degli Dei – wo einst die Götter wandelten

Salerno

Paestum

Basilikata: Überblick

Wanderung im Bosco Magnano

Potenza

Radtour durch die Hügel am Monte Vulture

Matera

Wandern im Parco della Murgia Materana

Apulien: Überblick

Bari

Trani

Entlang der Küste des Gargano

Isole Tremiti

Lucera

Mit dem Rad nach Locorotondo

Brindisi

Wanderung in der Riserva Naturale Torre Guaceto

Lecce

Taranto

Zu Fuß durch die schönste Gravina Apuliens

Kalabrien: Überblick

Wanderung zum Belvedere Gole del Raganello

Reggio di Calabria

Spaziergang zur Cascada Amendolea

Auf dem Sentiero Frassati nach Mongiana

Rundwanderung in den Wäldern der Fossiata

Cosenza

Der Mezzogiorno

Der Süden Italiens zählt zu den ältesten Kulturlandschaften Europas. Überall begegnen dem Besucher Zeugnisse längst vergangener Zeiten, eingebettet in atemberaubende Landschaften. Kampanien und Apulien, vor allem jedoch Kalabrien und die Basilikata haben sich im Gegensatz zu vielen Regionen des reichen und hektischen Nordens ihre Ursprünglichkeit und Schönheit bewahrt.

Kenner bezeichnen die vier südlichsten Regionen Italiens als das beste Stück vom Stiefel. Ab dem 8. Jh. v. Chr. wurde Süditalien von den Griechen kolonisiert und fungierte als westlicher Außenposten der Magna Graecia bzw. Megale Hellas. Noch bevor der Norden des Landes durch die Etrusker zu einer ersten Blüte gelangte, wirkte im Süden die erste von mehreren hoch entwickelten Kulturen. Sie prägten im Verlauf von gut 3000 Jahren die Landschaft und hinterließen unzählige Zeugnisse: die antiken Hafenstädte Taranto und Velia, die Ruinenstätte Paestum, Pompeji und Ercolano aus römischer bzw. vorrömisch-oskischer Zeit, die Festung der Normannen in Melfi und ihre Kathedralen in Bari und Trani, die Höhlenwohnungen von Matera, das geheimnisvolle Castel del Monte des Stauferkaisers Friedrich II., die Trulli-Region, die Barockstadt Lecce oder die Metropole Neapel – überall ist Geschichte greifbar. Doch obwohl so viele Kulturen und Herrscherhäuser hier wirkten (vielleicht auch gerade deswegen), zählt der Süden Italiens heute zu den ärmsten und rückständigsten Regionen des Landes. Viele nennen diese Gegend, zu der geografisch auch Sizilien und Sardinien gehören, einfach nur Mezzogiorno: ›Hälfte des Tages‹, d. h. die zwölfte Stunde, wenn die Sonne am höchsten steht und am heißesten brennt. Für Norditaliener beginnt der Mezzogiorno gleich unterhalb von Rom.

Das Herz der Region Kampanien und die lebendigste Metropole des Südens ist Neapel. Diese Stadt, die man entweder liebt oder flieht, hat ihren ganz eigenen Rhythmus. Griechen und Römer siedelten hier und überall kann man in die 3000-jährige Geschichte eintauchen. Sei es in einem der besten archäologischen Museen weltweit oder in den unterirdischen Stätten und Zisternen, sei es bei einem Streifzug durch die Gassen der Altstadt oder dem Besuch von Capodimonte, sei es bei einem Ausflug zum Palazzo Reale oder auf den Posillipo.

In Neapel, so sagt man, beginnt der wahre Süden. Den weithin sichtbaren Auftakt macht der Vesuv, der stets an die Gefahr eines neuen Ausbruchs erinnert. Von starken vulkanischen Aktivitäten zeugen auch die Phlegräischen Felder bei Pozzuoli mit ihren schwefeligen Dämpfen. Zu den weiteren Attraktionen Kampaniens gehören die Inseln im Golf von Neapel, allen voran das heilträchtige Ischia und das skandalumwobene Capri. Weiter südlich sind das verschüttete und wieder ausgegrabene Pompeji sowie Ercolano einzigartige Stätten der Archäologie. Über die Halbinsel von Sorrent gelangt man zu einer der spektakulärsten Küsten weltweit: die Amalfitana. Südlich davon liegen das antike Paestum mit den besterhaltenen griechischen Tempeln Italiens sowie der Cilento mit traumhaften Stränden und einem waldreichen Hinterland, das zum Wandern und Verweilen einlädt.

Landschaftlich ebenso beeindruckend ist die dünn besiedelte Basilikata. Karge Berge und dichte Wälder, die sehr unterschiedlichen Küsten am Ionischen und Tyrrhenischen Meer – alles wirkt abgelegen. Erdbeben und Erdrutsche haben Spuren hinterlassen und die lang anhaltende Armut lässt den Besuch in dieser Region manchmal zu einer Reise in die Vergangenheit werden. Der Tourismus hält – abgesehen von Matera, Europas Kulturhauptstadt 2019, mit ihren Höhlenwohnungen – eher zögerlich Einzug, obwohl die Costa Maratea am Tyrrhenischen Meer als eine der schönsten Küsten Italiens gilt, das Stauferschloss von Melfi ein einzigartiges Bauwerk ist und es viele Kleinode zu entdecken gibt.

Auch Apulien, in dem vor allem die Normannen und Staufer ihre Spuren hinterlassen haben, wartet mit einer Menge bedeutender Bauten auf. Am bekanntesten sind wohl das Castel del Monte und die Trulli im Valle d’Itria, aber auch Gebäude jüngeren Datums ziehen Besucher in ihren Bann, darunter die 2004 errichtete Chiesa Nuova in San Giovanni Rotondo mit dem Grab von Padre Pio, Ziel von jährlich 7 Mio. Pilgern. Apuliens Anziehungskraft ist jedoch nicht allein auf Baudenkmäler und Heilige beschränkt. Die Region überrascht mit kleinen, belebten Hafenstädten, den überwältigenden Tremiti-Inseln, der unter Naturschutz stehenden Gargano-Halbinsel mit uralten Baumriesen, der kargen Murgia, der Salento-Halbinsel und mit ihrer fast 800 km langen Küstenlinie.

Über eine ebenso lange Küste verfügt Kalabrien, wobei am Ionischen Meer einige Bausünden die Landschaft entstellen. Die schönsten Badeorte sind an der Costa dei Cedri und Costa degli Dei am Tyrrhenischen Meer zu finden. Und auch kulturhistorisch hat Kalabrien einiges zu bieten, beispielsweise die byzantinische Cattolica von Stilo, die Krieger von Riace im Museum von Reggio und die größte Kathedrale der Region in Gerace. Mit der noch relativ unentdeckten Bergwelt des Pollino und des rauen Aspromonte sowie den Wäldern der Sila empfiehlt sich Kalabrien überdies als Wandergebiet. Wie die Basilikata wird auch Kalabrien erst in jüngerer Zeit als Urlaubsziel entdeckt.

Die Autorin

© Jacqueline Christoph, Berlin

Jacqueline Christoph

Nach dem Studium der Kultur- und Kommunikationswissenschaften arbeitete Jacqueline Christoph zunächst als Journalistin, PR-Beraterin, Projektmanagerin und Programmdirektorin, bevor sie 2002 begann, Wander- und Wanderstudienreisen zu leiten. Das brachte sie auf die Idee, selbst Reiseführer zu schreiben, und so wurde eine Leidenschaft zum Beruf. Italien mit seiner lebendigen und hochspannenden Geschichte, der vielfältigen Landschaft, dem Wechsel zwischen Natur und Kultur sowie den kulinarischen Genüssen hat es ihr dabei besonders angetan. Kein Wunder, dass die Autorin hier mehrere Monate im Jahr verbringt.

Reisen in Süditalien

Im Vergleich zum Rest des Landes wurde Süditalien erst in den 1990er-Jahren als eigenständige Reisedestination entdeckt. Zuvor besuchten ausländische Touristen vor allem geschichtsträchtige Stätten wie Pompeji, Paestum, Melfi oder Lecce. Unter Italienern dagegen ist der Süden schon länger ein beliebtes Urlaubsziel, das Sonne und Meer zu annehmbaren Preisen bietet. Im Laufe der Zeit sind Aktivurlaub sowie Ferien auf dem Land hinzugekommen und mittlerweile ist der Süden Italiens nicht allein unter Italienern ein Insidertipp.

Süditalien – ein Küstenparadies

Die Küste von Apulien, der Basilikata, Kalabrien und Kampanien umfasst mehr als ein Viertel der 7500 km langen Küstenlinie Italiens und bietet genau das, was ein Großteil der in diese Region Reisenden sucht: Sonne, schimmerndes blaues Meer, gleißende Strände, einsame Buchten und herrliche Küstenlandschaften mit unzähligen Bademöglichkeiten. Je nach Geografie kann man schnorcheln, tauchen, segeln, surfen, Kajak fahren oder Boots- und Grottentouren unternehmen. In den Badeorten, die oft mit dem Namenszusatz ›Marina‹ versehen sind, gibt es Anbieter für die jeweils möglichen Aktivitäten, auch für Ausflüge ins Hinterland oder zu nahegelegenen Inseln. Außerhalb der Ferien von Mitte September bis Mitte Juni sind die Strände und Buchten nicht überlaufen, im Juli allerdings sowie im August und an heißen Wochenenden sind sie voll bis überfüllt. Dann ist sogar nahezu jeder Stein und jeder Felsen an der Mole belegt.

Würde man vom Golf von Neapel bis zum Gargano die Küste entlangreisen – also vom Tyrrhenischen über das Ionische Meer an die Adria– bräuchte man einiges an Zeit, aber die Vielfalt an Landschaften wäre berauschend und der persönliche Aufnahmepegel wahrscheinlich schon vor dem Ziel erreicht. Dabei hätte man vielleicht noch nicht einmal die Inseln Ischia, Procida und Capri im Golf von Neapel sowie die Tremiti-Inseln nordöstlich des Gargano gesehen. Doch es ist nicht nur die Küste allein, die fasziniert, sondern ebenso das sich anschließende bergige Hinterland, in welchem die Ursprünge vieler heutiger Badeorte liegen. Orte und Dörfer im Hinterland verfügen nicht nur über ein erkundenswertes centro storico, sondern stellen einen willkommenen Ausgleich zum quirligen Sommerleben am Meer her und besitzen auch außerhalb der Hochsaison einfach mehr Atmosphäre.

© laif, Köln: Heuer

Nicht nur die Steilküste am Golf von Policastro ist zum Cruisen wie geschaffen

Geschichte, Geschichten und Tradition

Die Grand Tour, die obligatorische Bildungsreise des europäischen Adels und des besser verdienenden Bürgertums im 18. Jh., führte nach Neapel, vielleicht auch nach Capri und Pompeji und endete spätestens in Paestum. Es waren damals – und sind teilweise heute noch – die bekanntesten Orte einer über 3000 Jahren währenden Siedlungsgeschichte. Etrusker und Griechen, einwandernde Völker aus der östlichen Adria, Römer, Griechen, Langobarden, Normannen, Staufer, Anjou und Spanier, am Ende die Bourbonen. Das Land ist reich an antiken Stätten und einigen archäologischen Museen, letztere sind z. T. jedoch etwas angestaubt. Nahezu jeder Ort in Süditalien blickt auf eine mindestens 1000-jährige Geschichte zurück.

Die Auseinandersetzung zwischen Orient und Okzident, Byzanz und Rom hat in keiner anderen Region Italiens so deutliche Spuren hinterlassen wie in Apulien, Kalabrien und Kampanien. Der orientalische Einfluss findet sich z. B. in Amalfi oder in byzantinischen Kirchen und Kirchlein wie jener von Stilo. Auch die Architektur der Normannen, die im 11. Jh. die Herrschaft in Süditalien übernahmen, trägt orientalische Spuren, wovon u. a. noch heute die Kathedralen an der Costa di Bari zeugen. Viele der befestigten Orte liegen wie ein Ausguck auf Anhöhen – entstanden im frühen Mittelalter als Zuflucht vor den bis ins 18. Jh. immer wieder einfallenden Sarazenen. Stauferfreunde sind v. a. in Apulien und der Basilikata auf den Spuren von Friedrich II. unterwegs, der hier weit mehr als nur ein Kastell errichten ließ und sich hier länger und häufiger aufhielt als in Deutschland oder Sizilien.

Auf einer Reise durch Süditalien kann man sich allein von Geschichte und Kunstgeschichte leiten lassen. Oder man lässt sich einfach treiben und alles auf sich wirken. Wer der Sprache mächtig ist, kommt leicht mit Einheimischen ins Gespräch und hört ihre Geschichten, die nicht selten von Erscheinungen und Wundern handeln. Und davon gibt es in Süditalien einige, ebenso wie Heilige, magische Orte, Aberglauben und auch noch den einen oder anderen heidnischen Brauch. Besonders ergreifend und authentisch kann es in eher ländlichen Regionen zugehen, wenn der örtliche Schutzpatron gefeiert wird oder eine Karfreitagsprozession sich kasteiend durch nächtliche Straßen zieht. Tradition ist wichtig. Glaube und Heiligenverehrung spielen zu Beginn des 21. Jh. nach wie vor eine wichtige Rolle, auch wenn sich eine deutliche Änderung bei den nachfolgenden Generationen abzeichnet.

Natur erleben

Auch für Naturliebhaber hält Süditalien abseits der Strände, Küsten und geschichtsträchtigen Orte einige Überraschungen bereit. Acht Nationalparks finden sich in den vier Regionen, wobei vor allem der Parco Nazionale del Cilento e Vallo di Diano in Kampanien, der Parco Nazionale del Pollino in der Basilikata und Kalabrien sowie der Parco Nazionale della Sila und Parco Nazionale dell’Aspromonte in Kalabrien mit ihren Wäldern und Bergen viele gute Wander- und Trekkingwege sowie Rückzugsmöglichkeiten bieten. Leider ist gutes Kartenmaterial bisher noch nicht ausreichend vorhanden, sodass man sich vor Ort erkundigen, ggf. auch eine geführte Tour buchen muss. Doch mittlerweile kann man auch im Internet fündig werden. Sehr beliebt sind die Rafting-Touren im Norden Kalabriens, wo man den Lao durch wilde Schluchten hinabrauscht. Im Cilento und Aspromonte werden auch mehrtägige Exkursionen angeboten, die z. T. recht anspruchsvoll sind und in sehr ursprüngliche und abgelegene Gebiete führen. So kommt man im Aspromonte beispielsweise mit der hier noch lebendigen grekanischen Kultur in Berührung.

Individuell oder organisiert reisen?

Süditalien ist eine Region, die man sehr gut individuell bereisen kann und je nach Interesse gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich den Stiefelabsatz der Apenninhalbinsel zu erschließen. Während die großen Städte sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und untereinander verbunden sind, braucht man für die Erkundung abgelegener Gebiete ein eigenes Auto – oder aber sehr viel Zeit. Bei Reisen entlang der Küste kann man auf Bus und Bahn zurückgreifen, bei Reisen durchs bzw. ins Landesinnere empfiehlt sich individuelle Motorisierung. Vor allem bei kürzeren Aufenthalten sollte man Flug und Mietwagen miteinander kombinieren. Wählt man für seinen Urlaub einen festen Standort, sollte man unbedingt auf eine gute verkehrstechnische Anbindung achten, da sich manch ein Ausflug aufgrund der schwierigen Parkplatzsituation in Städten besser mit Bus und/oder Bahn unternehmen lässt. Eine empfehlenswerte Variante besteht darin, eine organisierte Rundreise zu buchen und einen Individualurlaub mit festem Standort anzuhängen.

Geführte Reisen bieten sich besonders für Alleinreisende sowie für Kultur- und Kunstinteressierte an. Zum einen braucht man sich um nichts zu kümmern, zum anderen erfährt man dank der professionellen Reiseleitung viel Wissenswertes über Land und Leute und lernt auch Ecken abseits der Touristenpfade kennen.

Das Angebot an guten Studien- und Wanderreisen nach Süditalien ist bisher noch sehr überschaubar. Die meisten dieser Reisen führen nach Kampanien und Apulien, an die Orte der Grand Tour und jene, die einen hohen kulturgeschichtlichen Wert haben. Bewährt haben sich bei den Studienreisen besonders die Unternehmen Studiosus (www.studiosus.de) und Wikinger (www.wikinger.de). Letzteres hat auch interessante Wanderreisen mit hohem Genussfaktor in den vier Regionen Süditaliens im Programm.

In den Orten der Nationalparks steigt die Zahl der Anbieter von Führungen auf Italienisch und auch Englisch, angefangen von einfachen Wanderungen über Exkursionen bis hin zu mehrtägigen Trekkingtouren – eine gute Alternative, wenn man etwas tiefer in die Region eintauchen möchte.

© Huber-Images, Garmisch-Partenkirchen: Eisele-Hein

Paradies für Outdoorfans: die Dolomiti Lucane bei Castelmezzano

Wichtige Fragen vor der Reise

Welche Ausweise braucht man für die Reise durch den Süden Italiens? s. >>>>

Welches Budget muss ich für einen Urlaub einplanen? s. >>>>

Welche Unterkunftsmöglichkeiten gibt es? Worauf sollte geachtet werden? s. >>>>

Welche Kleidung muss in den Koffer? s. >>>>

Wann ist die beste Reisezeit? s. >>>>

Kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen? s. >>>>

Welche organisierten Reisen werden in Süditalien angeboten? s. >>>>

Was macht man im Krankheitsfall? s. >>>>

Wie steht es um die Sicherheit im Mezzogiorno? Was sollte man beachten? s. >>>>

Planungshilfe für Ihre Reise

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Die Kapitel in diesem Buch

1. Kampanien: s. >>>>

2. Basilikata: s. >>>>

3. Apulien: s. >>>>

4. Kalabrien: s. >>>>

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Kulturerlebnis

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Naturerlebnis

Angaben zur Zeitplanung

Bei den folgenden Zeitangaben für die Reise handelt es sich um Empfehlungswerte für Touristen, die ihr Zeitbudget eher knapp kalkulieren.

1. Kampanien

Das Herz der Region ist Neapel. In der geschichtsträchtigen Stadt befindet sich neben unzähligen Museen und Kirchen das wichtigste archäologische Museum Italiens. Die Katakomben unter der Altstadt ermöglichen eine Entdeckungsreise durch griechische und römische Zeiten. Eines der größten und besterhaltenen Amphitheater steht in Pozzuoli. Gleich dort befinden sich auch die Phlegräischen Felder mit ihren schwefeligen Dämpfen. Auf der anderen Seite des Golfs von Neapel ragt der Vesuv in die Höhe, dessen Vulkankrater einer der schönsten in Europa ist. Zu seinen Füßen erstrecken sich Pompeji und Herculaneum, die spektakulärsten Ausgrabungsstätten Italiens. Im Golf von Neapel liegen die drei Inseln Ischia, Capri und Procida. Capri ist unbedingt einen Besuch wert, und wenn möglich, sollte man mehr als einen Tag dort verbringen. Entlang der atemberaubend schönen Amalfitana verläuft die spektakulärste Küstenstraße Italiens. Unterwegs passiert man so bezaubernde Orte wie Amalfi, Positano oder Ravello, die alle zum längeren Verweilen einladen. Das antike Paestum mit den besterhaltenen griechischen Tempeln und dem Grab des Tauchers kann es ohne Weiteres mit den Tempelanlagen im griechischen Mutterland aufnehmen. Erholungsuchende und Naturliebhaber zieht es ins Cilento mit seinen traumhaften Stränden, Grotten und einem waldreichen Hinterland.

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• Neapel

• Pompeji

• Paestum

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• Capri

• Amalfitana

Gut zu wissen: Neapel selbst kann man gut zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden, Ausflüge nach Pozzuoli, Pompeji und auf den Vesuv bequem mit der Bahn machen. Das spart Zeit und Nerven, vorausgesetzt es gibt keinen Streik oder technische Probleme, die auch schon mal zu Ausfall von Bahn und Bus führen können. Will man die Ausblicke an der Amalfitana genießen, empfiehlt sich ebenfalls ein öffentlicher Bus. Um dennoch flexibel zu sein, könnte man eine Unterkunft erst in Neapel und dann an der Küste nehmen. Für die Ziele nördlich von Pozzuoli und die Region südlich der Amalfiküste ist ein eigenes Auto vorteilhaft. Für den Cilento sollte man nicht nur aufgrund der kurvenreichen Straßen mehr Zeit einplanen. Letztlich hängt das aber stets von dem eigenen Zeitbudget und Ziel ab.

Zeitplanung

Neapel und Pozzuoli:     3–4 Tage

Inseln im Golf von Neapel:     3–5 Tage

Pompeji und Vesuv:     1 Tag

Amalfitana:     2–3 Tage

Cilento:      mind. 2–3 Tage

2. Basilikata

Die Höhlenstadt Matera war einst das Armenhaus des Südens, zählt jedoch seit 1993 zum Welterbe. Einige Höhlen wurden zu wohnlichen Hotels und Pensionen umfunktioniert und laden zu einem längeren Aufenthalt in dieser Region mit ihren Schluchten und Höhlenkirchen ein. Weiter im Norden, in der Nähe der lebendigen Hauptstadt Potenza, befindet sich Melfi, das von einem der eindrucksvollsten Stauferkastelle Italiens dominiert wird. Nur wenig weiter liegt das geschichtsträchtige Venosa, auch als die Heimat von Horaz bekannt. An den Hängen des Monte Vulture gedeihen die Trauben für den besten Wein der Basilikata, den Aglianico. Im Krater des einstigen Vulkans liegen zwei zauberhafte Seen. Weiter südlich verlockt die bizarre Bergwelt der Dolomiti Lucane zu einem Aktivurlaub. Die Costa Maratea am Tyrrhenischen Meer zählt zu den schönsten Küsten Italiens und hat sich ihren Liebreiz bewahren können. Von hier aus ist es auch nicht weit in den Pollino-Nationalpark, Italiens größten Nationalpark, der sich bis nach Kalabrien hinein erstreckt und tolle Wandermöglichkeiten bietet.

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• Venosa

• Matera

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Maratea

Gut zu wissen: In der Basilikata ist man besser mit einem eigenen Fahrzeug unterwegs. In Matera muss man es allerdings außerhalb des Zentrums parken bzw. gegen Gebühr in eine Garage stellen (ca. 10 €/Tag). Wer nicht gerne häufig den Standort wechseln möchte, könnte beispielsweise von hier aus Ausflüge nach Melfi und Venosa sowie nach Cracco und Metapont unternehmen. In den Dolomiti Lucane sollte man ruhig eine Nacht in Pietrapertosa oder Castelmezzano bleiben und hätte Gelegenheit, den ›Flug der Engel‹ zu wagen. Wer im Pollino-Nationalpark wandern möchte, plant besser ein paar Tage mehr ein. Bei entsprechender Standortwahl (z. B. Rotonda) lässt sich von hier aus auch die Küste von Maratea in einem Tagesausflug erkunden. Grumentum, Aliano und Tursi liegen etwas abseits der anderen Orte und werden nur mit etwas Zeitaufwand und Fahrerei erreicht.

Zeitplanung

Matera:     2 Tage

Venosa und Melfi:     1 Tag

Dolomiti Lucane:     2 Tage

Pollino Nationalpark:     3 Tage

Maratea:     1 Tag

3. Apulien

Die meisten Touristen zieht es auf die landschaftlich traumhafte Halbinsel des Gargano, wo man wählen kann zwischen Gebirgsszenerie, ausgedehnten Wäldern und einer abwechslungsreichen Küste mit herrlichen Stränden und vielen Grotten. Liebhaber der Antike sollten die Sammlung des Museo Jatta in Ruvo di Puglia nicht versäumen, ebenso wenig wie die Schätze in Canosa di Puglia. Apulien ist aber auch das Land der Staufer. Als markantestes Bauwerk hat Friedrich II. sein geheimnisumwobenes Castel del Monte hinterlassen. Es befindet sich in der Murgia, einem Kalksteinplateau im Hinterland Apuliens, das sich in Terrassen teilweise bis zu 700 m über den Meeresspiegel erhebt. In der südlichen Murgia liegt die Valle d’Itria mit ihren unzähligen Trulli, den Wahrzeichen Apuliens. Dort sollte man unbedingt Alberobello einen Besuch abstatten, wo sich die weißen Häuschen mit den Kegeldächern zu Hunderten drängen. Sehenswert sind Gallipoli und Otranto, helle Städte am Meer, sowie die Barockstadt Martina Franca, nicht zuletzt aufgrund ihrer kulinarischen Angebote. Unangefochtene Königin des Barock ist Lecce im Salento.

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• Castel del Monte

• Lecce

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• Gargano

• Valle d’Itria

Gut zu wissen: Apulien hat wie Kampanien eine ungemeine Vielfalt zu bieten. Aufgrund der langgestreckten Form muss der Reisende hier etwas mehr Zeit einplanen bzw. genau auswählen oder sich nur auf einige Regionen begrenzen. Viele Orte sind mit Bahn und Bus erreichbar, vor allem an der Costa di Bari und ihrem Hinterland, die Trulli-Region eingeschlossen. Ansonsten empfiehlt sich eher ein eigenes Fahrzeug. Von der nördlichen Costa di Bari kann man auch das Hinterland erkunden, etwa Castel del Monte.

Zeitplanung

Gargano:     3 Tage

Costa und Terra di Bari:     4 Tage

Valle d’Itria:     2 Tage

Salento mit Lecce:     4 Tage

4. Kalabrien

Am Tyrrhenischen Meer liegen die schönsten Badestrände – und zwar an der Costa degli Dei mit Tropea und dem Capo Vaticano sowie der Costa dei Cedri. Von letzterer aus kann man wunderbare Abstecher in die Gebirgswelt des Pollino und der Sila unternehmen, wo noch alte Bräuche lebendig sind. Reggio di Calabria überrascht nicht nur mit der italienischen Variante des Jugendstils, sondern beherbergt in seinem archäologischen Museum auch die schönsten griechischen Skulpturen, die in Italien bisher gefunden wurden. Der unzugänglich wirkende Aspromonte zählt zu den Gebirgen, die nur ganz allmählich erschlossen werden. Das weiter nördlich liegende Stilo war einst ein Zentrum byzantinischen Glaubens, wovon noch heute die einzigartige Kreuzkuppelkirche La Cattolica zeugt. Auf ionischer Seite liegen am Capo Rizzuto schöne Tauchgründe, und weiter nördlich in Rossano wird der »Codex purpureus Rossanensis« verwahrt, eine der weltweit ältesten illustrierten Handschriften.

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• Reggio di Calabria

• Stilo

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Aspromonte

Gut zu wissen: Auch hier gilt wieder, dass man an der Küste sowie zwischen größeren Orten relativ gut mit Bus und Bahn vorankommt, ein eigenes Auto jedoch Zeit spart. Da auch Kalabrien sehr lang gestreckt ist, ist das Reisen zeitaufwendiger und es ist besser, sich auf ausgewählte Regionen zu beschränken. Wer genügend Zeit hat, kann die kalabrische Küste einmal umrunden und dabei Abstecher ins Hinterland unternehmen. An Wanderungen und Trekkingtouren Interessierte sollten zwei bis drei Tage pro Nationalpark einplanen.

Zeitplanung

Costa dei Cedri mit Pollino:     4 Tage

Costa degli Dei, Reggio di Calabria:     4 Tage

Aspromonte:     2 Tage

Sila Nationalpark:     3 Tage

Ionische Küste:     3 Tage

© laif, Köln: Heuer

Faszinierend: der Blick von der Amalfiküste auf die Insel Capri

Vorschläge für Rundreisen

Der Kulturtrip lässt sich gut mit einigen erholsamen Tagen auf Capri oder an der Amalfitana kombinieren.

1. Tag: Nach der Ankunft in Neapel für einen ersten Eindruck auf den Vomero fahren. Hier liegt auch die Shoppingmeile Via Scarlatti. Am Abend eine original italienische Pizza essen und zum Tagesausklang je nach Lage des Hotels einen Spaziergang entlang der Promenade und Flaniermeile Via Partenope, vorbei am beleuchteten Castel dell’Ovo, und vielleicht sogar noch an der Riviera di Chiaia unternehmen.

2. Tag: Bummel durch die Altstadt Neapels. Unbedingt das Museo Archeologico sowie Napoli Sotterranea besuchen. Zum Shoppen gibt es Möglichkeiten auf dem Vomero, in der Via Toledo oder um die Piazza dei Martiri.

3. Tag: Bahnfahrt nach Pozzuoli mit Besuch der Campi Flegrei, des Amfiteatro und Hafens.

4. Tag: Mit Bahn und Bus auf den Vesuv. Am Nachmittag Besuch der Ausgrabungen von Pompeji.

5. Tag: Mit der Fähre nach Procida. Unbedingt Besuch der Terra Murata und des idyllischen Hafens von Corricella. Am Abend wieder zurück nach Neapel.

6. Tag: Überfahrt nach Capri mit Besuch der Blauen Grotte und der Villa Jovis sowie Blick auf die Villa Malaparte.

7. Tag: Heimreise bzw. Weiterfahrt zu einem Badeort.

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1. Tag: Nach der Landung in Bari mit dem Auto zur Unterkunft in einer der Städte an der nördlichen Costa di Bari, am besten in Trani oder Barletta. Am Abend vielleicht noch ein Spaziergang am Hafen und durch das Centro Storico.

2. Tag: Besuch der Kathedrale von Trani und der Altstadt von Barletta. Wenn noch Zeit ist, Abstecher zur Kathedrale in Bitonto.

3. Tag: Ausflug per Zug oder Bus nach Bari. Die Stadtbesichtigung beginnt am besten mit der Basilica San Nicola.

4. Tag: Tour zum Castel del Monte, die mit einem Besuch von Ruvo di Puglia und dem dort beheimateten Museo Jatta verbunden werden kann.

5. Tag: Fahrt in den Gargano. Nach einem Stopp in Monte Sant’Angelo geht es durch die Foresta Umbra weiter zur Übernachtung nach Peschici oder Vieste.

6. Tag: Bootsfahrt an der Küste sowie Besichtigung von Vieste und Peschici oder einfach nur einen Tag am Meer verbringen.

7. Tag: Tagesausflug auf die Tremiti-Inseln. Dort lohnen eine Wanderung um San Domino, die auch Gelegenheit zum Schnorcheln bietet, oder die Besichtigung von San Nicola. Wahlweise unternimmt man eine Wanderung in der Foresta Umbra.

8. Tag: Zurück Richtung Süden nach Gravina in Puglia und Altamura.

9. Tag: Abstecher in die Basilikata zur Höhlenstadt Matera.

10. Tag: Weiterfahrt ins Valle d’Itria mit Standort in Alberobello oder Locorotondo. Beide Orte sollte man sich anschauen.

11. Tag: Ausflug nach Taranto mit Besichtigung des alten Zentrums und Besuch des archäologischen Museums. Übernachtung in Lecce.

12. Tag: Besichtigung von Lecce mit der Kathedrale Santa Croce. Am Nachmittag Ausflug ans Meer bei Sant’Andrea.

13. Tag: Rundfahrt um die Küste des Salento mit Stopp in Otranto, San Leuca und Gallipoli.

14. Tag: Wanderung im Parco Naturale Portoselvaggio mit Bademöglichkeit sowie Besichtigung von Santa Catarina in Galatina.

15. Tag: Heimreise.

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1. Tag: Nach der Ankunft in Neapel für einen ersten Eindruck auf den Vomero fahren.

2. Tag: Bummel durch die Altstadt Neapels. Unbedingt das Museo Archeologico sowie Napoli Sotterranea besuchen.

3. Tag: Überfahrt zur Insel Capri mit Rundweg von der Villa Lysys über die Villa Jovis und Villa Malaparte zurück nach Capri-Stadt.

4. Tag: Weiterfahrt an die Amalfitana mit Besichtigung von Positano, Amalfi – unbedingt den Dom anschauen! – und Ravello mit den Villen Ruffolo und Cimbrone. Unterkunft in einem der drei Orte. Dies ist ein voller Tag.

5. Tag: Wanderung auf dem Pfad der Götter. von Bomerano nach Positano.

6. Tag: Weiterfahrt ins Cilento über Peastum mit Besichtigung der archäologischen Stätte, Unterkunft in Pisciotta oder Camerota.

7. Tag: Küstenwanderung von Marina di Camerota zur Baia degli Infreschi, zurück geht’s mit dem Boot.

8. Tag: Weiterfahrt über die Costa di Maratea mit Besichtigung von Maratea Borgo und Il Redentore nach Diamante an der Costa dei Cedri.

9. Tag: Ein Tag am Meer ausspannen.

10. Tag: Zurück Richtung Norden nach Civita mit Besichtigung des Arberesh Museums.

11. Tag: Wanderung an der Raganello-Schlucht bei Civita und Ausflug nach Morano Calabro, wo sich ein Besuch des Naturkundemuseums Il Nibbio anbietet.

12.–14. Tag: Auf der Rückfahrt in den Norden Zwischenstopp in Rotonda oder Viggianello mit Wanderungen im Pollino-Nationalpark.

15. Tag: Über Padula mit der größten Klosteranlage in Süditalien zurück nach Neapel und Heimreise.

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Wissenswertes über Süditalien

»Ja, es ist gut, einmal einzutauchen in diese hart vibrierende Landschaft, in das mittägliche Glühen aller Dinge.«

Norman Douglas

© Huber-Images, Garmisch-Partenkirchen: Huber

Morano Calabro in Kalabrien – eines der schönsten Dörfer Italiens

Steckbrief Süditalien

Daten und Fakten

Gebiet: Der vorliegende Reiseführer behandelt die vier südlichsten Regionen des italienischen Festlandes, auch Mezzogiorno (dt. Hälfte des Tages) genannt.

Regionen und Fläche: Apulien (Puglia) 19 366 km², Basilikata (Basilicata) 9 995 km², Kalabrien (Calabria) 15 080 km², Kampanien (Campania) 13 590 km², Gesamtitalien 301 338 km2

Hauptstädte: Bari (Apulien), Potenza (Basilikata), Catanzaro (Kalabrien), Neapel (Kampanien)

Amtssprache: Italienisch

Einwohner: Apulien ca. 4,1 Mio., Basilikata ca. 575 000, Kalabrien ca. 2 Mio., Kampanien ca. 5,9 Mio., Gesamtitalien knapp 61 Mio.

Bevölkerungsdichte: Apulien 210 Einw./km², Basilikata 57 Einw./km², Kalabrien 130 Einw./km², Kampanien 430 Einw./km², Gesamtitalien 201 Einw./km²

Lebenserwartung: Frauen 85 Jahre, Männer 80 Jahre in Gesamtitalien

Analphabetenrate: unter 3 % Gesamtitalien

Währung: Euro

Zeitzone: MEZ

Landesvorwahl: +39

Internetkennung: .it

Landesflagge: Die Flagge hat drei senkrechte Streifen in den Farben Grün, Weiß und Rot. Bis zur Staatsgründung von Italien 1861war sie die Landesflagge von Sardinien-Piemont.Die Flagge geht auf Napoleon zurück, der in Oberitalien ein Regiment aushob und in Anlehnung an die französische Trikolore statt der blauen die grüne Farbe wählte.

Geografie

Süditalien umfasst die vier Regionen Kampanien, Basilikata, Apulien und Kalabrien. Es grenzt im Norden an Latium und Molise, im Osten an die Adria, im Süden an das Ionische und im Westen an das Tyrrhenische Meer. Entlang der ca. 2000 km langen Küste wechseln sich Sandstrände mit Felsküsten ab. Der im Norden Italiens beginnende Gebirgszug des Apennin reicht bis hinunter nach Kalabrien in die Stiefelspitze. In Süditalien erstreckt er sich vom Matese-Massiv in Kampanien über das Kalksteinmassiv des Pollino und das Sila-Gebirge bis ins raue Aspromonte-Massiv. Im Stiefelsporn an der Ostküste befindet sich das mächtigste Küstengebirge Italiens: der Promontorio del Gargano.

Kalabrien, Kampanien und die Basilikata bestehen vorwiegend aus Gebirgs- und Hügelland, während Apulien vom Tavoliere delle Puglie – der zweitgrößten Ebene Italiens nach der Poebene im Norden – und dem flachen Kalktafelland der Murgia geprägt ist.

Zehn Flüsse führen ganzjährig Wasser und münden in die umliegenden Meere, wo sie in der Uferregion teils große Schwemmlandschaften gebildet haben. In der Basilikata wurden viele Flüsse zu Seen aufgestaut.

Geschichte

Die gut 3000-jährige Geschichte und kulturelle Blüte Süditaliens begann mit den griechischen Einwanderern um 800 v. Chr. Es folgten Römer, Byzantiner und Langobarden. Mit der Machtübernahme der Normannen im 11. Jh. wurde Süditalien erstmals wieder geeint. Später kamen die Staufer, Anjou, Spanier und Franzosen ins Land. Vor allem den spanischen Bourbonen ist es zu verdanken, dass ab dem 18. Jh. die Stätten der griechischen und römischen Kultur wiederentdeckt wurden und eine neue Pracht Einzug hielt, wenn auch nur im neapolitanischen Raum, der zum Ziel vieler Bildungsreisender wurde. Mit der Einigung Italiens 1861 verlor Süditalien seine Eigenständigkeit und verarmte im Gegensatz zum Norden noch mehr. Zwar ist heute wie überall in Italien der Lebensstandard gestiegen, doch der Unterschied zwischen Nord und Süd besteht nach wie vor.

Staat und Politik

Seit 1861 ist Italien ein einheitlicher Staat. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Land per Volksentscheid zu einer Republik, der ein Staatspräsident (repräsentative Aufgaben) und ein Ministerpräsident (politische Macht) vorstehen. Bis 1990 war Italien von politischen Zerwürfnissen geprägt, die Regierung wechselte fast jährlich. Seit Mitte der 1990er-Jahre bis 2011 regierten abwechselnd eine Rechtskoalition bzw. ein Mitte-Links-Bündnis. Vor allem Erstere hat unter der eigenwilligen Führung von Silvio Berlusconi dafür gesorgt, dass die Italiener ihre Staatsgewalten noch weniger als bislang akzeptieren. 2011 zum Rücktritt gezwungen, folgten andere nach. Mit dem dynamischen Jungflorentiner Matteo Renzi (2014–2016) wurden einige Reformen (u. a. Justiz und Arbeitsrecht) auf den Weg gebracht, doch die wirtschaftliche Position des Landes bleibt weiterhin schwierig, vor allem im Mezzogiorno.

Italien besteht aus 20 Regionen. Diese wiederum sind in Provinzen unterteilt. Die Regionen des süditalienischen Festlandes umfassen insgesamt 18 Provinzen: Apulien (Bari, Barletta-Andria-Trani, Brindisi, Foggia, Lecce, Taranto), Basilikata (Matera, Potenza), Kalabrien (Catanzaro, Cosenza, Crotone, Reggio di Calabria, Vibo Valentia), Kampanien (Avellino, Benevento, Caserta, Neapel, Salerno).

Wirtschaft und Tourismus

Haupterwerbsquellen in Süditalien sind Land- und Forstwirtschaft, wobei man verstärkt auf ökologischen Landbau setzt. Industrialisierung ist kaum vorhanden, und der Versuch, eine Schwerindustrie aufzubauen, nahezu gescheitert. Das Stahlwerk in Taranto stand 2013 wegen verheerender Umweltverseuchung kurz vor der Schließung, erhielt wegen der ca. 15 000 Arbeitsplätze staatliche Subventionen, was die EU auf den Plan rief. Seit Mai 2017 gehört das Stahlwerk zu ArcelorMittal. Im Raum Neapel haben die Skandale um die Müllentsorgung erheblich nachgelassen, denn Stadt und Region boomen und sind momentan der absolute Tourismus-Magnet in Süditalien. Der Tourismus ist letztlich auch der einzige relativ stabil wachsende Wirtschaftssektor in der gesamten Region. Auch wenn die allgemeine Arbeitslosenquote im Süden Italiens etwas gesunken ist, gehört sie nach wie vor zu den höchsten im Lande und bewegt sich zwischen 12 % in der Basilikata und 23 % in Kalabrien und Apulien (Gesamtitalien 11,4 %), die Jugendarbeitslosigkeit sogar zwischen 50 % und knapp 60 % (Gesamtitalien 32,7 %).

Bevölkerung und Religion

In den vier süditalienischen Regionen leben knapp 12,5 Mio. Menschen, wobei die Verteilung extrem stark variiert. Während Kampanien mit dem Großraum Neapel die am dichtesten besiedelte Region Italiens ist, zählt die Basilikata zu den bevölkerungsärmsten Regionen des Landes. In einigen Orten Süditaliens ist Arberesh anerkannte Zweitsprache, außerdem werden vereinzelt Okzitanisch und Griko gesprochen. Die Bevölkerung ist vorwiegend römisch-katholisch, dennoch findet man in manchen ländlichen Regionen auch noch Formen heidnischen Glaubens. Der populärste Heilige der Süditaliener ist Padre Pio.

Natur und Umwelt

Küsten-, Berg- und Hügellandschaften prägen Süditalien, wo sich acht Nationalparks befinden. Die meisten Städte und größeren Ortschaften liegen an den Küsten, nur im Golf von Neapel reicht die Zersiedelung bis weit ins Hinterland hinein. Andernorts zeigt sich eine vielfältige und faszinierende Landschaft, je weiter man ins Landesinnere gelangt.

Berge, Ebenen und Wälder

Die vier Regionen Süditaliens bestehen zu fast 80 % aus Gebirgs- und Hügelland und nur zu rund 20 % aus Flachland. Vor allem in den hügeligen und bergigen Gegenden im Landesinnern, die über ausreichende Wasservorkommen verfügen, gibt es einige ausgedehnte Wälder.

Der Apennin, der den italienischen Stiefel von Nord nach Süd durchzieht und sich auf Sizilien fortsetzt, wird in Süditalien in verschiedene kleinere Gebirgsmassive unterteilt. Diese erstrecken sich über Kampanien und die Basilikata bis hinunter nach Kalabrien. Im Norden Kampaniens auf der Grenze zur Nachbarregion Molise liegen die mehr als 2000 m hohen Monti del Matese. Etwas niedriger sind die Monte Alburni im Cilento, dem Süden Kampaniens, die auf etwa 1750 m ansteigen. Daran schließt sich in der Basilikata das Kalksteinmassiv des Pollino an mit dem 2267 m hohen Serra Dolcedorme – dem höchsten Berg Süditaliens. Die Monte della Sila, die im 1928 m hohen Monte Botte Donato gipfeln, reichen von der Basilikata bis nach Kalabrien hinein, wo insbesondere die Sila Grande ein wenig an Skandinavien erinnert. Ganz im Süden an der Stiefelspitze erhebt sich das extrem raue Massiv des Aspromonte mit dem 1955 m hohen Monte Cocuzza.

Den Stiefelsporn an der italienischen Ostküste bildet der mächtige Promontorio del Gargano, dessen höchster Punkt der 1055 m hohe Monte Calvo ist. Hier blieb ein Rest jenes Urwaldes erhalten, der einst die gesamte Region überzog, die Foresta Umbra.

Im Kernland Apuliens beeindrucken die Murge (Sg. murgia), Hochebenen aus Karstgestein, mit bizarren Höhlen und Schluchten, die sich canyonartig ins Tafelland einschneiden. Da es keinen Oberflächenabfluss gibt, sickert das Regenwasser in den Fels ein und hat so im Laufe der Jahrtausende die Landschaft geformt. Die Murge, die sich in die nördliche Murgia Alta und die südliche Murgia Bassa unterteilen, stellen eine geologische Besonderheit dar. Es handelt sich um mächtige, aus Meeressedimenten geformte Kalktafeln, die beim Zusammentreffen der afrikanischen und der europäischen Erdplatte emporgehoben wurden. Die Entstehung der Murge steht jedoch nicht mit der Auffaltung des Apennin in Zusammenhang.

Zwischen dem Gargano und dem Fluss Candelaro sowie der Murgia Alta und dem Ofanto dehnt sich mit dem Tavoliere delle Puglie, Italiens zweitgrößte Ebene nach dem Po-Becken im Norden des Landes aus.

Meere, Flüsse und Seen

Süditalien wird im Osten von der Adria, im Westen vom Tyrrhenischen Meer und im Süden vom Ionischen Meer begrenzt. Entlang der rund 2000 km langen Küste wechseln sich Sandstrände mit Felsküsten ab. Auf der adriatischen Seite sind besonders die Küsten des Gargano am Stiefelsporn und des Salento am Stiefelabsatz von einer einzigartigen Schönheit. Am Ionischen Meer überwiegen endlose Strände und auf der tyrrhenischen Seite wechseln sich kilometerlange Sandstrände mit spektakulären Felsküsten ab, allen voran die Amalfitana. Insbesondere die Buchten und Strände des Cilento im Süden Kampaniens und der Costa degli Dei am Golfo di Sant’ Eufemia in Kalabrien sowie die reizvolle Küste bei Maratea in der Basilikata zählen zu den schönsten des Mittelmeers.

Im Golf von Neapel liegen die drei Inseln Capri, Ischia und Procida. Capri und Ischia sind schon seit Jahrhunderten ein Synonym für Italien und gehören zu den beliebtesten Reisezielen des Landes. Leider ist die Wasserqualität im Golf von Neapel von schwankender Qualität. Weitaus besser steht es um den auch bei Tauchern sehr beliebten Mini-Archipel der Tremiti-Inseln nördlich des Gargano.

Durch die vielen Gebirge ist Süditalien (abgesehen von Apulien) in Abhängigkeit von den Jahreszeiten eine relativ wasserreiche Region. Auf der westlichen Seite führen die Flüsse Volturno (Provinz Caserta), Garigliano (Grenzfluss zwischen Kampanien und Latium), Sele (zwischen Salerno und Cilento) und Noce (Grenzfluss zwischen Kalabrien und Basilikata) ganzjährig Wasser. Alle münden ins Tyrrhenische Meer. In die Adria fließen lediglich der Fortore (oberhalb der Gargano-Halbinsel) und der Ofanto (nördlich von Barletta). Alle Flüsse, die ins Ionische Meer münden, kommen – abgesehen vom Crati (Kalabrien) – aus der Basilikata: Basento, Bradano und Sinni. In deren Hinterland findet sich eine bizarre Erosionslandschaft, geschaffen durch den Wechsel von Sommertrockenheit und Winterregen. Der Sele, ein Fluss südlich von Salerno, hat im Laufe der Zeit eine ausgedehnte Schwemmlandebene an der Küste entstehen lassen.

Der Monte Vulture (1326 m) im Norden der Basilikata ist ein Vulkan, der vor 500 000 Jahren erloschen ist und in dessen Krater sich heute die beiden Seen Laghi di Monticchio befinden.

Vulkanismus

Der Gebirgszug des Apennin entstand durch das Zusammendriften der afrikanischen und der europäischen Erdplatte. Die tektonischen Verschiebungen sind begleitet von Erdbeben und vulkanischer Aktivität. In Italien zieht sich die Erdbebenzone auf der westlichen Seite von der Toskana bis hinunter zu den Liparischen Inseln und zum Ätna auf Sizilien. Besonders gefährdet sind in Süditalien das Gebiet um den Vesuv am Golf von Neapel sowie der Süden Kalabriens und der Norden der Basilikata. Beleg anhaltender vulkanischer Aktivitäten sind die Phlegräischen Felder nördlich von Neapel, die Thermalquellen auf Ischia und leider ganz aktuell auch das dortige Erdbeben im Sommer 2017.

Fauna

Wilden Tieren begegnet man in Süditalien am ehesten in den Nationalparks und Naturschutzgebieten sowie in abgelegenen Regionen. Neben Wildschweinen, Rehen und Hirschen gibt es Wölfe, die vor allem in der Bergwelt des Pollino und der Sila erfolgreich angesiedelt wurden. Die heutige Population umfasst gut 100 Exemplare, doch wird man diese scheuen Tiere nur selten sehen. Ebenso selten trifft man auf die nachtaktiven Stachelschweine, deren abgeworfene Stacheln auf manch einer Wanderung zu finden sind. Darüber hinaus leben in Süditalien kleinere Säugetiere wie Dachse, Wiesel, Murmeltiere, Steinmarder, Iltisse, Hasen und Eichhörnchen, auch einige wenige Wildkatzen sind hier beheimatet. Ein Problem sind wilde Hunde, auf die man zuweilen treffen kann, insbesondere an Stadt- und Ortsrändern, bzw. die Hirtenhunde in den Bergen.

Neben Geckos und Eidechsen gibt es auch ein paar Schlangenarten in Süditalien, doch nur eine davon ist giftig: die Aspisviper, eine Art Kreuzotter. Sie ist sehr gut an ihrem typisch dreieckigen Kopf und ihren senkrecht geschlitzten Pupillen zu erkennen. Ebenso typisch sind der platt gedrückte Schwanz und die kleinen Kopfschuppen. Ein ausgewachsenes Tier kann bis zu 90 cm lang werden. Die Aspisviper ist normalerweise grau mit dunklen Querstreifen, die Farbe kann aber auch zwischen gelb und grün variieren. Das scheue Reptil beißt nur, wenn es belästigt wird. Der Biss ist für den Menschen im Allgemeinen nicht lebensgefährlich, da eine ausgewachsene Aspisviper im Durchschnitt 8 bis 20 mg Gift produziert, die für den Menschen tödliche Dosis aber bei 30 bis 40 mg liegt. Dennoch sollte man bei Ausflügen in die Natur immer festes Schuhwerk tragen. Außerdem hilft kräftiges Auftreten, denn Schlangen reagieren auf Schwingungen, nicht auf Geräusche.

Zu erwähnen ist auch die Zornnatter, die bis zu 2 m groß werden kann und mit Vorliebe am Boden lebt. Ihre Grundfarbe schwankt zwischen schwarz, schwarzgrün und schwarzbraun. Die meisten Tiere sind überdies gelb gesprenkelt, wobei die gelben Flecken auch zu Querbändern und Längsstreifen verschmelzen können. Der Bauch ist normalerweise gelbweiß oder gräulich-dunkel. Die Zornnatter ist an sich harmlos und wehrt sich nur dann durch aggressive, nicht giftige Bisse, wenn sie in die Enge getrieben wird.

Viele halten die Tarantel, eine 2 bis 4