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Der Duft von Orangenblüten, das Rascheln eines Flamenco-Kleides, der Anblick eines weißen Dorfes oben auf einem Steilhang: Erinnerungen an Andalusien brennen sich ins Gedächtnis.
Andalusien, wie man es aus Opern, Kunstwerken und der Literatur des 19. Jhs. kennt, gilt oft als Sinnbild für ganz Spanien: ein von der Sonne verwöhnter Landstrich der Fiestas und der Gitarre schwenkenden Troubadoure, der Stierkämpfer, Opernheldinnen und traurig schluchzenden Roma-Sänger. Natürlich ist diese Vorstellung veraltet und übertrieben, doch sie enthält auch ein Fünkchen Wahrheit. Trotz allmählicher Modernisierung ist Andalusien eine leidenschaftliche Region, deren Atmosphäre einen ganz plötzlich in den Bann zieht – vielleicht in einer überfüllten Tapas-Bar oder bei einer mitreißenden Flamenco-Vorstellung.
Andalusien verdankt seinen Reiz nicht zuletzt seiner Geschichte. Über acht Jahrhunderte war es Grenzland zwischen zwei Religionen: Christentum und Islam. In dieser Zeit beeinflussten sich beide Kulturen gegenseitig und schufen eine Fülle kultureller Kolosse: zu Kirchen umgebaute Moscheen, riesige Paläste, eine von nordafrikanischen Gewürzen beeinflusste Küche, hammams und teterías (Teehäuser), die an den maurischen Lebensstil erinnern, und weiße Dörfer, die noch immer die zerklüftete Landschaft prägen, von Granadas verschachteltem Viertel Albayzín bis zu den Hügelorten der Provinz Cádiz.
Es braucht mehr als ein paar Golfplätze, um die vielfältige Ökologie Andalusiens plattzuwalzen. Bedeutende Teile der Küste der Region sind nach wie vor fast unberührt, vor allem an der Costa de la Luz in Cádiz und am Cabo de Gata in Almería. Im Inland warten Bauerndörfer, in denen sich seit Federico García Lorcas Bodas de sangre (Bluthochzeit) nichts verändert zu haben scheint. Dreißig Prozent der Fläche Andalusiens sind Naturschutzgebiete und die Schutzmaßnahmen zeigen positive Ergebnisse. Der Iberische Luchs ist nicht mehr ganz so scheu und die Steinbockpopulation wächst. Sogar der riesige Lämmergeier (Bartgeier) fliegt wieder hoch über den Bergen von Cazorla.
Einer der geheimnisvollsten Aspekte Andalusiens ist duende, der schwer fassbare Geist in der spanischen Kunst und besonders im Flamenco. Es steht für einen Moment besonders intensiver Gefühle, meist während einer künstlerischen Darbietung. In Andalusien wird er an den richtigen Orten sehr beseelt heraufbeschworen. Man findet ihn vielleicht bei Lorca-Stücken in einem Stadttheater, bei Orgelkonzerten in einer gotischen Kirche, bei den spontanen Flamenco-Vorführungen in einer peña (Club) oder in Málagas bemerkenswerter Kunst-Renaissance.
RONNYBAS/SHUTTERSTOCK ©
Baños de Doña María de Padilla, Real Alcázar, Sevilla
Von Isabella Noble, Autorin
Ich wuchs in dem weißen Dorf Cómpeta in der Provinz Málaga auf, tanzte auf ferias Flamenco, nahm für immer den malagueño-Akzent an, bekämpfte als Vegetarierin fleischige Menüs und studierte Karten der andalusischen Gipfel, Parks und Flüsse, bis ich später in der Provinz Cádiz lebte. Tarifa ist mein absoluter Lieblingsort (dicht gefolgt von Vejer de la Frontera), und obwohl Cádiz, Málaga, Córdoba und Sevilla alle wunderschön sind, gibt’s keine mit dem zauberhaften Granada vergleichbare Stadt. Andalusien wird immer meine Heimat sein, und ich liebe die Lebensfreude, von nächtlichen Tapas-Orgien bis zu Strandausflügen mit der ganzen Familie.
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1 Zweifellos stellten die Nasriden beim Bau der Alhambra von Granada eines unter Beweis: Mit der richtigen Mischung aus Talent und Weitsicht sagen Kunst und Architektur mehr als viele Worte. Auf einem Hügel vor der weißen Sierra Nevada thronend, bringt diese gewaltige maurische Zitadelle dank ihres harmonischen architektonischen Gleichgewichts zwischen Mensch und Natur seit einem Jahrtausend unterschiedlichste Besucher zum Staunen. Trotz des Ansturms ist die Alhambra ein absolutes Muss, und das lebhafte Granada hinterlässt ebenso einen bleibenden Eindruck.
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Patio de los Arrayanes
2 Sevillas Kathedrale aus dem 15. Jh. sollte so groß werden, dass künftige Generationen ihre Erbauer für verrückt halten sollten. Der Plan ging auf, denn nur Genies können das gewaltigste gotische Meisterwerk weltweit errichtet haben. Der angrenzende Alcázar ist feiner und raffinierter. Er wird von der spanischen Königsfamilie noch immer als Palast genutzt und gilt als wunderbare Verschmelzung christlicher und Mudejar-Architektur. Die beiden ungleichen Bauten liegen einander gegenüber auf unterschiedlichen Seiten der Plaza del Triunfo.
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3 Córdobas Moschee ist ein Prunkstück islamischer Baukunst und Symbol für den kulturellen und politischen Höhepunkt des maurischen Spaniens mit Córdoba als Hauptstadt, damals die größte, kultivierteste Stadt in Westeuropa. Im Inneren der Mezquita duplizieren sich Hufeisenbögen ins Unendliche. Die schwindelerregende Ansammlung kommt um ein mit Goldmosaiken geschmücktes Portal zum mihrab (Gebetsnische) zusammen. Die meisten Besucher Córdobas steuern zielgerichtet auf die Mezquita zu, doch auch die Altstadt ringsum ist beeindruckend.
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4 Die Sierra Nevada bildet die Kulisse einer der eindrucksvollsten Stadtlandschaften Europas: Granada. Der Gebirgszug beheimatet Andalusiens einziges Skiresort. Ein Großteil davon steht durch den 859 km2 großen Parque Nacional Sierra Nevada unter Schutz. Das einzigartige Hochplateau birgt herrliche Wanderrouten wie etwa auf den höchsten Gipfel Spaniens, den 3479 m hohen Mulhacén. Die Südhänge werden von weißen Dörfern, den Las Alpujarras, verschönert, die für ihr Handwerk, Wander- und Reitpfade sowie ihre Häuschen im Berberstil bekannt sind.
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5 Als sinnbildliche „Insel” der Artenvielfalt im Delta des Río Guadalquivir ist der Parque Nacional de Doñana einer von nur zwei Nationalparks in Andalusien (und 15 in Spanien). Zusammen mit dem angrenzenden parque natural bildet er eines der größten und wichtigsten Sumpfgebiete Europas. Die umweltpolitische Ausrichtung des Parks, der schon lange vorbildliches Ökomanagement betreibt, ist zukunftsweisend für eine Balance zwischen der Natur einerseits und dem Tourismus und der Landwirtschaft andererseits. Der Park ist auch eine bedeutsame Zufluchtsstätte für Hirsche, Wildschweine, wandernde Wasservögel und den vom Aussterben bedrohten Iberischen Luchs (Bild).
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6 Gaditanos (Einwohner von Cádiz) gelten als witzig und humorvoll. In den alten barrios (Viertel) der südlichen Stadt und bei der besten Karnevalsfeier des Landes wird nichts allzu ernst genommen. Sogar der lokale Flamenco-Stil namens alegrías ist ungewöhnlich fröhlich und optimistisch. Wie ein Schiff kurz vor der Abfahrt sitzt Cádiz auf einer in den Atlantik hinausragenden Halbinsel und wartet mit dem romantischsten Bootsausflug, den größten Stadtstränden der Region, einer belebten Gastronomieszene sowie zahlreichen antiken Sehenswürdigkeiten auf.
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7 Andalusiens Outdoor-Aktivität schlechthin ist Kitesurfen. Der adrenalingeladene Sport erhält durch die starken Winde im bewegten Wasser der Straße von Gibraltar einen Extrakick und hat der Costa de la Luz und ihrem südlichen Nachbarn Tarifa, einer weiß getünchten, eher marokkanisch als spanisch wirkenden Küstenstadt, einen hippen Touch verliehen. Immer mehr coole Wind- und Kitesurf-Anbieter an den Stränden verleiten Abenteuerlustige dazu, sich ins Wasser zu stürzen, während in El Palmar, ein Stück weiter nordwestlich, die besten Surfwellen locken.
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8 Als großartige von Leiden inspirierte Musik reißt Flamenco den Zuhörer aus seiner Lethargie und berührt dessen Seele. Er lässt einen scheinbar am Schmerz unzähliger Generationen vertriebener Außenseiter teilhaben und öffnet die Tür zu einer geheimen Welt musikalischer Geister und andalusischer Seelen. Flamenco kann aber auch überraschend lustig und ironisch sein. Man muss ihn unbedingt live hören, am besten in seinen Heimatstädten Sevilla, Jerez und Cádiz.
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Tänzerinnen in Flamenco-Tracht, Sevilla
9 Seit einigen Jahren ist die spanische Küche molekular geprägt, doch die Grundlagen stehen noch immer im Vordergrund. Tapas definieren den Essensstil sowie die kulinarische Ausrichtung des Landes und das Probiergelage kann bis in die späte Nacht dauern. Sevilla nimmt den Ruf für die kreativsten Tapas von ganz Andalusien für sich in Anspruch, allerdings werden da Málaga, Granada, Cádiz und Vejer de la Frontera widersprechen. Granada, Almería und fast jede Bar in der Provinz Jaén gehören zu den wenigen Orten, wo man immer noch in den Bars zu jedem Getränk Gratis-Tapas bekommt.
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10 Cabo de Gata in der Provinz Almería erinnert an die spanische Küste vor dem Einzug der Megaresorts an der Costa del Sol. In dem wilden, zerklüfteten, golfplatzfreien Gebiet holen Fischer mit ihren Booten den Tagesfang ein, während das azurblau schimmernde Mittelmeer gegen die steilen Klippen schlägt. In der Gegend, einer der trockensten Europas, sieht man jede Menge Vögel und Buschwerk. Der geschützte parque natural eignet sich toll für ungestörte Rad- und Wanderausflüge, und umschließt einige von Andalusiens unberührtesten Stränden.
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11 Der normale Costa-del-Sol-Urlauber hat meist noch nie etwas von Tarifa, Bolonia (Bild) oder Zahara de los Atunes gehört, aber Andalusiens Atlantikküste ist wilder, weniger ausgebaut und weniger überfüllt als die Mittelmeerküste. Kitesurfer, Reiter und Wanderer treiben sich an der Costa de la Luz herum, wobei die weiten Sandstrände mit der verschwommenen Silhouette Marokkos im Hintergrund zu entspannten Stunden einladen. Die Küstenstädte – das sportverrückte Tarifa und das weißgetünchte Vejer de la Frontera – versprechen einen süßen Vorgeschmack auf Marokko.
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12 Das spektakuläre Ronda liegt auf einem steilen Felsvorsprung inmitten der wuchtigen Berglandschaft der Serranía de Ronda in der Provinz Málaga. Die beliebte weiße Stadt blickt auf eine umkämpfte, von Schmugglern, Kriegern und Rebellen geprägte Geschichte zurück, wie auch auf eine lange Stierkampftradition. Und dann gibt’s da noch die Verbindungen zu den Hollywood-Raubeinen Ernest Hemingway und Orson Welles, neben einer kürzlich belebten Flamenco-Szene und wirklich hervorragenden Restaurants, die deftige Hausmannskost und lokale Weine servieren. Wanderschuhe nicht vergessen!
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13 Bis 2003 hatte Málaga noch nicht einmal ein Museum zu ihrem Sohn Picasso, doch langsam wird die Stadt zu einer Kunstmetropole in einer Liga mit Madrid oder Barcelona. Vor Kurzem öffnete eine Galerie über den heimischen Maler Jorge Rando, und, langersehnt, das Museo de Málaga, das über Jahrzehnte verborgene, wichtige spanische Werke zeigt. Málaga hat Soho, seine eigene Stätte für freie Kunst entwickelt, mit der ein heruntergekommenes Viertel nahe am Hafen durch riesige Wandgemälde und Graffiti herausgeputzt wird.
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Museo Picasso Málaga
14 Aufgrund ihrer perfekt erhaltenen Renaissancearchitektur sehen die beiden Außenposten in den Olivenhainen der Provinz Jaén eher italienisch als spanisch aus. Der örtliche Adel gestaltete die Städte im 16. Jh. um und beauftragte den ansässigen Architekten, Andrés de Vandelvira, gewaltige, hübsch proportionierte Villen, Kirchen und öffentliche Gebäude zu entwerfen. Damit hielt die Renaissance in Spanien Einzug. Seit 2003 sind Baeza und Úbeda Teil des andalusischen UNESCO-Welterbes.
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Sacra Capilla de El Salvador, Úbeda
15 Die Wahl des schönsten pueblo blanco (weißes Dorf) gleicht der Wahl des besten Beatles-Albums: Alle sind so gut, dass man sich nicht entscheiden kann. Im Zweifel legen sich viele auf die klassischen Attribute fest: eine eindrucksvolle Lage, eine ansprechende Altstadt, ein vornehmer parador (Luxushotel in Staatsbesitz) und eine bewegte Grenzlandgeschichte. Die malerischsten Beispiele verteilen sich auf ganz Andalusien, etwa im Osten der Provinz Cádiz und in den bergigen Alpujarras.
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Pampaneira
16 Nur die sevillanos (Einwohner Sevillas) können aus Trauer und Tod ein derart atemberaubendes Spektakel machen. Weltweit begehen Städte die christliche Karwoche, doch nirgendwo erlebt man einen solchen Elan und eine derart grenzenlose Leidenschaft wie in der andalusischen Hauptstadt. Die nächtlichen Umzüge werden von verschiedenen hermandades (Bruderschaften; die älteste geht auf 1340 zurück) angeführt, darunter auch maskierte nazarenos (Büßer), die kunstvoll gestaltete Wagen durch die Straßen tragen.
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17 Schon die Phönizier genossen die starken Weine der Provinz Cádiz, ebenso wie später Christoph Kolumbus oder Francis Drake. Ein typisch spanisches Produkt für britische Geschmäcker: Sherry gilt oft als perfekter Begleiter für den Plausch englischer Omis. Doch er feiert ein Comeback und Liebhaber können ihn sich bei Verkostungen und Menüs mit Sherry-Begleitung näher ansehen. In den Städtchen Jerez de la Frontera, El Puerto de Santa María und Sanlúcar de Barrameda im sogenannten Sherry-Dreieck wird der Wein mit der markanten Eichennote ausgeschenkt.
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Euro (€); Gibraltar-Pfund (£)
Spanisch (Kastilisch); Englisch in Gibraltar
Mitglieder der EU und Schweizer benötigen nur einen Personalausweis oder Reisepass.
Geldautomaten sind weithin verfügbar. Die meisten Hotels, Restaurants und Geschäfte akzeptieren Kreditkarten.
Überall in Andalusien bekommt man lokale SIM-Karten, die mit europäischen Handys kompatibel sind.
Mitteleuropäische Zeit (MEZ), plus eine Stunde im Sommer (MESZ)
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Die Temperaturen schnellen in die Höhe und das Klima ist sehr trocken.
Da die meisten Spanier im Juli und August Urlaub haben, muss man mit Staus, vor allem an den Küsten, rechnen.
Viele Hotels erhöhen die Preise um bis zu 50 %.
Während der Karwoche und anderer Stadtfeste können sich die Hotelpreise verdreifachen.
Tolles Wetter: warm, aber nicht zu heiß. (Wanderwetter)
Im Frühjahr finden viele andalusische Festivals statt.
An der Küste bleibt es warm und trocken, im Inland wird es kühler und feuchter.
Skisaison in der Sierra Nevada.
Teilweise hohe Hotelrabatte (viele schließen allerdings).
Viele Sehenswürdigkeiten haben kürzer geöffnet.
Es gibt in Spanien keine Ortsvorwahlen. Man wählt einfach die in diesem Reiseführer angegebenen neunstelligen Nummern.
Internationale Vorwahl | 00 |
Landesvorwahl | 34 |
Krankenwagen | 061 |
Notfall | 112 |
Polizei | 091 |
Schweiz | 1 Sfr | 0,89 € |
Aktuelle Wechselkurse siehe unter www.xe.com.
Doppelzimmer im Budget-Hotel: 30–65 €
Traditionelle Tapas-Bars: 2–4 € pro Tapa
Kostenlose Sehenswürdigkeiten, Touren und Shows
Busfahrt: 23–29 € (Sevilla–Granada)
Doppelzimmer im Boutique-Hotel: 65–140 €
Mietwagen: ab 20 €
Essen im Restaurant: 20–45 €
Eintritt für Denkmäler, Museen & Attraktionen: 3–20 €
Zimmer in paradores oder gehobenen Boutique-Hotels: mindestens 140 €
Mahlzeit im Spitzenrestaurant: ab 40 €
Flamenco-Show inklusive Essen: 50–70 €
Mietwagen: ab 20 €
Die Öffnungszeiten variiren je nach Region und Saison. (In Gibraltar machen Gewerbetreibende keine Siesta: Restaurants sind meist von 8 bis 20 Uhr geöffnet und Geschäfte von 10 bis 18 Uhr; die meisten Läden schließen am Samstagmittag und öffnen wieder am Montagmorgen.)
Mehr zum Thema Unterwegs vor Ort
Andalusiens größtes Museum in Málagas neoklassizistischem Zollgebäude wurde 2016 wiedereröffnet. Es beherbergt archäologische Exponate und die Kunstsammlung der Stadt, von der ein Großteil seit den 1990er-Jahren nicht zu sehen war. (>>>)
Die gesicherten Klettersteige erfreuen sich in Spanien immer größerer Beliebtheit und einige der besten liegen in der Provinz Málaga. Organisierte Klettertouren gibt’s in Ronda, Gaucín, El Chorro, El Torcal, Comares sowie der Sierra de Grazalema (Cádiz) und Cazorla (Jaén). (>>>)
Der Dolmen de Menga und der Dolmen de Viera von Antequera, zwei der bedeutendsten Bauten neolithischer Architektur, wurden ab circa 1900 ausgegraben und 2016 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. (>>>)
Die 56 m hohe neoklassizistische Torre del Reloj (Turmuhr) der Catedral de Cádiz wurde Mitte 2015 nach fünf Jahrzehnten wieder für Besucher geöffnet. (>>>)
In Andalusiens Sherry-Hauptstadt erleben die traditionellen tabancos (einfache Tavernen, die Sherry vom Fass ausschenken), von denen die meisten Anfang des 20. Jhs. entstanden, unter neuen eifrigen Besitzern ein Comeback. (>>>)
Die Zeit der trostlosen hostales ist vorbei: Boutique-Hotels schießen überall aus dem Boden. Besonders viele schicke Optionen gibt’s in Málaga, Sevilla, Granada, Vejer de la Frontera, Córdoba, Tarifa, Sanlúcar de Barrameda, Úbeda und Estepona. (>>>)
Der 19. Duque de Alba eröffnete Sevillas Palacio de Las Dueñas aus dem 15. Jh. im März 2016 wieder. In dem Palast, in dem der Dichter Antonio Machado geboren wurde (1875), gibt’s die Sammlungen der verstorbenen duquesa zu besichtigen. (>>>)
Seit 2016 feiert Ronda Spaniens beliebtestes Instrument bei einem fünftägigen Festival im Juni mit Konzerten, Weinproben und Gitarrenbau-Ausstellungen im neuen Ronda Guitar House.
Die erfolgreiche Fernsehserie setzt ihre Liebe zu Andalusien in der siebten und (laut Gerüchten) achten Staffel fort. Die neuen Drehorte sind Córdobas Castillo de Almodóvar, das Amphitheater in Itálica und Sevillas Reales Atarazanas.
Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten wurde in der Alhambra im Dezember 2017 ein Teil des Baño Real del Palacio de Comares aus dem 14. Jh., eines der besterhaltensten hammams in der westlichen Welt, wiedereröffnet. (>>>)
Das schicke Mamarracha im Schatten der Kathedrale ist mit seinen Tapas ein Gewinn für die Barszene von Sevilla. (>>>)
Mehr aktuelle Tipps und Empfehlungen gibts
unter lonelyplanet.com/andalucia
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Real Alcázar, Sevilla
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Zahara de la Sierra
Das Jahr beginnt relativ ruhig. Doch schon Ende des Monats werden zahlreiche romerías (religiöse Wallfahrten) und Heiligenfeste gefeiert. In Málaga liegt die Durchschnittstemperatur bei 12°C und steigt manchmal auf 17°C. Die Skisaison in der Sierra Nevada ist jetzt im vollen Gange.
Das Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar ist das Highlight des Jahres für jedes Kind in Spanien. Es gibt Geschenke und die Familie feiert gemeinsam. Drei lokale Persönlichkeiten verkleiden sich am Abend des 5. Januars als die heiligen drei Könige und ziehen durch die Straßen und werfen Süßigkeiten bei der Cabalgata de Reyes.
Im Februar locken der Karneval in Cádiz und das Flamenco-Festival in Jerez Besucher von nah und fern an. Der kälteste Monat in Andalusien ist auch die beste Zeit zum Skifahren in der Sierra Nevada. In den Gegenden der Feierlichkeiten sind die Unterkünfte bereits Monate im Voraus ausgebucht.
Die größten Spektakel zu Karneval auf dem spanischen Festland steigen in Cádiz, wo der Schwerpunkt statt auf Pracht eher auf Humor und Satire liegt, was sich in den vernichtend kritischen chirigotas zeigt. Umzüge werden veranstaltet und jeder verkleidet sich aufwendig. Die zehntägige Party endet am Dienstag, 47 Tage vor Ostersonntag; manchmal geht der Karneval auch bis in den März hinein.
In der selbst ernannten cuna (Wiege) des Flamenco zeigen sich beim angeblich weltbesten Flamenco-Festival alle namhaften Künstler auf der Bühne während der zwei Wochen Ende Februar bis Anfang März.
Mit Beginn des Frühlings und des warmen Wetters startet jetzt die beste Reisezeit für Andalusien, vor allem in den Jahren mit einem frühen Osterfest.
Der vermutlich schönste Monat für einen Besuch ist der April mit warmem (aber nicht zu heißem Wetter), den Umzügen der Semana Santa und ausgelassenen Feierlichkeiten, von denen die in Sevilla die größten sind. Die Hotelpreise steigen oft extrem an und die Unterkünfte sind schnell ausgebucht, wenn die Feierlichkeiten beginnen.
Nur wenige Orte feiern die katholische Karwoche aufwendiger als Sevilla, wo verhüllte nazarenos (Büßer) riesige Kreuze in geisterhafter Andacht durch die Straßen tragen. Sie wird auch spektakulär in Málaga, Granada, Córdoba und Arcos de la Frontera zelebriert. Fällt manchmal in den März.
Sevillas legendäres einwöchiges Frühlingsfest in der zweiten Aprilhälfte ist Andalusiens größtes Fest: Die sevillanos ziehen ihre traditionelle Tracht an, trinken Sherry, reiten, tanzen die sevillana (vom Flamenco beeinflusste Volkstänze) und torkeln in den frühen Morgenstunden heim.
Eine der größten und leidenschaftlichsten religiösen Feierlichkeiten Spaniens, bei denen eine kleine Statue der Jungfrau Maria am letzten Sonntag im April durch die Straßen der Stadt Santuario de la Virgen de la Cabeza, 31 km nördlich von Andújar, in der Provinz Jaén getragen wird. Die Feierlichkeiten ziehen zehntausende Besucher an.
Wildblumen überziehen die Berghänge, die Sonne scheint und ganz Andalusien freut sich auf die romerías oder Fiestas im Sommer. Liegt Ostern an einem frühen Termin, fällt die Romería del Rocío (Pfingstwochenende) in den Mai.
In Jerez werden viele der besten Events in Andalusien veranstaltet, darunter das einwöchige bis ins Mittelalter zurückreichende Pferdefest. Zum Begleitprogramm gehören zahllose Paraden, Musik, Tanz, Wettbewerbe und provisorische Bars mit dem besten Sherry der Gegend.
Im schönen Sanlúcar de Barrameda steht vor allem Fisch auf der Speisekarte, zudem gibt’s Tapas unter freiem Himmel, und das alles spült man mit manzanilla runter. Im benachbarten El Puerto de Santa María findet Ende April/Anfang Mai ein Sherry-Festival zu Ehren des lokalen fino statt.
Im Mai feiert Córdoba alles vom Blumen- bis zum Frühlingsfest. Mittendrin gibt’s diese Hommage an die prächtigen Innenhöfe Córdobas. Dann öffnen bis zu 50 Hausbesitzer im Kampf um den Titel des schönsten Patios ihre Türen (die das übrige Jahr versteckt liegen).
Die Temperaturen steigen, die Sommerfeste sind in vollem Gang und werden in jedem Dorf und in jeder Stadt Andalusiens gefeiert. Gutes Wanderwetter.
Die Mutter aller Wallfahrten lockt jährlich um das Pfingstwochenende herum (Pfingstsonntag) über eine Million Besucher in das Dorf El Rocío in der Provinz Huelva, um die Jungfrau von El Rocío zu verehren. Von überallher kommen sie zu Fuß, zu Pferd, per Kutsche oder mit dem Schiff. Die nächsten Termine: 9. Juni 2019, 31. Mai 2021 und 23. Mai 2021.
Eine ganze Nacht voller erstklassigem Flamenco mit berühmten Künstlern des Genres, die kostenlos an wunderschönen Veranstaltungsorten in und um Córdoba an einem Samstagabend um den 20. Juni herum auftreten.
Rondas seit 2016 stattfindendes fünftägiges Gitarrenfestival feiert alle möglichen Stilrichtungen (nicht nur Flamenco) mit Konzerten, Kongressen, Weinproben und Ausstellungen.
Der katholische Feiertag wird achteinhalb Wochen nach Ostern begangen. In Granada spielt er eine besonders wichtige Rolle, wo er seit Langem mit der jährlichen feria verknüpft wird. Fällt manchmal in den Mai.
Nordeuropäer stürmen die Mittelmeerstrände und es wird heiß. Entweder entspannt man an der Küste oder man flieht in die (leicht) kühlere Luft der kleinen Bergdörfer. Mitte des Monats beginnen in Spanien die Ferien und man sollte weit im Voraus buchen.
Während des dreiwöchigen internationalen Musik- und Tanzfestivals im Juni und Juli finden erstklassige moderne und klassische Vorführungen in der Alhambra und anderen historischen Stätten statt.
Flamenco steht im Mittelpunkt dieses zweiwöchigen Gitarrenfestivals Anfang Juli im (dann) sehr heißen Córdoba. Es wird aber auch Klassik-, Rock- und Bluesmusik live gespielt.
Im August ist es heiß. Brütend heiß. Am Strand weht eine frische Meeresbrise und Málaga veranstaltet Mitte des Monats ein großes Fest. Halb Spanien (und ein Großteil Europas) ist auch an der Küste, also rechtzeitig buchen!
Andalusiens zweitberühmteste Party nach Sevillas Fest im April wartet Mitte August mit den üblichen Trümpfen auf: Tanz, Sherry und Feuerwerk. Erstaunlicherweise lassen sich nur wenige Touristen von der Costa del Sol blicken.
Endlich wird es kühler (wenn auch nicht überall). Im September herrscht tolles Wanderwetter und es ist Zeit für die Traubenlese. Jerez und Montilla veranstalten Weinfeste.
Sevilla und Málaga teilen sich dieses prestigeträchtige Flamenco-Festival – Sevilla richtet das einmonatige Event in den geraden Jahren aus. Seit 1980 stehen dabei 30 Tage lang Superstars des Genres auf der Bühne.
Jerez’ zweiwöchiges Fest im September wird zu Ehren der Weinlese gefeiert. Es wird geritten, Sherry getrunken, an bulería angelehnter Flamenco gespielt und auf den Stufen der Kathedrale werden traditionell die ersten Trauben gestampft.
Der Herbst bringt die Ernte, eine verführerische Vielfalt kulinarischer Feste und mildere Temperaturen (gutes Wanderwetter).
Ein wichtiger Monat für die Landwirtschaft. Die Olivenernte ist in vollem Gang und die Schweine werden geschlachtet. Jetzt beginnt auch die Nebensaison und gegebenenfalls die Skisaison in der Sierra Nevada. In Sevilla gibt’s allerdings immer noch an die 200 Sonnenstunden.
Für Navidad (Weihnachten), dessen Feierlichkeiten bis in den Januar reichen, haben die Andalusier immer noch genug Kraft. Davon abgesehen und von einem langen Wochenende Anfang des Monats ist im kalten Dezember wenig los, sofern es einen nicht auf die Skipiste zieht.
Die Familien treffen sich zu einem Festmahl am 24. Dezember. Mittlerweile feiern viele Weihnachten und Papá Noel bringt Geschenke für die Kinder, traditionell gibt’s die Geschenke aber beim Fest der Heiligen Drei Könige (6. Januar).
Am 28. Dezember veranstaltet Málaga im Bezirk Puerto de la Torre einen Wettbewerb mit verdiales, Volkstänzen im Fandango-Stil. Sänger- und Tänzer-Ensembles, genannt pandas, tragen bebänderte Kostüme und werden dabei von Gitarren und Violinen begleitet.
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Diese Reiseroute ist ideal für Einsteiger und alle, die einen engen Zeitplan haben. In zwei Wochen sind die Highlights Andalusiens drin.
Sevilla ist Ausgangspunkt und ein absolutes Muss, das drei Tage verdient. Seite an Seite stehen hier die gotische Kathedrale und der Mudejar Alcázar. Mit dem Zug geht’s 150 km gen Nordosten und ein paar Jahrhunderte in die Vergangenheit nach Córdoba mit Patios voller Blumen und der prächtigen Mezquita. Südöstlich locken kostenlose Tapas, Teestuben und die einzigartige Alhambra in Granada, aber auch Entspannung in Bädern im maurischen Stil, Spaziergänge durch Albayzín und das Erbe Federico García Lorcas, sodass drei Tage wie im Flug vergehen. Verglichen damit wirkt Málaga, das man leicht mit dem Bus erreicht, geradezu dezent. In ein paar Tagen kann man die Galerien, Museen und frischen Meeresfrüchte für sich entdecken. Richtung Westen (per Bus oder Auto) bietet das in den Bergen liegende Ronda dramatische Kontraste und eine Geschichte voller Rebellen. Jerez de la Frontera ist für Flamenco, Festivals, Pferde und Sherry-Bodegas berühmt. Cádiz, per Zug nur 45 Minuten Richtung Südwesten, wartet mit zahlreichen kostenlosen Attraktionen auf, darunter ein tolles Stadtmuseum und ein romantischer malecón (Uferstraße) sowie eine majestätische Kathedrale, lebendige Strände und ein erstklassiger Flamenco-Club.
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Wer Andalusien richtig verstehen will, muss sich vier oder fünf Wochen Zeit nehmen und eine Reise durch alle acht Provinzen unternehmen. Nach dieser ausgedehnten Tour kann man sich als echter Kenner der andalusischen Kultur bezeichnen.
Los geht’s in Sevilla, wo man neben den Highlights (Kathedrale, Alcázar) auch weniger bekannte Attraktionen (Casa de Pilatos, Triana) besucht. Gen Westen erstreckt sich in den Hügeln der Sierra de Aracena im Nordteil der Provinz Huelva ein Wandergebiet mit verschlafenen Dörfern. Anschließend geht’s über Sevilla ins geschichtsträchtige Carmona und zu einem Besuch im Parque Natural Sierra Norte de Sevilla. Die zweite Woche beginnt mit Córdoba und seinen labyrinthartigen Straßen, versteckten Patios, römischen Relikten und der herrlichen islamischen Architektur. Weiter östlich in der Provinz Jaén befindet sich das Land der Oliven und der Renaissance-Architektur, die sich in den Zwillingsstädten Baeza und Úbeda konzentriert. Cazorla noch weiter östlich dient als Tor zum größten Naturpark Andalusiens, dem Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas.
Am Anfang der dritten Woche lockt das exotische Granada mit seinem Charme, behütet von der wunderschönen Alhambra. Um alle acht Provinzen zu schaffen, sollte man die Sierra Nevada umfahren, um nach Almería (mit der Alcazaba) und zum Cabo de Gata zu gelangen. Mit der unverfälschten Ortschaft Almuñécar ist die Küste erreicht. Richtung Westen verdient das reizende Nerja einen Besuch, bevor es nach Málaga geht, einer Provinzhauptstadt mit boomender Kunst-, Museums- und Gastronomieszene. Die vierte Woche startet im weißen Dorf Ronda, das sich seit Hemingways Besuch kaum ein Traveller entgehen lässt. In der benachbarten Provinz Cádiz gibt’s weitere weiße Städte wie Olvera, Grazalema und Zahara de la Sierra, die vom Parque Natural Sierra de Grazalema umgeben sind. Fährt man Richtung Westen, wird man magisch von dem spektakulär gelegenen Arcos de la Frontera mit seinen weißen Gassen und den entspannten Tapasbars angezogen.
Die letzte Woche in Jerez de la Frontera und Cádiz steht ganz im Zeichen der andalusischen Kultur. Die zwei alten Städte strotzen vor Geschichte, Flamenco, Sherry und Sehenswürdigkeiten. Am Ende überquert man in Sanlúcar de Barrameda den Río Guadalquivir, um die Wildnis des Parque Nacional de Doñana zu erkunden.
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Die kleine Region zwischen Sevilla, Cádiz und Jerez de la Frontera vereint das Wesen Andalusiens am besten in sich.
Sevilla ist der perfekte Ausgangspunkt. Ein oder zwei Tage gehören der maurischen und gotischen Architektur und den zahlreichen Festivals. Per Schnellzug geht’s dann für ein bis zwei Tage nach Jerez de la Frontera im Süden, dem ersten Ziel im „Sherry-Dreieck“ mit Bodegas samt Pferdeshows, tabanco-Tapas, authentischem Flamenco und hammams. Anschließend nimmt man ganz einfach einen Bus Richtung Westen nach Sanlúcar de Barrameda, das mit fino, manzanilla und den besten Meeresfrüchte-Tapas Spaniens lockt. Die Stadt dient auch als Basis für Huelvas artenreichen Parque Nacional de Doñana. Busse verbinden Sanlúcar mit El Puerto de Santa María und seinen Bodegas, Festivals und Fischrestaurants. Bei einem Katamaran-Trip durch die Bucht scheint das uralte, von Wasser umgebene Cádiz am äußersten Rand Europas zu liegen. Hier sind die hellen Strände herrlich breit und schön und erstrecken sich entlang der Costa de la Luz nach Süden. Sie lassen sich gut von Vejer de la Frontera aus erkunden, einem dramatisch gelegenen weißen Ort mit frischem Flair.
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Wer die Alhambra und Sierra Nevada schon kennt, sollte sich zur Wiege der andalusischen Kultur aufmachen.
Los geht’s in Huelva im Parque Nacional de Doñana, der Naturattraktion Andalusiens. Sevilla hat viele weltberühmte Sehenswürdigkeiten, das Hinterland ist aber kaum bekannt. Dort warten Carmona mit seinem Alcázar und Osuna mit großartigen Palästen. Richtung Süden ist Ronda voller Touristen, doch die meisten übernachten nicht. Wer Zeit hat, sollte einen Abstecher zu den weißen Städten Zahara de la Sierra und/oder Grazalema einschieben. Auf dem Weg östlich von Ronda lohnen Stopps in der Schlucht El Chorro und im antiken Antequera. Das quirlige Málaga bietet Meeresküche, Galerien und Museen. Wenn noch Zeit bleibt, steuert man Richtung Südwesten die Geheimtipps der Provinz Cádiz an, darunter Jimena de la Frontera, Basis für Wanderungen im Parque Natural Los Alcornocales. In Gibraltar im Süden trifft man vor allem auf Briten. Dann geht’s nach Südwesten ins coole Tarifa, bevor man die Costa de la Luz verlässt und in Vejer de la Frontera nächtigt. Unbedingt Zeit einplanen für das intensive Cádiz mit einem Abstecher nach Jerez de la Frontera.
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Die Küste Andalusiens ist eins der Highlights. Wo einst Imperien errichtet wurden, siedeln sich in letzter Zeit eher Resorts an.
Start ist an Almerías Cabo de Gata, einer Kombination aus Klippen, Salzebenen und Sandstränden. Weiter westlich liegt Almería mit einer maurischen Alcazaba. Sehr authentisch ist die oft steile Costa Tropical bei Granada: Almuñécar dient als Ausgangspunkt und La Herradura bietet Wasseraktivitäten. Noch weiter gen Westen liegt Nerja in der Provinz Málaga. La Axarquía bietet wunderbare Wandermöglichkeiten. Málagas internationales Ansehen ist durch das Restaurant-, Kunst- und Museumsangebot stark gestiegen und verdient drei Tage. Der interessanteste Ort an der überlaufenen Costa del Sol ist Marbella, doch auch eine Tagestour nach Mijas lohnt sich. Weiter südwestlich bewacht das von Briten besiedelte Gibraltar das Tor nach Europa. Nordwestlich der Kitesurfing-Hauptstadt Tarifa wartet die Costa de la Luz in Cádiz mit Wassersport, Küstenwanderungen, römischen Ruinen, Stränden und einer tollen Küche auf. Mit Vejer de la Frontera als Basis besucht man Zahara de los Atunes und Los Caños de Meca und schließt die Reise mit zwei Tagen in Cádiz ab.
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Für die zwei großen Städten sollte man jeweils drei Tage einplanen, bevor man sich ins Umland aufmacht.
Córdoba mit einer der schönsten islamischen Moscheen der Welt darf man nicht verpassen. In Granada locken die umwerfende Alhambra, der Albayzín und die Bäder im maurischen Stil. Die Provinz Córdoba bietet neben den Städten auch Natur wie den Parque Natural Sierras Subbéticas, Granada wartet mit dem Parque Nacional Sierra Nevada und Las Alpujarras auf, deren mit Dörfern gespickte Täler den Südhang der Sierra Nevada bilden. Mögliche Abstecher führen nach Guadix mit seinen bewohnten Höhlen und in die Küstenstadt Almuñécar, um das Strandleben zu genießen. Nördlich von Granada bietet Jaén viele gute Tapas-Bars, und Baeza sowie Úbeda glänzen mit Renaissance-Architektur. Weiter geht’s nach Osten zum Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas mit seiner zerklüfteten Berglandschaft, mit Burgen und der vielfältigen Tierwelt.
Das sandige Mojácar verspricht glamouröses Flair. Cabo de Gata ist das ursprünglichste Küstenfleckchen der Region, und Almería mit eine Art Granada am Meer.
In Andalusien ist nicht nur wichtig, was man isst, sondern auch, wie man isst. Zur kulinarischen Kultur gehören ein leichtes Frühstück, ein gemütliches Mittagessen und ein spätes Abendessen, bei dem man mit Genuss nach und nach eine Auswahl an Tapas verspeist. Traveller sollten ihre innere Uhr auf die spanischen Geflogenheiten einstellen.
Andalusien ist ein Sonderfall in Europa, da aufgrund des milden Klimas und der starken Nutzung von Gewächshäusern das ganze Jahr über Obst und Gemüse angebaut wird, insbesondere in der Provinz Almería und an der Costa Tropical.
Im Frühling und Sommer stehen Reisgerichte und Gazpacho auf dem Speiseplan, die für Andalusien typische kalte Suppe, von der es verschiedene regionale Varianten wie salmorejo (Córdoba) und ajoblanco (Málaga) gibt.
Nach der Weinernte folgen verschiedene Feste wie die bemerkenswerten Fiestas de la Vendimia (Weinerntefeste) in Jerez de la Frontera, die perfekte Gelegenheit, seine finos und manzanillas mit Tapas zu veredeln.
Mit der traditionellen matanza, dem Schlachten der Schweine im November, gehen Festessen mit viel Schweinefleisch einher. Auch die Olivenernte beginnt bald. Im Winter verkaufen Straßenhändler heiße geröstete Maronen, vor allem in den Bergregionen. In Huelva ist von Januar bis April die Haupterntezeit für Erdbeeren.